Lehrveranstaltungen Sommersemester 2015 Sammlungsbezogene und praxisorientierte Lehrveranstaltungen der Leipziger Sammlungsinitiative im Sommersemester 2015 Im Sommersemester 2015 bietet die Leipziger Sammlungsinitiative (LSI) erneut Lehrveranstaltungen in Kooperation mit den geisteswissenschaftlichen Sammlungen der Universität Leipzig an. Im Rahmen der Lehrveranstaltungen werden Grundlagen des Umgangs mit originalen Beständen der unterschiedlichen Sammlungen vermittelt sowie interdisziplinäre, forschungsorientierte oder berufspraktische Bezugspunkte geschaffen. Die Einschreibung erfolgt über die jeweiligen Institute. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme Fachbereich Archäologie der Alten Welt – Institut für Klassische Archäologie Antikenmuseum und Gipsabgusssammlung der Universität Leipzig Übung: „Deutsche Antikensammlungen vom 18. bis zum 20. Jahrhundert – Genese, Aufbau, Funktion.“ (Caroline Böhme M.A., Sandra Schubert M.A.) Modul: Praxismodul II 03-ARC-1302 B.A. Studiengang Beginn: 22.04.2015 Zeit: Mi 15:15 – 16:45 Uhr Ort: Studiensaal Das Seminar widmet sich der Frage nach Entwicklung, Inhalt und Funktion archäologischer Sammlungen in der Zeit vom 18. bis zum 20. Jahrhundert. Parallel zur Etablierung der Archäologie als eigenständiger Wissenschaftsdisziplin entstanden seit Ende des 18. Jahrhunderts zahlreiche öffentliche Antikensammlungen, die sowohl Bildungs- und Forschungsaufgaben als auch Repräsentationszwecken dienten. Die Lehrveranstaltung soll einen Einblick geben in die unterschiedlichen Möglichkeiten des Umgangs mit antiken Artefakten sowie ihre Wertschätzung und wissenschaftliche Nutzung im musealen wie auch universitären Bereich untersuchen. Dafür werden fürstliche, bürgerliche und akademische Original- und Abgusssammlungen vorgestellt und anhand historischer Quellen und aktueller Forschungsliteratur auf ihre Ankaufspolitik, Ordnungs- und Präsentationskonzepte sowie ihre wissenschaftlichen und sozialen Funktionen hin befragt werden. Das Seminar wird im Rahmen des StiL-Teilprojektes Leipziger Sammlungsinitiative (LSI) angeboten und neben dem Antikenmuseum und der Gipsabgusssammlung der Universität Leipzig auch weitere Antikensammlungen einbeziehen. Vorausgesetzt werden die aktive und regelmäßige Teilnahme sowie die Bereitschaft zur selbstständigen Textarbeit. 1 Einführende Literatur: F. Müller, Archäologische Universitätsmuseen und -sammlungen im Spannungsfeld von Forschung, Lehre und Öffentlichkeit (Berlin 2013) – B. Savoy (Hg.), Tempel der Kunst. Die Geburt des öffentlichen Museums in Deutschland 1701-1815 (Mainz 2006). – J. Bauer, Gipsabgußsammlungen an deutschsprachigen Universitäten. Eine Skizze ihrer Geschichte und Bedeutung, in: Jahrbuch für Universitätsgeschichte 5, 2002, S. 117132. – H. Cain, Gipsabgüsse. Zur Geschichte ihrer Wertschätzung, in: Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums und Berichte aus dem Forschungsinstitut der Realienkunde, 1995, S. 200-215. – H. Beck, Antikensammlungen im 18. Jahrhundert (Berlin 1981) – C. A. Böttiger, Ueber Museen und Antikensammlungen. Eine Archäologische Vorlesung (Leipzig 1808) Fachbereich Geschichte –Historisches Seminar der Universität Leipzig Lehrstuhl für Mittelalterliche Geschichte/Sächsische Landesgeschichte Sondersammlungen der Universitätsbibliothek Seminar: Paläographie des Mittelalters und der Frühen Neuzeit (Ivonne Kornemann) Modul: Historische Hilfswissenschaften: Paläographie 03-HIS-0238 B.A. Studiengang Wahlfach Historische Hilfswissenschaften geöffnet für den Wahlbereich Beginn: 17.04.2015 Zeit: Fr 11:15 – 14:45 (14-tägig!) Ort: GWZ 5.216 Frau Boeselager bemerkte bereits 2004 in ihrer Einführung zur Paläographie: „Schrift ist heute in erster Linie als Druckschrift präsent; im 21. Jahrhundert hat die Schreibschrift immer weniger Bedeutung im Alltag“. Für den Historiker ist jedoch im Umgang mit den schriftlichen Quellen, die Fähigkeit Schreibschriften zu lesen von elementarer Bedeutung, gerade im „Zeitalter“ der Digitalisierung! Das Seminar will daher, vornehmlich an originalen Objekten aus der Sondersammlung der Universitätsbibliothek Leipzig, den TeilnehmerInnen sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse der Paläographie vermitteln. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der mittelalterlichen Schriftentwicklung. Auf der Grundlage des erworbenen Wissens soll dann von den TeilnehmerInnen eine kleine Kabinettausstellung (Konzeption, Erstellung der Ausstellungstexte, etc.) erarbeitet werden, die im Anschluss an das Seminar in den Räumen der Universitätsbibliothek zu sehen sein wird. Literatur: Beck, Friedrich/Beck, Lorenz Friedrich, Die lateinische Schrift. Schriftzeugnisse aus dem deutschen Sprachgebiet vom Mittelalter bis zur Gegenwart, Köln/Weimar/Wien 2007; Bischoff, Bernhard, Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters, 4. Aufl. Berlin 2009; Boeselager, Elke Frfr. von, Schriftkunde. Basiswissen, Hannover 2004; Schneider, Karin, Paläographie und Handschriftenkunde für Germanisten. Eine Einführung, 2. Aufl. Tübingen 2009. 2 Fachbereich Musikwissenschaft – Institut für Musikwissenschaft GRASSI Museum für Musikinstrumente Seminar: Besaitete Tasteninstrumente: Systematik, Entwicklung, spieltechnische Möglichkeiten. Seminar anhand der Objekte des Museums für Musikinstrumente (Dr. Birgit Heise, Kim Grote M.A.) Modul: Systematische Musikwissenschaft I/II 03-MUS-1003/1011 M.A. Studiengang Beginn: 14.04.2015 Zeit: Di 13:15 –14:45 Uhr Ort: MfM-S Die Geschichte der besaiteten Tasteninstrumente beginnt maßgeblich im Europa des 15. Jahrhunderts mit der Erfindung von Clavichorden und Kielinstrumenten. Die daran anschließende Entwicklung bis hin zum Hammerflügel in seinen unterschiedlichen Ausprägungen und zum modernen ‚Blüthner‘ oder ‚Steinway‘ eröffnet Einblicke in technische und akustische Raffinessen der großen europäischen Instrumentenbauer. Dabei dürfen keineswegs die Parallelen zum jeweiligen musikalischen Zeit-geschmack, dem Kompositionsstil und den persönlichen Intentionen der Pianisten fehlen; suchten sich doch z. B. W. A. Mozart, L. v. Beethoven oder R. Schumann ganz gezielt ihre Klaviere aus und werden hingegen J. S. Bachs oder G. F. Händels Werke heute selbstverständlich auf allen Arten Tasteninstrumenten dargeboten. Fachbereich Kunstgeschichte – Institut für Kunstgeschichte Kustodie|Kunstsammlung der Universität Leipzig Übung: Leipziger Schule: Die Maler und ihre Stadt (Prof. Frank Zöllner, Prof. Rudolf Hiller von Gaertringen, Elisabeth Schaber M.A.) Modul: Forschungspraxis 03-KUG-0502 Beginn: 13.04.2015 Zeit: Blockveranstaltungen, Termine nach Vereinbarung Ort: WMH 5/14 Gegenstand des auf zwei Semester (Wintersemester 2014/15 und Sommersemester 2015) verteilten Projektmoduls ist die Gestaltung einer im Juni 2015 in der Kustodie der Universität Leipzig zu eröffnenden Ausstellung und eines dazu gehörigen Kataloges. Die vor allem der Malerei gewidmete Ausstellung vereint sowohl klassische Stadtveduten Leipziger Künstler als auch Darstellungen, die Ereignisse der Stadtgeschichte oder politische Utopien bzw. Kontroversen thematisieren. Dabei kommen in erster Linie jene Gemälde in den Fokus, in 3 denen Aufstieg, Verfall und Wiederaufstieg als Konstanten der Stadtgeschichte zum Gegenstand künstlerischer Reflexion wurden, wozu einesteils die Schicksale prominenter Einzelgebäude zählen, andernteils aber auch die Thematisierung der für Leipzig typischen Urbanität. Daneben wird es auch um dezidiert politische Statements in Bildern der Stadt gehen. – Gleichzeitig thematisieren Seminar und Ausstellung naturgemäß auch die Kontinuitäten zwischen alter und neuer Leipziger Schule sowie um den strittigen Status des Mediums Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. – Das Projektseminar und die Ausstellung sind im Übrigen ein Beitrag zum Stadt-Jubiläum im Jahr 2015. – Teilnahmevoraussetzung ist Sicherheit im Umgang mit Texten (hier notwendig für das Verfassen kleiner Katalogtexte) sowie die Bereitschaft zu kontinuierlicher Mitarbeit in beiden Semestern und zur Recherche von Originalquellen. Sowohl in der Ausstellung als auch im Katalog wird es darum gehen, Werke und Werkkomplexe in erschöpfender Einzelanalyse vorzustellen. Bilder wollen verstanden werden, und das erreicht man nicht ohne einen entsprechenden Aufwand. Einführende Literatur: (Leipziger Schule): Renate Hartleb: Die Malerei der “Leipziger Schule” und die Hoch- schule für Grafik und Buchkunst, in: Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig 1945–1989. Eine Ausstellung der Hochschule für Grafik und Buchkunst und des Museums der bildenden Künste Leipzig anlässlich des 225. Jubiläums der Hochschule, 8.4.1989 bis 28.5.1989, 2 Bde., Leipzig, 1989, I, S. 39–45. – Karl-Siegbert Rehberg: Mitarbeit an einem Weltbild: die Leipziger Schule, in: Eugen Blume, Roland März (Hg.), Kunst in der DDR. Exhibition catalogue, National Galerie, Berlin, 2003, pp. 45–59. – Eckhart Gillen: Feindliche Brüder? Der Kalte Krieg und die deutsche Kunst 1945-1990, Bonn, 2009, S. 327–350. – Tino Heim/Paul Kaiser: Verdeckte Konflikte, offene Brüche. Die “Leipziger Schule” als genealogisches Projekt. in: Karl-Siegbert Rehberg, Hans-Werner Schmidt (Hg.), 60/40/20. Kunst in Leipzig seit 1949, Ausstellungskatalog, Museum der bildenden Künste, Leipzig, Leipzig, 2010, S. 116–122. – Karl-Siegbert Rehberg, Ideenzwang und Bildgleichnisse. Leipzig als Zentrum der DDR-Malerei, ebd., S. 19–35. – (Neue Leipziger Schule): Josef Filipp (Hg.), Sieben mal Malerei. Baumgärtel, Busch, Eitel, Kobe, Ruckhäberle, Schnell, Weischer, Ausstellungskatalog Bielefeld, 2003, S. 6–7. – Paul Kaiser, Die Stimmung ist besser als die Lage, in: Kunstforum international 176, 2005, S. 147–158. – Carolin Modes, Die Neue Leipziger Schule – Eine akteurzentrierte Diskursanalyse, Norderstedt, 2007. – Lutz Dammbeck, Hausgespenster der Leipziger Schule, in: Zeitschrift für Ideengeschichte 6, 2012 (3), S. 41-48. – Imago Civitatis. Leipziger Stadtansichten aus sechs Jahrhunderten. Hg. v. Frank Zöllner, Leipzig 2013 (Stadtansichten). 4
© Copyright 2024 ExpyDoc