Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Akronym DFS70: dense fine speckles, LEDGF: lens epithelium derived growth factor, p75: transcriptional coactivator p75. Synonyma PC4-[positive cofactor 4] and SFRS1- [serine/arginine-rich splicing factor 1] interacting protein (Empfohlener Proteinname) Genname PSIP1 Indikationen Differenzialdiagnostik bei positivem IIFT-ANA und systemischen autoimmunen rheumatischen Erkrankungen (SARD) Siehe auch Laborinformation: Autoantikörper gegen DFS70 / LEDGF Autoantikörper gegen DFS70 (Accession No: O75475) wurden erstmals 1994 von Ochs und Mitarbeitern (63) bei Patienten mit interstitieller Zystitis beschrieben. Im indirekten Immunfluoreszenztest (IIFT) zeigten sie ein charakteristisches Bild mit dichten, fein granulären, im Nukleoplasma der Interphasekerne gelegenen Sprenkeln (dense fine speckles, DFS) und einer auffallenden Färbung der kondensierten Chromosomen in Mitose-Zellen (Abbildung 2). Im Western Blot (WB) reagierten sie mit einem aus MOLT-4-Zellen extrahierbaren Protein mit einer elektrophoretischen Mobilität von 70 kDa. Nachfolgende Untersuchungen ergaben, dass DFS70, dessen DNA-Sequenz 1997 zu 74 % bekannt war (64), sowie der “transcription coactivator p75“, p75 (29, 30) und der “lens epithelium derived growth factor“, LEDGF (74) ein identisches, von dem PSIP1-Gen codiertes Protein darstellen (57, 65), was sich auch in der ebenfalls gebräuchlichen Bezeichnung “DFS70/LEDGF/p75“ widerspiegelt. Bei einem mit „Sa“ bezeichneten nukleären Autoantigen (36) handelt es sich ebenfalls um DFS70/LEDGF (39). Die mit dem „dense fine speckles“- (DFS-) Muster einhergehenden antinukleären Antikörper (DFS-ANA) und sensu stricto die Antikörper gegen DFS70 (anti-DFS70) erwiesen sich als wenig krankheitsspezifisch. Außer bei allergischen, entzündlichen und Tumor-Erkrankungen (Tabelle 1) waren sie häufig auch bei gesunden Personen anzutreffen. Auffallend selten fanden sie sich dagegen bei ANA-assoziierten systemischen autoimmunen rheumatischen Erkrankungen (SARD; systemic autoimmune rheumatic diseases) wie systemischem Lupus erythematodes (SLE), systemischer Sklerose (SSc), Mischkollagenose (MCTD), Sjögren-Syndrom (SS) und Dermatomyositis/Polymyositis (DM/PM), weshalb ihnen zunehmend die Rolle eines Exklusionsmarkers für diese Erkrankungen zugeschrieben wurde (50, 53, 59, 94). Angesichts der eingeschränkten Krankheitsspezifität des bei Verdacht auf SARD weltweit durchgeführten ANAIIFT wäre ein solcher Exklusionsmarker für die präzisere Einschätzung der pathologischen Wertigkeit serologischer Befunde sowie für die gezielte Auswahl effektiver Folgeuntersuchungen in der Tat diagnostisch sehr hilfreich. Antigen Das von dem PSIP1-Gen codierte, ubiquitär exprimierte, 530 Aminosäuren (aa) umfassende DFS70/LEDGF/p75 (Abbildung 1) aus der Familie der HDGF (hepatoma derived growth factor) ist ein konstitutionelles intranukleäres Protein, dessen N-terminales Segment (aa 1 - 325) eine hohe Affinität für Chromatin besitzt, mit dem es in allen Phasen des Zellzyklus assoziiert bleibt (45, 62, 65, 82, 90), bei der Differenzierung von Hautepithelien aber auch in den zytoplasmatischen Keratohyalingranula der Granulosazellschichten gefunden wird (81). Eine kürzere, mit LEDGFp52 bezeichnete, Spleißvariante unterscheidet sich am C-Terminus von der kanonischen Sequenz durch eine Trunkierung der Aminosäuren 334 - 530 und einen Austausch der Aminosäuren 326 - 333 durch die Sequenz HQTTCNLQ. Das modular aufgebaute DFS70/LEDGF/p75 fungiert als molekulares Bindeglied, dessen Nterminale Domänen mit den Nukleosomen interagieren, während eine im C-terminalen Segment gelegene Integrase-Bindungsdomäne, IBD (aa 347 - 429) zelleigene Proteine wie z. B. © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 1 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Koaktivatoren für Transkriptionsprozesse binden und an transkriptionell aktive Chromatinbezirke andocken kann. Zu den N-terminalen chromatinbindenden Modulen, gehören die PWWPDomäne (aa 1 - 93), zwei in Tandemformation angeordnete AT-Hook (aa 178 - 197), drei geladene Sequenzregionen (charged regions) CR1-3 (92), eine nicht spezifische DNAErkennungsdomäne, NRD (aa 137 - 206) und ein Erkennungsmotiv (aa 200 -336) für supercoiled DNA, SRD (89). Das für die Kernlokalisierung verantwortliche Motiv NLS (aa 148 - 156) dient ausschließlich dem nukleären Import (45). die PWWP-Domäne (aa 1 - 93), zwei in Tandemformation angeordnete AT-Hook (aa 178 - 197), drei geladene Sequenzregionen (charged regions) CR1-3 (92), eine nicht spezifische DNA-Erkennungsdomäne, NRD (aa 137 - 206) und ein Erkennungsmotiv (aa 200 -336) für supercoiled DNA, SRD (89). Das für die Kernlokalisierung verantwortliche Motiv NLS (aa 148 - 156) dient ausschließlich dem nukleären Import (45). Abbildung 1 Molekularer Aufbau von DFS70/LEDGF/p75 und LEDGFp52. Essenziell für die Interaktionen mit Chromatin ist die nach ihrem konservierten ProlinTryptophan-Tryptophan-Prolin- (PWWP-) -Motiv benannte PWWP-Domäne, ein aus fünf antiparallelen -Strängen aufgebautes -Fass (-barrel, aa 1-63) mit angrenzenden -Helices (aa 64 - 93). Sie bindet spezifisch an trimethyliertes Lysin in Histon H3 (H3K36me3), das bevorzugt in aktiv transkribiertem Chromatin vorkommt (69, 91). Defektmutanten der PWWP-Domäne (aa 1 63, bzw. aa 1 - 93) werden zwar noch in den Zellkern transportiert, interagieren aber nicht mehr mit dem Chromatin in Mitose-Zellen (45). Die PWWP-Domäne kann auch direkt DNA binden (40, 46, 54) und eine synergistische Interaktion mit methylierten Histonen und DNA steigert wesentlich ihre Bindungsaffinität (88, 93). Die anderen oben erwähnten Motive, insbesondere die beiden AT-Hook-Motive, welche die Bindung an AT-reiche DNA-Sequenzen vermitteln, sind in unterschiedlichem Ausmaße an der Interaktion von DFS70/LEDGF mit Chromatin beteiligt. Sie wirken auxiliär bzw. affinitätssteigernd (45, 88). Die Integrase-Bindungsdomäne (aa 347 - 429), in der auch die immunreaktiven Epitope für die Bindung der Autoantikörper liegen, interagiert mit verschiedenen endogenen Proteinen wie PC4 (29), Cdc7-ASK (35), JPO2 (4, 48), PogZ (5) und dem Menin/MLL- (mixed lineage leukemia-) Histonmethyltransferase-Komplex (35, 100). Am besten charakterisiert ist ihre Interaktion mit lentiviralen Integrasen, wie z. B. der Integrase des humanen Immundefizienz-Virus (HIV), welche die Integration der HIV-cDNA in transkriptionell aktive und daher akzessible Bereiche des Wirtsgenoms ermöglicht (14, 15, 25, 31, 45, 47, 90). Seine Rolle als Koaktivator von Transkriptionsfaktoren (29, 30) verdankt DFS70/LEDGF seiner Fähigkeit zu komplexen Interaktionen mit Chromosomen und zellulären Proteinen. Es bindet an © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 2 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Tabelle 1 Prävalenzen von DFS-ANA bzw. anti-DFS70 bei Erkrankungen der non-SARD Gruppe. Krankheitsbilder N Alopezia areata anti-DFS70 [%] Methode Autor 111 19,8 IIF, ELISA,WB 67 Asthma bronchiale 50 25 16,0 4,0 IIF, WB CIA 64 51 Atopische Dermatitis - mit Katarakt 64 21 29 16 29 8 29,6 *1 71,4 10,3 14,1 *2 0,0 100,0 IIF, WB ELISA ELISA, WB ELISA CIA ELISA 65 3 39 51 95 3 Autoimmunthyreoiditis 67 6,0 CIA 51 Darmerkrankungen (CED) 34 0,0 CIA 51 60 226 3,3 40,0 IIF, WB ELISA, WB 65 39 IIF, ELISA 24 CIA 51 ELISA 99 Ermüdungssyndrome, chronische Glomerulonephritis, akute Kasuistik Morbus Basedow 60 1,7 Morbus Behçet 32 34,4 Multiple Sklerose 10 0,0 CIA 51 Kawasaki-Krankheit 40 0,0 ELISA, WB 39 Psoriasis 22 4,5 IIF, WB 65 WB 16 Retinadegeneration, atypische Kasuistiken Sarkoidose Sympathische Ophthalmie Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom Zystitis, interstitielle Tumoren Prostata Lunge Colon Mamma Leukämien Lymphome 16 25,0 ELISA 99 7 71,4 ELISA 99 36 66,7 ELISA 99 96 103 40 25,0 8,7 5,0 IIF, WB IIF, WB CIA 63 65 51 206 48 174 31 39 20 20 20 11 18,4 2,1 17,2 3,2 2,6 0,0 0,0 10,0 9,0 ELISA IIF ELISA, WB IIF IIF CIA CIA IIF IIF 20 7 19 7 7 51 51 7 7 *1 auch IgE, *2 auch IgE und IgG4 transkriptionsaktive Regionen des Chromatins und interagiert dort mit Transkriptionskomplexen der RNA-Polymerase II. Aktiviert, in Situationen oxidativen Stresses (UV- oder radioaktive Strahlung, Serumentzug, zytotoxische Zellschädigung), kann es durch die Induktion der Transkrip- © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 3 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper tion stressprotektiver, antioxidativer oder inflammatorischer Gene die Zellprotektion und Zellresistenz fördern und dadurch entscheidend das Zellverhalten in Extremsituationen mitbestimmen (72, 76, 77, Übersicht 42). Es ist weiterhin in die Differenzierung neuroepithelialer Stammzellen und in die Neurogenese (17) involviert und beteiligt sich an der Reparatur von DNADoppelstrangbrüchen (21, 70). Es fördert die Integration der HIV-DNA in das Wirtsgenom (siehe oben) und beteiligt sich an der Leukämogenese indem es den trimeren Komplex aus Menin und MLL- (mixed-lineage leukemia) Histonmethyltransferase an karzinomassoziierte Ziel-Gene bindet (79, 100). Es bindet das Myc-interacting protein JPO2 an Chromatin (48) was die Onkogenität von c-Myc in Myeloblastomzellen steigern könnte (34). DFS70/LEDGF wird in zahlreichen malignen humanen Tumoren, wie z. B. in Prostata-, Schilddrüsen-, Colon- oder Mammakarzinomen überexprimiert und bei einigen der dahin gehend untersuchten Patienten mit Prostatakarzinom ließen sich auch Antikörper gegen DFS70/LEDGF nachweisen (Tabelle 1). Es wurde auch vermutet, dass eine Überexpression von DFS70/LEDGF, infolge der, in der Mikroumgebung von Tumorzellen ablaufenden inflammatorischen Prozesse und oxidativen Stresses, deren Resistenz und Proliferationsvermögen fördere (41). Die dem DFS70/LEDGF unter physiologischen Bedingungen zukommenden Funktionen sind weitgehend unbekannt. Nach der Depletion von DFS70/LEDGF in Kulturzellen durch RNAInterferenz ließen sich keine charakteristischen Veränderungen des Phänotyps beobachten (18, 23, 44). DFS70/LEDGF-defekte Mäuse entwickeln schwerwiegende craniofaziale- und SkelettMissbildungen. Sie sterben in der frühen Postnatalperiode an Stilldefekten. Überlebende Tiere manifestieren Augenlidentzündungen und motorische Defekte (83). Autoantikörper Anti-DFS70 lassen sich immunfluoreszenzmikroskopisch durch ihr charakteristisches Erscheinungsbild (DFS-ANA) von antinukleären Antikörpern anderer Antigenspezifitäten abgrenzen (63). Auf HEp-2-Zellen manifestiert sich ihr als dense fine speckles (DFS) definiertes Fluoreszenzmuster in Interphasenkernen als ziemlich gleichförmige granuläre Fluoreszenz des Nukleoplasma mit Aussparung der Nucleoli. In mitotischen Zellen ist eine deutliche Färbung der in den Metaphaseplatten kondensierten Chromosomen zu beobachten (Abbildung 2). Sie ist ein wichtiges Kriterium zur Abgrenzung der DFS-ANA von ANA mit fein gesprenkeltem (fine speckled) Fluoreszenzmuster, bei denen die kondensierten Chromosomen ungefärbt bleiben (z. B. anti-SS-A/Ro, anti-SS-B/La). Das DFS-Muster zählt zusammen mit dem fine speckled-Muster zu den häufigsten (> 80 %) der bei ANA-Routineuntersuchungen anzutreffenden Fluoreszenzmustern (22, 53). DFS-ANA sind in der Regel vom Isotyp IgG (vorwiegend IgG 1, selten IgG2, IgG3 oder IgG4). Der Isotyp IgM ist selten (4,9 %) und vereinzelt auch solitär vertreten (22). Antikörper vom Isotyp IgA wurden bisher nicht gefunden (22, 65, 67, 94). Bei Patienten mit atopischer Dermatitis wurden auch Antikörper vom Isotyp IgE nachgewiesen (Tabelle 1). Anti-DFS70 erkennen ein im C-Terminus des Moleküls gelegenes relativ großes, im Bereich der Integrase-Bindungsdomäne gelegenes Epitop (aa 349 - 435, Abbildung 1), bei dem es sich möglicherweise um ein Konformationsepitop handelt (65, 66). Die Reaktion der Antikörper mit dieser hoch konservierten Region bestätigt die Beobachtungen, dass es sich bei immunreaktiven ANA-Epitopen oft um konservierte und konformationsabhängige Molekülstrukturen handelt. Die Antikörper reagierten nur vereinzelt mit linearen überlappenden synthetischen Epitopen und in einigen Fällen auch nur mit in vitro transkribierten und translatierten Antigenen, die Konformationsepitope und posttranslationale Modifikationen besser exprimieren als in E. coli synthetisierte Proteine (66). Bezüglich der Epitoperkennung und des Reaktionsverhaltens bestanden keine Unterschiede zwischen den bei gesunden Personen oder Patienten vorkommenden Antikörpern (66). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 4 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Abbildung 2 Immunfluoreszenzmikroskopischer Nachweis von DFS-ANA. Charakteristisch ist die dichte fein gesprenkelte Fluoreszenz des Nucleoplasma und eine Färbung der kondensierten Chromosomen in den Metaphaseplatten von Mitose-Zellen (a - e), teilweise mit Pfeilen gekennzeichnet. Für die Untersuchungen wurden kommerzielle HEp-2-Zellpräparate (a, b NOVA Lite® HEp-2 ANA [Inova Diagnostics]) sowie in house HEp-2-Zellpräparate (c - f) verwendet. Das 1: 320 verdünnte Serum stammte von einem Patient mit Antikörpern gegen DFS70, deren Anwesenheit auch mit antigenspezifischen Verfahren bestätigt wurde (Patient P4, Abbildung 5). Immunfluoreszenzmikroskopischer Nachweis g: von Antikörpern gegen SS-B/La mit fein gesprenkeltem Muster ohne Färbung der Chromosomen in Mitose-Zellen, h: von anti-U1nRNP mit grob gesprenkeltem Muster ohne Färbung der Chromosomen in Mitose-Zellen, i: von Antikörpern gegen Nucleosomen mit “quasi“ homogenem Muster und Färbung der Chromosomen, k: von anti-dsDNA mit wachsartig homogenem Muster und Darstellung der Chromosomen, l: von anti-Zentromeren und m: von anti-Topoisomerase beide jeweils mit Darstellung der Chromosomen in Mitose-Zellen. Gebundene Antikörper wurden mit FITC-markiertem anti-human-IgG (Fc-spezifisch, Verdünnung 1: 250, Dako) nachgewiesen. b. Gegenfärbung mit DAPI. Objektivvergrößerungen: a - c: 10-fach; d: 20-fach; e: 40-fach; f: 100-fach g - h: Objektivvergrößerungen 40-fach. Mit anti-DFS70 assoziierte HLA-Allele wurden in einer japanischen Studie (N=24) untersucht (58). Es fanden sich im Vergleich zu Kontrollen bei anti-DFS70 positiven Personen mit diversen Erkrankungen (2 Fälle von SS) erhöhte Frequenzen von HLA-DRB1*0410, -DQB1*0402 und DPB1*0301 und eine Verminderung von HLA-DQB1*0302, d. h. der immungenetische Hintergrund der anti-DFS70 positiven Personen unterschied sich von dem bei SARD-Patienten. © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 5 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Tabelle 2 Prävalenzen von Antikörpern gegen DFS70 (DFS-ANA und/oder anti-DFS70) in Seren gesunder Personen und Seren aus nicht selektionierten ANA-Routineunter-suchungen sowie bei ANA-positiven Seren. Die Prävalenzen von anti-DFS70 bei den im Rahmen dieser Studien entsprechenden SARD-Patienen sind in der rot unterlegten Spalte angegeben. ANA [%] DFS70 [%] Methode *1 Anzahl Gesunde Personen, Kontrollen DFS70 [%] Autor SARD 19,9 11,6 *2 597 Personal 15,2 7,6 105 Kontrollen 12,9 4,3 918 Gesunde IIFT 1:80 (WB) -- 8,1 124 Kontrollen IIFT 1:80 (CIA) 51 -- 13,7 597 Personal ELISA 94 -- 21,6 ELISA 99 -- 5,4 650 Blutspende ELISA 3 -- 0,8 124 KontrollenFS ELISA 39 -- 3,4 89 Kontrollen ELISA (WB) 19 -- 8,9 124 Kontrollen -- 0,0 IIFT 1:40 (ELISA, WB) AP 37 KontrollenKS AD TAA 39 Kontrollen Z, AD 1,5 IIFT 1:40 CIA (ELISA, WB) WB 94 67 0,0 2,5 53 51 65 Nicht selektionierte ANA-Routineuntersuchungen 28,0 8,4 7.733 -- 0,8 21.512 -- 1,6 3.263 IIFT 1:80 (ELISA, CIA) 51 27,4 1,0 2788 IIFT 1:40 68 27,8 1,8 684 IIFT 1:80 (LB) 71 IIFT 1:80 (WB) IIFT 1:40 22 7 ANA-IIFT positive Patienten 15,1 225 CIA 51 6,3 190 LB 71 *1 Bei IIFT Angabe des Ausgangstiters und der antigenspezifischen Bestätigungsteste. *2 9,5 % übereinstimmend positiv in IIFT, ELISA und WB. Studien, die nicht im Kontext mit SARD erfolgten. AD: atopische Dermatitis; AP: Alopezie; FS: chronisches Ermüdungssyndrom KS: Vogt-Harada-Konayagi-Syndrom; Z: Zystitis. AntikörperPrävalenzen Bei etwa acht bis 10 % der gesunden Personen ist mit der Anwesenheit von Antikörpern gegen DFS70 zu rechnen (Tabelle 2). Die Prävalenzen der immunfluoreszenzmikroskopisch nachgewiesenen DFS-ANA lagen zwischen 4,3 und 11,6 % (7,9 ± 2,99 %), die der mittels ELISA bestimmten anti-DFS70 zeigten eine größere Streuung mit Werten zwischen 0,8 und 21,6 % (8,9 ± 8,6 %). Identische Frequenzen von je 8,9 % fanden sich in einer Studie bei Untersuchungen mittels ELISA und CIA (chemiluminescence immunoassay), Frequenzen, die sehr gut mit den auch immunfluoreszenzmikroskopisch bestimmten DFS-ANA (8,0 %) übereinstimmten (51). Im © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 6 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Mittel ergibt sich aus diesen Untersuchungen (IIFT, ELISA, CIA) für Gesunde eine AntikörperPrävalenz von 8,17 ± 5,81 % bzw. von 9,58 ± 5,11 % sofern zwei Studien mit extrem niedrigen Werten (39, 65) unberücksichtigt bleiben. Die bei ANA-Routineuntersuchungen gefundenen Prävalenzen für DFS-ANA (Tabelle 2) lagen zwischen 0,8 und 8,5 %. In vier der fünf Studien fanden sich relativ gut übereinstimmende Antikörperfrequenzen von 1,3 ± 0,48 %, von denen die in der fünften Studie (22) berichteten 8,4 % deutlich abweichen. Die Identität der DFS-ANA mit anti-DFS70 wurde in zwei Studien mittels ELISA und CIA (51) bzw. mittels Lineblot (71) bestätigt. In der Studie von Dellavance und Mitarbeitern (22) wurden die mittels IIFT gewonnenen Daten an einer Stichprobe von 81 Seren zu 99 % mit Western Blot bestätigt. Gründe für die, im letzteren Falle hohe Antikörperprävalenz sind nicht offensichtlich. Möglicherweise wurden viele „quasi gesunde“ Personen, dem ANARoutinescreening unterzogen, zumal da sich bei 94 % der Untersuchten keine für SARD charakteristischen Marker-Antikörper fanden und nur in 5 Fällen (6 %) die Diagnose SARD gestellt wurde. Neben dem zu erwartenden höheren Vorkommen bei Frauen (65, 3, 94) zeichnen sich Antikörper gegen DFS70 durch eine Reihe besonderer Merkmale aus: Im Gegensatz zu dem üblichen Verhalten der ANA nimmt die Prävalenz von anti-DFS70 mit steigendem Lebensalter ab (53, 59, 94). Da DFS70/LEDGF mRNA im Thymus mehr als in anderen Geweben exprimiert wird (29), könnte man Zusammenhänge mit der altersbedingten Involution des Thymus vermuten. Die verbreitete Ansicht, ANA seien bei gesunden Personen vorwiegend in Bereichen niederer Titer gelegen, trifft für DFS-ANA nicht zu. DFS-ANA-Titer von 1: ≥ 5.120 sind nicht selten und über 50 % der Antikörpertiter lagen bei Gesunden in Größenbereichen von 1: ≥ 640 (8, 22, 53, 94). Anti-DFS70 treten bei gesunden Personen und non-SARD-Patienten meist solitär auf (> 80 %). Assoziationen mit den für SARD charakteristischen Marker-Antikörpern, wie Antikörper gegen dsDNA, Nucleosomen, SSA-/Ro, SS-B/La, Scl-70, wurden nur vereinzelt gefunden (26, 53, 94). Anti-DFS70-positive Personen entwickelten innerhalb eines Beobachtungszeitraums von 4 bis 5 Jahren kein SARD, die Antikörpertiter fluktuierten langfristig nur minimal (8, 22, 53). SARD - anit-DFS70 Mehrere Studien bestätigen die Rolle von anti-DFS70 als Exklusionsmarker von SARD (Tabelle 2, farbig hinterlegte Spalte SARD; Tabelle 3). Die mittleren Prävalenzen von anti-DFS70 liegen bei SARD-Patienten mit 1,33 ± 1,26 % deutlich unter den bei gesunden Personen gefundenen 8,27 ± 3,69 % (52, 53, 94). Auch die in einer Studie mit 500 SARD-Patienten ermittelte Antikörperprävalenz von 4,4 % (59) lag unter den von derselben Arbeitsgruppe zu einem früheren Zeitpunkt publizierten Referenzwerten für gesunde Personen (11,6 %; Tabelle 2, 94), Referenzwerte, die allerdings insofern nach unten zu korrigieren wären als von den 597 untersuchten Seren nur 57 (9,5 %) in IIFT, WB und ELISA übereinstimmend positiv waren. Auch ROCAnalysen ergaben, dass die mit antigenspezifischen Methoden (CIA) bestimmten Antikörper gegen DFS70 eine Unterscheidung von SARD-Patienten und nicht-SARD-Patienten ermöglichen (AUC = 0,73). Bei niedrigen Antikörperkonzentrationen mit allerdings mäßiger Sensitivität (60,8 %) und Spezifität (78,6 %) und einer niedrigen Likelihood-Ratio (LR+) von 2,84, die sich bei höheren Antikörpertitern, bei sinkender Sensitivität und steigender Spezifität, auf 6,79 verbesserte. Die beste Diskriminierung wurde mit einem aus anti-DFS70 (CIA/ELISA) und anti-ANA (ELISA) errechneten DFS70/ANA-Quotienten (LR+/LR- 22,3/0,5) erhalten (56). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 7 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Tabelle 3 Prävalenzen von Antikörpern gegen DFS70 bei Patienten mit systemischen autoimmunen rheumatischen Erkrankungen (SARD) und sonstigen rheumatischen Erkrankungen. Krankheitsbilder N anti-DFS70 [%] Autoren Systemische Autoimmune rheumatische Erkrankungen (SARD) Systemischer Lupus erythematodes 36 55 124 251 87 51 0,0 1,8 6,0 2,8 0,0 2,0 Ochs et al. 2000 (65) Watanabe et al. 2004 (94) Muro et al. 2008 (59) Mahler et al. 2012 (51) Mariz et al. 2011 (53) Dai et al. 2014 (19) 13 0,0 Muro et al. 2008 (59) 40 50 164 45 29 94 2,5 0,0 0,6 0,0 0,0 2,1 Ochs et al. 2000 (65) Watanabe et al. 2004 (94) Muro et al. 2008 (59) Mariz et al. 2011 (53) Mahler et al. 2012 (51) Dai et al. 2014 (19) 15 7,0 Muro et al. 2008 (59) 8 0,0 Muro et al. 2008 (59) Dermatomyositis 25 80 10 116 0,0 5,0 0,0 6,4 Watanabe et al. 2004 (94) Muro et al. 2008 (59) Mariz et al. 2011 (53) Muro et al. 2013 (60) Sjögren-Syndrom 29 30 71 14 11 7 6,9 6,6 11,0 28,6 0,0 0,0 Ochs et al. 2000 (65) Watanabe et al. 2004 (94) Muro et al. 2008 (59) Kuwabara et al. 2009 (39) Mariz et al. 2011 (53) Mahler et al. 2012 (51) Discoider Lupus erythematodes Systemische Sklerose Morphea Mischkollagenose (MCTD) Sonstige rheumatische Erkrankungen UCTD * 12 8,0 Muro et al. 2008 (59) Rheumatoide Arthritis 30 40 13 39 0,0 0,0 0,0 2,6 Ochs et al. 2000 (65) Watanabe et al. 2004 (94) Muro et al. 2008 (59) Mahler et al. 2012 (51) Fibromyalgie Osteoarthritis Polymyalgia rheumatica Psoriasis-Arthritis Raynaud-Syndrom Kasuistische Mitteilungen Bizzaro et al. 2011 (8) Fitsch-Rogalsky et al. 2014 (26) * UCTD: undifferentiated connective tissue disease (nicht differenzierte Kollagenosen) © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 8 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Die prognostische Bedeutung von anti-DFS70 für die Entwicklung von SARD exemplifiziert sich an Untersuchungen von Bizzaro und Mitarbeitern (8). Von 94 DFS-ANA-positiven Patienten entwickelten 31 im Verlauf von 5 Jahren eine autoimmune rheumatische Erkrankung (ARD). Bei einer späteren Nachuntersuchung der Seren mit einem spezifischen anti-DFS70-ELISA (MBL International Corporation) zeigte sich aber, dass nur bei 14 % (13 der 94 Patienten) Antikörper gegen DFS70 vorhanden waren, dass aber keiner dieser 13 Patienten ein SARD entwickelte, während die 31 SARD-Patienten keine DFS70-Antikkörper besaßen. Bei über 85 % der Patienten, die trotz der Anwesenheit von anti-DFS70 ein SARD manifestierten, fanden sich auch SARD-spezifische Marker-Antikörper („doppelt-positive Patienten“) wie Antikörper gegen dsDNA, Nucleosomen, Sm, SS-A/Ro, SS-B/La, U1nRNP, Scl-70, Zentromeren, tRNA-Synthetasen, Cardiolipin, MDA5, NXP2, TIF-1 (51, 59, 60). Bei anti- DFS70 positiven Persohen, die kein SARD entwickeln, wird eine solche Assoziation mit krankheitsspezifischen Antikörpern in der Regel nicht beobachtet. Die positive Likelihood-Ratio (LR+) für die Abwesenheit einer systemischen autoimmunen rheumatischen Erkrankung bei den „doppeltpositiven“ Patienten lag bei 5,4, stieg aber auf signifikante 10,9 bei solchen Patienten, die ausschließlich Antikörper gegen DFS70 besaßen (26). Tabelle 4 Metaanalyse der Prävalenzen von anti-DFS70 bei 1243 SARD-Patienten (51, 53, 59, 60, 94) mit und ohne krankheitsspezifischen Marker-Antikörpern. anti-DFS70 positive Patienten [%] Krankheitsbild Patienten gesamt mit Marker-Ak ohne Marker-Ak SLE 533 2,7 2,5 0,2 SSc 328 2,0 2,0 0,0 SS 148 8,1 7,4 0,7 DM/PM 214 5,1 3,2 1,9 Gesamt 1243 3,2 2,7 0,5 SLE: Systemischer Lupus erythematodes; SSc: Systemische Sklerose; SS: Sjögren Syndrom; DM/PM: Dermatomyositis/Polymyositis. Auch die Metaanalyse von fünf Studien (51, 53, 59, 60, 94) mit 1243 SARD-Patienten (Tabelle 4) zeigt, dass sich die Prävalenzen von anti-DFS70 mit 2,0 - 5,1 % (ausgenommen SS) bei SLE, SSc, und DM/PM deutlich unter denen gesunder Personen (9,2 %) bewegen und dass solitäre anti-DFS70 bei SARD-Patienten nur sehr selten (0 - 1,9 %) angetroffen werden. Die im Vergleich zu anderen Erkrankungen (SLE, SSc und SS) relativ hohe Prävalenz von anti-DFS70 bei Dermatomyositis-Patienten ohne zusätzliche Markerantikörper sind auch darauf zurückzuführen, dass zum Teil ein nur eingeschränktes Spektrum von Markerantikörpern untersucht wurde (59). Man kann davon ausgehen, dass solitäre anti-DFS70, selbst bei hohen Antikörpertitern, bezüglich der Diagnostik von SARD von untergeordneter Bedeutung sind, insbesondere dann, wenn von klinischer Seite keine wesentlichen Verdachtsmomente bestehen (vgl. Abbildung 3) und dass Antikörper gegen DFS70 bei SARD-Patienten in der Regel auch mit SARD-spezifischen Marker-Antikörpern assoziiert sind. Anti-DFS70 gehören nicht in die Kategorie jener Autoantikörper (2, 61), die bei gesunden Personen bereits Jahre im Voraus die Entwicklung der Kollagenose ankündigen. Die korrekte Diagnose dieser nicht mit SARD assoziierten anti-DFS70 ist insofern wichtig, als sie bei Patienten aufkommende Ängste bezüglich einer künftigen Kollage- © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 9 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper nose beschwichtigen und gegebenenfalls falsche therapeutische Maßnahmen verhindern könAbbildung 3 Schematische Darstellung nen. Allerdings sollte man sich stets bewusst sein, dass bei gelegentlich auch derSARD-Patienten Beziehungen zwischen den Prävalenzen solitäre anti-DFS70 vorkommen können (26, 51, 59, 60). der Antikörper gegen DFS70 und SARDspezifischen Markern und der Wahrscheinlichkeit der Entwicklung von SARD bzw. der Wahrscheinlichkeit, dass es sich um nonSARD Patienten oder gesunde Personen handelt. Immunpathologie Die Ursachen der Entstehung von Antikörpern gegen DFS70 sind bisher ebenso wenig geklärt wie die Ursachen ihrer verminderten Prävalenz bei SARD-Patienten bzw. ihres gehäuften Auftretens bei Gesunden. Ebenfalls unbekannt ist ihre immunpathologische Rolle bei den assoziierten Krankheiten. Anti-DFS70 fanden sich bei Patienten mit allergischen und entzündlichen Erkrankungen, bei chronischem Ermüdungssyndrom und bei Tumorpatienten (Tabelle 1). Hohe Prävalenzen wurden bei ophthalmologischen Erkrankungen beschrieben und experimentelle Studien hatten mögliche Zusammenhänge von anti-DFS70 und Schädigungen des Linsenepithels zum Thema. Komplementunabhängige zytotoxische Effekte von anti-DFS70 auf Linsenepithelien wurden beschrieben (3). Signifikante klinische und laborchemische Unterschiede zwischen anti-DFS70 positiven und negativen SARD-Patienten fanden sich nicht (51, 60). Aufgrund der hohen Prävalenz von anti-DFS70 bei Gesunden wurde vermutet (51, 56, 60), dass es sich um natürliche, protektive Antikörper (78) handeln könnte. Bemerkenswert ist in diesem Kontext die Beobachtung (60), dass bei Patienten mit Dermatomyositis und interstitieller Lungenfibrose in der Remissionsphase die Titer der krankheitsspezifischen Markerantikörper gegen MDA5 abfielen, die Titer der nicht krankheitsspezifischen Antikörper gegen DFS70 aber deutlich anstiegen. Möglicherweise beteiligen sind die Antikörper an der Clearance apoptotischer und proinflammatorischer Residuen. Stress- und proinflammatorische Prozesse können die Transkription von DFS70/LEDGF verstärken und dadurch apoptotische Prozesse auslösen (28), in deren Gefolge DFS70 durch die Effektor-Caspasen-3 und -7 an den N- und Cterminalen Erkennungssequenzen (DEVPD30G; DAQD486G; WEID85N) in 65 und 58 kDa Fragmente gespalten und inaktiviert wird (98). Die Caspase-induzierte Spaltung von DFS70/LEDGF an der in der Nähe der Antikörperbindungsregion (aa 349 - 435) gelegenen Erkennungssequenz DAQD486G, könnte kryptische Epitope in DFS70/LEDGF freilegen, die dann aufgrund ihrer funktionellen Eigenschaften als Bestandteil dieser multireaktiven IntegraseDomäne mit exogenen und endogenen Proteinen reagieren und immunogene ChromatinProtein-DFS70-Komplexe generieren, die, von dendritischen Zellen verarbeitet, bei genetisch empfänglichen Individuen autoreaktive Lymphozyten zur Antikörperbildung anregen. Die Autoantikörper könnten mit autokrinem oder mittels exosomalem Transport extrazellulär freigesetztem DFS70/LEDGF (28, 39, 42, 75) reagieren und gewebeschädigende immunpathologische Reaktionen auslösen. Eine Amplifikation des Entzündungsprozesses könnte auch von dem durch Caspasen inaktivierten DFS70/LEDGF ausgehen, das über seine Tat-Transporterlike Domäne in noch gesunde Zellen eingeschleust an Stress assoziierte Elemente bindet und die Funktion des zelleigenen Wildtyps kompetitiv hemmt, mit der Folge sekundärer Nekrosen, Apoptosen und Ausweitung des Entzündungsprozesses. Aufgrund der Assoziation von antiDFS70 mit Tumoren wurde auch vermutet (28), dass eine ektope Expression im Tumorgewebe die Entstehung von Autoantikörpern begünstigen könnte, was allerdings als sehr unwahrscheinlich angesehen wurde (7). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 10 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Diagnostische Algorithmen Die Untersuchung auf ANA ist ein „Muss“ in der serologischen Differenzialdiagnostik systemischer autoimmuner rheumatischer Erkrankungen und der Nachweis von ANA ist Bestandteil der ACR-Kriterien für SLE, SS, MCTD (1, 9, 10, 11, 27, 73, 86, 87, 97). Der indirekte Immunfluoreszenztest (ANA-IIFT) stellt derzeit noch die weltweit häufigste und als Goldstandard angesehene (55) Screening-Methode bei diesen Erkrankungen dar. Seine diagnostische Spezifität wird allerdings, abgesehen von methodischen, personellen und indikativen Problemen, dadurch eingeschränkt, dass bei etwa 20 % der gesunden Personen alters- und geschlechtsabhängig ANA auftreten. Da ANA verschiedenster Antigenspezifitäten, insbesondere auch die sich mit einem fein gesprenkelten Fluoreszenzmuster manifestierenden anti-SS-A/Ro und antiSS-B/La schon Jahre vor der Manifestation klinischer Symptome auftreten können (2), hat der Nachweis der „nicht krankheitsspezifischen“ Antikörper gegen DFS70 eine erhebliche klinische Bedeutung. Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass nicht alle „falsch positiven“ ANA durch Antikörper gegen DFS70 verursacht werden. Der Nachweis von solitären anti-DFS70 sollte nicht dahin gehend interpretiert werden, dass die Entwicklung von SARD kategorisch ausgeschlossen ist. Anti-DFS70 sind mit zahlreichen anderen Krankheiten assoziiert (Tabelle 1) und ihre Anwesenheit bedeutet nicht Abwesenheit von Krankheit. Wichtig ist die Beurteilung des klinischen Bildes des Patienten. Abbildung 4 Algorithmus weiterführender Untersuchungen bei Verdacht auf DFS-ANA und deren Interpretation. Solitäre Antikörper gegen DFS70 können in seltenen Fällen auch bei SARD-Patienten auftreten, haben jedoch nur hinweisenden Charakter. © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 11 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Diagnostisches Prozedere Die Bestimmung von ANA mittels IIFT sollte nur im Kontext eines klinisch sorgfältig analysierten Umfeldes erfolgen. Die Ausweitung des Indikationsspektrums auf nahezu jede Form einer vermuteten immunologisch bedingten Störung hat die Posttestwahrscheinlichkeit für systemische autoimmune rheumatische Erkrankung erheblich verschlechtert. Findet sich ein auf DFS-ANA verdächtiges Fluoreszenzmuster sollte sorgfältig abgewogen werden, ob sich daraus der Verdacht auf die Anwesenheit von anti-DFS70 ableiten lässt. Die in der Literatur angegebenen Konkordanzen von IIFT und antigenspezifischen Assays (ELISA, CIA, WB) liegen meist zwischen 85 und > 95 % (22, 51, 53, 56). Die von Bizzaro und Mitarbeitern gefundenen 14 % (8, Bizzaro-Metodi.pdf) sollten jedoch dazu veranlassen, eine kritische Überprüfung der Konkordanzrate bei eigenen Untersuchungen vorzunehmen. Eine zu hohe Verdachtsrate auf DFS-ANA kann einerseits bei unzureichenden Kontrollen mit antigenspezifischen Assays eine Unterbewertung pathologischer Befunde zur Folge haben. Man sollte sich nicht von unbewiesenen Argumenten verleiten lassen, dass die beim Menschen vorkommenden Autoantikörper heterogene Populationen bezüglich ihrer Epitop-Spezifität darstellen, die vollumfänglich nur mit nativen HEp-2-Zellen aber nicht mit in ihrer Epitopexpression eingeschränkten rekombinanten Antigene reagieren. Auf der anderen Seite kann eine zu hohe Verdachtsrate eine unangemessene Ausweitung kostenspieliger Kontrolluntersuchungen nach sich ziehen. Um eine notwendige diagnostische Sicherheit zu gewähren, müssen DFS-ANA mit antigenspezifischen Methoden bestätigt werden, sofern nicht schon zuvor SARD-spezifische Markerantikörper nachgewiesen werden konnten (Abbildung 4). Anti-DFS70 positive Patienten scheinen auch bei Anwesenheit von SARD-spezifischen Antikörpern nach den bisher vorliegenden statistischen Berechnungen (26, 56) weniger häufig ein SARD zu entwickeln, als anti-DFS70 negative. Diese Ergebnisse sind jedoch in umfangreicheren Studien zu überprüfen, d. h., es kann derzeit noch nicht schlüssig beantwortet werden, ob eine routinemäßige Untersuchung auf anti-DFS70 zusammen mit anderen SARD-spezifischen Markerantikörpern sinnvoll ist. Nachweismethoden Indirekter Immunfluoreszenztest (IIFT): Antikörper gegen DFS70 (DFS-ANA) werden bei immunfluoreszenzmikroskopischen Routineuntersuchungen auf ANA entdeckt. Ein relativ robustes Erkennungsmerkmal ist ihre Reaktion mit den kondensierten Chromosomen in MitoseZellen (Abbildung 2).Die hierfür verwendeten HEp-2-Zellen verschiedener Provenienz unterscheiden sich aber in ihren intrinsischen (Genexpression, Mitoseraten) und extrinsischen (Kultivierung, Fixierung) Eigenschaften und damit auch in ihrer Eignung für den Nachweis von DFSANA (8, 51). In diesen Fällen lassen sich trotz negativem IIFT anti-DFS70 mit antigenspezifischen Methoden nachweisen (51, 59). Ein weiterer Nachteile des IIFT ist die Subjektivität des Untersuchers bei der Beurteilung des Fluoreszenzmusters. Die Abgrenzung der DFS-ANA von einem z. B. durch anti-SS-A/Ro hervorgerufenen fein gesprenkelten (fine speckled) Muster mit ungefärbten kondensierten Metaphase-Chromosomen oder von einem z. B. durch Antikörper gegen Nucleosomen ausgelösten „quasi-homogenen“ Muster (22, 53) mit gefärbten Metaphase-Chromosomen kann selbst dem Geübten Schwierigkeiten bereiten (8), insbesondere dann, wenn sich in den Präparaten nur wenige Mitosen finden (Qualitätsmängel, in houseHerstellung). Problematisch ist die Beurteilung bei einer Interferenz von Antikörpern mit verschiedenen Fluoreszenzmustern, ein Phänomen, das gelegentlich bei gesunden und nonSARD-Personen auftreten kann. So fanden sich z. B. in 88% der Seren mit Antikörpern gegen Coilin auch DFS-ANA (32). Sehr häufig findet sich das Phänomen aber bei SARD-Patienten (51). Wie die Resultate mit antigenspezifischen Bestätigungstesten vermuten lassen, wird die Prävalenz der mittels IIFT nachgewiesenen DFS-ANA nicht selten falsch eingeschätzt (8, 22, 51, 67). Gerade im Routinelabor sollte die Auswertung und die Interpretation des ANA-IIFT © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 12 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper durch eine Standardisierung der Nomenklatur der Fluoreszenzmuster (96), was kontrollierte Antigenpräparate voraussetzt, und die Integration automatischer Bildauswertungsgeräte vereinheitlicht werden (33). Ein zur Überprüfung der Spezifität des Fluoreszenzmusters vorgeschlagenes Verfahren besteht in der Absorption der im Patientenserum (1:40) vorhandenen Antikörper durch Zugabe (0,6 mg/mL) von trunkiertem (aa 349 - 435), rekombinantem DFS70-Protein (49, 50). Abbildung 5 Semiquantitativer Lineblot zum Nachweis von anti-DFS70. Auf der Ordinate sind die AntigenKonzentrationen (pmol DFS70) pro Reaktionsfeld angegeben. BL: blank (Probenverdünnungspuffer); HC: Seren gesunder Kontrollpersonen; P1 - P7: anti-DFS70 positive Patienten (positive DFS-ANA-Titer bis zu 1 : 10.240 (P4), P1: grenzwertig positiver Patient) P4 bzw. P5 Titer: geometrische Verdünnungen der Seren von Patient P4 und P5. Die Antikörperkonzentration lässt sich anhand der Reaktivität mit den verschiedenen Antigenkonzentrationen abschätzen und durch geometrische Serumverdünnungen präzisieren. Antigenspezifische Teste: Der spezifische Nachweis von anti-DFS70 kann mittels ELISA unter Verwendung rekombinanter Volllängen- oder trunkierter Proteine (aa 338 - 530), CIA mit rekombinanten Volllängen-Proteinen (52), Western Blot mit Zellextrakten oder rekombinanten Proteinen (94), Immunoblot mit rekombinanten Proteinen (Lineblot; Abbildung 5) oder mit Immunpräzipitations-Assays (Radioimmunopräzipitation, RIP; 67) erfolgen. Einige dieser Teste stehen auch kommerziell zur Verfügung. Bei einer vergleichenden Untersuchung mit ELISA und CIA wurde eine ausgezeichnete Übereinstimmung der beiden Methoden gefunden (51). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 13 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper Literatur 1 Alarcón-Segovia D, Villareal M: Classification and diagnostic criteria for mixed connective tissue disease. In: Kasukawa, R, Sharp, G (Eds): Mixed Connective Tissue Disease and Antinuclear Antibodies. Elsevier Amsterdam (1987); p.33 - 40. 2 Arbuckle MR, McClain MT, Rubertone MV, Scofield RH, Dennis GJ, James JA, Harley JB: Development of autoantibodies before the clinical onset of systemic lupus erythematosus. N Engl J Med (2003); 349(16): 1.526 - 1.533 (PMID:14561795). 3 Ayaki M, Ohoguro N, Azuma N, Majima Y, Yata K, Ibaraki N, Singh DP, Ko V, Shinohara T: Detection of cytotoxic anti-LEDGF autoantibodies in atopic dermatitis. Autoimmunity (2002); 35(5): 319 - 327 (PMID: 12515286). 4 Bartholomeeusen K, De Rijck J, Busschots K, Desender L, Gijsbers R, Emiliani S, Benarous R, Debyser Z, Christ F: Differential interaction of HIV-1 integrase and JPO2 with the C terminus of LEDGF/p75. J Mol Biol (2007); 372(2): 407 - 421 (PMID: 17669426). 5 Bartholomeeusen K, Christ F, Hendrix J, Rain JC, Emiliani S, Benarous R, Debyser Z, Gijsbers R, De Rijck J: Lens epithelium-derived growth factor/p75 interacts with the transposase-derived DDE domain of PogZ. J Biol Chem (2009); 284(17): 11.467 - 11.477 (PMID: 19244240). 6 Basu A, Rojas H, Banerjee H, Cabrera IB, Perez KY, De León M, Casiano CA: Expression of the stress response oncoprotein LEDGF/p75 in human cancer: a study of 21 tumor types. PLoS One (2012); 7(1):e30132 (PMID: 22276150). 7 Bizzaro N, Tonutti E, Visentini D, Alessio MG, Platzgummer S, Morozzi G, Antico A, Villalta D, Piller-Roner S, Vigevani E: Antibodies to the lens and cornea in anti-DFS70-positive subjects. Ann N Y Acad Sci (2007); 1.107: 174 - 183 (PMID: 17804545). 8 Bizzaro N, Tonutti E, Villalta D: Recognizing the dense fine speckled/lens epitheliumderived growth factor/p75 pattern on HEP-2 cells: not an easy task! Comment on the article by Mariz et al. Arthritis Rheum (2011); 63(12): 4.036 - 4.038 (PMID: 22127717). 9 Bohan A, Peter JB: Polymyositis and dermatomyositis (first of two parts). N Engl J Med (1975a); 292(7): 344 - 347 (PMID: 1090839). 10 Bohan A, Peter JB: Polymyositis and dermatomyositis (second of two parts). N Engl J Med (1975b); 292(8): 403 - 407 (PMID: 1089199). 11 Bohan A, Peter JB, Bowman RL, Pearson CM: Computer-assisted analysis of 153 patients with polymyositis and dermatomyositis. Medicine (Baltimore) (1977); 56(4): 255 - 286 (PMID: 327194). 12 Bonaguri C, Melegari A, Ballabio A, Parmeggiani M, Russo A, Battistelli L, Aloe R, Trenti T, Lippi G: Italian multicentre study for application of a diagnostic algorithm in autoantibody testing for autoimmune rheumatic disease: conclusive results. Autoimmun Rev (2011); 11(1): 1 - 5 (PMID: 21741498). 13 Brown-Bryan TA, Leoh LS, Ganapathy V, Pacheco FJ, Mediavilla-Varela M, Filippova M, Linkhart TA, Gijsbers R, Debyser Z, Casiano CA: Alternative splicing and caspase-mediated cleavage generate antagonistic variants of the stress oncoprotein LEDGF/p75. Mol Cancer Res (2008); 6(8): 1.293 - 1.307 (PMID: 18708362). 14 Cherepanov P, Devroe E, Silver PA, Engelman A: Identification of an evolutionarily conserved domain in human lens epithelium-derived growth factor/transcriptional co-activator p75 (LEDGF/p75) that binds HIV-1 integrase. J Biol Chem (2004); 279(47): 48.883 - 48.892 (PMID: 15371438). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 14 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 15 Cherepanov P, Ambrosio AL, Rahman S, Ellenberger T, Engelman A: Structural basis for the recognition between HIV-1 integrase and transcriptional coactivator p75. Proc Natl Acad Sci U S A (2005); 102(48): 17.308 - 17.313 (PMID: 16260736). 16 Chin MS, Caruso RC, Detrick B, Hooks JJ: Autoantibodies to p75/LEDGF, a cell survival factor, found in patients with atypical retinal degeneration. J Autoimmun (2006); 27(1): 17 27 (PMID: 16757148). 17 Chylack LT Jr, Fu L, Mancini R, Martin-Rehrmann MD, Saunders AJ, Konopka G, Tian D, Hedley-Whyte ET, Folkerth RD, Goldstein LE: Lens epithelium-derived growth factor (LEDGF/p75) expression in fetal and adult human brain. Exp Eye Res (2004); 79(6): 941 948 (PMID: 15642333) 18 Ciuffi A, Llano M, Poeschla E, Hoffmann C, Leipzig J, Shinn P, Ecker JR, Bushman F: A role for LEDGF/p75 in targeting HIV DNA integration. Nat Med (2005); 11(12): 1.287 - 1.289 (PMID: 16311605). 19 Dai L, Li J, Ortega R, Qian W, Casiano CA, Zhang JY: Preferential autoimmune response in prostate cancer to cyclin B1 in a panel of tumor-associated antigens. J Immunol Res (2014); 2014: 827.827 (PMID: 24860838). 20 Daniels T, Zhang J, Gutierrez I, Elliot ML, Yamada B, Heeb MJ, Sheets SM, Wu X, Casiano CA: Antinuclear autoantibodies in prostate cancer: immunity to LEDGF/p75, a survival protein highly expressed in prostate tumors and cleaved during apoptosis. Prostate (2005); 62(1): 14 - 26 (PMID: 15389814). 21 Daugaard M, Baude A, Fugger K, Povlsen LK, Beck H, Sørensen CS, Petersen NHT, Sorensen PHB, Lukas C, Bartek J, Lukas J, Rohde M, Jäättelä M: LEDGF (p75) promotes DNA-end resection and homologous recombination. Nat Struct Mol Biol (2012); 19(8): 803 810 (PMID: 22773103). 22 Dellavance A, Viana VS, Leon EP, Bonfa ES, Andrade LE, Leser PG: The clinical spectrum of antinuclear antibodies associated with the nuclear dense fine speckled immunofluorescence pattern. J Rheumatol (2005); 32(11): 2.144 - 2.149 (PMID: 16265692). 23 Emiliani S, Mousnier A, Busschots K, Maroun M, Van Maele B, Tempé D, Vandekerckhove L, Moisant F, Ben-Slama L, Witvrouw M, Christ F, Rain JC, Dargemont C, Debyser Z, Benarous R: Integrase mutants defective for interaction with LEDGF/p75 are impaired in chromosome tethering and HIV-1 replication. J Biol Chem (2005); 280(27): 25.517 - 25.523 (PMID: 15855167). 24 Fabris M, Zago S, Tosolini R, Melli P, Bizzaro N, Tonutti E: Anti-DFS70 antibodies: a useful biomarker in a pediatric case with suspected autoimmune disease. Pediatrics (2014); 134(6): e1.706 - 1.708 (PMID: 25384487). 25 Ferris AL, Wu X, Hughes CM, Stewart C, Smith SJ, Milne TA, Wang GG, Shun MC, Allis CD, Engelman A, Hughes SH: Lens epithelium-derived growth factor fusion proteins redirect HIV-1 DNA integration. Proc Natl Acad Sci (2010); 107(7): 3.135 - 3.140 (PMID: 20133638). 26 Fitch-Rogalsky C, Steber W, Mahler M, Lupton T, Martin L, Barr SG, Mosher DP, Wick J, Fritzler MJ: Clinical and serological features of patients referred through a rheumatology triage system because of positive antinuclear antibodies. PLoS One (2014); 9(4):e93.812 (PMID: 24705829). 27 Fox RI, Robinson CA, Curd JG, Kozin F, Howell FV: Sjögren's syndrome. Proposed criteria for classification. Arthritis Rheum (1986); 29(5): 577 - 585 (PMID: 3718551). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 15 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 28 Ganapathy V, Casiano CA: Autoimmunity to the nuclear autoantigen DFS70 (LEDGF): what exactly are the autoantibodies trying to tell us? Arthritis Rheum (2004); 50(3): 684 - 688 (PMID: 15022305). 29 Ge H, Si Y, Roeder RG: Isolation of cDNAs encoding novel transcription coactivators p52 and p75 reveals an alternate regulatory mechanism of transcriptional activation. EMBO J (1998 a); 17(22): 6.723 - 6.729 (PMID: 9822615). 30 Ge H, Si Y, Wolffe AP: A novel transcriptional coactivator, p52, functionally interacts with the essential splicing factor ASF/SF2. Mol Cell (1998); 2(6): 751 - 759 (PMID: 9885563). 31 Gijsbers R, Vets S, De Rijck J, Ocwieja KE, Ronen K, Malani N, Bushman FD, Debyser Z: Role of the PWWP domain of lens epithelium-derived growth factor (LEDGF)/p75 cofactor in lentiviral integration targeting. J Biol Chem (2011); 286(48): 41.812 - 41.825 (PMID: 21987578). 32 Goto N, Sugiura K, Ogawa Y, Watanabe A, Onouchi H, Tomita Y, Muro Y: Anti-p80 coilin autoantibodies react with a conserved epitope and are associated with anti-DFS70/LEDGF autoantibodies. J Autoimmun (2006); 26(1): 42 - 51 (PMID: 16246523). 33 Hiemann R, Büttner T, Krieger T, Roggenbuck D, Sack U, Conrad K: Challenges of automated screening and differentiation of non-organ specific autoantibodies on HEp-2 cells. Autoimmun Rev (2009); 9(1): 17 - 22 (PMID: 19245860). 34 Huang A, Ho CS, Ponzielli R, Barsyte-Lovejoy D, Bouffet E, Picard D, Hawkins CE, Penn LZ: Identification of a novel c-Myc protein interactor, JPO2, with transforming activity in medulloblastoma cells. Cancer Res (2005); 65(13): 5.607 - 5.619 (PMID: 15994933. 35 Hughes S, Jenkins V, Dar MJ, Engelman A, Cherepanov P: Transcriptional co-activator LEDGF interacts with Cdc7-activator of S-phase kinase (ASK) and stimulates its enzymatic activity. J Biol Chem (2010); 285(1): 541 - 554 (PMID: 19864417). 36 Itoh Y, Hamada H, Imai T, Seki T, Igarashi T, Yuge K, Fukunaga Y, Yamamoto M : Antinuclear antibodies in children with chronic nonspecific complaints. Autoimmunity (1997); 25(4): 243 - 250 (PMID: 9344332). 37 Kang SY, Lee WI: Clinical significance of dense fine speckled pattern in anti-nuclear antibody test using indirect immunofluorescence method. Korean J Lab Med (2009); 29(2): 145 - 151 (PMID: 19411782). 38 Kubo E, Fatma N, Akagi Y, Beier DR, Singh SP, Singh DP: TAT-mediated PRDX6 protein transduction protects against eye lens epithelial cell death and delays lens opacity. Am J Physiol Cell Physiol (2008); 294(3): C842 - 855 (PMID: 18184874). 39 Kuwabara N, Itoh Y, Igarshi T, Fukunaga Y: Autoantibodies to lens epithelium-derived growth factor/transcription co-activator P75 (LEDGF/P75) in children with chronic nonspecific complaints and with positive antinuclear antibodies. Autoimmunity (2009); 42(6): 492 496 (PMID: 19657776). 40 Laguri C, Duband-Goulet I, Friedrich N, Axt M, Belin P, Callebaut I, Gilquin B, Zinn-Justin S, Couprie J: Human mismatch repair protein MSH6 contains a PWWP domain that targets double stranded DNA. Biochemistry (2008); 47(23): 6.199 - 6.207 (PMID: 18484749). 41 Leitz J, Reuschenbach M, Lohrey C, Honegger A, Accardi R, Tommasino M, Llano M, von Knebel Doeberitz M, Hoppe-Seyler K, Hoppe-Seyler F: Oncogenic human papillomaviruses activate the tumor-associated lens epithelial-derived growth factor (LEDGF) gene. PLoS Pathog (2014); 10(3):e1003957 (PMID: 24604027). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 16 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 42 Leoh LS, Mediavilla-Varela M, Basu A, Casiano CA: Autoantibodies to LEDGFp75/DFS70: natural autoantibodies or sensors of an augmented state of cellular oxidative stress. In: Conrad K, Chan EKL, Fritzler MJ, Humbel RL, von Landenberg P, Shoenfeld Y, Hrsg. From Pathogenesis to Therapy of Autoimmune Diseases: Autoimmunity, Autoantigens, and Autoantibodies. (Vol. 6), Lengerich: PABST Science Publishers (2009) pp 137 - 155. 43 Leoh LS, van Heertum B, De Rijck J, Filippova M, Rios-Colon L, Basu A, Martinez SR, Tungteakkhun SS, Filippov V, Christ F, De Leon M, Debyser Z, Casiano CA: The stress oncoprotein LEDGF/p75 interacts with the methyl CpG binding protein MeCP2 and influences its transcriptional activity. Mol Cancer Res (2012); 10(3): 378 - 391 (PMID: 22275515). 44 Llano M, Delgado S, Vanegas M, Poeschla EM: Lens epithelium-derived growth factor/p75 prevents proteasomal degradation of HIV-1 integrase. J Biol Chem (2004); 279(53): 55.570 - 55.577 (PMID: 15475359). 45 Llano M, Vanegas M, Hutchins N, Thompson D, Delgado S, Poeschla EM: Identification and characterization of the chromatin-binding domains of the HIV-1 integrase interactor LEDGF/p75. J Mol Biol (2006); 360(4): 760 - 773 (PMID: 16793062). 46 Lukasik SM, Cierpicki T, Borloz M, Grembecka J, Everett A, Bushweller JH: High resolution structure of the HDGF PWWP domain: a potential DNA binding domain. Protein Sci (2006); 15(2): 314 - 323 (PMID: 16384999). 47 Maertens G, Cherepanov P, Pluymers W, Busschots K, De Clercq E, Debyser Z, Engelborghs Y: LEDGF/p75 is essential for nuclear and chromosomal targeting of HIV-1 integrase in human cells. J Biol Chem (2003); 278(35): 33.528 - 33.539 (PMID: 12796494). 48 Maertens GN, Cherepanov P, Engelman A: Transcriptional co-activator p75 binds and tethers the Myc-interacting protein JPO2 to chromatin. J Cell Sci (2006); 119(Pt 12): 2.563 2.571 (PMID: 1673543). 49 Mahler M, Hanly JG, Fritzler MJ: Importance of the dense fine speckled pattern on HEp-2 cells and anti-DFS70 antibodies for the diagnosis of systemic autoimmune diseases. Autoimmun Rev (2012); 11(9): 642 - 645 (PMID: 22100330). 50 Mahler M, Fritzler MJ: The clinical significance of the dense fine speckled immunofluorescence pattern on HEp-2 cells for the diagnosis of systemic autoimmune diseases. Clin Dev Immunol (2012); 2012: 494.356 (PMID: 23304189). 51 Mahler M, Parker T, Peebles CL, Andrade LE, Swart A, Carbone Y, Ferguson DJ, Villalta D, Bizzaro N, Hanly JG, Fritzler MJ: Anti-DFS70/LEDGF antibodies are more prevalent in healthy individuals compared to patients with systemic autoimmune rheumatic diseases. J Rheumatol (2012); 39(11): 2.104 - 2.110 (PMID: 22942262). 52 Mahler M, Radice A, Yang W, Bentow C, Seaman A, Bianchi L, Sinico RA: Development and performance evaluation of novel chemiluminescence assays for detection of anti-PR3 and anti-MPO antibodies. Clin Chim Acta (2012); 413(7-8): 719 - 726 (PMID: 22265712). 53 Mariz HA, Sato EI, Barbosa SH, Rodrigues SH, Dellavance A, Andrade LE: Pattern on the antinuclear antibody-HEp-2 test is a critical parameter for discriminating antinuclear antibody-positive healthy individuals and patients with autoimmune rheumatic diseases. Arthritis Rheum (2011); 63(1): 191 - 200 (PMID: 20954189). 54 Maurer-Stroh S, Dickens NJ, Hughes-Davies L, Kouzarides T, Eisenhaber F, Ponting CP: The Tudor domain 'Royal Family': Tudor, plant Agenet, Chromo, PWWP and MBT domains. Trends Biochem Sci (2003); 28(2): 69 - 74 (PMID: 12575993). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 17 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 55 Meroni PL, Schur PH: ANA screening: an old test with new recommendations. Ann Rheum Dis (2010); 69(8): 1.420 - 1.422 (PMID: 20511607). 56 Miyara M, Albesa R, Charuel JL, El Amri M, Fritzler MJ, Ghillani-Dalbin P, Amoura Z, Musset L, Mahler M: Clinical phenotypes of patients with anti-DFS70/LEDGF antibodies in a routine ANA referral cohort. Clin Dev Immunol (2013); 2013: 703.759 (PMID: 23476678). 57 Muro Y: Autoantibodies in atopic dermatitis. J Dermatol Sci (2001); 25(3): 171 - 178 (PMID: 11240264). 58 Muro Y, Ogawa Y, Sugiura K, Tomita Y: HLA-associated production of anti-DFS70/LEDGF autoantibodies and systemic autoimmune disease. J Autoimmun (2006); 26(4): 252 - 257 (PMID: 16713178). 59 Muro Y, Sugiura K, Morita Y, Tomita Y: High concomitance of disease marker autoantibodies in anti-DFS70/LEDGF autoantibody-positive patients with autoimmune rheumatic disease. Lupus (2008); 17(3): 171 - 176 (PMID: 18372356). 60 Muro Y, Sugiura K, Nakashima R, Mimori T, Akiyama M: Low prevalence of antiDFS70/LEDGF antibodies in patients with dermatomyositis and other systemic autoimmune rheumatic diseases. J Rheumatol (2013); 40(1): 92 - 93 (PMID: 23280167). 61 Nielen MM, van Schaardenburg D, Reesink HW, van de Stadt RJ, van der Horst-Bruinsma IE, de Koning MH, Habibuw MR, Vandenbroucke JP, Dijkmans BA: Specific autoantibodies precede the symptoms of rheumatoid arthritis: a study of serial measurements in blood donors. Arthritis Rheum (2004); 50(2): 380 - 386 (PMID: 14872479). 62 Nishizawa Y, Usukura J, Singh DP, Chylack LT Jr, Shinohara T: Spatial and temporal dynamics of two alternatively spliced regulatory factors, lens epithelium-derived growth factor (ledgf/p75) and p52, in the nucleus. Cell Tissue Res (2001); 305(1): 107 - 114 (PMID: 11512661). 63 Ochs RL, Stein TW Jr, Peebles CL, Gittes RF, Tan EM: Autoantibodies in interstitial cystitis. J Urol (1994); 151(3): 587 - 592 (PMID: 8308964). 64 Ochs RL, Flood LJ, Stein TW, Muro Y, Chan EKL, TanEM. Autoantibodies in atopic dermatitis and interstitial cystitis: characterization of the major autoantibody/autoantigen system Molecular and Experimental Medicine (1997), submitted (GenBank: U94319.1). 65 Ochs RL, Muro Y, Si Y, Ge H, Chan EK, Tan EM: Autoantibodies to DFS 70 kd/transcription coactivator p75 in atopic dermatitis and other conditions. J Allergy Clin Immunol (2000); 105(6 Pt 1): 1.211 - 1.220 (PMID: 10856157). 66 Ogawa Y, Sugiura K, Watanabe A, Kunimatsu M, Mishima M, Tomita Y, Muro Y: Autoantigenicity of DFS70 is restricted to the conformational epitope of C-terminal alpha-helical domain. J Autoimmun (2004); 23(3): 221 - 231 (PMID: 15501393). 67 Okamoto M, Ogawa Y, Watanabe A, Sugiura K, Shimomura Y, Aoki N, Nagasaka T, Tomita Y, Muro Y: Autoantibodies to DFS70/LEDGF are increased in alopecia areata patients. J Autoimmun (2004); 23(3): 257 - 266 (PMID: 15501396). 68 Pazini AM, Fleck J, dos Santos RS, Beck ST: Clinical relevance and frequency of cytoplasmic and nuclear dense fine speckled patterns observed in ANA-HEp-2. Rev Bras Reumatol (2010); 50(6): 655 - 660 (PMID: 21243306). 69 Qin S, Min J: Structure and function of the nucleosome-binding PWWP domain. Trends Biochem Sci (2014); 39(11): 536 - 547 (PMID: 25277115). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 18 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 70 Sartori AA, Lukas C, Coates J, Mistrik M, Fu S, Bartek J, Baer R, Lukas J, Jackson SP: Human CtIP promotes DNA end resection. Nature (2007); 450(7.169): 509 - 514 (PMID: 17965729). 71 Seelig HP und Seelig CA: unveröffentlichte Ergebnise (2015) 72 Sharma P, Singh DP, Fatma N, Chylack LT Jr, Shinohara T: Activation of LEDGF gene by thermal-and oxidative-stresses. Biochem Biophys Res Commun (2000); 276(3): 1.320 1.324 (PMID: 11027629). 73 Sharp GC: Diagnostic criteria for classification of MCTD. In: Kasukawa R, Sharp GC (Eds): Mixed Connective Tissue Disease and Antinuclear Autoantibodies. Elsevier Amsterdam (1987), p. 23 - 32. 74 Singh DP, Kimura A, Chylack LT Jr, Shinohara T: Lens epithelium-derived growth factor (LEDGF/p75) and p52 are derived from a single gene by alternative splicing. Gene (2000a); 242(1-2): 265 - 273 (PMID: 10721720). 75 Singh DP, Ohguro N, Kikuchi T, Sueno T, Reddy VN, Yuge K, Chylack LT Jr, Shinohara T. Lens epithelium-derived growth factor: effects on growth and survival of lens epithelial cells, keratinocytes, and fibroblasts. Biochem Biophys Res Commun (2000b); 267(1): 373 - 381 (PMID: 10623627). 76 Shinohara T, Singh DP, Chylack LT Jr. Review: Age-related cataract: immunity and lens epithelium-derived growth factor (LEDGF). J Ocul Pharmacol Ther (2000); 16(2): 181 - 191 (PMID: 10803429). 77 Shinohara T, Singh DP, Fatma N: LEDGF, a survival factor, activates stress-related genes. Prog Retin Eye Res (2002); 21(3): 341 - 358 (PMID: 12052388). 78 Shoenfeld Y, Toubi E: Protective autoantibodies: role in homeostasis, clinical importance, and therapeutic potential. Arthritis Rheum (2005); 52(9): 2.599 - 2.606 (PMID: 16142758). 79 Slany RK: The molecular biology of mixed lineage leukemia. Haematologica (2009); 94(7): 984 - 993 (PMID: 19535349). 80 Stec I, Nagl SB, van Ommen GJ, den Dunnen JT: The PWWP domain: a potential proteinprotein interaction domain in nuclear proteins influencing differentiation? FEBS Lett (2000); 473(1): 1 - 5 (PMID: 10802047). 81 Sugiura K, Muro Y, Nishizawa Y, Okamoto M, Shinohara T, Tomita Y, Usukura J: LEDGF/DFS70, a major autoantigen of atopic dermatitis, is a component of keratohyalin granules. J Invest Dermatol (2007); 127(1): 75 - 80 (PMID: 16858421). 82 Sutherland HG, Mumford GK, Newton K, Ford LV, Farrall R, Dellaire G, Cáceres JF, Bickmore WA: Large-scale identification of mammalian proteins localized to nuclear subcompartments. Hum Mol Genet (2001); 10(18): 1.995 - 2.011 (PMID: 11555636). 83 Sutherland HG, Newton K, Brownstein DG, Holmes MC, Kress C, Semple CA, Bickmore WA: Disruption of Ledgf/Psip1 results in perinatal mortality and homeotic skeletal transformations. Mol Cell Biol (2006); 26(19): 7.201 - 7.210 (PMID: 16980622). 84 Takeichi T, Sugiura K, Muro Y, Matsumoto K, Ogawa Y, Futamura K, Kaminuma O, Hashimoto N, Shimoyama Y, Saito H, Tomita Y:Overexpression of LEDGF/DFS70 induces IL-6 via p38 activation in HaCaT cells, similar to that seen in the psoriatic condition. J Invest Dermatol (2010); 130(12): 2.760 - 2.767 (PMID: 20631726). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 19 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 85 Takeichi T, Sugiura K, Muro Y, Ogawa Y, Akiyama M: LEDGF/DFS70 activates the MK2/IL6/STAT3 pathway in HaCaT. J Dermatol Sci (2011); 63(3): 203 - 205 (PMID: 21676593). 86 Tan EM, Cohen AS, Fries JF, Masi AT, McShane DJ, Rothfield NF, Schaller JG, Talal N, Winchester RJ: The 1982 revised criteria for the classification of systemic lupus erythematosus. Arthritis Rheum (1982); 25(11): 1.271 - 1.277 (PMID: 7138600). 87 Tanimoto K, Nakano K, Kano S, Mori S, Ueki H, Nishitani H, Sato T, Kiuchi T, Ohashi Y: Classification criteria for polymyositis and dermatomyositis. J Rheumatol (1995); 22(4): 668 - 674 (PMID: 7791161). 88 Turlure F, Maertens G, Rahman S, Cherepanov P, Engelman A: A tripartite DNA-binding element, comprised of the nuclear localization signal and two AT-hook motifs, mediates the association of LEDGF/p75 with chromatin in vivo. Nucleic Acids Res (2006); 34(5): 1.653 1.665 (PMID: 16549878). 89 Tsutsui KM, Sano K, Hosoya O, Miyamoto T, Tsutsui K: Nuclear protein LEDGF/p75 recognizes supercoiled DNA by a novel DNA-binding domain. Nucleic Acids Res (2011); 39(12): 5.067 - 5.081 (PMID: 21345933). 90 Vanegas M, Llano M, Delgado S, Thompson D, Peretz M, Poeschla E: Identification of the LEDGF/p75 HIV-1 integrase-interaction domain and NLS reveals NLS-independent chromatin tethering. J Cell Sci (2005); 118(Pt 8): 1.733 - 1.743 (PMID: 15797927). 91 Vermeulen M, Eberl HC, Matarese F, Marks H, Denissov S, Butter F, Lee KK, Olsen JV, Hyman AA, Stunnenberg HG, Mann M: Quantitative interaction proteomics and genomewide profiling of epigenetic histone marks and their readers. Cell (2010); 142(6): 967 - 980 (PMID: 20850016). 92 Vanderlinden W, Lipfert J, Demeulemeester J, Debyser Z, De Feyter S: Structure, mechanics, and binding mode heterogeneity of LEDGF/p75-DNA nucleoprotein complexes revealed by scanning force microscopy. Nanoscale (2014); 6(9): 4.611 - 4.619 (PMID: 24632996). 93 van Nuland R, van Schaik FM, Simonis M, van Heesch S, Cuppen E, Boelens R, Timmers HM, van Ingen H: Nucleosomal DNA binding drives the recognition of H3K36-methylated nucleosomes by the PSIP1-PWWP domain. Epigenetics Chromatin (2013); 6(1): 12 (PMID: 23656834). 94 Watanabe A, Kodera M, Sugiura K, Usuda T, Tan EM, Takasaki Y, Tomita Y, Muro Y: AntiDFS70 antibodies in 597 healthy hospital workers. Arthritis Rheum (2004); 50(3): 892 - 900 (PMID: 15022332). 95 Watanabe K, Muro Y, Sugiura K, Tomita Y: IgE and IgG(4) autoantibodies against DFS70/LEDGF in atopic dermatitis. Autoimmunity (2011); 44(6): 511 - 519 (PMID: 21329475). 96 Wiik AS, Høier-Madsen M, Forslid J, Charles P, Meyrowitsch J: Antinuclear antibodies: a contemporary nomenclature using HEp-2 cells. J Autoimmun (2010); 35(3): 276 - 290 (PMID: 20650611). 97 Workshop on diagnostic criteria for Sjögren's syndrome. Clin Exp Rheumatol (1989); 7(2): 111 - 219 (PMID: 2736822). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 20 10.05.2015 Autoantikörper - Autoantibodies - Autoanticorpi Prof. Dr. med. Hans-Peter Seelig - Dr. rer. nat. Claudia A. Seelig Karlsruhe - Merano DFS70 / LEDGF-Autoantikörper 98 Wu X, Daniels T, Molinaro C, Lilly MB, Casiano CA: Caspase cleavage of the nuclear autoantigen LEDGF/p75 abrogates its pro-survival function: implicationsfor autoimmunity in atopic disorders. Cell Death Differ (2002) ; 9(9):915 - 925 (PMID: 12181742). 99 Yamada K, Senju S, Shinohara T, Nakatsura T, Murata Y, Ishihara M, Nakamura S, Ohno S, Negi A, Nishimura Y: Humoral immune response directed against LEDGF in patients with VKH. Immunol Lett (2001); 78(3): 161 - 168 (PMID: 11578690). 100 Yokoyama A, Cleary ML: Menin critically links MLL proteins with LEDGF on cancerassociated target genes. Cancer Cell (2008); 14(1): 36 - 46 (PMID: 18598942). © Prof. Dr. HP Seelig, Dr. CA Seelig 21 10.05.2015
© Copyright 2024 ExpyDoc