Leseprobe - vh

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Melde-, Signal- und elektroakustische Anlagen
4.
Bild 13: Parallelschaltung mehrerer Lautsprecher bei
100-V-Betrieb
Aufgabe 6:
Ein für die 100-V-Technik dimensionierter Lautsprecher (mit Übertrager) hat eine Nennbelastbarkeit 50 W. Berechnen Sie seine Leistung.
a) bei 70 V
Pro-Audioanlage
Während es bei der ELA-Anlage vorrangig auf die Betriebsbereitschaft und die Verständlichkeit – insbesondere
bei Sprachdurchsagen – ankommt, liegt der Schwerpunkt
bei einer Pro-Audioanlage in der Qualität der Musikwiedergabe. Da sie keine Aufgaben im Gefahrenfall übernimmt, bleiben die Anforderungen der Norm DIN EN
60849/VDE 0828 unberücksichtigt. Beispielsweise wird auf
die Schutzeinrichtungen bei Havarie (USV, Havarie-Umschaltungen, Havarieverstärker) und auf eine Linienüberwachung verzichtet (Blockschaltplan Bild 5,→ S. 6).
Für den Betrieb an der Pro-Audioanlage wurden unterhalb der Hallen-Dachkonstruktion
b) bei 50 V
– 32 Zweiwege-Hochleistungslautsprecher, bestückt mit je
einem Tiefmitteltontreiber und einem Hochtontreiber
(Nennbelastbarkeit 300 W; Impedanz Z = 8 ) sowie
– 8 Basslautsprecher (700 W; 8 ) installiert.
Die Hochleistungslautsprecher decken bevorzugt den
Schallfrequenzbereich 65 Hz bis 18 000 Hz ab, die Basslautsprecher die tiefen Frequenzen zwischen 38 Hz und
300 Hz.
Aufgabe 7:
Ein Lautsprecher besitzt eine Nennbelastbarkeit
100 W.
a) Wie groß ist die Stromaufnahme am Eingang
des Übertragers, wenn der Lautsprecher in
100-V-Technik betrieben wird (Annahme: 100 V
liegen am Eingang des Übertragers)?
Mithilfe einer PC-Software wurde die räumliche Schallausbreitung optimiert. Bild 14 zeigt die dafür erarbeitete perspektivische Darstellung des Raummodells der
Halle mit den eingetragenen Lautsprechern. Die violetten Linien geben die Abstrahlrichtungen an, nach der die
Lautsprecher bei der Montage auszurichten sind.
b) Wie groß ist die Nenn-Impedanz am Eingang des
Übertragers (Annahme: Z ; R)?
c) Wie lang darf die zweiadrige Cu-Leitung mit
0,8 mm Durchmesser werden, wenn der Spannungsfall höchstens 10 % betragen darf?
Bild 14:
Raummodell der Halle für die akustische Berechnung
mit den Hallenlautsprechern der Pro-Audioanlage und
ihren Hauptabstrahlrichtungen (AMT, Isernhagen)
Melde-, Signal- und elektroakustische Anlagen
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Bild 15 zeigt die Lautsprecher nach erfolgter Montage.
Bild 17:
Wandanschlusskasten zum dezentralen Anschluss von
Mikrofonen und anderen Tonträgerquellen
Bild 15: Hallenlautsprecher der Pro-Audioanlage mit unterschiedlichen Abstrahlrichtungen (weiße Pfeillinien)
Die Lautsprecher der Pro-Audioanlage werden niederohmig betrieben. Die Versorgung der Zweiwege-Hochleistungslautsprecher erfolgt über 16 Stereoverstärker
mit einer Bemessungsleistung von je 2 x 360 W bei 8 .
Jeder Stereokanal eines Verstärkers versorgt einen Lautsprecher. Für die Basslautsprecher sind weitere acht Stereoverstärker vorgesehen mit je 2 x 600 W an 8 . Diese
Verstärker lassen sich auf den Monobetrieb umschalten
und können dann eine höhere (Einzel-)Leistung abgeben.
Damit ist jedem Basslautsprecher ein eigener Verstärker
zugeordnet.
Bild 18 zeigt eine Box mit verschiedenen Einspielgeräten
für den Regieraum. Die Verbindung zum Mischpult erfolgt über einen der Wandanschlusskästen. Das RegieAnschlussfeld der Box hat danach dieselbe Funktion wie
ein Wandanschlusskasten.
Alle Verstärker der Pro-Audioanlage einschließlich ihrer
Stromversorgung sind in 19“-Gestellschränken auf der
3. Hallenebene untergebracht, um die Leitungslänge zu
den Lautsprechern kurz zu halten.
Die Aussteuerung der Pro-Audio-Lautsprecher – von denen
jeweils mehrere zu einem Kreis zusammengefasst sind –
erfolgt mithilfe des Mischpultes (Bild 16). Über 16 Wandanschlusskästen (Bild 17), an verschiedenen Orten im Hallenrund und im Regieraum angeordnet, lassen sich die
Signale von Mikrofonen und anderern Tonträgern (CDAbspieler u. Ä.) über das Mischpult einspielen. Die im
Hallenrund angeordneten Wandanschlusskästen ermöglichen z. B. Zuschauerreaktionen bei Sportveranstaltungen
für Rundfunk- oder TV-Übertragungen akustisch zu erfassen, oder es lassen sich hierüber andere Tonübertragungen (beispielsweise Pressekonferenzen) realisieren.
Bild 18:
Gerätebox mit Regieraum-Anschlussfeld
Über die im Blockschaltplan Bild 5,→ S. 6 rot dargestellten
Leitungen lassen sich Einspielungen zur Pro-Audioanlage
auch auf die ELA-Anlage übertragen, z. B. um sie im Foyer
oder über andere Lautsprecherlinien wiederzugeben.
5.
Lautsprechernetze
Die Lautsprecher der ELA-Anlage werden in 100-V-Technik, die der Pro-Audioanlage dagegen in Niederohmtechnik betrieben.
5.1
Lautsprecher der ELA-Anlage
Bild 19a:
Bild 16: Mischpult der Pro-Audioanlage
Lautsprecher der ELA-Anlage in einem Nebenbereich
des Foyers (Wandaufbau-Lautsprecher)