aktuelles Redaktionsprogramm

Redaktionsprogramm Heft 4/2015
Erscheinungstermin: 07. April 2015
SPECIAL:
Anzeigenschluss: 18. März 2015
GIFA-Messe-Vorschauberichte 4
Zusatzverbreitung:
HANNOVER-Messe 2015
59. Österreichische Gießereitagung 2015
Moulding Expo 2015
TECHNOLOGIE UND TRENDS
Entwicklung von Eisengusswerkstoffen für Heissgas-Anwendungen
von Werner Menk
Das Downsizing von Motoren – Benzin wie auch Diesel – hilft CO2-Emissionen zu reduzieren. Kleinere Motoren bei
gleicher oder sogar erhöhter Leistung führen aber zu höheren Abgastemperaturen. In Pkw-Dieselmotoren werden
diese auf Werte über 850 °C, in Turbo-aufgeladenen Benzinmotoren sogar auf über 1050 °C angehoben. Ferritische
Silicium- und Molybdän legierte Eisengusswerkstoffe für den Einsatz bei höheren Temperaturen sind in EN-16'124
genormt. Diese Werkstoffe genügen aber nicht mehr für hochaufgeladene Motoren. Basierend auf den bekannten
GJS-SiMo-Gusseisensorten hat GF neue ferritische GJS-Werkstoffe mit erhöhter Ferrit/Austenit-Umwandlungstemperatur, höherer Hochtemperaturfestigkeit und verbesserter Zunderbeständigkeit entwickelt. Der Fachbeitrag
beschreibt die Entwicklung dieser Werkstoffe, deren Eigenschaften, Serienanwendungen und neuste Entwicklungen
zur Erreichung noch höherer Einsatztemperaturen. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die Autor beschreibt, haben
gezeigt, dass Gusseisen mit Kugelgrafit mit erhöhten Si-, Al-, Cr-, V-, Ti- und N-Gehalten ein großes Potenzial aufweist, Ferrit/Perlit-Umwandlungstemperaturen von über 1000 °C zu erzielen sind – dies bei nicht wesentlich höheren
Materialkosten verglichen mit konventionellem GJS SiMo. Gleichzeitig ist es so möglich, Warmzugfestigkeiten ähnlich
austenitischem Gusseisen mit Kugelgrafit zu realisieren – bei deutlich niedrigeren Materialkosten. Die Entwicklung des
®
GF SiMo 1000 hat gezeigt, dass die von der industriellen Fertigung losgelöste Werkstoffentwicklung nicht ausreicht,
ein erfolgreiches Produkt auf den Markt zu bringen. Es ist anzunehmen, dass die im Fachbeitrag geschilderten großen
Potentiale der neuesten Entwicklung noch großer Anstrengungen bis zum Serieneinsatz bedürfen.
Gießverfahren zur Herstellung von Aluminium-Zylinderköpfen und Zylinderkurbelgehäusen
von Henning Meishner und Franz Feikus
So unterschiedlich die Anforderungen an Mobilität global sind, so vielfältig sind die Anforderungen an den automobilen
Antriebsstrang. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, bietet Nemak als globaler Partner der Automobilindustrie ein breites Portfolio an Gießprozessen für Gusskomponenten im Antriebsstrang an. In dem vorliegenden Fachbeitrag werden die entsprechenden Gießverfahren sowie die Auswahlkriterien für deren Einsatz erläutert. NEMAK als
globaler Partner für anspruchsvolle Aluminiumgusskomponenten, verfügt über ein breites Spektrum von Gießverfahren für Zylinderköpfe und Zylinderkurbelgehäuse. Mittels bauteilspezifischer Bewertungsmatrizen erfolgt die Festlegung des jeweiligen, für das Produkt und damit dem Kunden optimalen Gießverfahrens. Dabei überzeugen die dynamischen Gießverfahren CPS® und Rotacast® aufgrund ihres optimalen Temperaturgradienten nach der Formfüllung
mit sehr guten mechanischen Kennwerten. In Kombination mit spezifischen Werkzeugkonzepten, einhergehend mit
einem hohen Standardisierungsanspruch werden so Lösungen für höchste, zukunftsweisende motorische Anforderungen bereitgestellt.
Keine Episode – Zunehmende Anwendung des schnellen Computertomografen in der Druckgießtechnik
von Eberhard Ambos u. a.
In den vergangenen Monaten sind zahlreiche Beiträge in den verschiedensten Fachzeitschriften zur Nutzung des
schnellen Computertomografen in Druckgießereien erschienen. Das Markante an diesen Veröffentlichungen ist, dass
sie nicht in erster Linie vorgesehen sind, um auf eine noch diffizilere Art Fehler in den Gussteilen aufzudecken.
Fortsetzung siehe Rückseite (Seite 2)
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Vielmehr widmen sich die Arbeiten bevorzugt der Zielstellung, durch systematische Nutzung des schnellen CT den
Gießprozess zu optimieren und auf diese Weise neue wirtschaftliche Erfolge zu generieren. Man geht sicher nicht fehl,
wenn man die bis in jüngste Zeit zurückgehenden Bemühungen als eine wichtige Lernphase des Umgangs mit der
neuen Technologie bezeichnet. Das betrifft sowohl die Entwickler der schnellen Computertomografen und der Auswerte-Software, aber nicht zuletzt auch die Druckgießer selbst. Die gegenwärtige Etappe der Nutzung der CT-Technik ist
jedoch durch neue Herausforderungen gekennzeichnet: die Arbeitsräume der schnellen CT sind vergrößert worden,
die Verarbeitung der Daten geschieht mit noch größerer Geschwindigkeit und die Darstellung der Ergebnisse ist komfortabler. Auch mit der weiterentwickelten Auswertetechnik können neue Aufgaben angegangen oder bisherige besser
gelöst werden. Aus der Sicht der Druckgießer gewinnt das Scannen größerer Teile im Ergebnis der Teileintegration
und die Auswertung der Technologie auf das effektive Scannen auch von Gussteilen aus Mehrfachformen Bedeutung.
Der vorliegende Beitrag hat die Ergebnisse jüngster Untersuchungen zu hochbeanspruchten Teilen für den Automobilbau, die in Mehrfachformen gegossen werden, zum Gegenstand.
Theorie zum Verschleiß an Kernschießwerkzeugen – Teil 2
von Andre Lötschert
Es gibt bis heute nur vage Kenntnisse über den exakten Verschleißmechanismus bei Kernschießwerkzeugen. Die
Werkzeugauslegung erfolgt empirisch. Die eingesetzten Werkstoffe für die Kernschießwerkzeuge werden neben den
Verarbeitungsmöglichkeiten und der Formstabilität nach Abriebfestigkeit (z. B. Tabbertest) ausgesucht. Jedoch kann
man feststellen, dass ein Abriebtest nicht die unterschiedlichen Verschleißmerkmale wiedergeben kann, wie sie infolge
aufprallender Sandströme entstehen. Zum Beispiel gibt es die grundlegende Erkenntnis, dass weiche Werkstoffe eine
gute Haltbarkeit bei senkrecht aufprallenden Sandströmen besitzen. Anders haben harte Werkstoffe eine gute Widerstandsfähigkeit bei mit der Oberfläche laufenden Strömungen. Erste Ansätze zur Einbeziehung dieser Kenntnisse führten zur Einführung von Strahlversuchen in der Entwicklung von Modellbaukunststoffen. Jedoch ist das Verfahren nur
vereinzelt im Einsatz und es fehlt die theoretische Betrachtung der realen Verhältnisse beim Kernschießen. Hier setzt
der Fachbeitrag des Autors an: Eine exakte Beschreibung der realen Vorgänge und Festlegung der Verschleißmechanismen steht am Anfang der Betrachtung. Daraus soll dann ein Versuchsaufbau entwickelt werden, der die relevanten
Materialkennwerte zur Vorauswahl der Werkstoffe erfassen kann.
SPEKTRUM
3-D-Druckverfahren – Die Zukunft der Gießereitechnik
von Oliver Spieß und Max Henneberg
Seit 2012 fertigt die Eisengießerei von Bosch Rexroth in Lohr Sandkerne und -formen mittels 3-D-Druckverfahren.
Dadurch können Prototypen, kleine Serien und Ersatzteile schnell und kostengünstig hergestellt werden. Außerdem
bieten sich neue Möglichkeiten der Qualitäts- und Fertigungsoptimierung. In der Gießereibranche erfordern erhöhte
Kundenanforderungen neue Wege in der Herstellung von Gussteilen. Bei Prototypen entscheiden kurze Lieferzeiten und
Flexibilität. Kleine Stückzahlen wie im Kleinserien- und Ersatzteilgeschäft müssen wirtschaftlich und qualitativ stabil produziert werden. Weiterhin spielt die Qualitäts- und Fertigungsoptimierung eine immer wichtigere Rolle. Um diesen Anforderungen mit größtmöglicher Flexibilität und Wirtschaftlichkeit begegnen zu können, setzt die Eisengießerei der
Bosch Rexroth AG auf das innovative 3-D-Druckverfahren. Bereits seit drei Jahren bietet Bosch Rexroth dieses Verfahren seinen internen und externen Kunden an und hat mittlerweile vielfältige Erfahrungen mit Kunden und Applikationen
aus den unterschiedlichsten Branchen.
Optimierung der Fertigungslogistik für eine Gießhalle mit WITNESS
von Walter Kaulbarsch u. a.
WITNESS ist seit über 20 Jahren die führende Simulations- und Optimierungssoftware für industrielle Prozesse.
WITNESS visualisiert, analysiert, simuliert und optimiert industrielle Anlagen jeglicher Art. Die ursprünglich aus der
Automobilindustrie stammende Technologie der Simulation ist mittlerweile branchenübergreifende Standardmethode,
so sind etwa FEM-Simulationen als wertvolles Instrument bei der Berechnung der Vorgänge beim Gießen weithin anerkannt. Mit der Prozesssimulation in WITNESS kann nun ein weiteres Optimierungspotenzial in Gießereien erschlossen werden, das immer mehr an Bedeutung gewinnt: die Fertigungslogistik zur Ver- und Entsorgung von Gießzellen.
Am Beispiel einer großen Gießhalle werden im Folgenden die Möglichkeiten dieser Technologie aufgezeigt. Hintergrund des Projekts, das die Autoren in ihrem Fachbeitrag beschreiben, war die geplante Implementierung einer zusätzlichen Produktlinie in einer Aluminium-Gießerei. Dazu war es notwendig, festzustellen, ob die Kapazität des bestehenden Hochregallagers zwischen Kernmacherei und Gießbereich ausreicht, um die Versorgung mit den benötigten
Gusskernen auch in Zukunft sicherstellen zu können. Wenn dies nicht der Fall war, sollte mittels der Simulation festgestellt werden, welche alten Produkte mit ihren dazugehörigen Kernen ausgelagert werden müssen, um die Hauptprodukte produktionsnah im Hochregallager weiterhin lagern zu können.
Fortsetzung Seite 3
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Die Rezeptur zum innovativen Eisenguss
von Julia Godoy
Die Anforderungen an den heutigen Eisenguss werden immer komplexer und die Bedürfnisse der Anwender permanent anspruchsvoller. Auch der ausgeprägte globale Wettbewerb, basierend auf einer aggressiven Preispolitik, stellt
vor allem die deutschen Eisengießereien vor schwierige Managementaufgaben. Eine durchschnittlich gute Gusstechnologie reicht dafür allein nicht mehr aus. Als führende Eisengießerei muss man mehr bieten als nur das rohe Gussteil. Dazu gehört für uns selbstverständlich eine innovative, technologische Forschung und Entwicklung – insbesondere in der Metallurgie. Das setzt eine sehr gute Kenntnis über die Bedürfnisse des Kunden und eine ausgeprägte Fähigkeit des Zuhörens sowie ein ehrliches Interesse am Kunden voraus. Hinzu kommen aber auch organisatorische Optimierungen. Oft kann man sich schon dadurch positiv profilieren, wenn die normalen Alltagsaktivitäten schlicht dauerhaft gut gemacht werden. Dazu gehört beispielsweise auch eine herausragende Liefertermintreue, die alle versprechen, aber nur wenige wirklich umsetzen.
Gepresste Alu-Späne statt teurem Rohstoffeinkauf
von Peter Klingauf
Kompakte und saubere Aluminiumbriketts statt voluminöser und mit Kühlschmierstoff verunreinigter Späne – mit einer
RUF-Brikettierpresse steigert Höfer Metall Technik die Rentabilität seiner Niederlassung in Hettstedt. In der eigenen
Gießerei schmilzt der Hersteller von Aluminium-Profilen die Aluspäne in Brikettform ein und ersetzt damit teuer zugekauften Rohstoff. Der Vorteil: rund 35 000 Euro Ersparnis pro Jahr.
UNTERNEHMEN & MÄRKKTE
Gussproduktion 2013 – globale Trends
von Heiko Lickfett
Bei der traditionellen Jahresanalyse der Weltgussproduktion lohnt als erstes immer ein Blick zurück, wie sich ein Jahr
zuvor der Ausblick gestaltet hatte. Lagen wir in der Trendeinschätzung richtig oder haben uns Ereignisse, die nicht
vorhersehbar waren, einen Strich durch die Prognoserechnung gemacht. Wir erwarteten für 2012 eine Fortsetzung der
Erholung mit nachlassender Dynamik. Für 2013 sahen wir zumindest für Deutschland die Chance auf ein kleines Plus,
sollten uns nicht finanz- und währungspolitische Stolpersteine in den Weg rutschen. Gleichzeitig gingen wir davon aus,
dass der Abstand von China und Indien gegenüber den anderen Gießereinationen weiter zulegen dürfte. Lagen wir bei
China richtig, so belehrten uns die USA bzgl. der Frage nach der zweitgrößten Gießereination eines anderen. China
hat den Ausbau seiner Gussproduktion in 2013 beschleunigt. Allerdings zeigt sich auf den Plätzen danach ein „Kopf an
Kopf Rennen“ zwischen Indien und den USA. Traditionell in der Dezemberausgabe publiziert die Zeitschrift Modern
Casting eine Übersicht der Weltgussproduktion des jeweiligen Vorjahres. Für die globale Gussfertigung registrierten
die Redakteure im Jahr 2013 ein Volumen von rund 100 Mio. t, ein neuer Rekord. Das frühere Spitzenjahr 2007 mit
94,9 Mio. t, dem Höhepunkt des globalen Investitionsboom, ließen die Gießereien 2013 weit hinter sich!
JAHRESÜBERSICHT
Elektroöfen zum Warmhalten, Schmelzen und Gießen (49. Folge)
von Erwin Dötsch
REPORT
Grunewald baut Standort Bocholt aus
von Michael Franken, Andreas Bednareck
Grunewald bietet verschiedene Gieß- und Formverfahren und damit auch die Produktion verschiedener Stückzahlen
und Losgrößen an. In unserem eigenen Modellbau stellen wir Rapid Prototyping-Modelle sowie gegossene und gefräste Modelle aus unterschiedlichen Werkstoffen für den spezifischen Bedarf her.
Fortsetzung siehe Rückseite (Seite 4)
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BERUF & KARRIERE
Heißer Job garantiert!
von Ralf Münch
Einen kühlen Kopf bewahren, wenn es heiß hergeht, das müssen die Schüler der Pegnitzer Berufsschule, wenn es um
heißes Metall geht. Denn die Schule hier ist die einzige in ganz Bayern, die Gießereimechaniker in deren Ausbildung
unterrichtet. Oder wie Jürgen Tauber, Fachlehrer für Metalltechnik sagt: „Wenn hier einer Faxen macht, dann machen
wir Ärger.“ Es gibt ganz genaue Regeln, etwa dass der Fluchtweg frei sein muss. Auf den Wegen, auf denen man sich
bewegt, darf nichts herumliegen. In der Gießerei riecht es beißend. Die Schüler setzen sich ihre Helme und Visiere
auf, ziehen sich ihre feuerfeste Bekleidung an. Sieht fast ein wenig nach einem Feuerwehrmann aus, und wäre es
nicht so ein ernstes Thema, dann wäre das ganze Outfit auch ein tolles Faschingskostüm. Hier wird gerade Aluminium
gegossen – 780 Grad Celsius ist das heiß. Manchmal wird auch Grauguss gegossen, das ist mit 1350 Grad dann noch
um einiges heißer. Eine spannende Reportage, die interessante Einblicke in den Alltag der Berufsschule Pegnitz liefert.
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