Windkraft im Wald Bioabbaubarer Einzelschutz Dauerwald üben

2/2015
Windkraft
im Wald
Bioabbaubarer
Einzelschutz
Dauerwald
üben
Forst Südranden
der Gemeinden
Neunkirch und Wilchingen
Der Forst Südranden bewirtschaftet 1640 ha öffentlichen Wald
mit einer Nutzung von 13 000 m3.
Wir suchen auf 1. Juli 2015, oder nach Vereinbarung einen motivierten:
Forstwart/in EFZ 100 %
Ihr Profil:
– Abgeschlossene Forstwartlehre mit Berufserfahrung im Wald
– Selbständige und zuverlässige Arbeitsweise
– Teamfähige, flexible und belastbare Persönlichkeit
– Verantwortlicher Fahrer des Forsttraktors
– Führerschein Kat. B und E
Unsere Erwartungen:
– Freude an Pflege und Ernte im vielseitigen Dauerwaldbetrieb
– Maschinenführungserfahrung mit Nachweis
– Bereitschaft zur Weiterbildung
– Mitarbeit im Bereich kommunaler Dienstleistungen
– Bereitschaft für den Winterdienst, Wilchingen/Osterfingen
– Unternehmerisches Denken und Handeln
– Längerfristiges Engagement erwünscht
– Wohnsitzname im Klettgau
Wir bieten in einem naturnah bewirtschafteten Waldgebiet
– Abwechslungsreiche selbständige Tätigkeit in kleinem motiviertem Team
– Moderner gut organisierter Betrieb
– Selbständige, verantwortungsvolle, vielseitige und interessante Arbeit
– Zeitgemässe Anstellungsbedingungen
Interessiert:
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gern:
Betriebsleiter Alois Ebi, Telefon: 079 405 40 64
Kontaktadresse: [email protected]
Bitte senden Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen
bis am 6. März 2015 an: Gemeinde Neunkirch, Gemeindekanzlei,
z.Hd. Forstreferat, Bahnhofstrasse 1, 8213 Neunkirch
Rafz ist eine lebendige Wohn- und Arbeitsgemeinde im Norden des Kantons Zürich mit
knapp 4200 Einwohnern und rund 360 ha
öffentlichem Wald.
Der Forst- und Werkbetrieb ist ein dynamischer Betriebszweig der Politischen Gemeinde
Rafz im Dienste der Bevölkerung. Wir handeln nach ökonomischen und
ökologischen Grundsätzen. Vernetztes Denken, Sicherheitsbewusstsein und
hohe Sozialkompetenz gehören bei uns zur Betriebsphilosophie.
Da der jetzige Stelleninhaber ein Studium beginnt, suchen wir für unseren
Forstbetrieb per 1. Juli 2015 oder nach Vereinbarung einen neuen
Forstwart 100 %
Ihre Hauptaufgaben
• Arbeiten im Forstbetrieb wie Holzernte, Jungwaldpflege und Unterhalt
Forststrassen
• Unterstützung des Vorarbeiters als Lehrmeister bei der Ausbildung
von Lernenden
• Forstarbeiten für Dritte
• Unterstützung unseres Werkbetriebes im Bereich Grünanlagen und
Unterhalt Flurstrassen
Ihr Profil
• abgeschlossene Berufsausbildung als Forstwart
• Berufserfahrung
• Identifikation mit der Betriebsphilosophie
• Selbständigkeit, Flexibilität, Eigeninitiative und Teamgeist
• Fahrausweis Kat. B
Wir bieten
Interessante, herausfordernde und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem
kleinen, motivierten Team mit der Möglichkeit, sich als Berufsbildner weiterzubilden. Fortschrittliche Arbeits- und Anstellungsbedingungen sind für uns
selbstverständlich.
Bewerbung und Auskunft
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre vollständige
Bewerbung mit Foto bis Freitag, 20. Februar 2015 an die Gemeindeverwaltung Rafz, Kanzlei, Dorfstrasse 7, 8197 Rafz. Für weitere Auskünfte steht
Ihnen der Leiter des Forst- und Werkbetriebes, Werner Rutschmann,
Telefon 079 414 23 31, gerne zur Verfügung.
Mehr über die Gemeinde Rafz erfahren Sie unter www.rafz.ch
2 W A L D U N D H O L Z 2/15
Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per sofort
oder nach Vereinbarung einen
Maschinisten 100%
Sie bringen mit:
– Teamfähigkeit
– Erfahrung im Führen von Forstmaschinen
– Erfahrung mit EURO-Kransteuerung
– Hohes Sicherheitsbewusstsein
– Dienstleistungsbereitschaft
– LKW Führerausweis Klasse C
– Freude an Maschinen und Wald
Wir bieten:
– Zeitgemässe Anstellungsbedingungen
– abwechslungsreiche, interessante Tätigkeit
– moderne Fahrzeuge und Maschinen
– Arbeit in einem motivierten Team
Für weitere Auskünfte zu dieser vielseitigen und anspruchsvollen Stelle, steht Ihnen
Herr Daniel Baumgartner , Tel. 052 345 28 22,
[email protected] gerne zur Verfügung.
H. Baumgartner & Sohn AG
Brüttenerstrasse 1 – CH-8315 Lindau
I n h a lt
Editorial
Forum
4
Holzenergie im Wohnraum: Ambiente oder Effizienz?
Aus den Regionen
41Neues Waldgesetz im Kanton
AKTUELL
6Suva-Regeln für HelikopterBodenpersonal
8Die Forstwelt auf Briefmarken
1025 Jahre Codoc
Holzmarkt
12Holzmarkt im Zeichen
der Währungskrise
14Pavatex ordnet sich neu
17Wertholzverkäufe:
Obwalden
Weitere Rubriken
42Die Seiten des VSF
44 Die Seiten des WVS
46Auslese
Zusammenrücken!
Redaktion,
Abonnemente
032 625 88 00
Fax 032 625 88 99
Redaktion: [email protected]
Abonnemente: [email protected]
ja, aber richtig!
Inserate
Wald und Holz
20Biologisch abbaubare
­Schutzhüllen
Die üblichen Einzelschütze zer­
fallen zwar, aber es verbleiben
Rückstände im Boden. Hier wäre
mehr Nachhaltigkeit gefragt.
23Ein Skidder «made in France»
Die neue «SKID-T-4»-Serie
von ­Forest Tract.
27Dauernd Dauerwald üben
Beobachtungen an einer Anzeich­
nungs-Übung von ProSilva.
31 Windkraft im Wald
031 387 22 11
Fax 031 387 21 00
[email protected]
Inserateschluss nächste
Ausgabe: 18. Februar 2015
www.waldundholz.ch
In diesem QR-Code ver­
birgt sich unsere URL
­(Internet-Adresse). Wer ein
Smartphone mit Kamera
und passender QR-ReaderSoftware hat, kann den
Code einscannen und sich
so das Eintippen der URL
sparen.
Manche Waldstandorte wären
für Windenergieanlagen gut ge­
eignet. Aber die regulatorischen
Hürden sind hoch.
35
Diversifizierung als ­­
Zukunftsmodell
Der Gemeindeforstbetrieb
von Posciavo hat – auch dank
dem Binding-Preis, den er
2009 gewann – seine Strategie
der ­Diversifizierung gefestigt.
Titelbild
In Deutschland – so wie hier im
Nordschwarzwald – sind auch
auf ­Waldstandorten Windräder
keine Seltenheit mehr.
(Foto: Ferdinand Oberer)
Liebe Leserinnen, liebe Leser, ich bitte Sie
um Beachtung der Seite 42 in diesem
Heft. Sie finden dort Mitteilungen des
Verbandes Schweizer Forstpersonal VSF –
auf einer «Gastseite» mit eigener Redak­
tion. Wie dies schon früher der Fall war
und auf mehrfach geäusserten Wunsch
in der Leserschaftsbefragung öffnen wir
«Wald und Holz» für zielverwandte Or­
ganisationen. Damit wird die Zeitschrift
als Plattform der Wald- und Holzbranche
noch informativer und vielfältiger. Gut so,
denn je mehr wir voneinander wissen und
verstehen, desto besser können wir zu­
sammen wirken.
Die aktuelle Währungskrise schüttelt un­
sere Branche heftig durch. Sie führt uns
schlagartig vor Augen, wie stark die Ak­
teure entlang der Holzkette voneinander
abhängen und wie sehr wir zusammenarbeiten müssen, um in den brutalen Re­
alitäten bestehen zu können. Die Holz­
marktkommission hat es im Januar ein­
drücklich vorgemacht und ohne langes
Lavieren abgesprochen, die schmerzhaf­
ten Einbussen paritätisch zwischen Holz­
produzenten und -verarbeitern aufzutei­
len. Oder das BAFU, das zurzeit eine neue
Initiative zur Promotion von Schweizer
Holz entwickelt – nicht alleine, sondern
mit allen interessierten Akteuren gemein­
sam.
Zusammen geht mehr! Deshalb stehen
die Zeitschriften für weitere Gastseiten
offen, und deshalb öffnet sich der WVS
als Verband. Und wer weiss, vielleicht
kommen auch die Berner Waldbesitzer
einmal zum Schluss, dass sich ihr BWB
wieder dem WVS anschliessen sollte.
38
Unterwegs im Forstrevier
der «FBG am Blauen»
mit dem Förster und mit dem
­Gewinner des letztjährigen ITWKreuzworträtsels.
Urs Wehrli, Verlagsleiter
W A L D U N D H O L Z 2/15 3
aktuell
Zum Artikel «Unterbrand in Kaminöfen» im letzten «WALD und HOLZ», Seite 21
Holzenergie im Wohnraum – aber richtig!
Unterbrand in Kaminöfen im Wohnraum sei in der Tat ein zukunftsträchtiges Thema, schreibt ein Leser. Leider habe
der Autor Wolfgang Wiest, bei allem Respekt vor dem Schweizer Produzenten, die Marktsituation und die Produkte
einseitig dargestellt.
Bei der heute möglichen Bauweise mit
guter Dämmung und passiver/aktiver
Nutzung der Sonneneinstrahlung hat der
Kaminofen das Potenzial zur attraktiven
Heizung. Die blosse Vorstellung eines
Produktes der Kategorie «Ethanolfernseher» ist in diesem Themenbereich keine
adäquate Berichterstattung.
Holz kann die von Kernenergie abhängigen Luft-Wasser-Wärmepumpen kon-
kurrenzieren, auch im Wohnraum. Die
Firma Wallnöfer aus dem Südtirol bietet
mit ihrem attraktiven Holzvergaser im
Naturzug seit Jahren eine wasserführende Lösung mit ca. 15 kW Leistung an,
welche über den Wasserspeicher mit
Sonnenenergienutzung kombiniert werden kann und so ein gut gedämmtes Einfamilienhaus behaglich warm hält. Ein
Bericht über ein konkretes Objekt mit
dieser oder einer ähnlichen Lösung wäre
für das Publikum von «WALD und
HOLZ» sicher mindestens ebenso inte­
ressant wie eine Publireportage über
die «stylische» Ambiente-Holzenergienutzung mit 4,5 kW Leistung.
Christian Dünki,
Forstingenieur ETH,
8162 Sünikon
Stellungnahme des Autors
Mein Artikel behandelt nur RaumheizerKaminöfen, nicht wasserführende Kessel,
deshalb sind diese nicht detailliert beschrieben. Der Grund dafür ist, dass das
zwei unterschiedliche Märkte sind: hier
reine «Feuermöbel» mit Anschluss an
den Kamin, dort Geräte mit zusätzlichem
Wärmeübertrager sowie hydraulischer
und regelungstechnischer Einbindung in
die Warmwasserheizung. Der Marktanteil wasserführender Kaminöfen in der
typischen Leistungsklasse deutlich unter
10 kW ist nach wie vor sehr klein, Sturzbrand ist hier kaum vertreten. Im Leistungsbereich von Heizkesseln, also über
10 kW, ist die Holzvergasertechnik bereits zum Standard geworden, das sollte
in dem Artikel deutlich geworden sein.
Das gilt natürlich auch für Kessel, die im
Wohnraum stehen, wie den Walltherm
von Wallnöfer oder, als damit direkt
­vergleichbares Produkt, den HV-W der
Fa. Paul Künzel.
Dabei ist zu bedenken, dass solche
Kessel typischerweise deutlich grösser
sind als Kaminöfen und dass für 15 kW
Nennleistung auch eine Menge Holz
durch das Wohnzimmer geschleppt werden muss, was eher nicht der typischen
Nutzung von Kaminöfen als StimmungsFeuerinszenierung entspricht. Feuerungstechnisch hat die hohe Leistung Vorteile,
denn je grösser die Heizleistung ist, desto
leichter ist es, mit geringen Emissionen
und hohem Wirkungsgrad zu verbrennen. Die Hersteller suchen sich das aber
nicht aus, sondern bieten das an, was
am Markt nachgefragt wird.
Leider gibt es bisher nur sehr wenige
Sturzbrand-Kaminöfen am Markt, an de­
nen der Stand der Technik erläutert werden kann. Dass das dann werblich und
einseitig wirkt, mag subjektiv richtig sein,
in Anbetracht der feuerungstechnischen
Vorteile würde ich gerne bald über eine
grosse Produktvielfalt berichten! Den Vergleich mit «Ethanolfernseher» finde ich
weit hergeholt, denn abgesehen vom Anspruch an Design und Ästhetik gibt es
praktisch keine Gemeinsamkeiten.
Offenbar trifft hier die Welt der de­sign­
orientierten «Wohnaccessoires mit Heiz­
effekt» auf die Welt der Holzheizung. Die
Ansprüche sind so unterschiedlich wie
die Produkte und die Produktverwender.
Wichtig ist aber, dass es für alle Nutzergruppen effiziente und saubere Produkte
gibt. Ein Bericht reicht nicht, um das alles
umfassend zu beschreiben.
Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Wiest,
FH Südwestfalen, DE-59872 Meschede
Stellenbörse
Viele sehen in der Holzfeuerung im Wohnbereich eher ein Wohnaccessoire und
nicht unbedingt einen Wärmespender.
4 W A L D U N D H O L Z 2/15
auch auf
www.waldundholz.ch
aktuell
Schlagzeilen
■ Macht Indonesien Ernst
mit dem Schutz seiner Primärwälder?
Der neue Präsident Joko Widodo scheint
jedenfalls entschlossen dazu. Er will einen
totalen Schutz der Torfwälder, und die
Umwandlung des Regenwaldes in Ölpalmen-Plantagen soll gestoppt werden.
In Indonesien wurden in den vergangenen Jahren mehr Waldfläche zerstört
bzw. umgewandelt als in Brasilien oder
im Kongo.
■ Schadstoffe in Spanplatten
Laut Untersuchungen aus Deutschland
enthalten neue Spanplatten recht hohe
Schadstoffgehalte (Pentachlorphenol,
Fluor, Arsen, Schwermetalle u.a.), teilweise deutlich über den geltenden
Grenzwerten. Zurückgeführt wird dies
auf die zunehmende Verwendung von
(vorbelastetem) Altholz in der Spanplattenproduktion. Sie verkleinere den
«Schadstoff-Verdünnungseffekt» durch
Frischholz.
■ Thema «Kleine Waldflächen»
Am 16. und 17. Oktober 2015 finden im
niedersächsischen Gross Heins (Landkreis
Verden) die 3. KWF-Thementage statt.
Das Fokusthema der Veranstaltung lautet
«Nachhaltige Bewirtschaftung kleiner
Waldflächen». Es wird um Sicherheits­
fragen gehen (z.B. Alleinarbeit), um die
Beratung der Privatwaldeigentümer, um
die rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen des Kleinprivatwaldes, aber
auch um dafür geeignete Bewirtschaftungskonzepte, Maschinen und Werkzeuge.
■ Carbonfasern aus Lignin
Das Fraunhofer-Institut für Angewandte
Polymerforschung (IAP) und das Faserinstitut Bremen e.V. wollen Verfahren zur
Carbonfaser-Herstellung aus Lignin entwickeln. Die Airbus Deutschland GmbH
unterstützt das Vorhaben als Industriepartner. Carbonfasern sind aufgrund ihrer
Eigenschaftskombination – hochstabil
und besonders leicht – sehr interessant
für den Leichtbau. Derzeit sind fossilbasierte Carbonfasern jedoch noch zu teuer
für Massenanwendungen, die Herstellung aus Lignin wäre eine kostengünstige
Alternative.
Der schlingernde Euro
ist für die Schweizer Wald- und Holzbranche eine existenzielle Bedrohung. Unsere diesbezügliche Berichterstattung finden Sie im «Holzmarkt» ab Seite 12.
UREK des Ständerates
Weniger Hürden für Energieanlagen
Die Umwelt- und Energiekommission beantragt einstimmig, das Waldgesetz
um einen Artikel zur Bewilligung von Energieerzeugungs- und Energietransportanlagen zu ergänzen. Bei der Bewilligung sollen Behörden das Interesse
an Energieanlagen gleichrangig betrachten wie andere nationale Interessen.
Die Kommission für Umwelt, Raumplanung und Energie des Ständerates hat
die Änderung des Waldgesetzes angenommen. Im Wesentlichen folgt sie den
Vorschlägen des Bundesrates, das heisst,
sie will Präventions- und Bekämpfungsmassnahmen gegen biotische Gefahren,
Massnahmen zur Anpassung an den Klimawandel und die Nutzung der Holzvorräte verbessern.
Neu hingegen will die Kommission einstimmig, dass die Behörden bei der Bewilligung von Energieerzeugungs- und
Energietransportanlagen im Wald eine
umfassende Interessenabwägung durchführen müssen. Dabei soll das nationale
Interesse an der Realisierung dieser Vorhaben als gleichrangig betrachtet werden mit anderen nationalen Interessen,
ohne dabei den Schutzstatus des Waldes
grundsätzlich infrage zu stellen. Nur so
könne die politisch gewollte Förderung
von erneuerbaren Energien sowie die Erneuerung des Stromnetzes umgesetzt
werden. Durch diese Anpassung des
Waldgesetzes wird das Anliegen des
Kantons Bern zum Bau von Windenergieanlagen im Wald und am Waldrand aufgenommen.
Aufgrund der Diskussion im Ständerat
in der vergangenen Wintersession hat
sich die Kommission zudem erneut mit
der Frage der Walderschliessung ausserhalb des Schutzwaldes auseinandergesetzt. Entgegen der Meinung des Bundesrates kommt sie mehrheitlich zum
Schluss, dass der Neubau und die Sanierung von Strassen und weiteren Er­schlies­
sungsanlagen auch ausserhalb des Schutzwaldes vom Bund gefördert werden
sollten. Die Erweiterung oder Anpassung
der bestehenden Erschliessungsanlagen
sei notwendig, um den Rohstoff Holz in
Schweizer Wäldern besser nutzen zu
können. Eine Minderheit befürchtet, die
Kosten der Holzwirtschaft könnten durch
diese Unterstützung kaum gesenkt werden. Quelle: Parlamentsdienste
Forstmesse Luzern auf Kurs
Die 23. Internationale Forstmesse findet vom 20. bis 23. August 2015 in Luzern statt.
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Das neue Messegelände, welches 2013
noch im Bau war, ist fertig erstellt und bietet mit direktem S-Bahn-Anschluss, modernsten Hallen und der grosszügigen Vorzone bestmögliche Infrastruktur.
Messeleiter Marco Biland, ZT Fachmessen AG, kann sich gut vorstellen, dass aufgrund
der grossen Nachfrage die Ausstellerzahl von 280 in diesem Jahr überschritten wird:
«Dank den neuen Hallen und der Erweiterung der Hallenfläche und des Freigeländes ist
auch genügend Platz für diese Vergrösserung vorhanden.»
Nur alle vier Jahre findet die Schweizer Meisterschaft Berufswettkampf Holzhauerei
statt. 2015 wird das spannende Finale mit technischen Disziplinen und dem Astungswettkampf auf dem Freigelände der Forstmesse Luzern vor viel Publikum ausgetragen.
Nebst dem umfassenden Angebot an Maschinen und Geräten und der Sonderschau
«Treffpunkt Forst, Forêt, Foresta» organisiert Waldwirtschaft Schweiz am Freitag erneut
den Waldkongress, diesmal zum Thema Berufsbildung. Bereits zum dritten Mal zeigt
sich die erfolgreiche Branchenkampagne «Unser Wald. Nutzen für alle.» an der Forstmesse. Sie informiert über den Nutzen der Waldwirtschaft und unterstützt die Forst­
betriebe in ihrer Öffentlichkeitsarbeit.
Weitere Infos: www.forstmesse.com
W A L D U N D H O L Z 2/15 5
aktuell
Regeln, die Leben retten
Für Helikopter-Bodenpersonal
Die Suva stellt im Rahmen der «Vision 250 Leben» in Zusammenarbeit mit
den Sozialpartnern die lebenswichtigen Regeln für das Helikopter-Bodenpersonal kostenlos zur Verfügung. Wer diese Regeln kennt und bei der täglichen
Arbeit anwendet, senkt das Risiko von schweren oder gar tödlichen Unfällen.
Mit ihrer «Vision 250 Leben» will die
Suva zwischen 2010 und 2020 über alle
Branchen hinweg die Zahl der Todesfälle
halbieren und damit 250 Leben bewahren. Das Augenmerk gilt auch dem Helikopter-Bodenpersonal, denn die Statistik
spricht eine deutliche Sprache: In der
Schweiz sind auch bei Helikoptereinsätzen schwere Arbeitsunfälle mit gravierenden Folgen zu verzeichnen. Dies muss
nicht sein. Die Suva hat mit Unterstützung des Bundesamtes für Zivilluftfahrt
BAZL, der Swiss Helicopter Association
SHA, dem Schweizerischen Baumeisterverband SBV und der Waldwirtschaft
Schweiz WVS die «Neun lebenswichtigen
Regeln für das Helikopter-Bodenpersonal» erarbeitet. Diese sollen die Arbeitgeber dabei unterstützen, ihre Aufgaben
gemäss dem Unfallversicherungsgesetz
(UVG) zu erfüllen. Denn unter dem Titel
«Unfallverhütung» wird festgehalten,
dass der Arbeitgeber verpflichtet ist, zur
Verhütung von Berufsunfällen und Berufskrankheiten alle Massnahmen zu
treffen, die nach der Erfahrung notwendig, nach dem Stand der Technik anwendbar und den gegebenen Verhält­
nissen angemessen sind (Art. 82 UVG).
Lasten sicher anschlagen, auf Gefahr
durch Rotorabwind achten oder Schutzausrüstung tragen sind beispielsweise Regeln, die Leben retten können. Jede
Regel für sich ist einfach zu erfüllen, aber
man muss daran denken und die Regeln
verinnerlichen.
Ergänzend zu den Regeln stehen für
Vorgesetzte des Helikopter-Personals Instruktionshilfen zur Verfügung. Zu jeder Sicherheitsregel gehört ein eigenes Instruktionsblatt. Auf der Rückseite befinden sich
Informationen für den Ausbildner. Die
Suva empfiehlt, dass die Vorgesetzten ihre
Mitarbeiter direkt am Arbeitsplatz und mit
Bezug auf die anstehenden Arbeiten ausbilden. Dabei soll jede Sicherheitsregel einzeln und regelmässig instruiert werden.
«Die Instruktion einer Regel dauert rund
zehn Minuten. Damit die lebenswichtigen
Regeln auch eingehalten werden, sollen
ThüringenForst forscht an einem Resistenzprogramm
Hoffnung für die Esche
In Thüringen ist das Eschentriebsterben erstmals 2009 beobachtet worden.
Seither hat es sich rasant im ganzen Freistaat verbreitet. ThüringenForst
hofft, resistente Eschen heranzüchten zu können.
Verursacher des Eschentriebsterbens ist
der Pilz Hymenoscyphus pseudoalbidus,
auch «Falsches Weisses Stengelbecherchen» genannt. Unmittelbar neben befallenen Eschen findet man immer wie­der Einzelexemplare, die scheinbar völlig
oder nahezu frei von Schadsymptomen
sind. Forschungen aus Nordeuropa zeigen, dass diese Resistenz genetisch bedingt ist und sich vererben lässt. Auch in
Thüringen laufen deshalb seit 2012 Untersuchungen in dieser Richtung. Diese
werden jetzt verstärkt. «Wir haben die
Hoffnung, resistentes Pflanzmaterial aus
Eschen gewinnen zu können, welche in
der Lage sind, den Erreger abzuwehren
6 W A L D U N D H O L Z 2/15
und offensichtlich ohne grösseren Vitalitätsverlust eine Infektion zu überstehen.
Dies würde die Rettung der Esche als
forstwirtschaftlich wie ökologisch wichtigen Waldbaum voranbringen», so Volker
Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand.
Seit dem Sommer 2012 wurden einige
resistente Exemplare durch die Förster
­erfasst, markiert und geschützt. 2014
entnahmen Experten Reisermaterial, aus
dem nun Pflanzen gezogen werden. In
Freilandversuchen werden diese Jungpflanzen später künstlich mit dem gefährlichen Schlauchpilz infiziert. Bestätigt
sich die Resistenz der Mutterbäume,
könnte eine neue, weitgehend tolerante
die Vorgesetzten regelmässig Kontrollen
durchführen», sagt Markus Schnyder, Sicherheitsingenieur bei der Suva.
Bestellen Sie kostenlos unter
www.suva.ch/waswo oder via Kundendienst der Suva, 041 419 58 51:
Neun lebenswichtige Regeln für das
Helikopter-Bodenpersonal
Bestell-Nr. Faltprospekt: 84050.d
Bestell-Nr. Instruktionsmappe: 88819.d
Eschengeneration in Thüringen etabliert
werden.
Sorge bereitet allerdings eine mögliche
Verarmung der genetischen Diversität
dieser «neuen» Eschengeneration, die
sich dann womöglich den Umweltveränderungen wie etwa dem Klimawandel
weniger gut anpassen kann. Ebenso besteht Gefahr, dass sich die Virulenz des
Erregers erhöht und dieser auch die vorhandene Resistenz dieser Eschen überwinden kann.
Als seien diese Risiken nicht schon ge­
nug, steht auch noch ein neuer Eschenschädling vor der Tür: Der Asiatische
Eschenprachtkäfer hat von Osten einwandernd mittlerweile die Region Moskau erreicht. Es ist nur eine Frage der Zeit,
wann er in Thüringen erstmals gesichtet
wird.
Quelle: ThüringenForst
Weitere Infos
www.thüringenforst.de
aktuell
Foto des Monats
Das Foto des Monats stammt diesmal von Forsting. Roman Schnyder,
8400 Winterthur. Es entstand auf
einer Skitour auf dem Wellhornsattel. «Erstaunlich: Das schmelzende
Gletschereis hat einen Schneidezahn
mit Tiefenbegrenzer geformt!»
Haben Sie aussergewöhnliche Fotos vom Wald, von der Arbeit im Wald, von Holzprodukten oder von ­Ereignissen rund um die Waldwirtschaft? Dann schicken
Sie uns diese zu (Redaktion «WALD und HOLZ», Rosenweg 14, 4501 Solothurn, oder [email protected]). Den Einsendern, deren Aufnahme hier ­erscheint, ­winken
als Prämie wahlweise entweder Fr. 50.– oder aber sie bekommen «WALD und HOLZ» ein Jahr lang gratis (Normal-Abopreis Fr. 98.–).
blätterwald
Armee fällt Bäume
Aus dem falschen Holz
Plakate mit Gesichtern
WK-Soldaten haben in Innertkirchen BE für
die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) und die
Gemeinde ein Stück Wald gerodet. Steuerzahler sind empört, Politiker murren.
Das neue Vorzeigehotel der Schweizer Jugendherbergen in Saas-Fee ist vorwiegend
mit ausländischem Holz gebaut
Plakate in den Wäldern zwischen Rorschach
und Wil sollen sensibilisieren, Müll und
Missbrauch fernhalten. Und die Waldbesucher daran erinnern, dass jeder Wald einen
Eigentümer hat, der für seine Pflege sorgen
muss.
Rund 60 Manntage seien aufgewendet
­worden, sagt die Armee. Manche Bürger
haben dafür kein Verständnis: Sie sind
der Ansicht, den Auftrag hätten die KWO
an lokale Forstunternehmer statt an die
«Gratis»-Arbeiter der Schweizer Armee vergeben sollen. Allerdings offeriert das Flugplatzkommando Meiringen den FlugplatzUmliegergemeinden, mit den Sappeuren
gewisse Leistungen für die Allgemeinheit
zu erbringen. Dies als eine Art Entschädigung für den Fluglärm. Der militärische
Auftrag und der Ausbildungseffekt hätten
Vorrang. Ob dies beim Baumfällen gewährleistet war, wird noch diskutiert, ebenso die
Frage, ob es richtig sei, wenn Firmen oder
Private von den Einsätzen der Armee profitieren können.
Das Wellness-Hostel4000 ist der erste fünfgeschossige Holzbau für die Beherbergung
von Gästen – und damit eine Pioniertat. Das
Gebäude ist ans Fernwärmenetz angeschlossen, verfügt über Solarkollektoren
und trägt das Label Minergie Eco. Die Anlage hat vom Bundesamt für Energie (BFE)
die Auszeichnung Watt d’Or in der Kategorie Gebäude und Raum erhalten. Gebaut ist
es aber vorwiegend mit ausländischem
Holz, heimisches Holz ist nur für die Konstruktion eingesetzt worden. René Dobler,
der Bauherr des Wellness-Hostel4000, sagt,
man habe Schweizer Holz gefordert, aber
die Rückmeldung erhalten, dass diese Forderung nicht erfüllbar sei. Die Verarbeitungskette sei scheinbar nicht mehr gewährleistet und das Material nicht immer
verfügbar. Hauptproblem waren offenbar
die engen Liefertermine. «Leider waren
auch nicht genügend Holzbauer aus dem
Wallis verfügbar, um sämtliche Arbeiten regional zu vergeben.»
Der Waldrat des Kantons St. Gallen hat zusammen mit den Förstern und Waldeigentümern in der Waldregion 1 eine Plakatkampagne lanciert. 50 Plakate – rund
30 cm grosse Platten aus Aluminium, die
mit einer wetterbeständigen Digitaldruckfolie beklebt sind – werden platziert. «Herzlich willkommen im Wald. Seien Sie unser
Gast!» steht da zu lesen. Den Plakaten ein
Gesicht geben fünf Fotos von privaten
Waldbesitzern. Ihnen gehört, mit einem
Anteil von knapp 60%, die grösste Fläche
der Waldregion 1. Die Waldbesucher werden auf die vielen wichtigen Funktionen
des Waldes aufmerksam gemacht. «Um
diese zu gewährleisten, müssen die Förster
und die Waldbesitzer den Wald fachgerecht
pflegen und bewirtschaften. Helfen Sie mit,
tragen Sie Sorge zum Wald!»
W A L D U N D H O L Z 2/15 7
aktuell
Forstkongresse und Tagungen in aller Welt
Die Forstwelt
auf Briefmarken
Um weltweit die Erhaltung und
Pflege sowie den Schutz des je länger, desto mehr schutzbedürftigen
Waldes zu gewährleisten, werden
seit über 100 Jahren einschlägige
Kongresse einberufen. Diese finden
ihren Niederschlag jeweils auch auf
Brief­marken.
Weltforstkongresse
1926 wurde der erste Weltforstkongress
in Rom, der zweite 1936 in Budapest
durchgeführt. Einige Verwirrung stiftete
die mit vierjähriger Verspätung verausgabte Sondermarke von Kolumbien 1949,
welche dem ersten Weltforstkongress vom
12. Oktober 1945 in Bogota gewidmet
war!
Der sowohl in den Annalen als auch philatelistisch dokumentierte dritte Weltforstkongress wurde vom 7. bis 20. Juli 1949
in Helsinki abgehalten. Die Sujets auf den
entsprechenden Briefmarken weisen darauf hin, dass mit der Darstellung von
Wald die Holzproduktion sowie mit der
Abbildung der Zellulosefabrik von Saimaa
die Holzverwendung damals im Vordergrund standen. Seit 1954 (New Delhi, Indien) finden die Weltforstkongresse alle
sechs Jahre statt.
Anlässlich des 1960 in Rom durchgeführten fünften Weltforstkongresses wurden in den USA, der UdSSR, Gabun, Thailand, Formosa, Tunesien, Sudan sowie
von der UNO reichlich Sondermarken
verausgabt. Die dazu verwendeten Sujets
waren vom stilisierten Baum über den
Wasserhaushalt, die Holznutzung, den
Holztransport und die Holzverwendung
bis hin zum urwüchsigen Föhrenwald in
der Taiga recht unterschiedlich.
Weitere Weltforstkongresse fanden
statt: 1966 Madrid, 1972 Buenos Aires,
1978 Jakarta, 1985 Mexiko, 1991 Paris,
1997 Antalya, 2003 Quebec, 2009 Bue­
nos Aires. Der nächste Kongress wird
vom 7. bis 17. September 2015 im südafrikanischen Durban stattfinden.
Die Themen der jüngsten Vergangenheit sowie der Gegenwart gingen und
gehen eindeutig in Richtung Treibhauseffekt, Abholzung der Regenwälder sowie
der Bevölkerungsexplosion.
8 W A L D U N D H O L Z 2/15
IUFRO
Der Internationale Verband Forstlicher
Forschungsanstalten IUFRO (International
Union of Forest Research Organisations)
wurde 1890 in Eberswalde ins Leben gerufen. Die Forststadt Eberswalde ist Standort der 1830 gegründeten Bundesforstanstalt für Forst- und Holzwirtschaft.
Die IUFRO ist das einzige globale ­Netzwerk
für die Zusammenarbeit der Forstwissenschaften. Sie vereint mehr als 15 000 Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen in
über 700 Mitgliederorganisationen in
rund 110 Ländern. Seit 1892 ist die 1885
ins Leben gerufene Centralanstalt für das Sonderstempel zum «Symposium of
forstliche Versuchswesen (die heutige Population and Evolutionary Genetics
Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee of Forest Trees» der IUFRO von 2002 in
und Landschaft WSL in Birmensdorf ZH) Stará Lesná, Slowakei
IUFRO-Mitglied.
Die Aufgaben der IUFRO bestehen vor allem in der Förderung der waldbezogenen Forschung sowie der Verbesserung des Verständnisses der ökologischen, ökonomischen
und sozialen Aspekte der Wälder. Seit 1995 (Tampere, Finnland) finden im 5-JahresTurnus Kongresse statt. Weitere folgten 2000 in Kuala Lumpur (Malaysia), 2005 in Brisbane (Australien), 2010 in Seoul (Korea) sowie 2014 in Salt Lake City (USA).
Weltforstkongresse 1936
in Budapest sowie 1945
in Bogotá, Kolumbien
Beim 1949 in
Helsinki durchgeführten Weltforstkongress
stand die Holzproduktion im
Vordergrund.
aktuell
Tagung des Ungarischen Forstvereins 1964
(links) sowie
diejenige des
Deutschen Forstvereins 1968 in
Nürnberg.
Forstliche Tagungen
Nicht minder wichtig sind forstliche Tagungen von Ländern. Nebst internen Problemen werden an solchen Tagungen auch
internationale Kongresse vorbereitet.
Koni Häne
Förster i. R., 8966 Oberwil-Lieli
Quelle:
Kosmos Wald- und Forstlexikon
persönlich
Am 1. Februar 2015 ist beim BAFU mit
Martin Büchel ein langjähriger und äus­
serst erfahrener Sektionschef in den wohlverdienten Ruhestand getreten. Die Ab­
teilung Wald hat diesen Umstand zum
Anlass genommen, um ihre Organisation
kritisch zu durchleuchten und zu prüfen,
ob sie auch neuen Herausforderungen wie
dem Klimawandel und neuen Schadorganismen gewachsen ist. Als Ergebnis dieser
Prüfung hat sich die Abteilung Wald per
1. Februar 2015 neu organisiert.
Gleichzeitig wurden für das wichtiger
werdende Dossier Wald und Klimawandel
zusätzliche personelle Kapazitäten geschaffen. Diese werden durch Christian
Küchli gestellt, der deshalb die Sektionsleitung ebenfalls per 1. Februar 2015 abgegeben hat. Das BAFU hatte beide Stellen
intern und extern ausgeschrieben.
Zu neuen Sektionschefs ernannt worden sind Matthias Kläy, MSc ETH UmweltNatw. (noch mit Wählbarkeitszeugnis …),
und Michael Reinhard, Dr. ès science,
Geograf. Neu geschaffen wurde ein Abteilungsstab, welcher von Daniel Landolt,
dipl. Forsting. ETH, geleitet wird. Alle drei
sind neu in der Abteilungsleitung vertreten.
TV-Programmtipps
360°, Geo-Reportage. Die Holzfäller von British Columbia. Wie die moderne Holzwirtschaft die Zukunft meistern will.
5. Februar, arte, 12.05 Uhr, Wdh. 7. Februar, arte, 8.50 Uhr
Holzfäller extrem. Mit schwerem Gerät und viel Herzblut ackern sich die sieben Pelletier-Brüder gemeinsam mit ihren Söhnen durch die Höhen und Tiefen des Holzgeschäfts.
Immer sonntags ab 22.15 und 23.15 Uhr auf DMAX.
Lebensraum Pfälzerwald
9. Februar, SWR Fernsehen, 12.25 Uhr
Kampf um Amazonien. Razzia im Regenwald
9. Februar, WDR Fernsehen, 14.15 Uhr, und 11. Februar, WDR Fernsehen, 14.15 Uhr
Wiener Wälder – Grüne Juwele
12. Februar, 3sat, 16.10 Uhr
360°, Geo-Reportage. Die Baumkletterer von Kalifornien. Wissenschaftler und Forstmitarbeiter bemühen sich um die letzten verbliebenen Mammutbäume.
16. Februar, arte, 12.05 Uhr
Siberian Cut – Holzfäller am Limit
20. Februar, DMAX, 0.15 Uhr (in der Nacht von Freitag auf Samstag)
Paradies am Polarkreis. Im Urwald von Nordschweden. Zara und Johnny Hallman
kämpfen gegen die mächtige schwedische Holzindustrie. Sie befürchten, dass kommerzieller Nutzwald den Gammelskog verdrängen wird.
24. Februar, NDR Fernsehen, 15.15 Uhr
Typisch! Michael Sulies (52) ist gross gewachsen, kräftig gebaut und kerngesund – ein
echter «Waldbursche» mit blonder Mähne und viel Humor. Der gebürtige Hahnenkleer
ist Forstwirt im Oberharz. Michael Sulies ist beim Nationalpark angestellt, im Sommer als
Holzfäller – oder besser als Forstwirt, im Winter fährt er die Pistenraupe.
26. Februar, NDR Fernsehen, 18.15 Uhr
Kurzfristige Programmänderungen sind möglich.
W A L D U N D H O L Z 2/15 9
aktuell
Statische Waldgrenzen
Fluch oder Segen für die Walderhaltung?
An einem runden Waldtisch auf dem Bözberg (Aargau) diskutierte die Arbeitsgemeinschaft für den Wald mit über
40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Beispiel verschiedener Kantone über die Einführung von statischen Wald-
Seit dem 1. Juli 2013 haben die Kantone
die Möglichkeit, auch in Gebieten ausserhalb der Bauzonen statische Waldgrenzen festzulegen. Gemäss Waldgesetz
(Art. 10) ist dies in Gebieten möglich, «in
denen der Kanton eine Zunahme des
Waldes verhindern will». Inzwischen jedoch haben einige Kantone damit begonnen, flächendeckend statische Waldgrenzen einzuführen.
Als erster Referent ging Christian Kilchhofer, Jurist und Raumplaner vom Büro
ecoptima, der Frage nach, wie sich statische Waldgrenzen auf den dynamischen
Waldbegriff auswirken. In Gebieten mit
statischen Waldgrenzen werde der dynamische Waldbegriff ausgehebelt. Art. 2
Waldgesetz (Begriff des Waldes) sei nicht
mehr anwendbar. «Der Wald kann aber
auch mit statischen Waldgrenzen eine
gewisse Dynamik entwickeln; denn die
Nutzungspläne sind alle 10 bis 15 Jahre
zu überprüfen und anzupassen.»
Bruno Röösli vom Bundesamt für Umwelt erläuterte die geltende Gesetzgebung und die Spielräume der Kantone.
Für diese war folgende Aussage von besonderem Interesse: «Die Kantone entscheiden frei, wo sie ausserhalb der Bauzone eine statische Waldgrenze festlegen
wollen, und es gibt keine zwingende Beschränkung auf Teilgebiete eines Kantons.» Gemäss Röösli können statische
Waldgrenzen angepasst werden, wenn
sich die Verhältnisse ändern, z. B. infolge
eines Rodungsersatzes.
Kantonale Unterschiede
Als erstes Beispiel stellte Marcel Murri die
Situation im Kanton Aargau vor. Gleichzeitig mit der Ausscheidung der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Rahmen der
Agrarpolitik 14–17 sollen im ganzen Kanton statische Waldgrenzen festgelegt
werden. Murri betonte, dass mit einem
kantonalen Waldkataster nur das um­
gesetzt werde, was in der Praxis schon
lange Fakt sei. «Jeder Quadratmeter ist
verplant, und es gibt bereits heute
viele ‹kleine Waldkataster› (Landeskarten,
­amtliche Vermessungen, Waldausscheidungen usw.), die sich teilweise widersprechen.» Mit der Ausscheidung von
10 W A L D U N D H O L Z 2/15
Foto: B. Wolf
grenzen und ging der Frage nach, ob statische Waldgrenzen ein Fluch oder ein Segen für die Walderhaltung sind.
Wo ist hier
die Waldgrenze?
statischen Waldgrenzen wolle der Kanton die Rechtssicherheit erhöhen.
Am weitesten fortgeschritten bei der
Ausscheidung von statischen Waldgrenzen ist der Kanton Thurgau. Im Rahmen
der periodischen Nachführung der amtlichen Vermessung werden flächendeckend statische Waldgrenzen definiert,
wie Daniel Böhi vom Forstamt des Kantons Thurgau erläuterte. Die Vorteile von
statischen Waldgrenzen seien die Erhöhung der Rechtssicherheit, die Homologierung der verschiedenen Plangrundlagen und die Bekräftigung des strengen
Waldschutzes. Böhi ist überzeugt: «Die
statischen Waldgrenzen führen nicht zu
einem Waldverlust, sondern sie stärken
den Wald!»
Ganz anders sieht es im Kanton Bern
mit seiner grossen landschaftlichen Vielfalt aus. Der Kanton plante, unterschiedliche Lösungen für die verschiedenen
Gebiete auszuarbeiten, erläuterte Reto
­
Sauter vom Amt für Wald. Dagegen formierte sich aber grosser Widerstand. Die
Gemeinden und Regionen beanstanden
eine Ungleichbehandlung. Während der
Kanton lediglich den Gemeinden im Mittelland und in den Voralpen statische
Waldgrenzen ermöglichen möchte, verlangen Landwirtschaftskreise vor allem in
den Alpen und im Berner Jura statische
Waldgrenzen. Der Kanton wird seine
Strategie nochmals überprüfen müssen.
Die Naturschutzorganisationen
befürchten, dass eine grossflächige Einführung von statischen Waldgrenzen
eine unzulässige Umgehung des dynamischen Waldbegriffs darstellt. Christa
Glauser vom Schweizer Vogelschutz und
Marcus Ulber von Pro Natura erinnerten
daran, dass der Urheber der parlamen­
tarischen Initiative «Flexibilisierung der
Waldflächenpolitik», René Imoberdorf,
im Parlament sagte: «Es geht nur um Gegenden, in denen der Wald zunimmt.»
Dies stehe im Widerspruch zu dem, was
jetzt in einigen Mittellandkantonen passiere. Die Rechtssicherheit werde mit statischen Waldgrenzen sogar vermindert,
weil für Dritte nicht mehr klar sei, was
Wald ist und was nicht. Zudem entstehe
«Nichtwaldwald», der anders bewirtschaftet werden könne als der «normale»
Wald (Dünger, Pestizide, Abholzung) und
deshalb zu einer Marktverzerrung führen
könne. «Die Zunahme der Waldfläche ist
nicht a priori schlecht, und sie ist nicht ein
Problem des Waldes, sondern der Landwirtschaft», schloss Glauser ihre Ausführungen.
Anders sieht dies Daniel Müller vom
Amt für Landwirtschaft Aargau. «Mit statischen Waldgrenzen kann mehr Dynamik am Waldrand zugelassen werden, da
die Bauern die Gewissheit haben, dass
nicht alle paar Jahre eine neue Waldfeststellung angeordnet wird. Zudem gebe
aktuell
es auch auf Landwirtschaftsgebiet Regeln
für die Anwendung von Düngern und
Pflanzenschutzmitteln, insbesondere im
Bereich von Waldrändern.
Auch für Jörg Hartmann von der Abteilung für Raumentwicklung Aargau sieht
in den statischen Waldgrenzen ein gutes
Instrument, um auch ausserhalb der Bau-
zonen für mehr Rechtssicherung zu sorgen. «Heute stimmen Grundbucheinträge
und Nutzungszonen oft nicht miteinander überein, was zu Unsicherheit und
Streitigkeiten führt.»
Brigitte Wolf,
Arbeitsgemeinschaft für den Wald
Ausschreibung von Bauten mit Schweizer Holz
Lignum, Holzwirtschaft Schweiz hat einen
Leitfaden herausgegeben, der erläutert, wie
private und öffentliche Bauherren vorgehen
können, um zu Schweizer Holz zu kommen.
Für private Bauherren ist dies relativ einfach:
Sie dürfen vom Lieferanten Produkte aus
Schweizer Holz fordern. Schwieriger ist es bei
öffentlichen Ausschreibungen, da weder bestimmte Hersteller noch bestimmte Regionen
bevorzugt werden dürfen. Dennoch gibt es
einen gewissen Spielraum; welchen genau,
dies beschreibt der Leitfaden.
Es handelt sich um ein zweisprachiges Faltblatt im Format A5. Zu beziehen ist es bei
Lignum, 8008 Zürich
www.lignum.ch, [email protected]
Das Faltblatt kann auch heruntergeladen
werden unter
www.lignum.ch/shop/werbemittel
rückspiegel
Inserat aus «der
Holzmarkt» Nr. 11
vom 28. Februar
1944. Über das Gewicht der Maschine
steht leider nichts.
Auch nichts über
Arbeitssicherheit …
Damals waren 75%
der von der SUVA
verzeichneten Unfälle Berufsunfälle.
Heute beträgt dieser
Anteil nur noch
etwa einen Drittel.
Ein Rohstoff der Zukunft ?
Das Holz der
Plantagen-Palmen
In Fernost kommen Versuche in
Gang, aus den Stämmen der riesigen
Öl-, Dattel- und Kokosnuss-Palm­
bestände marktfähige Produkte herzustellen.
Die Eigenschaften solcher Stämme sind
sehr uneinheitlich und die Verarbeitung
deshalb nicht so erfolgreich wie etwa die
Verwertung von Bambus in China. Auch
üben die Bedürfnisse der lokalen Bevölkerung, Palmen als Energierohstoff zu
nutzen, einen starken Widerstand gegen
die industrielle Verwertung aus.
In der Welt gibt es etwa 13,75 Mio. ha
Palmölplantagen, wovon 6,4 Mio. ha in
Indonesien und etwa 5,6 Mio. ha in Malaysia wachsen. Weitere Länder mit Öl­
palmenplantagen sind Nigeria, Thailand,
Kolumbien, die Elfenbeinküste, Indien
und Brasilien. Auch auf Papua-Neuguinea
findet man solche Plantagen. Es wird mit
Umtriebszeiten von 25 bis 30 Jahren gerechnet. In dieser Zeit entstehen verwertbare Stämme von 8 bis 10 m Länge und
BHD bis zu 65 cm. Die Rohdichte variiert
zwischen 200 und 600 kg/m3 von unten
nach oben und von innen nach aussen
sehr stark. Damit gehen Veränderungen
der Festigkeit und des Quell- und
Schwindverhaltens einher. Auch die Abmessungen und die chemische Zusammensetzung der Fasern im Stamm sind
sehr unterschiedlich. Faserlängen von 0,9
bis 3,5 mm wurden gemessen. Ligningehalte von 15 bis 22 Gew.-%, Stärke von
15 bis 25%, freier Zucker von 2 bis 10%
verdeutlichen die Herausforderungen für
die industrielle Verarbeitung. Deshalb
müssen die Stammteile vor der Verarbeitung zu Möbeln sortiert werden.
Bereits in den 80er-Jahren begann
man, Tischlerplatten und Sperrholz aus
Ölpalmenstämmen zu fertigen. Aber das
wirtschaftliche Interesse wuchs erst, als
die Holzversorgung aus den Naturwäldern zurückging. An einer Tagung in Indonesien wurden nun verschiedene plattenförmige Produkte aus Palmenfurnieren
und daraus gedrechselte Möbelteile vorgestellt. Es ist damit zu rechnen, dass solche Produkte auch nach Europa exportiert werden.
Quelle: Dr. Michael Paulitsch,
Warendorf, in «Holz-Zentralblatt» 3/2015
W A L D U N D H O L Z 2/15 11
Holzmarkt
HMK im Zeichen des Frankenkurses
Säger und Förster rücken zusammen
Der plötzlich erstarkte Schweizer Franken beherrschte die Sitzung der Holzmarktkommission (HMK) vom 21. Januar
in Bern. Die Vertreter der Waldwirtschaft und der Holzindustrie einigten sich darauf, die seit Herbst geltenden
­Preisempfehlungen für Nadel-Sägerundholz pauschal um 10% nach unten zu korrigieren – vorerst für zwei Monate.
Ausnahmsweise hat die Holzmarktkommission am 21. Januar keine nach Leitsortimenten aufgeschlüsselten Preisempfehlungen beschlossen, sondern sich darauf
geeinigt, die Preisempfehlungen für Nadelholz Fi/Ta vom Herbst 2014 für die
nächsten zwei ­Monate pauschal um 10%
zu reduzieren. (Preisempfehlungen der
HMK vom Herbst 2014 unter: www.­
waldundholz.ch). Allerdings empfiehlt die
HMK, bestehende Verträge zwischen
Waldbesitzern, Forstunternehmern und
Sägewerken zu respektieren und vereinbarte Mengen zu vereinbarten Preisen zu
liefern.
Mit der Preissenkung um 10% waren
sich die Interessenvertreter der Waldwirtschaft und Holzindustrie in gleichem
Masse entgegengekommen. Sowohl die
Kommissionsteilnehmer der Waldwirtschaft als auch die der Holzindustrie
waren sich einig, dass man die aktuelle
Krise nur meistern könne, wenn die Holzkette zusammenhalte und jeder einen Teil
der Schäden und Risiken trage, welche
durch die abrupte Frankenaufwertung
am 15. Januar entstanden sind.
Keiner weiss, wie es weitergeht
Der starke Franken schadet der Schweizer Holzwirtschaft in zweierlei Hinsicht:
Zum einen können Schweizer Holzexporteure die währungsbedingte Verteuerung
ihrer Waren nicht an die Kunden im Euroraum weitergeben, zum anderen steigt
der Druck billiger Importe auf dem Inlandmarkt.
Der Präsident des Sägereiverbandes
Holzindustrie Schweiz (HIS), Jean-François Rime, der die HMK in Bern leitete,
schätzte die seit 2011 Ertragsverluste für
die Sägeindustrie auf über 16%. «Obwohl die Euro-Untergrenze nie für die
Ewigkeit gedacht war, kam die Entscheidung der Schweizerischen Nationalbank
für alle völlig überraschend. So haben es
auch viele Säger versäumt, ihre Exporte in
den Euroraum durch Forward-Verkäufe
gegen die plötzliche Aufwertung des
Frankens abzusichern», meinte Rime.
Der HIS-Präsident sagte aber auch,
alle Schätzungen seien derzeit mit Vor-
12 W A L D U N D H O L Z 2/15
Holzmarktkommission
Die Holzmarktkommission setzt sich aus
Vertretern der Schweizer Sägeindustrie
und der Schweizer Waldwirtschaft zusammen, auch Forstunternehmer, Rundholzhandel und Bauernverband sind
­vertreten. Sie tagt zwei bis drei Mal im
Jahr und beschliesst Preisempfehlungen
für die wichtigsten Sägerundholz-Sortimente.
Der nächste vorgesehene Sitzung soll im
Juni stattfinden. Angesichts der aussergewöhnlichen Lage auf dem Holzmarkt
kann die HMK bei Bedarf kurzfristig einberufen werden.
sicht zu geniessen, da niemand zuverlässige Prognosen über die Entwicklung
des Wechselkurses Euro–Franken abgeben könne. Nur so viel: «Wälder wird
es immer geben, die Schweizer Holzindustrie aber nicht unbedingt.»
Für die Holzindustrie wäre es in den
letzten Jahren schwierig genug gewesen,
sich auf einen Wechselkurs von 1,20 Franken pro Euro einzustellen, sagte Rime
weiter. Eventuell könne sie noch
1,10 Franken verkraften. Halte sich aber
der Euro darunter, werde es für die Branche dramatisch. «Durch Optimierungen
der Betriebsabläufe und dergleichen können die Sägereien die Belastung durch
den starken Franken schon heute nicht
mehr kompensieren, und viele mussten
seit 2011 ihre finanziellen Reserven aufbrauchen.»
Versorgung der Säger sichern
Konkrete und schnelle Hilfe vonseiten der
Regierung sei nicht zu erwarten, befanden die Teilnehmer der HMK. «Bis zur
Frühjahrssession der Bundesversammlung, im März, wird kaum etwas passieren», hiess es. Auch würde es zu lange
dauern, bis bestimmte Massnahmen griffen, etwa solche zur Erleichterung administrativer Abläufe.
Umso wichtiger sei es, dass die Waldwirtschaft die Holzindustrie weiter mit
Rohholz versorge. Thomas Lädrach, Ge-
Holzmarkt
Aktuelles und Preise auch auf
www.waldundholz.ch
schäftsführer der Reinhardt Holz AG, gab
seine Einschätzung über die aktuelle Versorgungslage der Sägereien ab: «Die
Rohholzlager sind im Moment gefüllt
und die Holzversorgung der Betriebe ist
für einige Monate gesichert. Wie lange
die Reserven reichen, hängt auch von der
Auftragslage der Sägereien ab. Wahrscheinlich werden sie weniger Aufträge
bekommen als in anderen Jahren.»
Inwieweit die Sägereien ihre Sommerlager füllen können, wollte niemand voraussagen. Einige HMK-Teilnehmer sprachen sich dafür aus, dass besonders die
öffentlichen Forstbetriebe ihren Liefervereinbarungen mit den Schweizer Sägern
nachkommen sollten.
Komplizierter als Lothar
Auch Heinz Engler, Geschäftsführer der
Holzmarkt Ostschweiz AG, meinte: «Das
Wichtigste ist jetzt, dass wir die Versorgung der Holzindustrie im Inland sichern.» Allerdings beurteilte er die Situation für die Waldbesitzer als kompliziert,
wesentlich komplizierter als nach dem
Orkan «Lothar», der 1999 am Stephanstag fast die dreifache Menge des jährlichen Holzeinschlags der Schweiz zu
Boden gebracht hatte: «Lothar hatte die
Branche vor vollendete Tatsachen gestellt. Auf unseren Waldflächen lag damals viel Sturmholz, und soweit es ging,
kompensierten die Forstbetriebe den
Holzmarkt
Preiszerfall, indem sie möglichst grosse
Mengen ihres Sturmholzes an die Säge­
industrie verkauften.»
Der plötzliche Anstieg des Frankenkurses führe nun zu einer widersprüchlichen
Marktlage: «Die Nachfrage im In- und
Ausland ist gemessen am Angebot hoch,
aber der Preis stimmt nicht mehr.»
Heinz Engler erwähnte dabei die gros­
sen Sägereien in Süddeutschland und
Österreich. Diese benötigten Holz aus der
Schweiz, seien aber nicht bereit, höhere
Preise für Schweizer Holz zu bezahlen.
Didier Wuarchoz, Geschäftsführer der
Waadtländer Holzvermarktungs-Genossenschaft La Forestière, berichtete Gleiches über die Säger aus dem französischen Jura.
Keine Lichtblicke
Jean-François Rime beurteilte die Auswirkung des Euro-Franken-Kurses aus Sicht
der Schweizer Säger auch im Hinblick auf
verschiedene Schnittwaren.
Beim Brettschichtholz sprach er von
einem erhöhten Konkurrenzdruck auf
dem Inlandmarkt durch Importe.
Geringer seien die Importmengen beim
Schalungsholz; dafür schrumpfe aber der
Markt.
Beim Verpackungsholz drohe den
Schweizer Herstellern einerseits mehr
ausländische Konkurrenz auf dem Inlandmarkt, andererseits könnten sie ihr Holz
nicht mehr gewinnbringend in den Euroraum verkaufen.
Sorgen machte sich Jean-François Rime
auch um den Absatz von Restholz.
Die Sorgen der Forstunternehmer
Pius Wiss, der Präsident des Verbandes
Forstunternehmer Schweiz (FUS), erinnerte die HMK-Teilnehmer daran, dass
auch die Forstunternehmer unter der
von der Frankenaufwertung verursachten
Krise litten und appellierte ebenfalls an
die Solidarität der Waldbesitzer. «In den
nächsten Monaten wird der Holzeinschlag sicher abnehmen und damit werden auch die Aufträge für Lohnunter­
nehmer zurückgehen», erklärte Wiss. Die
grösseren Forstbetriebe müssten daher
trotz der schwierigen Lage Holz einschlagen lassen. «Andernfalls besteht die Gefahr, dass viele Forstunternehmer vom
Markt verschwinden und keine Kapazitäten mehr vorhanden sind, wenn man
eines Tages wieder mehr Holz ernten
will.»
Ferdinand Oberer
Mitteilung Waldwirtschaft Schweiz
Bessere Rahmenbedingungen
Waldwirtschaft Schweiz, die Dachorganisation der Schweizer Waldbesitzer,
setzt sich angesichts des aktuellen Franken-Euro-Kurses verstärkt für bessere
Rahmenbedingungen bei der Rohholzproduktion ein.
Bekanntlich verfolgt die Waldbewirtschaf­
tung verschiedene Ziele: die Förderung
der Biodiversität im Wald, den Schutz vor
Naturgefahren, die Gewährleistung der
Erholungsfunktion der Wälder und die
Produktion von Rohholz.
Waldwirtschaft Schweiz setzt sich für
Rahmenbedingungen ein, die es Wald­
besitzern erlauben, ihre Wälder gemäss
diesen Zielen kostendeckend zu bewirtschaften.
Die plötzliche Aufwertung des Frankens gegenüber dem Euro, Mitte Januar,
stellt die kostendecke Waldbewirtschaftung ernsthaft und womöglich langfristig
infrage. Aus diesem Grund wird Waldwirtschaft Schweiz in nächster Zeit den
Fokus auf die Schaffung besserer Rahmenbedingungen für die Holzproduktion
und die Holzernte richten müssen.
Analyse der Situation
In den kommenden Wochen will der Verband die Auswirkungen des Franken-EuroKurses auf den Holzmarkt beobachten
und dabei spezifische regionale Probleme
analysieren; dies in enger Zusammenarbeit mit den Kantonalverbänden und
mit Partnerverbänden wie Holzindustrie
Schweiz (HIS), Forstunternehmer Schweiz
(FUS), Lignum oder Holzenergie Schweiz.
Auch mit den betreffenden Bundes- und
Kantonsämtern wird sich Waldwirtschaft
Schweiz regelmässig austauschen.
Der Informationsfluss soll dazu beitragen, möglichst lückenlos die Probleme
der Branche zu erfassen und gleichzeitig
Ideen zur Lösung der Probleme zu sammeln.
Forderungen an die Politik
Auf der Grundlage der Analyse von Informationen und der Bedürfnisse der Branche wird Waldwirtschaft Schweiz, zusammen mit den Partnerverbänden, einen
Forderungs- und Massnahmenkatalog
erstellen und Prioritäten festlegen. Die
entsprechenden Anliegen werden dann
der Politik auf Bundes- und Kantons­
ebene vorgetragen. Mit koordinierter
Kommunikation wird auch die Öffentlichkeit über die Probleme der Branche
informiert.
Laufende Forderungen der Waldwirtschaft an die Politik im Sinne der Holzproduktion unterstützt der Verband bereits
mit erhöhtem Nachdruck. Wenngleich
die dringend erforderliche Unterstützung
der Holzproduktion gebündelter Ressourcen bedarf, wird Waldwirtschaft Schweiz
weiterhin auch die Förderung der übrigen
Waldfunktionen im Blickfeld behalten;
dies auch deswegen, weil die finanzielle
Inwertsetzung sog. Nicht-Holz-Waldleistungen die Bewirtschaftung von Wäldern
lanfristig sichern hilft.
Erste Reaktionen auf den SNB-Entscheid
OLWO stellt Export ein
Die Otto Lädrach AG, Worb (OLWO), hat den Export in den Euroraum eingestellt, nachdem die Aufhebung des Euro-Mindestkurses bekannt wurde.
Der Firmenchef von OLWO, Markus Lädrach, reagierte rasch auf den sprunghaften Anstieg des Franken-Euro-Kurses und
stornierte alle Lieferungen an seine Kunden im Euroraum. Er begründete dies
damit, dass der neue Wechselkurs die gesamte Marge seiner Verkäufe vernichte.
Unter diesen Bedingungen könne er
nicht liefern, sagte er gegenüber BERNOST. Der Export machte bis Mitte Januar
30% des Umsatzes von OLWO aus.
Markus Lädrach sorgt sich nicht nur
um seine Zukunft, sondern um die der
gesamten Schweizer Holzindustrie. Er befürchtet einen flächendeckenden Niedergang.
red.
W A L D U N D H O L Z 2/15 13
Holzmarkt
Holzfaserdämmsysteme
Die Branchenverbände
zum Euro-Franken-Kurs
PAVATEX ordnet sich neu
Die auf die Herstellung von Holzfaserdämmsystemen spezialisierte PAVATEXGruppe passt ihre Führungsstruktur gezielt den Marktbedürfnissen an. ­
In diesem Zug wird auch die Nachfolge des langjährigen Direktors Verkauf & Logistik Thomas Hässig geregelt und die Marktpräsenz in Grossbritan-
Task Force Wald + Holz + Energie,
19. Januar 2015
«… Die grossen Anstrengungen der
Schweizer Holzindustrie zur Kompensation des Währungsnachteils haben im
letzten Jahr … Erfolge gezeigt und die
Branche für 2015 positiv gestimmt. Jetzt
droht ein regelrechter Einbruch …»
Lignum, 16. Januar 2015
«Der gestrige Entscheid der Nationalbank, den Wechselkurs des Frankens
zum Euro freizugeben, bedeutet für die
Produzenten von Schweizer Holz und die
Hersteller von Schweizer Holzprodukten
eine existentielle Herausforderung. Lignum als Dachorganisation der Schweizer
Wald- und Holzwirtschaft ruft zur konsequenten Nutzung des einheimischen
Rohstoffs Holz auf …»
Holzenergie Schweiz, 22. Januar 2015
«… Das Hauptaugenmerk liegt daher
bei den Waldbesitzern. Mit der anstehen­
den Waldgesetz-Revision hat der Bund
bereits die Möglichkeit, mehr finanzielle
Mittel zugunsten der Wald-Infrastruktur
zu investieren und auf diese Weise die
Erntekosten zu senken …»
Waldwirtschaft Schweiz,
15. Januar 2015
«… Die Nutzungsmenge im Schweizer
Wald ist durch alle diese genannten Probleme auf einem historischen Tiefstpunkt angelangt – und das, obwohl in
der Schweiz der Holzbau eigentlich
boomt! Leider aber wird die entsprechende Nachfrage zunehmend durch –
wechselkursbedingt – immer billigere
Importware befriedigt. Das ist angesichts
der Nachhaltigkeits- und Ökologieziele
der Schweiz – Stichworte CO2-Reduktion oder Energiestrategie 2050 – völlig
kontraproduktiv …»
Die vollständigen Medienmitteilungen
und weitere Informationen unter:
www.waldundholz.ch
14 W A L D U N D H O L Z 2/15
Fotos: PAVATEX
nien durch den Aufbau einer eigenen Vertriebsgesellschaft gestärkt.
Martin
Tobler
Martin
Anker
Christian
Völz
Jean-Michel
Grosselin
Uwe
Rothenberger
Martina
Strazzer
Ab sofort übernimmt Martin Tobler, der
langjährige Direktor Marketing & Ent­
wick­lung, die gruppenweite Verkaufsleitung von Thomas Hässig. Martin Anker,
der bisherige Leiter «Beschaffung», wird
in die Geschäftsleitung berufen und verantwortet neu alle Supply-Chain-, Backoffice- und Logistikfunktionen.
Nach langjähriger tragender Mitwirkung in der Geschäftsleitung konzentriert
sich Thomas Hässig bis zu seinem Ausscheiden per Ende 2015 auf die Leitung
des Schweizer Marktes.
Zum Verkaufsleiter für die Märkte
Deutschland und Österreich wird Christian Völz befördert. Völz leitet seit sechs
Jahren den dortigen Innendienst.
Den Verkauf für den Markt Frankreich
leitet fortan Jean-Michel Grosselin, der
bis dato für die strategische Entwicklung
der PAVATEX-Gruppe in Frankreich zuständig war. Uwe Rothenberger, Verkaufsleiter Industrie & Neue Märkte,
übernimmt zusätzlich zu seinen bisherigen Aufgaben die Verantwortung für verschiedene weitere Märkte (z.B. UK, Tschechien, Skandinavien).
Zur Leiterin Marketing wird Martina
Strazzer befördert. Sie hatte bisher das
Marketing für die Schweiz geleitet. Die
bisherigen Verkaufsleiter für Deutschland und Österreich (Stefan Müller) und
Frankreich (Fabrice Mockers) scheiden aus
dem Unternehmen aus.
Investition in England
Die PAVATEX-Gruppe
PAVATEX ist die führende Lieferantin
von Holzfaserdämmsystemen für Gebäudehüllen. Das Unternehmen produzierte
seit 1932 in der Papierfabrik Cham, in der
heutigen Firmenzentrale. Heute sind die
Produktionsstandorte Fribourg und Golbey (Frankreich), nachdem die Pro­duktion
im Werk Cham aufgrund der schwächer
werdenden Baukonjunktur zum Jahresende 2014 eingestellt worden ist.
www.pavatex.com
Zur Stärkung des Vertriebs in Grossbritannien hat PAVATEX im Rahmen einer Ablösung der Altaktionäre 100% des englischen Vertriebspartners Natural Building
Technologies Ltd. (NBT) erworben. Geschäftsführer dort bleibt Andrew Mitchell.
NBT hat in den letzten Jahren schrittweise
die Voraussetzungen für den Vertrieb der
PAVATEX-Holzfaserdämmstoffe geschaffen – z.B. durch BBA-Zertifizierungen für
verschiedene Aufbauten. Auf dieser Basis
wird NBT die wachsende Nachfrage in UK
nach den nachhaltigen PAVATEX-Dämmstoffen bedienen können. Quelle: PAVATEX
Holzmarkt
Auswirkungen des Franken-Euro-Wechselkurses in Frankreich
Die Säger in der Franche-Comté sind besorgt
Rund ein Viertel des Rohholzes für die Sägereien im französischen Jura stammt aus der Schweiz. Die Parität zwischen
Franken und Euro schafft jedoch neue Tatsachen.
«Das ist ein kleines Erdbeben, das wahrscheinlich negative Konsequenzen für unsere Holzversorgung haben wird», kommentiert Emmanuel Grégoire die abrupte
Aufwertung des Schweizer Frankens am
15. Januar. Emmanuel Grégoire stammt
aus Gilley, im Departement Doubs, wo er
zusammen mit seinem Vater eine kleine
Sägerei betreibt. 15% des Tannen- und
Fichtenholzes bezieht er gewöhnlich aus
der Schweiz.
Andere Säger trifft die Frankenaufwertung ebenso hart oder sogar noch härter.
Nach Schätzungen des Nadelholzverbandes «Les Résineux de Franche-Comté»
stammen von den 900 000 m3, die in
der Region eingesägt werden, etwa
200 000 m3 aus der Schweiz. Manche
Säger beziehen sogar bis zur Hälfte ihres
Rohholzes aus dem Nachbarland. So
z.B. JuraBois aus Grand’Com-Châteleu
(Doubs): 60% der rund 24 000 m³ jährlich
verarbeiteten Nadelholzes bezieht die Sägerei aus dem Kanton Neuenburg, und
dies schon seit 1994. Alain Burgunder, der
den Sägebetrieb zusammen mit seinem
Bruder leitet, sagt: «Ich werde jetzt wohl
weniger Holz als 2014 in der Schweiz ein­
kaufen müssen, und dies zu niedrigeren
Frankenpreisen. Trotzdem hoffe ich, dass
ich meine z.T. dreissig Jahre alten Geschäftsbeziehungen mit den Schweizer
Holzversorgern aufrechterhalten kann.
Die Bürgergemeinden werden wohl über
Preissenkungen nachdenken. Was die
­Privatwaldbesitzer angeht, so werde ich
deren Holzlieferungen in Euro bezahlen.»
Französische Säger, die Rohholz aus der
Schweiz im Dezember 2014 bezogen hatten und die Rechnung dafür nach dem
15. Januar begleichen mussten, haben
20% Verlust gemacht. Z.B. hat ein Unternehmer, der seine Sägerei direkt an der
Schweizer Grenze betreibt, beim Kauf von
2100 m³ Rohholz 29 000 Euro verloren.
Probleme bei der Versorgung
Der erstarkte Franken beschäftigt die
französischen Säger aber v.a. im Hinblick
auf die Holzversorgung im kommenden
Frühjahr. «Wenn wir aus der Schweiz weniger Holz beziehen können, müssen wir
auf den französischen Jura ausweichen.
Der Konkurrenzdruck wird dann wohl
stärker werden, und die Preise werden
steigen», meint Raphaël Baud, Holzeinkäufer der Sägerei Chauvin Frères in
Migno­villard, im Departement Jura.
Christian Martin, Holzeinkäufer der Sägerei JuraSciages aus Orchamps Vennes
(Doubs), welche jährlich rund 40 000 m³
Rohholz einschneidet und davon bisher
35 bis 40% aus der Schweiz bezogen
hat, meint: «Alle Geschäfte mit unseren
Schweizer Lieferanten sind bis auf Weiteres eingefroren. Wir können für Rohholz
nicht plötzlich 20% mehr bezahlen, sonst
droht uns die Pleite. Unsere Schmerzgrenze für zwei Festmeter-Tannenstämme
frei Säge liegt bei einem Durchschnittspreis von 90 Euro pro Festmeter. Denn die
Preise für Schnittholz werden gegenüber
2014 nachgeben. Restholz müssen wir
jetzt schon 10% billiger verkaufen als im
letzten Quartal 2014.»
Bernard Rérat
Laubholzverkäufe Franche-Comté
Erholung von der Krise
Die Französischen Staatsforsten ONF (Office National des Forêts) haben im Januar die Bilanz der Laubholzverkäufe in
der Franche-Comté vom vergangenen Herbst veröffentlicht: Nachfrage und Preise steigen.
Entwicklung der Preisindizes von Eiche und Buche (Index 100 = Referenz 2005)
Quelle: ONF
Der Laubholz- und besonders der Buchenholzabsatz scheint sich leicht zu erholen.
In der Franche-Comté haben die Durchschnittspreise für Buchenrohholz während
zweier Halbjahresperioden in Folge das
Niveau von 2007 überschritten. Laut ONF
ist dies einer regen Nachfrage zu verdanken, was auch die geringen Anteile unverkaufter Lose bei den öffentlichen Versteigerungen im Herbst bestätigt haben.
Beim Buchenholz betrug der Anteil unverkaufter Mengen 7%, bei Eiche 4%. Im
Vorjahr waren noch 13% der angebotenen Buchenlose ohne Abnehmer geblieben (Eiche 8%) und 2012 sogar 41%
(Eiche 25%). Zur regen Nachfrage mag
auch beigetragen haben, dass das ONF
die Angebotsmengen gegenüber den letzten Jahren deutlich reduziert hat.
Quelle: ONF
Den Preisindizes der Grafik liegen die in der Franche-Comté ermittelten Durchschnittspreise pro Festmeter zugrunde. 2005 betrugen diese bei der Eiche 80 EUR/Fm und bei der
Buche 42 EUR / Fm.
W A L D U N D H O L Z 2/15 15
Holzmarkt
ONF-Lieferverträge in der Franche-Comté
IN Kürze
Mehr Volumen bei höheren Preisen
Die Französischen Staatsforsten ONF (Office national des Forêts), welche
­Gemeinde- und Staatswald bewirtschaften, haben im Januar die neuesten
­Ergebnisse ihrer Holzverkäufe per Liefervertrag veröffentlicht.
Die Halbjahresbilanz der ONF-Lieferverträge im Gemeindewald
■ Die weltweiten Investitionen in
erneuerbare Energien waren 2014 16%
höher als 2013 (310 Mrd. USD gegenüber
268 Mrd. USD). Dies zeigen die Daten von
Bloomberg New Energy Finance. Am stärksten wuchsen die Investitionen in den Bereichen Solar- und Windenergie sowie im
­Ausbau von Versorgungsnetzen und Energiespeichersystemen. Im Bereich Biomasse fielen
die Investitionen 10% geringer aus als 2013.
Die Halbjahresbilanzen der ONF-Lieferverträge im Staatswald
Quelle: ONF
2014 war das Jahr, in dem das ONF in
der Region Franche-Comté am meisten
Nadelstamm- und -Rundholz über Lieferverträge verkaufte: Die Mengen beliefen
sich auf rund 114 000 m3 (82 000 m3
Stamm- und 32 000 m3 Rundholz) und
überstiegen damit das Volumen vom Vorjahr um über 3%.
Zu verdanken war dies dem guten
Stammholzabsatz, wohingegen beim
Rundholz etwas geringere Mengen als
2013 per Liefervertrag verkauft wurden.
Rückläufig im Vergleich zu 2013 wa­ren auch die Industrieholzholzlieferungen: rund 46 000 m3 (2014) gegenüber
51 000 m3 (2013). Immerhin verkaufte
das ONF im vergangenen Jahr mehr Industrieholz über Lieferverträge als noch
in den Jahren 2011 und 2012 (jeweils
42 000 m3).
Dank der allgemein günstigen Konjunktur auf dem Rohholzmarkt konnte
das ONF bei den halbjährlichen Preisverhandlungen mit den Rohholzabnehmern
16 W A L D U N D H O L Z 2/15
■ Am 1. Januar 2015 ist in Deutschland
das neue Mindestlohngesetz in Kraft getreten. Das Gesetz verlangt die Einhaltung des
Mindestlohns von 8,50 Euro pro Stunde für
alle Arbeitnehmer, die in Deutschland tätig
sind; damit auch für Chauffeure Schweizer
Transportunternehmen. Der Mindestlohn gilt
nämlich unabhängig davon, in welchem Staat
der betreffende Arbeitgeber ansässig ist. Aus
diesem Grund bedürfen Transporte aus der
Schweiz nach Deutschland einer schriftlichen
Voranmeldung. Ein Merkblatt dazu stellt der
Schweizerische Nutzfahrzeugverband ASTAG
seinen Mitgliedern auf seiner Website
(www.astag.ch) zur Verfügung. Infos auch
unter www.waldundholz.ch
die Preise für Stamm- und Rundholzlieferungen immer wieder anheben. Damit
lagen die Einnahmen aus den Lieferungen des 2. Halbjahres auf den Kubikmeter gerechnet mehr als 13 Euro über
denen des 1. Halbjahres 2013.
Traditionell wird in Frankreich Holz auf
dem Stock verkauft, im öffentlichen Wald
im Rahmen öffentlicher Versteigerungen.
Seit neun Jahren betreiben die Französischen Staatsforsten aber auch den Verkauf über Lieferverträge und garantieren
damit ihren Abnehmern höhere Versorgungssicherheit. Im 2. Halbjahr 2014
wurden 53% des Stamm- und Rund­
holzes aus den Gemeindewäldern der
Franche-Comté per Liefervertrag verkauft. Beim Industrieholz lag der Anteil
bei 82%.
red.
■ Investitionsbedarf in Wohnsiedlungen
Die im 20. Jahrhundert mit mehrgeschossigen Gebäuden errichteten Wohnsiedlungen
sind stark sanierungsbedürftig, ergab eine
vom Deutschen Institut für Urbanistik und
vom Kompetenzzentrum Grosssiedlungen
e.V. erarbeitete Studie. Gleichzeitig spielten
diese Wohnsiedlungen eine Schlüsselrolle bei
der Stadtentwicklung der kommenden Jahrzehnte. Um diese zu sanieren, müssten insgesamt 90 Mrd. Euro investiert werden. Der
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
spricht von einer «interessanten Beschäftigungsperspektive» für die Bauwirtschaft.
■ Die Wirtschaft in der Franche-Comté
leidet derzeit unter einer sinkenden Konjunktur. Unternehmen schliessen und die Arbeitslosigkeit steigt. Der Wohnungsbau ist rückläufig.
■ Am 18. Januar wurde bei Stuttgart
die proHolz Baden-Württemberg GmbH gegründet. Die Vertreter der vier Verbände
Holzbau Baden-Württemberg, Holzbau
Baden, Forstkammer Baden-Württemberg
und Deutsche Säge- und Holzindustrie (DeSH)
haben dazu einen gemeinsamen Gesellschaftervertrag unterzeichnet. Als Geschäftsführer
wurde Hagen Maraun bestellt. Die proHolz BW wird das Holzmarketing, die Fachinformation und die Fachberatung zum Holzbau in Baden-Württemberg fördern und
entwickeln.
Holzmarkt
Leserbrief: Laubholzhändler Jürg Wüst über Wertholzverkäufe in der Schweiz
Runter vom hohen Ross – auf den Boden der Tatsachen
Unübersichtliche Masslisten, unsachgemässe Präsentation der Stämme auf den Lagerplätzen und lächerliche Geheimniskrämerei bei den Zuteilungen der Lose bestimmen heute leider die Wertholzverkäufe in der Schweiz. Als Händler,
der in der Schweiz einigermassen viel Rohholz umsetzt, erlaube ich mir, hier meine Kritik kundzutun und Verbesserungsvorschläge zu machen.
Der Entwurf des vorliegenden Leserbriefes ist mindestens fünf Jahre alt. Nun
haben mich diverse Holzkäufer aus dem
In- und Ausland sowie mein Mitarbeiter,
René Mürset, darin bestärkt, diesen Artikel endlich zu veröffentlichen. Zu jedem
Wort, das ich hier schreibe, stehe ich.
Wer sich also direkt angesprochen fühlt,
darf mich gerne kontaktieren.
Unsere Firma ist seit Jahren an einer
Zusammenarbeit mit dem Forst interessiert. Insofern bin ich gerne bereit, zusammen mit dem Forst ein schweizweites
Konzept für Wertholzverkäufe zu erarbeiten. Allerdings scheinen mir derzeit
die Holzkäufer bei den Wertholzsubmissionen für dumm verkauft zu werden.
Weniger wäre mehr
Die Organisatoren sollten sich
in folgenden Punkten einigen:
 1.AGB vereinheitlichen. Ich frage mich,
ob die Wertholzverkäufe nicht dem
Submissionsgesetz unterstehen. Wenn
ja, würde dies viele offene Fragen beantworten.
 2.Termine/Dauer absprechen. In diesem Punkt hat sich in den letzten
Jahren schon viel verbessert. Doch
ein Kollege aus Deutschland, der alle
Wertholzplätze in der Schweiz besucht, behauptet: Alleine für die Anund Abreise für die Schweiz verliere
er sechs Arbeitstage! Eigentlich dürften es nur deren zwei sein! Ich finde,
die Offert-Dauer über mindestens
zwei ganze Wochenenden gut.
 3.Einheitliche Formate für Masslisten.
Meine Ansprüche:
  a.Organisatoren, einigt Euch bitte auf
ein einheitliches Format im PDF.
  b. Einigt Euch bitte auf ein einheitliches
Excel-Format, das für uns auch be­
arbeitbar ist. Ich bin gerne bereit,
Euch einmal meine Kalkulation zu zeigen. Diese beinhaltet unter anderem
­d­­e­finiertes Verwendungsmass und
Preis; Restmass (Zweitlänge) und Preis;
Transportkosten; diverse Währungen
usw. Kurz, eine endlos lange ExcelTabelle! Vielleicht versteht Ihr dann,
welchen Aufwand uns ein einheitliches und bearbeitbares Format ersparen würde.
  c. Nummern auf den Listen so sortieren,
wie die Stämme auf dem Platz liegen.
 d.Für Wertholz gilt ein individueller
Rindenabzug in Zentimeter (cm) und
nicht in Prozent.
 4.Vermessung. Wir vermessen weit über
20 000 m3 Laubholz pro Jahr. Nichts
gegen Elektronik im Wald, aber aus
täglicher Erfahrung weiss ich: Die
Fehlerquote ist enorm! Ich weiss
auch, dass man Rundholz zehn Mal
vermessen kann – es ergibt immer
ein anderes Mass. Wenn aber pro Lagerplatz ein und dieselbe Person die
Stämme vermisst, weiss der Käufer
nach dem 3. Stamm, wie der ganze
Lagerplatz vermessen ist.
Fotos: J.Wüst
Eigentlich sollten mir, als Rundholzhändler, die Wertholzverkäufe ein «Dorn» im
Auge sein; denn letztlich bringen mich
diese um die Möglichkeit, die wertvollen
Stämme im Direkteinkauf vom Forst zu
erwerben.
Ich bin aber der Meinung, dass jeder
Verkäufer die Freiheit haben soll, sein
Holz dem Meistbietenden zu verkaufen.
Ich frage mich allerdings oft, warum wir
in unserer Firma immer höhere Umsätze
machen, wobei für uns immer weniger
übrig bleibt. 10% der Umsätze täten es
vielleicht auch, wenn wir unsere Margen
um 90% steigern könnten.
Doch die Verantwortlichen der Wertholzverkäufe handeln offenbar nach dem
Motto: «Jeden Morgen steht ein Dummer auf, der jedes Holz zu jedem Preis
zahlt. Man muss ihn nur finden!» So
kommt es mir jedenfalls oft vor, wenn ich
die Wertholzverkäufe besuche und anschliessend die Ergebnisse vergleiche. Sicher ergeben die Wertholzverkäufe eine
gewisse Transparenz auf dem europäischen Rundholzmarkt. Nur: Wissen die
einzelnen Förster etwas damit anzufangen? Die nach den Verkäufen veröffentlichten Statistiken sind für mich in keinem
Fall relevant! Nun aber zu den Fakten.
Man könnte meinen, die Stämme seien
vom LKW gefallen und in die Wiese geplumpst. Tatsächlich liegen sie aber auf
einem Lagerplatz und warten als «Wertholz» auf Käufer.
Vorbildliche Präsentation! Der Stamm liegt
nicht direkt auf dem Boden, sondern auf
zwei Lagern. Die Stirnseiten des Stamms
sind frisch abgesägt und sauber.
Gammelholz: verdreckte und verfärbte
Stämme – und am oberen Stammende
kein Lager.
W A L D U N D H O L Z 2/15 17
Holzmarkt
Übrigens: Sorry, aber die alte Eiche in
Riniken mit 1,5 m Längenzumass –
für mich eine bewusste Täuschung
der Käuferschaft. (Siehe oben: Es
steht jeder Tag ein Dummer auf, man
muss ihn nur finden!)
 5.Elektronische Offert Eingabe. Käufer
sollten Offerten in jedem Fall auf
elektronischem Weg machen können. Dabei sollte auch sicher sein,
dass ihre Offerten nicht im Spam-­
Filter des Empfängers landen oder
dass der Empfänger wenigstens den
Spam-Filter kontrolliert. (Alles schon
passiert.)
 6.Zuteilungsbestätigung verschicken.
Der Aargauische Waldwirtschaftsverband (AWV) macht das so. Das finde
ich super. Es schliesst Unstimmigkeiten aus.
 7.Transparenz bei Zuteilungen. Organisatoren, vergesst, dass Ihr die Käuferschaft für dumm verkaufen könnt.
Geheimniskrämerei hat kurze Beine.
Ihr müsst wissen: Wenn morgen in
Sibirien ein Hölziger furzt, wissen wir
das zwei Tage später!
Eine Botschaft an die Holzmarkt Ostschweiz: Die lange Eiche, letztes Jahr,
von Henau, habe ich zehn Tage später direkt dem Käufer abgekauft, der
den Zuschlag bekommen hatte (unter
dem Preis, den ich bei der Submission
offeriert hatte). Ausserdem war die
Aussage falsch, der Käufer sei ein
Ausländer gewesen. Darum fordere
ich:
  a. Offenlegung einer Käuferliste.
  b. Offenlegung der Höchst-, Zweit- und
Drittgebote.
 8.Korrekte Rechnungstellung:
  a.Man kann erwarten, dass es höchstens zwei Rechnungen pro Platz gibt,
eine für zertifiziertes und eine für
nicht zertifiziertes Holz. Es gibt wel-
18 W A L D U N D H O L Z 2/15
che, die haben noch nicht begrif­fen, dass es für FSC- und Nicht-FSCHolz zwei verschiedene Rechnungen
braucht!
 b. Die Rechnungen sind oft unübersichtlich.
Anforderungen an Lagerplätze
  1. Der Platzchef ist verantwortlich, und
die Rundholzlieferanten sollen auch
das Vertrauen zu ihm haben.
  2. Was ist Wertholz? Für mich als «Hölziger» ist jeder Stamm wertvoll.
Schlussendlich soll aber der Platzchef
die Möglichkeit haben, zu entscheiden, was Wertholz ist
  3. Unter Wertholz gehört vorn wie hinten ein Lager, wie ich dies vor bald
40 Jahren als Forstwart gelernt habe.
  4. Zwischen den Stämmen muss ein Ab­
stand von mindestens einem Meter
vorhanden sein. Wertholz muss man
auch unten beurteilen können. Oft
sind die fehlerhaften Stellen ohnehin
auf der Unterseite.
  5. Die Stämme müssen vorn und hinten
frisch abgesägt werden. Durch Manipulationen kommt es oft vor, dass
die Stämme verschmutzt sind.
  6. Daher fordere ich: eine neue und einheitliche Vermessung.
  7.Dass die Stämme holzartensortiert
sind, ist schön, aber für mich nicht relevant.
  8. Die Stammnummern-Folge auf dem
Platz muss mit der auf der Massliste
übereinstimmen.
 9. Die Stämme müssen während der
Eingabedauer schneefrei sein.
10. Die Abfuhrbestimmungen kann jeder
Platzchef selber festlegen. Er ist ja
auch verantwortlich. An diversen
Orten in Europa darf Rundholz nur
im Beisein des Platzwartes abgeführt
werden.
Beurteilung der Plätze
Ich erlaube mir, die Wertholzplätze zu beurteilen, wie ich sie in den letzten Jahren
erlebt habe:
 1.Buchs SG: Schlechter und liebloser
kann man Rundholz nicht präsentieren. Listen und Nummernfolge sind
das reinste Chaos! Der Wertholzanteil ist klein.
 2.Henau: Die Stämme liegen zu eng.
 3.Kaltbrunn: Die Stämme liegen zu
eng. Oft kein Wertholz vorhanden!
 4.Bodensee Gant: vorbildlich präsentiert
 5.Winterthur: oft ohne Lagerhölzer und
viel zu eng gelagert
 6.Katzensee: oft zu eng gelagert
 7.Horw: Zu eng gelagert, die Holzfehler sind oft unten.
 8.Rheinfelden: Manche Stämme liegen
zu eng, sonst vorbildlich.
 9.Siggenberg: keine Lagerhölzer, Stämme zu eng gelagert
10. Riniken: fehlende Lager, oft ver­
schmutz­te Stirnseiten
11. Wohlen: vorbildlich präsentiert
12. Unterentfelden: oft zu geringe Mengen
13. Grafenried: vorbildlich präsentiert
14. Büren: oft zu eng, sonst super
15. Gempen: vorbildlich präsentiert
16. Allschwil: oft keine Lagerhölzer und
zu eng gelagert
17. Colombier: hinten keine Lagerhölzer,
oft kein Wertholz
18. Lausanne: wenig Wertholz, ist aber
auch nicht so deklariert. Chaos mit
m.R.- und o.R.-Vermessung
19. Kerzers/Murten: kein Wertholz, aber
auch nicht als solches deklariert. Der
Eindruck von «Mauscheleien» liegt
nahe.
Ich freue mich auf eine konstruktive Zusammenarbeit. Möriken, im Januar 2015
Der Forstbetrieb der Bürgergemeinde Reigoldswil (BL) sucht
ab März 2015 oder nach Vereinbarung
eine/n Forstwart/in (100%)
Der Forstbetrieb betreut die Gemeinden Reigoldswil, Bretzwil
und Lauwil. Zu den Aufgaben gehören die Holzernte, Arbeiten
in Naturschutzprojekten, Jungwaldpflege, Arbeiten für Dritte,
sowie Mitarbeit bei der Einwohnergemeinde.
Was wir von Ihnen erwarten:
– Berufsabschluss als Forstwart/in
– Teamfähigkeit
– Technisches Flair
– Selbständiges, zuverlässiges Arbeiten
– Mithilfe bei der Lehrlingsausbildung
– Offenheit für neue Aufgaben
Was Sie von uns erwarten können:
– zeitgemässe Entlöhnung
– interessante und abwechslungsreiche Aufgaben in einem
modernen Jura-Forstbetrieb
– Arbeiten in einem motiverten Forstteam
– Kombinierte Arbeitseinsätze mit Prozessor- und Seilbahnunternehmungen
Für Fragen und weitere Auskünfte steht Ihnen André Minnig,
Revierförster, unter 079 411 29 55 zur Verfügung.
Bitte senden Sie Ihre Bewerbung mit Foto bis am 25. Februar an:
Bürgergemeinde Reigoldswil, Unterbiel 15, 4418 Reigoldswil
Infolge Neuausrichtung des bisherigen Stelleninhabers sucht
die Gemeinde Tinizong-Rona einen
Forstwart
(in Jahresstelle)
Aufgabenbereich:
• Holzerei in einem Gebirgsforstbetrieb mit 1000 ha Wald und
einem Hiebsatz von 5000 Tfm
• Alle übrigen waldbaulichen Arbeiten wie Waldpflege,
Biodiversitätsaufgaben, Verbauungsunterhalt, Wildschutz,
Aufforstungen usw.
• Mithilfe bei der Gemeindewerkgruppe, vor allem beim
Strassenunterhalt und bei der Schneeräumung
• Mitarbeit auf der gemeindeeigenen Sägerei
Anforderungen:
• Abgeschlossene Lehre als Forstwart, wenn möglich mit
Erfahrung in der Gebirgsholzhauerei
• Teamfähigkeit, Belastbarkeit und gute körperliche Verfassung
• Technisches Flair und Freude am Umgang mit Maschinen und
Geräten
• Bereitschaft in einem kleinen Team von 6 Mitarbeitern ein
vielfältiges Arbeits-programm mit einem abwechslungsreichen
Aufgabenpensum zu bewältigen
• Führerausweis Kat. B
Wir bieten dem Arbeitspensum entsprechend gute Entlöhnung,
sowie einen gut eingerichteten Forstbetrieb. Anstellungsbedingungen nach kant. Personalverordnung. Wohnsitznahme in der
Gemeinde Tinizong-Rona erwünscht.
Stellenantritt per 1. April 2015 oder nach Vereinbarung. Sind
Sie interessiert? Auskunft erteilt Ihnen gerne der Revierförster
Peter Janutin, Tel. 079 635 72 58 oder 081 637 13 77. Die üblichen
Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 20. Februar 2015
an die Gemeinde Tinizong-Rona, z.H. Waldfachvorsteher Franco
Poltera, 7453 Tinizong.
W A L D U N D H O L Z 2/15 19
Fotos: Urs Wegmann
Wald und Holz
Einzelschütze im Test,
v.l.n.r.:
BioWit NT 20 cm,
BioWit NT 11 cm,
Biowit Tube,
Biowit Protect.
Was der Förster predigt, soll er auch leben
Nachhaltigkeit –
auch bei den Einzelschützen
Der Forstbetrieb Bucheggberg und die Emme-Forstbaumschulen AG suchen neue Wege für
einen ökologisch vertretbaren Wildschutz bei der künstlichen Verjüngung.
Von Mark Hunninghaus.
Seit einem guten Jahrzehnt haben sich
Einzelschütze auf der Basis von UV-stabilisiertem Polypropylen (PP) oder Polyethylen (PE) als günstige und vermeintlich um­
weltfreundliche Einzelschutzmassnahme
im Forstwesen etabliert.
Die Hersteller der gebräuchlichen Produkte werben mit Slogans wie «um­
weltverträglich», «zerfällt umweltneutral», «ab­
baubar» oder «zersetzt sich
vollständig» um die Käufergunst. Doch
sind diese Produkte wirklich biologisch
abbaubar und hinterlassen somit keine
Spuren im Wald, so wie dies im Produktbeschrieb suggeriert wird? Kann der
Förster die Einzelschütze aus Plastik wirklich guten Gewissens im Wald belassen,
ohne damit das äusserst sensible Ökosystem und dessen Bewohner mit mikro­
skopisch kleinen Plastikpartikeln zu verschmutzen?
20 W A L D U N D H O L Z 2/15
Anfragen bei der EMPA haben ergeben, dass Produkte auf PE- wie auch
auf PP-Basis nicht biologisch abbaubar
(kompostierbar) sind, insbesondere dann
nicht, wenn sie UV-stabilisiert sind, um
den Zerfall des Plastiks unter Sonneneinstrahlung zu verlangsamen.
Auch eine gewisse Gruppe von Biokunststoffen (Bio-PE, Bio-PP, Bio-PA und
Bio-Pet), welche biobasiert hergestellt
werden, ist nicht kompostierbar. All diese
Produkte zerfallen wohl nach einer gewissen Zeit in kleinste Plastikpartikel
(Fragmentierung), jedoch bauen sie sich
nicht biologisch ab.
Viele Förster wenden diese Art von Einzelschützen im Irrglauben an, dass sie ein
umweltfreundliches Produkt im Wald einsetzen. Leider ist dem nicht so. Wenn
man von schweizweit 500 Forstbetrieben
ausgeht, welche pro Jahr jeweils rund
2000 zu schützende Jungbäume pflan-
zen, so muss davon ausgegangen werden, dass jährlich ca. 260 000 kg Kunststoff in den Wald eingebracht werden
und dort zumeist auch belassen werden.
Produkte wie TUBEX-Ventex oder witasek-FREIWUCHS haben sich zwar im
Wald sehr gut bewährt und sind qualitativ einwandfrei, jedoch sollten sie nach
Ablauf ihrer Aufgabe als Wildschutz nicht
im Wald belassen werden, sondern auf
jeden Fall entfernt und fachgerecht entsorgt werden.
Wem dieser Aufwand zu gross ist, für
den bieten sich Alternativen.
Der Forstbetrieb Bucheggberg hat aufgrund dieser unbefriedigenden Ausgangslage die Emme-Forstbaumschulen AG,
welche von Marc Hirt und Simon Schori
geführt wird, angefragt, ob sie biologisch
abbaubare Einzelschütze als Alternative
zu den herkömmlichen Kunststoff-Produkten im Sortiment hätten. Interessan-
Wald und Holz
Unverzinkter Drahtkorb (0,6 mm starkes
Sechseckgeflecht)
terweise hat sich die Leitung der EmmeForstbaumschule zeitgleich mit dieser
Frage auseinandergesetzt und bei ihren
Recherchen mehrere Produkte gefunden,
welche die Kriterien der Kompostierbarkeit erfüllen.
Es gibt Alternativen
Der Forstbetrieb Bucheggberg konnte
diese Baumschutzhüllen daraufhin bei
den Herbstpflanzungen 2014 versuchsweise einsetzen. Die neu eingesetzten
Produkte der Firma witasek basieren auf
biologisch abbaubarem Biokunststoff
(z.B. PLA, PHA, Stärke-Blends) und auf
Spezialpapier.
Die Produkte auf Papierbasis (BioWitNT, 11 cm und 20 cm) haben eine Lebensdauer von rund 2–3 Jahren, was sich
im Wald wahrscheinlich als zu kurz herausstellen wird. Zudem scheinen diese
zwei Produkte wegen ihres geringen
Lichtdurchlasses eher ungeeignet für
Baumarten wie Douglasien oder Lärchen
zu sein. Die Erfahrung muss diese Annahmen jedoch zuerst noch bestätigen.
Die Baumschutzhülle BioWit-Tube hingegen hat sich als äusserst anwenderfreundliches Produkt entpuppt und lässt
aufgrund der 100%igen kompostier­
barkeit Optimismus aufkommen. Als Alternative zur BioWit-Tube ist auch ein
Einsatz der BioWit-MONO oder der Biowit-Protect-Hülle denkbar. Der Nachteil
dieser drei Baumschutzhüllen ist jedoch
ihr geringer Durchmesser, der das Spekt-
rum an schützbaren Baumarten stark einschränkt. Bei Baumarten wie Douglasien,
Lärchen und Eichen sind breitere Durchmesser von Vorteil.
Will man auch diese Baumarten mit
einem ökologisch vertretbaren Einzelschutz schützen, kommt nach wie vor eigentlich nur der unverzinkte Drahtkorb in
Frage.
Die traditionell eingesetzten Drahtgeflechte mit 1,3 mm Drahtdicke haben jedoch je nach Standort eine zu lange Zerfallszeit, weshalb man im Forstbetrieb
Bucheggberg in diesem Jahr einen Versuch mit unverzinktem, 0,6 mm dickem
Sechseckgeflecht lanciert hat, mit der
Idee, die Verrostungsdauer zu verkürzen.
Zu oft mussten Erstdurchforstungen mit
dem Harvester unterbrochen werden, um
eingewachsene unverzinkte Drahtkörbe
von den Bäumen zu entfernen.
Wie man sieht, ist der ideale, biologisch völlig unbedenkliche Wildschutz
noch nicht zu 100% ausgereift und ein
Vorstoss in diese Richtung erfordert momentan vom Förster noch eine gewisse
Flexibilität und Experimentierfreudigkeit.
Jedoch scheint die Sensibilität für dieses
Thema bei Herstellern von Wildschutzprodukten und bei den Vermarktern dieser Produkte, in diesem Fall die EmmeForstbaumschulen AG, zu steigen. Jetzt
müssen nur noch mehr Förster ihr Interesse an nachhaltigen Produkten bekunden, damit sich der Forschungs- und Produktionsaufwand für die Herstellerfirmen
auch lohnt.
Biologisch nicht abbaubarer Einzelschutz
auf PE-Basis zeigt auch nach 15 Jahren
keine Zerfallserscheinungen.
Weitere Infos
Mark Hunninghaus
Betriebsleiter Forstbetrieb Bucheggberg
Einteilung der Biokunststoffe
W A L D U N D H O L Z 2/15 21
Scheiter, wo
andere scheitern:
Brennholzaufbereitung
mit POSCH
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Meterholzspalter
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22 W A L D U N D H O L Z 2/15
Wald und Holz
Der Prototyp der SKIDT4 XXL: Mit 250 PS Motorleistung kann er 205 kN
Zugkraft entwickeln – bei
Bedarf auf einem Rad.
Die neue SKID-T4-Serie von Forest Tract
Ein Skidder «Made in France»
Trotz Konjunkturtief auf dem Forstmaschinenmarkt und trotz allgemeiner Wirtschaftsflaute in
ihrem Land hatten französische Unternehmer den Mut, vor einem Jahr die Firma Forest Tract
zu gründen und eine neue Skidder-Serie zur Marktreife zu entwickeln. Vom grössten Modell,
dem SKID-T4 XXL, präsentierten sie im Herbst einen Prototyp.
Ferdinand Oberer.
Der Vater der neuen SKID-T4-Forstschlepper-Serie heisst Philippe Bourgeois. Er
stammt aus dem französischen Jura und
hatte dort regelmässig seinem Bruder
beim Holzrücken geholfen. Über zehn
Jahre lang trug er den Gedanken mit sich
herum, robuste Skidder «Made in
France» auf den Markt zu bringen.
Vor vier Jahren fand er schliesslich mit
der Groupe MCM Meusienne de Mécha­
nique einen Partner für sein Projekt. Die
MCM ist ein auf Industriemechanik spe­
zialisiertes Metallbauunternehmen mit
rund 100 Mitarbeitern, das an fünf
Standorten spezielle Komponenten für
die Energieindustrie entwickelt und herstellt, darunter Anlagen für Schleusen
und Atomkraftwerke. Vor einem Jahr
ging aus dieser Partnerschaft zwischen
Philippe Bourgeois,
Initiator und Ent­
wickler der neuen
Skidder-Serie
Philippe Bourgeois und MCM die Firma
Forest Tract hervor, eine Filiale von MCM,
mit Sitz in Saint-Dizier (Champagne-Ardenne), der heute neben Philippe Bourgeois noch vier ehemalige Mitarbeiter der
Muttergesellschaft angehören.
Während der Vorführung im Oktober,
im Wald bei Doulaincourt-Saucourt, rund
50 km südlich von Saint-Dizier, machte
Forest Tract erstmals das Ergebnis der
mehrjährigen Entwicklungsarbeit sichtbar: den Prototyp des SKID-T4 XXL, des
grössen Skidders der Serie. Einige der Besucher stellten sich dabei die Frage: «Gibt
es auf dem derzeit gesättigten Markt genügend Kunden für eine solche Maschine?»
Philippe Bourgeois und seine Kollegen
von Forest Tract gaben sich optimistisch
und hoben als eines der wichtigsten
­Verkaufsargumente den hydraulischen
Einzelradantrieb hervor. «Die SKID-T4Modelle gehören zu den ersten Forstmaschinen mit hydraulischem Einzelradantrieb. Sie sind sehr bequem zu fahren,
denn sie besitzen keine Gangschaltung,
keine Kardanwelle und kein Differenzial.
W A L D U N D H O L Z 2/15 23
Wald und Holz
Der Skidder ist robust gebaut und eignet sich für Einsätze unter rauen Be­dingungen.
Mithilfe dieses Steuerungssystems werden die Räder je nach
Kraftbedarf individuell angetrieben. Fährt etwa ein Rad über
eine Stelle mit schmierigem UnTrotz des empfindlichen, tonreichen Bodens bei
tergrund, drosselt der HydraulikDoulaincourt-Saucourt hinterlässt der mit dicken
motor die Kraft dieses Rades und
Buchenstämmen beladene SKID-F4 XXL kaum
verhindert dadurch Schlupf. UmFahrspuren.
gekehrt steigt die Kraftübertragung auf ein Rad, wenn es ein
Das Fahrverhalten ist in jeder Situation Hindernis wie z.B. eine Wurzel überwinsehr ausgeglichen, und dem Motor wer- den muss. Bei Bedarf kann das Hydraulikden treibstoffverbrauchende Lastspitzen system sogar die gesamte Kraft des Moerspart. Der Skidder hat zudem stets op- tors auf ein Rad übertragen.
timale Radhaftung und arbeitet daher
Massanfertigungen im
sehr bodenschonend.»
Der Einzelradantrieb
Der SKID-T4 XXL wird von einem 250 PS
(184 kW) starken 6-Zylinder-Motor von
John Deere angetrieben. Beim mittleren
und kleinen Modell bringen die Motoren
jeweils 200 und 150 PS Leistung.
Bei allen drei Modellen der Serie überträgt ein von Poclain Hydraulics und Forest Tract gemeinsam entwickeltes Hydrostatikgetriebe die Kraft auf die vier
Räder, und zwar mit vier voneinander
unabhängigen Hydraulikkreisläufen mit
jeweils eigenem Motor und eigener
Hochdruckpumpe.
Die für den Radantrieb benötigte Kraft
berechnet ein Computer, den Sensoren
an den Rädern permanent mit Informa­
tionen zum Fahrverhalten jedes einzelnen
Rades versorgen.
24 W A L D U N D H O L Z 2/15
eigenen Haus
Abgesehen vom Antriebssystem hofft Forest Tract, mit individuell konzipierten
Fahrgestellen Kunden zu gewinnen. Während es beim vorderen Chassis, für Motor
und Kabine, für die drei Modelle zwei
­Varianten gibt – eine für die 6-ZylinderMotoren des «XXL» und «XL» und die
zweite für den 4-Zylindermotor des «L» –,
baut Forest Tract die hinteren Chassis für
Kranaufbau, Seilwinden und Rückeschild
nach Kundenwusch.
«Da wir eine Filiale von MCM sind,
können wir jede individuelle Vorgabe
eines Kunden intern umsetzen», erklärte
Philippe Bourgeois während der Vorführung. Faouzi Doghmi, Mitgründer und
Geschäftsführer von MCM, fügte hinzu:
«Fast alle unserer Aufträge aus der Industrie sind Einzelfertigungen. Damit sind
wir darauf spezialisiert, Prototypen herzustellen und haben unsere internen Planungs- und Herstellungsabläufe daran
angepasst.»
Um die «Karte» individuelle Kundenbefriedigung auch bei den Aufbaukomponenten möglichst gut ausspielen zu
können, hat MCM zusammen mit Forest
Tract u.a. eigene Kräne für die SKID-T4Serie entwickelt. Die Kräne sind um 300°
drehbar und stehen auf einem Kranfuss
mit 20° Tilt (Neigungsfunktion). Dadurch
eignen sich die Skidder auch für Hebearbeiten im steilen Gelände.
Der Kran der beiden grösseren Modelle hebt bei 10 m Reichweite 2,5 t, der
Kran des kleinsten «L»-Modells bis 1,8 t.
Philippe Bourgeois räumt allerdings
ein, dass der Kran auf dem SKID-T4-XXLPrototyp noch an Kinderkrankheiten leidet: «Er muss noch leichter werden, und
die Hydraulikleitungen müssen wir nach
innen verlegen, um sie vor Beschädigung
zu schützen.»
Der Kran des Prototyps wiegt zusammen mit dem Kranfuss 5,5 t. Damit bringt
der SKID-T4 XXL insgesamt 21 t auf die
Waage. Die leichteren Kräne will Forest
Tract in den kommenden Monaten zur
Serienreife bringen. Auf Wunsch montiert das Unternehmen auch Kräne anderer Hersteller auf seine Skidder.
Ergonomische Ausstattung
Hinter der Kabine des SKID-T4 XXL ist
eine Doppelseilwinde angebracht, die Fo-
Wald und Holz
Eingeschränkte Sicht aus der Fahrerkabine
auf das Heck. Eine Kamera am Rückeschild
soll diesen Mangel beheben.
rest Tract für jeweils ein 280 m langes
und 14 mm dickes Stahlseil pro Trommel
konzipiert hat. Die Seilgeschwindigkeit
der Windentrommeln lässt sich stufenlos
zwischen 0 und 150 m/min regeln. Die
mittlere Zugkraft beträgt 160 kN. Als Option liefert Forest Tract auch Windentrommeln mit 200 kN Zugkraft.
Bei der Ausstattung der kippbaren Kabine setzt Forest Tract Wert auf ergonomische Qualität. Dafür sorgen ein be­
quemer Drehsitz von Grammer und eine
bedienerfreundliche Regelungstechnik
von Danfoss.
Allerdings beengen beim Prototyp die
robusten Anbauten des Skidders das
Sichtfeld vom Sitz der Kabine aus. V.a.
der Kran, das grosse Rückeschild und die
beiden artikulierbaren Klemmbänke verdecken die Sicht auf den Arbeitsbereich
am Heck des Skidders. Forest Tract plant,
diesen Mangel mithilfe von Kameras an
Heck und Front der Maschine auszugleichen.
Partnerschaft mit John Deere
Bei allen Modellen der Serie ist im Steuerungscomputer ein Pannenanalysesystem integriert. Dadurch kann, im Fall
einer Panne, der Computer auf dem Display der Kabine den Fahrer über die Pannenursache informieren.
Der Computer kann die Pannennachricht auch direkt an Forest Tract senden.
Dessen Servicedienst stellt dann anhand
der Daten die passenden Mittel bereit,
Die SKID-T4-Maschinen erfüllen die Abgas­
normen von TIER IV Final. Der Partikelfilter
ist beim Prototyp noch am Einstieg der
­Kabine montiert. Bei der Serienversion soll
er auf der Motorhaube angebracht werden.
Der Kran hebt 2,5 t bei 10 m Reichweite.
Mit Kranfuss wiegt er allerdings 5,5 t.
­Forest Tract wird ihn leichter bauen und
auch die Hydraulikleitungen nach innen
verlegen.
um die Panne möglichst schnell zu beheben. Aus Gründen des Datenschutzes
übermittelt der Computer jedoch nur Informationen an Forest Tract, wenn der
Besitzer der Maschine dem ausdrücklich
zustimmt.
«Unser Ziel ist, jegliche Panne innerhalb von 24 Stunden zu beheben. Bei
leichteren Fällen werden wir dem Maschinist am Telefon die nötigen Reparaturanweisungen geben. Braucht es Ersatzteile, können wir diese am folgenden
Tag vor Ort liefern. Der Kunde muss nur
vor 16 Uhr anrufen», erklärte Philippe
Bourgeois.
Um die Leistungen beim Kundendienst
zuverlässig erbringen zu können, hat Forest Tract eine Servicepartnerschaft mit
John Deere geschlossen. Im Rahmen dieser Partnerschaft betreut John Deere
Kunden von Forest Tract in Frankreich, im
deutschsprachigen Raum sowie in einigen anderen Ländern Europas. «Gerade
im deutschsprachigen Raum, wo die
Konkurrenz sehr gross ist, ist die Partnerschaft mit John Deere sehr wichtig für
uns», meinte Philippe Bourgeois.
schinen arbeiten.» Da spiele es auch kaum
eine Rolle, dass der Bodendruck seiner
Vierrad-Skidder dank der grossen Nokian-Reifen im Verhältnis zum Maschinengewicht genauso niedrig sei wie bei
den meisten sechsrädrigen Schleppern.
Deswegen rechnet Philippe Bourgeois
damit, dass nur der Kleinste der Serie in
Deutschland Käufer findet, der 10 t
schwere SKID-T4 L.
Dagegen sei in Frankreich der Bedarf
an stärkeren Skiddern grösser. Besonders
in Gegenden mit viel Kleinprivatwald und
schlechten Erschliessungsnetzen hofft
Forest Tract daher auch für die grossen
Modelle auf Kunden. Forest Tract hat
nämlich seine Skidder mit Einzelradantrieb und robusten Bauteilen auf schonende Einsätze in solch rauen Verhältnissen ausgelegt. Ein Beispiel für die
robusten Materialien der Maschinen ist
das Knickgelenk aus einer Speziallegierung, das keinen Schmierstoff und damit
keine Wartung benötigt.
Beim grössten Skidder der Serie, dem
«XXL», rechnet Philippe Bourgeois allerdings auch in Frankreich nur mit vereinzelter Nachfrage. «Die meisten Verkäufe
erhoffen wir uns vom kleinen und vom
mittleren Modell. Den Prototyp des XXL
haben wir v.a. gebaut, um zu zeigen, was
wir können.»
Sanfte Arbeit im rauen Gelände
In Deutschland sieht allerdings auch Phi­
lippe Bourgeois kaum Verkaufschancen
für seine grossen Skidder-Modelle: «In
vielen Ländern der Bundesrepublik bekommen Forstunternehmer wegen der
Bodenschutzauflagen nur öffentliche Aufträge, wenn sie mit sechsrädrigen Ma-
Infos
www.forest-tract.com
www.meusemeca.com
W A L D U N D H O L Z 2/15 25
26 W A L D U N D H O L Z 2/15
Fotos: B. Hunziker
Wald und Holz
Richard Stocker ermittelt
während des Kurses in
Biel den Holzvorrat mit
der Bitterlich-Methode.
Beobachtungen an einer Anzeichnungs-Übung
Dauernd Dauerwald üben
Die Dauerwald-Bewirtschaftung hat in vielen Waldflächen in der Schweiz bereits Einzug ge­
halten. Der multifunktionale Wald überzeugt die Bewirtschafter. Im Dauerwald fallen keine
­Kosten für intensive flächige Bepflanzungen an, der Aufwand für die Jungwaldpflege ist deutlich kleiner. Und vor allem kann immer und regelmässig auf der gesamten Waldfläche Holz
­geerntet werden. Die Dauerwald-Bewirtschaftung hat aber einen Haken: Sie muss geübt,
­gelernt und erfahren werden. ProSilva führt daher regelmässig gut besuchte AnzeichnungsÜbungen durch.
Von Brigitt Hunziker Kempf.
Die 70 a grosse Waldfläche liegt am Südhang oberhalb von Biel. Auf ihr fühlen
sich Baumarten wie Buche, Tanne, Bergahorn und Esche heimisch. Vor rund 24
Jahren wurde sie das letzte Mal bewirtschaftet und gepflegt. Im Herbst galt ihr
die Aufmerksamkeit der Kursteilnehmer
der «Anzeichnungs-Übung» von ProSilvaSchweiz. Die Fläche soll, gemäss neuer
Betriebsausrichtung, in die DauerwaldBewirtschaftung überführt werden. Wie
soll dies geschehen?
Die 23 Kursbesucher teilen sich in
Gruppen auf und begehen – mit Farbbändern ausgerüstet – die Fläche mit
fachmännischem Blick. Welche Bäume
sind beim ersten Holzschlag zu ernten,
wo muss mehr Licht auf den Boden fallen, welches sind geeignete «Nachrücker»? Es wird in den Gruppen laut und
zum Teil heftig diskutiert. Nicht immer ist
man sich über die Auswahl einig. «Während der Anzeichnungs-Übung entdecken die Teilnehmenden immer wieder,
dass es kein einzig wahres Rezept für die
Auslese gibt. Fachwissen, Erfahrungen,
aber auch Vorlieben für Baumarten spielen dabei eine Rolle», weiss der Kursleiter, Richard Stocker. Für eine optimale
Wahl der Hiebsmenge ist die ganzheitliche Betrachtung der Fläche entscheidend. Das heisst, der kundige Blick auf
den Boden, aber auch der Blick zu den
Baumkronen ist Pflicht. Wird eine Fläche
in die Dauerwald-Bewirtschaftung überführt, ist das Mass für die Ernten schwierig zu finden: Wird zu wenig ­herausgenommen, kann sich auf der Fläche
W A L D U N D H O L Z 2/15 27
Wald und Holz
Kuno Moser, Oberförster der Burgergemeinde Biel
nicht genügend schnell eine Veränderung
entwickeln – wird zu viel herausgenommen, gehen Zuwachs, Stabilität, Waldbinnenklima und Zukunftsbäume verloren.
Die Landwirte Martin Kaufmann und Hans Mathys diskutieren mit «ihrem» Förster,
Marc Maeder, auf der Übungsfläche den zukünftigen Dauerwald-Bestand.
Schönes Waldbild
Die obgenannte Fläche gehört zum Wirkungsgebiet von Kuno Moser, seit zwölf
Jahren Oberförster der Burgergemeinde
Biel. Er ist vor zehn Jahren dem Verein
ProSilva beigetreten. «Die Dauerwald­
Bewirtschaftung hat für mich verschiedene positive Aspekte», so Kuno Moser.
Dauerwald benötigt einen kleinen Pflege­
aufwand, und Holz kann in einem definierten, regelmässigen Turnus auf den
Flächen geerntet werden. Für den Forstingenieur ist aber auch etwas Weiteres
wichtig: «Unser Wald liegt am Stadtrand
und ist ein beliebtes Naherholungsgebiet
der Bevölkerung. Dauerwälder besitzen
eine durchmischte, schöne Waldstruktur.
Dies gefällt den Waldbesuchern. Die Holzernteeingriffe wirken nicht radikal, denn
es werden nur einzelne Bäume entnommen. So verändert sich das Waldbild nicht
abrupt.»
Die gut besuchten Anzeichnungs-Übungen von ProSilva finden seit 20 Jahren
regelmässig einmal im Jahr statt. Immer
wieder sind auch Dauerwald-Neulinge
mit von der Partie. So zum Beispiel die
beiden Landwirte Hans Mathys und
­Martin Kaufmann. Sie arbeiten als Waldarbeiter in Forstrevieren der Region Oberaargau und begleiten «ihren» Förster,
Marc Maeder, jeweils beim Anzeichnen
der zu erntenden Bäume und besprechen
die Fällaktionen. «Ich kenne die Dauerwald-Bewirtschaftungsform noch nicht so
lange», erklärt Hans Mathys. «Aber ich
finde es eine gute, sinnvolle Sache.» Die
zwei Waldarbeiter möchten nun mit dem
Besuch des Kurses noch mehr Einblick in
die Handhabung der Pflege und Hege im
Dauerwald erhalten.
28 W A L D U N D H O L Z 2/15
Ihr Förster, Marc Maeder, kennt die
Dauerwald-Thematik hingegen seit seiner Ausbildungszeit zum Forstwart. «Ich
bin quasi damit aufgewachsen.» In seinem Forstrevier, Altachen-Oenz, versucht
er den Privatwaldbesitzern die Grundsätze der Dauerwald-Pflege näherzubringen. «Ich gehe aber nicht missionieren.»
Bewirtschaftungsform muss
­gelernt werden
Missionieren oder Überzeugungsarbeit
leisten muss auch Patrik Mosimann aus
Grenchen nicht. Er ist seit 19 Jahren ProSilvaSchweiz-Mitglied und ist immer wieder an den Anzeichnungs-Übungen mit
von der Partie. Vor 21 Jahren hat er das
Forstrevier der Bürgergemeinde Grenchen übernommen. Bei seinem Stellen-
Patrik Mosimann,
Forstrevier der Bürgergemeinde
Grenchen, ist stolz
auf das Dauerwald-Bild in seinem Revier.
antritt wurde festgehalten, dass er den
Wald – wie es sein Vorgänger begonnen
hatte – im Dauerwald-System bewirtschaften muss. Der Wald umfasst 970 ha.
Die gesamte Fläche wird seit 1995 als
Dauerwald bewirtschaftet. «Damals besass ich noch keine Erfahrung mit der
Dauerwald-Bewirtschaftung und nur
­wenige Kenntnisse in Bodenkunde. Ich
musste dies von Fachleuten lernen und
meine Lehren im Wald der Bürgergemeinde Grenchen machen.»
Bereits zu jener Zeit wurden Anzeichnungs-Übungen durchgeführt. Damals
hiess ProSilva noch «Arbeitsgemeinschaft
naturgemässe Waldwirtschaft» (ANW).
In der Zwischenzeit ist Patrik Mosimann
«ein alter Hase» in diesem Bereich. «Ich
kenne in meinem Waldgebiet beinahe
Wald und Holz
jeden Baum, kenne die Bodeneigenschaften der Flächen, die Ansprüche der verschiedenen Baumarten.» Diesen grossen
Wissensfundus gibt er an Führungen
durch seine Waldflächen gerne weiter.
Forstfachleute aus Zollikofen, Lyss, Maienfeld und sogar aus dem Ausland sind
bei ihm immer wieder zu Besuch.
Eine Frage wird während dieser Führungen immer gestellt: die Frage nach
der Wirtschaftlichkeit des Dauerwaldes.
Denn oft wird Dauerwald für eine ökologisch-romantische Bewirtschaftungsform
gehalten. Wissenschaftliche Studien widersprechen dieser Auffassung. Auch die
Erfahrungen und Zahlen von Patrik Mosimann zeigen: Dauerwald = ökonomischer Wald. Warum? «Wir haben keine
kostenintensiven flächigen Bepflanzungen und deutlich weniger Aufwand für
die Jungwaldpflege. Wir können immer
und regelmässig auf der gesamten Waldfläche Holz ernten. Im Dauerwald existieren keine geräumten Flächen, auf welchen erst in dreissig Jahren wieder Holz
geerntet werden kann. Naturereignisse
bilden hier die Ausnahme. Holz wächst
bei uns überall auf jeder Fläche.»
Theorie und Praxis
In Biel haben die Kursteilnehmer die Fläche begutachtet und angezeichnet. Die
Gruppe besammelt sich für eine Besprechung. Für Richard Stocker ist klar: «Auf
dieser Übungsfläche fehlen die jungen
Bäume. Es fällt zu wenig Licht auf den
Boden. Hier sind Werte verloren gegangen, weil das Kronendach zu dicht ist, zu
lange nicht durchforstet wurde.»
Die Gruppen erläutern untereinander,
wie viele Quadratmeter Grundfläche sie
herausnehmen würden. Die Unterschiede
der Nutzungsmengen sind gross. Die
einen sind bei ihrer Auswahl zu zaghaft,
die anderen zu forsch. Was ist nun richtig? Theorie und Praxis sind in dieser Fragestellung zu kombinieren. Fachleute
empfehlen, bis zum Erreichen der Zielgrundfläche etwa 20–22% der Grundfläche herauszunehmen, um danach jeweils
nur noch den Zuwachs zu ernten. «Aber
ihr müsst euren Wald, seine Gegebenheiten, den Boden, die Wüchsigkeit kennen,
um richtig zu entscheiden», sagt Stocker.
Wald in einen Dauerwald zu überführen,
erfordert je nach Ausgangssituation sechs
bis zwölf Eingriffe in einem Abstand von
jeweils fünf Jahren. Es ist keine HauruckÜbung. Nein, es ist eine langfristige Investition in die Zukunft. Wer nicht gewillt
sei, den Wald in einem klar definierten
Rhythmus zu bewirtschaften und die Fläche ganzheitlich zu betrachten, soll keine
Er sammelt Daten rund um die Dauerwald-Bewirtschaftung für die Zukunft: Roland Steiner, Förster des Reviers Egg-Ost-Stadlerberg.
Dauerwald-Bewirtschaftung anstreben, so
Richard Stocker. «Für waldbauliche Erwägungen sind Grundflächen gegenüber
Holzvorräten viel einfacher zu handhaben. Sie sind durch Kluppieren direkt
messbar oder mit der Bitterlich-Methode
in Sekundenschnelle zu erfassen. Leider
haben wir diese Methoden bei der Ausbildung nicht hinreichend gut gelernt.»
Zur Berechnung von Nutzungsmengen
und zur Kontrolle von Kleinflächen hat
Richard Stocker ein Excel-Modell entwickelt.
Kontrollflächen für die Zukunft
Mit einem solchen Modell befasst sich zurzeit der Kursteilnehmer Roland Steiner,
Förster des Reviers Egg-Ost-Stadlerberg.
Er hat sich vor 14 Jahren, in der Folge des
Jahrhundertsturmes «Lothar», zur Dauerwald-Bewirtschaftung entschlossen. Er ist
seit vier Jahren Mitglied der ProSilva. Einige Erfahrungen hat er bei seinem Tun
schon gesammelt. Nun geht er einen
Schritt weiter. Er hat zusammen mit der
aus Deutschland kommenden Forstwissenschafts-Praktikantin Josephine Schneider in seinem Revier zehn Kontrollflächen
von je ca. 0,5 ha in verschiedenen Waldgebieten zur Beobachtung und Analyse
der Waldentwicklung eingerichtet. Die
gesamte bewirtschaftete Waldfläche ist
in fünf Bewirtschaftungseinheiten aufgeteilt, welche im Turnus von fünf Jahren
genutzt und gepflegt werden.
Pro BWE wurden zehn Kontrollflächen
eingerichtet. Diese Flächen werden nun –
so ist es auch im Betriebsplan festgehal-
Erfahrungen mit dem Wild(druck)
Kuno Moser: «Ein zu grosser Wilddruck ist für die Verjüngung der vom Verbiss gefährdeten Baumarten im Dauerwald noch schwerwiegender als bei flächigen Verjüngungen.
Diesen Baumarten droht ein Totalausfall.»
Marc Maeder: «Der momentan sehr hohe Wildbestand führt unweigerlich zu einem
grossen Verlust an Biodiversität. Und zwar in sämtlichen Waldbausystemen, welche ausschliesslich mit Naturverjüngung arbeiten.»
Patrik Mosimann: «Da die Verjüngung im Schatten der grossen Bäume aufwächst, ist
das Höhenwachstum in der Jugend geringer und die Zeit, in welcher der junge Baum
dem Verbissdruck ausgesetzt wird, deutlich länger. Die Weisstanne hat in Grenchen nur
sehr vereinzelt eine Chance, aus dem Verbiss hinauszuwachsen. Sie wird von der Gams
und dem Reh fast überall ‹niedergehalten›. Ein verstärkter Abschuss zugunsten der Baumartenvielfalt ist deshalb ein Muss!»
Roland Steiner: «Für den Dauerwald und den Waldbestand wichtige Pflanzen, wie die
Tanne und die Eiche, die nicht sehr üppig vertreten sind, werden vom Wild intensiv angenommen. An vielen Orten ist es nur durch mechanische oder chemische Schutzmassnahmen möglich, dass sich diese Pflanzen entwickeln können. Auch Lärchen müssen
geschützt werden, da sie sonst oft gefegt werden.»
W A L D U N D H O L Z 2/15 29
Wald und Holz
ten – vor jedem Eingriff genauer unter
die Lupe genommen, ihre Entwicklung
wird mit Zahlen und Fakten festgehalten.
«Es ist für mich ganz klar eine Investition
in die Zukunft. Ich erfahre durch diese
definierten Flächen und ihre Beobachtung mehr über das Dauerwald-Ver­halten
und die optimale Bewirtschaftung», erklärt Roland Steiner. «Durch diese Grundlagen wird dereinst auch mein Nachfolger in die Lage versetzt, zu rekonstruieren,
was in diesen Beständen rea­lisiert wurde.»
Er habe in den letzten J­ahren nach Gefühl und Gutdünken gehandelt und sei
damit gut gefahren. Er habe aber die Tendenz, so gibt er zu, jeweils zu wenig herauszunehmen. Die alljährlichen Stichproben in den Flächen werden in das von
ProSilva entwickelte Modell eingespeist
(siehe Abbildung). In der Auswertung
sind verschiedenste Aussagen enthalten:
unter anderem, wie sich die Umlaufzeit
und die Grundflächen-Abbauzeit auf
die Eingriffsstärke auswirken, wie sich
scharfe oder zu schwache Eingriffe auf
die Entwicklung des Dauerwaldes auswirken.
Für viele sind die ökonomischen Vorteile des Dauerwaldes in mitteleuropäischen Verhältnissen überzeugend. Bisher
waren vor allem die Plenterwälder im
Kanton Neuenburg, im Emmental und im
Schwarzwald bekannt. Immer mehr verbreitet sich die Dauerwald-Bewirtschaftung auch in Laubwaldgebieten des Mittellandes. Heute ist die naturgemässe
Bewirtschaftung der Wälder u.a. in den
Kantonen Zürich, Bern, Aargau, Thurgau,
Solothurn, Zug, Glarus und St. Gallen
weit verbreitet. Die Flächen als Dauerwald
zu pflegen und zu bewirtschaften, erfordert Erfahrung und ganzheitliches Wissen. «Es ist schön, dass dieses Gedankengut heute in der Ausbildung der Forstleute
mehr einfliesst als in der Vergangenheit»,
sagt Richard Stocker.
Brigitt Hunziker-Kempf
ist freie Journalistin und wohnt in
8471 Berg (Dägerlen)
www.prosilva–ch.ch
Seit Januar 2015 ist Peter Manale Geschäftsführer. Er ist Zentrumsförster der Forstkreise 2 und 3
in Wetzikon (ZH).
Die nächsten Anzeichnungsübungen finden am
23. und 30. Oktober auf dem Marteloskop in
Couvet NE statt. Sie werden in Zusammenarbeit
mit der Fachstelle «Waldbau» durchgeführt.
­Programm und Exkursionsunterlagen werden
unter www.prosilva-ch.ch laufend aufgeschaltet.
30 W A L D U N D H O L Z 2/15
Erfahrungen mit den Lichtbaumarten
Kuno Moser: «Die eigenen Erfahrungen sind noch nicht so gross. Bei uns ist jedoch die
Verjüngung von Eichen problematisch. Dies scheint jedoch nicht nur ein Problem eines
ausreichenden Lichteinfalls zu sein.»
Marc Maeder: «Lichtbaumarten gehören in die Dauerwald-Bewirtschaftung. Es ist jedoch ziemlich anspruchsvoll, diese auf natürlichem Wege einzubringen, da sie bei zu
wenig Licht logischerweise keine Chance haben und bei zu viel Licht sofort durch die
Brombeere stark konkurrenziert werden. Ein geringerer Wilddruck würde helfen, weil
bei unseren Rehen die Lichtbaumarten noch beliebter sind als die Tanne und daher noch
früher ausfallen.»
Patrik Mosimann: «Auch Lichtbaumarten haben in der Dauerwaldbewirtschaftung eine
Chance. Der Mut zur Lücke kann auch Lichtbaumarten zugutekommen. Meist sind die
Lichtbaumarten in der Jugend vermehrt Schatten ertragend und haben deshalb eine
Chance, auch im Dauerwald aufzuwachsen. Zudem gibt es auch im Dauerwald Naturereignisse, welche es erlauben, Lichtbaumarten evtl. auch mit Pflanzung einzubringen!»
Roland Steiner: «Grössere Bestandeslücken erlauben auch in der Dauerwald-Bewirtschaftung die Förderung von Lichtbaumarten. Föhren, Lärchen und Eichen müssen aber
oft zusätzlich durch eine grosszügige Pflege begünstigt werden. Den Lichtbaumarten
muss zwingend über mehrere Jahre konsequent geholfen werden.»
Um unmittelbar Rückschlüsse aus dem aktuell vorgenommenen Eingriff ziehen zu können, werden die Kontrollflächen jeweils in der Zeit zwischen Anzeichnung und Holzernte
vollkluppiert. Die so ermittelten Stammzahlen und Durchmesser des Ausgangsbestands
wie auch des Eingriffs werden schliesslich in das von Richard Stocker entwickelte Stammzahl-Modell eingespeist (siehe Abbildung). Die Hauptaussagen der Auswertung bestehen
im Vergleich der Durchmesser-Stammzahl- bzw. der Durchmesser-Grundflächen-Verteilung des aktuellen Zustands mit dem angestrebten Gleichgewichtszustand im Dauerwald.
Die grafische Darstellung vermittelt schnell einen Überblick darüber, wie weit der Bestand
­hinsichtlich des Vorrats wie v.a. auch der Struktur noch vom Dauerwald entfernt ist. So
lässt sich schlussendlich auch die Anzeichnung in Bezug auf die Eingriffsstärke in den jeweiligen Durchmesserbereichen beurteilen. Das Modell zeigt darüber hinaus, wie z.B. die
Umlaufzeit und die angenommene Grundflächen-Abbauzeit die jeweiligen Eingriffsstärken beeinflussen.
Josephine Schneider, B. Sc. Forstwissenschaften; Dresden
Fotos: Demian Bölsterli
Wald und Holz
In verschiedenen Kantonen sind derzeit weitere Windkraftprojekte auf Waldstandorten in Prüfung. Im Kanton Waadt
laufen Verfahren zum Bau von Anlagen
auf sog. Wytweiden, Arealen mit einem
Mosaik aus Wald und Weideland.
Waldfläche
Die Hauptetappen eines Verfahrens zum
Bau von WKA sind die Erteilung der Baubewilligung für die Anlage (Fundament,
Rotor, Mast) und die Genehmigung für
den Bau von Erschliessungsanlagen wie
Zufahrtswege und Leitungen.
Viele potenzielle WKA-Standorte liegen im Perimeter sog. Ausschlussgebiete
und sind für die Windnutzung tabu.
­Ausschlussgebiete sind z.B. Flachmoore.
Auch der Wald ist grundsätzlich geschützt. Gegebenenfalls können aber
Waldflächen nach schlüssiger Interessenabwägung zwischen der Windenergie
und der Walderhaltung als Standort in
Betracht kommen. In diesem Fall können
temporäre und definitive Rodungsbewilligungen beantragt werden.
Dauerhaft und temporär
Windkraftanlage im Windpark Ellern, in RheinlandPfalz. Der Turm der Anlage
ist wegen der angrenzenden
Bäume 135 m hoch.
Chancen und Hürden bei der Nutzung von
Windkraft im Wald
Die Schweiz legt in ihrer Energiestrategie fest, bis ins Jahr
2050 die Stromproduktion durch Windkraftanlagen auf
4000 GWh auszubauen. Dies ist nur möglich, wenn auch
Waldstandorte erschlossen werden. Trotz lukrativer Einkünfte
für Waldbesitzer ist dies jedoch oft schwierig.
Von Demian Bölsterli, Andreas Etter,
René Hardegger, Samuel Kneubühler,
Jacqueline Bütikofer
In der Schweiz ist weniger als die Hälfte
des wirtschaftlichen Potenzials für Windkraftanlagen (WKA) nutzbar, denn viele
der betreffenden Standorte sind auf Bundesebene geschützt.
Fielen ausserdem Standorte im Wald
aus Schutzgründen weg, würde sich das
tatsächlich nutzbare Potenzial auf
3400 GWh verringern. Die Ziele der Ener-
giepolitik 2050 betreffend Windenergie
liessen sich dann nicht erreichen.
Die Schweizer Regionen mit hohem
Windkraftpotenzial sind der Jurabogen,
die Voralpen und die Alpen. Genutzt wird
das Potenzial derzeit kaum. Die bislang
einzige auf einem Waldstandort betriebene WKA (Stand Juli 2014) ist die Anlage Calandawind in Haldenstein (GR).
Sie produziert etwa so viel Strom, wie
die Gemeinde mit rund 1000 Einwohnern jährlich verbraucht.
Bei der Errichtung einer WKA entstehen
dauerhafte Rodungsflächen von 0,3 bis
max. 1,3 ha, was den Fundamentgrundriss des Turmes um ein Vielfaches übersteigt; dies aufgrund der Kranstell- und
Kranauslegerfläche sowie der Zuwegungen.
Neben den dauerhaften Rodungen ent­
stehen temporäre Rodungsflächen für die
Bau- und Montagearbeiten sowie für die
Materiallagerung.
Um Waldflächenverlust auch in quali­
tativer Hinsicht zu entschärfen, sollten
im Rahmen der Standortsuche für WKA
möglichst vorbelastete Waldareale, Windwurfflächen oder umbaureife Monokulturen geprüft werden.
Ausreichend dimensionieren
Die Mindestvorgaben beim Ausbau der
Zuwegung variieren je nach Anlagentyp
und Verhältnissen vor Ort. I.d.R. müssen
die Strassen für Schwerlasttransporter
mit Längen von bis zu 60 m ausgelegt
sein. Eine minimale Strassenbreite von
4 m (in Kurven 5,5 m) und eine Tragfähigkeit für eine Achslast von 12 t müssen
gegeben sein.
Das letztgenannte Kriterium bedingt
stark dimensionierte Waldstrassen, was
aber den Vorteil hat, dass sich Stromkabel
im Wegekörper verlegen lassen. Dagegen
müssen Bodenwellen im Längsprofil und
das forstübliche Wegedach im Querprofil
beseitigt werden, weil ein 60 m langer
W A L D U N D H O L Z 2/15 31
Wald und Holz
Schwerlasttransporter wenig Bodenfreiheit hat. Nach dem Bau der Anlage kann
das Dachprofil wieder hergestellt werden.
Waldbesitzer sollten dies mit dem Betreiber vorab vertraglich regeln.
Anrainer beteiligen
Neben gesetzlicher und verwaltungstechnischer Formalitäten sollten Anlagenplaner auch die Anliegen der Bürger berücksichtigen und v.a. die Anrainer schon zu
Beginn der Planungsphase am Projekt
teilhaben lassen. Andernfalls drohen Einsprachen den Bau der WKA zu verzögern.
Wenngleich die Anlagetechnik bezüglich Lärm Fortschritte gemacht hat und
auch grosse WKA bei gängigen Abständen zu Siedlungen die Bestimmungen
für zulässige Geräuschimmissionen erfüllen, empfinden einzelne Anwohner
den Lärm der Rotorblätter als störend.
Zudem verändern Windkraftanlagen das
Landschaftsbild. Damit wächst in Tourismusregionen die Befürchtung, dass die
Attraktivität der Landschaft abnimmt.
Umweltschutz
Um Einsprachen von Naturschutzorganisationen zu vermeiden, empfiehlt es sich,
schon während der Planung eine dem
Projekt neutral gesinnte ökologische Baubegleitung hinzuzuziehen.
Unter den Umweltverbänden schliesst
Pro Natura Schweiz Windanlagen im
Wald kategorisch aus. Andere wie WWF
Schweiz, Vogelwarte Sempach und Fle-
Aufbau einer Windkraftanlage
mithilfe eines Montagekrans
dermausschutz Schweiz befürworten
Windkraftanlagen als Teil der erneuerbaren Energie und können sich auch An­
lagen im Wald vorstellen. Jedoch wollen
sie Waldreservate, Standorte mit seltenen Waldgesellschaften oder Vogelarten
sowie Naturvorrangflächen gemäss WEP
ausschliessen.
Die Vogel- und Fledermauskeule
Die einzelnen Umweltschutzorganisationen haben offenbar verschiedene Sichtweisen auf das Dilemma zwischen
Kli­
­
maschutz und Vogel- bzw. Fleder­
mausschutz. WKA produzieren nämlich
einerseits «sauberen» Strom, andererseits gefährden deren schnell drehende
Rotorblätter Fledermäuse und Vögel. Bei
über 200 km/h Umlaufgeschwindigkeit
an der Rotorspitze können Vögel und Fledermäuse die Schnelligkeit der Rotorblätter nicht richtig einschätzen und kollidieren. Aber auch ohne eine direkte Kollision
mit den Rotoren können die Tiere Schaden erleiden, nämlich durch ein sog. Barotrauma, d.h. durch Verletzungen aufgrund von Luftdruckunterschieden. Das
Barotrauma kann sogar tödlich sein.
Besonders an Windkraftstandorten auf
Gebirgsrücken und in der Nähe von Gewässern häufen sich Totfunde. Bei Fledermäusen wurden auch erhöhte Kollisionsraten bei Anlagen im Wald festgestellt.
Lebensraumverlust durch Barrierewirkung schränkt zudem einige Vogelarten
ein. Es besteht aber die Möglichkeit, die
Anlagen während kritischer Perioden abzuschalten, z.B. bei Vogelzug. Solche Abschaltszenarien entschärfen die Gefahr
für sensible Arten. Die Bereitschaft dazu
hängt jedoch stark von der Rentabilität
der Anlage ab.
Voraussetzungen Rodungsbewilligung für WKA (nach Art. 5 WaG)
Überwiegendes Interesse am Waldboden
Laut BAFU kann die Förderung erneuerbarer Energien im Einzelfall ein überwiegendes
Interesse darstellen.
Standortgebundenheit
Basiert vorwiegend auf dem Windpotenzial (hohe Energieausbeute) und den zu
­erwartenden Auswirkungen des Betriebs der Anlage (Ressourceneffizienz).
Erfüllung raumplanerischer Voraussetzungen
Kantonale Richtpläne, Rahmennutzungsplanung (Zonenplan) und dergleichen sind
v­ erbindlich, müssen beachtet und umgesetzt werden.
Nichtgefährdung der Umwelt
Durch das Werk dürfen keine Erosions-, Windwurf-, Brand- oder Rutschgefahren,
keine schädlichen Immissionen oder andere negative Folgen gemäss Umweltrecht
(USG & WaG) entstehen.
Berücksichtigung des Natur- und Heimatschutzes
Geschützten oder schutzwürdigen Arten, Lebensräumen und Landschaften (NHG) ist
Rechnung zu tragen ➞ Interessenabwägung.
➞ Der Wald muss nicht zwingend ein Ausschlussgebiet sein, Standorte im Wald sind möglich.
Für detailliertere Angaben ist die neue Vollzugshilfe Rodung und Rodungsersatz, Anhang 5 Windenergieanlagen im Wald und auf
­bestockten Weiden (Wytweiden) beizuziehen.
32 W A L D U N D H O L Z 2/15
Wald und Holz
Bei Windanlagen im Wald geht der Flächenbedarf weit über den Fundamentgrundriss
des Turms hinaus, denn zur Anlage gehören auch Flächen für den Montagekran, das
­Materiallager und für die Zufahrtsstrasse.
Werkshaftung
Nicht nur für Vögel und Fledermäuse
kann eine WKA gefährlich sein, sondern
auch für Waldbesucher. Aufgrund des
freien Betretungsrechts im Wald sind die
Bereiche um eine WKA herum frei zugänglich. Damit stellt sich für den Betreiber der Anlage das Problem der Werkshaftung – v.a. im Winter, wenn Eiswurf
droht. Um dieser Gefahr entgegenzuwirken, sind moderne WKA mit integrierten
Eiserkennungssystemen und Rotorheizung ausgestattet.
Übrigens bieten Hersteller von WKA
im Maschinenhaus eingebaute Rauch­
mel­de- und automatische Feuerlöschsysteme an, um während Trockenperioden
Waldbrände zu verhüten. Solche Systeme
­können direkt mit der Betreiberzentrale
sowie mit der örtlichen Feuerwehr verbunden sein.
Windkraftanlagen müssen zudem als
Luftfahrthindernis durch optische Signale
gekennzeichnet werden.
Wald bedarf höherer Anlagen
Die Höhe der WKA hat einen grossen Einfluss auf deren Wirtschaftlichkeit. Durch
den unterschiedlichen Luftdruck in der
Atmosphäre entsteht Wind, dessen Geschwindigkeit und Stetigkeit massgeblich
von der Geländeform und deren Rauigkeit abhängt. Daher nimmt mit steigender Höhe die Windgeschwindigkeit zu,
und die Turbulenzen nehmen ab.
Bei einem für WKA geeigneten Standort muss die mittlere Windgeschwindigkeit auf der Höhe der Nabe mindestens
4,5 m/s betragen. Dank der technischen
Entwicklung von WKA mit Nabenhöhen
von über 120 m wird die Nutzung des
Energiepotenzials auch auf Waldstand­
orten wirtschaftlich interessant. Zudem
sind die nach heutigem Stand der Technik
gängigen Rotordurchmesser von bis zu
126 m mittlerweile sehr effizient.
Höhere Anlage, höhere Kosten
Mit den immer grösser dimensionierten
Nabenhöhen und Rotordurchmessern steigen jedoch die Anforderungen an die Logistik- und Transportplanung. Beim Bau
einer WKA entfallen rund 70–80% der
Kosten auf den Anlagepreis (2–3 MWAnlagen ca. 5–8 Mio. Fr.) und etwa ein
Viertel fällt auf die Planung, Gelände­
erschlies­sung und Montage.
Die laufenden Ausgaben setzen sich
aus den Betriebs- und Unterhaltskosten
(Pacht, Versicherung, Steuern, Wartung
usw.) zusammen und betragen jährlich
3 bis 5% der Investitionskosten.
In der Regel fallen die Investitionskosten für WKA im Wald aufgrund des aufwendigeren Genehmigungsverfahrens,
des erhöhten Abklärungsbedarfs, der Rodungsersatzmassnahmen und höheren
Nabenhöhen teurer aus als im Offenland.
Erfahrungsgemäss beteiligen WKABetreiber den Waldbesitzer hauptsächlich
in Abhängigkeit der jährlich produzierten
Kilowattstunden, bei einer jährlich ga­
rantierten Mindestpacht (in Deutschland
27 000–100 000 Euro pro Jahr, in der
Schweiz im tieferen fünfstelligen Frankenbereich).
Von diesen Pachteinnahmen muss der
Waldbesitzer eine einmalige Pauschale
für den Verlust abziehen, der durch die
vorzeitige Nutzung des Waldbestandes
vor der geplanten Hiebsreife entsteht.
Zudem kann der Waldbesitzer die Fläche 20 Jahre lang nicht für die Holzproduktion nutzen, was er ebenfalls mit den
Pachteinnahmen kompensieren muss.
Als Berechnungsgrundlage für die Kompensation eignet sich der Holzproduktions- oder der Bodenverkehrswert. In
Anbetracht der hohen Pachtbeträge, die
der Waldeigentümer vom WKA-Betreiber
erhält, sind die Einbussen des Nutzungsverzichtes allerdings geringfügig.
Wald als «Reservegebiet»?
Um die Ziele der Energiestrategie 2050 zu
erreichen, muss die Windenergie zwingend ausgebaut und gefördert werden.
Das Ausscheiden geeigneter Standorte
stellt zurzeit verschiedene Kantone aufgrund der vielen Ausschlussgebiete und
aufgrund des Widerstandes aus der Bevölkerung vor Probleme. Daher ist es derzeit
kaum sinnvoll, wenn Bund und Kantone
WKA auf Waldstandorten explizit fördern.
Dennoch sollte der Wald nicht als Ausschluss-, sondern als Reservegebiet an­
gesehen werden. Gemeinden, in welchen
die Potenziale ausserhalb des Waldes erschlossen sind oder die nur über Poten­
ziale auf Waldstandorten verfügen, sollten auch im Wald WKA bauen können.
Mit der kantonalen Richtplanung besteht
ein geeignetes Instrument, um die Nutzung der Windenergie zu koordinieren
und WKA auf den besten Standorten zu
gruppieren.
Handlungsbedarf besteht bei der Kommunikation: Bund und Kantone sollten
die Öffentlichkeit mittels Kampagnen
über die Vorteile der Windenergie informieren und deren Notwendigkeit für die
angestrebte Energiewende aufzeigen.
Einnahmen für Waldbesitzer
Beim Betrieb von WKA im Wald bezahlen
die Betreiber dem Waldbesitzer eine
Pacht für die bereitgestellte Waldfläche,
oder sie beteiligen ihn finanziell am Projekt; üblich sind auch gemischte Abgeltungen aus Pacht und Beteiligung.
Infos
Der Artikel beruht auf einer Studienarbeit
an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL zum Thema «Horizont 2020 – Zukunft der Wald- und
­Holzwirtschaft». Sie ist online abrufbar unter:
www.waldundholz.ch
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Foto: M. Conzetti
Wald und Holz
Im Puschlav wäre ein
Leben ohne Schutzwälder kaum möglich.
Poschiavo, ein Gemeindeforstbetrieb im Alpenraum
Diversifizierung
als Zukunftsmodell
Der Gemeindeforstbetrieb von Poschiavo setzt seit Jahren auf eine Diversifizierung der Aufgaben. Er hat – auch dank des Binding Waldpreises, den er 2009 gewann – unter anderem
158 Kilometer Bergstrassen in einem GIS-Kataster erfasst, eine Weihnachtsbaum-Aktion mit
Schulkindern gestartet und einen Mobilseilkran angeschafft.
Von Milena Conzetti.
Im Puschlav sind Naturgefahren allgegenwärtig. Zwischen der Talsohle auf rund
1000 m über Meer und den umgebenden Bergzügen, deren Gipfel über
3000 m hoch sind, liegt viel Gefälle und
Unmengen an eiszeitlichem Moränenmaterial. Rutschungen, Steinschläge, Murgänge und im Winter Lawinen fordern
ein gutes Naturgefahrenmanagement
über die gesamte Fläche. 90% der Wälder sind Schutzwälder, die Siedlungen,
Bahnlinie, Pass- und Gemeindestrassen
sowie eine international wichtige Hochspannungsleitung schützen. Die Verbindung zur Schweiz über den 2328 m
hohen Berninapass hängt von der Natur
ab. Um bei Ereignissen schnell und mit
den notwendigen örtlichen und fachlichen Kenntnissen vor Ort zu sein, sind
lokale Fachleute unabdingbar.
Das hat Gilbert Berchier, zuständiger
Regionalforstingenieur, schon früh erkannt. Er hat die Aufgaben des Forstdienstes zusammen mit dem Gemeindevorstand so diversifiziert, dass dieser für
ein umfassendes Gebietsmanagement –
anstelle von Themen – zuständig ist. Das
erlaubt Effizienz und die Nutzung von
Synergien in der Fläche. So kümmert sich
der Forstdienst nicht nur um die Waldpflege und die Holzernte, sondern auch
um den Unterhalt von Schutzbauten,
Bergstrassen und Wanderwegen. Dazu
zwei Beispiele: Nur auf geeigneten Stras­
sen können Maschinen zur Entleerung
von Steinschlagschutznetzen transportiert werden. Oder: Ist die Forstequipe
mit einem Holzschlag beschäftigt, ist der
Aufwand zum Unterhalt des durchführenden Wanderwegs durch die Equipe
kleiner, als wenn Koordination, Planung,
Anfahrt und Durchführung von jemand
anderem gemacht würde. Ausserdem sichern eine ausgelastete Equipe und interessante Aufgaben in der Randregion Arbeitsplätze und Lehrstellen.
Für diese Diversifizierung ist die Gemeinde als Waldbesitzerin 2009 mit dem
Waldpreis der Sophie und Karl Binding
Stiftung ausgezeichnet worden. Letzten
W A L D U N D H O L Z 2/15 35
Wald und Holz
Fotos: M. Conzetti
Gilbert Berchier
(Mitte) nutzt die Gelegenheit zum fachlichen Austausch mit
den Kuratoriumsmitgliedern Pascal Junod
(links) und Gebirgswaldspezialist
­Raphael Schwitter.
Rechts: Revierförster
und Betriebsleiter
Diego Battilana
Oktober, fünf Jahre später, waren das Kuratorium des Waldpreises und die Geschäftsstelle der Binding Stiftung wieder
im Puschlav und haben bei ihrer «Nachschau» die vom Preisgeld finanzierten
Projekte besichtigt. Gilbert Berchier und
Diego Battilana, Revierförster und Betriebsführer, gaben fürs Wald und Holz
Auskunft:
Sie haben das Binding-Preisgeld für die
Stärkung der Diversifizierung eingesetzt.
Welche Projekte haben Sie damit realisiert?
Gilbert Berchier/Diego Battilana: Wir ha­
ben vier Projekte umgesetzt, die auf unterschiedliche Art und Weise die Diversifizierung und den Forstdienst stärken. Zum
einen haben wir mit dem Preisgeld die
Beschaffung eines mobilen Seilkrans mitfinanziert und die entsprechenden Ausbildungen für die Forstequipe. Wir konn-
ten zeigen: Es ist kostengünstiger, wenn
wir bei eigenen Schlägen das Holz mit
einer eigenen Anlage rücken, als extra jemand kommen zu lassen. Es lohnt sich,
den regionalen Kreislauf zu schliessen!
Ausserdem sind wir mit einem eigenen
Seilkran weniger abhängig von den Unternehmen, deren Personal ausserhalb
des Tals wohnt. Wir können nun viel flexibler reagieren und planen. Ausserdem
müssen wir unsere Mitarbeiter gut auslasten können, weil wir hier unbedingt
Leute brauchen, die sich bei Ereignissen
mit den örtlichen Gegebenheiten auskennen und schnell vor Ort sind. Wir sind
jederzeit für die gesamte Fläche verantwortlich. Um den Forstmitarbeitern attraktive Arbeitsplätze zu bieten, gehören
natürlich anspruchsvolle Aufgaben und
Weiterbildungsmöglichkeiten dazu. Eine
gute Seilkran-Ausbildung zeichnet sich
nun beispielsweise dadurch aus, dass
Waldpreis-Kuratoriumspräsident Georg Schoop (links im Vordergrund) und Direktor der
Sophie und Karl Binding Stiftung Benno Schubiger (rechts) im Gespräch. Im Hintergrund
ganz links Albano Costa, für den Wald zuständiger Gemeinderat (Exekutive), rechts dis­
kutieren der für das Weihnachtsbaum-Projekt zuständige Revierförster Tomaso Capelli
(hinten ganz rechts) und Jan Schudel (Mitte rechts), Projektleiter Umwelt und Soziales der
Binding Stiftung.
36 W A L D U N D H O L Z 2/15
Ab jetzt allzeit im Tal bereit: der neue Seilkran Valentini V600
wir den bleibenden Bestand beim Ziehen
bestmöglich schonen können.
Zum andern haben wir das Weihnachtsbaum-Projekt mit den Schülerinnen und Schülern aufgebaut (siehe
W+H, 12/2012). Dabei helfen die Jugendlichen einen Tag lang in der Jungwaldpflege und verkaufen dann die schönsten
der gefällten Fichten als Weihnachtsbäume auf der Piazza. Pro Baum erhalten
sie einen Beitrag für die Klassenkasse und
finanzieren sich so ihre Abschlussreise.
Dieses Projekt ist uns für die Waldbildung
der Jungen wichtig und für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Bevölkerung. Wir erhalten sehr gute Rückmeldungen dazu.
Zu guter Letzt haben wir die 158 Kilometer Forst- und Bergstrassen und ihren
Zustand in einem GIS-Kataster erfasst.
Erwähnen möchten wir auch, dass die lokale Feier ein riesiger Erfolg war. Es
kamen 400 Leute aus dem Tal. Seither
wissen praktisch alle, was der Binding
Waldpreis ist und warum ihn die Gemeinde erhalten hat.
Wozu das Strassenprojekt?
GB/DB: Wir hatten kein Controlling-Instrument für die Strassen. Weil wir das
ganze Gebiet bewirtschaften, sind diese
aber enorm wichtig. Weil der Unterhalt
und die Instandstellung der Strassen hohe Kosten
verursachen, haben wir nach einer Grundlage gesucht, um den Investitionsbedarf abschätzen zu
können, und vor allem auch, um Prioritäten zu setzen. So haben wir nicht nur den Zustand der Strassen erfasst, sondern diverse Attribute wie den
Zweck (zum Beispiel für den Unterhalt von Schutzbauten, zur Waldbrandbekämpfung, für touristische ­Zwecke oder als Maiensässzufahrt), die Radien, Kofferstärken, Gewichtsbeschränkungen, den
geschätzten Investitionsbedarf und so weiter. Nun
sehen wir: In den nächsten Jahren müssten gut
10 Mio. Franken nur für den Unterhalt und die Instandstellung der Strassen eingesetzt werden. Da
ist aber noch kein Ausbau für höhere Tonnagen
enthalten – heute sind nur 17% der Bergstrassen
für mehr als 28 t zugelassen. Das erschwert beispielsweise den Abtransport des Holzes. Da wartet
einiges auf die Steuerzahlenden. Aber wir haben
nun ein Instrument, das uns in der Entscheidfindung unterstützt, wo wir anfangen sollen.
Diversifizierung kennen auch andere Forstbetriebe. Was haben Sie anders gemacht?
GB/DB: Wir haben ein starkes Standbein in der Gemeindepolitik. Die Anliegen des Waldes sind in der
Exekutive sehr gut vertreten. Das hilft sehr viel und
ist nicht in allen Gemeinden so.
Durch unsere Aktivitäten, gerade auch mit den
Schülerinnen und Schülern und mit der Lehrlingsausbildung, haben wir einen starken Rückhalt in
der Bevölkerung. Dass unsere Arbeitskleidung und
auch unsere Ausrüstung positiv wahrgenommen
werden, wussten wir lange nicht. Aber das freut
uns und bestätigt uns in unserer Arbeit.
Zudem ist an jedem Ort die Situation mit den
Forstunternehmen anders. Bei uns im Tal gibt es
drei Forstunternehmungen, aber deren Arbeiter
leben nicht im Puschlav. Wir sind aber drauf angewiesen, jederzeit lokale Kenner des Waldes und der
Naturgefahren zu haben, wir brauchen eigenes
Forstpersonal und die entsprechende Ausrüstung.
Was möchten Sie anderen Forstpraktikern mit
auf den Weg geben?
GB: Man muss Visionen haben und verschiedene
Varianten aufzeigen, wie man dorthin kommen
kann. Eine gewisse Offenheit ist da sicher zentral,
man muss Chancen sehen und ergreifen können,
auch wenn sie so nicht geplant waren. Meine Vision
ist beispielsweise, einen gut aufgestellten Betrieb,
zeitgemässe Ausrüstung und einen gut funktionierenden Werkhof zu haben. Der Weg dorthin ist
nicht immer so, wie ich es mir vorstelle, und ich
brauche viel Geduld. Vieles hängt von politischen
Entscheiden, Lobby-Arbeit und Gerangel ab. Wenn
man Ent­täuschungen erlebt, darf man nicht aufgeben. So geht es Schritt um Schritt vorwärts. Mein
Vorgänger hat vierzig Jahre für eine eigene Forstequipe gekämpft, da kann ich mich nicht beklagen …
Milena Conzetti
text.bildung.wald. Schreibt für die Binding
Stiftung über Projekte des Waldpreises.
W A L D U N D H O L Z 2/15 37
Fotos: A. Tuma
Wald und Holz
Gédéon Perregaux (links)
und Christoph Sütterlin
vor dem Mittelwaldprojekt, an welchem die
fünfte Solothurner Waldwanderung vorbeiführt.
Hier ist ein Eingriff zugunsten der Artenvielfalt
geplant. Weiter hinten
kommen erstaunlicherweise Weisstannen ohne
Schutz auf.
Preis ITW-Kreuzworträtsel 2014
Unterwegs im Forstrevier
der «FBG am Blauen»
Im Dezember 2014 konnte Gédéon Perregaux aus Witterswil seinen ersten Preis aus dem ITWKreuzworträtsel einlösen – einen Tag im Wald mit dem regionalen Förster. Das Waldrätsel
wurde von Waldwirtschaft Schweiz lanciert, welche deshalb auch den Kontakt zum regionalen
Förster knüpfte.
Von Annemarie Tuma.
Der Preisträger wohnt im Revier eines über
die Branche hinaus bekannten Forstbetriebs: der «Forstbetriebsgemeinschaft am
Blauen (FBG)». Waldwirtschaft Schweiz
wandte sich daher für die Organisation
des Tages an Revierförster und FBG-Betriebsleiter Christoph Sütterlin. Der Mann,
welcher die vielen Fäden seines Betriebs
fest, aber subtil in den Händen hält,
kannte den Wettbewerb, war sofort bereit, Gédéon Perregaux in die Geheimnisse eines Forstbetriebs einzuweihen,
und freute sich über einen Bericht im
«WALD und HOLZ».
Treffpunkt an einem kalten, schönen
Wintermorgen ist das Försterbüro im
Werkhof der FBG in Ettingen. Rasch merken die beiden Männer, dass sie g
­ rosse
38 W A L D U N D H O L Z 2/15
Fans des FC Basel sind, welcher am Abend
zuvor sensationell den Einzug in die Achtelfinals der Champions League geschafft
hatte. Die beiden kannten sich vorher
nicht persönlich, haben aber gemeinsame Bekannte und waren darüber nicht
besonders erstaunt: «Hier kennt man
sich», sind sie sich einig.
Auch deshalb gefällt es dem ehemaligen Stadtbasler Gédéon Perregaux gut
auf dem Land. Mit seinen beiden vierund sechsjährigen Kindern macht er gerne
Waldspaziergänge, hat aber sonst keine
spezielle Beziehung zum Wald. Zur Natur
allgemein aber schon, auch über seinen
Schwiegervater, welcher Landwirt ist. Im
Hinblick auf diesen Tag hat sich Gédéon
Perregaux auf der Internetseite der FBG
schlau gemacht und harrt nun sichtlich
gespannt der Dinge. Die FBG war für ihn
ein Begriff, landete doch ihr Flyer zum
Gewinn des Binding-Waldpreises (2012)
auch in seinem Briefkasten. Beruflich ist
Perregaux Teamleiter in einem Unternehmen, welches kognitiv beinträchtigten
Menschen Wohnbegleitung anbietet,
teilt sich die Familienarbeit mit seiner
Frau, ist Mitglied in einem FCB-Fanklub
und hält sich im Männerturnverein fit.
Daraus entwickelt sich auch gleich eine
Diskussion zu «Fit im Forst» mit Christoph Sütterlin, für ihn und sein Team ist
die körperliche Fitness im Wald ein zentraler Sicherheits­aspekt.
«Ich werde jetzt einfach reden, und
wenn ihr Fragen habt, müsst ihr unterbrechen», sagt Christoph Sütterlin, und
das tut er auch: Dem waldwirtschaftlich
Wald und Holz
wir zeitweise auch fahren. Wir besichtigen das Mittelwaldprojekt, wo der Förster einen nächsten Eingriff zugunsten der
Artenvielfalt plant und wo erstaunlicherweise ohne Schutz Weisstannen aufkommen.
Mächtige Buche
Forstwart und Vorarbeiter Olivier Wälti stellt sein Team vor und erklärt die Schwierigkei­ten des Holzschlags mitten im Siedlungsgebiet. Von links nach rechts: Gédéon Perregaux,
Christoph Sütterlin, Olivier Wälti, Valentin Demeule und Sacha Ackermann.
ahnungslosen Gédéon Perregaux – er
hatte das Waldrätsel rein zufällig gelöst –
wird zu Tagesbeginn in geballter Form ein
vielfältiger Forstbetrieb vorgestellt, der
finanziell nicht nur auf der Holzproduktion, sondern auch auf Nichtholzprodukten beruht.
Standbein Energieholz
Christoph Sütterlin kennt nicht nur seinen Betrieb in- und auswendig, sondern
auch die Bewohner und die Bedürfnisse
der fünf Gemeinden seines Reviers, und
das «Man kennt sich» bekommt eine
weitere Bedeutung: Sütterlin erfasst
damit neue Trends und entwickelt daraus
laufend Dienstleistungen. So ist das Cheminée- und Brennholz ab Wald mit jährlich 2000 Ster Absatz ein wertvolles
Standbein. Die Gründung der FBG 2003
bringt laut Sütterlin vor allem Vorteile.
Zudem kommt die vermehrte Öffent­
lichkeitsarbeit der Binding-Stiftung der
FBG entgegen. Einziger Nachteil sei vielleicht, dass die Waldbesitzer etwas weniger Verantwortung übernehmen. Im Moment ist der Betrieb wegen Arbeiten für
Grün­unterhalt des Kantons und wegen
eines ­
Biodiversitätsprojekts für Eichenförderung im Verzug mit der Holzerei.
Das sei aber nicht weiter schlimm, meint
Sütterlin. Seine «Wünsche an die Waldfee» sind übrigens Gesundheit, Sicherheit und keine Unfälle im Betrieb, dass
der Wald respektiert wird und die Wald-
wirtschaft ihr Mauerblümchendasein ablegen kann.
Nach der Kaffeepause geht es ab ins
Auto und im Schnellzugstempo von
einem Revierwald zum anderen durch
das reizende und abwechslungsreiche
Leimental am Fuss des Blauen. Hier gibt
es nicht nur schöne Wälder, sondern
auch Kirschbäume und Reben. Die FBGWälder bestehen hauptsächlich aus
Laubholz, grösstenteils Buchen. Das Revier befindet sich im Grenzbereich der
Kantone Baselland und Solothurn und
grenzt an Frankreich, auf dessen Boden
Nächstes Ziel ist zwecks Beschriftung die
mächtigste Buche der Nordwestschweiz
mit einem geschätzten Stammvolumen
von 35 m3 und einer Höhe von 40 m.
Dank Einzäunung hat sich der durch den
Besucherdruck verdichtete Boden um
den imposanten, rund 260 Jahre alten
Baum erholt. Er musste im Zweiten Weltkrieg beinahe sein Leben lassen, hätten
ihn nicht die Rodersdörfer gegen Fällaktionen der deutschen Wehrmacht verteidigt.
Eine weitere Station ist der Holzschlag
im Schutzwald des Klosters Mariastein.
Hier wurde zudem im Auftrag der Gemeinde Hofstetten-Flüh und von Bund
und Kanton der nahe an die Häuser gewachsene Wald auf seine ursprüngliche
Grenze zurückgesetzt. Christoph Sütterlin überprüft den Zaunstandort und eine
mögliche Neupflanzung im Schutzwald.
Nach der Kontrolle eines Wegsanierungsprojekts besichtigen wir als letzte
Station den Holzschlag, wo das durch
Grippe dezimierte FBG-Team gerade arbeitet. Der Holzschlag ist vorbildlich mit
einer Blache abgesperrt, und der für die
Bewachung zuständige Schnupperstift
scheint den Weg sogar für seinen Chef
nur ungern freizugeben. Hier werden im
Siedlungsgebiet Eichen freigestellt, ein
laut Sütterlin eigentlich unrentabler Holzschlag, welcher für die Artenvielfalt trotzdem gemacht wird.
Christoph Sütterlin
­erklärt die Fällrichtung
des Baumes.
W A L D U N D H O L Z 2/15 39
Wald und Holz
Der Internationale Tag
des Waldes
vom 21.3.2015 thematisiert das «Kapital
Wald» und die Inwertsetzung von Waldleistungen. Waldwirtschaft Schweiz wird
die Gelegenheit für die Medienarbeit im
Zusammenhang mit der Währungskrise
nutzen. Im Rahmen der Branchenkommunikation «Unser Wald. Nutzen für
alle.» wird wiederum ein Waldrätsel und
ganz neu ein online-Förstergame angeboten. Das Bundesamt für Umwelt plant
zum ITW einen Internet-Fokus.
Auch was für die Kinder
Gesehen hat Gédéon Perregaux an diesem Tag natürlich längst nicht alles; der
Betrieb arbeitet an weiteren Biodiversitäts- und Schutzwaldprojekten, wie der
Anpflanzung seltener Baumarten in einem
wenig begangenen Gebiet, das wir aus
Zeitgründen nicht besuchen.
40 W A L D U N D H O L Z 2/15
Gemeinsames
Mittagessen
mit Team und
Preisträger.
Gédéon Perregaux hat an diesem Waldmorgen viele für ihn neue Aspekte aus
Wald und Waldwirtschaft kennengelernt
und nimmt ein konkretes Bild der Aufgaben eines Forstbetriebs mit nach Hause.
Insbesondere beeindrucken ihn das ganze
Know-How, die Forstwissenschaft an und
für sich, die verschiedenen Waldtypen und
die Zusammenarbeit und Vernetzung des
Revierförsters mit den unterschiedlichsten
Waldbesitzern und deren ungleichen Erwartungen.
Gerne möchte er auch seinen Kindern
den Wald aus Förstersicht vorstellen,
weshalb ihm Christoph Sütterlin vorschlägt, im Frühling doch am Waldrundgang der Bürgergemeinde Rodersdorf
teilzunehmen.
Weitere Infos
http://www.fbgamblauen.ch/
www.waldwanderungen.so.ch
Weitere Bilder auf: www.waldundholz.ch
Regionen
Neues Waldgesetz im Kanton Obwalden
Moderner, schlanker, flexibler
Der Regierungsrat hat im Dezember den Entwurf eines kantonalen Waldgesetzes (KWaG) in die Vernehmlassung
­geschickt. Das neue KWaG soll moderner und mit weniger Artikeln schlanker werden als die aktuellen Texte. Ausserdem sollen zukünftige Ergänzungen und Änderungen flexibler durchführbar sein. Die Vernehmlassung begann am
2. Februar und dauert bis Mitte April.
Der Entwurf des KWaG (Einführungsge­
setz zum Bundesgesetz über den Wald)
ist als Rahmengesetz ausgestaltet. Detail­
lierte Regelungen sind in Ausführungsbe­
stimmungen vorgesehen. Die Gliederung
und Systematik des Entwurfs entspricht
der des Bundesgesetzes über den Wald
(WaG). So enthält das neue KWaG 38 Ar­
tikel und damit 27 weniger als die derzeit
geltende Forstverordnung. Gemäss Revi­
sionsbericht des Regierungsrates bietet
das neue KWaG dadurch mehr Spiel­
räume für zukünftige Änderungen und
Ergänzungen.
Der Revisionsbericht des Regierungsra­
tes hebt auch verschiedene Neuerungen
hervor, welche aufgrund von Erfahrun­
gen und Herausforderungen in der Praxis
eingeführt werden sollen. Die wichtigs­
ten davon sind:
«Eine Bestockung gilt als Wald, wenn
folgende Mindestkriterien erfüllt sind:
a. Fläche inklusive 2 m Waldsaum:
600 m2;
b. Breite inklusive 2 m Waldsaum: 12 m2;
c. Alter bei Einwuchsflächen: 20 Jahre.
Erfüllt eine Bestockung in besonderem
Mass Wohlfahrts- und Schutzfunktionen,
so gilt sie unabhängig von Alter und Aus­
dehnung als Wald.»
Laut Regierungsrat entspricht diese
Walddefinition den geografischen Gege­
benheiten im Kanton und erfüllt die An­
forderungen an die Waldentwicklung.
15 statt 20 m
• ein grosszügigerer Waldbegriff
(Art. 6 KWaG);
• die Verminderung des gesetzlichen
Waldabstands (Anpassung Baugesetz);
• das Kanalisieren von Reitern und
­Bikern im Wald (Art. 14 KWaG);
• die Regelung von Zuständigkeiten
im Bereich Schutz vor Naturereignis­
sen (Art. 16 KWaG);
• die Aufhebung der staatlichen Vor­
gaben bei Betriebsplänen (Art. 20
KWaG).
Was die Abstände von Wald zu Baulinien
angeht, lässt das Waldgesetz des Bundes
den Kantonen die Möglichkeit, diese
selbst festzulegen. Im Kanton Obwalden
ist der Mindestabstand im Baugesetz auf
20 m festgeschrieben.
Mit der Einführung des neuen KWaG
will der Regierungsrat den im Baugesetz
definierten Mindestabstand auf 15 m re­
duzieren. Er begründet dies damit, dass
20 m Abstände in der Vergangenheit fast
nie eingehalten werden konnten. Zudem
hätten andere Kantone ebenfalls einen
gesetzlichen Mindestabstand von 15 m
eingeführt.
Groszügigerer Waldbegriff
Neu: Velofahren und Reiten
Gemäss Bundesgesetzgebung können
die Kantone innerhalb eines bestimmten
Rahmens selbst festlegen, ab wann eine
mit Gehölzen bestockte Fläche als Wald
gilt.
Der Waldbegriff ist im Artikel 2 des
Bundesgesetzes über den Wald (Wald­
gesetz, WaG) definiert, wobei «innerhalb
des vom Bundesrat festgesetzten Rah­
mens die Kantone bestimmen, ab wel­
cher Breite, welcher Fläche und welchem
Alter eine eingewachsene Fläche sowie
ab welcher Breite und welcher Fläche
eine andere Bestockung als Wald gilt».
Der in die Vernehmlassung geschickte
KWaG-Entwurf füllt diesen Spieraum im
Art. 6 wie folgt aus:
Im Art. 14 enthält der KWaG-Entwurf mit
dem «Biken» und Reiten zwei neue The­
men, die bisher gesetzlich nicht geregelt
waren.
Der Regierungsrat hält diese Ergän­
zung v.a. wegen der wachsenden Bedeu­
tung des Mountainbikings im Wald für
notwendig. Immer mehr Mountainbiker
würden im Wald Downhill-Pisten anlegen
oder «Biketrails» im Wald per Internet
ausschreiben. Angesichts der Haftungsri­
siken für Waldbesitzer, der Konflikte zwi­
schen Waldnutzern und der zunehmen­
den Waldschäden könne der Gesetzgeber
dies nicht länger ignorieren.
Gemäss KWaG-Entwurf sind daher «Ve­
lofahren und Reiten im Wald nur noch
auf Waldstrassen und -wegen und spezi­
ell markierten und bewilligten Pisten er­
laubt».
Schutz vor Naturereignissen
Dieses Kapitel wurde im KWaG-Entwurf
stark gekürzt, da Zuständigkeiten und
materielle Aspekte in der Bundesgesetz­
gebung und in Programmvereinbarun­
gen geregelt seien.
Allerdings definiert Art. 16 im Abs. 3,
dass auf der Grundlage des WaG der
Kanton für die «Planung und Erstellung
von Schutzbauten und -anlagen zustän­
dig» ist. Der Kanton kann jedoch die Pro­
jektträgerschaft an Gemeinden und an­
dere Nutzniesser delegieren.
Betriebsplanung neu geregelt
Die Umsetzung der Waldwirtschaftspla­
nung definiert der Art. 20 des KWaG:
«Die nachhaltige Nutzung des Waldes
wird im Waldentwicklungsplan (WEP) ge­
regelt und mit Leistungsvereinbarungen,
Verträgen und Verfügungen sicherge­
stellt.»
Laut Revisionsbericht des Regierungs­
rates bedeutet dies, dass die überbetrieb­
liche Planung zwar wie bisher im «behör­
denverbindlichen» WEP geregelt sein
soll, die Bestimmungen der «eigentümer­
verbindlichen» Planung sollen dagegen
nicht mehr dem KWaG festgeschrieben
sein, sondern durch Verordnungen, Leis­
tungsvereinbarungen und andere Rege­
lungen definiert werden.
Heute besteht im Kanton Obwalden
der Betriebsplan aus einem betriebswirt­
schaftlichen Abschnitt sowie aus einem
hoheitlich verbindlichen Teil. Mit dem
neuen KWaG soll die Trennung des Be­
triebsplans in zwei Teile aufgehoben wer­
den. Dies hat nach Ansicht des Regie­
rungsrats den Vorteil, dass Bestimmungen
bei Bedarf einzeln und unabhängig von­
einander an neue Gegebenheiten ange­
passt werden können.
Quelle: Kanton Obwalden
Infos
www.ow.ch/de/verwaltung/
dienstleistungen/?dienst_id=4267
W A L D U N D H O L Z 2/15 41
Verband Schweizer Forstpersonal
Die Seiten des Verbandes Schweizer Forstpersonal
(VSF) sind wieder da!
Nach sechsjähriger Abwesenheit meldet sich der VSF wieder bei «WALD und HOLZ» und
«La Forêt» zurück. Hiermit kommen wir dem Wunsch unserer Mitglieder entgegen und publizieren die Verbandsmitteilungen erneut in den praxisnahen, kompetenten und landesweit
­beliebten Fachzeitschriften. Wir freuen uns, alle Mitglieder und Fachinteressierten in diesem
Forum wieder begrüssen zu dürfen, und hoffen, Euch Leserinnen und Leser mit spannenden
Inhalten bedienen zu können.
Altbewährtes geht würdevoll und Neues kommt hoffnungsvoll
Ablösungen im VSF-Vorstand
Im vergangenen Jahr hat im VSF-Vorstand reger Wechsel stattgefunden.
Wir nutzen die Gelegenheit, die Abtretenden gebührend zu verabschieden
und ihre Nachfolger im Vorstand zu begrüssen:
Gottfried Bossi
Markus Steiner
Gottfried Bossi wurde 2004 in den VSFVorstand gewählt. Nach zweijähriger Vorstandstätigkeit übernahm er 2006 das
Präsidium und steuerte nunmehr acht
Jahre lang die Geschicke des VSF. Im
­Zentrum seiner Bemühungen als Förster,
Miti­nitiator und späterer Betriebsleiter ei­
ner gros­sen Holzverarbeitungsorganisation stand immer die Stärkung des an der
Basis tätigen Forstpersonals. Er mahnte
stets zur aktiven Teilnahme an waldpolitischen Entscheidungsprozessen. Mit Nachdruck vertrat er die legendären drei T:
–– Territoriale Beförsterung mit grosser
Entscheidungskompetenz des
­Betriebsleiters
–– Treue und das Bekenntnis zum
­Waldbau
–– Technische Möglichkeiten und ihr
massvoller Einsatz in optimaler Aus­
gewogenheit zwischen Ökonomie
und Ökologie
42 W A L D U N D H O L Z 2/15
Mario Wild
Mathieu Buser
Markus Steiner ist ein VSF-ler der ersten
Stunde. Das Verbandsklima damals im
Jahre 2002 war geprägt von den Bemühungen um die Verbindung von Förster
und Forstpersonal. Mit Erfolg, wie wir
rückblickend feststellen können. Als Ressortleiter «Aus- und Weiterbildung, Berufsbildung» hat er sich mit Ausdauer
und Beharrlichkeit mit den gesetzlichen,
organisatorischen und administrativen
Hürden der Berufsbildung und der Arbeitswelt im Wald auseinandergesetzt.
Die Waldzertifizierung war dem ausgebildeten Förster ein besonderes Anliegen.
Hier ging es immer wieder darum, in der
Anwendung pragmatisch zu bleiben und
den Bezug zur Praxis nicht aus den Augen
zu verlieren.
Mario Wild wurde im Jahre 2007 in
den VSF-Vorstand gewählt. Der erfahrene Forstwart-Vorarbeiter aus dem Thurgau brachte den Basisbezug und die nö-
tige Bodenhaftung in das Gremium. Als
langjähriger Prüfungsexperte bei den
Lehrabgängern beschäftigte er sich eingehend mit der Sicherheit und dem Gesundheitsschutz in der Forstwirtschaft.
Der passionierte Sportler war zudem für
die Planung, Organisation und Begleitung der alljährlich stattfindenden Skimeisterschaften zuständig. Mit diesem
Angebot verschafft der VSF seinen Mitgliedern immer wieder eine gute Gelegenheit, Gedankenaustausch und Kameradschaft zu pflegen.
Mathieu Buser kam 2011 in den VSFVorstand. Der ausgebildete Förster aus
Basel vertrat während seiner Amtszeit die
Verbandsinteressen im Beirat der Fachstelle Koordination und Dokumentation
Bildung Wald (Codoc) und sass für den
VSF in der Kommission für Berufsentwicklung für Forstwartin EFZ/Forstwart
EFZ (KBeQ). Er war zudem verantwortlich
für den VSF-Auftritt an der Sonderschau
«Treffpunkt Forst» anlässlich der Forstmesse in Luzern. Im Übrigen betreute er
das Ressort «Waldbau, Natur- und Landschaftsschutz».
Danke!
Der amtierende Vorstand dankt den abtretenden Vorstandsmitgliedern ganz
herzlich für ihr Engagement und den Einsatz im Dienste der Sache. Sie haben sich
für den Wald und die Anliegen des Forstpersonals starkgemacht und dafür ihre
wertvolle Freizeit in Anspruch genommen. Gottfried, Markus, Mario und Mathieu, wir wünschen Euch alles Gute auf
Eurem weiteren Weg und hoffen, Euch
hin und wieder einmal an einer VSF-Veranstaltung antreffen zu können.
Verband Schweizer Forstpersonal
Die Präsidentennachfolge wurde mit
dem Co-Präsidium durch die beiden
­Förs­ter Peter Piller (FR) und Arnold Denoth (GR) geregelt. Christian Kleiber (BS)
konnte als erfahrener Förster und Kursleiter die Nachfolge von Mathieu Buser
­antreten. Alexandre Magnin aus dem
Kanton Waadt wird als Förster den französischen Landesteil abdecken können.
Für die Wahrnehmung der Berufsstandsinteressen konnte Hanspeter Isler, Zürcher Forstwart-Vorarbeiter mit Wohnsitz
im Thurgau, gewonnen werden. Die italienische Schweiz soll künftig durch den
aus Locarno stammende Forstwart Enea
Pasinelli vertreten sein.
Mit dem ergänzten und neu aufgestellten VSF-Vorstand, dessen Neumitglieder anlässlich der nächsten Delegiertenversammlung 2015 in Andelfingen
noch bestätigt werden müssen, werden
wiederum alle Landesteile und Berufssparten der Branche vertreten sein.
VSF-Präsidentenkonferenz 2015
in Olten
Die diesjährige PK wird am 6. März 2015
nachmittags wieder in Olten stattfinden.
Schwerpunktthemen: Kernaufgaben des
VSF, Revision Geschäftsreglement, Mitgliedschaft SSP (Swiss Sponsor Pool),
GAV/Lohnempfehlungen. Präsidenten der
kantonalen Sektionen, reserviert Euch
die­sen Termin, die Einladung mit Traktandenliste folgt.
10. Schweizer­Meisterschaft
Holzhauerei in Luzern
Wir freuen uns, ankündigen zu können,
dass bereits wieder vier Jahre ins Land
­gegangen sind. Die nächste HolzhauereiSchweizer-Meisterschaft in Luzern steht
vor der Tür. Bis Ende Februar werden die
Kantonalen Sektionen mit wichtigen Informationen und Einschreibeunterlagen
bedient werden. Wir freuen uns auf Eure
Teilnahme und die zahlreichen Besuche,
denn die 10. Schweizer Meisterschaft
wird etwas Besonderes.
Agenda
–– 6.3.2015: VSF-Präsidentenkonferenz 2015, Olten
–– 21.3.2015: Internationaler Tag
des Waldes (ITW)
–– 20.–23.8.2015: 23. Internationale
Forstmesse, 10. Schweizer Meisterschaft Holzhauerei Luzern
–– 4.9.2015: VSF-Delegiertenversammlung 2015, Andelfingen (ZH)
–– 2.–6.11.2015: Silva2015,
Europäische Waldwoche Engelberg
Verband
Schweizer Forstpersonal
Geschäftsstelle ASF/VSF/AFS
c/o Waldprojekte Hofer GmbH
Klosterstrasse 17, 6003 Luzern
Tel./Fax 041 240 40 30/62
[email protected]
www.foresters.ch
Waldwirtschaft Schweiz
Berner Waldbesitzer und Waldwirtschaft Schweiz WVS
Weiterhin getrennte Wege
Seit dem Konkurs des damaligen Verbandes Bernischer Waldbesitzer und den damit verbundenen Turbulenzen vor
bald zehn Jahren gehen WVS und die Berner Waldbesitzer BWB getrennte Wege. Längst versucht man aber wieder
konstruktiv zusammenzuarbeiten, und Ende 2013 haben die Verbandsspitzen auch einen möglichen Zusammenschluss
erörtert. Nun sieht aber wieder alles anders aus.
Kurz vor Jahreswechsel hat der Vorstand
der Berner Waldbesitzer dem WVS mitgeteilt, dass für den BWB bis auf Weiteres
kein Beitritt zum schweizerischen Dachverband infrage komme. Der WVS-Zentralvorstand hat das zur Kenntnis genommen und stellt folgende Punkte fest:
• Auch neun Jahre nach seiner Gründung ist der BWB als einziger Kantonalverband nicht bereit, dem Dachverband sämtlicher anderer Schweizer
Kantonalverbände beizutreten.
• Die für den Nichtbeitritt genannten
Gründe wurden schon früher immer
wieder erwähnt. Sie sind aus Sicht des
WVS nicht nachvollziehbar und nach
den umfangreichen Reformmassnahmen des WVS auch schlicht nicht mehr
zutreffend.
• Seit neun Jahren und offenbar auch
künftig zahlen die Berner Waldbesitzer
keine systematischen Grundbeiträge
an die Gemeinschaftswerke Lignum/
Cedotec und Holzenergie Schweiz,
sondern beteiligen sich höchstens fallweise an «nationalen Projekten – sofern sie für die Berner Waldbesitzer
von Nutzen sind», wie auf der Website
des BWB zu lesen ist. An die umfangreichen Kernleistungen des WVS,
die sämtlichen Schweizer Waldeigentümern zugutekommen und die zu
einem grossen Teil via Selbsthilfefonds
und Mitgliederbeiträge finanziert werden, zahlt der BWB keinen Rappen,
obwohl die Berner Waldwirtschaft genauso von der Arbeit des WVS profitiert.
Der WVS bedauert den Entscheid des
Berner Verbandes. Insbesondere die aktuelle Wechselkurs-Krise führt uns schlagartig wieder einmal vor Augen, wie
­wichtig es ist, geeint für die Sache der
Waldeigentümer vorzugehen. Mit oder
ohne Zusammenschluss muss es den
Waldeigentümerverbänden gelingen, mit
einer Stimme zu sprechen. Eine Mitgliedschaft des bedeutenden Berner Verban-
des beim nationalen Dachverband wäre
der einfachste Weg hierzu.
«Unbrauchbar»?
Ein schlechtes Beispiel hinsichtlich Zusam­
menarbeit und Kommunikation liefert da­
gegen die BWB-Zeitschrift «Berner Wald»
6/2014, in der ein Totalverriss des neuen
WVS-Positionspapiers «Qualitätsstandards
für eine naturnahe Waldbewirtschaftung» (dargestellt im «WALD und HOLZ»
12/20014, S. 4) zu lesen ist. Diese Empfehlungen wurden ja unter Einbezug aller
WVS-Kantonalverbände basisdemokratisch erarbeitet. Dass sie nun vom BWB
quasi in aller Öffentlichkeit derart einseitig und unter Ausblendung wesentlicher
Hintergrundüberlegungen und realpolitischer Rahmenbedingungen als unbrauchbar dargestellt werden, kann niemals im
Sinne der Waldeigentümer sein – auch
nicht im Interesse der Berner Waldeigentümer.
Markus Brunner, Direktor WVS
die frage aus der praxis
Schneeschuhtrail ausgesteckt
Grenze des Betretungsrechts überschritten
Ich bin Waldbesitzer im Kt. Zürich. Durch
meinen Wald ist ein Schneeschuhtrail
ausgesteckt worden, ohne dass ich informiert wurde. Er ist mit bunten, eingeschlagenen Holzpfählen markiert. Im Internet ist auch eine Karte dazu zu finden.
Der markierte Weg geht quer durch den
Wald und liegt abseits der normal markierten Wanderwege, die auf den offiziellen Wanderkarten eingezeichnet sind.
Der Weg wurde von Privatpersonen ausgesteckt, ohne die Waldbesitzer zu fragen oder zu informieren. Mir scheint,
dass das Wild massiv gestört wird.
Ich weiss, dass jedermann den Wald
betreten darf. Aber beinhaltet das freie
Betretungsrecht auch eine solche Hand-
44 W A L D U N D H O L Z 2/15
lung? Vielleicht haben Sie mir eine Antwort mit dem passenden Rechtsartikel zu
dieser Situation oder eine Adresse, wo
cs
ich mich hinwenden kann.
Die Antwort
Wie Sie richtig festgestellt haben, gilt
im Schweizer Wald das freie Betretungsrecht, d.h., alle dürfen Ihren Wald begehen (im Sommer und im Winter). Dagegen, dass Schneeschuhwanderer durch
Ihren Wald spazieren, können Sie also
grundsätzlich nichts unternehmen.
Anders sieht es jedoch aus mit dem
Einschlagen von Pflöcken. Sowas ist ohne
Gutheissen des Grundeigentümers (also
durch Sie) nicht zulässig. Sie können diese
Pfähle jederzeit entfernen oder, falls Sie
die verantwortliche Personen kennen, die
Verursacher dazu auffordern. Allenfalls
müssen Sie Anzeige wegen Sachbeschädigung erstatten. Wenn Sie den Trail to­
lerieren, gelten Sie rechtlich eines Tages
als Werkeigentümer und werden dadurch
sogar für den Trail haftbar.
Grundsätzlich hätte es sein können,
dass im sogenannten Waldentwicklungsplan (WEP) des Kantons Zürich diese Strecke offiziell ausgeschieden worden wäre.
Ich habe aber in diesem Dokument keinen Hinweis auf Schneeschuhtrails finden können, im Gegenteil: Wenn ich
davon ausgehe, dass Sie ein Waldstück
nahe Ihrem Wohnort haben, ist dort
sogar ein kantonales Wildschongebiet
gekennzei­chnet. Ein weiterer Grund, hier
keine Schneeschuhtrails zu fördern.
Waldwirtschaft Schweiz
Falls Sie sich für Grundlagen zum Waldentwicklungsplan interessieren, finden Sie unter folgenden
Links diverse Dokumente und auch sehr informatives Kartenmaterial.
http://maps.zh.ch/?topic=WaldWEP2ZH
http://www.aln.zh.ch/internet/baudirektion/
aln/de/wald/­zuercher_forstdienst/planung_wald/­
auftrag_sektion_planung/wep.html
Für das weitere Vorgehen empfehle ich Ihnen,
sich entweder mit dem zuständigen Förster oder
aber direkt mit dem Kreisforstmeister Ihres Forstkreises in Verbindung zu setzten. Diese Fachpersonen kennen sich gut mit den lokalen Gegebenheiten und kantonsspezifischen Rege­lungen aus. Sie
können Ihnen bestimmt weiterhelfen.
Jacqueline Bütikofer, WVS
Waldwirtschaft Schweiz
Waldwirtschaft Schweiz
Rosenweg 14
CH-4501 Solothurn
Tel. +41 32 625 88 00, Fax +41 32 625 88 99
[email protected]
Ein Lichtblick
Die Umwelt- und Energiekommission des Ständerates (UREK-S) kommt zum
Schluss, dass der Neubau und die Sanierung von Strassen und weiteren Erschliessungsanlagen auch ausserhalb des Schutzwaldes vom Bund gefördert
werden sollten. Die Erweiterung oder Anpassung der bestehenden Erschlies­
sungsanlagen sei notwendig, um den Rohstoff Holz in Schweizer Wäldern
besser nutzen zu können.
Dies wertet Waldwirtschaft Schweiz als umsichtigen Entscheid und Lichtblick
in der aktuellen, noch viel schwierigeren Situation der Wald- und Holzbranche. Die von der UREK-S angenommene Ergänzung des Artikels 38a entspricht dem Antrag, den der WVS im Rahmen der Stellungnahme zur Waldgesetzergänzung vorgeschlagen hat.
Der WVS und sämtliche Mitgliederverbände haben sich stark zugunsten der
Walderschliessung engagiert: In unzähligen Gesprächen, Schreiben und Argumentationen konnten Ständevertreter und Behörden auf die Wichtig­keit
dieses Geschäfts hingewiesen werden. Ein besonderer Dank gilt den Parlamen­
tarierinnen und Parlamentariern, die unseren Anliegen viel Verständnis ent­
gegenbringen. Der WVS hofft nun, dass auch der Ständerat zustimmen wird,
der das Geschäft im März im Rahmen der Debatte zur Waldgesetzrevision
behandelt. Der WVS ist zuversichtlich, dass dieses wald-, holz- und volkswirtschaftlich wichtige Geschäft von strategischer Bedeutung gute Aufnahme
findet. Die bundesseitige Erschliessungsunterstützung liegt ganz auf der
Schiene von Bundesrat Johann Schneider-Ammann zur Abdämpfung der
Wechselkurskrise: Sie hat langfristige Wirkung, verbessert wirtschaftliche
Rahmenbedingungen und trägt zur nachhaltigen Stärkung der einheimischen
Wald- und Holzwirtschaft und der Wirtschaftskreisläufe im ländlichen Raum
bei.
von Moos Forstbetrieb,
Schwarzenberg (LU)
Das kantonale Forstrevier in Bex (Kanton Waadt,
Region Ost) sucht für eine vorübergehende
Stellvertretung während 5 Monaten (15. Mai bis
15. Oktober 2015) einen
In unserem Voralpenbetrieb suchen wir per sofort oder nach
Vereinbarung einen/eine
Forstwart 100%
Forstwart/-in
Wir erwarten:
– hohes Mass an Selbständigkeit und Eigeninitiative
– technisches Flair und Erfahrung (resp. Interesse) im Seilkranbetrieb
– Team- und Kontaktfähigkeit
– Verständnis für die Waldnatur
Wir bieten:
– gut eingerichteten Forstbetrieb
– abwechslungsreiche und anspruchsvolle Arbeitsinhalte
– angenehmes Arbeitsklima
– zeitgemässe Anstellungsbedingungen
Weitere Informationen erteilen wir Ihnen gerne unter
Tel. 079 446 42 20 oder richten Sie Ihre schriftliche Bewerbung an:
von Moos Forstbetrieb, Postfach, 6103 Schwarzenberg
[email protected]
Ihre Aufgaben:
Sie wirken bei der Ausführung sämtlicher Forst­
arbeiten mit.
Ihr Profil:
• Berufsausbildung als Forstwart
• Motivation und Interesse an einem befristeten
Arbeitsaufenthalt in französischer Sprache
Nähere Auskunft erteilt Ihnen gerne:
Diane Morattel, Kreisförsterin, 024 557 68 64
Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!
Bitte schicken Sie Ihre vollständigen Unterlagen
bis am 23. Februar an:
Triage forestier Les Plans, Morcles:
Jean­Philippe Marlétaz et François Liechti,
Route de Gryon 40, 1880 Bex
W A L D U N D H O L Z 2/15 45
Auslese
Neuerscheinungen
Technik und Prozesse der Holzzerspanung
So stehen einerseits die Obeflächenqualität, die Mengenleistung,
die Energie, die Lärm- und Stau­b­
emission und das Verschleissverhalten im Mittelpunkt der Betrachtungen, auf der anderen Seite
werden die Veränderungen durch
geometrische, kinematische und
stoffliche Einflüsse charakterisiert.
Das Buch will dabei Möglichkeiten
zur Berechnung und Vorhersage
des Prozessverhaltens aufzeigen.
Dieses Buch umfasst das Fachgebiet des Trennens von Holz und
Holzwerkstoffen systematisch und
nahezu komplett. Da die Holzbearbeitung sehr stark traditionell und
handwerklich geprägt ist, sollen
die in der Praxis verwendeten Begriffe in einem Zusammenhang mit
den in den allgemeinen Standards
und Normen benutzten Begriffen
aus der Metallbearbeitung gebracht werden. Das war bisher bei
einer wissenschaftlichen Behandlung des Themas kaum der Fall.
Der Autor, Dr. Christian Gottlöber,
hat das Buch auf der Grundlage
seiner Forschung und Lehre am Institut für Holz- und Papiertechnik
der TU Dresden verfasst. Entsprechend viel Spezialwissen vermittelt
der 228 Seiten dicke Band. Doch
auch dem Laien gewährt er einen
Überblick über die Techniken und
Verfahren der Holzzerspanung.
www.hanser-fachbuch.de
ISBN 978-3-446-44058-6
E-Book-ISBN
978-3-446-44003-6
firmennachrichten
Schneckenhacker
Die Strahltechnik Pliezhausen Gmbh & Co. KG hat einen
Hacker mit einer neuartigen Technik entwickelt: Eine zylindrisch
­geformte Schnecke zerschneidet
Stammholz in gleichmässige,
grobe Hackschnitzel, die gut
durchlüftet lagern und schnell
trocknen. Da keine schlagenden
Kräfte auftreten, entsteht kaum
Staub- und Feinanteil. Zudem ist
das Verfahren energieeffizient.
Die Schnecke übernimmt im Hacker gleich zwei wichtige Aufgaben: Sie zerkleinert das Holz und
zieht den Baumstamm gleichzeitig
in den Hacker hinein. Damit entfällt eine komplizierte Fördertech-
46 W A L D U N D H O L Z 2/15
agenda
3. Februar 2015, DE-Freiburg i.Br.
FVA-Kolloquium: Puffer­
zustand in Gewässern/Säure-­
Basen-Neutralisations­
kapazität/Nährstoffbilanzen
von Wäldern
www.fva-bw.de
27.–29. März 2015, Basel
eco.festival
www.eco.ch
11. Februar 2015, Biel
8. Holzenergietagung
www.ahb.bfh.ch
14. April 2015, DE-Freiburg i.Br.
Wildtiergenetik/Rotwild­
konzeption/Bergwaldvogel­
arten
www.fva-bw.de
12./13. Februar 2012, AT-Wien
Ingenieurbiologie – neue Entwicklungen an Fliessgewässern, Hängen und Böschungen
www.naturgefahren.at
5./6. März 2015, Fribourg
Revitalisierung kleiner und
mittlerer Fliessgewässer
www.swv.ch
5.–8. März 2015, Thun
agriMesse Thun
www.agrimesse.ch
14. März 2015, Zollikofen
Infotag der Hochschule für
Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften HAFL
www.hafl.bfh.ch
16.–18. März 2015,
DE-Darmstadt
10. Int. Kongress der Sägeund Holz­industrie 2015
www.saegeindustrie.de
Dank der gepanzerten Schneide,
des Wegfalls der Fördertechnik
und einer robusten Verarbeitung
sind die Schneckenhacker sehr
wartungsarm und zuverlässig.
http://stp-gmbh.com
20.–24. April 2015, Liebegg
«Schaffe met Ross»
www.igarbeitspferde.ch
[email protected]
5. Mai 2015, DE-Freiburg i.Br.
FVA-Kolloquium:
Eichen-­Truppenpflanzung/
Borken­käferschäden an Fichte
www.fva-bw.de
5. Mai 2015, Karlsruhe
21. VTA-Spezialseminar –
­Messen und Beurteilen am
Baum
www.vtaseminare.de
5.–6. Mai 2015, Interlaken
KOHS-Tagung Hochwasserschutz
www.swv.ch
11.–15. Mai 2015, Hannover
LIGNA 2015
www.messe.de
18./19. März 2015, USA-Tampa
The Cost of Not Maintaining
Trees Symposium
www.isa-arbor.com
28./29. Mai 2015, Zürich
Kurs Fachkraft Spielplatz­
sicherheit
www.vssg.ch
21. März 2015, USA-Tampa
2015 International Tree
­Climbing Championship
www.isa-arbor.com
29.–31. Mai 2015, DE-Brilon
1. DLG Waldtage
www.dlg-waldtage.de
19. März 2015,
DE-Weihenstephan
19. Forstlicher
­Unternehmertag
www.forumwup.de
nik, wie sie in vielen anderen HolzZerkleinerungssystemen üblich ist.
10.–12. April 2015, DE-Offenburg
Forstlive 2015
www.forst-live.de
19./20. März 2015, SI-Postojna
International Conference –
­Forest Rehabilitation after
Sleets
[email protected]
26./27. März 2015,
­DE-Denzlingen
5. Denzlinger Wildtierforum:
Wildtiermanagement und
­Mobilität – Korridore erhalten, Kollisionen verhindern
www.fva-bw.de
8. August 2015, USA-Orlando
ISA Annual International
­Conference and Trade Show
www.isa-arbor.com
20.–23. August, Luzern
23. Internationale Forstmesse
Luzern
www.forstmesse.com
27./28. August 2015
172. Jahresversammlung des
Schweizerischen Forstvereins
im Kanton Schaffhausen
www.forstverein.ch
6.–8. Oktober 2015,
AT-Stift Schlägl-Hochficht
AUSTROFOMA 2015
www.austrofoma.at
Auslese
Firmennachrichten
IMPRESSUM
WALD
HOLZ
Neuer Schnittschutzstiefel Eco-Hunter Basic
Bei der Arbeit mit der Motorsäge
ist persönliche Schutzausrüstung
Pflicht. Auch die Füsse müssen vor
herabfallenden Ästen oder einer
abrutschenden Säge geschützt
werden.
Der Sicherheitsstiefel Eco-Hunter
Basic ist gemäss EN ISO
17249:2012 geprüft und besitzt
die Schnittschutzklasse 1. Er ist
mit einer Zehenschutzkappe und
einer durchtrittsicheren Einlage
aus Stahl ausgestattet. Der Forststiefel bietet einen speziell entwickelten weiten Leisten und eine
Polyurethan-Sohle mit 5 mm tiefem Sohlenprofil. Ein Grat in der
Sohlenmitte sorgt für die Standfestigkeit auf Ästen oder Stämmen.
Das Obermaterial besteht aus hydrophobiertem, strapazierfähigem
Rindsleder und einer Schnittschutzeinlage. Die gepolsterte Faltlasche
UND
hergestellt. Er eignet sich für ­
Säge- und Baumschnittarbeiten im
Forstbetrieb, in Kommunen oder
im Landschafts- und Gartenbau­
betrieb. Auch für Privatpersonen,
die zur Deckung ihres Kaminholzbedarfs Brennholz sägen, eignet
sich der ideale Eco-Hunter-BasicSchutzstiefel.
und das Futter im Vorfussbereich
sind aus Leder.
Der Eco-Hunter Basic gibt Halt, besitzt eine gute Passform und ist
bequem. Das bestätigen die Träger
beim Praxistest im Gelände durch
das Kuratorium für Waldarbeit und
Forsttechnik e.V. (KWF).
Der Schnittschutzstiefel Eco-Hunter Basic wird bis Schuhgrösse 50
Das Familienunternehmen
L. Priebs GmbH & Co. KG mit Sitz
in Haltern am See wurde 1798 gegründet. Es ist spezialisiert auf die
Herstellung und den europaweiten
Vertrieb von Sicherheitsschuhen
der Eigenmarke Lupriflex®.
Schwerpunkte der Produktentwicklung ist wasser- und schnittfestes
Sicherheitsschuhwerk. Der Betrieb
arbeitet seit 2008 klimaneutral.
www.sicherheitsschuhe.de
96. Jahrgang
ISSN 1423-2456
WALD und HOLZ –
Zeitschrift für Wald, Waldwirtschaft,
Holzmarkt und Holzverwendung.
Erscheint 12-mal im Jahr
Total verkaufte/verbreitete Auflage
(WEMF/SW-beglaubigt 2014):
6699 Expl., Druckauflage 7771 Expl.
WALD und HOLZ trägt
das Gütesiegel der Fachund Spezialpresse. Diese
Auszeichnung vergibt
der Verband SCHWEIZER PRESSE.
Herausgeber
Waldwirtschaft Schweiz
Max Binder, Präsident
Markus Brunner, Direktor
Verlag und Redaktion
WALD und HOLZ
Rosenweg 14
4501 Solothurn
Telefon 032 625 88 00
Fax 032 625 88 99
[email protected]
www.waldundholz.ch
Urs Wehrli (uw),
Verlagsleiter
Walter Tschannen (wt),
Redaktionsleiter
Ferdinand Oberer (fo),
Redaktor
Liebi Holzheizung
Annemarie Tuma (at)
Die Firma Liebi LNC AG ist ein
Schweizer Spezialist für moderne
und energieeffiziente Heizanlagen.
Aus dem 1956 gegründeten Zweimannbetrieb Liebi, Neuenschwander & Co hervorgegangen, tritt ­
Die Heizkessel der Liebi LNC AG
erfüllen höchste Standards.
die Firma seit Neuestem unter
«Liebi – Nachhaltige Wärmelösungen» auf und bietet verschiedene
Wärmesysteme zur Nutzung von
Sonnen-, Luft- und Erdwärme an.
Zukunftsträchtig sind auch die
ökologischen Hybrid-Heizungen,
die zuverlässig und effizient verschiedene Energiequellen kombinieren.
Die grosse Liebe von Liebi gehört
nach wie vor dem CO2-neutralen,
nachwachsenden Rohstoff Holz.
Seit mehr als 30 Jahren werden im
Simmental Holzheizungen konstruiert und hergestellt. Im Herbst
2014 präsentierte das Unternehmen den neuen Holzvergaserkessel
Liebi LSK. Mit raffinierten Features
ausgestattet, erfüllt er die höchsten Anforderungen der Europäischen Norm für Holzfeuerungen.
Der grosse Holzfüllraum für Halb-
oder Meterspälte ist mit Chromstahl ausgekleidet, was eine lange
Lebensdauer garantiert. In der Wirbel-Brennkammer aus extrem robustem Keramikmaterial verbrennt
das Holz hocheffizient. Eine
Lambda-Sonde sorgt dabei für
niedrigste Emissionswerte.
Die Wartung ist kinderleicht, und
über einen grossen 7-Zoll-Touchscreen kann die Feuerung im Heizkessel jederzeit überwacht werden.
Abdruck oder anderweitige Verbreitung
des Inhaltes (z.B. über Internet) nach
Genehmigung durch die Redaktion
unter Quellenangabe gestattet. Beleg­
exemplare erwünscht. Für unverlangt
eingegangene Beiträge wird jede
­Haftung abgelehnt.
Anzeigenmarketing
Annoncen Agentur Biel AG
Längfeldweg 135
2501 Biel/Bienne
Telefon: +41 32 344 82 95
Fax: +41 32 344 83 53
[email protected]
Abonnementspreise
Die Liebi LNC AG beschäftigt
heute mehr als 50 Fachkräfte im
Hauptgeschäft in Oey-Diemtigen
und den Kundencentern in der
West-, Zentral- und Ostschweiz.
Jahresabonnement
(12 Ausgaben): Fr.   98.–
Ausland:Fr. 130.–/EUR 105,–
Lehrlinge, Studenten
und AHV-Rentner: Fr.   68.–
(nur gegen gültige Bescheinigung)
Einzelnummer: Fr.   10.–
Liebi LNC AG
Burgholz 18
3753 Oey-Diemtigen
[email protected]
Druck: Stämpfli AG, Bern
W A L D U N D H O L Z 2/15 47