Informationsblatt Nr. 38

GBM-Ortsverband
Chemnitz und Umgebung
Rosenplatz 4
09126 Chemnitz
Informationsblatt Nr. 38
April 2015
Am 21.März 2015 hielt Prof. Dr. Siegfried Prokop, Historiker, in Chemnitz einen Vortrag zum Thema "Becher, Fallersleben, Brecht und die Hymne", an dem Mitglieder unseres Ortsverbandes teilnahmen.
Höchst interessant waren die Ausführungen zu dem, was hinter den Kulissen an
Auseinandersetzungen stattfand.
Im Westen entschied 1952 ein Briefwechsel zwischen Kanzler Adenauer und Bundespräsident Heuß, dass die 3. Strophe des "Deutschlandliedes " (Hoffmann von
Fallersleben/ Joseph Haydn) die Nationalhymne der Bundesrepublik wird.
Nachdem 1949 die BRD gegründet war, erfolgte im Oktober 1949 die Gründung der
DDR. Auf Wunsch von Wilhelm Pieck schuf Johannes R. Becher den Text und
Hanns Eisler komponierte die Melodie zu einer Nationalhymne. Gleichzeitig dichtete
auch Bert Brecht den Text für eine Hymne mit der Zeile: "...und nie mehr über oder
unter andern Völkern wolln wir sein..."Am 8. Februar 1950 beschloss die Provisorische Volkskammer die Hymne "Auferstanden aus Ruinen..." zur Nationalhymne zu
erheben. Brechts Hymne wurde zur so genannten "Kinderhymne".
Als 1990 die DDR der BRD angeschlossen wurde, gab es viele Vorschläge, die
DDR-Hymne für das vereinte Deutschland zu übernehmen: Der Text ist frei von sozialistischem Pathos, von roten Fahnen oder marxistisch-leninistischem Gedankengut.
Bundeskanzler Kohl wies diesen Vorschlag empört zurück. Tatsache ist, dass die
Hymne der BRD, wie so vieles andere auch, den Bürgern der DDR übergestülpt wurde, ohne auf ihre Gedanken und Wünsche einzugehen. Es wäre ein Stück Integration gewesen.
Das "Deutschlandlied" wurde von den Faschisten nationalistisch missbraucht. Auch
heute noch oder wieder werden zu bestimmten Anlässen, z.B. Welt- oder Europameisterschaften oder zu Nazidemos, nicht nur die dritte, sondern alle drei Strophen
gegrölt.
Seit 1990 gibt es immer wieder Diskussionen um die Nationalhymne. Stephan Heym,
1994 Alterspräsident des Bundestages, schlug die von Brecht/Eisler geschaffene
"Kinderhymne" als neue gesamtdeutsche Hymne vor. Das wurde abgelehnt.
1998 sprach sich der damalige Bundeskanzler Schröder für diese Hymne aus. Es
blieb aber beim Reden. Er hat nichts zur Realisierung unternommen.
Es wird wohl erst einer anderen Regierungspartei bedürfen, um hier eine allen Deutschen gerecht werdende Lösung zu erreichen.
Informationen aus der Arbeit des Ortsverbandes Chemnitz und Umgebung
Einladung zum Vortrag mit Diskussion
"Gesundheit ist eine Ware"
Mythen und Probleme des kommerzialisierten Gesundheitswesens
mit Frau Dr. Nadja Rakowitz,
Geschäftsstellenleiterin des Vereins demokratischer Ärztinnen und Ärzte,
am Donnerstag, den. 09. April 2015, 14:00- ca. 16:00 Uhr,
im Stadtteiltreff der Volkssolidarität,
Clausstraße 27, 09126 Chemnitz
Beim Thema Gesundheit geht es um viel Geld – und
ein großer Teil dieses Geldes ist noch nicht vollständig
kapitalistischen Interessen unterworfen. Deshalb muss
man sich sehr genau anschauen, wer was am
Gesundheitswesen kritisiert und aufgrund welcher Diagnosen welche Lösungen vorschlägt.
Dabei leiten wir in das Gesundheitswesen in Deutschland ein knacken Mythen der gesundheitspolitischen
Debatte, prüfen verschiedene Problemdiagnosen und
ihre vermeintlichen Lösungen und stellen Reformvorschläge und Alternativen zur Diskussion.
Bild: Rosa-Luxemburg-Stiftung
Eine Veranstaltung der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen e.V. in Kooperation mit dem Seniorenpolitischen Netzwerk Chemnitz und dem Seniorenverband Bund der Ruheständler. Rentner und
Hinterbliebene, Kreisverband Chemnitz (BRH)
Glückwünsche zum Geburtstag:
Wir gratulieren
- nachträglich den Geburtstagskindern des Monats März 2015
Heinz Hähle zum 87, Johannes Friedrich zum 85, Gerhard Förster zum 81, und Gerhild Ziener
zum 73. Geburtstag
- den Geburtstagskindern des Monats April 2015
Werner Dietzsch zum 87, Ernst Witscher zum 84, Rosemarie Sander und Horst Reinl zum 82
und Doris Mohr zum 80 Geburtstag.
Herausgeber: Sprecherrat des Ortsverbandes Chemnitz und Umgebung der Gesellschaft zum Schutz von Bürgerrecht und Menschenwürde e.V. (GBM)
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich im Sinne des Presserechtes:
U. Steger /D. Siegert