Pressemitteilung 26/2014 - Evangelisches Dekanat Darmstadt-Land

Öffentlichkeitsarbeit
Pressemitteilung 26/2014
Ober-Ramstadt, 27. April 2015
"Frauenquote steigt und Wahlbeteiligung sinkt"
Erste Trends der Kirchenvorstandswahlen vom 26. April
OBER-RAMSTADT. In 1.131 Gemeinden der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau (EKHN) ist am vergangenen Sonntag (26. April) über die Zusammensetzung
der Kirchenvorstände für die nächsten sechs Jahre entschieden worden. Auch im
Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land haben die Protestanten in 19 Gemeinden
insgesamt 197 Mitglieder dieses leitenden Gremiums neu bestimmt. Aus dem
vorläufigen Wahlergebnis lassen sich drei Trends ablesen: Der Anteil von Frauen im
Kirchenvorstand hat weiter zugenommen und liegt inzwischen dekanatsweit bei fast 55
Prozent. Auch der Anteil von Kandidatinnen und Kandidaten, die erstmals im
Kirchenvorstand vertreten sein werden, hat sich gegenüber der letzten Wahl 2009 leicht
erhöht. Die Wahlbeteiligung insgesamt ist um zwei Prozent gesunken, wobei es
regional deutliche Unterschiede gibt. Wie bei der Landratswahl zuvor gingen in
ländlichen und kleinen Gemeinden im Osten des Landkreises wie Ernsthofen,
Rohrbach, Frankenhausen und Gundernhausen deutlich mehr Kirchenmitglieder wählen
als in Pfungstadt, Griesheim und Weiterstadt im Westen.
Spitzenplätze
Von 43.308 Wahlberechtigten im Evangelischen Dekanat Darmstadt-Land haben 6902
ihre Stimme abgegeben. Damit liegt die durchschnittliche Wahlbeteiligung im Dekanat
bei 15,9 Prozent und ist gegenüber der Wahl 2009 nochmals um zwei Prozent
gesunken, was dem Trend in der EKHN entspricht. Die höchste Wahlbeteiligung im
Dekanat erzielte die Waldensergemeinde Rohrbach-Wembach-Hahn mit 30,6 Prozent,
vor sechs Jahren hatte die Gemeinde 30,0 Prozent erreicht. Auch in der
Kirchengemeinde Ernsthofen beteiligten sich 27,2 Prozent an der Vorstandswahl, in
Frankenhausen 25,1 Prozent und in Gundernhausen 24,5 Prozent. Erneut gaben bei
der Kirchenvorstandswahl – ähnlich der Landratswahl - eine geringere Zahl an
Wählerinnen und Wählern im Westen des Landkreises ihre Stimme ab: Pfungstadt (8,2
%); Luthergemeinde Griesheim 10,9 %; Melanchthongemeinde Griesheim (12,3 %) und
Erzhausen (14,4 %).
Spitzenreiter bei der Frauenquote im Kirchenvorstand ist diesmal Traisa mit 80 Prozent,
sie stellen ab Herbst acht von 10 Mitgliedern im Kirchenvorstand. Ähnlich ist es in
Frankenhausen und Weiterstadt, dort haben die Frauen 75 Prozent der Sitze erhalten,
gefolgt von Rohrbach-Wembach-Hahn (70 Prozent). Zwei Drittel der
Vorstandsmitglieder in Gundernhausen und Nieder-Beerbach sind zukünftig ebenfalls
Frauen. Die durchschnittliche Frauenquote liegt bei 54,8 Prozent (2009: 53,7 %). Die
Lazarusgemeinde der Nieder-Ramstädter-Diakonie hat zwar mit Claudia Allmann eine
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Pfarrerin, aber alle ehrenamtlichen Mitglieder im neuen Kirchenvorstand sind Männer –
die Ausnahme im Dekanat.
Neu im Kirchenvorstand
Großer Wechsel im Kirchenvorstand in Roßdorf: acht neue Mitglieder treffen auf sechs,
die bereits im Amt waren. Unter den acht, die erstmals dem Leitungsgremium
angehören, sind drei junge Studierende. In Ober-Ramstadt ist es ähnlich: sechs neue
und sieben bisherige Mitglieder bilden den Kirchenvorstand. Unter den neuen sind zwei
junge Menschen in Ausbildung. Für diese Mischung aus Kontinuität, die erfahrene
Vorstände besitzen, und neuen Ideen, die Jüngere oftmals einbringen, haben die
Wähler auch in Eschollbrücken, Weiterstadt oder Pfungstadt votiert. In den drei
Gemeinden ist das leitende Gremium zu mehr als einem Drittel mit erstmals Gewählten
besetzt.
Wahltrends in der EKHN
Wahlbeteiligung leicht gesunken und Briefwahl erhöht
Parallel zur Entwicklung bei politischen Urnengängen verzeichnet die evangelische
Kirche bei ihren Kirchenvorstandswahlen 2015 ein leichtes Sinken der Wahlbeteiligung.
Sie liegt nach einer Prognose auf Basis von einem Drittel der Ergebnisse aktuell bei etwa
18,5 Prozent. Damit ist sie etwa so hoch wie vor zwölf Jahren mit 19 Prozent. Die
Beteiligung erreichte aber nicht ganz das Ergebnis von 2009. Damals gingen 20,5
Prozent der Evangelischen an die Wahlurnen. Dabei gibt es deutliche regionale
Unterschiede. Wie bei den zurückliegenden Wahlen war die Beteiligung in ländlichen und
kleinen Gemeinden, die mitunter Wahlbeteiligungen von über 50 Prozent erreichen wie
beispielsweise im oberhessischen Rudlos (81,4 Prozent), deutlich höher als in größeren
und städtischen Gemeinden, bei denen oft weniger als zehn Prozent der
Kirchenmitglieder an die Wahlurnen treten.
Noch einmal gestiegen ist der Anteil der Briefwählerinnen und -wähler. Diesmal nutzten
etwa 41 Prozent der Evangelischen die Möglichkeit, ihre Stimme per Post abzugeben.
2009 waren es bereits über 30 Prozent der Wahlberechtigen.
Mehr Unter 30-Jährige gewählt
Es zeichnet sich auch ab, dass erneut Frauen die Mehrheit in den Vorständen besetzen
werden. Mit 58,8 Prozent der Sitze konnten sie ihren Anteil gegenüber 2009 (58 Prozent)
noch einmal leicht steigern. Die Gruppe der jüngeren Kirchenvorstände bis zu einem Alter
von 30 Jahren wird aktuell mit 7,5 Prozent (2009: 5,6 Prozent) vertreten sein. Die 110
erstmals gewählten Jugenddelegierten haben hier offenbar Spuren hinterlassen.
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