KISS-Syndrom Informationsschrift für die Eltern Seite 1|1 KiSS-Syndrom = Kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung Liebe Eltern, Ihr Kind ist möglicherweise an einem KISS-Syndrom erkrankt. Die nachfolgenden Erklärungen sollen zu Ihrem Verständnis beitragen und helfen, Ihre Sorgen und Ängste zu mildern. Eine schöne Übersicht dazu finden Sie im Internet unter www.kiss-kid.de. Beim KISS-Syndrom (kopfgelenkinduzierte Symmetriestörung) kommt es durch mechanische Einflüsse auf die obere Halswirbel während der Schwangerschaft oder der Geburt zu einer Verschiebung der beiden ersten Halswirbel. Die Verschiebung stört das natürliche Zusammenspiel der Halswirbel und beeinträchtigt gleichermaßen die dort befindlichen Steuerungssysteme für wichtige Entwicklungsprozesse bei Säuglingen. Bei Fehlsteuerung beobachten wir auch Fernwirkung auf den gesamten Körper. Für die Eltern ist es wichtig zu wissen, dass die knöcherne Struktur der Wirbel in der Regel gesund ist. Gerne nenne ich das Beispiel einer Türe, die sich durch einen störenden Keil nicht schließen lässt. Die Türe selbst ist intakt. Wird der Keil entfernt lässt sich die Türe schließen. Bleibt ein KISS-Syndrom unbehandelt kann es im Vorschul- oder Schulalter zu auffälligen Erscheinungen kommen auf motorisch-koordinativer oder Erkennungs- und Wahrnehmungs-ebene. Derartige Auffälligkeiten werden als KIDDSyndrom bezeichnet. Dazu gehören Kinder, die nur mit Mühe komplexe Bewegungsabläufe erlernen, die uns eigentlich selbstverständlich erscheinen, zum Beispiel das Schwimmen oder das Radfahren oder auch Kinder, die durch gestörte Kraftdosierung sich schwer tun beim Malen oder Schreiben, oder ein ungelenkes Laufmuster zeigen beim Gehen oder Rennen. Später, vor oder mit dem Einsetzen der Pubertät, werden Betroffene besonders oft durch Kopfschmerzen auffällig. Zur Behandlung setze ich vorwiegend die durch Dr. Biedermann modifizierte Technik nach Dr. Gutmann ein (HIOTechnik). In Neutralstellung wird dabei ohne Verdrehen des Halses mit einem sanften Impulsdruck seitlich am oberen Hals gearbeitet. Der Vorteil dieser Technik ist die schnelle, unmittelbare und nachhaltige Wirkung auf die wichtigen Knochen- und Weichteilstrukturen, so dass in der Regel nur 1 bis 2 Behandlungen notwendig werden. Daneben verwende ich auch angepasst an den Lokalbefund ärztlich-osteopathische Techniken so wie die Atlastherapie nach Arlen. Allen Techniken ist gemeinsam, dass die Behandlung nach derzeitigem Kenntnisstand praktisch ungefährlich ist, da im Gegensatz zum herkömmlichen Einrenken nur mit sehr geringen Kräften behandelt wird und es zu keinen größeren Bewegungen der Wirbel kommt. Durch die sofortige Wirkung auf die Steuerungssysteme kann es auch zu einer kurzen Verschlechterung bzw. Verstärkung bestehender Symptome kommen. Es besteht Übereinstimmung darüber, dass nach Behandlung 2 bis 3 Wochen keine Krankengymnastik erfolgen sollte. Wie bereits gesagt werden in der Regel 1 bis 2 Behandlungen notwendig im Abstand von 3 Monaten, je nachdem wie sich das Ganze entwickelt. Dr. med. Diethard Jantze orthopädische praxis kevelaer · antwerpener platz 21-23 · 47623 kevelaer · telefon 0 28 32 / 97 87 93-0 · fax 0 28 32 / 97 87 93-33
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