Cannabis und andere Substanzen Aktuelle Entwicklungen Maga. Constanze Nagy 26.3.2015 www.checkyourdrugs.at Agenda - checkit! Vorstellung - Grundlagen Drogenkonsum - Substanzteil - Entwicklung der letzten Jahre – Trends - Cannabis Entaktogene Stimulanzien NPS www.checkyourdrugs.at checkit! Fakten: • Wissenschaftl. Projekt: Suchthilfe Wien gGmbH & Medizinische Universität Wien – Klinischen Institut für Medizinisch und Chemische Labordiagnostik • Einrichtung für FreizeitdrogenkonsumentInnen/ niederschwellige & aufsuchende Drogenarbeit seit 1997 (Anlaufstelle seit 2006) • Vermeidung problematischer Konsummuster sowie Verhinderung von kurz- mittel und langfristigen Gesundheitsschäden • Sammeln von wissenschaftlichen Daten (Substanzanalyse/ Fragebögen), zur Früherkennung von neuen Trends • Fördergeber: Zielgruppe • - Jugendliche und junge Erwachsene • - KonsumentInnen von Freizeitdrogen • Probierkonsum • Gelegenheitskonsum • Dauerkonsum • - Angehörige • - MultiplikatorInnen am Thema Interessierte checkit! Aktivitäten: • ChEck iT! on-site pill testing, Information und Beratung auf elektronischen Musik-Events • ChEck iT! Beratungs-Zentrum (‚Homebase‘): Beratung und Information (persönlich, telefonisch, online) im Einzel- und im Gruppensetting • Weitergabe von drogenbezogenen Informationen an die Zielgruppe sowie die (Fach-)Öffentlichkeit • Risikokompetenz-WS Zielgruppe & Multiplikationen • Herstellung und Verbreitung von Informationsmaterial • Internet Auftritte: checkyourdrugs.at / MySpace / Facebook • Wissenschaftliche Publikationen Internet Schulen Therapie bei Bedarf Events Betreuung Behandlung HomeBase Betriebe Jugendhilfe TRADITIONELLE DROGEN = DOWNER HEROIN FREIZEITDROGEN BENZODIAZEPINE GHB ALKOHOL NIKOTIN ECSTASY PILZE SPEED RESEARCH CHEMICALS LSD KOKAIN 2 CB SALVIA DIVINORUM METHAMPEHTAMIN Ziele I • Vermeidung problematischer Konsummuster sowie Verhinderung von kurz- mittel und langfristige Gesundheitsschäden • Risiko-Reduzierung durch Vermittlung von Information über psychoaktive Substanzen und Gefahren des Konsums • Förderung risikobewussten Verhaltens und einer drogenkonsumkritischen Haltung www.checkyourdrugs.at Ziele II • Erreichbarkeit der schwer zu gewinnenden Zielgruppe über attraktive Angebote • Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse über chemische Zusammensetzung von synthetischen Substanzen sowie das Konsumverhalten • Warnung vor gesundheitlich besonders bedenklichen Substanzen www.checkyourdrugs.at Methoden und Werkzeuge • Freiwilligkeit & Anonymität • Akzeptierende Haltung • Vermittlung „objektiver Information“ (chemischtoxikologische Analyse) • Psychosoziale Beratung – Motivierende Gesprächsführung (Miller & Rollnick) • Lebensweltorientierung • Pragmatismus PartyFit! – Alkoholsuchtprävention mit dem „Peer-to-Peer“- Ansatz bei Events Ziele der Interventionen • die Auseinandersetzung mit der eigenen Party- bzw. Feierkultur, • eine Anregung zur Reflexion der eigenen Einstellung gegenüber dem (riskanten) Konsum von Alkohol, • die aktive Auseinandersetzung mit dem eigenen (riskanten) Konsum- bzw. Trinkverhalten; aber auch der eigenen Genussfähigkeit, • Risikomanagement, Risikominimierung und • die Bewusstseinsschärfung und Auseinandersetzung mit Gruppendruck. Grundlagen Drogenkonsum www.checkyourdrugs.at Drug, Set, Setting SUBSTANZ SET SUBSTANZ SETTING www.checkyourdrugs.at WIRKUNGSBESTIMMEND FAKTOREN • DOSIS • DARREICHUNGSFORM SUBSTANZ • ART DER EINNAHME •VORERFAHRUNGEN • GEFÜHLSLAGE • GESCHLECHT SET • KÖRPERGEWICHT • INDIVIDUELLE VORAUSSETZUNGEN • ORT DER EINNAHME SETTING • SOZIALES UMFELD www.checkyourdrugs.at Konsummotive • Entwicklungspsychologische Funktion • Verbote verletzen als Entwicklungsschritt • lustvolles Kämpfen gegen ein Verbot • Neugierde am Experimentieren • Zugehörigkeit/Lifestyle • unterstützendes Element bei Positionsfindung in der Gruppe • Verstärkung eines Zusammengehörigkeitsgefühl - „Saufen gegen Links – Kiffen gegen Rechts“ - Funsporterlnnen, HipHop www.checkyourdrugs.at Konsummotive • Bewusstseinserweiterung/Hedonismus - Bedürfnis nach Grenzerfahrung und Ekstase • - Kompensatorische Funktion Mut „antrinken“ Entspannung Belohnung Kompensation von Unlust Steigerung der Arbeitsleistung Alltag erträglicher machen • Selbstmedikation www.checkyourdrugs.at problematisches Konsumverhalten • regelmäßiger, häufiger Konsum • Konsum hoher Dosen • funktioneller Konsum – Selbstmedikation • Mischkonsum Kennzeichen von Sucht (nach ICD 10) • • • • • • • Zwangscharakter/Abstinenzunfähigkeit Verminderte Kontrollfähigkeit Körperliches Entzugssyndrom Toleranzbildung Suchtmittel als zentraler Lebensinhalt Psychische Abhängigkeit Anhaltender Substanzkonsum www.checkyourdrugs.at Suchtentwicklung www.checkyourdrugs.at Konsummuster eher weiche eher harte Bis 2-3x/Monat Konsumhäufigkeit (fast) täglich bis zu mehrmals täglich Niedrige Dosis Konsumintensität Hohe Dosis Joint, oral Keine besondere Bedeutung, keine größeren zeitlichen oder finanziellen Investitionen nein Konsumform Subjektive Bedeutung Mischkonsum Bong, Pfeife, Kübel etc. fester Bestandteil des Alltags und hat eine große Bedeutung ja Trends und Entwicklungen der letzten Zeit www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at Was sind neue psychoaktive Substanzen? (NPS) − Begriff bezieht sich auf psychoaktive Substanzen, die bisher nicht oder kaum pharmakologisch untersucht wurden. − Wirkmechanismen, Toxizität, mögliche Langzeitfolgen und tödliche Dosis sind größtenteils unbekannt. − Das Risiko des Konsums ist nicht abschätzbar und könnte um ein Vielfaches größer sein als jenes von bekannten (illegalen) Substanzen. − Der Großteil der NPS ist seit Jänner 2012 im NPSG geregelt. www.checkyourdrugs.at NPS Wirkungsarten www.checkyourdrugs.at Quelle: drugs-forum.com NPS-Vermarktungsformen − Vermarktung als wissenschaftliche Forschungssubstanz Kennzeichnung: nicht für den menschlichen Konsum geeignet. Vertrieb durch RC-Händler über das Internet bzw. Drogenschwarzmarkt (Ersatz- /Strecksubstanz) − Vermarktung als Pflanzendünger/Badesalz/etc oder „legal high“ Produkt mit größtenteils keiner, unvollständiger und/oder bewusst falscher Inhaltsangabe. (Speedy Power: Dieser Hochgeschwindigkeitswachstumswirkstoff speeded eure Pflanze katapultartig im Wachstum. Über einen Zeitraum von 24 Stunden wird die Düngekraft powervoll an eure Zimmerpflanze abgegeben! Nicht mehr als eine Düngepille pro Tag düngen ansonsten droht saurer Boden durch Überdüngung!) − Vermarktung als Räucherwerk/-mischung zur Raumluftverbesserung. www.checkyourdrugs.at Was sind neue psychoaktive Substanzen? (NPS) − Begriff bezieht sich auf psychoaktive Substanzen, die Großteils in der medizinischen Forschung entwickelt wurden, aber nicht oder kaum pharmakologisch untersucht wurden − Chemische Struktur oft ähnlich illegalisierter Substanzen oder neue molekulare Struktur und ähnliche Wirkungen − Wirkmechanismen, Toxizität, mögliche Langzeitfolgen und tödliche Dosis sind größtenteils unbekannt. − Das Risiko des Konsums ist nicht abschätzbar www.checkyourdrugs.at Was sind „legal Highs“? − Produkte die unter verschiedenen Handelsnamen über Internet/Headshops verkauft werden − Auf Grund der Verpackung entsteht der Eindruck dass gesundheitlich unbedenklich − Enthalten – entgegen der Aufschrift auf der Verpackung- tatsächlich häufig NPS − Inhaltsstoffe/Dosis variieren Neuen psychoaktiven Substanzen in der EU Quelle: EMCDDA www.checkyourdrugs.at Wie viele NPS-User gibt es in Österreich? Eurobarometer (European Commission, 2011); young people 15-24 years; N=12.270 www.checkyourdrugs.at Global Drug Survey 2014 Quelle: http://www.globaldrugsurvey.com/facts-figures/the-global-drug-survey-2014-findings/ www.checkyourdrugs.at Neue psychoaktive Substanzen – welche Entwicklungen sind in der Arbeit von checkit! sichtbar? www.checkyourdrugs.at Neue psychoaktive Substanzen bei der checkit! Substanzanalyse www.checkyourdrugs.at Cannabis vs. Synthetische Cannabinoide www.checkyourdrugs.at Cannabis - Produkte • Marihuana – Blüten & Blätter • Skunk, Northern Light, Orange Bud • Haschisch – Harz der Pflanze • Charas • Schwarzer Afghane • Marokkaner (Grüner, Zero-Zero) • Haschischöl – extrahiertes Harz eher angenehm erwünschte Wirkung übliche Denkmuster verblassen: neuartige Ideen und Einsichten, kreativ sein witzige Assoziationen und Gedankensprünge eher unangenehme gefährliche Wirkung Denken Konzentration sich amüsieren, weil man sich an das eben gesagte nicht erinnern kann Gedächtnis Veränderungen beim Sehen, Hören, Riechen; Intensivierung von Musik, Berührung, Geschmack; verändertes Zeitgefühl Wahrnehmung Gemeinschaftserlebnis, Eindruck die Gedanken der anderen zu kennen & zu teilen Empfindung Kommunikation Beziehung sich in fixe Ideen reinsteigern, von Gedanken besessen sein, geistige Selbstüberschätzung/ Größenwahn Konzentrationsschwäche, Durcheinander im Kopf, keinen klaren Gedanken fassen & verfolgen können eingeschränkte Merkfähigkeit, Erinnerungslücken, Filmrisse wenig von der Umwelt mitbekommen, im eigenen Film gefangen sein, in Einzelheiten reinsteigern, Überempfindlichkeit, Überreaktionen bis hin zum Horrortrip Kontakt verlieren, sich nicht mehr mitteilen können, sich ausgegrenzt erleben, nur noch abhängig Euphorie, high sein, gedämpfte Gefühle, emotionaler Abstand - Gelassenheit Fühlen Ängste, Panik, Verfolgungsideen, Gefühl von Fremdheit, Verwirrung, IchAuflösung, Verlassenheit, depressive Verstimmung Entspannung, Wattegefühl, Leichtigkeit, gesteigerter Puls, Verlangsamte Bewegung, geringere Schmerzempfindlichkeit Körper `zu , `weich , träge, lahm sein oder Überdreht, Übelkeit, Schwindel, Herzrasen bis zum Kreislaufkollaps, Rötung der Augen, geweitete Pupillen, Mundtrockenheit Körpererleben Prävalenzen Lebenszeitprävalenz: ≈ 21,7 % der Erwachsenen (15-64 Jahre) in Europa ≈ 74 Millionen erwachsener Europäer (EMCDDA,2014) 12 Monats-Prävalenz: ≈ 5,3 % der Erwachsenen ≈ 18 Millionen ≈ 11,2 % der jungen Erwachsenen (15-34 Jahre) ≈15 Millionen der jungen Erwachsenen Allerdings: 30 Tage Prävalenz viel geringer: 1% der Erwachsenen an mind. 20 Tagen (davon mehr als 2/3 junge Erwachsene) → Probiererfahrungen bzw. Konsum auf bestimmte Lebensphasen beschränkt www.checkyourdrugs.at Prävalenzen EMCDDA: Europäischer Drogenbericht 2014 www.checkyourdrugs.at Synthetische Cannabinoide & Cannabionoidmimetika www.checkyourdrugs.at Die „Spice-Story“ – wie alles begann • Ende 2006 erstmaliges Auftauchen • 2008 Popularitätshoch → Medienhype • Ende 2008 erstmalige Identifikation von JWH-18 → Aufnahme ins AMG (AT) bzw. BtMG (D) • Jänner 2009 Identifikation von CP47, 497 → Aufnahme ins AMG • Folgeprodukte überschwemmen den Markt • Das Phänomen „NPS“ etabliert sich Räuchermischungen • Wirkspektrum analog zu Cannabis (oft stärkere Wirkung als C.) • Kommen als Räuchermischung und in Pulverform vor • Inhaltsstoffe von Räuchermischungen (Pflanzenmaterial und synthetische Zusatzstoffe) variieren (auch innerhalb einer Sorte) sehr stark. • Neue gesetztliche Regelung seit Jänner 2012: Sämtliche synthetische Cannabinoide sind im NPSG geregelt . www.checkyourdrugs.at Synthetische Cannabinoide Wirkspektrum • • • • • • Veränderte Zeitwahrnehmung Körperliche Entspannung und/oder Heiterkeit Euphorische Gefühle Appetitanregung Halluzinationen Laberflash • • • • • • Kopfschmerzen Verwirrtheit Halstrockenheit Schwindelgefühle Übelkeit, Erbrechen Herzrasen/Kreislaufprobleme www.checkyourdrugs.at Nebenwirkungen www.checkyourdrugs.at Prävalenzen www.checkyourdrugs.at Konsummotive RM Studie von Werse et. al (2010) → Wiederholte erwachsene KonsumentInnen haben überwiegend Erfahrung mit Cannabis und häufig anderen Substanzen. Hauptmotive: • rechtlicher Aspekt: Sorge vor Drogentests → Verkehrskontrollen, Sorge vor Führerscheinverlust, Drogenscreenings im Bereich Therapie • Leichte und legale Verfügbarkeit: RM als Substitut bei Versorgungsengpässen www.checkyourdrugs.at Risiko - Cannabis vs. RM www.checkyourdrugs.at Andere Substanzen Analysierte Substanzen 2014 ENTAKTOGENE Wirkspektrum • • • • • • • • • Gefühl der Euphorie und Glückseeligkeit innere Ruhe, seelische Ausgeglichenheit Hemmungen werden schwächer Gefühle und Empfindungen werden stärker wahrgenommen Offenheit gegenüber dem eigenen Innenleben große Akzeptanz und Mitgefühl anderen gegenüber Wunsch nach Nähe und vertrauten Gesprächen antriebssteigernde Wirkung halluzinogene Wirkung • • • • bei hohen Dosen überwiegen die negativen Effekte gefährliche Erhöhung der Köpertemperatur Neurotoxizität Müdigkeit, Erschöpfung u. Depressionen www.checkyourdrugs.at ENTAKTOGENE Motive des Konsums • intensives Zusammenhörigkeitsgefühl (wirkt kontaktfördernd) • erleichtert den Zugang zum Unbewussten • alles ist positiv gefärbt (rosarote Brille) • Spaß haben, mit Musik verschmelzen www.checkyourdrugs.at Pill Testing Ergebnisse 1998-2014 auf Musik- Events: Tabletten gekauft als * Diverse Mischungen heißt: Ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe **Piperazin/Piperazin+diverse Mischungen heißt: ausschließlich Piperazin oder Piperazin und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe ***Research Chemicals/RCs+diverse Mischungen heißt: ausschließlich RCs oder RCs und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe Aktuelle Entwicklung → Klassische Substanzen wieder mehr verfügbar– teilweise in hohen Dosierungen www.checkyourdrugs.at STIMULANZIEN Wirkspektrum • antriebssteigend, stimulierend • Gefühl gesteigerter Energie und Kraft • Gefühl gesteigerter Wachheit und geistiger Klarheit • Gefühl von Unbeschwertheit bis Euphorie • erhöhtes Selbstwertgefühl, verminderte Kritikfähigkeit • erhöhte Risikobereitschaft • vermindertes Schmerzempfinden • Verminderung von Appetit, Hunger und Durstgefühl • • • • • Getriebenheit, Angstzustände, Paranoia Halluzinationen psychotische Zustandsbilder (Verfolgungs- & Beziehungswahn) Schlafstörungen, Depression hohes psychisches Abhängigkeitspotential Motive des Konsums Leistungssteigerung und Steigerung des Selbstbewusst www.checkyourdrugs.at Pill Testing Ergebnisse 1998-2014 auf Musik- Events: Tabletten gekauft als * Diverse Mischungen: Ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe. ** Piperazine/Piperazine+diverse Mischungen: nur ein Piperazinderivat oder Piperazine und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe. *** Research Chemical/RC+diverse Mischungen: nur RC oder RC und ein oder mehrere andere Inhaltsstoffe. Methamphetamin (Crystal) • 1893 durch den japanischen Chemiker Nagayoshi Nagai zum ersten Mal synthetisiert • Ab 1934 wurde in den Berliner Temmler-Werken an Herstellungsverfahren für Methamphetamin geforscht, • 1937 patentiert und 1938 die Marke Pervitin eingeführt, die bis 1988 im Handel blieb • Verwendung von Soldaten und Piloten im 2. Weltkrieg („Panzerschokolade“) • Danach Einsatz als Medikament und Dopingmittel und Rauschdroge • Hinweise auf wachsende lokale Methamphetamin Szene in OÖ Methamphetamin (Crystal) • Hauptsächlich Ausschüttung der Neurotransmitter Noradrenalin (regt Herz-Kreislaufsystem an / „fight or flight“ Reaktion) und Dopamin (Antriebssteigerung und Motivation / Wirkung auf Belohnungszentrum im Gehirn) • Wirkung hält je nach Konsumform, Menge und unterschiedlichen körperl. Voraussetzungen 8-24 Stunden an (bis zu 30 Stunden bei hohen Dosen) • Regelmäßiger Konsum kann schnell zu psychischer Abhängigkeit führen. Amphetaminpsychosen können auftreten. Kokain 84 % aller getesteten Kokain-Proben enthalten weitere psychopharmakologisch wirksame Beimengungen www.checkyourdrugs.at Levamisol • Anthelminthikum (wurde in der Tiermedizin gegen Wurmbefall eingesetzt) • Verschiedene Nebenwirkungen: - allergische Reaktionen (z.B. Schwierigkeiten beim Atmen, Anschwellen der Lippen, der Zunge, des Gesichts) - Beeinträchtigung des zentralen Nervensystems (z.B. Verwirrungszustände oder Bewusstlosigkeit, extreme Müdigkeit) - Veränderung des Blutbildes (Agranulocytosis). Im Zuge dieser kommt es zu einer Reduktion der weißen Blutkörperchen, was in weiterer Folge – auf Grund von Immunschwäche – zu lebensbedrohlichen Infektionen führen kann www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at NPS Wirkungsarten www.checkyourdrugs.at Quelle: drugs-forum.com Die Klasse der Amphetamin-artigen Substanzen Amphetaminartige Drogen besitzen eine Phenethylamin Struktur und sind mit den Katecholamin-Transmittern im Zentralnervensystem verwandt Durch Substitution am alpha C-Atom und am Stickstoff-Atom können 752 Analoga (strukturell verwandt mit dem Neurotransmitter Dopamin) hergestellt werden, die möglicherweise psychoaktiv sein können. (aus: The Future Synthetic Drugs Of Abuse by Donald A. Cooper) www.checkyourdrugs.at 4-Methylmethcathinon (Mephedron/ MMC) • Erste Synthese 1929, Saem de Burnaga Sanchez • Erstmals als Rauschmittel 2000 (Israel) • Derivat des Alkaloid des Khat-Strauch • Mix Mag-Studie 2009: MMC das 6.-häufigste Suchtmittel, 2010 bereits auf Platz 4 •Erstes „offizielles“ Auftauchen in Ö 2009, zuvor schon in Slowenien • In Österreich als Badesalz oder Dünger verkauft • Popularitäts-Hoch 2010 www.checkyourdrugs.at 4-Methylmethcathinon (Mephedron / MMC) D: Seit 22. Jänner 2010 im BtMG Ö: Seit 20. August 2010 im SMG CH: Seit 1.Dezember 2010 im BtMG „Erwünschte“ Effekte: • aufputschend/ körperlicher Leistungsfähigkeit • Gefühl geistiger Klarheit • euphorisierend (MDMA ähnlich) – Gefühl der Verbundenheit, Schwebegefühl • aphrodisierend www.checkyourdrugs.at 4-Methylmethcathinon (Mephedron / MMC) Negative Effekte: • innere Unruhe (Hyperaktivität, hoher Blutdruck, Herzrasen), • Wahnvorstellungen (hohe Dosen, hohe Konsumfrequenz) • Kopfschmerzen • Magenschmerzen • Taubheitsgefühl/Kältegefühl in den Extremitäten • Runterkommen (depressive Verstimmung, Schlafstörungen, Erinnerungslücken, Beeinträchtigung des Kurzzeitgedächtnis) • • starker Drang wieder nachzulegen (Craving)! schnelle Toleranzentwicklung www.checkyourdrugs.at Besonderheiten des Phänomens www.checkyourdrugs.at 1. Das Internet • spielt eine immer wichtiger werdende Rolle • Informationen (Forschungspapers, Wikipedia-Einträge, Online-Drogen-Foren, etc.) überall leicht verfügbar • Marktplatz Internet (RC-Händler, Silkroad, etc.) • Marktplatz wird als bequemer wahrgenommen • Die Ware wird qualitativ hochwertiger/reiner eingeschätzt • Durch die „Anonymität“ im Netz wird der Kauf teilweise als sicherer empfunden. www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at Deep Web www.checkyourdrugs.at www.checkyourdrugs.at Das „Neue Psychoaktive Substanzen Gesetz“ NPSG Ähnlich dem Suchtmittelgesetz, wird der Umgang mit “Neuen Psychoaktiven Substanzen” (“Legal Highs” bzw. Research Chemicals) per 1.1.2012 strafrechtlich untersagt. Konkret ist die Erzeugung, die Ein- und Ausfuhr sowie die Überlassung und Verschaffung (Weitergabe) solcher Substanzen, um daraus einen Vorteil zu ziehen, verboten. Für den Fall des Verstoßes gegen dieses Gesetz, reicht die gerichtliche Strafdrohung bis zu zwei Jahren Haft und in besonders schweren Fällen bis zu zehn Jahren Haft. Dieses Gesetz soll den Handel und die Herstellung mit Gewinnabsicht gesetzlich verbieten. Das NPSG zielt nicht darauf ab, KonsumentInnen zu bestrafen. 3. Nachweisbarkeit → NPS können Großteils nicht mit herkömmlichen Drogentests nachgewiesen werden. → erhöhter Aufwand, Speziallabor → Kreuzreaktivität WIRKUNGSARTEN BERUHIGEND Schlafmittel Beruhigungsmittel EUPHORISIEREND Nikotin Heroin Alkohol Ecstasy Kokain Speed Lsd Pilze AKTIVIEREND Ketamin HALLUZINOGEN www.checkyourdrugs.at Fazit Für die Verhinderung von problematischen Konsummustern und von Abhängigkeit viel wichtiger den Fokus auf… – Motive („Wozu? Warum?") – sozialen Umstände des Konsums („Wo, wann, mit wem?") …als auf die Substanz („Was?") zu legen Danke für die Aufmerksamkeit!!! Kontakt: [email protected] / [email protected] Web: www.checkyourdrugs.at www.facebook.com/ChEckiT.Wien www.facebook.com/checkit.homebase
© Copyright 2024 ExpyDoc