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Im Fokus
Mai 2015
Massgeschneiderte Medikamente mit Blockbuster-Potenzial
Stefan Blum
Portfolio Manager
Dr. Christian Lach
Portfolio Manager
In Krankheitsfeldern wie Krebs erzielt
die personalisierte Medizin gewaltige
Fortschritte. Neue Diagnostikmethoden sind hier die Wegbereiter für neue
therapeutische Ansätze, die mit einem
individuellen Wirkprofil genau definierte Patientengruppen ansprechen.
Krebstherapien, die bei bestimmten Patientengruppen ansprechen
und Medikamente, mit denen sich erblich bedingte Krankheiten dauerhaft heilen lassen – was lange Zeit eine Zukunftsvision schien,
schickt sich an, in den kommenden Jahren Realität zu werden. Neue
Verfahren in der molekularen Diagnostik sind der Schlüssel für diese
Entwicklung. Nutzniesser dieser medizinischen Fortschritte sind vorallem die Entwicklungspipelines der Biotechunternehmen. Die teilweise kräftigen Kursgewinne von Firmen, die in diesem Bereich klinische Erfolge feierten, untermauern das Renditepotenzial.
Die neuen Erkenntnisse erlauben neue Ansätze in zahlreichen Krankheitsfeldern. Dazu zählen antibakterielle Wirkstoffe und antivirale
Therapien zur Behandlung von Hepatitis C. Ein weiteres Feld sind
Gentherapien gegen erblich bedingte Stoffwechselerkrankungen
wie Hämophilie. Haben diese klinischen Kandidaten ihr besseres
Wirkprofil bewiesen, stehen die Chancen gut, dass sie wegen des hohen medizinischen Bedarfs den Breakthrough Status und damit den
Vorteil eines beschleunigten Zulassungsverfahrens erhalten.
Körpereigene Krebskiller
Das weiteste Feld für die personalisierte Medizin findet sich jedoch
in der Onkologie, die inzwischen mehr als 200 Krebsarten unterscheidet. Bis auf die sechs häufigsten Krebsarten haben alle diese
Tumorerkrankungen den Orphan-Status. Medikamente, die klinische
Tests in diesen Indikationen durchlaufen, können somit den Status
eines bevorzugten Zulassungsverfahrens erhalten.
Die grössten klinischen Fortschritte verzeichnete zuletzt die Immunonkologie. Dabei wird das körpereigene Immunsystem mobilisiert,
Tumorzellen zu erkennen und auszuschalten. Angriffspunkt sind genau die Moleküle, die es Krebszellen ermöglichen, sich der Erkennung und dem Angriff durch das Immunsystem zu entziehen. Checkpoint-Inhibitoren lösen die sogenannte Tumorbremse, mit der die
Tumorzellen den Angriff der Killerzellen blockieren. Pionier in diesem
Feld war die Biotechfirma Medarex – und verhalf nach ihrer Übernahme dem Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb zu einem neuen
Höhenflug und einer führenden Position auf diesem Gebiet.
Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich ein neuer GentherapieAnsatz auf der Grundlage der sogenannten Chimärischen Antigenrezeptoren-T-Zellen (CAR-T). Vereinfacht gesprochen werden dabei den
Patienten T-Zellen entnommen und in Kombination mit Gentherapie
auf geeignete Angriffspunkte – sprich: Antigene – programmiert. Danach werden sie im Labor vermehrt und den Patienten per Infusion
verabreicht. Die „aufgeladenen“ T-Zellen erkennen dann die Tumorzellen und greifen diese an. Darüber hinaus stehen neue Ansätze zur
therapeutischen Impfung bereit, die eine körpereigene Immunantwort verstärken sollen.
Auf mehrere Unternehmen setzen
Diese Newcomer sollen vor allem in Kombination mit herkömmlichen Behandlungsmethoden ihre Wirkung entfalten. Das sind Strahlen- und Chemotherapien, aber auch die erste Generation von biotechnologisch entwickelten Krebsmitteln wie Antikörper oder
Kinase-Inhibitoren. Ziel ist es, je nach Patient eine individuelle beliebige Kombinationstherapie mit einem angepassten Zeitablauf für
die Behandlung zu bestimmen. Die Unternehmen verfolgen dabei
das Ziel, Medikamente mit der besten Wirksamkeit auf den Markt zu
bringen – oder Heilmittel, die bei zumindest vergleichbarer Wirksamkeit aufgrund der niedrigeren Produktionskosten höhere Gewinnmargen versprechen. Investoren dürfen hier ihre Anlageentscheidung nicht nur isoliert auf die klinischen Daten abstützen,
sondern müssen die Vermarktung und das Wettbewerbsumfeld genau im Auge behalten.
Als Faustregel gilt es daher, mehrere Firmen zu berücksichtigen. So
setzen Bluebird, Kite und Intrexon verschiedene Technologien ein.
Wer am Ende das Rennen machen wird, ist noch völlig offen. Funktionieren alle, werden andere Faktoren für den Markterfolg entscheidend sein. Das Marktpotenzial hängt nicht nur von der Wirksamkeit
ab, sondern auch von der Verträglichkeit der Substanzen sowie den
technischen Anforderungen für ihre Produktion. Im besten Fall entsteht schnell ein Milliardenmarkt. Anleger können noch mit stärkeren Engagements abwarten, bis klar wird, wie gross der Markt wird
und wer eine führende Rolle spielen wird.
Theranostik beschleunigt klinische Tests
Allerdings hängt der Erfolg der personalisierten Medizin auch davon
ab, wie sich Therapiedaten über die gesamte Behandlungsdauer systematisch auswerten lassen. Dazu zählt die Theranostik, also die
Überwachung der Behandlung im Hinblick auf ihren Erfolg und ihre
Nebenwirkungen. Aus Anlegersicht besonders interessant sind hier
die Schnittstellen, bei denen die Informationen zum menschlichen
Genom mit den Ergebnissen der Patientenbehandlung zusammenlaufen.
Ein Beispiel ist das US-Unternehmen Foundation Medicine. Dieser
Labordienstleister arbeitet eng mit Arzneimittelherstellern zusammen und hat allein 2014 mehr als 24 000 klinische Auswertungen
vorgenommen. Die Testergebnisse sind im Hinblick auf das Erkennen
von Leukämie und soliden Tumoren nicht nur für die Patienten von
höchstem Wert, sondern auch für Pharma- und Biotechunternehmen. Entdeckte Mutationsmuster können Anhaltspunkte für das
Entwickeln von neuen Medikamenten geben. Durch die zu erwartende verstärkte Regulierung von Diagnosetests wird Foundation Medicine seine qualitativ führende Rolle ebenso ausspielen wie Skaleneffekte im Verbund mit Partner Roche. Mit dem Erwerb der
Aktienmehrheit durch Partner Roche ist das Aufwärtspotenzial für
den Aktienkurs inzwischen beschränkt.
Eine gute Alternative unter den etablierten Labordienstleistern ist
LabCorp. Das Datenmaterial der US-Firma umfasst sämtliche Informationen zu allen Tests, die bei einzelnen Unternehmen durchgeführt wurden. Klinische Studien können damit schneller durchgeführt werden. Im Bereich der Gensequenzierung verfügt das
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Unternehmen über derartiges Knowhow, dass kleinere Forschungslabore bereits Sequenzieraufträge an LabCorp auslagern.
Milliardenmarkt Gensequenzierung
Die Erkenntnisse der personalisierten Medizin sind nur möglich dank
der Fortschritte in der Gensequenzierung. Was die bereits installierte
Basis an Analysegeräten für Forschung und Medizin angeht, ist Illumina der unangefochtene Marktführer in der Gensequenzierung.
Geräte und Laborausrüstung für die molekulare Diagnose von Erkrankungen sind ein weiteres Wachstumsfeld mit Absatzmärkten in
allen Bereichen der Gesundheitsbranche. Angesichts des zunehmenden Wettbewerbs in der Diagnostik werden sich langfristig die Unternehmen am Markt behaupten, die bei Grösse und Automatisierung dominieren und deren Produkte sowohl in der Klinik als auch im
Zentrallabor gleich gut anwendbar sind. Darüber hinaus muss die
Kostenerstattung durch die Krankenkassen gesichert sein.
Einen spannenden Markt für die Zukunft verspricht die Diagnostik
von zirkulierenden Tumorzellen (CTC) und von T-Zellen-Antworten.
Oxford Immunotec konzentriert sich hier auf die T-Zellen-Diagnostik.
In der Entwicklungspipeline finden sich neue Testsysteme, die auch
von Interesse sein könnten für die Anwendung von Medikamenten
der Immunonkologie, welche sich gerade in der klinischen Entwicklung befinden. Stratec Biomedical wiederum entwickelt ein Diagnostikgerät für ein Pharmaunternehmen, mit dem zirkulierende Tumorzellen aus einer Blutprobe herausgefiltert, quantifiziert und für die
Gensequenzierung bereitgestellt werden können.
Ihre beste Zeit hinter sich, was das Wachstumspotenzial anbelangt,
haben dagegen Unternehmen, deren Analysesysteme vererbte
Krankheiten diagnostizieren. Dieser Bereich entwickelt sich zum
Massenmarkt, der unter einem rasanten Preisverfall leiden wird.
Investmentstrategie
Wer in Biotechnologie und Medizintechnik investiert, muss seine Investments in verschiedene Bereiche diversifizieren. Wichtigste Investmentkriterien sind der wissenschaftliche Gehalt des Ansatzes,
die Güte der klinischen Daten, die Qualität des Managements und
eine im Vergleich zum erwarteten Gewinnwachstum attraktive Bewertung. Wegen des sich verschärfenden Wettbewerbs auf den Absatzmärkten wird das Timing für den Ein- und Ausstieg wichtiger als
etwa die Laufzeit von Patenten. Das gilt auch für die Strategie, vor zu
erwartenden Produktzulassungen Positionen in den jeweiligen Firmen sukzessive aufzubauen.
Fonds, die mit ihrer Investmentstrategie eine überdurchschnittliche
Performance erzielen, bieten dabei gegenüber Einzelinvestments
das eindeutig bessere Chance-Risiko-Profil und einen Mehrwert für
die Anleger. Als reiner Biotechnologiefonds investiert der
BB Adamant Biotech (Lux) schwerpunktmässig in profitable Unternehmen mit unterschiedlicher Marktkapitalisierung.
Mit Fokus auf den defensiveren Medizintechnik-Sektor bildet der
BB Adamant Medtech (Lux)bei seiner Portfoliostrategie einen gesunden Mix aus Branchengrössen und Nischenplayern ab. Large Caps
wie Medtronic oder Abbott stellen mit ihrem breit diversifizierten
Produktportfolio und ihrer internationalen Absatzmärkte die Kernpositionen. Wachstumsstarke MidCaps stellen die zweite grosse Säule. Diese Firmen werden im Mittelpunkt der anhaltenden Übernahmeaktivitäten stehen und eröffnen damit die Chance, mit einer
deutlichen Prämie zum aktuellen Börsenwert akquiriert zu werden.
BELLEVUE – DAS HEALTHCARE-HAUS MIT AUSGEWIESENERE EXPERTISE
Durch den Zusammenschluss mit Adamant Biomedical Investment
AG im Januar 2015 konnte Bellevue Asset Management die Anlagekompetenz und Produktpalette im Healthcare-Sektor qualitativ und
quantitativ stärken und die international führende Position in diesem
Bereich arrondieren. Bellevue Asset Management verwaltet gegenwärtig Kundenvermögen von über CHF 5.5 Mrd. (per 31. März 2015).
FAKTEN ZUM FONDS BB ADAMANT BIOTECH (LUX)
ISIN-Nummer
LLU0415392322
Bloomberg
BBBIOUB LX
Volumen per 30.04.2015
USD 98.8 Mio.
FAKTEN ZUM FONDS BB ADAMANT MEDTECH (LUX)
ISIN-Nummer
LU0433846606
Bloomberg
BFLBBTC LX
Volumen per 30.04.2015
EUR 141.8 Mio.
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