Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG // imtakt kompakt // Ausgabe 55 - April 2015 Erster Mai: Zukunft der Arbeit – und Zukunft des Schienenverkehrs „Die Arbeit der Zukunft gestalten wir“: dies ist das Motto des DGB für den diesjährigen 1. Mai. Es ist zugleich die Leitlinie für die gesamte Gewerkschaftsarbeit in diesem Jahr. „Wir haben viel erreicht – und haben noch viel vor“, heißt es im Mai-Aufruf des DGB. Dabei stehen einige Themen auf der Agenda. Die Digitalisierung, die demografische Entwicklung und die Globalisierung verändern die Arbeitswelt. „Wir wollen diesen Wandel gemeinsam angehen – für mehr gute Arbeit, damit alle etwas davon haben.“ Die EVG besetzt darüber hinaus weitere Themen und fordert für den Verkehrsträger Schiene eine klare politische Strategie, die an den Herausforderungen der Zukunft ausgerichtet ist. Wir werden nicht tatenlos zuschauen, dass die Eisenbahnen aufs Abstellgleis gefahren werden. Wir kämpfen für das System Schiene und damit um jeden Arbeitsplatz. es in den USA landesweit Demonstrationen und Streiks für den Achtstundentag gegeben, dabei war es in Chicago zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Die daraufhin einsetzende Repression gegen die Gewerkschaften in den USA und weltweit konnte aber den Siegeszug der Gewerkschaftsbewegung nicht aufhalten. Schon am 1. Mai 1890 beteiligten sich allein im deutschen Reich 100.000 Arbeiterinnen und Arbeiter an Kundgebungen und „Mai-Spaziergängen“. In den 125 Jahren seither haben Gewerkschaften in aller Welt viel erreicht. Doch dabei dürfen wir nicht stehen bleiben. Denn: Die Arbeit der Zukunft gestalten wir. Werke: EVG bleibt kampfbereit Ein Spitzengespräch zur Zukunft des Bahnwerkes in Eberswalde brachte keine Lösung. Die DB AG ist nicht bereit, den Schließungsbeschluss zurückzunehmen, will allerdings Alternativkonzepte zum Erhalt weiterhin prüfen. Bis zum Sommer soll es eine Entscheidung geben. Begleitet wurde das Gespräch vom massiven Protest zahlreicher EVG-Kolleginnen und Kollegen sowie der Eberswalder Bürger. Übrigens: Der 1. Mai feiert in diesem Jahr Jubiläum. 1890 fing es an. Das Datum war auf dem Internationalen Arbeiterkongress vereinbart worden, um an das „Haymarket Massaker“ von Chicago zu erinnern. 1886 hatte DB AG: EVG will Tarifabschluss bis 1. Juni Die EVG ist entschlossen, die Tarifrunde mit der Deutschen Bahn zu einem baldigen Ende zu bringen. Bundesvorstand und Tarifkommission beschlossen auf einer gemeinsamen Sitzung, dass der Abschluss bis zum 1. Juni stehen soll. Wir fordern 6 Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr im Monat. „Dabei ist uns wichtig, dass wir einen gleichen, gemeinsamen Abschluss für alle Beschäftigten erzielen“, so die stellvertretende EVG-Vorsitzende Regina Rusch-Ziemba. „Für die Monate März, April und Mai wollen wir jeweils weitere 100 Euro an Einmalzahlung.“ Außerdem fordert die EVG die Umsetzung der noch offenen Forderungen unseres 16-Punkte-Programms. Zu diesem gehören unter anderem die Forderung nach Anwendung des DemografieTV für EVG-Lokführer, die Tarifierung eines neuen Berufsbildes Transportlogistiker und die Dynamisierung der Schicht- und Nachtzulage bei Erhöhung der Entgelttabelle. Die Verhandlungen werden am 23. April fortgesetzt. Regina Rusch-Ziemba forderte den Arbeitgeber auf, der EVG ein deutlich verbessertes Angebot vorzulegen. „Das, was uns bislang vorliegt, ist völlig unzureichend. Hier muss erheblich nachgebessert werden.“ Eisenbahner mit Herz 2015: Ein EVG’ler bei der Schönbuchbahn Ein stürmischer Abend im Oktober: Ein Zug der Schönbuchbahn wird durch herabgestürzte Äste blockiert. Der Triebfahrzeugführer krempelt die Ärmel hoch und macht sich an die Aufräumarbeiten. Nach einer Dreiviertelstunde kann die Bahn ihre Fahrt fortsetzen. Mit dieser Aktion überzeugte EVG-Kollege Ernst Dast die Jury für den „Eisenbahner mit Herz“. Sie zeichnete den EVG-Kollegen mit dem ersten Preis des diesjährigen Wettbewerbs aus. „Gold für einen Lokführer, der den Traum vieler Reisender erfüllt hat: Im Notfall krempelt er die Ärmel hoch, macht seinen Zug wieder fahrtüchtig und erlöst seine Fahrgäste aus einer Situation banger Ohnmacht“, so die Jury. Die Schönbuchbahn wird von der Württembergischen Eisenbahn-Gesellschaft (WEG) betrieben, die zum Transdev-Konzern gehört (ehemals Veolia Verkehr). Herausgeber: Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Weilburger Straße 24, 60326 Frankfurt/Main Redaktion & Gestaltung: creadicto GmbH & Co. KG Boyenstraße 41, 10115 Berlin
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