32 IMMOBILIEN WOCHENENDE 7./8./9. FEBRUAR 2014, NR. 27 !DlÐl ¤{ªÐ@તl¤ üíÐ ¤üll¤ÓY@àí¤_ @¤@ .Yö@ÐüЪY` 0lÀ þ âþ Ý é Úþ Úq } éþ !.1,1> 2-! G . 2 Wenn die Rücklagen verschwinden führt, aber die Eigentümergemeinschaft hat Zugriff auf das Konto und kann die Überweisungen kontrollieren. Fremdgeldkonten gibt es erst seit sieben Jahren. Deshalb ist dieses Modell noch nicht sehr verbreitet. Aber die Eigentümer können jederzeit eine Umwandlung beschließen. Dass sich in der Hausverwaltungsbranche neben vielen seriösen Anbietern immer wieder schwarze Schafe tummeln, liege auch daran, dass der Beruf nicht geschützt sei, beobachtet Gerold Happ, Geschäftsführer beim Eigentümerverband Haus & Grund. „Hausverwaltung kann jeder machen.“ Happ rät, schon bei der Auswahl eines Verwalters kritische Fragen zu stellen, etwa nach seiner Qualifikation. So sollte er eine entsprechende Ausbildung vorweisen können, zum Beispiel als Immobilienkaufmann. Und er sollte unbedingt eine VermögensschadenHaftpflichtversicherung, eine Betriebshaftpflichtversicherung sowie eine Vertrauensschaden-Versicherung nachweisen können. Entscheidend sei auch, ob der Hausverwalter sich regelmäßig fortbilde, etwa durch die Mitgliedschaft in einem Berufsverband. Der Dachverband Deutscher Immobilienverwalter (DDIV) hält auf seiner Internetseite eine Checkliste mit Qualitätskriterien für die Verwaltersuche bereit. ► Wohnungsbesitzer kontrol- lieren Verwalter zu wenig. ► Eigentümer müssen sich Zugriff auf Konten sichern. Claudia Rometsch Bonn E s waren Gerüchte über die Unzuverlässigkeit seiner Hausverwaltung, die Siegfried Andree vor einigen Monaten misstrauisch machten. Schließlich ging der Wohnungseigentümer aus Bonn der Sache auf den Grund und forderte vom Hausverwalter Einsicht in die Konten seiner Wohnungseigentümergemeinschaft. „Und da war ich schockiert“, sagt der Rentner. Die Sparbücher, die ihm nach langem Drängen nur in Kopie vorgelegt wurden, waren plump mit Tipp-Ex manipuliert worden. Eine Nachfrage bei der Sparkasse brachte Gewissheit: Die Sparbücher waren gefälscht. „Rund 148 000 Euro an Rücklagen sind nicht mehr da.“ Andree und seine Nachbarn sind nicht die einzigen Geschädigten dieser Hausverwaltungsfirma aus Königswinter bei Bonn. Rund 2 000 Wohnungseigentümer befürchten, dass ihre Rücklagen verschwunden sind. Der Verbraucherschutz-Verein Wohnen im Eigentum schätzt den möglichen Gesamtschaden auf bis zu vier Millionen Euro. Veruntreuungen durch Hausverwalter seien zwar Einzelfälle, sagt Geschäftsführerin Gabriele Heinrich. „Aber sie treten regelmäßig auf und aus unserer Sicht zu regelmäßig.“ Einige Beispiele aus dem vergangenen Jahr: So ging ein Hausverwalter in Waiblingen pleite, der rund 1,5 Millionen Euro seiner Kunden veruntreut hatte. Ein Essener Hausverwalter wurde zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, nachdem er rund 900 000 Euro in die eigene Tasche gesteckt hatte, und ein Kollege aus dem niedersächsischen Burgdorf bekam zweieinhalb Jahre Gefängnis, weil er 150 000 Euro aus den Rücklagen von Wohnungseigentümern abgezweigt hatte. Eine Ursache für Betrugsfälle ist aus Sicht der Verbraucherschützer, dass viele Eigentümergemeinschaften die Arbeit des Hausverwalters nicht hinreichend kontrollieren. Das sollte Aufgabe eines gewählten Verwaltungsbeirats sein. Oft sind die Eigentümer aber offenbar zu gutgläubig. Diese Erfahrung machte zumindest Larissa Dell, frühere Verwaltungsbeirätin einer Bonner Wohnanlage. Sie wurde schon vor Monaten misstrauisch und forderte, den Hausverwal- Axel Vogel Um Eigentumswohnungen kümmern sich Hausverwalter. Das ist bequem, aber nicht ohne Risiko. Razzia in einer Hausverwaltung in Königswinter: Plötzlich fehlen Millionen. ter aus Königswinter unter die Lupe zu nehmen. „Doch keiner der anderen Eigentümer wollte davon etwas wissen. Ich wurde sogar angefeindet“, klagt die Wohnungseigentümerin. Jetzt fehlen rund 165 000 Euro in der Rücklagen-Kasse. Oft können allerdings auch engagierte Beiräte nur schwer prüfen, was der Verwalter mit ihrem Geld macht, weil sie keinen Zugriff auf die Konten haben. Die meisten Wohnungseigentümergemeinschaften zahlten ihre Umlagen auf sogenannte Treuhandkonten ein, weiß Hein- rich. Diese Konten sind auf den Namen des Verwalters eingetragen. Der Verwalter kann also unbemerkt Geld abbuchen. Hinzu kommt: Geht der Verwalter pleite, ist das Geld der Eigentümer weg. Dabei gebe es eine gute Alternative, sagt Verbraucherschützerin Heinrich. „Wir empfehlen Wohnungseigentümergemeinschaften dringend, alle ihre Konten auf ihre Namen eintragen zu lassen.“ Möglich ist das, wenn die Eigentümergemeinschaft ein Fremdgeldkonto eröffnet. Das wird zwar vom Hausverwalter ge- Strengere Zugangsvoraussetzungen für den Beruf des Hausverwalters halten sowohl Verbraucherschützer als auch der DDIV für dringend geboten. Die Chancen dafür stünden nun besser denn je, sagt Heinrich. Denn CDU/CSU und SPD haben in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, Mindestanforderungen an die Tätigkeit des Immobilienverwalters gesetzlich zu verankern. Für Siegfried Andree und seine Nachbarn kommt das zu spät. Gegen seinen Hausverwalter ermittelt nun die Staatsanwaltschaft. Der Mann ist offenbar pleite. Andree bezweifelt, dass er sein Geld zurückbekommt. „Der Schaden beträgt allein für mich etwa 2 500 Euro.“ Weniger Versteigerungen In London wird Büroraum knapp Die hohe Nachfrage nach Immobilien hat 2013 die Zahl von Zwangsversteigerungen in Deutschland deutlich sinken lassen. Mit insgesamt 47 600 Terminen seien bei den Amtsgerichten rund 14 000 weniger Immobilien unter den Hammer gekommen als ein Jahr zuvor, teilte Marktbeobachter Argetra mit. Der Verkehrswert der Immobilien sank um 2,1 auf 7,4 Milliarden Euro. dpa Investoren setzen auf Geschäfte mit renovierten Wolkenkratzern. Hamborner hält Dividende konstant Die SDax-Immobilienfirma Hamborner Reit hält die Dividende trotz eines Gewinnzuwachses auf Vorjahresniveau. Das Unternehmen kündigte eine Ausschüttung von 40 Cent je Aktie an. Dabei stieg das für die Branche maßgebliche operative Ergebnis (FFO) im vergangenen Jahr um 26 Prozent – und damit etwas stärker als erwartet – auf 23,8 Millionen Euro, das sind 52 Cent je Aktie. Reuters H och über der City of London werden derzeit die Wolkenkratzer mit Spitznamen wie „Walkie-Talkie“ und „Cheesegrater“, zu deutsch „Käsereibe” fertiggestellt. Wer dies sieht, mag kaum glauben, dass es der Finanzbranche an Platz fehlt. Doch näher am Boden bereiten sich die Projektentwickler auf einen Platzmangel vor. Finanzinvestoren wie Blackstone, Brookfield Office Properties und Land Securities, der größte britische Immobilienfonds, kaufen abgenutzte Bürogebäude aus den 1980er- und frühen 1990er-Jahren, um sie zu renovieren. Denn die zunehmende Nachfrage und der Mangel an Premiumobjekten in der City treibt Preise und Mieten hoch. „Wenn die Mauersteine und Träger der Gebäude von ausreichender Qualität sind, positionieren wir das Produkt neu und profitieren von dem Spiel aus Angebot und Nachfrage”, sagt James Lock, Geschäftsführer der Immobiliensparte von Blackstone. Die Kreditkrise von 2008 hat die Immobilienentwicklung in dem Londoner Finanzdistrikt zum Stillstand gebracht. Daher bleiben den Unternehmen, die nach großen Büroflächen in der City Ausschau halten, nur wenige Optionen. Gerade mal sechs Bauprojekte mit bis zu 9 300 Quadratmeter Fläche stünden im Laufe der nächsten zwölf Monate zum Bezug zur Verfügung, sagt Chris Vydra, Geschäftsführender Direktor beim Immobiliendienstleister CBRE. Laut Makler Knight Frank ist die Nachfrage nach Räumlichkeiten in der Gegend in den sechs Monaten bis November 2013 um 15 Prozent gestiegen. In den Bürotürmen, die seit 2010 gebaut werden, sind die meisten Flächen schon vor der Fertigstellung vermietet. Das Walkie-Talkie von Land Securities und Canary Wharf Group ist bereits zu 64 Prozent belegt, und Verträge für weitere 23 Prozent sind so gut wie unter Dach und Fach. British Land und Oxford Properties zufolge hat mehr als die Hälfte der Räume im Cheesegrater bereits einen Mieter, obwohl das Objekt erst zur Jahresmitte bezugsfertig ist. Die Renovierung alter Gebäude geht schneller als der Bau neuer. 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Die Renovierung begann im Januar, nachdem die Investoren herausgefunden hatten, dass ein Abriss nicht nötig ist. Helical Bar rechne mit einem Gewinn von mindestens 20 Millionen Pfund (24 Millionen Euro) aus der 33-Prozent-Beteiligung an dem 180-Millionen-Pfund-Projekt, sagt Entwickler Gerald Kaye. Tatsächlich ist die Schnelligkeit das Entscheidende. Denn wenn Investoren jetzt erst mit den Renovierungen oder neuen Bauvorhaben beginnen, gehen sie das Risiko ein, dass bei der Fertigstellung ihrer Projekte der Wettbewerb am Markt bereits wieder zugenommen hat. „Die Leute müssen ihre Sanierungen vornehmen, bevor irgendwer die Möglichkeit eines Überangebots ausmachen kann”, sagt Tom Elliott, Leiter der City-Investments bei Land Securities. Bloomberg FĢö±Ðļh{Üĩ %êÁêÐōĢ{ŐĢö ±ŐĢ $ÐŞōêÁ LhêÐļmĢ .ÜÐåh ōê 0Ő±ļōêÁ Ðê LŐ{hŚĢê Şō ŗĢÚhō±êĐ .öêļhÚļ -öÍhêê ÐåÐêÁĢ LqF !å{$ ŘŘŘĐĩĊÏŘĊĐ ! 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