Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie Allergie-Centrum-Charité Charité - Universitätsmedizin Berlin Feinstaub und Allergie Torsten Zuberbier • Allergischer Schnupfen • Allergisches Asthma bronchiale • Insektenstich-Allergie • Arzneimittel-Allergie • Nahrungsmittel-Allergie • Urtikaria / Angioödem • Neurodermitis • Kontaktekzem Häufigkeit von allergischen Erkrankungen in der EU Allergische Erkrankung Allergischer Schnupfen % Betroffene 15-25 113 Mio. Allergisches Asthma 5-15 68 Mio. Neurodermitis 10-20 90 Mio. Handekzem 5-10 45 Mio. 5 23 Mio. Allergien gegen Insekten Paradoxon Allergie „Allergie“ Nur 10 % aller Jeder kennt Allergiker werden diesen Begriff. korrekt behandelt. Primärkosten von Allergien Allergische Erkrankung Durchschnittliche Tageskosten Allergische Rhinitis € 0,40 Allergisches Asthma € 1,70 Neurodermitis € 1,00 Rote Liste 2004 Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit durch Pollenallergie Beispielrechnung für einen Betrieb mit 15.000 Mitarbeitern Anzahl durchschnittlicher Gesamtsumme Gesamtsumme MA mit Arbeitszeitverlust Arbeitszeitverlust Kosten pro Jahr Allergie pro Jahr / MA (in h) pro Jahr (in h) (bei € 30 Kosten pro Arbeitsstunde) Minimal: 60 Tage Pollenflug, 3.000 34,30 102.900 € 3.087.000 3.000 205,80 617.400 € 18.522.000 10% Leistungsminderung Maximal: 120 Tage Pollenflug, 30% Leistungsminderung GA²LEN: Partner University of Ghent, Belgium University of Vienna Medical School, Austria Odense University Hospital, Denmark Helsinki University Central Hospital, Finland INSERM, Paris, France Charité Berlin, Germany LMU, Germany TUM, Germany National University of Athens, Greece CNR div. Palermo, Italy CNR div. Rome, Italy University of Genoa, Italy AMC, Amsterdam, The Netherlands University of Utrecht, The Netherlands Voksentoppen BKL, Oslo, Norway Jagellionian University Kraków, Poland Medical University of Lodz, Poland Universitad de Coimbra, Portugal IMAS, Barcelona, Spain Autonoma University of Madrid, Spain University of Zurich, SIAF, Switzerland Göteborg University, Sweden Karolinska Institutet, Stockholm, Sweden University of London, U.K. University of Southampton, U.K. EAACI EFA The relationship between air pollution and asthma Bert Brunekreef GA²LEN Projekte • Geographische Daten werden von einzelnen Studienzentren gesammelt (idealerweise von bestehenden und leicht zugänglichen GeoInformationssystemen mit Daten zu Verkehrsnetz, Verkehrsdichte, Bevölkerungsdichte, etc.) • Geokodierung der Messstationen und Wohnsitz der Studienpopulation Ogawa Passive Monitors Was ist eine Allergie? Krankmachende Unverträglichkeitsreaktion durch erworbene Überreaktion des Immunsystems auf harmlose Umweltsubstanzen. Haselpolle (EM-Bild) Wie entscheidet das Immunsystem was es bekämpfen soll? Signale für das Immunsystem 1. Fremd 2. Gefährlich Reizungen der Atemwege Innenraum- Berufsstoffe Außenluft- schadstoffe z.B. Lösemittel schadstoffe z.B. Tabakrauch z.B. NO2 Feinstaub Einfluß von Feinstaub auf die allergische Reaktion Feinstaub Lokale Irritation Allergie Hat Feinstaub auch einen direkten Einfluß auf die Allergie? Arbeiten aus dem GA²LEN-Zentrum LMU (Prof. H. Behrendt, ZAUM) Allergenfreisetzung aus Pollen • Platzen der Pollen nach Wasseraufnahme Allergenfreisetzung moduliert durch: pH, Temp., UV, Feuchte Anthropogene Faktoren z.B. VOC, Partikel • Freisetzung durch Mikrokanäle in der Exine • Direkte Freisetzung von der Pflanze nach Feucht-/Trocken-Zyklen Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). Bioavailability of Allergen from Airborne Pollen Pollen counts and Allergen content Threshold Values at Roof Level Pollen Species Low Moderate birch 1-10 11-50 >50 grass 1-5 6-30 >30 Bet v 1 [pg] 0.8-8 8.8-40 >40 Phl p 5 [pg] 14-70 84-320 >320 Abundant APM and Pollen Protein Release in vitro 300 30 min 120 min 300 min 250 200 % 150 100 50 0 Behrendt et al: Int Arch Allergy Immunol 1997;113:69-74 Int Arch Allergy Immunol 1999; 118:414-418 Curr Opin Immunol 2001; 13(6):709-715 Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). control APM 1:1000 APM 1:100 APM 1:10 Pollen sind Quellen von bioaktiven Lipiden Proinflammatorische Substanzen [pg/10 mg] Int Arch Allergy Immunol 2001; 124:121-125 R P. pratense 13-HOTE S 13-HODE 400 12-HOTE R S 16-HOTE LTB4-like substance 500 16-HODE 300 9-HOTE 9-HODE 200 100 0 10 10 20 20 30 30 40 40 50 50 60 60 70 70 80 0 Birch Grass Mugwort Pine Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). Pollen aus verkehrsbelasteten Regionen setzen vermehrt proinflammatorische Pollotriene frei pg/10mg pollen 350 300 250 200 150 100 50 0 LTB4 Pollotriene rural <1000 vehicles/24h Int. Arch. Allergy Immunol. 2001 PGE2 Phytoprostane traffic 18000 vehicles/24h Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). Neutrophile adhärieren an Phleum pratense Pollen (1 x 106 cells/ml RPMI + 10 mg/ml pollen, 37 °C, 1h) Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). VOC exponierte Pollen verstärken die PMN Adhärenz > 2 PMN attached to birch pollen [%] 90 P>0.001 80 70 60 n.s. 50 40 30 20 10 0 Synth. synth. air air SO 2 SO2 exposure VOC VOC Reproduktion der Daten und Bilder mit freundlicher Genehmigung von Prof. Behrendt (ZAUM München). Fazit I wesentliche Faktoren für die Ausbildung von Atemwegsallergien : - Feinstaubbelastung der Außenluft - Innenraumbelastung mit Tabakrauch Fazit II Risikofaktor Feinstaub für die Entwicklung von Atemwegsallergien: - indirekt: durch Reizung der Atemwege - direkt: Erhöhung der Allergenität von Pollen Fazit III Forschungsbedarf hoch kurzfristige Maßnahmen: - bessere Information - Summationsreize meiden (Tabakrauch) Lebensqualität trotz Allergie For a better life with allergies
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