imtakt kompakt Ausgabe 56 April 2015 - transnet

Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG // imtakt kompakt // Ausgabe 56 - April 2015
EVG fordert Spitzengespräch
zur Zukunft des Schienenverkehrs
Der wichtige Verkehrsträger Schiene spielt in
der Regierungspolitik nur eine untergeordnete Rolle, die meisten Entscheidungen werden mit Blick auf die Straße getroffen – oder
zum Nachteil der Eisenbahn. Beispiele: Absenkung der Lkw-Maut, zusätzliche Belastungen der Schiene durch die EEG-Novelle. Die
EVG fordert deshalb einen
Politikwechsel, der den
Lohn
Urlaub
umweltfreundlichen VerSozialleistungen
kehrsträger Schiene nicht
länger benachteiligt. Nur
das sichert Arbeitsplätze
und stärkt den Wirtschaftsstandort Deutschland.
Die EVG fordert daher ein Spitzengespräch
mit Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Alle aktuellen Themen, die im Zusammenhang mit der Eisenbahn stehen, müssen endlich gesamthaft diskutiert werden. Die Höhe
der Regionalisierungsmittel, die Leistungsund Finanzierungsvereinbarung, die Ausgestaltung von Regulierung, aber auch der
Fernbusmarkt und die Neuausrichtung im
Schienenpersonenfernverkehr können nicht
isoliert voneinander betrachtet werden.
Die EVG will das Spitzengespräch aber auch
nutzen, um bei Streckenausschreibungen
sinnvolle Regeln für einen möglichen Personalübergang bei Betreiberwechsel festzuschreiben. Alle Eisenbahnerinnen und Eisen-
bahner, die bisher auf den neu vergebenen
Linien beschäftigt waren, müssen vom neuen
Betreiber ohne Verluste bei Einkommen, Arbeitszeit und sonstigen Ansprüchen übernommen werden! Diese Forderung gilt auch für die
Kolleginnen und Kollegen im Busbereich.
Derzeit arbeitet die Bundesregierung an einer Novelle des Vergaberechtes.
Ende Juni will das BundesDas muss ins
Vergabegesetz
kabinett den Gesetzentwurf in den Bundestag einbringen. Die EVG fordert,
dass es bei dieser Novelle
positive Veränderungen für
die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer
gibt und endlich auch die besondere Situation der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner
berücksichtigt wird!
Wir leben Gemeinschaft
Zur Unterstützung unserer Forderungen starten wir eine Postkartenaktion. In der kommenden imtakt werdet ihr eine Postkarte
finden. Jedes Mitglied ist aufgerufen, sie zu
unterschreiben und an uns zu schicken. Jede
Karte ist ein gutes Argument, das wir sammeln und in möglichst großer Zahl dem Bundeswirtschaftsminister überreichen werden.
Damit dieser erkennt, wie groß die Zahl derer
ist, die Veränderungen im Vergaberecht im
Sinne der Eisenbahnerinnen und Eisenbahner fordern.
Erster Mai:
Kirchner in Leipzig,
Hommel in Eberswalde
Digitalisierung, demografische Entwicklung, Globalisierung: Diese Trends verändern die Arbeitswelt enorm. Damit
sind Vorteile und Chancen für die Beschäftigten verbunden, aber auch neue
Herausforderungen. Die Gewerkschaften
wollen und werden dabei eine aktive Rolle spielen. Der DGB hat daher den diesjährigen 1. Mai unter das Motto gestellt
„Die Zukunft der Arbeit gestalten wir“.
Der EVG-Vorsitzende Alexander Kirchner
wird auf der Mai-Kundgebung in Leipzig
sprechen. Dabei wird er auch die Forderungen unserer Gewerkschaft nach
einem Kurswechsel in der Verkehrspolitik
zum Ausdruck bringen. Einen weiteren
besonderen Akzent wird der stellvertretende EVG-Vorsitzende Klaus-Dieter
Hommel in Eberswalde setzen. Dort
kämpft mittlerweile eine ganze Stadt gemeinsam mit den Beschäftigten um den
Erhalt des DB-Werkes.
Warnstreik bei Südbadenbus
Nichts geht mehr im Südwesten: Bei der Südbadenbus
GmbH (SBG) haben Busfahrer am mittwochmorgen vorübergehend die Arbeit niedergelegt. Bestreikt wird die
gesamte SBG mit den Standorten Freiburg, Waldshut,
Villingen und Radolfzell sowie die Außenstellen.
Die Tarifverhandlungen für die rund 600 Beschäftigten
der SBG dauern seit Februar an – und noch immer zeich-
net sich keine Lösung ab. Die Arbeitgeber suchen
„offenbar nicht den Kompromiss, sondern die Eskalation“, so EVG-Verhandlungsführer Bernd Sehmisch.
Die wirtschaftliche Situation bei der SBG ist sehr gut!
Davon müssen auch die Beschäftigten profitieren. Die
EVG fordert eine deutliche Lohnerhöhung von 7 Prozent.
Herausgeber: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
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