IV 212 Ingo Röske-Wagner 31. März 2015 Integration in Schleswig-Holstein: Zahlen, Daten, Fakten 1. Bevölkerung mit Migrationshintergrund In Schleswig-Holstein haben rund 321.000 Menschen einen Migrationshintergrund. Dies entspricht einem Anteil an der Bevölkerung von 11,4 Prozent (bundesweit 18,6 Prozent). Der Migrationsanteil wird steigen. So haben heute bereits knapp 22 Prozent der unter Dreijährigen einen Migrationshintergrund. Insgesamt unter 3 3 bis unter 6 6 bis unter 18 18 bis unter 25 25 bis unter 65 65 und mehr Insgesamt mit MH 67.000 73.000 326.000 214.000 1.480.000 650.000 2.810.000 15.000 16.000 59.000 29.000 172.000 29.000 321.000 mit MH in Prozent 22,3 % 21,9 % 18,1 % 13,5 % 11,6 % 4,4 % 11,4 % Quelle: Integrationsmonitoringbericht der Länder 2015 Zu den Menschen mit Migrationshintergrund zählen „alle nach 1949 auf das heutige Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Zugewanderten, sowie alle in Deutschland geborenen Ausländer und alle in Deutschland als Deutsche Geborenen mit zumindest einem zugewanderten oder als Ausländer in Deutschland geborenen Elternteil“. 2. Anzahl der Ausländerinnen und Ausländer Insgesamt leben in Schleswig-Holstein rund 165.556 Ausländerinnen und Ausländer (Stichtag: 31.12.2014, Basis: Ausländerzentralregister). Das Verhältnis Frauen und Männer ist annähernd gleich. In Schleswig-Holstein leben 188 verschiedene Nationalitäten. Hinzu kommen staatenlose Personen ungeklärter Staatsangehörigkeit und Personen, die keine entsprechenden Angaben machen. Verteilung in den Kreisen und Städten Flensburg Kiel Neumünster* Lübeck Ostholstein Nordfriesland Herzogtum Lauenburg Dithmarschen Pinneberg Plön Rendsburg-Eckernförde Schleswig-Flensburg Segeberg Steinburg Stormarn 8.294 21.813 5.444 19.077 7.881 8.030 10.639 5.218 26.515 3.806 7.814 7.061 15.798 5.427 12.742 * einschl. der in den Landesliegenschaften untergebrachten Ausländerinnen und Ausländer 1 IV 212 Ingo Röske-Wagner 31. März 2015 Die Hauptherkunftsländer der in Schleswig-Holstein lebenden Ausländerinnen und Ausländer (Stichtag: 31.12.2014, Basis: Ausländerzentralregister) sind: 1 2 3 4 5 6 Türkei Polen Dänemark u. Färöer Russische Föderation Syrien Rumänien 28.847 21.181 7.051 6.913 5.148 5.137 17,42 12,79 4,26 4,17 3,11 3.10 % % % % % % Gut die Hälfte der Ausländerinnen und Ausländer in Schleswig-Holstein leben länger als zehn Jahre in Deutschland (51,4 Prozent), mehr als ein Viertel sogar schon länger als 20 Jahre (29,6 Prozent). 3. Asylsuchende Seit 2007 wurden in Schleswig-Holstein insgesamt 18.949 Asylsuchende aufgenommen. 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 631 770 912 1.329 1.506 2.277 3.904 7.620 4. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler In den letzten acht Jahren wurden in Schleswig-Holstein 871 Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler aufgenommen. 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 194 141 108 62 56 68 85 157 5. Einbürgerungen In den Jahren 2004 bis 2013 wurden in Schleswig-Holstein 35.108 Ausländerinnen und Ausländer eingebürgert, davon 2.951 in 2013 (rund 0,9 Prozent weniger als im Vorjahr mit 2.978 Eingebürgerten). Hauptherkunftsstaaten waren 2013 die Türkei (783 Einbürgerungen), Polen (213), Irak (199), Russische Föderation (117) sowie Ukraine (113). 82,4 Prozent der Eingebürgerten leben bereits mehr als acht Jahre, rund 36,6 Prozent aller Eingebürgerten sogar länger als 15 Jahre in Deutschland. 6. Auszug aus dem Integrationsmonitoring der Länder (Quelle: Mik rozensus u.a. verschiedene Bundes- und Länderstatistik en) Kita-Besuch Der Anteil der Kindern mit Migrationshintergrund im Alter von drei bis sechs Jahren, der Kinderbetreuungsangebote nutzte, betrug 2013 in Schleswig-Holstein 77 Prozent (ohne Migrationshintergrund: 93 Prozent). Schulabschluss Personen mit Migrationshintergrund im Alter von 18 bis unter 65 Jahren haben häufiger keinen allgemeinbildenden Abschluss (Deutschland: 9,6 Prozent; Schleswig-Holstein: 8,9 Prozent) als dies bei der entsprechenden Bevölkerung ohne Migrationshintergrund der Fall ist. 2 IV 212 Ingo Röske-Wagner 31. März 2015 Tabelle: Bevölk erung mit und ohne Migrationshintergrund nach höchstem allgemeinbildendem Schulabschluss 18 bis unter 65 Jahre Geschlecht Abschlussart Gesamt Bevölkerung davon mit MH davon geboren AusDeutländersche Innen im Ausland ohne MH in BRD 3,2 8,9 / % 13,8 9,1 / 2,4 30,6 27,7 25,5 30,2 27,9 / 31,0 34,2 28,0 34,2 21,0 27,8 / 35,0 8,8 7,3 (8,8) / 7,4 / 9,0 23,3 28,1 26,9 29,4 27,9 / 22,7 100 100 100 100 100 100 100 3,1 (7,7) / / (8,0) / 2,6 33,4 32,2 30,1 34,5 32,2 / 33,5 30,5 25,8 31,5 (19,2) 25,6 / 31,1 10,5 (7,7) (10,7) / (7,8) / 10,8 22,5 26,7 23,5 30,3 26,5 / 21,9 100 100 100 100 100 100 100 3,2 (10,0) / (15,6) (10,0) / 2,3 27,9 23,7 21,3 26,4 24,2 / 28,4 37,7 30,0 36,7 22,6 29,7 / 38,7 7,1 (6,9) / / (7,0) / 7,2 24,1 29,4 30,1 28,7 29,0 / 23,4 100 100 100 100 100 100 zusammen (Die Hochrechnung (x) basiert auf den fortgeschriebenen Ergebnissen des Zensus 2011.) 100 insgesamt ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Hochschulreife zusammen männlich ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Hochschulreife zusammen weiblich ohne Hauptschulabschluss Hauptschulabschluss Realschulabschluss Fachhochschulreife Hochschulreife Auch der Hauptschulabschluss hat bei Personen mit Migrationshintergrund eine höhere Bedeutung (Deutschland: 33,0 Prozent; Schleswig-Holstein: 27,7 Prozent) als bei der entsprechenden Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Eine Hochschulreife – ob im Ausland oder in Deutschland erworben – besitzt die Bevölkerung mit Migrationshintergrund in Schleswig-Holstein mit 28,1 Prozent zu 22,7 Prozent häufiger als die Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (Deutschland: 26,5 Prozent zu 26,1). Das liegt auch an der jüngeren Altersstruktur der Menschen mit Migrationshintergrund. Frauen mit Migrationshintergrund haben häufiger als Männer eine Hochschulreife erreicht. Von den etwa 22.370 Schulabgängerinnen und Schulabgängern des Jahres 2013 in Schleswig-Holstein hatten 4,0 Prozent (Deutschland: 8,9 Prozent) keine deutsche Staatsangehörigkeit. 34,4 Prozent aller ausländischen Abgänger und Abgängerinnen schlossen mit einem Hauptschulabschluss ab (Deutschland: 30,9 Prozent) Weitere 34,9 Prozent erzielten einen Realschulabschluss (Deutschland: 40,3 Prozent). Starke Abweichungen gab es zu deutschen Schülern bei der Hochschulreife, die von 31,6 3 IV 212 Ingo Röske-Wagner 31. März 2015 Prozent aller deutschen (Deutschland: 37,9 Prozent), aber nur 13,9 Prozent der ausländischen Schüler (Deutschland: 16,4 Prozent) erreicht wurde. 9,2 Prozent der ausländischen Schüler und Schülerinnen (Deutschland: 7,9 Prozent) verließen ohne Hauptschul- und förderspezifischem Abschluss den Bildungsgang. 2011 waren es 9,5 Prozent (Deutschland: 8,4 Prozent). Ausbildungsbeteiligung Die Ausbildungsbeteiligungsquoten der deutschen und ausländischen Jugendlichen im Alter von 18 bis unter 21 Jahren betrugen in Schleswig-Holstein 2013 26,1 Prozent bzw. 7,3 Prozent (Deutschland 27,7 Prozent bzw. 11,7 Prozent) und wiesen damit eine Differenz von fast 20 Prozentpunkten aus. Am höchsten lag die Beteiligungsquote bei männlichen deutschen Jugendlichen und am niedrigsten bei weiblichen ausländischen Jugendlichen. Jahr 2013 Insgesamt m w Ausbildungsbeteiligungsquote Insgesamt Ausländer Deutsche 24,9 7,3 29,1 7,8 20,5 6,8 26,1 30,6 21,4 Beruflicher Abschluss 40,5 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund hat eine abgeschlossene berufliche Ausbildung und 12,3 Prozent sogar einen Hochschulabschluss. Bei den Frauen sind es 38,6 bzw. 14,5 Prozent und bei den Männern 42,7 bzw. 9,7 Prozent. Bei den Personen ohne Migrationshintergrund haben 62,40 Prozent eine abgeschlossene Berufsausbildung und 10,4 Prozent einen Hochschulabschluss. 35,7 Prozent der Personen mit Migrationshintergrund im Alter von 25 bis unter 65 Jahren hat keinen beruflichen Abschluss. Bei den Frauen sind es 36,2 Prozent, bei den Männern 35,2 Prozent. Bei den Personen ohne Migrationshintergrund haben nur 11,3 Prozent keinen beruflichen Abschluss. Erwerbstätigenquote In Schleswig-Holstein wie auch im Bundesgebiet insgesamt war die Erwerbsbeteiligung der Personen mit Migrationshintergrund 2013 niedriger als bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (61,6 Prozent bzw. 74,5 Prozent). Bei den Frauen fielen die Unterschiede in der Erwerbstätigenquote differenziert nach Migrationshintergrund jeweils größer aus als bei den Männern. (54,5 Prozent bzw. 69,1 Prozent). Weitere Kennzahlen und Daten aus dem „Integrationsmonitoring der Länder“ finden Sie unter: http://www.integrationsmonitoring-laender.de/ Bitte beachten: Der Bericht erscheint seit 2011 im Zwei-Jahres-Rhythmus und ist seit 2015 in vollem Umfang auch online abrufbar. 4
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