STANDARD Finanzinformationen - Einfach einen Tick besser Deutsche Bibliothek : ISSN 1862-5428 10. Jahrgang - Ausgabe 16 (17.04.2015) Erscheinungsweise: wöchentlich Freitag/Samstag 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 2 von 20 Inhalt 01. Info-Kicker: Heibel auf der Invest in Stuttgart . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 02. So tickt die Börse: Nokia und Google mit dem Rücken zur Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nortel, Lucent, Alcatel & Nokia unterliegen Cisco . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Google nimmt EU-Kartellrecht nicht ernst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wochenperformance der wichtigsten Indizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 4 4 5 03. Sentiment: Privatanleger flüchten in Scharen, Profis nutzen ihre Chance, Charttechnik kri Privatanleger flüchten in Scharen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Profis sehen die Kursverluste als Chance, die sie nutzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Privatanleger treffsicherer trotz kleinem Verfallstag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . EUWAX-Sentiment erstmals seit längerer Zeit positiv . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . sharewise Sentiment bestätigt EUWAX-Sentiment . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Massive Gewinnmitnahmen im Blick auf den Mai? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fazit: Markteinschätzung der Privatanleger zu bevorzugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Charttechnik warnt vor möglicher Topbildung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Top Analystenziele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Deutsche Lufthansa AG: Wettbewerbsdruck bleibt weiterhin hoch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Solarworld AG: Dunkle Wolken am Horizont . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Südzucker AG: Sehr gute antizyklische Kaufgelegenheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 6 6 6 6 7 7 7 8 8 8 9 9 04. Ausblick: Angst vor Grexit und Ölpreisrallye verunsichert DAX-Anleger . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 05. Depotcheck: Apple, BMW, Fuji Heavy Industries, Under Armour, Wells Fargo . . . . . . . . . . . . . Apple: Apple Watch eine langfristige Investition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . BMW: Fair bewertet und gut aufgestellt für neue Herausforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Fuji Heavy Industries: Konjunkturabhängiger Exporteur profitiert von schwachem Yen und Under Armour: Sportbekleidungsmarkt wird aufgemischt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wells Fargo: Solide Bank für Spareinlagen und Immobilienfinanzierungen . . . . . . . . . . . . . . . Korrelation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Korrelationsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 11 11 11 12 12 13 13 06. Wunschanalyse: NXP Semiconductors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . NXP Semiconductors: Internet der Dinge zu Hause und im Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Internet der Dinge zu Hause und im Auto . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Zweiteilung der IT-Welt in Zukunft und langweilig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übernahme von Freescale für 15 Mrd. EUR . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Solides Bewertungsniveau bei fulminanten Wachstumsaussichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Kalkulation für gemeinsames Unternehmen mit spitzem Bleistift . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 14 14 14 15 15 16 07. Update beobachteter Werte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 Solide Zahlen finden Anklang . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 08. Übersicht HT-Portfolio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 09. Disclaimer / Haftungsausschluss und Risikohinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 10. An-/Ab-/Ummeldung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 3 von 20 wir werden die Entwicklung beobachten müs sen. 01. Info-Kicker: Heibel auf der Invest in Stuttgart Liebe Börsenfreunde, ...und mit einem Paukenschlag herrscht Kri senstimmung, Angst und Panik an den Finanzmärkten. Gestern noch wurde der erste Rückschlag im DAX als natürliche Volatilität vor dem heutigen Opotionsverfallstag abgetan, der den DAX auf 12.100 Punkte führen sollte. Und heute rutscht der DAX um weitere 2,6% unter 11.700 Punkte. Den möglichen Gründen dafür bin ich heute in Kapitel 04 nachgegangen. Doch habe ich auch die zwei Teilverkaufs empfehlungen sowie die Neuvorstellung einer US-Aktie aus dem heutigen Update für die Express-Kunden nochmals abgedruckt. Sicher werde ich auch morgen auf der Invest in Stuttgart entsprechende Gespräche führen. Für Interessierte unter Ihnen: Am Samstag um 12:45 Uhr werde ich auf der Hauptbühne an einer Podiumsdiskussion über Angst & Panik, veranstaltet vom Handelsblatt, teilnehmen. Ich freue mich, den einen oder anderen von Ihnen hinterher persönlich kennenzulernen. Nokia und Google stehen mit dem Rücken zur Wand: Nokia kann nicht alleine gegen Cisco bestehen, wie schon Nortel, Lucent und Alca tel, von Nokia wird nun erneut das Heil in Marktmacht durch Größe gesucht. Ich gebe der Fusion keine guten Noten. Google ist ins Visier der Eu-Kartellbehörde gerutscht und das ist so ziemlich das Schlimmste, was passieren kann. Doch noch schlimmer ist, wenn man es nicht merkt. Und Google merkt es nicht. Mehr dazu in Kapitel 02. Das Sentiment, Thema in Kapitel 03 sowie auch morgen bei der Podiumsdiskussion, bricht ein. Ich kann beinahe stündlich beobachten, wie sich die Stimmung weiter eintrübt. Haben wir damit das Ende der DAX-Rallye gesehen? Oder handelt es sich nur um die überfällige und dadurch vielleicht ein wenig heftiger ausfal lende Konsolidierung der jüngsten exorbitanten Gewinne? Eine einfache Antwort gibt es nicht, Der heutige Depotcheck behandelt ein gut diversifiziertes Portfolio: Apple, BMW, Fuji Heavy Industries, Under Armour und Wells Fargo sind einige der feinsten Unternehmen, die sich ein Anleger wünschen kann. Zudem ist dieses Portfolio geographisch als auch aus Sicht der Branchen weitgehend diversifiziert. Wie sich der von Fuji Heavy Industries gebaute Subaru zum BMW verhält lesen Sie in Kapitel 05. Die Teilnehmer der Abstimmung zur Wunsch analyse haben sich diese Woche NXP Semi conductors gewünscht, den niederländischen Chiphersteller, der sich mit Nahfeldkommu nikation beschäftigt. Apples Apple Pay ver wendet NXP-Chips, aber den großen Markt sieht NXP in der Automobilindustrie, wo jüngst Freescale für 14 Mrd. USD hinzugekauft wur de. Ich habe eine Bewertung des neuen Unter nehmens vorgenommen und bin überrascht von dem doch extrem günstigen Bewertungs niveau. Mehr dazu in Kapitel 06. Wie immer gibt es Updates in Kapitel 07 und eine Übersicht über unser Heibel-Ticker Port folio in Kapitel 08. Wie gesagt, ich würde mich freuen, Sie am Samstag Mittag auf der Invest in Stuttgart zu sehen. Ich habe mich in den vergangenen Wochen stärker in das Thema Sentiment ein gearbeitet und werde Ihnen die Ergebnisse in den kommenden Wochen hier im HeibelTicker präsentieren. Nun wünsche ich eine anregende Lektüre, take share, Ihr Börsenschreibel Stephan Heibel Chefredakteur und Herausgeber des Heibel-Ticker 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 02. So tickt die Börse: Nokia und Google mit dem Rücken zur Wand Vielleicht sollte ich diesen Artikel erst in drei Jahren schreiben, doch ich habe dieses Thea terstück schon mehrfach gesehen und kann also rechtzeitig bevor der Vorhang fällt bereits den Abgesang schreiben. Beginnen wir mit Nokia. Nortel, Lucent, Alcatel & Nokia unterliegen Cisco Diese Woche hat Nokia für 15,6 Mrd. Euro den Wettbewerber Alcatel-Lucent übernommen. Sie erinnern sich: Alcatel-Lucent hatte sich 2006 aus der französischen Alcatel und der USkanadischen Nortel-Lucent gebildet. Alleine schien man zu klein, um auf dem forschungs intensiven Markt der Netzwerkausstatter zu bestehen. Sie erinnern sich vielleicht auch noch an den Zusammenschluss der Netz werksparte von Nortel und Lucent im Jahr 2001. Jeweils der Grund für die jeweiligen Zusam menschlüsse: Cisco! Ciscos CEO John Cham bers kauft seit Jahrzehnten junge, innovative Unternehmen zu und verbreitert so das Pro duktportfolio seines Unternehmens. In Mana gementschulen wird Cisco als Musterbeispiel für eine Unternehmenskultur genommen, in der übernommene Unternehmen exzellent einge gliedert werden. Cisco war zwischenzeitlich einmal im Frühjahr 2000 das wertvollste bör sennotierte Unternehmen der Welt. Kein Wunder, dass der Wettbewerb es schwer hat. Alcatel war früher einmal der Arbeitgeber mei nes Vaters. "Früher" heißt in den 70er, 80ern und frühen 90ern. Die Meldungen von den Franzosen drehten sich meist um den Raus wurf des Managements, um Staatshilfen und andere staatliche Einflussnahme in den Geschäftsbetrieb von Alcatel. Mag sein, dass dort helle Köpfe in den Entwicklungsabtei Seite 4 von 20 lungen sitzen, doch vor dem harten Wettbe werb der Weltmärkte wurde dieser Konzern lange beschützt. Nun, weder Lucent, noch Nortel, noch LucentNortel, noch Alcatel, Alcatel-Lucent, noch Nokia scheint es gelungen zu sein, Cisco die Stirn zu bieten. Nun wird es also Nokia-Alcatel versuchen. Ich wünsche viel Erfolg, mein Geld würde ich jedoch in Cisco-Aktien stecken, solange John Chambers dort CEO ist. Google nimmt EU-Kartellrecht nicht ernst Die EU-Kartellbehörde hat nun offiziell die Ermittlungen gegen Google aufgenommen. Der Vorwurf: Machtmissbrauch. In den Sucher gebnissen würden eigene Dienste wie You tube, Android-Betriebssysteme oder auch ins besondere Google-Shoppingergebnisse bevorzugt. Google hat immer wieder auf den harten Wettbewerb verwiesen und akademi sche sowie rechtliche Beweise geliefert, warum die Vorwürfe nicht zutreffen. Die EU-Kartell behörde hat nun die Ermittlungen damit begründet, dass Google die Vorwürfe nicht ernst genug nehme. Übrigens, auch gegen Cisco gab es schon Kar tellverfahren. CEO John Chambers ist damals nach Europa geflogen und hat sich mit den Kartellwächtern zusammengesetzt. Das Ergebnis war ein Förderprogramm in Höhe von 100 Mio. Euro, das Cisco für die Förderung von Start-ups in der Netzwerktechnologie in Europa zur Verfügung stellte. 100 Mio. Euro, die neue Jobs schaffen (das freut die Kartellwächter) und neue Technologien unter dem Auge von Cisco hervorbringen (das freut Cisco). Eine Kartellstrafe, die nun Google droht, könnte 6 Mrd. Euro betragen. Zudem könnte Google gezwungen werden, die einzelnen Geschäftsbereiche (Shopping, Youtube, ...) voneinander zu trennen, was das gesamte Google-Netzwerk aufbrechen würde. Wissen Sie, wem das schon einmal passiert ist? Microsoft hatte Anfang des Jahrtausends die EU-Kartellbehörde ebenfalls nicht ernst genommen. Auch Microsoft lieferte damals ver meintliche Beweise, dass der Wettbewerb um 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 die Internetbrowser zu hart sei. So führten end lose Rechtsstreits nach 10 Jahren letztlich zu einer Strafe in Höhe von 551 Mio. Euro. Der Markt der Internetbrowser ist inzwischen, wie von Microsoft richtig vorhergesagt, zu einem Nebenkriegsschauplatz geworden. Doch Micro soft hat in den 10 Jahren so ziemlich jede neue Entwicklung verschlafen und damit seine füh rende Stellung eingebüßt. Der Standard der Betriebssysteme für mobile Endgeräte ist heute Android von Google. Die Cloud wurde von Amazon erobert. Abgesehen von Excel können heute so ziemlich alle Office-Programme durch kostenfreie Open-Source-Versionen ersetzt werden. Und überhaupt wird heute kein Geld mehr mit Softwarelizenzen verdient, Apple ver schenkt sein Betriebssystem inklusive OfficeAnwendungen. Geld wird heute mit weiterge henden Dienstleistungen verdient, und da ist Microsoft ziemlich schwach auf der Brust. Erst jetzt, wo der streitsüchtige Steve Ballmer den Chefsessel geräumt hat, kann sein Nachfolger Satya Nadella die Altlasten abschütteln und neue Produkte entwickeln. Ich fürchte, wenn Google sich nicht ganz schnell auf höchster Ebene mit der EU-Kartell behörde zusammensetzt und großzügige Geschenke aus dem Hut zaubert, wird auch Google für mehrere Jahre mehr mit der Kar tellbehörde beschäftigt sein als mit der Ent wicklung neuer Produkte. Wochenperformance der wichtigsten Indizes INDIZES 16.4.15 Woche Δ 18.106 0,8% DAX 11.999 -1,4% Nikkei 19.653 -1,3% 1,08 1,6% Euro/Yen 128,19 0,5% 10-Jahres-US-Anleihe 1,88% -0,08 Umlaufrendite Dt 0,10% -0,04 Feinunze Gold $1.204 0,0% Fass Brent Öl $63,83 10,9% 6.083 0,4% 593 2,2% Dow Jones Euro/US-Dollar Kupfer Baltic Dry Shipping Seite 5 von 20 Der Ölpreis ist diese Woche um 10,9% ange sprungen. Für die USA ist das, wenn auch auf verschlungenen Umwegen, positiv, wie ich in Kapitel 04 zeige. Und entsprechend hat der Dow Jones diese Woche um 0,8% zugelegt während der DAX um 1,4% abgab. In meine verschlungene Argumentation passt auch, dass der Euro-Wechselkurs um 1,6% zulegen konnte. Ein spannendes Frühjahr steht uns bevor. Die Trends der vergangenen Monate werden her ausgefordert. Wir werden sehen, ob sie auf gebrochen werden können. Entsprechend werden wir auf der Hut sein und beginnen bereits, unser Portfolio sukzessive entspre chend umzugestalten. Doch schauen wir zunächst einmal, was das Sentiment unter den Anlegern zu einem Stim mungsumschwung zu sagen hat. 03. Sentiment: Privatanleger flüchten in Scharen, Profis nutzen ihre Chance, Charttechnik kritisch Letzte Woche lautete mein Fazit noch, dass eigentlich alles für eine April-Rallye angerichtet zu sein schien. Allerdings warnte ich dabei auch vor zu viel Optimismus, da uns bald der für die Börse meistens schwierige Monat Mai bevorstehen würde. Nicht umsonst laute schließlich eine alte Börsenweisheit: "Sell in may and go away, but remember to come back in september”. Meine leichten Zweifel an der grundsätzlich guten Ausgangslage scheinen sich dann inzwischen auch zu bestätigen. So war die Welt bis zum gestrigen Donnerstag noch in bester Ordnung. Der DAX hatte letzten Freitag mit 12.166 Punkten auf dem höchsten Wochenschlusskurs aller Zeiten geschlossen und war bis Mitte der Woche auf knapp 12.400 Punkte weiter geklettert. Gestern brach er im Handelsverlauf dann jedoch deutlich ein und schloss sogar leicht unter der Marke von 12.000 Punkten, ehe sich der kurzfristige Aus 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 6 von 20 verkauf heute weiter fortsetzte. Besondere Nachrichten, die diesen scharfen Einbruch innerhalb von nur zwei Handelstagen erklären könnten, gibt es nicht. Beobachter ver weisen daher zur Erklärung auf den gestiege nen Ölpreis sowie den zuletzt etwas festeren Euro. Auch ein möglicher Grexit wird an den Märkten wieder verstärkt diskutiert. Aber eine wirklich schlüssige Erklärung für einen Kurs verlust von fast 600 DAX-Punkten ist das aus meiner Sicht alles nicht. Schauen wir daher mal auf das aktuelle Sentiment und versuchen zu erörtern, wie es an der Börse weitergehen wird. Privatanleger flüchten in Scharen Gemäß der Sentimenterhebung der Deutschen Börse AG haben in der Berichtswoche 8% der privaten Kleinanleger ihre Aktien verkauft und 10% sind sogar short gegangen, d.h. sie wet ten auf fallende Kurse. Anscheinend hören die Privatanleger inzwischen verstärkt auf die War nungen zahlreicher Experten vor einem baldi gen Ende der DAX-Hausse. Nachdem die Pri vatanleger in der Vorwoche noch auf dem besten Weg zu sein schienen langsam eupho risch zu werden, sind sie inzwischen sogar schon wieder pessimistischer als die Profis. Einen so scharfen Einbruch im Vertrauen der Privatanleger haben wir bisher noch nie beobachtet und gibt mangels Nachrichten durchaus Rätsel auf. Profis sehen die Kursverluste als Chance, die sie nutzen Ein völlig anderes Bild sieht man aktuell hinge gen auf Seiten der professionellen Marktteil nehmer. Hier haben zuletzt 1% der Investoren Aktien gekauft und 3% ihre Short-Positionen geschlossen. Damit sind sie insgesamt ein gutes Stück optimistischer geworden als vor Wochenfrist und inzwischen positiver gestimmt als die privaten Kleinanleger. Das Problem dabei: In der Vergangenheit waren die Privat anleger treffsicherer in ihrer Markteinschät zung. Privatanleger treffsicherer trotz kleinem Verfallstag Dies erscheint umso überraschender, da mit dem heutigen kleinen Verfallstag auch noch ein Sondereffekt den Verlauf des DAX beeinflus ste, den doch eher die Institutionellen besser bewerten können sollten. Andererseits hängen die institutionellen Anleger letztlich allerdings ein wenig am Tropf der Privatanleger. Denn die Gelder, die sie verwalten, stammen ja zum Großteil genau von diesen privaten Kleinanle gern. EUWAX-Sentiment erstmals seit längerer Zeit positiv Während die Deutsche Börse AG bei ihrer wöchentlichen Umfrage nicht nur einen deutli chen Einbruch des Optimismus, sondern sogar eine Trendwende hin zu einer negativen Ein schätzung der privaten Kleinanleger feststel len musste, ergibt das EUWAX-Sentiment ein ganz anderes Bild. Zur Erinnerung: Das EUWAX-Sentiment basiert auf dem realen Handel von Puts und Calls was bedeutet, dass bei einem negativen EUWAX-Sentiment mehr Puts als Calls und bei einem positiven EUWAX-Sentiment mehr Calls als Puts gekauft werden. In den letzten Wochen und Monaten zeigte sich das EUWAX-Sentiment dabei immer konträr zum Verlauf des DAX, sprich die starke Kursrallye wurde von einem negativen EUWAX-Sentiment begleitet. Heute zeigt sich das EUWAX-Sentiment mit knapp +4 Punkten hingegen erstmals seit längerer Zeit positiv und prompt geht der DAX auf Tauchstation. Inso fern scheint ausgerechnet das EUWAX-Senti ment der Börse Stuttgart ein sehr guter und zuverlässiger Kontra-Indikator für die weitere Entwicklung des DAX zu sein. Wenn dem aber so ist, so scheint die aktuelle Korrekturbewegung noch nicht ausgestanden zu sein. Denn das EUWAX-Sentiment zeigt sich auf Tagesbasis (Intraday) noch immer sehr 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 positiv. Zwar ist es von Extremwerten über +40 Punkten am heutigen Freitag Morgen schon deutlich zurückgekommen, mit aktuell +22 Punkten kaufen die Anleger jedoch immer noch deutlich mehr Calls als Puts und wetten somit auf eine baldige Trendwende. sharewise Sentiment bestätigt EUWAXSentiment Die Sentimenterhebung der Aktien-Community sharewise bestätigt hingegen heute eindrucks voll das EUWAX-Sentiment der Börse Stutt gart. Zeigten sich vor einer Woche nur 59% der sharewise Mitglieder optimistisch, so sind es heute schon wieder 67%. Bedenkt man, dass wir eine Bullenquote von 55% als neutral betrachten und Werte über 70% als Euphorie verstehen, so ist die Community nicht mehr weit von einer euphorischen Grundhaltung ent fernt. Damit bestätigt das Sentiment von sha rewise heute nur die Erhebung der Börse Stuttgart. Sentimentdaten Privatanleger 13. KW: 67% Bullen (120 Stimmen) 14. KW: 59% Bullen (128 Stimmen) 15. KW: 67% Bullen (121 Stimmen) Seite 7 von 20 Massive Gewinnmitnahmen im Blick auf den Mai? Deutete letzte Woche noch alles auf eine Kursrallye in der zweiten April-Hälfte hin, schei nen sich diese Hoffnungen erst einmal zer schlagen zu haben. Dies gilt umso mehr, da es weder einen konkreten Grund für den hefti gen Stimmungsumschwung der Privatanleger noch für den folgenden scharfen Rücksetzer im DAX gibt. Die Berichtssaison in den USA läuft eigentlich sehr positiv an. Allerdings könnte gerade die relativ positive Entwicklung in den USA der Hemmschuh für den DAX sein. Denn der DAX startete in den letzten Wochen und Monaten in erster Linie deshalb durch, weil viele ausländische und dabei insbesondere amerikanische Anleger ihr Geld in die deutschen Bluechips pumpten. Diese scheinen nun, vielleicht auch aus Angst vor einem Grexit, ihr Geld wieder abzuziehen und in den USA zu investieren, was die USAktienmärkte stützt und den DAX zurückwarf. Es bleibt nun abzuwarten, wie lange diese Situation anhält. Fazit: Markteinschätzung der Privatanleger zu bevorzugen DAX-Ziel: 12396 Punkte Kaufempfehlungen der Privatanleger Alcatel-Lucent, Aeterna Zentaris, Cancom Verkaufsempfehlungen der Privatanleger Wartsila, Yamana Gold Die Sentiment-Daten wurden in Zusammen arbeit mit Sharewise erstellt: http://www.sharewise.com?heibel Der unerklärliche und scharfe Einbruch des Sentiments bei den privaten Kleinanlegern sowie die Bereitschaft der Profis, die Korrektur zu kaufen, sind kein so schlechtes Umfeld. Denn dies deutet daraufhin, dass sich auch der aktuelle scharfe Rücksetzer im Nachhinein als Korrektur und somit gute Kaufgelegenheit ent puppen wird. Allerdings scheint mir die Kor rektur noch nicht ausgestanden zu sein und weitere Kursverluste in Richtung 11.500 Punkte erscheinen vor einer Wiederaufnahme der Hausse durchaus noch möglich. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Charttechnik warnt vor möglicher Topbildung Trotzdem möchte ich auch die heutige Senti mentbetrachtung mit einer Warnung beschließen. Denn mehr Sorgen als das Sen timent machen mir zurzeit die Charts einiger Highflyer der vergangenen Jahre. Ein gutes, wenngleich extremes Beispiel hierfür, ist dabei die Aktie des Chipentwicklers Dialog Semicon ductor. Denn die Aktie scheint zurzeit eine Topbildung zu vollziehen, welche sie durchaus nochmal in Richtung 30 Euro zurückwerfen könnte. Das Problem, das ich dabei habe: Selbst bei einer so heftigen Korrektur wäre der langfristige Auf wärtstrend der Aktie noch nicht kaputt, sodass man sie eigentlich als Kaufchance begreifen müsste. Ähnliches gilt eben auch für den DAX, der ein fach in recht kurzer Zeit zu weit vorausgeeilt war. Insofern spricht leider aktuell vieles für einen wieder einmal sehr turbulenten Mai. Sie wollen wissen, was die Analysten im Ein zelnen für Aussagen treffen und wo sie die größten Chancen sehen? Ich habe für Sie eine Übersicht der Analysen mit den höchsten Kurs zielen ausgearbeitet. Die Liste zeigt ganz ein fach an, wo das aktuelle Kursziel des Analy sten prozentual am meisten über dem aktuel len Kurs liegt. Die Details zu den einzelnen Empfehlungen finden Sie unter http://www.aktien-meldungen.de/Aktienre search/Top-Aktien Seite 8 von 20 Top Analystenziele Unternehmen Analyse v. Kurs Kursziel Upside Dt. Lufthansa 14.4 12,31 € 20,00 € 62,47% VTG AG 16.4 22,44 € 35,00 € 55,97% AIXTRON AG 16.4 6,98 € 10,00 € 43,27% Zeal Network 13.4 50,34 € 72,00 € 43,03% K+S 16.4 31,36 € 42,00 € 33,93% Solarworld 16.4 15,37 € 20,50 € 33,38% Südzucker AG 14.4 11,78 € 15,00 € 27,33% TLG Immobi lien 13.4 14,87 € 18,80 € 26,43% Daimler AG 16.4 87,06 € 110,00 € 26,35% Manz Autom. 14.4 90,12 € 111,00 € 23,17% Es handelt sich um Analysen aus dieser Woche. Bitte genießen Sie diese Übersicht mit Vorsicht. Sie wissen ja, dass häufig auch ein Eigeninteresse des Analysten für eine rosa Brille sorgen kann, weshalb Analystenein schätzungen tendenziell optimistischer aus fallen, als es die Realität anschließend erlau ben würde (Sellside-Analysen). Aber die Über sicht gibt einen Eindruck darüber, wo die Erwartungen mit dem aktuellen Kurs am wei testen auseinander liegen. Wer letztlich Recht haben wird, der Analyst oder die Anleger, die den Kurs machen, ist in jedem Einzelfall indivi duell zu beurteilen. Deutsche Lufthansa AG: Wettbewerbsdruck bleibt weiterhin hoch Analyst Johannes Braun von der Commerz bank hat seine Einschätzung der Aktie der Deutschen Lufthansa nach den Verkehrszahlen für März auf "Buy” mit einem Kursziel von 20 Euro belassen. Die Wortwahl des Unterneh mens deute er als Hinweis auf einen geringe ren Preisdruck, schrieb er in einer Studie vom Dienstag. Ferner dürfte das einhergehende strenge Kapazitätsmanagement zu Treibstoff kostenvorteilen führen, was sich ebenfalls teilweise positiv auf das Ergebnis auswirken sollte. Andererseits dürfte der starke US-Dollar einige Kostenvorteile wieder auffressen. Ich kann Herrn Braun nicht zustimmen. Denn solange selbst Zwergstaaten wie Luxemburg eigene Fluggesellschaften betreiben, bleibt der 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Wettbewerb intensiv. Durch den gefallenen Ölpreis können nun auch wieder Billig-Airlines mit alten Fliegern im Wettbewerb mitmischen. Hinzu kommen dann auch noch die Erfolge der Billigflieger wie Easyjet oder Ryan Air, die für zusätzlichen Druck sorgen. Die Aktie hat zuletzt wieder Probleme bekommen und Bes serung ist vorerst nicht in Sicht. Das Kursziel von 20 Euro, was einem Aufwärtspotenzial von knapp 65% entspräche, halte ich für überzo gen. Solarworld AG: Dunkle Wolken am Horizont Analyst Arash Roshan Zamir von Warburg Research hat seine Einstufung der Aktie der Solarworld AG auf "Buy” bestätigt, zugleich jedoch sein Kursziel von 21,00 Euro auf 20,50 Euro zurückgenommen. Zwar hätten sich die kurzfristigen Aussichten für das Unternehmen aufgehellt, allerdings zögen bereits wieder dunkle Wolken am Horizont auf, schrieb er in einer Studie vom gestrigen Donnerstag. Dem habe ich wenig hinzuzufügen. Kurzfristig profi tierte die Aktie zuletzt davon, dass sich CEO Frank Asbeck in seinem Kampf für Schutzzölle, besonders in den USA, durchsetzen konnte. Die chinesischen Anbieter haben darauf jedoch bereits reagiert und werden der viel zu teuer produzierenden deutschen Solarworld daher schon bald wieder das Wasser abgraben. Zocker mögen hier kurzfristig noch etwas Spaß haben, langfristig sollte man die Aktie jedoch auch weiterhin an starken Börsentagen ver kaufen. Seite 9 von 20 Südzucker AG: Sehr gute antizyklische Kaufgelegenheit Analyst Richard Withagen von Kepler Cheu vreux hat seine Einschätzung der Aktie der Südzucker AG auf "Buy” mit einem Kursziel von 15 Euro bestätigt. Zudem setzte er den Titel in einer Studie vom Dienstag auf seine Empfehlungsliste für den Nahrungsmittelsektor, da er den Zuckermarkt vor einer Bodenbildung sehe. Dem kann ich mich nur anschließen. Die Aktie scheint um 10 Euro endlich ihren Boden gefunden zu haben und könnte eine große Comeback-Story vor sich haben. Zwischen 1112 Euro würde ich die Aktie daher mit einem Kursziel von 18 Euro auf Sicht von 12-18 Monaten einsammeln. 04. Ausblick: Angst vor Grexit und Ölpreisrallye verunsichert DAX-Anleger Der Ausblick bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten. Hier im Heibel-Ticker Standard erhalten Sie überwiegend vergangenheitsbezogene Erklä rungen von mir. Detaillierte Analysen und Ein schätzungen über die künftige Börsenent wicklung gibt es nur im kostenpflichtigen Hei bel-Ticker PLUS. Das Angebot für die zahlen den Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS baue ich kontinuierlich weiter aus und komme dabei insbesondere den Wünschen meiner Kunden nach. Inzwischen bietet das HeibelTicker PLUS Abonnement folgende Zusätze: INTERNET: Kundenbereich - täglich aktuelle Einschätzungen zu den Mel dungen, die unsere offenen Positionen betref fen 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 10 von 20 - einen Chart für jede offene Position, um die Kurssituation schneller zu erfassen Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter - die Möglichkeit, nur die 10 neuesten Kom mentare zu den offenen Positionen anzeigen zu lassen. http://www.heibel-ticker.de/customer/new - Sie können sich aus den empfohlenen Werten Ihr eigenes Musterportfolio zusammenstellen, um gezielter und schneller die für Sie relevan ten Neuigkeiten zu sehen. Weiterhin erhalten meine Kunden eine über sichtliche Tabelle über alle offenen Positionen mit der jeweiligen Wochenperformance sowie Performance seit Empfehlung und mit einer Übersicht über die anstehenden Aktivitäten wie Stopp Loss nachziehen oder verkaufen bzw. kaufen. Für die besonders aktiven Anleger unter Ihnen biete ich an, die unterwöchigen Updates direkt per E-Mail an Sie zu senden und ich benach richtige Sie im Falle von Aktionsempfehlungen (Kauf oder Verkauf) direkt per SMS auf Ihr Handy. Dabei handelt es sich um einen Zusatz dienst (Express!), den ich mit 6,25 € pro Monat berechne. Keine Angst, sämtliche Updates befinden sich natürlich dann auch nochmals in der Freitagsausgabe für die normalen PLUSKunden. Den Reaktionen meiner Kunden entnehme ich, dass der Heibel-Ticker PLUS die Bedürfnisse von Anlegern gezielt und verständlich sowie fundiert und erfolgreich befriedigt. Schauen Sie sich das neue Angebot einmal mit einem Schnupperangebot (6 Wochen zu 20 €) an. Es würde mich freuen, wenn ich Sie als neuen Abonnenten gewinnen kann. 05. Depotcheck: Apple, BMW, Fuji Heavy Industries, Under Armour, Wells Fargo Nur wer ein diversifiziertes Portfolio hat, wer also in seinem Depot eine gesunde Risikostreuung verwirklicht hat, wird bei plötzlichen Korrekturen wie in diesen Tagen dennoch gut schlafen können. Spekuliert wird hier im Heibel-Ticker nur mit einem kleinen Teil des Vermögens. Der Rest wird auf solide Füße gestellt. Es folgt nun eine Analyse auf Risikostreuung von den fünf größten Aktien - Positionen eines Lesers. Dabei werde ich weniger auf die einzelnen Werte eingehen, als viel stärker auf die Branchen, in denen sie wirtschaften. Schicken Sie mir Ihre fünf größten Aktien Positionen an Depotcheck/at/heibel-ticker/./de. Bitte unter schreiben Sie mit Ihrem Vornamen und der Stadt, in der Sie leben. Diese Information wird dann veröffentlicht. Hallo Herr Heibel, Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor zugspreis für sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht wer den. Viele Sonderanalysen stelle ich den Hei bel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung. Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen. Ihre Informationen sind immer sehr gut und geben mir persönlich auch "neue" Denkansät ze, was die Anlagen betreffen. Sofern es Ihnen irgendwann einmal möglich ist, würde ich auch mein Depot gern einmal von Ihnen "begutachten" lassen, muss allerdings vorausschicken, dass ich "USA-affin" bin. Sie werden also in meinem Depot grundsätzlich kaum oder keine europäischen Aktien oder Anleihen finden. Das wird sich auch in Zukunft wenig ändern. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 11 von 20 Meine fünf größten Positionen sind: Apple BMW Fujy Heavy Under Armour Wells Fargo BMW Fair bewertet und gut aufgestellt für neue Herausforderungen Apple Apple Watch eine langfristige Investition Fr, 17. April um 16:49 Uhr Mit einer Dividendenrendite von 2,7% und einem KGV von 12 ist BMW in meinen Augen fair bewertet. Die Bilanz ist sauber, es liegen 13 Mrd. Euro Nettoliquidität herum. BMW ist in Sachen der verwendeten spritsparenden Mate rialien (Carbonfaser) und Digitalisierung der Autos bestens aufgestellt. Aktuell hat in meinen Augen Daimler die besseren Kurschancen und bei VW könnte ein neuer CEO schon bald für eine überproportionale Steigerung der Gewinn marge sorgen. BMW ist daher derzeit nur die drittbeste deutsche Autoaktie in meinen Augen. Fr, 17. April um 16:48 Uhr Eine detaillierte Analyse brauche ich für Sie nicht zu machen, als Kunde des Heibel-Ticker PLUS sind Sie ja bestens über Apple infor miert. Neue Herausforderungen stehen an: Beim Elektroantrieb ist BMW inzwischen gut aufge stellt. In Sachen Digitalisierung wird das Unter nehmen schon bald kräftig investieren müs sen, um das Fahrzeug zu einem erweiterten Wohnzimmer auszubauen. Vielen Dank und: WEITER SO!! Mit freundlichen Grüßen, Ralf aus Marl Antwort: Vielen Dank für das Lob. Gerne schaue ich mir Ihr US-lastiges Portfolio näher an. Die Apple Watch kommt. Wieder einmal ergie ßen sich die Skeptiker in vergleichen der tech nischen Spezifikation zu anderen Smartwat ches und kommen zu dem Schluss, dass die Apple Watch kein neues Wunderwerk ist. Das ist meiner Ansicht nach zu kurz gesprungen: Die Apple Watch definiert sich durch die Ein satzmöglichkeiten und die einfache Bedie nung in Kombination mit dem iPhone. Ich halte die Apple Watch insbesondere für den Gesund heitsbereich für eine wichtige Innovation, wenn in den kommenden Modellen Puls, Blut zuckerspiegel und Blutdruck erfasst werden können. Die Apple Watch wird jedoch ein paar Jahre benötigen, bis sie für einen nennenswerten Gewinnbeitrag im Konzern sorgen kann. Ent sprechend könnte ich mir gut vorstellen, dass hinsichtlich des Apple Aktienkurses bald ein wenig Ernüchterung einkehren wird. Langfristig ist Apple nach wie vor gut aufgestellt, kurzfristig könnte es eine Konsolidierung geben. Fuji Heavy Industries Konjunkturabhängiger Exporteur profitiert von schwachem Yen und weltweitem Aufschwung Fr, 17. April um 16:50 Uhr Unter dem Namen Fuji firmieren verschieden ste Unternehmen in Japan, Fuji Heavy Indu stries (Schwerindustrie) scheint in sich noch mals sämtliche Branchen des Landes abdecken zu wollen: Unter dem Namen Subaru werden Autos gebaut, doch auch Landwirt schaftsmaschinen und Müllfahrzeuge, Werk zeugmaschinen und spezielle Maschinen für Flugzeuge stammen aus dem Haus Fuji Heavy Industries. Abenteuerlich wird es jetzt: Grund stückleasing, Management von Einkaufs zentren und Versicherungen können Sie eben falls bei diesem bald 100 Jahre alten Industrie konglomerat kaufen. Die Dividendenrendite von 2,5% ist in Ordnung und kann locker vom freien Cashflow bezahlt werden. Zudem liegen 3 Mrd. USD Nettoli 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 quidität in der Bilanz. Das KGV ist mit 9 recht günstig, vor allem da der Konzern im laufenden Jahr sowohl Umsatz als auch Gewinn mit zwei stelligen Raten steigern will. Doch schon im Jahr 2016 ist es mit dem Wachstum vorbei. Entsprechend halte ich das niedrige KGV für angemessen. Fuji Heavy Industries ist ein konjunkturab hängiges Exportunternehmen Japans. Ent sprechend hilft der schwache Yen dem Unter nehmen, wie auch die weltweit nun langsam anziehende Konjunktur für eine wachsende Nachfrage sorgt. Es läuft also gut für das Unternehmen, und entsprechend könnten die unternehmenseigenen Prognosen meines Erachtens übertroffen werden. Under Armour Sportbekleidungsmarkt wird aufgemischt Fr, 17. April um 16:51 Uhr Mein absoluter Favorit in der Textil- und Schuh branche. Under Armour mischt Nike auf und wird meines Erachtens dabei adidas überrun den. Bei der Marktkapitalisierung fehlt Under Armour nur noch eine Milliarde Euro, um wert voller als adidas zu werden. Doch Under Armour profitiert nicht nur vom Missmanage ment von adidas, sondern nimmt auch Nike Marktanteile ab. In einer Zeit, in der Amateursportler zur Ver besserung ihrer Wettkampfergebnisse Profi methoden anwenden (Personal Trainer, Puls messung zur besseren Abstimmung der Trai ningseinheiten, Ernährungsberatung, …) nimmt natürlich auch die Kleidung einen wich tigen Teil ein. Und wenn Sie sich die Kosten eines Personal Trainers anschauen, dann ist ein funktionales T-Shirt für 100 Euro fast geschenkt. Under Armour hat Sportbekleidung bis hin zu den Schuhen für die verschiedensten Sportler optimiert und wirbt mit eigenen techni schen Innovationen. Das kommt an, die Aktie hat sich in den vergangenen zwei Jahren ver vierfacht. 20-25% Umsatz- und Gewinnwachstum p.a. werden mit einem KGV 2016e von 58 bewertet. Das ist ziemlich hoch und spiegelt gleichzeitig die gesunde Bilanz des Unternehmens wieder. Schulden gibt es nämlich keine. Zudem hat es Seite 12 von 20 Gründer und CEO Kevin Plank eins ums andere geschafft, mit neuen Innovationen neue Märkte zu erobern, zuletzt hat er sich das Sportschuhgeschäft von Nike zum Ziel auser koren. Damit wird für Plank nochmals ein Obo lus bei der Aktienbewertung draufgelegt, denn Anleger trauen ihm auch künftig weitere Über raschungscoups zu. Ich würde beim aktuellen Kursniveau nicht mehr einsteigen sondern auf einen Rücksetzer warten. Doch wer die Aktie im Depot hat, kann sich gemütlich zurückleh nen und Plank schalten und walten lassen. Wells Fargo Solide Bank für Spareinlagen und Immobilienfinanzierungen Fr, 17. April um 16:52 Uhr Wells Fargo ist einer der Gewinner der Finanz krise 2008. Präsident und CEO John Stumpf hat die Bank solide durch die Krise geführt. Das bemerkenswerte dabei ist, dass sich Wells Fargo von der Gier in der Finanzbranche nicht hat anstecken lassen. Es wurden weiter ein fach nur Spareinlagen angenommen und Immobilienkredite ausgegeben. Dabei ist die Rate der bei Wells Fargo verunglückten Immo bilienfinanzierungen wesentlich geringer als im Branchendurchschnitt. Aus dem Invest mentbanking und damit auch dem Handel mit den toxischen Immobilienpapieren hat sich die Bank herausgehalten. In Folge der Finanzkrise musste Wells Fargo ebenfalls einen Kredit vom Staat annehmen, doch die Bank gehörte zu den ersten, die die sen wieder zurückzahlen konnten. John Stumpf ist heute noch CEO und führt die Bank ebenso konservativ wie damals. Entsprechend wach sen die Bäume nicht in den Investment-Him mel, sondern nur langsam und stetig. Doch das gefällt Investoren, die Aktie hat sich in den ver gangenen zwei Jahren verdoppelt. Wells Fargo gehört zu den wenigen Banken, die schon wieder eine nennenswerte Dividenden rendite von 2,6% anbieten. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Korrelation Seite 13 von 20 AAP L BM W FUJ HY UA Bra nch e Tech Auto Indu strie Kon su men ten Fina nz Regi on USA D Japa n USA USA Typ Wac hstu m Divi dend e Divi dend e Wach stum Divi dend e Fr, 17. April um 16:53 Uhr Korrelationsmatrix kfr. AAP L BM W AAPL 1,00 0,16 BMW 0,16 FUJH Y UA WF C 0,36 0,28 0,52 1,00 0,00 -0,1 0 0,18 0,36 0,00 1,00 0,14 0,39 UA 0,28 -0,1 0 0,14 1,00 0,42 WFC 0,52 0,18 0,39 0,42 1,00 lfr. AAP L BM W UA WF C AAPL 1,00 0,35 0,16 0,42 0,42 BMW 0,35 1,00 0,24 0,24 0,29 FUJH Y 0,16 0,24 1,00 -0,0 7 0,16 UA 0,42 0,24 -0,07 1,00 0,26 WFC 0,42 0,29 0,16 0,26 1,00 AAPL BMW FUJH Y FUJH Y FUJHY UA WFC Gewichtung für optimales Portfolio: 25% 25% 16% 9% 25% Gewichtung für minimum Risiko Portfolio: 16% 21% 19% 19% 25% erwartete Rendite Vola tilität Sharpe ratio Optimal 5,5% 12,7% 0,27 Mini mum risk 4,9% 12,4% 0,23 WFC Subaru adressiert eher einen Massenmarkt während BMW als Premiumhersteller unter wegs ist. Doch beide Unternehmen sind stark abhängig von der globalen Konjunkturent wicklung und derzeit betreiben Japan und Deutschland (EU) eine ähnliche Geldentwer tung, die dem Export hilft. Es gibt also durch aus Überschneidungen. Subaru ist jedoch nur eine Sparte im Fuji Heavy Industries Konzern, und somit würde ich diese beiden Aktien nicht als im gleichen Markt unterwegs bezeichnen. Wenn wir also Fuji als Industrieunternehmen sehen, dann haben wir Industrie, Auto (BMW), Tech (Apple), Textil (Under Armour) und Finanz (Wells Fargo). Eine schöne Mischung. Geo graphisch haben Sie doch alles abgedeckt: Japan (Fuji), EU (BMW) und die USA (Apple, Under Armour, Wells Fargo). Ich würde den Schwerpunkt auf europäische bzw. deutsche Aktien legen, weil ich hier lebe. Wenn Sie viel in den USA unterwegs sind, dann bietet sich natürlich ein internationaleres Portfolio an. Apple und Under Armour würde ich als Wachs tumsaktien bezeichnen. BMW, Fuji und Wells Fargo als Dividendenaktien. Das ist eine kon servative Aufstellung. Es fehlt mir eine Spe kulation, die Sie mehr ans Marktgeschehen fesselt. Was halten Sie von der Biotech-Aktie Evotec? Insgesamt haben Sie eine gute Mischung sowie ausgezeichnete Einzeltitel ausgewählt, herzlichen Glückwunsch :-) Ich hoffe, ich konnte ein paar Anregungen geben. Kunde: 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Recht herzlichen Dank, auch für die Tipps. /crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf>/crlf> 06. Wunschanalyse: NXP Semiconductors NXP Semiconductors Internet der Dinge zu Hause und im Auto Fr, 17. April um 08:58 Uhr Ob Chips für Apple Pay, für das Infotainment system im Auto oder für die Kommunikation von Haushaltsgeräten, die niederländische NXP hält den Schlüssel zu Kommunikation des Internets der Dinge in der Hand. Das Wachs tum des Unternehmens ist exorbitant, das Bewertungsniveau ist günstig, doch die Vorbe halte gegenüber dem Internet der Dinge sind noch groß. Eine lukrative Spekulation für Anle ger mit guten Nerven. Seite 14 von 20 mische WLAN ins Internet schicken lassen ohne dabei Hackern die Möglichkeit zu eröff nen, über diese Bluetooth-Verbindungen ins heimische WLAN einzubrechen. Gleichzeitig wird die Kommunikation diverser Hausgegen stände organisiert, sodass die Datenflut mini miert wird. Fürs Auto wird die Reichweite der RFC-Chips erweitert bei gleichzeitigem Ausbau der Ver schlüsselungstechniken, um so eine sichere Kommunikation eines Autos beim Vor beifahren beispielsweise bei Maut-Stellen zu ermöglichen, oder aber darüber auch Park tickets und andere einmalig gültige Zugangs kontrollen abzuwickeln. Die Kommunikation des Autos mit seiner Umgebung geht soweit, dass in Singapur nun die Innenstadt in einem Pilotprojekt mit NXP dahingehend aufgerüstet werden soll, dass ein System stets weiß, welches Auto wo steht oder fährt und dadurch Staus umgeht, für Rettungs wagen den schnellsten Weg kalkuliert und Unfälle zu vermeiden hilft. Unvorstellbar für das Land des Datenschutzes Deutschland, doch eine Entwicklung, die sich weltweit nicht auf halten lassen wird. Internet der Dinge zu Hause und im Auto Das niederländische Halbleiterunternehmen gilt als führendes Unternehmen in der Nahfeld kommunikation (NFC) und liefert Chips für die Apple Pay-Abwicklung, für diverse SmartHome Lösungen bis hin zu Infotainment-Syste men in Autos. Nahfeldkommunkation ist dabei die umständliche Beschreibung des Aus tauschs von Informationen per Funk über kurze Entfernungen. Dabei wird unterschieden, ob Informationen einfach von einem passiven Chip ausgelesen werden, wie dies beispielsweise über die RFIDChips auf Lebensmitteln bereits praktiziert wird, oder aber ob zwei intelligente Systeme mitein ander kommunizieren, wie eben bei Apple Pay beispielsweise. Der grobe Oberbegriff für diese Kommunikation zwischen ... ja: Dingen lautet „Internet der Dinge”. Für das intelligente Zuhause entwickelt NXP Kommunikationsmöglichkeiten auf BluetoothBasis, die Glühbirnen und Kühlschränke Werte austauschen und Informationen über das hei Damit verfügt NXP über Technologien, die in den wesentlichen Bereichen des Internets der Dinge eingesetzt werden: Zu Hause, im Auto, zur Bezahlung per Smartphone, Smartwatch, also Wearables überhaupt bis hin zu medizi nischen Lösungen oder auch für die Luftfahrt. Zweiteilung der IT-Welt in Zukunft und langweilig Noch vor einem Jahr wurde an der Börse die Renaissance der Personal Computer, der PCs, gefeiert. Intel, als auch Micron und Qualcomm, die besten Chiphersteller für PCs, sahen ihre Kurse um bis zu 100% anspringen. Nach meh reren Jahren mit schwachen Wachstumsraten in der Computerbranche hatten sich die Her steller darauf eingestellt und ihre Produkti onskapazitäten drastisch reduziert. Dann kam plötzlich wieder Nachfrage auf, vermutlich durch das neue Windows 8 getriggert, und plötzlich sprangen die Chippreise in diesem 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Segment an. Auch Flash-Memorykönig SanDisk und die bei den Festplattenhersteller Seagate und Western Digital erlebten plötzlich einen heftigen Nach frageaufschwung, und der Abgesang des PCs wurde unterbrochen. Touchpads stießen an ihre Wachstumsdecke, also ist der PCs viel leicht doch noch ein wichtiges Arbeitsgerät, so die für mich nicht überraschende Erkenntnis. Doch schauen Sie sich die obigen sechs Aktien einmal an: In diesem Jahr haben sie alle 10% oder mehr abgegeben. Von der Renaissance des vergangenen Jahres ist nichts mehr geblie ben. In diesem Jahr stoßen auch Software und Hardwarehersteller sowie Cloud-, Social- und Mobile-Unternehmen an ihre Grenzen – zumin dest was die Aktienkursentwicklung angeht. Weder Facebook, noch salesforce.com oder Yelp, aber schon gar nicht HP oder Oracle kön nen an die Erfolge des vergangenen Jahres anschließen. Schauen Sie sich hingegen Unternehmen an, die irgendwie mit dem Internet der Dinge in Verbindung gebracht werden, dann sehen Sie plötzlich Kursexplosionen: Skyworks, Qorvo, Spansion und Avago Technologies heißen die neuen Highflyer der Technologiebranche, von denen der eine oder andere vielleicht zum Intel von morgen wird. Das Internet der Dinge regt die Phantasie der Entwickler an und damit auch die Phantasie der Anleger. Übernahme von Freescale für 15 Mrd. EUR NXP Semi ist als zweitgrößter europäischer Halbleiterkonzern (hinter Infineon) tief in der Automobilindustrie verwurzelt. Und als Aus gründung aus dem Philips-Konzern hat NXP natürliche Verbindungen zur Beleuchtungsau tomatisierung in Häusern bis hin zu diversen Haushaltsgeräten. Das Internet der Dinge ist derzeit noch eine technologische Herausforderung: Reichweite der unkomplizierten Nahfeldkommunikation, Sicherheit und Optimierung der Datenübertra gungsmengen sind derzeit Kern der For Seite 15 von 20 schung, bevor sich in den kommenden Jahren Lösungen umsetzen lassen, an die wir heute vermutlich nicht einmal denken können. Vor wenigen Wochen hat NXP die Übernahme von Freescale bekanntgegeben, einem USUnternehmen, das besonders im intelligenten Auto zum Einsatz kommt. Damit hat NXP den Fokus eindeutig auf den Automobilsektor gelegt, doch da sich das Internet der Dinge noch auf dem Entwicklungsstand befindet, auf dem technologische Weiterentwicklungen erfor derlich sind, kann NXP es vielleicht geschickt anstellen und die gefundenen Lösungen in andere Bereiche transformieren. Solides Bewertungsniveau bei fulminanten Wachstumsaussichten Für die nächsten fünf Jahre wird ein jährliches Gewinnwachstum von 26% erwartet. Werte über 20% kennzeichnen einen absoluten Wachstumsmarkt, solche Märkte findet man selten. Das KGV 2016e von NXP beträgt nur 15. Für Wachstumsunternehmen lasse ich KGVs von bis zu dem zweifachen Gewinn wachstum gelten, in diesem Fall also 26 x 2 = 52. Das würde ein Kurspotenzial von 250% bedeuten. Hmmm, habe ich da was überse hen? 6,3 Mrd. USD Jahresumsatz werden mit einer Marktkapitalisierung von 25 Mrd. USD belegt, das entspricht einem Kurs/Umsatz-Verhältnis (KUV) von 4. Das ist sportlich, aber für Wachs tumsunternehmen nicht ungewöhnlich. Die Nettoverschuldung liegt bei 2,5 Mrd. Euro und ist rückläufig. Damit kann ich kein Haar in der Bilanzsuppe finden. Gemeinsam mit Freescale wird der Jahres umsatz bei etwa 10 Mrd. Euro liegen und das gemeinsame Unternehmen wird eine Marktka pitalisierung von 40 Mrd. Euro auf die Waagschale bringen. Da bleibt das Verhältnis erhalten. Freescale hat im Verhältnis ein wenig mehr Schulden, dafür aber eine etwas niedri gere Bewertung. Gewinnmarge und Wachs tumsgeschwindigkeit bleiben hinter der von NXP zurück, doch qualifizieren Freescale noch immer als absolutes Wachstumsunternehmen 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 mit attraktiver Profitabilität. Am Tag der Bekanntgabe der Übernahme von Freescale Ende Februar sprang der Kurs von NXP um 20% an. Normalerweise fällt der Kurs des übernehmenden Unternehmens bei einer Übernahme, weil die Aktionäre eine Verwäs serung ihrer Gewinnanteile fürchten. Doch diese Übernahme hat offensichtlich den Schleier von der Branche des Internets der Dinge genommen und Anlegern wurde bewus st, welche Chancen dort zu finden sind. Für mich ist der Kurssprung am Tag der Über nahme ein Indikator dafür, dass Anleger die Chancen des Internets der Dinge für Unter nehmen wie NXP nach wie vor klar unter schätzen. Kalkulation für gemeinsames Unternehmen mit spitzem Bleistift Okay, Sie haben gemerkt, aus der üblichen KGV und Wachstumsbetrachtung komme ich nicht zu einem verlässlichen Urteil. Kalkulieren wir also einmal etwas genauer, wie das gemeinsame Unternehmen NXP - Freescale nach einer erfolgreichen Integration Ende 2016 dastehen würde. Der Umsatz wird bei 11,91 Mrd. USD liegen, die Marktkapitalisierung bei aktueller Bewer tung bei 37,07 Mrd. USD. Das KUV wird dann also bei 3,1 stehen, deutlich niedriger als die heutigen 4. Seite 16 von 20 das oben angegebene maximale KGV von 52 auf 40 vermindert. Na, immerhin. Doch von 15 bis 40 gibt es noch immer einen weiten Weg, und ich vermute, dass dieser Weg im Laufe des laufenden Jahres eingeschlagen wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass NXP noch lange mit einem KGV unter 20 zu haben sein wird. FAZIT: Wir haben hier die neue Hype-Branche: Das Internet der Dinge. Dort finden sich Wachs tumsraten wie in derzeit keiner anderen Bran che. Natürlich sind solche Wachstumsbranchen stets besonderen Risiken ausgesetzt, die Datensicherheit wird zu einem großen Hemm schuh werden, zudem gibt es extrem große Berühungsängste der Menschen, und damit der späteren Kunden, mit einem System, in dem die Dinge miteinander kommunizieren, Ersatzteile bestellen, Fahrtrouten ändern oder Geld abbuchen, ohne dass der Mensch dies überhaupt mitbekommt, geschweige denn bestätigen muss. Ich erwarte also nicht einen reibungslosen Sie geszug dieser Unternehmen. Wer in Aktien wie NXP investiert, wird heftige Kursrück schläge sowie fundierte Kritik aushalten müs sen. Doch über den Zeitraum von zwei bis drei Jahren dürfte diese Aktie viel Spass für ein Wachstumsportfolio bereiten. 07. Update beobachteter Werte Beide Unternehmen notieren auf einem KGV 2016e von 15, dadurch wird das KGV des gemeinsamen Unternehmens ebenfalls bei 15 liegen. Zu erwarten sind weniger Kostenein sparungen als vielmehr erweiterte Absatz möglichkeiten der komplementären Produkt paletten, was das Umsatzwachstum beschleunigen und dadurch die Profitabilität positiv beeinflussen dürfte. Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibelticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen. Allerdings wächst der Gewinn von Freescale derzeit „nur” mit 15% p.a., ist derzeit jedoch nur halb so hoch wie der von NXP. Das gemein same Unternehmen wird den Gewinn also mit über 20% anwachsen lassen, wodurch sich In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so mes serscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Dieses Kapitel bleibt den Heibel-Ticker PLUSAbonnenten vorbehalten. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Stephan Heibel. Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusam menhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Empfehlungen erfah ren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern. Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vor zugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderanalysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung. Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen. Geben Sie bitte den folgenden Link in Ihren Browser ein und bestellen Sie unter http://www.heibel-ticker.de/customer/new Seite 17 von 20 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 18 von 20 08. Übersicht HT-Portfolio Bitte beachten Sie auch den Kundenbereich auf meiner Internetseite unter www.heibel-ticker.de. Dort finden Sie aktuelle Charts mit meinen jeweils aktualisierten Einschätzungen. ========== Im Wochenverlauf habe ich zu mehreren Titeln Anmerkungen im Kundenbereich der Webseiten verfasst. Die tabellarische Übersicht bleibt den zahlenden Abonnenten des Heibel-Ticker PLUS vorbehalten. Die dritte Spalte zeigt die Schlusskurse von Donnerstagabend. Unter „Woche“ steht die Veränderung im Vergleich zur Vorwoche. Unter „2014“ steht das Ergebnis der Position seit Jahresbeginn bzw. seit Auf nahme ins Portfolio. Unter „Anteil“ finden Sie den Anteil der jeweiligen Position am Gesamtdepot. Unter ! steht zur Information meine Grundtendenz: K – bei Gelegenheit Kaufen, NK – Nachkaufen H – Halten, V – bei Gelegenheit Verkaufen, TV – Teilverkauf, also nicht die ganze Position VL – Verkaufslimit, bei überschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden SL – Stopp Loss, bei Unterschreiten eines bestimmten Kurses sollte verkauft werden TS – Trailing Stopp, wie SL, nur dass das Limit kontinuierlich nachgezogen wird Die „Gelegenheit“ zum Kaufen oder Verkaufen wird sodann kurzfristig von mir per Update an Sie bekanntgegeben. Ich habe diese Spalte „!" insbesondere für neue Kunden vorgesehen, die zu einem späteren Zeitpunkt wissen wollen, ob ich die Position noch zukaufen würde, wenn ich beispielsweise darin nicht schon voll investiert wäre. Zukaufen würde ich jeweils jedoch niemals zu Höchstkursen, sondern stets nur nach kurzfristigen Kursrückschlägen von mindestens 5-7%. Kauffolge: Je spekulativer, desto aggressiver würde ich kaufen und verkaufen. Derzeit verwende ich die folgenden Schritte: Value Positionen in drei Schritten aufbauen: 25%-25%-50%, Spekulative und alternative Positionen in zwei Schrittenaufbauen: 50%-50%, Tradingpositionen ganz oder gar nicht: 100%. Stopp Loss Limits, Verkaufslimits und ähnliche Aktionsmarken verwalte ich aktiv in meinem System und ändere ich unter der Woche mehrfach, fast täglich. Eine Veröffentlichung der entsprechenden Limits ist in der Regel nicht sinnvoll, allenfalls Stopp Loss Marken werde ich bisweilen im Text bekanntgeben. Bitte haben Sie Verständnis dafür, aber ohne eine kleine Einnahmequelle kann ich diesen Dienst nicht aufrecht erhalten. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 19 von 20 ***************** WERBUNG *************** In Deutschland gibt es kaum einen anderen, der die Hintergründe der Aktienmärkte so messerscharf von dem täglichen Medienrummel trennen kann, wie der Autor des Heibel-Tickers Stephan Heibel. Von seinen Fähigkeiten, komplizierte Zusammenhänge verständlich darzustellen, können Sie sich mit diesem Heibel-Ticker Standard überzeugen. Wenn Sie allerdings seine Schlussfolgerungen und Emp fehlungen erfahren möchten, dann sollten Sie sich einmal um den Heibel-Ticker PLUS kümmern. Für eine Jahresgebühr von 150 Euro erhalten Sie ein Jahresabonnement sowie einen Vorzugspreis auf sämtliche Sonderanalysen, die in unregelmäßigen Abständen veröffentlicht werden. Viele Sonderana analysen stellen wir den Heibel-Ticker PLUS Kunden sogar kostenfrei zur Verfügung. Falls Ihnen ein Jahr zu lang erscheint, dann können Sie den Heibel-Ticker PLUS auch zunächst für ein halbes- oder viertel Jahr bestellen. Oder bestellen Sie einfach das Schnupperabo zu 20 € für 6 Wochen. 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Dennoch müssen wir jegliche Regressansprüche ausschließen, die aus der Verwen dung der Inhalte des Heibel-Tickers entstehen könnten. Die Inhalte des Heibel-Tickers spiegeln unsere Meinung wider. Sie stellen keine Beratung, schon gar keine Anlageempfehlungen dar. Die Börse ist ein komplexes Gebilde mit eigenen Regeln. Anlageentscheidungen sollten nur von Anle gern mit entsprechenden Kenntnissen und Erfahrungen vorgenommen werden. Anleger, die kein tief greifendes Know-how über die Börse besitzen, sollten unbedingt vor einer Anlageentscheidung die eigene Hausbank oder einen Vermögensverwalter konsultieren. Die Verwendung der Inhalte dieses Heibel-Tickers erfolgt auf eigene Gefahr. Die Geldanlage an der Börse beinhaltet das Risiko enormer Verluste bis hin zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals. 17. Apr. 2015 Heibel-Ticker Standard #16 Seite 20 von 20 Quellen: Kurse: Deutsche Kurse von comdirect.de, Goldbarren & Münzen von proaurum.de, US-Kurse von finance.yahoo.com. Alle Kurse sind Schlusskurse vom Donnerstag sofern nichts Gegenteiliges vermerkt ist. Bilanzdaten: Comdirect, Yahoo! Finance sowie Geschäftsberichte der Unternehmen Informationsquellen: dpa-AFX, Aktiencheck, Yahoo! Finance, TheStreet.com, IR-Abteilung der betref fenden Unternehmen 10. An-/Ab-/Ummeldung Wenn Sie sich von diesem Dienst abmelden möchten, dann gehen Sie bitte auf die Seite http://heibelticker.de und „stornieren“ Sie Ihre E-Mail Adresse im rechten Bereich „Newsletter Abo“. Sie können sich über diese Seite gerne jederzeit wieder anmelden. Sollte sich Ihre E-Mail Adresse geändert haben, so stornieren Sie bitte zunächst die alte Adresse und melden sich anschließend mit der neuen E-Mail Adresse wieder an. Gerne können Sie den Heibel-Ticker Ihren Freunden empfehlen. Sie können den Heibel-Ticker STAN DARD beliebig weiterleiten. Wenn Sie Inhalte davon auf anderen Internetseiten verwenden möchten, bit ten wir um eine korrekte Quellenangabe sowie um eine kurze Information darüber.
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