Niedersachsen: Grüner Umweltminister ignoriert

Pressemitteilung
Niedersachsen: Grüner Umweltminister ignoriert
Landtagsbeschluss
Mit großer Verärgerung und völligem Unverständnis nehmen wir, und zwar in Gesamtheit
aller in der Sache aktiven Bürgerinitiativen im Oberweserraum, zur Kenntnis, dass der
Entwurf des aktuellen Bewirtschaftungsplans der Flussgebietsgemeinschaft Weser (FGG)
zum Thema „Salzlaugenentsorgung durch K+S“ keinerlei Klarstellung darüber enthält, dass
die Oberweserpipeline zukünftig nicht mehr Teil des Maßnahmenkonzepts zur Erreichung
eines guten chemischen und ökologischen Zustands des Werra-Weser-Fluss-Systems ist, wie
es die Europäische Wasserrahmenrichtlinie fordert. Im Gegenteil – das „Abfallrohr zur
Oberweser“ ist im Entwurf aller Umweltminister der sieben Anrainerländer weiter als eine
mögliche Entsorgungsmaßnahme ausdrücklich benannt.
Nicht nur, dass bis zur überraschenden Wende der grünen (!!!) hessischen Umweltministerin
Priska Hinz im September 2014 aus den Reihen aller Grünen, selbst der hessischen Grünen,
noch zu hören war, die Oberweserpipeline verschiebe nur die Problematik, löse sie aber
nicht und sei deshalb abzulehnen; mit seiner Zustimmung zur geplanten
Flussbewirtschaftung zum Thema „Salz“ setzt sich der niedersächsische Umweltminister
Stefan Wenzel nun auch noch klar über einen parteiübergreifend gefassten Beschluss des
Hannoverschen Landtags vom Oktober 2014 hinweg, in dem jeder Pipelinelösung zur
Entsorgung der Salzlaugen von K+S, ob zur Nordsee oder an die Oberweser, mit
überwältigender Mehrheit eine unmissverständliche und endgültige Absage erteilt wurde.
Angesichts der windelweichen Formulierungen im nun vorliegenden Maßnahmenprogramm
der FGG Weser müssen wir zu dem Schluss kommen, dass Herr Wenzel nicht das
Stehvermögen hatte, den Beschluss seiner eigenen Partei und des niedersächsischen
Landtages zu vertreten und insbesondere seiner Parteifreundin Priska Hinz gegenüber
auftragsgemäß deutlich zu machen, dass ihr mit dem DAX-Konzern K+S gemeinsam
ausgehandelter und dem Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen wieder einmal
entgegen kommender 4-Phasen-Plan mit der in Phase 2 vorgesehenen Oberweserpipeline
mit Niedersachsen keinesfalls umzusetzen ist.
Dass wir ausgerechnet den grünen Chef des Umweltressorts in Hannover an seine politische
Pflicht zur Verkündigung dieser klaren Botschaft im Kreise seiner Ministerkollegen (davon
5 GRÜNE Minister!) erinnern müssen, empfinden wir als absurd.
Jan Eric und Annette Müller-Zitzke
für die
Initiative für Bodenfelde
- AG Wind+Salz -
Mitglied am KANTIGEN TISCH
Mitglied im Aktionsbündnis salzfreies Märchenland
Tel.: 05572/2153
Email: [email protected]
Falkenberger Str. 1
37194 Bodenfelde