Kontaktdaten BATTERIESPEICHER IN ANWENDUNG WHITE PAPER AUS DER STUDIE TECHNISCHE UND WIRTSCHAFTLICHE POTENZIALE VON SPEICHERSYSTEMEN IN VERTEILUNGSNETZEN April 2015 Batteriespeicher können sowohl aus technischer als auch wirtschaftlicher Sicht zum Gelingen der Energiewende beitragen. Diesen Wertbeitrag hat P3 energy in Kooperation mit dem Institut für Hochspannungstechnik (IFHT) und dem Institut für Stromrichtertechnik und Elektrische Antriebe (ISEA) der RWTH 1 Aachen in einer in 2015 veröffentlichten Studie untersucht. Folgende Nutzerperspektiven wurden für den Einsatz von Batteriespeichersystemen in Niederspannungsnetzen analysiert: Lebensdauer der Batterie sehr stark von der Betriebsweise abhängig ist. 1) Eigenverbrauchsoptimierung von Heimspeichersystemen in Wohnhäusern 2) Bereitstellung von Netzdienstleistungen in der Niederspannung durch Speichersysteme 3) Einsatz vieler verteilter Speichersysteme als „virtueller Großspeicher“ auf multiplen Energiemärkten 1) Zukünftig wird die Versorgung von Haushalten mit Elektrizität und Wärme durch ein zu optimierendes Erzeugungs- und Speicherportfolio erfolgen. Abbildung 1: Abhängigkeit der Alterung von der Betriebsweise einer Li-Ion Batterie (NCA/Graphit, nutzbare Kapazität 5,6 kWh) Der Energiebedarf für Strom, Wärme und Mobilität von Wohngebäuden wird heutzutage noch weitestgehend durch fossile Energieträger gedeckt. Sofern ein Wohngebäude über eine PV-Anlage verfügt, kann der elektrische Energiebedarf teilweise von dieser gedeckt werden. Kommen eine Wärmepumpe oder gar ein Elektrofahrzeug zum Einsatz, ändern sich die Bedarfscharakteristika nach Energieträger und Profil. Die Kombination verschiedener Technologien (z. B. PV-Anlage, Speicher, Wärmepumpe) bietet Optimierungschancen hinsichtlich Effizienz, Kosten und CO2Emissionen. Lange Lebensdauern von bis zu 25 Jahren werden bei geringen Zyklentiefen erreicht. Werden diese jedoch durch eine Überdimensionierung der Batteriekapazität erreicht, steigen die Batteriekosten stark an. Eine optimale Dimensionierung des Heimspeichersystems 2 führt zu Energiedurchsatzkosten von 40 Cent/kWh . Diese können unter Berücksichtigung der Förderung für PV-Speichersysteme auf 25 Cent/kWh reduziert werden. Im Vergleich zu Strombezugskosten aus dem Netz kann sich dadurch ein Einsatz an der Grenze zur Wirtschaftlichkeit realisieren lassen. Zur Analyse der Eigenverbrauchsperspektive wurden zwei verschiedene Simulationsmodelle entwickelt. Das erste Simulationsmodell legt den Schwerpunkt auf die Abbildung exakter Technologieeigenschaften (Batterie, Umrichter und PV-Anlage) und betrachtet lediglich die Stromversorgung des Haushalts. Der Betrachtungsrahmen des zweiten Modells umfasst hingegen die komplette Energieversorgung inkl. Strom und Wärme. Dabei wird von einigen exakten Technologieeigenschaften abstrahiert und diese linearisiert dargestellt, sowie neue Technologien zur Wärmeversorgung bzw. kombinierten Strom- und Wärmeversorgung wie z. B. Wärmepumpe oder BHKW in die Betrachtung integriert. Im Fokus der Analyse steht ebenfalls die Bestimmung einer für den Heimspeicherbesitzer wirtschaftlich optimalen Batteriedimensionierung. Eine Erhöhung des Eigenverbrauchs führt aufgrund einer zunehmenden Zyklisierung zu einer schnelleren Alterung und somit zu höheren Batteriekosten. Abbildung 1 zeigt, dass die Bei zusätzlicher Betrachtung der Wärmeversorgung des Haushalts kann die Quote des eigenverbrauchten PV-Stroms bei Einsatz einer Wärmepumpe anstelle eines Gaskessels um ca. 15 % bis 20 % angehoben werden – und das nahezu unabhängig von der Kapazität des Heimspeichersystems. Abbildung 2 verdeutlicht diesen Zusammenhang. Abbildung 2: Eigenverbrauchsquote in Abhängigkeit von der Batteriekapazität und einer Wärmepumpe 2 1 C. Hille; S. Schrader, et al: Studie: „Technische und wirtschaftliche Potenziale von Speichersystemen in Verteilungsnetzen“, 2015 PV-Anlage: 4 kWp; Installation 08/2014 Haushalt: 4,7 MWh Jahresenergieverbrauch Batterie: 7 kWh; 800 €/kWh; 25 Jahre Lebensdauer Durch den Einsatz einer Wärmepumpe lassen sich bei einer wirtschaftlichen Optimierung der Energiekosten somit Eigenverbrauchsquoten von bis zu 70 % (vgl. 55 % mit Gaskessel) erreichen. Die resultierenden jährlichen Energiekosten für beide Varianten der Wärmeversorgung sowie für unterschiedliche Speicherdimensionierungen sind für einen exemplarischen 3-Personen Haushalt in Abbildung 3 dargestellt. Abbildung 3: Jährliche Energiekosten 3-P-HH in Abhängigkeit der Speicherkapazität Die Energiekosten des Haushalts können bei einer Wärmeversorgung mittels eines Gaskessels (Wärmepumpe) durch Eigenstromverbrauch mit einem Batteriespeicher um bis zu 20% (23%) reduziert werden – gegenüber der hundertprozentigen Netzeinspeisung (erster Balken). 3) Speicher sind einer von mehreren Bausteinen in der ganzheitlichen Betrachtung und Optimierung von Verteilnetzen. Zur Bewertung der Netzdienlichkeit von Heimspeichersystemen wird ein probabilistisches Optimal3 Power-Flow Verfahren entwickelt. Im Rahmen dieser Analyse werden zwei verschiedene Zielfunktionen zur Optimierung des Niederspannungsnetzes betrachtet. Zum einen können Verluste minimiert werden, um somit die Belastung von Betriebsmitteln zu reduzieren. Zum anderen wird durch die Zielfunktion zur statischen Spannungshaltung die Spannung an jedem Punkt im Netz möglichst nahe der Nennspannung gehalten. Für zwei verschiedene Typnetze, in denen es für ein Szenario im Jahr 2034 zu Spannungshaltungsproblemen und Betriebsmittelüberlastungen kommt, wurde gezeigt, dass sich die maximale Knotenspannung im Jahr und die Betriebsmittelüberlastungen mit zunehmender Batteriekapazität und Anzahl (Abb. 5) derart reduzieren lässt bzw. die minimale Knotenspannung anheben lässt, sodass ein Betrieb innerhalb zulässiger Betriebsgrenzen möglich wird. 2) Bei optimalem Einsatz sind Batteriespeichersysteme schon heute am Regelleistungsmarkt gewinnbringend einsetzbar. Batteriespeichersysteme können als einzelner sowie als vernetzter virtueller Großspeicher an Energiemärkten teilnehmen (Spot- und Intraday-Markt sowie, Primär-, Sekundär- und Minutenreserve). Zur Analyse der Wirtschaftlichkeit eines Einsatzes wurde ein gemischt ganzzahliges Optimierungsmodell entwickelt. Die Ergebnisse der Berechnungen zeigen, dass die Break-Even Kosten für ein Li-Ion basiertes Speichersystem ohne Betriebskosten und einer Lebensdauer von 5 bis 20 Jahren zwischen 1.500 €/kWh und 1.700 €/kWh liegen. Die Partizipation auf den Regelleistungsmärkten ist essentiell zur Realisierung dieser Break-Even Investitionskosten. Den größten Ertrag liefert die negative Sekundärreserve. Abbildung 5: Potential zur Senkung der maximalen Knotenspannungen durch Batteriespeichersysteme Alle Speichersysteme im Netz weisen unter beiden Zielfunktionen sehr ähnliche Speicherfahrpläne auf und fahren ca. 2 Vollzyklen pro Tag (vgl. Abb. 6). Abbildung 6: Fahrplan eines Heimspeichers im Netz Fordern Sie die gesamte Studie kostenlos unter [email protected] an. 3 Abbildung 4: Break-Even Invest-Kosten für Li-Ion Speicher zum Markteinsatz (Optimierung aller Märkte) M. Gödde et al: Statistische Analyse der Implikationen dezentraler Energiewandlungseinheiten auf Verteilungsnetze mit Hilfe probabilistischer Lastfluss-rechnung, VDE Kongress 2012 7 Preiskalkulation IHRE PARTNER FÜR SPEICHERFRAGEN CONSULTING SERVICES | MANAGEMENT SUPPORT | ENGINEERING SOLUTIONS ZUKÜNFTIGE EINSATZSZENARIEN VON SPEICHERN MARKTANALYSEN TECHNOLOGIEBERATUNG MACHBARKEITS- UND WIRTSCHAFTLICHKEITSANALYSEN KOSTENBENCHMARK MODELLIERUNG UND SIMULATION ENTWICKLUNG & AUSLEGUNG VON ENERGIESPEICHERSYSTEMEN EINBINDUNG VON SPEICHERN IN DEZENTRALE ENERGIESYSTEME AFTER-MARKET-KONZEPTE UND ZWEITVERWENDUNGEN BENJAMIN HÖRPEL Projektmanager +49 151 571 33 528 [email protected] SÖREN SCHRADER Consultant +49 151 276 54 615 [email protected] P3 Energy & Storage GmbH Am Kraftversorgungsturm 3 52070 Aachen
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