Ein Supplement der Business Geomatics Wirtschaftszeitung 1 / 2015 Marktführer Building inforM Modelling (BiM) Building Information Modeling (BIM) ation bis OKSTRA Standards von IFC datenaustausch: tes 3D-Modell Verkehrswege: Integrier Praxis t Projekte: BIM in der hin zum 3D-Layou Laserscanning bis Vermessung: Von Sonderheft zur Digitalisierung des Bauwesens | Beilage Fach- und Kongressmesse Die Facility Management hebt das Thema CAFM hervor. | Seite 8 Praxiserprobt Der Software-Anbieter INFOMA stellt neue Web-Module vor. | Seite 9 Software & Anwendungen Open Data für Europa Im EU-weiten Open Data-Portal ist ein deutsches Unternehmen verantwortlich für die GDI. | Seite 10 Sicher graben Das Online-Portal ALIZ zeigt Schutzzonen für unterirdische Leitungen. | Seite 11 Hardware & Technologie Laser und App Topcon stellt Neuerungen für die Geodatenerfassung vor. | Seite 12 Erste Leistungsschau für Drohnen und UAVs | SeitE 7 www.business-geomatics.com Ausgabe 2/15 – 16. März 2015 Facility Management Live-Event vor spektakulärer Kulisse StraßenGeo-Kongress 2015 Fachkongress mit begleitender Ausstellung 21. + 22. April 2015 Das K – Kultur- und Kongresszentrum, Kornwestheim/Stuttgart Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50 Sonderthema StraSSen- und geoinformation Neue Anwendungen rund um die Straße Im Vorfeld des von der Business Geomatics veranstalteten Straßen-Geo-Kongresses in Kornwestheim bei Stuttgart beschäftigt sich der Sonderteil dieser Ausgabe mit der Verwaltung kommunaler Straßen. Der Schwerpunkt zeigt beispielsweise, dass es heutige mobile Befahrungen schaffen, die Straßen in einer Genauigkeit von einem Zentimeter vermessungstechnisch abzubilden. Weiteres Thema ist die GIS-basierte Ermittlung des Sanierungsbedarfs in Hessen. Die Besonderheit in dem Bundesland ist, dass die Sanierungskosten nicht nur unmittelbar auf die Straßen- anrainer, sondern auf Grundstückseigentümer in ganzen Gemeindeteilen umgelegt werden. Dieses Prinzip der wiederkehrenden Straßen ist auch in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Thüringen eingeführt. Die Grundlage der Lösung bilden GIS-basierte Prozesse. Neuigkeiten gibt es auch zur Optimierung von städtischem Parkraum via Radarsensoren, zum Aufbau einer Straßendatenbank und zum Einsatz von Businessnavigation bei einem Netzbetreiber. Seiten 2 bis 5 Forschung & Entwicklung Reflektierte Signale Grazer Forscher erproben Alternativen zur funkbasierten Indoor-Ortung. | Seite 14 Unternehmen & Märkte Ohne Berührungsängste Ein Schweizer Start-up gewinnt mit der Drohne „Gimball“ eine Million US-Dollar. | Seite 20 Speicher und Netztechnik Forschungsprogramm SCI der Helmholtz-Gemeinschaft soll Lücken schließen. | Seite 21 Google-Geoapplikationen Mehr als CloudAnwendungen Nicht wenige sehen in dem Nutzen von mobilen Geräten eine disruptive Technologie für mobile Mapping-Anwendungen. Die Rede ist von Innovationen, die aus den Entwicklungen am Konsumentenmarkt abgeleitet sind. Smartphones, Google Maps und Bing gehören immer mehr auch zu professionellen Lösungen bei der Öffentlichen Hand und bei Energieversorgern. Ebenso gibt es alternative Konzepte zur Cloud auch beim Web Mapping. Seite 13 Bathymetrie Kommunen prüfen Beleuchtungskonzepte Laserpulse tauchen ab In neuem Licht Moderner Gewässerschutz, Schiffsnavigation oder die Verlegung von Unterseekabeln, um etwa Windparks anzuschließen – das Wissen über die genaue topographische Gestalt von Meeresböden und Gewässerbetten ist für zahlreiche Anwendungsfelder relevant. Um dieser Struktur buchstäblich auf den Grund zu gehen, erlebt die Disziplin der laserbasierten athymetrie Aufwind. Die luftgeB stützte Erfassungsmethode stammt eigentlich aus der Marine und wurde verwendet, um U-Boote aufzuspüren. Unser Schwerpunkt zeigt die neuesten Entwicklungen und Projekte im zivilen Bereich: Dazu gehört etwa das Vorhaben, aus dem Bodensee den weltweit am besten vermessenen See zu machen. Seiten 15 bis 19 EU-rechtliche Vorgaben, die Suche nach Einsparpotenzialen und ökologische Erwägungen veranlassen Städte und Gemeinden zu einer Überprüfung ihrer Beleuchtungskonzepte. Dabei zeigt sich inzwischen, dass moderne Straßenlaternen weit mehr können als nur Licht zu spenden. In Berlin etwa halten sie nach freien Parkplätzen Ausschau oder fungieren als Stromtankstelle. Im Umfeld der Laternen entstehen neue Technologien, Konzepte und Angebote. Ein Blick darauf lohnt sich. Seite 6 | 2 Schwerpunkt 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 Straßen- und Geoinformation www.business-geomatics.com Kämmerei und Bauamt im Gleichschritt Mit einem intelligenten Zusammenspiel von GIS und SAP erleichtert SmallCases die Bilanzierung und Fortschreibung des kommunalen Straßenvermögens – jetzt auch für ESRI- und Open-Source-Umgebungen. in der Einführung. Die Vorgehensweise dabei ist vergleichsweise einfach: Sach- und Geometriedaten der Straßeninfrastruktur werden ins Straßenkataster des GIS übernommen und anschließend mit den entsprechenden Werten oder Kennungen aus der Buchhaltung verbunden. Im Resultat gewinnen Kämmerei und Fachamt eine ganzheitliche, konsistente Sicht auf die Straßeninfrastruktur und profitieren von zusätzlichen Informationen und Funktionen aus der jeweils anderen „Welt“. Screenshot: SmallCases Die Verbindung von SAP und GIS – hier eine SAP-UI Integration in das Smallworld GIS – will die Zusammenarbeit von Kämmerei und Fachamt erleichtern. erläutert Bertram Stoll, Geschäftsführer beim Freiburger Unternehmen SmallCases und verantwortlich für die kommunalen Anwendungen. Die komplette buchhalterische O bjektlogik zusätzlich im GIS abzubilden oder eine aufwändige SAP-GIS-Schnittstelle zu implementieren, sei allerdings für die wenigsten eine Alternative, weiß der Diplom-Mathematiker. Auch wollte sich natürlich niemand in der Kämmerei zum GIS-Experten qualifizieren. „Es geht um Auskunft, Plausibilitätsprüfung und effizientere Prozesse“, sagt Stoll. Hier setzt die GIS-Lösung SmallCases an, die die SAP- und GIS-Bearbeitungs- HOAI-Gutachten: Neubewertung von Vermessungsleistungen möglich Anzeige Der Verband deutscher Vermessungsingenieure (VDV) macht auf ein Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei Freshfields Burkhaus Deringer aufmerksam, wonach mit Blick auf die europäische Dienstleistungsrichtlinie eine Rückführung der vermessungstechnischen Leistungen in das verbindliche Preisrecht der Honorarordnung für Architekten und Ingenieuren (HOAI) geradezu geboten sei. Im Auftrag des Ausschusses der Verbände und Kammern der Ingenieure und Architekten für die Honorarordnung (AHO) hatte die Kanzlei diese Frage vor dem Hintergrund des europäischen Wettbewerbsrechts geprüft. Die Prüfung ergab, dass sich weder aus dem europäischen Wettbewerbsrecht noch aus dem Diskriminierungsverbot eine rechtliche Möglichkeit ergibt, die Rückführung zu fordern. Bei der Dienstleistungsrichtlinie, auf die sich die Ministerien immer berufen, sei das Ergebnis des anwaltlichen Gutachtens aber sehr positiv. www.aho.de www.vdv-online.de oberflächen interagierend vereint. Grundlage ist bislang das SmallwordGIS, in dem die Geometrie, die Flächen und Objekte vorgehalten und mit den zugehörigen Buchhaltungswerten verknüpft werden. Zwischenzeitlich existieren Prototypen für die ESRI-Umgebung sowie Open Source. Die Lösung ist mittlerweile bei mehreren Kommunen erfolgreich im Wirkbetrieb und wurde in Heidelberg bereits durch die GPA BaWü als akzeptiertes Vorverfahren im Bilanzierungsprozess anerkannt. Weitere Städte und Gemeinden, wie etwa Detmold, Rastatt oder Weinheim befinden sich Mehrwert aus dem GIS Ganz praktisch ermöglicht die Anbindung der Systeme das einfache Hinund Herwechseln zwischen der GISund SAP-Welt: Ein technischer Platz im GIS kann aus der SAP-Oberfläche heraus dargestellt werden und wird so in seinem räumlich-fachlichen Kontext sichtbar. In umgekehrter Richtung genügt ein Klick in die Karte, um ein geometrisches Objekt im GIS in der SAP-Bearbeitungsoberfläche zu visualisieren. Für die technischen Plätze im SAP-System werden zudem mächtige GIS-Funktionen (geometrische Verschneidung und Vereinigung) bereitgestellt, mit denen sich komplexe Buchhaltungsoperationen wie Teilerneuerungen oder Verschrottungen einfach durchführen und die Auswirkungen solcher Operationen auf die Vermögensanteile auf Basis der Objektgeometrien sauber be- rechnen lassen. Bertram Stoll erklärt: „Das GIS wird für die Aufbereitung, Berechnung und Verschneidung der betroffenen Objekt-Geometrien verwendet.“ So lassen sich beispielsweise Objekte für buchhalterische beziehungsweise bilanzielle Operationen sinnvoll zusammenfassen: Mehrere Tausend einzelner Fahrbahnabschnitte können per Knopfdruck im GIS in eine einzige Kategorie „Fahrbahnflächen“ überführt werden. Bei baulichen Investiv- oder Unterhaltungsmaßnahmen können die betroffenen Objekte in der Karte angewählt und zusammengeführt werden. Die Ergebnisse werden an das SAPSystem weitergegeben und dort verarbeitet. Alle zugehörigen Folge operationen wie etwa die Anpassung der Abschreibung erfolgen also direkt im SAP-System. Die Buchhaltungsdaten sind und verbleiben nämlich dort und werden ausschließlich dort den Buchhaltungsoperationen unterworfen. Damit ist auch automatisch die Konsistenz der Buchhaltungs- und Fachdaten gewährleistet und aufwändige Prüfungen entfallen. Abgesehen von der Arbeitserleichterung, die sich aus der integrierten Sicht auf SAP und GIS in der Kommune ergeben, sehen die Kunden von SmallCases die Lösung auch als wichtigen Meilenstein für die Weiterentwicklung der Verwaltungsprozesse – hin zu einer echten, ämterübergreifenden Zusammenarbeit. (pq) www.smallcases.de Wer Dampf macht Verkehrsforscher haben an einem globalen Standard zur Berechnung von Emissionen gearbeitet. Die Ergebnisse des Projekts COFRET sollen eine Lücke in der Transportbranche schließen. Es gibt bereits mehr als 100 verschiedene Werkzeuge, um die Emissionen entlang von Transportketten zu berechnen. Nicht selten erstrecken diese sich über mehrere Länder oder Kontinente. In dem nun abgeschlossenen Projekt Carbon Footprint of Freight Transport (COFRET) ging es darum, diese verschiedenen Berechnungsansätze zusammenzutragen und zu analysieren. So sollte eine Lücke geschlossen werden, denn ein international anwendbarer Standard, der alle Elemente der Transportketten berücksichtigt, fehlt bislang. Die Koordination dieses Projekts mit europäischen Partnern hatte das DLR-Institut für Verkehrsforschung übernommen. Das Projekt zeigte zunächst, welche Elemente der Transportketten durch die Berechnungsansätze bislang noch nicht abgedeckt waren. „So stellt das Warenumschlagslager momentan noch einen blinden Fleck dar“, sagt Dr. Verena Ehrler, Projektleiterin im DLR- Pixelio/Erich Westendarp Erklärtes Ziel und viel gehörtes Credo im Rahmen der Doppik ist die Zusammenführung der bilanziellen und fachlichen Prozesse zu einer ganzheitlichen Verwaltung des öffentlichen Straßenvermögens. Doch in der Praxis ist der gemeinsame Blick von Kämmerei und Bauamt auf die Straßen noch die Ausnahme. Die Fachabteilung sieht eine räumliche Infrastruktur aus vielen Tausenden von Objekten mit definierten technischen Eigenschaften. Sie plant anhand von Zustandswerten, Schadensmeldungen, verfügbaren Ressourcen und vielen anderen Parametern – idealerweise unterstützt durch eine entsprechend bestückte Straßendatenbank oder ein Fachkataster im kommunalen GIS. In der Kämmerei sind Gehwege, Bordsteine, Parkbuchten dagegen Einzelpositionen in SAP mit definierten Buchwerten, Abschreibungen etc.. Die bilanzielle Verarbeitung einer kleinen Baumaßnahme in einem Kreuzungsbereich kann hier schon eine echte Herausforderung darstellen, muss doch jedes der betroffenen Objekte in SAP identifiziert und den erforderlichen Operationen zugeordnet werden. Umgekehrt kann es passieren, dass die Fachabteilung durch eine sachlich gut begründete Sanierungsmaßnahme kommunales Vermögen buchhalterisch vernichtet, weil sie den hohen Restbuchwert des fraglichen Straßenabschnitts nicht kennt. „Viele Kommunen wünschen sich daher eine Verbindung zwischen der SAP- und der GIS-Welt“, Ein globaler Standard soll helfen, die Emissionen kompletter Transportketten einheitlich zu erfassen. Institut für Verkehrsforschung. Verladung, Transport oder die eventuell notwendige Kühlung der Güter seien von keinem der bisherigen Standards hinreichend abgedeckt worden. Auch der Umgang mit Leerfahrten sei noch nicht geklärt. Des Weiteren haben die Verkehrsforscher zusammen das Format des International Workshop Agreements (IWA) im Rahmen der ISO, als IWA 16:2015 – International harmonized method(s) for a coherent quantification of CO2 emissions of freight transport – veröffentlicht. Diese weltweit offene, neutrale Plattform soll künftig die Basis bieten, um einen Rahmen für die Anforderungen an nächste Schritte hin zu einem internationalen Emissionsberechnungsstandard für Transportketten abzustecken. So soll in naher Zukunft ein von allen anerkannter Standard konstituiert werden. www.cofret-project.eu Straßen- und Geoinformation Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 |3 Garantie für bis zu einem Zentimeter eye technologies. Die Diskussion, bei der Aspekte wie Preis, Genauigkeit, Systematik und Wiederholbarkeit der Messung eine wichtige Rolle spielen, sollte vielmehr im Kontext des Gesamtzusammenhangs geschehen, so wie es derzeit auch von höchster ministerieller Stelle gefordert wird. Da sich bei der kommunalen Vergabepraxis in vielen Themenfeldern, insbesondere in den Bereichen Vermessung und Dokumentation die reine Preisorientierung als Ultima Ratio herausgebildet hat, kommen häufig diejenigen Anbieter zum Zug, die im Preis- Ranking am besten abschneiden, nicht aber das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Erst kürzlich hatte daher Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die vielen Pannen und Preisexplosionen bei öffentlichen Bauprojekten angemahnt und angekündigt die öffentliche Auftragsvergabe neu zu regeln. Künftig solle nicht mehr der kostengünstigste Bieter automatisch den Zuschlag bekommen: „Bauprojekte sollen künftig an den qualitativ Besten vergeben werden – und nicht an den vermeintlich Billigsten“, sagte der CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“. Einheitliches Straßennetz Mit dem KOMMSVZ, dem kommunalen Straßen- und Wegeverzeichnis hat BTFietz erstmals ein einheitliches Datenmodell für kommunale Straßen entwickelt – nun ist die Politik gefragt. Das geplante Europäische Transportwegenetz, die INSPIRE-Richtlinie und die Einführung der Doppik in Mecklenburg-Vorpommern haben auf den ersten Blick nur wenig miteinander zu tun. Für Christian Fietz, Geschäftsführer des Softwareanbieters BTFietz, jedoch waren diese drei Vorhaben Impulsgeber und Leitlinien für ein ehrgeiziges Projekt, das zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Datenmodell, mit dem sich jede kommunale Straße EU- und INSPIRE-konform erfassen lässt, wurde vom Innenmisterium Mecklenburg-Vorpommern abgenommen. Nun stehen die Abstimmung mit dem Verkehrsministerium sowie die nächsten Schritte zur Umsetzung an. KOMMSVZ-MV Begonnen hatte alles im Jahr 2010. Die INSPIRE-Richtlinie war seit kurzem in Kraft, die Doppik sollte in MecklenburgVorpommern ab 2012 verbindlich eingeführt werden. „Wir wollten unser Produkt GISAL, eine Systemlösung für das kommunale Geomanagement, für die neuen Anforderungen qualifizieren“, erinnert sich Fietz. „Dabei stellten wir fest, dass die Kommunen in MecklenburgVorpommern ihre Straßeninfrastruktur für die bilanzielle Bewertung nach völlig unterschiedlichen Verfahren visualisierten und klassifizierten.“ Fietz sah hier die Chance, die erforderlichen Prozesse durch ein einheitliches Straßen- und Wegeverzeichnis erheblich zu vereinfachen und zu verbessern. „Gleichzeitig bot ein solches Datenmodell die Mög- lichkeit, das kommunale Straßennetz im Sinne des Europäischen Transportwegenetzes zu organisieren“, erläutert Fietz. Damit würden Bundes-, Landes-, Kreis- und Gemeindestraßen durchgängig interoperabel, also zum Beispiel auch routingfähig oder in jeder anderen Form digital nutzbar – speziell natürlich auch für Webdienste im Kontext der deutschen und europäischen Geodateninfrastruktur. So entstand die Idee für das Projekt KOMMSVZ, das unter der Trägerschaft des Zweckverbandes „Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern“ (ZV eGo) und mit Fördermitteln des Europäischen Strukturfonds EFRE ab 2012 realisiert wurde. Projektpartner waren das Amt Lützow-Lübstorf, die Städte Hagenow und Wittenburg sowie die Landkreise Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim. Das IWR, Ingenieur und Wirtschaftsbüro Rostock war als zweites Unternehmen der Geoinformationswirtschaft beteiligt. Ziel des Projektes war die Schaffung eines Verfahrens zur einheitlichen Erfassung, Strukturierung und Abbildung des Straßen- und Wegenetzes der gemeindlichen Ebene. Eine Grundlage sollte die bundesweit gültige Anweisung Straßeninformationsbank (ASB) bilden, die bei der Organisation der Gemeindestraßen bis dahin keine Berücksichtigung fand. Große Potenziale Im Zuge der Recherchen wurde schnell klar, dass die Grundlage für das Datenmodell ein Knoten-Kanten-Modell der Straßennetze sein müsste. Auf europäischer, Bundes- und Landesebene wird die Verkehrsinfrastruktur so beschrieben und auch INSPIRE schreibt dieses Organisationsschema vor. Entsprechend wurde das Datenmodell aufgebaut und bietet nun zum einen die Möglichkeit, die Straßen-Geometrie anhand von Straßenabschnitten und -knoten schlüssig und einheitlich zu visualisieren. Durch Zuordnung definierter Identifikationsnummern und Sachinformationen zu den einzelnen Komponenten wird die Infrastruktur eindeutig klassifiziert und beschrieben. So wird das Knoten-Kanten-Modell auch im kommunalen Straßen- und Wegenetz zum Basismodell aller raumbezogenen Sachdaten in der Straßenverwaltung. „Das Modell hat großes Potenzial“, betont Christian Fietz und verweist dabei auf Österreich, wo ein entsprechendes einheitliches Datenmodell für sämtliche Verkehrswege bereits existiert und über die GIP.at (GraphenIntegrationsPlattform) landesweit nutzbar ist. „Auch das KOMM SVZ könnte zum nationalen Standard weiterentwickelt werden“, bestätigt Fietz, der das Projekt bereits im Bundesverkehrsministerium vorgestellt hat. Zuvor müssten jedoch weitere Schritte zur Umsetzung folgen, so etwa die Entwicklung und Implementierung des Knoten- und Prozessmanagements. Vor diesem Hintergrund hofft Fietz derzeit auf ein politisches Signal für die Fortsetzung des Projekts. (pq) www.btfietz.de Dabei müssten Qualität und Risiken im Infrastrukturmanagement besser berücksichtigt werden. Qualität bei den kommunalen Straßendaten heißt vor allem Systematik und Genauigkeit. „Um im Rahmen der kommunalen Aufgaben tragfähige und belastbare Aussagen und Prognosen treffen zu können, gilt es das Hauptaugenmerk auf eine exakte und gute Datengrundlage im Bereich der Straßendaten zu legen“, sagt Ludwig. Entscheidend für die Kommunen werde es sein, nicht nur den aktuellen Ist-Zustand und -Bestand genau zu kennen, sondern vor allem die Reproduzierbarkeit und die Fortführung der Straßendaten sicherzustellen. Hier trete ein Problem bei auf den ersten Blick vermeintlich kostengünstigen Datenerfassungen auf, die zu Lasten der Genauigkeit und Detaillierung der Daten gehen. Ludwig sieht das Problem vor allem langfristig, denn insbesondere die Fortführung der Daten und die Ableitung von Auswertungen, wie beispielsweise Zustandsentwicklung, Haltbarkeit von Straßenmaterial, Budgetpläne, Prognosen und vieles mehr, sind mit ungenauen und damit nicht zuverlässigen Daten nicht realisierbar. Ein Beispiel: Werden die Unebenheiten eines Straßenabschnittes aus zwei verschiedenen Messungen verglichen, kommt es darauf an, den Messpunkt exakt zu wiederholen. Nur so können belastbare Daten über die Entwicklung des Straßenzustandes gewonnen werden. Damit können Kommunen eine langfristige Prognosesicherheit in der Erhaltung und dem Ausbau von Infrastruktur bekommen und so die Gesamtkosten für das Infrastrukturmanagement reduzieren. „Sowohl Kämmerer als auch Fachleute können so genau absehen, welche Maßnahmen sich wie auf die Restnutzungsdauer auswirken – vorausgesetzt natürlich, die doppischen Haushaltsmodelle richten sich nach den in den Fachabteilungen gewonnenen Erkenntnissen über die Straßenzustandsentwicklung“, sagt Ludwig. Ebenso können, sobald die Datengrundlage in der Ersterfassung exakt definiert ist, Erweiterungen oder Aktualisierungen auch von Teilabschnitten sehr genau durchgeführt werden, ohne die Konsistenz des Gesamtdatenbestandes zu gefährden. „Generell ist Genauighkeit die Voraussetzung für die Reproduzierbarkeit der Daten und folglich auch der einzige Weg, um einen nachhaltigen Ansatz zu realisieren“, fasst der promovierte Vermessungsingenieur zusammen. Ungenaue und damit nicht reproduzierbare Daten können nicht fortgeführt werden, wodurch folglich auch keine langfristigen Entwicklungen aufgezeigt und analysiert werden können. Ebenso fällt die Zuordnung von Sachdaten zu den Geometriedaten nicht eindeutig aus, wenn letztere nicht die notwendige Genauigkeit besitzen. „Damit lässt sich beispielsweise nicht feststellen, ob ein neuer Schaden erfasst wurde oder ein bereits erfasster Schaden sich verändert hat“, erklärt Ludwig. Viele Kommunen, die bei der erstmaligen Datenerfassung kommunaler Straßen vermeintlich einfache und kostengünstige Lösungen gewählt haben, stellen heute bei der Fortführung fest, dass sie die Daten nicht mehr nutzen können und somit nochmal bei null anfangen müssen – also genau jener wirtschaftliche Super-GAU, den Dobrindt nun vermeiden will. Damit Kunden solche Fallstricke vermeiden können, hat eagle eye technologies bei der Entwicklung seiner integrierten Erfassungsmethode größten Wert auf höchste Präzision aus einer Befahrung heraus gelegt. Dabei erfassen Messkameras und Laserscanner die gesamte Verkehrsinfrastruktur und den Straßenzustand. Zusätzlich sind die Fahrzeuge mit speziellen Sensoren ausgestattet, die die Qualität kontrollieren. Die selbst entwickelte Technologie zur hochpräzisen Navigationsbestimmung an Bord jedes Fahrzeugs wird dabei beständig weiter entwickelt, wodurch eagle eye heute bereits eine durchgängige Genauigkeit von einem Zentimeter garantieren kann. Die Qualitätsanforderungen, und demnach auch die Preisgestaltung für die Straßendatenerfassung bleiben aber skalierbar. „Wir leiten aus den High-end-Möglichkeiten der Erfassungsmethode gewissermaßen angepasste Qualitätsstufen ab, so dass wir Bestandsdaten in jeder Güte und Genauigkeit und alle relevanten geometrischen Zustandsdaten wirtschaftlich ermitteln können“, ist Ludwig überzeugt. Dabei reiche lediglich eine Befahrung aus, um alle Genauigkeits- und Geometrieanforderungen an Straßendaten vollumfänglich abzudecken und für anschließende Analysen und Bewertungen zusammenzuführen. www.ee-t.de Anzeige eye te tz t gie nu hnolo c e sert s a g L d 3D assun f n r u E ) s e e Zenlink gle ey nn ein tung ( r a e k Die ea t w r s bildau s). Kombinie rden. Stereo we cht reicht ing (re keit er scann ig u a rgen timete eagle Die Genauigkeit ist seit Anbeginn der Vermessung das wichtigste Qualitätskriterium. Doch schon der griechische Philosoph Aristoteles sagte, dass der „Gebildete die Genauigkeit nicht weitertreibt, als es der Natur der Sache entspricht“. Ein Leitsatz im Vermessungswesen lautet daher: Miss so genau wie nötig und nicht so genau wie möglich. Das vernünftige, respektive für unser Zeitalter wirtschaftliche Maßhalten beim Messen treibt derzeit auch den Markt für die Erfassung kommunaler Infrastrukturdaten an. Klar ist, dass die Anforderungen – vor allem an die Daten zum kommunalen Straßennetz – steigen. Sie werden in vielfältigen Zusammenhängen genutzt, wie etwa in der doppischen Vermögensbewertung, der Straßensanierung, bei Wartung und Instandhaltung, vor allem im Planungsbereich und vielem anderen mehr. Exakte und strukturiert erfasste Straßendaten können Analyse-, Prognose- und Verwaltungssoftware verbessern und für eine engere Zusammenarbeit von Bauverwaltung und Kämmerei in den Kommunen sorgen. Vor diesem Hintergrund gewinnt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit bei der systematischen Straßendatenerfassung eine neue Dimension. „Diese Bewertung kann heute nicht mehr alleine innerhalb einer monofunktionalen Verwendung der Daten geführt werden“, sagt Dr. Johannes Ludwig, Geschäftsführer von eagle chnolo gies eagle eye technologies kombiniert Ingenieurvermessung und mobile Befahrung, um Kommunen eine wirtschaftlich nachhaltige Straßendatenerfassung zu ermöglichen. | 4 Straßen- und Geoinformation 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 Anfahrt ohne Umwege Thyssengas transportiert jährlich bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas über ein 4.200 Kilometer langes unterirdisches Transportnetz im Westen der Bundesrepublik. Die technischen Prozesse in dem riesigen Versorgungsgebiet übernehmen vier dezentrale Betriebsstellen in Dortmund, Ochtrup, Duisburg und Bergheim, doch selbst deren Zuständigkeitsbereiche umfassen große Regionen mit entsprechend langen Anfahrtswegen. Die Mitarbeiter sind tagtäglich gefordert, bestimmte Leitungsabschnitte oder -punkte zügig und ohne Umwege zu erreichen – sei es, um Wartungsund Instandhaltungsarbeiten effizient durchzuführen, sei es, um die Leitungen vor Schäden durch Baumaßnahmen zu schützen. Eine konventionelle Navigationslösung nützt den Mitarbeitern dabei allerdings nur wenig. „Die Punkte, die unser Außendienst anfährt, sind keine Adressen, sondern Koordinaten“, erläutert Martin Radtke, Teamleiter Dokumentation bei Thyssengas. „Zudem sind unsere Fahrziele vielfach gar nicht über das reguläre Straßennetz erreichbar.“ Daher entschied man sich bei Thyssengas für den LOGIBALL Business Navigator, eine Lösung, die speziell für den Bedarf professioneller Nutzer, etwa aus der Versorgungswirtschaft, ausgelegt ist. Spezialkarten und individuelle Anpassungen Eines der herausragenden Merkmale des Business Navigators ist die Verfügbarkeit von speziellen Navigationskarten, die auf die Bedürfnisse einzelner Branchen zugeschnitten sind und zudem individuell angepasst werden können. Bei Thyssengas ist dies die Deutschland-PLUS-Karte (D-PlusKarte), die aktuell 2,4 Millionen Kilometer routingfähige Wege aufweist. Damit wird ein mehr als doppelt so großes routingfähiges Wegenetz wie in herkömmlichen Navigationssystemen angeboten. „Da unsere Leitungen vielfach über freies Gelände führen, müssen wir natürlich häufig Feld- und Waldwege für die Anfahrt nutzen“, sagt Dokumentationsleiter Radtke. „Konventionelle Straßenkarten helfen uns da kaum.“ Im Rahmen der umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten, die der Business Navigator für die Anwender bietet, wurden anhand der Leitungs- und Blattnummern neben den Standard POIs auch betriebswich- tige Leitungspunkte als POIs hinterlegt. Außerdem integrierte LOGIBALL die Leitungen von Thyssengas als Strichgrafiken in die Karte, so dass der Leitungsverlauf auch bei der Anfahrt jederzeit sichtbar ist. Spezifische Routing-Algorithmen unterstützen die Thyssengas-Mitarbeiter zusätzlich dabei, das jeweilige Fahrziel zuverlässig zu erreichen. „Gasleitungen sind teilweise entlang von Autobahnen verlegt“, erzählt Martin Radtke. „Ein konventionelles Navigationssystem würde den Fahrer über die Autobahn anfahren und an der entsprechenden Stelle anhalten lassen – keine wirklich gute Idee.“ Der Business Navigator dagegen routet den Fahrer direkt zum gewünschten Leitungsabschnitt oder -punkt. Überdies hilft eine komfortable Freitextsuche beim schnellen Auffinden des Ziels. Nutzung in allen Prozessen Derartige Besonderheiten und Erweiterungen des Business Navigators sind bei Thyssengas zum einen für die strukturierten Prozesse in der Wartung und Instandhaltung von hohem Wert. „Hier geht es vorrangig darum, die anfallenden Aufträge effizient und wirtschaftlich abzuarbeiten“, berichtet Martin Radtke. Doch auch im Bereich der Leitungssicherheit, wo Fahrten und Einsätze kurzfristig organisiert werden müssen, bewährt sich die Lösung. So werden beispielsweise die Arbeitsabläufe im Zusammenhang mit Fremdbaustellen bei Thyssengas ebenfalls durch die Navigationslösung von LOGIBALL unterstützt. „Beschädigungen an unseren Gasleitungen können gravierende Folgen haben“, berichtet Martin Radtke. Da solche Schäden typischerweise bei Tiefbauarbeiten verursacht werden, müssen Fremdbaustellen so früh wie möglich bekannt sein und die entsprechenden fachlichen Einweisungen erfolgen. Wo solche Arbeiten durchgeführt werden, weiß man bei Thyssengas einerseits aufgrund entsprechender Anfragen der ausführenden Unternehmen – etwa über die Internet-Planauskunft. „In diesem Fall müssen unsere Mitarbeiter die Baufir ma vor Ort darüber informieren, was sie bei den Grabungen zu beachten hat“, erläutert Radtke. „Baumaßnahmen im Bereich der Gastransportleitungen dürfen erst nach einer solchen fachlichen Einweisung beginnen.“ Allerdings wird nicht jede Maßnahme Die Anwendung neuer Technologien für die stetige Optimierung des kommunalen Objektmanagements auf Basis von KOMMSVZ® bestimmt die Kompetenz der BTFietz GmbH. ZUM LANDSITZ 3 | 18059 GRAGETOPSHOF T: +49(0)381/4 92 33 90 | F: /4 90 47 11 [email protected] | WWW.BTFIETZ.DE © opus.2015 Anzeige Business_Geomatics_2_2015_105x90_P:PB_KommSVZ 10.03.15 15:35 Seite 1 Der Außendienst der Thyssengas nutzt bei der Navigation Spezialkarten mit integrierten Unternehmensdaten. angemeldet. Daher setzt Thyssengas zusätzlich auf eine kontinuierliche Befliegung der Leitungsinfrastruktur. „Hier bestünde unter Umständen das Risiko, dass unsere Leitungen beschädigt werden, und wir müssen kurzfristig aktiv werden“, führt der Leiter Dokumentation aus. Nahtlose Einbindung in die Systemlandschaft Hier zeigt das LOGIBALL-Navigationssystem eine weitere Stärke: seine Integrationsfähigkeit in die vorhandenen ITSysteme. Im Fall der Thyssengas ist dies das geographische Netzinformationssystem Lovion BIS, das die ermittelten Koordinaten der Fremdbaustellen verarbeitet und über Lovion Task Work an die jeweils zuständige Betriebsstelle weitergibt (auch dies geschieht auf Basis der D-PLUS-Karte von LOGIBALL). „Morgens um sechs Uhr liegen die Meldungen vor, die Aufträge werden umgehend disponiert“, berichtet Martin Radtke. Alle relevanten Daten zu den Baustellen stehen den Mitarbeitern auf dem Laptop mobil zur Verfügung, die Koordinaten können per Lovion NAVI Connect und USB-Schnittstelle unmittelbar an die in den Fahrzeugen verbauten Navigationsgeräte übergeben werden. Dort übernimmt der LOGIBALL Business Navigator die Routenplanung und -optimierung. Die deutlich erweiterte Integrationsfähigkeit des Business Navigators in unternehmensspezifische IT-Systeme war eine der wesentlichen Neuerungen in der aktuellen Version 5.0, ist bei LOGIBALL zu erfahren. „Für die aktuelle Version wurden die Schnittstellen massiv erweitert und erlauben eine nahtlose Integration – ob Geoinformationssysteme, ERP- oder Flottenmanagement- Systeme“, sagt Geschäftsführer Roger Müller. Martin Radtke weiß die Qualitäten der Business Navigation zu schätzen. Nach seiner Erfahrung wird die LOGIBALL-Lösung bei den Kollegen im Außendienst sehr gut angenommen. „Außerdem“, so sein Fazit „sparen wir durch das intelligente Routing auf Basis der für uns wichtigen Daten mit Sicherheit jede Menge Zeit und Geld.“ (pq) www.logiball.de www.thyssengas.com Business Navigation hilft dem Außendienst, Gasleitungen schnell zu erreichen. Im fließenden Verkehr Sind die 2D-Laserscanner von Zoller + Fröhlich auf einer mobilen Plattform angebracht, realisieren sie unter variierbaren Profilabständen mobile Mapping-Projekte. Verkehrsinfrastruktur erfassen, Schienennetze dokumentieren oder allgemein Objekte aufnehmen, die Disziplin des Mobile Mapping bietet viele Einsatzfelder im Bereich von Straßenund Infrastrukturnetzen. Häufig spielen Lichtraumprofilkontrollen eine Rolle, wenn es darum geht, Sicherheitsabstände etwa bei Tunnelwänden, Signalaufbauten, Bahnsteigen oder zur Vegetation zu überprüfen. Für Aufgaben wie diese hat die Firma Zoller + Fröhlich (Z+F) seine 2D-Laserscanner der PROFILER-Serie entwickelt. Sie lassen sich auf mobilen Plattformen, wie Autos oder Zügen, montieren und erfassen dort die Strecke. Die phasenbasierten Geräte sind mit einem drehenden Rotorkopf ohne weitere Drehachse ausgestattet. Die Serie umfasst die Modelle PROFILER 9012, PROFILER 9012A und PROFILER 9012M. Sie alle verfügen serienmäßig über eine Anzahl von Schnittstellen zur Kommunikation mit externen Na- vigationssystemen, um eine durchgehende Datensynchronisierung sicherzustellen. Ein eigenes Synchronisations-Signal wird ausgegeben und ein weiterer PROFILER 9012 kann in den Parallelbetrieb genommen werden, Der phasenbasierte 2D-Laserscanner PROFILER 9012M ist mit einem sicht baren roten Laser-Marker ausgestattet. beschreibt Z+F. Der Blick ins Innere des PROFILER 9012 zeigt: eine Messspindel, die Drehfrequenzstufen von 50 Hertz bis 200 Hertz fahren kann. So kann das Gerät auch bei höheren Geschwindigkeiten der Trägerplattform ausreichend kur- Fotos: Thyssengas Bei Thyssengas ist der Business Navigator von LOGIBALL ein unverzichtbarer Bestandteil der Arbeitsprozesse. ze Profilabstände erreichen. Bei einer Messfahrt mit 70 Stundenkilometern werden laut Z+F noch Profile im Abstand von circa zehn Zentimetern (bei 200 Hertz) aufgezeichnet. Zusätzlich können Profilauflösungsstufen von bis zu 20.480 Punkte/360 Grad gewählt werden. Das Modell Z+F PROFILER 9012A ist speziell für Mobile Mapping-Einsätze auf Straße und Schiene konzipiert. Nach Angaben der Hersteller ist das Messrauschen im Nahbereich der typischerweise dunklen Oberflächen, zum Beispiel von Straßenbelägen und Tunneldecken, bis zu 50 Prozent reduziert. Der Z+F PROFILER 9012M ist mit einem sichtbaren roten Laser-Marker ausgestattet. Damit lassen sich einzelne Segmente von Scanprofilen direkt vor Ort am Objekt sichtbar machen. Die Modelloptionen 9012A und 9012M sind auch in der Kombination als Laserscanner 9012MA erhältlich. www.zf-laser.com Straßen- und Geoinformation Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 |5 Ganzheitliches Management Das Netzinformationssystem BaSYS bietet nach Angaben von BARTHAUER Software umfassende Tools für die Infrastrukturplanung und das Leitungsmanagement. Mit der neuen Version, BaSYS 9, hat BARTHAUER ein umfangreiches Update vorgenommen. Auf dieser Grundlage wurde die bereits unter BaSYS 6 entwickelte Straßendatenbank StraDATA den neuen Technologien angepasst. Wie alle Software lösungen des Herstellers ist auch StraDATA Teil des BARTHAUER Multi-Plattform-Konzepts. Damit kann StraDATA in alle marktrelevanten GISund CAD-Systeme integriert werden. „Das Besondere an der von uns entwickelten Straßendatenbank ist, dass die Daten der oberirdischen Straßeninfrastruktur in direktem Kontext zur unterirdischen Infrastruktur als Grundlage für das kommunale InfrastrukturManagement genutzt werden können“, so Andreas Koch, zuständig für den Bereich Produktmanagement und Consulting. Dieses Konzept greift einen Trend auf, der sich nach seiner Erfahrung in den Kommunen abzeichnet: Während bisher kommunales Infrastruktur management auf unterschiedlichen, mehr oder weniger komplexen EDVSystemen beruhte, führen die steigenden Ansprüche an ein ressourcenund kostenschonendes Management zunehmend zu einem Umdenken hin zu einer integrierten Datenhaltung. Die Daten der ober- und unterirdischen Infrastruktur werden dabei an zentraler Stelle gehalten beziehungsweise fortgeführt und können für verschiedene Zuständigkeiten mit entsprechenden Zugriffsrechten zur Verfügung gestellt werden. Auf dieser Grundlage sei zum Beispiel eine zielgerichtete Koordination bei der Planung und Ausführung von Baumaßnahmen mehrerer Fachsparten möglich. „Mit der Integration von StraDATA in unsere BaSYSWelt ermöglichen wir ein effizientes, ganzheitliches Management kommunaler Infrastruktur“, so Koch zur Neuentwicklung. In der Tat gehören Verkehrswege zu den kostspieligsten Wirtschaftsgütern im kommunalen Bereich. Problematisch ist, dass die Haushaltsmittel immer knapper werden und sich zeitgleich der Straßenzustand massiv verschlechtert. Eine vorausschauen- Screenshot: Barthauer Software GmbH BARTHAUER stellt auf dem Straßen-Geo-Kongress 2015 die neue Version seiner Straßendatenbank StraDATA vor. Der Anbieter von Software für Infrastrukturmanagement und Wasserwirtschaft hat das Update in die BaSYS-Welt eingebunden, um so künftig ein ganzheitliches Management unter- und oberirdischer Infrastruktur zu ermöglichen. Die neuentwickelte Straßendatenbank StraData integriert sich nahtlos in vorhandene Systeme – hier zum Beispiel AutoCAD. de Organisation der Datenerfassung und -führung kann wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige Investitions- und Sanierungsplanung im Rahmen eines nachhaltigen Erhaltungsmanagements (Pavement Management System, PMS) schaffen – davon ist man bei BARTHAUER überzeugt. Dabei können sich die Anforderungen an die Erfassung und Führung eines Straßenkatasters sowohl aus qualitativer wie aus quan- titativer Sicht sehr unterschiedlich gestalten, weiß das Unternehmen. Dementsprechend hat BARTHAUER seine Straßendatenbank mit individuell konfigurierbaren Schnittstellen und Funktionen ausgestattet, um den besonderen Bedürfnissen der einzelnen Kommune gerecht zu werden. Denn ferner ist im Rahmen der Doppik in den öffentlichen Haushalten (Neues Kommunales Finanzmanagement, NKF) die Erstellung einer Er- öffnungsbilanz erforderlich. „Mit der neuen Version von StraDATA haben wir eine Softwarelösung geschaffen, die diesen Anforderungen gerecht wird“, erklärt Koch. „Die Erweiterungsmöglichkeiten der Straßendatenbank sind vielseitig“, so Koch weiter, „beispielsweise um die Verwaltung des Straßenmobiliars, wie Schilder, Signalanlagen, Straßenmöbel oder Laternen“. In einem nächsten Schritt sei die Integration von Anwendungen für die Bereiche Erhaltungs- und PavementManagement geplant. In diesem Zusammenhang könnten Funktionen für das Aufbruch-Management sowie die Sanierungs- und Unterhaltungsplanung eingebunden werden. Zu sehen sind die neuentwickelte Straßendatenbank und ihre Möglichkeiten auf dem Straßen-GeoKongress 2015 vom 21. bis 22. April 2015 in Kornwestheim bei Stuttgart. Darüber hinaus widmet sich Andreas Koch diesem Thema im Rahmen seines Fachvortrags auf dem Kongress. Im Mittelpunkt steht die „Integrierte Datenhaltung als Grundlage für effizientes Infrastruktur-Management“. www.barthauer.de Alles in einer Datenbank Prozessunterstützung im gesamten Projektverlauf Die Firma Kommunal-Consult Becker aus Wettenberg hat diese Aufgabenstellung in der KC- Fachsoftware „Straßenmanagement“ aufgenommen und basierend auf GeoMedia-Smart-ClientKommunal professionell gelöst. Die Lösung unterstützt nach Auskunft des Unternehmens den kompletten Sanierungs- und Instandhaltungsprozess, beginnend mit der Ermittlung des Sanierungsbedarfs und der Kostenschät- zung für die Baumaßnahme. Über den gesamten Zeitraum des Projekts werden alle Kosten erfasst und für die bilanzielle und beitragsrechtliche Wertermittlung nachvollziehbar zugeordnet. Dies gilt schon in der Planungsphase, bei der die Lösung die Möglichkeit bietet, die anfallenden Kosten auf einer Anlage im Bau zu erfassen. Die Funktionen der Anlage im Bau umfassen die Rechnungsprüfung, die Überwachung der Ist- zu den Plankosten sowie eine Dokumentenverwaltung zur jeweiligen B aumaßnahme. Mit Abschluss der Baumaßnahme werden auf Basis der Aufmaße und Bestandspläne die doppischen Wirtschaftsgüter inventarisiert und bewertet. Straßenbeiträge integriert im System Für die Berechnung des Straßenbeitrags sind neben den beitragsrelevanten Kosten weitere Grundstücksparameter zu erheben. Der Beitrag wird für das Buchgrundstück erhoben. Darüber hinaus ist die Geschossigkeit der Gebäude, die Art der Grundstücksnutzung zu Wohn-, Gewerbezwecken oder einer Mischnutzung und die beitragsrelevante Fläche im Innen- und Außenbereich zu ermitteln. Bei wiederkehrenden Straßenbeiträgen sind die bisher geleisteten Beitragszahlungen der vergangenen 25 Jahre zu erfassen und eine mögliche Verschonfrist pro Grundstück zu ermitteln. Speziell bei der Anwendung wiederkehrender Straßenbeiträge ist die Ermittlung der Geschossigkeiten im unbeplanten Innenbereich eine Herausforderung: Zwar definiert das Baugesetzbuch die Anforderungen an ein Vollgeschoss, für Keller- und Dachge- schosse ist die Überprüfung allerdings schwierig. Daher werden die Geschossigkeiten in der Praxis oftmals durch Inaugenscheinnahme geschätzt – ein ungenaues Verfahren, das zur fehlerhaften Berechnung der zu erhebenden Beträge und im Extremfall sogar zur Aufhebung der Satzung führen kann. Die Firma Kommunal-Consult Becker hat auch für diese komplexe Fragestellung eine Antwort gefunden: einen Algorithmus nämlich, der auf Basis der amtlichen Katasterdaten sowie des amtlichen Oberflächen- und Geländemodells eine verlässliche Berechnung der Geschossigkeiten pro Gebäude ermöglicht. Die Geschossigkeiten im beplanten Bereich werden aus den Bebauungsplanwerken übernommen. Die Erstellung der Beitragsbescheide und die Bereitstellung eines Datensatzes für das Finanzwesen runden das Leistungsspektrum der KC-Fachsoftware ab. Ein integriertes Dokumentenmanagement soll darüber hinaus die Bearbeitung von Widersprüchen erleichtern. Die Datenhaltung erfolgt pro Wirtschaftsjahr und Abrechnungsperiode mit entsprechender Versionierung. So lassen sich Veränderungsdaten, wie Eigentümerwechsel, bei den wiederkehrenden Straßenbeiträgen ebenfalls in diesen Zeiträumen dokumentieren und verwalten. Ganzheitliche Betrachtung Die einheitliche Datenhaltung des technischen Straßenbestands- und Zustandskatasters in Verbindung mit der bilanziellen und der beitragsrechtlichen Wertermittlung komplettieren das Pavement-Management zu einer ganzheitlichen kommunalen Straßendatenbank. „Die wiederkehrenden Stra- Pavement-Management, Doppik und Anliegerbeiträge in einer Datenbank. ßenbeiträge und die doppische Wert ermittlung haben in der kommunalen Straßenverwaltung heute durchgängig eine hohe Relevanz“, erläutert Thomas Becker, Gründer des Unternehmens Kommunal-Consult Becker. „Es war unser Ziel, diese Themen auch in der technischen Straßendatenbank zu unterstützen – und ich glaube, das ist uns sehr gut gelungen!“ www.kc-systemhaus.de www.kc-software.de Anzeige Technisch liefert das Pavement- Management die Grundlagen für die Ermittlung des Instandsetzungs- und Sanierungsbedarfs im Straßenbau. Doch auch buchhalterisch und bilanziell stellen solche Maßnahmen im Spannungsfeld von Doppik, Gebührenrecht und Controlling hohe Anforderungen an die Verantwortlichen. So müssen, wie bei jeder konventionellen Baumaßnahme zunächst der Finanzierungsbedarf ermittelt und die Kosten im Verlauf der Arbeiten anhand des Projektfortschritts kontrolliert werden. Bilanziell sind im kommunalen Straßenbau allerdings Unterhaltungsmaßnahmen und Investitionen zu unterscheiden. Auch kann der Finanzierungsbedarf bei grundhaften Erneuerungen kommunaler Straßen teilweise über Anliegerbeiträge gedeckt werden, die bilanziell als Sonderposten auszuweisen sind. Auch die Kostengrundlage für die Ermittlung der Beitragshöhe unterscheidet sich von der Kostengrundlage der Bilanzwertermittlung. So sind etwa Kosten für den Grunderwerb und Machbarkeitsstudien beitragsfähig, bilanziell werden diese Kosten nicht dem Wirtschaftsgut Straße zugerechnet. Kommunal-Consult Becker Kommunal-Consult Becker erweitert die technische Straßendatenbank um eine Fachlösung für wiederkehrende Straßenbeiträge und die doppische Wertermittlung. 6 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Kommunale Straßenbeleuchtung www.business-geomatics.com Leuchtende Vorbilder Eine Modernisierung der Straßenbeleuchtung kann den Kommunen erhebliche Kosten sparen. Anzeige Solche Konzepte klingen viel versprechend, doch die Umsetzung der skizzierten Szenarien ist in den meisten deutschen Kommunen wohl noch Zukunftsmusik – allein schon deshalb, weil sie einen lichttechnischen Standard voraussetzen, der hierzulande noch nicht die Regel ist: So schätzen nach Untersuchungen der Deutschen Energie-Agentur dena über 50 Prozent der Kommunen in Deutschland Beleuchtungsdaten und -kataster Europarechtliche Vorgaben, wirtschaftliche und ökologische Erwägungen veranlassen viele Kommunen, ihre Beleuchtungskonzepte zu überprüfen. den technischen Zustand der Straßenbeleuchtung als modernisierungsbedürftig ein. Der Bestand an ineffizienten Quecksilberdampflampen, die ab April 2015 in Europa nicht mehr eingesetzt werden dürfen, liege in manchen Kommunen noch über 60 Prozent, erklärt die dena. Der Zentralverband Elektrotechnik- und Elektroindustrie (ZVEI) geht davon aus, dass rund 100.000 dieser Leuchten vor höchstens drei Jahren in den Markt eingebracht wurden. Verglichen mit modernen LED-Leuchten liegt ihre lichttechnische Wirksamkeit bei etwa 25 Prozent. Trotz höherer Preise rechnet sich die LED-Technik also über die Einsparung bei den Energiekosten – manche Experten sehen hier bundesweit ein Potenzial von rund 250 Millionen Euro. Kommunen, die schnell aktiv werden, können zudem noch Fördermittel des Bundes und einzelner Länder beantragen. Auch vergünstigte KfW-Kredite stehen zur Verfügung. Wartung und Instandhaltung Eine Modernisierung der Außenbeleuchtung kann darüber hinaus beitragen, die Kosten für Wartung und Instandhaltung zu senken, argumentieren die Hersteller. Ein Weg führt über eine Standardisierung der Leuchten und Beleuchtungstechnik: In vielen Kommunen ist über die Jahrzehnte ein bunter Mischwald unterschiedlicher Systeme gewachsen. Manch ein Verantwortlicher muss sich in seiner Gemeinde um mehrere Dutzend unterschiedlicher Leuchtentypen kümmern – mit unterschiedlichen Wartungsintervallen und Ersatzteilen. Die Anbieter am Markt haben diesen Bedarf erkannt und werben längst mit modularen Systemen, die aus möglichst wenigen, einfach zu handhabenden Standardkomponenten bestehen. Systematisch planen und durchführen Dass die Modernisierung im Segment der kommunalen Straßenbeleuchtung Als ersten Schritt empfehlen Fachleute, zunächst die aktuelle Situation in der jeweiligen Kommune zu beleuchten: Welche Anlagen sind überhaupt vorhanden? Wieviel Strom verbrauchen die Bestandsanlagen? Welche Wartungs kosten fallen an? Aus einem strukturierten Datenbestand, der zum Beispiel im Zusammenhang mit einer Straßendatenerfassung mit relativ geringem Aufwand gewonnen werden kann, können diese Kennzahlen bei Bedarf schnell herausgezogen werden. Eingebunden in ein kommunales Beleuchtungskataster, das heute bei Anbietern von GIS und Straßendatenbanken zum Standard-Portfolio gehört, helfen diese Daten bei der Bestandsaufnahme und Planung sinnvoller Modernisierungsmaßnahmen. Zudem unterstützen die Lösungen den wirtschaftlichen Betrieb der öffentlichen Beleuchtung. Neue Betriebsmodelle Im Zusammenhang mit der Modernisierung wird häufig auch die Frage akut, wie die Aufgabe der öffentlichen Beleuchtung in einer Kommune grundsätzlich am besten gelöst wird. Auch in diesem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge zeigen inzwischen zahlreiche Beispiele, dass neue Betriebs – und Nutzungsmodelle die öffentlichen Kassen durchaus in nennenswertem Umfang entlasten können. (pq) Auf der Suche nach der Lücke 4,5 Kilometer legen Autofahrer laut einer aktuellen Studie der Apcoa Parking durchschnittlich zurück, bis sie endlich eine Parklücke gefunden haben. Das kostet Zeit, Benzin und Nerven. Ein neues Sensorsystem von Siemens, das zum Beispiel an oder in Straßenleuchten angebracht werden kann, soll dazu beitragen, die Nutzung von städtischem Parkraum zu optimieren und Parksuchverkehr in den Städten zu verringern. Derzeit wird die Über-Kopf-Sensorik auf dem Testgelände in München auf Herz und Nieren geprüft. Ein erstes Pilotprojekt ist für Sommer 2015 in Berlin geplant. Ein Sensornetzwerk – basierend auf neu entwickelter, über Kopf angebrachter Radarsensorik – überwacht ständig den Parkraum und meldet den Belegungsstatus von Parkflächen an eine Parkleitzentrale. Die Lösung zeigt nicht nur an, ob sich ein Objekt auf der Parkplatzfläche befindet, sondern liefert auch Informationen zu Position und Größe des Fahrzeugs, heißt es seitens des Herstellers. Auch Behinderungen von Radwegen, Busspuren oder Garagen- und Hofeinfahrten durch falsch geparkte Fahrzeuge erkennt das Überkopf-System. Die Messdaten gehen per Mobilfunk an die Zentrale, welche aus den Sensordaten die entsprechende Parkplatzbelegung errechnet und diese für die weitere Nutzung –beispielsweise im Rahmen einer App zur Parkplatzsuche verfügbar macht. Das Besondere an der Lösung ist, dass die Software mit einem lernenden System arbeitet, erklärt Siemens. Sie erkennt wiederkehrende Muster in der Parkplatzsituation und errechnet auf dieser Grundlage Prognosen. So weiß der Nutzer, welche Situation ihn bei seiner Ankunft erwartet. Für die Anbindung der Sensoren an das Internet nutzt Siemens Technologie des amerikanischen Unternehmens Intel. Mit der Intel IoT (Internet of Things) Plattform können Daten der Parksensoren sicher und flexibel mit der Zentrale verbunden werden. Siemens und Intel legen damit die Basis eines Sensor- und Kommunikationsnetzwerkes für zukünftige Smart City Konzepte. www.siemens.com/mobility www.siemens.com/presse Erhebliche Einsparpotenziale nur zögerlich in Gang kommt, hat sicher nichts mit einem Mangel nachvollziehbarer Argumente und Angebote zu tun. Viele Kommunen wissen einfach nicht, wie sie die notwendige Modernisierung planen und umsetzen können. Hier setzen Beratungsangebote, wie etwa die Roadshow Energieeffiziente Straßenbeleuchtung der dena an, die den Städten und Gemeinden einen möglichst niedrigschwelligen Einstieg in das Thema ermöglichen sollen. archiexpo/LECCOR Auf einer neun Kilometer langen Straße in Albertslund, einem Vorort von Kopenhagen, testen derzeit rund 25 Unternehmen und Institutionen Konzepte für die Straßenbeleuchtung der Zukunft. In diesem wohl weltweit einmaligen Praxislabor für Außenbeleuchtung geht es nicht mehr in erster Linie um die lichttechnische Ausstattung der Straßenleuchten, sondern um ihre Intelligenz: Ausgerüstet mit eigener Internetadresse, Kommunikationstechnik und unterschiedlichen Sensoren sollen die Straßenlaternen zum Beispiel in die Lage versetzt werden, ihre Helligkeit dem Wetter oder der Bewegungen von Fußgängern anzupassen und wartungsrelevante Informationen wie hohe Luftverschmutzung oder technische Defekte zu melden. An der Technischen Universität Kopenhagen wurde sogar ein Mast entwickelt, der die Leuchte selbsttätig mit Windund Solarenergie versorgt. Die smarte Straßenbeleuchtung soll mittelfristig nicht nur die Ausgaben der Stadt, sondern auch den CO2-Ausstoß senken. Rund sechs Prozent der globalen Treibhausgasemission werden nämlich heute durch die Beleuchtung unserer Straßen verursacht, schätzen Experten. Auch in Deutschland gibt es bereits Beleuchtungsanbieter, die mit innovativen Lichtmanagement-Systemen eine automatisierte Steuerung der Straßenbeleuchtung beziehungsweise deren Einbindung in andere kommunale Systeme versprechen. Ein Sensornetzwerk überwacht ständig den Parkraum und meldet den Belegungsstatus von Parkflächen an eine Parkleitzentrale. Das Ergebnis erhält der Fahrer. 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 |7 www.business-geomatics.com DRONESCOM 2015 Anwendungsfelder DRONESCOM 2015 · Agrartechnik · Bergbau · Film- und Fernsehen Leistungsschau für den zivilen UAV-Einsatz am 29. und 30. September auf der Zeche Zollverein in Essen ter aus, sie entwickeln sich zunehmend zu intelligenten Plattformen, auf denen unterschiedliche Sensoren und Kommunikationstechniken für ganz spezielle Befliegungsaufgaben kombiniert werden. Schon heute vermessen UAVs Grundstücke und Straßen, überprüfen Bauwerke, Gaspipelines und Windkraftanlagen auf Schäden. Sie überwachen Luftschadstoffe, spüren verschüttete Personen auf, liefern Sicherheitskräften einen Überblick über Großveranstaltungen und ermöglichen spektakuläre Flugaufnahmen für Film- und Fernsehproduktionen. Auch den Paket- und Zustelldienst werden die kleinen Flieger wohl demnächst revolutionieren, das jedenfalls behaupten Experten der Branche. Zukunftsforscher glauben, dass die Flugsysteme in nicht allzu ferner Zeit im Alltag eine ähnlich selbstverständliche Rolle spielen werden wie etwa heute das Smartphone. Auf dem Gelände des Weltkulturer- 1 bes Zeche Zollverein in Essen bieten sich für die erste Leistungsschau dieser Art nahezu perfekte Bedingungen. Im 1 weltbekannten red dot Museum findet Drohnen live Vorführungen am Objekt auf der DRONESCOM 2015 auf einem Feld“, weiß Krückel. „Dazu braucht man reale Befliegungsobjekte und Bedingungen, wie sie bei Projekten wirklich vorherrschen können." Genau diesen Rahmen liefert das Gelände der Zeche Zollverein in nahezu perfekter Bündelung. Hier sind die wichtigsten Anwendungsszenarien von Befliegungsprojekten unter realen Ansprüchen nachstellbar, so dass die Fachbesucher direkt einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Befliegungsgeräte gewinnen können. Der Kongress mit begleitender Fachausstellung bietet jedoch nicht nur UAV-Herstellern, sondern auch Anbietern von Software und Sensorik erstmals eine branchenübergreifende Plattform zur Leistungsdemonstration. „Wir möchten dazu beitragen, diesen spannenden Markt in allen Facetten abzubilden und proaktiv zu entwickeln", erläutert Peter Krückel. Dazu sei es auch erforderlich, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle darzustellen. In diesem Sinne versteht sich die DRONESCOM tatsächlich als umfassende Leistungsschau. Fotos: Stiftung Zollverein Die Zeche Zollverein, die ehemals größte Steinkohlenzeche der Welt und größte Kokerei Europas, ist ein lebendiges Symbol für die Industriekultur im Ruhrgebiet und vielleicht eine der eindrucksvollsten Event-Locations in Europa. Die aufwendig restaurierten Gebäude und Anlagen – darunter Maschinenhallen, Werkstätten, Schächte, Gleise, Förderbänder, Rohrleitungen und vieles mehr – bieten eine einmalige Kulisse für die Befliegung mit High-Tech-Drohnen, UAVs oder anderen Spezialbefliegungsgeräten. Leistungsfähige Technologie lässt sich in diesem Rahmen perfekt inszenieren und überzeugend demonstrieren. „Hier können Austeller ihren potenziellen Kunden unter realen Bedingungen zeigen, wie nah etwa die Drohne an das aufzunehmende Objekt wirklich heranfliegen kann, wie flexibel sie steuerbar ist und wie stabil sie in der Luft steht“, so Peter Krückel, Geschäftsführer der Firma sig Media aus Köln, die die DRONESCOM erstmals veranstaltet. „Das geht nun mal nicht auf der grünen Wiese vor einer Messehalle oder Auch internationalen Fachbesuchern und Ausstellern wird das monumentale Denkmal deutscher Industriegeschichte nachhaltig in Erinnerung bleiben. dabei eine spezielle Nachtflug-Demo am Abend des 29. September 2015 dar. Weitere Informationen unter 2 1 www.dronescom.de 3 ·S icherheit und Überwachung 3 4 · Vermessung und Landaufnahme Übersicht Themenparks für Flugdemos · Zustell-Logistik 2 1 3 2 1 3 1 4 2 2 1 3 4 34 4 4 1 red dot design museum 2 1 3 1 1 4 2 2 3 3 1 4 red dot design museum 4 1 1 2 3 red dot design museum 2 1 4 3 2 3 2 3 3 4 Themenpark III: Vorplatz Halle 12 4 Befliegungsthema: Zustell-Logistik 4 Themenpark IV: Ehrenhof Befliegungsthema: Film- und Fernsehproduktion, Großraumüberwachung u nd Sicherheit red dot design museum 1 2 Themenpark I: Mischanlage/Kokerei 2 3 4 1 2 1 3 4 Befliegungsthema: Gebäudemonitoring/Bergbau 1 red dot design museum 2 Themenpark II: Gleisstrasse 2 3 1 3 4 Befliegungsthema: Leitungsbefliegung und Vermessung red dot design museum 1 4 red dot design museum 1 1 red dot design museum 2 1 der Fachkongress mit der begleitenden Fachausstellung statt und auf dem Zechengelände selbst werden in vier Themenparks Live-Befliegungs-Shows durchgeführt. Das Top-Highlight stellt 4 1 1 In vier Themenparks auf dem Gelände der Zeche Zollverein finden Live-Flug-Demos während des gesamten Events statt. 1 red dot design museum Anzeige Drohnen oder UAVs (unmanned aerial vehicles) für den zivilen Einsatz zeigen eine enorme Entwicklungsdynamik und erschließen immer neue Anwendungsgebiete von der Vermessung über den Rettungsdienst bis hin zur Filmproduktion. Was die kleinen Flieger heute schon können und welche Trends sich abzeichnen, wird die Leistungsschau am 29. und 30. September 2015 in Essen demonstrieren. Auf der historischen Zeche Zollverein werden internationale UAV-, Software- und Hardwareanbieter sowie Dienstleister spannende Einblicke in den aktuellen Stand der Technik geben – Live-Demonstrationen, Projektbeispiele und Simulationen sind nur einige Beispiele aus dem breit gefächerten Angebot für die Fachbesucher. Veranstalter ist die Firma sig Media aus Köln, die seit vielen Jahren hochwertige BusinessVeranstaltungen und Fachkongresse in unterschiedlichen Themen- und Branchenbereichen erfolgreich durchführt. Moderne Drohnen zeichnen sich nicht nur durch stetig optimierte Flugeigenschaften und Transportparame- · Gebäude- und Infrastruktur-Monitoring 8 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Facility Management www.business-geomatics.com Dokumentation am Campus Die Fach- und Kongressmesse Facility Management hebt das Thema CAFM hervor. Anzeige Mehr als 5.000 Besucher und 500 Kongressteilnehmer konnte die Facility Management im vergangenen Jahr begrüßen. Vom 24. bis zum 26. März 2015 öffnet die Fach- und Kongressmesse mit dem Veranstalter Mesago wieder ihre Tore in Frankfurt für Geschäftsführer, Entscheider und Lösungsanbieter. Das Themenspektrum deckt technische, kaufmännische und infrastrukturelle Facility Services genauso ab wie Asset Management und Energiemanagement. Besondere Aufmerksamkeit liegt auf dem Fachbereich Computer Aided Facility Management (CAFM). Innerhalb dieses Segments hebt der Veranstalter etwa das mobile CAFM hervor. Das Software-Unternehmen CONJECT beispielsweise zeigt sein erweitertes Angebot an mobilen Applikationen für die Instandhaltung, Elektroprüfung, Baumkataster und Reinigungskontrolle. Diese Apps sind mit dem Betriebssystem iOS kompatibel, die Nutzung auf Android- und Windows-basierten Smartphones ist bei CONJECT in Planung beziehungsweise teilweise bereits verfügbar. Das Softwarehaus Kolibri Software & Systems stellt auf der Facility Ma- nagement die neue Generation seines Systems Kolibri Immobilienmanagement vor. Es zeichnet sich unter anderem durch frei definierbare Gebäudestrukturen, Bauteile und technische Gebäudeausrüstung, die Inventarverwaltung, Verbrauchs- und Energiemonitoring, umfassendes Berichtswesen sowie Flurstücksverwaltung aus. Die Software Technisches Objektmanagement (TOM) stammt von der Firma M.O.P. Management-Organisations-Partner und richtet sich speziell an Unternehmen, die wartungspflichtige Objekte aller Art besitzen oder im Kundenauftrag betreuen. Dazu gehören technische Anlagen aus der Gebäude- und Haustechnik sowie ortsveränderliche Geräte. Das Thema CAFM schlägt sich auch im Forumsprogramm der Messe nieder. So werden etwa die Ergebnisse des CAFM Trendreports 2015 von dem Verband GEFMA vorgestellt. Weiterhin präsentieren verschiedene Unternehmen Leitlinien bei der Beschaffung und Einführung von CAFM. In einem Impulsgespräch wird außerdem über „15 Jahre Kompetenz - Innovation - Trends“ gesprochen. www.mesago.de/FM schiedlichen Anforderungen anwenderfreundlich abzubilden und die Arbeitsprozesse zu optimieren“, erläutert Andreas Friese, Projektleiter bei ARC-GREENLAB und zuständig für die Implementierung sowie Betreuung der Lösung. Primär sollte zunächst eine lückenlose Dokumentation der Vorgänge gewährleistet werden. Dies beinhaltete auch die sichere Nachweisführung und eine transparente Kostenstruktur. Regelmäßige Maßnahmen wie Wartungsarbeiten sollen gesteuert und abgewickelt werden, eine Kontrolle technischer Abläufe möglich sein. Das Ringschluss-System in ProOffice ermöglicht nach Angaben von ARCGREENLAB sogar den Zugang von jedem beliebigen Punkt im Programm. Das Programm verfügt neben vielen Auswertungsmöglichkeiten auch über die Möglichkeit, eigene Bereiche zu hinterlegen. Erfasst und koordiniert werden beim Studentenwerk Aachen hauptsächlich Ende der Zettelwirtschaft: Mehr als 100 Einzelgebäude erfasst das Studentenwerk Aachen in dem neuen Gebäudemanagementsystem ProOffice. die Aufgaben der 20 Hausmeister, die zugleich Fachhandwerker sind. Sie arbeiten ebenfalls mit dem System. „Vor der Einführung gab es bei manchen eine gewisse Skepsis, ob alle mit dem Programm zurechtkommen würden und welche Probleme sich aus einer kompletten Umstrukturierung der Schadenserfassung und -abwicklung ergeben könnten“, sagt Projektleiter Keutgen. Doch schnell sei dann klar geworden, „dass jeder, der ein Handy bedienen kann, auch mit ProOffice zurechtkommt. Für Anwender ist das System sehr leicht bedienbar.“ Das zeigte unter anderem auch die für eine Woche angesetzte Pilotphase. Sie konnte das Studentenwerk nach zwei Tagen aufgeben und produktiv gehen. Mittlerweile sind alle Masken auf die jeweiligen Benutzergruppen zugeschnitten. So stellen Keutgen und sein Team auch Zeitersparnis sicher. „Die Eingabe geht schnell und unproblematisch. Es ist viel weniger Aufwand als die frühere Zettelwirtschaft“, so Keutgen. Etwa 2.000 Schadensmeldungen sind in diesem Jahr über ProOffice erfasst worden. „Für uns ist bei der Menge an Meldungen wichtig, auch die Bearbeiterseite entsprechend funktionsfähig zu machen“, so Keutgen. Künftig möchte der Projektleiter mit ProOffice auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen anstellen und Aufgaben monetär erfassen. Damit sollen Kostenoptimierungen verfolgt werden. Auch der Bereich Gastro soll demnächst mit ProOffice verwaltet werden. Derzeit werden alle Geräte und Wartungstermine erfasst. Für Keutgen selbst ist das Projekt damit noch lange nicht abgeschlossen: „ProOffice heißt für mich so etwas wie Ziele ohne Grenzen. Wir sind dabei, unsere Möglichkeiten ständig zu erweitern.“ www.arc-greenlab.de Im nächtlichen Brigachtal Aufdeckung von Wärmelecks im Liegenschaftsmanagement: Kita Bondelbach in Brigachtal (Baden-Württemberg) lässt Thermographie-Analyse machen. Verliert das Haus irgendwo Wärme? Wie dicht ist die Gebäudehülle? Kann an Türen und Fenstern Wärme entweichen? Fragen wie diese stehen bei Thermographie-Analysen von Liegenschaften im Vordergrund. Die energetischen Wärmebilder geben Aufschluss über die Schwachstellen eines Gebäudes. Dass dadurch hohe Kosten für Heizung und Warmwasser anfallen, liegt auf der Hand. Diese Wärmelecks nahm auch die Kindertagesstätte Bondelbach ins Visier. Die baden-württembergische Gemeinde Brigachtal fotografierte zusammen mit Ökostrom-Anbieter Energiedienst und der Firma Delta24 die Gebäudehülle der öffentlichen Einrichtung mit einer Wärmebildkamera. Anfang Februar wurden die Aufnahmen im nächtlichen Brigachtal gemacht, um so die Temperaturunterschiede gut zu verdeutlichen. Die Außentemperatur lag unter 5 Grad Celsius und die beheizte Kita zeichnete sich klar ab. Im Endergebnis zeigen die Fotos, an welchen Stellen sich die Schwachstellen der Liegenschaft befinden und Wärme auf dem Haus entweicht. Die Temperaturunterschiede sind auf den Thermographie-Aufnahmen farbco- diert. Wärmlecks zeigen sich durch eine gelbe bis rote Färbung und verdeutlichen, dass dort die Temperatur höher ist. „Diese Untersuchungen helfen, Geld zu sparen“, sagt Marcel Schmidt, Leiter Vertriebskanäle und Sonderthemen bei Energiedienst. „Brigachtal weiß nun, wo etwas an der Kindertagesstätte gemacht werden sollte.“ Der Energiedienst bietet die Möglichkeit der Thermographie-Aufnahmen so- wohl für öffentliche Gebäude als auch für private Hausbesitzer an. Die Kita Bondelbach wird nun ihren 20-seitigen Bericht durchgehen und sich die Außenaufnahmen mit Erläuterungen ansehen. Auch Tipps zur Behebung der Schwachstellen sowie Hinweise zur aktuellen Energiesparverordnung lieferte der Energiedienst. www.energiedienst.de www.delta24.de Energiedienst CAFM ist vertreten Über 100 Einzelgebäude, darunter etwa 5.000 Wohneinheiten und mehrere Kindertagesstätten werden beim Studentenwerk Aachen mit einem softwarebasierten Gebäudemanagementsystem erfasst. 40 Anwender arbeiten seit gut einem Jahr damit. Die Rede ist von der Software ProOffice. „ProOffice hat uns ein gutes Stück nach vorne gebracht. Die intuitive Bedienung ermöglicht eine breite Anwendung“, erklärt Michael Keutgen, Projektleiter beim Studentenwerk Aachen. Zuvor hatte man das System GEBman genutzt, um die papiergestützten Verwaltungsabläufe auf ein Minimum zu reduzieren. So konnten bereits viele Workflows im System abgebildet werden. Dadurch wurde die Arbeit übersichtlicher und effizienter. Aber erst die intuitive Bedienbarkeit von ProOffice ermöglicht den Einsatz bei allen Beteiligten. „Eine der zentralen Projektanforderungen bestand darin, die unter- Studentenwerk Aachen Mesago Studentenwerk Aachen setzt beim Gebäudemanagement auf die Software ProOffice. Die Schwachstellen in der Gebäudehülle enttarnt: Öffentliche Einrichtungen wie die Kita Bondelbach und Privatgebäude profitieren von der Wärme-Analyse. 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 |9 Facility Management www.business-geomatics.com Bilanz für CAFM-Zertifikat 20 Computer Aided Facility Management (CAFM-)Produkte sind zu Beginn des Jahres 2015 mit dem Zertifikat der GEFMA ausgezeichnet. Die SoftwareLösungen haben anhand von 13 Kriterienkatalogen nachgewiesen, dass sie für diese Anwendungen einen Mindeststandard erfüllen. Damit zieht die German Facility Management Association (GEFMA) Bilanz für die fünfjährige Einsatzzeit ihres Qualitätsstandards. Der Verband sieht die Akzeptanz des Zertifikats auch dadurch bestätigt, dass sich – bei nur zwei Ausnahmen – bislang alle erstzertifizierten Produkte der zweijährigen Wiederholungsprüfung gestellt haben. Zunehmend werde das Zertifikat auch in Ausschreibungen als Präqualifikation vorausgesetzt. Das Zertifizierungsverfahren umfasst auf der Grundlage der Richtlinie GEFMA 444 (Stand Januar 2015) 13 Kriterienkataloge (Basiskatalog, Flächen-, Instandhaltungs-, Inventar-, Reinigungs-, Reservierungs-, Schließanlagen-, Umzugs-, Vermietungs- und Umweltschutzmanagement, Energiecontrolling, Sicherheit und Arbeitsschutz sowie Help- und Service-Desk). Basiskatalog, Flächenmanagement und Instandhaltungsmanagement gelten als Mindestkriterien und sind verpflichtend. Das GEFMA-Zertifikat wird für die konkret geprüfte Version einer Software für die Dauer von zwei Jahren erteilt und dokumentiert die Einhaltung von Mindeststandards der geprüften Anwendungsfunktionalitäten. Hinweise zeigen Wirkung Wo CAFM bereits genutzt wird, wächst die Nachfrage nach einem vertiefenden Einsatz und der Ausweitung auf zusätzliche Anwendungsgebiete. Wo es um Neuanfragen geht, sei der CAFM-Markt sehr agil. Dieses Ergebnis zeigt sich für den Branchenverband CAFM RING nach punktuellen Umfragen bei Anbietern und Anwendern. Auffällig sei zudem, dass offenbar die Berichtsfülle über Referenzprojekte sowie die stete Aufklärungsarbeit von Verbänden und Fachmedien zu höheren Kenntnissen der Interessenten geführt haben, wenn es um die Vorbereitung von CAFM-Projekten geht. Der Verband sieht sich dadurch bestätigt, auch weiterhin in seinen Leitfäden auf relevante Regeln für die Einführung von CAFM hinzuweisen. DWA-Tagung: Kanal integriert Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) zeigt am 22. und 23. April in Köln auf seiner Fachveranstaltung „GIS, KIS und GDI in der Wasserwirtschaft“ die Bedeutung von Geoinformationen in diesem Sektor. Fragen nach der Auswirkung von INSPIRE und offenen Standards stehen dabei im Vordergrund. Das Thema Kanalinformationssysteme (KIS) wird erstmals im Programm behandelt. Die zweitägige Veranstaltung gliedert sich in sechs Blöcke: Neben dem Statusbericht der DWA, der EU-Richtlinie INSPIRE im Kontext der Wasserrahmenrichtlinie und der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie finden auch Themen wie Visualisierung, 3D, Datenschutz, Regelwerke und Betriebsführungssysteme Eingang ins Programm. Eine Fachausstellung begleitet die Tagung. Der Ausstellerworkshop thematisiert die „Sicherung der Datenqualität“. Praxiserprobtes Verfahren Der Software-Anbieter INFOMA stellt neue Web-Module für sein gleichnamiges Liegenschafts- und Gebäudemanagement auf Basis von newsystem Version 7 vor. Das Meldungsmanagement und die Auftragserfassung sind die zwei zentralen Themen, die über die neuen Web-Module für INFOMA Liegenschafts- und Gebäudemanagement zur Verfügung stehen. Die im vergangenen Herbst eingeführte Version 7 von newsystem bildet dazu die Basis. Der Anbieter INFOMA stellt die Neuerungen auf der Messe Facility Management 2015 vor. Für die vielfältigen Anforderungen im kommunalen Liegenschafts- und Gebäudemanagement bietet das Fachverfahren verschiedene Module, unter anderem für Instandhaltung, Wartung und Prüfung, Energie-, Reinigungsund Schadstoffmanagement sowie CAD- und GIS-Anbindung. Für die Nutzung dieser Tools via Internet und von mobilen Endgeräten stehen laut INFOMA durchgängig Anwendungen bereit, zum Beispiel für Hausmeisterund Instandhaltungsaufgaben. Speziell für den Bereich Facility Management hat INFOMA zudem das neue Handlungsfeld „Liegenschaftsund Gebäudemanagement“ für seine Business Intelligence(BI)-Lösung entwickelt. Es stellt Berichte und Auswertungen auf Basis von Informationen und intelligenten Verknüpfungen aus den Bereichen Finanzbuchhaltung und Liegenschafts- und Gebäudemanagement bereit. „So lassen sich beispielsweise alle Aufwendungen, Maßnahmen und deren Gewerke für eine Liegenschaft sachkontengenau auswerten“, heißt es in einer Mitteilung von INFOMA. Auch bilanzielle Zugänge durch energetische Sanierungsmaßnahmen könnten dargestellt und den Vorjahresveränderungen gegenübergestellt werden. Die derzeitige Version der FM-Tools ist für alle aktuellen Betriebssysteme bis hin zu Windows 8.1 verfügbar und bietet sowohl die CAD-Visualisierung als auch weitere flexible Auswertungen über .NET-Berichte für die Bereiche Gebäude, Verträge und Aufträge. www.infoma.de Anzeige Nachrichten 10 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Software & Anwendungen www.business-geomatics.com Zugänglich für Europa Nachrichten Neuer Planungsrechner hilft beim Ausbau Die Europäische Kommission beauftragt den Aufbau eines EU-Open- Data-Portals. Das Ziel dieser EU-weiten Plattform soll es sein, öffentliche Datenbestände aus 39 europäischen Ländern bereitzustellen, um deren Auffindbarkeit und Wiederverwertung zu verbessern. Die Daten sollen frei zur Verfügung gestellt werden, sodass jeder Bürger mit einem Internetzugang Zugriff darauf hat. Außerdem soll die Wirtschaft das ökonomische Potenzial der Daten freisetzen. Konsortialführer des auf drei Jahre ausgelegten und mehrere Millionen Euro umfassenden Projektes ist Capgemini Nederland. Beteiligt sind zahl- MUNLV NRW Die Europäische Kommission gibt den Startschuss für ein EU-weites Open Data-Portal. Die Firma con terra unterstützt den Bereich der Geodateninfrastruktur. Karten wie diese zum Umgebungslärm in NRW zeigen, welche Anwendungen auf Basis öffentlicher Daten möglich sind. reiche Partner wie Sogeti, INTRASOFT International, das Open Data Institute, Fraunhofer FOKUS, die University of Southampton und time.lex. Das Unternehmen con terra ist für den Bereich raumbezogene Daten verantwortlich. Durch eine Öffnung der Open Data als Triebkraft Anzeige Das Bundeskabinett hat am 11. Februar 2015 Änderungen des Informationsweiterverwendungsgesetzes (IWG) beschlossen. Der entwickelte Gesetzentwurf soll die neuen EU-Bestimmungen über die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors in deutsches Recht überführen. Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel betont: „Staatliche Informationen spielen als Triebkraft der Wirtschaft im Digitalzeitalter eine zentrale Rolle. Karten und Satellitenbilder, statistische und Unternehmensdaten sowie Meldeund Patentregister bilden das Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von Produkten und Diensten wie Navigationssystemen, Wettervorhersagen sowie Finanz- und Versicherungs- dienstleistungen. Das IWG erlaubt es, diese Daten von öffentlichen Stellen künftig weiterzuverwenden, ohne dass es dazu einer Entscheidung der öffentlichen Stelle bedarf.“ Das ist ein wichtiger Schritt für Open Data. Die Neuregelung des IWG soll dafür die Weichen stellen, dass in Deutschland Informationen von Behörden für private und wirtschaftliche Zwecke weiterverwendet werden dürfen. Darüber hinaus wird der Anwendungsbereich des IWG auf Informationen von staatlichen Bibliotheken, Museen und Archive ausgeweitet und die Grundsätze für die Bemessung von Entgelten für Daten präzisiert. Nicht zuletzt stützt das IWG den Ansatz des nationalen Open Data-Portals GovData. Geodateninfrastrukturen und deren Integration in Open Data-Portale und Kataloge soll innerhalb des Projektes der vereinfachte Zugang zu den öffentlichen Daten und Informationen sowie deren Nutzung gefördert werden. con terra hat bereits nationale und internationale Geodateninfrastrukturen aufgebaut. Für das EU-Open-Data-Portal wird das Unternehmen eng mit dem Fraunhofer FOKUS zusammenarbeiten. Die beiden Partner werden sogenannte Harvesting-Mechanismen entwickeln. Sie fokussieren darauf, Metadaten aus INSPIRE-Portalen aufzufinden und in dem DCAT-AP-Profil zu verorten. So soll die Grundlage gelegt werden, um offene Geodaten von EU-Mitgliedsstaaten und weiteren europäischen Ländern auf EU-Ebene weiter zu verbreiten und qualitativ zu verbessern. Um die Suche nach Ortsnamen zu verfeinern, realisiert con terra einen Gazetteer auf Basis der INSPIRE Annex I Geographische Namen. FMETechnologie und die Software smart. finder kommen dazu zum Einsatz. Um räumliche Daten zu visualisieren, setzt con terra auf seine Technologie map.apps. Marc Kleemann, Market Delivery Manager für E-Government, Open Data und Open Government bei con terra, verweist auf die Triebfeder INSPIRE und führt an: „Es ist nun an der Zeit, diese Geodateninfrastrukturen mit Open Data-Infrastrukturen nachhaltig zu verbinden und eine breitere Nutzung zu ermöglichen.“ Das Fraunhofer FOKUS lässt in das EU-Projekt ebenfalls seine Erfahrungen einfließen. Das Institut zeichnet verantwortlich für der Entwicklung und den Betrieb von Open Data-Plattformen wie GovData und Portale für Berlin, Hamburg und Amsterdam. Das paneuropäische Open Data-Portal ist für das Fraunhofer-Institut aber etwas Besonderes. „Es ist ein Meilenstein für die grenz- und sektor-übergreifende Weiterverwendung von Daten der öffentlichen Hand in Europa“, sagt Matthias Flügge, Leiter des eGovernment- Kompetenzzentrums ELAN am FraunhoferInstitut FOKUS. Prof. Dr. Ina Schieferdecker, Leiterin des Fraunhofer FOKUS fügt hinzu: „Daten werden zunehmend nicht nur als Wirtschafts-, sondern auch als Gemeingut verstanden. Dabei entstehen Mehrwerte häufig erst durch die Vernetzung von Daten unterschiedlichster Quellen.“ Man wolle dazu beitragen, diese Mehrwerte zu heben. www.fokus.fraunhofer.de www.conterra.de Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat seine Online-Anwendung, den Energieatlas NRW, um ein neues Modul erweitert. Der Planungsrechner soll dazu dienen, die Möglichkeiten und Chancen sowie die in der Region zu erzielende Wertschöpfung beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu präsentieren. So können beispielsweise Daten zur installierten Leistung, zum Stromertrag, zu genutzter Fläche oder der CO2-Einsparung durch die Nutzung erneuerbarer Energien übersichtlich in Diagrammen oder Grafiken abgerufen werden. In einem sogenannten Energiesteckbrief werden Schaubilder zu den abgerufenen Informationen, inklusive der entsprechenden Werte allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Energieatlas NRW richtet sich an Bürger, Planungsbüros, Behörden und Kommunalpolitiker, die sich zum Stand und über die Ausbaumöglichkeiten erneuerbarer Energien informieren wollen. WebGIS Cadenza unterstützt südafrikanisches Projekt Die Karlsruher Firma Disy Informationssysteme und die Partner aus Forschung und Wirtschaft geben in ihrem gemeinsamen Projekt „Integriertes Wasserressourcenmanagement im Pilotgebiet Mittlerer Olifants, Südafrika (MOSA)“ Zwischenergebnisse bekannt. Ziel von MOSA ist es, die Schwierigkeiten rund um Dürre- und Niederschlagsperioden am Olifants River mit einer koordinierten Entwicklung und Bewirtschaftung von Wasser, Land und den damit verbundenen Ressourcen entgegenzukommen. Disy hat dazu in enger Kooperation mit dem Lehrstuhl für Umwelttechnik und Ökologie im Bauwesen (U+Ö) der Ruhr-Universität Bochum robuste und benutzerfreundliche GIS-basierte Planungsmethoden für die Priorisierung wasserwirtschaftlicher Maßnahmen entwickelt. Dabei kommen unter anderem Cadenza Web und Cadenza Mobile zum Einsatz. Stadt Salzgitter startet ihr Geodatenportal Kartendaten aus dem Ländle für Android Wo es die Bürger hinzieht Die Stadt Salzgitter stellt ihr Geodatenportal vor. Die Plattform bietet zum Beispiel Stadtpläne, Luftbilder, Bebauungspläne mit Begründungen oder Landschaftsschutzgebiete. Technischer Entwicklungspartner des Portals ist die Firma TOPO graphics aus Meckenheim. Das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Baden-Württemberg (LGL BW) bietet seine App BW Map mobil nun auch als Android-Version an. Integriert sind topographische Karten im Maßstab von 1:1 Million bis zum Detailmaßstab 1:10.000. Eine neue Online-Kartenanwendung der Europäischen Kommission bietet erstmals die Grundlage, um die gesamte Fläche Europas zum Stand der Besiedlung zu untersuchen. Das Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission hat eine neue Besiedlungs-Karte entwickelt. Das Besondere: Die Online-Anwendung deckt alle bebauten Gebiete in Europa ab, sowohl städtische als auch ländliche Gegenden. Die Datensätze resultieren aus den Bilddaten der Erdbeobachtungssatelliten SPOT5 und SPOT6. Das Institut für Bürgerschutz und -sicherheit und die Abteilung Krisenmanagement des JRC haben dafür zusammengearbeitet und die Anwendung mithilfe der GHSL-Technologie aufgebaut. Bei dieser Technologie (Global Human Settlement Layer) handelt es sich um eine Metho- de, mit der Raster zur Bevölkerung produziert werden und die bebaute Umgebung als Referenz für Auflockerung genommen wird. Eines der Ergebnisse der GHSL-Technologie ist ein Raster aus einem Geodatensatz, das für jede Zelle den Anteil an Abdeckung mit Gebäude-Struktur aufzeigt. Die Technologie zeichnet sich besonders durch die Fähigkeit aus, automatisch große Datenmengen von verschiedenen Satellitensensoren in unterschiedlichen Auflösungen zu analysieren. Welche Besiedlungstypen liegen in Europa vor: Die Karte des JRC soll dies beantworten können. So wird nicht nur eine Abschätzung über die bebaute Fläche möglich, sondern auch die Größe der Gebäude genauso wie die Anzahl der Bewohner in jeder Nachbarschaft in Europa. Durch den Vergleich von bebauten Gebieten und der insgesamt verfügbaren Fläche in bestimmten Zonen werden Aussagen über den Flächenverbrauch möglich. Auch lassen sich Berechnungen über die Bevölkerungsdichte anstellen, die auf der Ausdehnung von bebauten Flächen gegenüber der Anzahl der darauf Lebenden beruhen. Die Daten der „European Settlement Map“ (EUGHSL 2014) flossen bereits in den sechsten Bericht zur wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Kohäsion ein, den die Europäische Kommission im Juli 2014 herausgegeben hat. www.ec.europa.eu/jrc http://land.copernicus.eu/ Software & Anwendungen Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 | 11 Graben im grünen Bereich Das Onlineportal ALIZ bietet bereits in sechs Bundesländern eine Plattform, auf der Schutzzonen und -rechte für unterirdische Leitungen komfortabel hinterlegt und ermittelt werden können. Aktuell wird das System regional und technisch ausgeweitet. Die geobasierte Online-Auskunft über Leitungsschutzrechte wurde bereits für über 35.000 Baustellen genutzt. ap Wohl kaum ein Land in der Welt besitzt eine ähnlich umfangreiche und komplexe Infrastruktur aus unterirdisch verlegten Kabeln und Leitungen wie die Bundesrepublik Deutschland. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass bei Tiefbauarbeiten, Bohrungen oder ähnlichen Maßnahmen Schäden entstehen – vom kleinen, zunächst unbemerkten Kratzer an der Isolation einer Leitung, der mittelfristig deren Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, bis hin zum Großschaden für Menschen und Umwelt. Daher sind die Projektverantwortlichen verpflichtet, sich vor Beginn von Tiefbaumaßnahmen vollumfänglich Kenntnis über die im Boden vorhandene Infrastruktur zu verschaffen. Können sie im Haftungsfall nicht nachweisen, dass vollständige Leitungsauskünfte eingeholt wurden, kann die Versicherung grobe Fahrlässigkeit unterstellen und die Leistung verweigern. Der Ausbau von schnellem Internet und regenerativen Energien sorgt allerdings dafür, dass das Netz weiter wächst und auch die Eigentumsverhältnisse häufig nicht mehr transparent sind. Für die Ausführenden von Tiefbauprojekten wird es immer schwieriger, vorhandene Schutzrechte und -zonen vollständig zu ermitteln. „Der erste Ansprechpartner ist häufig die Kommune“, erläutert Dr. Thomas Beisch, Technischer Leiter beim OnlineAuskunftsportal ALIZ. Aber auch hier sei es aufgrund der Vielzahl von Betreibern und des vereinfachten Genehmigungsrechts keineswegs mehr garantiert, dass alle Einzelheiten zur vorhandenen Leitungsinfrastruktur bekannt sind. Umgekehrt haben gerade kleine Betreiber keine Sicherheit mehr, im Falle einer anstehenden Baumaßnahme tatsächlich informiert zu werden. Sicherheit für Betreiber und Nutzer Diese Lücke will das Auskunftsportal ALIZ schließen, das nach dem Vorbild der niederländischen Datenbank Klic entwickelt wurde. ALIZ sammelt proaktiv Informationen zur unterirdisch verlegten Infrastruktur und ermöglicht auf dieser Grundlage eine schnelle, rechtssichere Auskunft für die Planung von Tiefbaumaßnahmen – basierend auf einer interaktiven Karte. Dort sind keine Leitungsinformationen hinterlegt, ALIZ erfasst lediglich die Schutz- ansprüche der Leitungsbetreiber als Schutzflächenpolygone. Diese setzen sich aus Rasterzellen mit definierten Eigenschaften zusammen, deren Kantenlänge (1.000m, 100m, 10m) vom Betreiber und vom Nutzer frei wählbar ist. „Für den Leitungsbetreiber hat dies den Vorteil, dass er keine Leitungsinformationen herausgeben muss und frei entscheiden kann, in welchem Bereich er bei Baumaßnahmen gefragt werden möchte“, berichtet Dr. Beisch. Für den Bauunternehmer bringt das Verfahren vor allem eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis bei der Planauskunft: Nach wenigen Eingaben (Maßnahme, Ort/Straße und Projektleiter) kann er das Vorhaben in der Karte markieren und sieht unmittelbar alle potenziell betroffenen Schutzzonen und Betrei- ber. Überdies generiert ALIZ standardisierte Anfragen zur Leitungsauskunft und dokumentiert diese. Kostenpunkt: 40 Euro pro Baustelle. Daher gehört die Anfrage im Auskunftsportal ALIZ heute zum Qualitätsmanagement von rund 1.000 Bauunternehmen, darunter zum Beispiel die STRABAG. Auch Ingenieurbüros, Behörden und Stadtwerke nutzen die Plattform zu Planungszwecken. Leitungsbetreiber und Kommunen fördern ALIZ, da sie das Portal bei ihren Auskunftsprozessen erheblich entlastet. Regionaler und technischer Ausbau Derzeit ist ALIZ für sechs Bundesländer verfügbar: Schleswig-Holstein, Nieder- sachen, Bremen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und das Saarland. „Unser langfristiges Ziel ist natürlich eine komplette Abdeckung“, sagt Dr. Thomas Beisch. Im nächsten Schritt gehen Hamburg und Hessen online. Und noch ein weiteres Projekt steht auf der Agenda: die Integration der Online-Auskunftsportale der großen Kabelanbieter und Leitungsbetreiber. Diese fordern, dass alle Anfragen zur Leitungsauskunft dort eingegeben werden. „Wir verstehen uns als OneCall-Plattform und möchten dieses Versprechen an unsere Nutzer auch wirklich vollständig einlösen“, führt Dr. Beisch aus. Daher arbeitet man bei ALIZ an Schnittstellen, über die Anfragen direkt übergeben werden können. www.aliz.de INSPIRE-Dienste „out of the box“ Mit der deegree Enterprise Edition stellt die Firma grit auf der diesjährigen CeBIT ein Open-Source-Werkzeug für die Umsetzung der INSPIRE-Richtlinie vor. zent. Die harten Anforderungen der INSPIRE-Richtlinie zu Antwortzeit- und Lastverhalten werden so nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen. Auf der Kostenseite hat deegree Enterprise Edition aufgrund der Open Source Lizenz klare Vorteile: Selbst wenn die Nutzerzahlen steigen und eventuell weitere Anwendungen hinzukommen, fallen keine weiteren Lizenzgebühren an. Beim Thema Sicherheit wird dagegen nicht gespart, heißt es seitens des Anbieters: Zugangskontrollen und Monitoring-Werkzeuge stellen sicher, dass die Webservices nicht missbräuchlich verwendet werden und überwachen die Systemverfügbarkeit. Wenn keine eigenen IT-Ressourcen für den Betrieb genutzt werden können oder sollen, kann der komplette Betrieb der Geodateninfrastruktur mit der deegree Enterprise Edition in einer in Deutschland gehosteten Cloud angeboten werden. Auch das Management und der Betrieb der GDI bietet grit an. Das Unternehmen verweist hier auf langjährige Erfahrung mit den dabei einzusetzenden Tools und hat diese teilweise selbst entwickelt. Das deegree-Konsortium Die Entwicklung der deegree Enterprise Edition wird vom deegree-Konsortium vorangetrieben. Hier haben sich diejenigen Firmen zusammengeschlossen, die bereits in den letzten Jahren Professional Services im deegreeUmfeld angeboten haben, an erster Stelle sind hier lat/ lon und grit zu nennen. Das deegree-Konsortium moderiert die Anforderungen der Nutzergemeinschaft, um die individuellen Kosten der Weiterentwicklung zu minimieren, integriert die Entwicklungen der Open Source Communities und lässt seine Entwicklungen wieder zurückfließen. Nutzer der deegree Enterprise Edition können auf die Professional Services der Mitglieder des deegree- Konsortiums zurückgreifen, von der Inbetriebnahme über die Hotline bis zur Projektabwicklung. INSPIRE-konforme Konvertierung und Publikation INSPIRE verlangt nicht nur die Bereitstellung von Geodaten, sondern schreibt auch deren Format vor. Die deegree Enterprise Edition enthält deshalb nach Auskunft von grit alle Werkzeuge, die für die Konvertierung der jeweiligen Anwenderdaten in INSPIRE-konforme Formate benötigt werden sowie für die Überführung der Daten in die Datenhaltung. Eine besonders effiziente Möglichkeit für die INSPIRE-konforme Publikation besteht in der Bereitstellung von Atom-Feeds. Atom-Feeds sind nicht nur für die Nutzer einfach zu handhaben, sondern lassen sich auch mit dem deegree-basierten Download Service aus bestehenden Metadaten automatisiert generieren. Strukturen und Inhalte sind in der Technical Guidance for the implementation of INSPIRE Download Services beschrieben. Die INSPIRE-Konformität wurde bereits in Form eines Testberichts der Koordinierungsstelle Geodateninfrastruktur Deutschland bestätigt. www.grit.de www.deegree.org Anzeige Geodateninfrastrukturen sind komplex und stellen hohe Anforderungen: Große Datenmengen, viele Themen und hochfrequente Anfragen müssen bewältigt werden und zwar 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr. Das ist nur möglich, wenn alle Komponenten einer Geodateninfrastruktur aufeinander abgestimmt sind, fehlerfrei zusammenarbeiten und nicht zuletzt auch die Architektur einen stabilen Rechenzentrumsbetrieb erlaubt. deegree ist ein international weit verbreitetes Open Source Framework für die Bereitstellung von OGC-konformen Geodiensten. Neu ist die deegree Enterprise Edition mit vielen zusätzlichen Funktionen. Neben Werkzeugen für Sicherheit und Zugangskontrolle, Administration und Monitoring enthält die deegree Enterprise Edition insbesondere einen vollständigen Software-Stack für die Bereitstellung von INSPIREkonformen Geodiensten. Damit ist deegree Enterprise Edition das Werkzeug, um mit Open Source „out-of-the-box” INSPIRE-Dienste publizieren zu können. Die deegree Enterprise Edition läuft nach Auskunft von grit im Echtbetrieb mit einer Verfügbarkeit von 99,8 Pro- 12 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Hardware & Technologie www.business-geomatics.com Für das präzise Messen Nachrichten Phase One Industrial deckt auch „down under“ ab Neue Laser – neue App: Die Topcon Positioning Group stellt eine ganze Reihe an Neuerungen für den Bereich Geodatenerfassung im Feld und auf der Baustelle vor. Anzeige Mit dem Laserstrahl hat auch die Neuerung in der Kanalbaulaser-Serie TPL5 zu tun. Das aktualisierte Programm umfasst fünf Modelle, in denen die Schärfe und Helligkeit des Strahls gesteigert wurde. Drei Modelle arbeiten mit grünem Strahl, zwei mit rotem Strahl. Topcon erklärt dazu, dass sie exklusiv Lotstrahlen und die automatische SmartLine-Anzielung bieten. Der Sender LZ-T5 soll mit neuer Bedientechnik das Arbeiten unter ungünstigen Witterungsbedingungen unterstützen. Der Neigungswert liegt zwischen -15 und 40 Prozent, dazu sind Features wie eine vollautomatische Selbsthorizontierung, freie Wahl zwischen Akkus und Alkalibatterien und ein robustes Metallgehäuse integriert. Der Strahl der GreenBeam-Modelle sei bis zu vier Mal besser sichtbar als ein roter Strahl, informiert Topcon, geeignet also für lange Haltungen und Bereiche mit viel Umgebungshelligkeit. Das kontraststarke Display soll unter allen Lichtverhältnissen lesbar sein. Im 3D-Layout Für den Bereich des präzisen Messens für verschiedene 3D-Layout-Anwen- dungen ist dagegen die neue Android-App MAGNET Construct gedacht. Sie soll beim Bedienen des LN-100 Layout Navigators unterstützen und für schnelle Kontrollmessungen und grafische Navigation zu Entwurfsdaten sorgen. Die mobile Anwendung MAGNET Construct steht kostenlos im Google Play-Store zur Verfügung. Die App und Positionierungslösung in Kombination kann auf Baustellen, im Garten- oder Landschaftsbau oder in der Architektur sowie für das schnelle Überprüfen vorhandener Absteckpositionen genutzt werden. Zugleich kann MAGNET Construct optional mit MAGNET Enterprise Verbindung aufnehmen, um Daten aktiver Baustellen in Echtzeit auszutauschen, über das persönliche Firmenkonto eines Nutzers. „Mit der neuen MAGNET-Construct-App ermöglichen wir den produktiven Einsatz des LN-100W auch in BYOD-Szenarien (bring-your-own-device, Nutzung von Privatgeräten im Firmenumfeld). Android-Tablets und -Smartphones kontrollieren damit drahtlos ein Präzisionsinstrument und ermöglichen den Aufbau gesicherter Verbindungen zum Büro, damit Projekte gleichermaßen produktiv und profitabel durchgeführt werden können“, erklärt Oscar Cantú, Senior Manager im Produktmarketing der Topcon Positioning Group. www.topconpositioning.de Canon stellt zwei neue Großformat drucker mit fünf Farben vor. Die Modelle imagePROGRAF iPF670 (61,0 cm / 24 Zoll) und imagePROGRAF iPF770 (91,4 cm / 36 Zoll) sollen höhere Druckgeschwindigkeiten, verbessertes Tintenmanagement und eine schnellere, zuverlässigere Bildverarbeitung bieten. Damit richtet sich Canon an Druckbetriebe und Inhouse-Druckereien, die eine effiziente und leicht bedienbare CAD- und Display-Grafiklösung benötigen. Im schnellsten Druckmodus gibt Canon für ein dem Format A1 entsprechendes Bild 28 Sekunden an. Die neuen Tinten sollen einen erweiterten Farbumfang im Rotbereich ermöglichen, der für leuchtenden roten Text und klarere Linien in CAD-Zeichnungen und auf POS-Displays sorgt. Zwei Tintentanks mit schwarzer Pigmenttinte ergänzen die Standard-Dye-Tinten, um so ausdrucksstärkere Schwarztöne zu erzielen. Beide Modelle sind seit Mitte Februar 2015 verfügbar. Upgrade für die Robusten Die Handheld Group integriert Windows Pro 8.1 und neuen Prozessor in ihren ALGIZ 10X. Mit neuem Betriebssystem und neuem Prozessor hat die Handheld Group ihrem Tablet-PC ALGIZ 10X ein Upgrade und damit gewissermaßen ein neues Herz-Kreislauf-System verpasst. Der robuste Mobilcomputer ist als 10-Zoll-großes Endgerät für den Outdoor-Einsatz konzipiert. Er verfügt nun über das Betriebssystem Windows 8.1 Pro und enthält damit erweiterte Funktionen, mit denen sich Benutzer unter anderem mit Firmennetzwerken und anderen PCs verbinden sowie Daten verschlüsseln können. „Mit dem neuesten Betriebssystem von Microsoft werden unter anderem Start und Betrieb des Geräts beschleunigt, die Software-Kompatibilität erweitert und Tablet-PCs mit Touchscreen noch besser unterstützt“, ist Johan Hed, Produktmanager des schwedischen Unternehmens Handheld überzeugt. Des Weiteren wurde der Intel N2930 Quad-Core-Prozessor implementiert. Er liefert Leistung mit 1,83 Gigahertz und einen Boost von 2,16 Gigahertz. Entsprechend für die Anforderungen zum Arbeiten unter extremen Bedingungen, wie Kälte oder Hitze oder in staubigen Gegenden, soll so eine höhere Leistung bei niedrigeren Betriebstemperaturen erzielt werden. Im Handheld Group Im Kanal CAD und Display: Neue Großformatdrucker von Canon Topcon „Mit dem neuen LZ-T5-Sender schalten wir ein neues Leistungs- und Funktionsspektrum frei, das für eine noch einfachere Bedienung sorgt“, kündigt Ulrich Hermanski an. Der Leiter für den Baubereich in Europa bei dem Unternehmen Topcon stellt damit die nächste Generation von Lasersendern für das Positionsbestimmungssystem Millimeter GPS vor. Der Sender mit neuem Design und Bedientechnik soll das Arbeiten auch bei Temperaturschwankungen und unter ungünstigen Witterungsbedingungen unterstützen. Er erweitert die einsetzbare Hardware innerhalb des LazerZone-Systems von Topcon und schließt die Lücke zwischen Robotik-Totalstation und der GNSS-Positionsbestimmung. Der neue Sender ist laut Topcon mit b estehenden Millimeter-GPS-Systemen kompatibel. Auch das Positionsbestimmungssystem Millimeter GPS wurde von Topcon entwickelt, die Technologie soll die Höhengenauigkeit herkömmlicher GPSAusrüstungen und Maschinensteuerungen um bis zu 400 Prozent steigern. Es eignet sich damit zum Einsatz beim Feinplanum und beim Fertigen. Der Hersteller von Mittelformat-Kameras für Luftbilder und entsprechender Software, Phase One Industrial, hat nun eine Handelsvereinbarung mit dem australischen Unternehmen C.R. Kennedy geschlossen. Dabei handelt es sich um eine Firma, die Equipment für Vermessung und Fotografie vertreibt. Auf Basis dieser neuen Vertriebspartnerschaft wird C.R. Kennedy künftig die Nutzer von Phase One Industrial-Systemen im Gebiet Australien und Neuseeland unterstützen. Angestrebt wird dabei eine enge Kooperation mit dem Phase One Sales Manager Benny Buchtrup. Mit neuem Herz-Kreislauf-System ausgestattet: Das 10-Zoll-große Tablet läuft nun auf Microsoft-Basis. Schutzklasse IP65 und MIL-STD-810G sichern die Robustheit. Vergleich zum früheren Prozessor des ALGIZ 10X erhöht der N2930 LeistungsBenchmarks, Arbeitsspeicher, Anzahl der Kerne und Leistung pro Watt um mehr als das Doppelte, heißt es in einer Mitteilung von Handheld. Zudem habe man die WLAN-Kommunikation (auch bekannt unter dem Standard IEEE 802.11) verbessert. Unterstützt wird jetzt auch die Kommunikation unter dem Standard 802.11ac und 802.11a bei fünf Gigahertz, was Übertragungsraten bis zu 54 Mbit/s ermöglicht. Auch den Standard LTE nutzt das Tablet ALGIZ 10X. Mit dieser Ausstattung steht der Tablet-PC Nutzern im Bereich Geodäsie, Logistik, Forstwirtschaft, Versorgung und vielen weiteren Branchen zur Verfügung. Als Hersteller von robusten Mobilcomputern hat Handheld auch den ALGIZ 10X in der Schutzklasse IP65 zertifiziert. Auch die Militärnorm MILSTD-810G erfüllt das Endgerät und ist damit gegen Staub, Wasser, Erschütterungen, Stürze und extreme Temperaturen geschützt. Für Vermessungs- und Positionierungsaufgaben ist das Tablet mit dem u-blox-Empfänger ausgestattet, der WAAS-/EGNOS-/MSAS-fähig ist. Außerdem liefert der Hersteller einen Stecker (Pass-Through) für GSM- und GPS-Antennen. www.handheldgroup.com 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 | 13 Google-Geoapplikationen www.business-geomatics.com Google dezentral befüllen Das System GooGIS GeoCMS von TOPO graphics ermöglicht es, geodatenbasierte Portale zu erstellen, die Dateninhalte aber in Eigenregie dezentral zu pflegen. Die Idee klingt theoretisch bestechend: Cloud-Architekturen konsolidieren Software und Daten der öffentlichen Verwaltung und stellen diese zentral bereit. Datenpflege, Verfügbarkeit, Performance und Auswerteintelligenz: Alle gängigen Bewertungsparameter könnten auf diesem Wege optimiert werden. Doch die Realität sieht anders aus. Die IT der öffentlichen Verwaltung hat zu große Bedenken in Bezug auf Sicherheit. Die Idee, amtliche Daten innerhalb der Cloud eines amerikanischen Onlinehändlers zu speichern, löst bei den Entscheidern Skepsis und Misstrauen aus, obwohl die kommunalen Inhalte per Internet der Öffentlichkeit zunehmend transparent zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Online-Stadtplan von Oldenburg besitzt inzwischen über 110 Kategorien, beispielsweise auch zu Details wie den Standorten von Defibrillatoren. Geobezug, wobei bereits eine Post adresse ausreicht. „Eine Gemeinde beispielsweise kann innerhalb weniger Stunden das Ortsgebiet mit allen wesentlichen Informationen in der Luftbild- und Straßenkarte versehen und somit eine höchst informative und flexible Karte in die eigene Webseite integrieren“, sagt Probst. Auch das aktuelle Wetter oder die Verkehrslage kann eingebunden werden – mit Webcams, Wikipedia-Einträgen und Panoramio-Fotos. Mehr als kartenbasierte Funktionen GooGIS-Geoportal und -GeoCMS ist nach Angaben von TOPO graphics offen für Ideen und Anforderungen aus allen Fachbereichen. Selbst Katasterdaten aus ALKIS und andere spezielle Formate werden bereits unterstützt und dienen dann zur Liegenschaftsauskunft oder als Grundlage beliebiger kommunaler Fachanwendungen. Auch andere Kartendienste aus dem Web, Katasterdaten und Lagepläne oder eigene Karten oder Luftbilder können Plattform für Android gewinnt Navi-Entwicklung Marktanteile Der Navigationsanbieter ALK bietet seine Fahrzeug- und Routenvisualisierungsplattform ALK Maps jetzt auch in Europa an. Die 2012 in den USA eingeführte Lösung ALK Maps ist eine Entwicklungsplattform, die Visualisierungen mit exakter Geocodierung und gewerblicher Routenplanung bietet und sich zudem in Unternehmenslösungen integrieren lässt. Zu den Funktionen von ALK Maps gehört das flexible Layering, bei dem die Landkarte als Grundschicht angezeigt wird und Anwender die Möglichkeit haben, Routen, Geocodierungspunkte Wetter, Verkehr oder andere Daten als getrennte, kontrollierbare Schichten darüber zu legen. Externe geographische Daten können als Vektor oder Bildschicht hinzugefügt werden. ALK ist ein Tochterunternehmen von Trimble. www.alk.com Das Marktforschungsunternehmen IDC hat neue Zahlen zum SmartphoneMarkt in 2014 vorgelegt. Demnach sind in diesem Jahr alleine eine Milliarden Android-Geräte verkauft worden. Der Verkauf ist um 32 Prozent im Jahresvergleich angestiegen. Der Gesamtmarkt stieg lediglich um 27,7 Prozent. A ndroid hat demnach einen Marktanteil von 81,5 Prozent. Apples Wachstum (25,6 Prozent) dagegen liegt knapp unter dem Marktwachstum. Das Unternehmen verliert leicht an Marktanteilen (14,8 Prozent), verkaufte allerdings gut 26 Prozent mehr iPhones. Windows Phone hat einen Anteil von 4,2 Prozent. Mit der angekündigten neuen Version von Windows 10 Mobile will Microsoft dies ändern. Aktuelle Gerüchte besagen, dass das Release auch Android-Apps unterstützen soll. www.idc.com integriert werden, ebenso beliebige zusätzliche Informationen – direkt aus der Datenbank, importiert über Standardformatierungen oder Office-Formate. Wenn eine andere Basiskarte als Google Maps, ArcGIS online, Luftbild oder Gelände gewünscht wird, dann kann auch auf weitere freie Dienste wie OSM oder WebMapServices des Landes zurückgegriffen werden. Das Programm kann auch an dynamische Datenbanken angebunden werden und so hochaktuelle Informationen in die Karte einblenden. Ebenso ist das GPS-Online-Tracking zur Lokalisierung von Fahrzeugen möglich. „GooGIS kann man auf mobilen Endgeräten genauso bequem benutzen wie am Schreibtisch“, so Probst. GooGIS Mobile stellt für iOS, Android und Windows Mobile immer die gleiche Oberfläche mit den wesentlichen Funktionen zur Verfügung. So können Bürgerdienste installiert werden, bei denen beispielsweise Schäden an der kommunalen Infrastruktur gemeldet werden können. Aufgrund der Systemarchitektur bietet es sich an, die Informationen aus vorhandenen, klassischen Desktop GIS-Anwendungen über GooGIS zur Verfügung zu stellen. Bürger, Feriengäste oder Verbandsmitglieder greifen so auf Informationen zu, die Portal-Betreiber selber verwalten und hosten können. Beispiel Stadt Oldenburg Ein Anwender der ersten Stunde ist die Stadt Oldenburg. Sie hatte bis vor rund zehn Jahren den analogen Stadtplan gescannt und im Internet bereitgestellt. Die Kommune suchte dann aber eine Lösung zur interaktiven Darstellung im Rahmen eines Bürgerportals. „Wir waren schon 2007 von GooGIS überzeugt, das damals ganz neu war, aber schon eine Vollbilddarstellung bot, die wir bei den meisten Online-Stadtplänen damals noch vermisst hatten“, berichtet Michael Arndt von der Stadtverwaltung. Seitdem hat die Stadt die Webapplikation ständig weiter entwickelt und mit Daten befüllt. Heute sind in der thematischen Navigationsleiste über 110 Kategorien hinterlegt. Daher ist es ein aktuelles Vorhaben, die Navigation durch Aufgliederung in lebenslagenbezogene Portale zu vereinfachen. Wie hoch der Stellenwert und die Dynamik in Oldenburg sind, zeigt das Projekt soziale Landkarte (SOLA), das 2011 gestartet wurde. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels wurde ein Verzeichniswerk erstellt, das älteren Menschen einen Kompass durch den Alltag an die Hand geben soll. Das zentrale Nachschlagewerk, das beständig aktualisiert und ergänzt wird, soll in Zukunft auch in GooGIS hinterlegt werden. GooGIS, das aktuell etwa 100.000 Zugriffe pro Jahr zählt, zeigt alle Informationen auch in Englisch an. „Wir schätzen dabei auf jeden Fall die einfache Administrier- und Bedienbarkeit des GeoCMS, dass es uns auch ermöglicht, sich schnell ändernde Ereignisse wie Events oder aktuelle Baustellen dort zuverlässig aufzuführen“, weiß Arndt. Dabei werden alle Daten in Eigenregie von der Verwaltung gepflegt. (sg) www.googis.de www.topographics.de www.gis4oldenburg.oldenburg.de Anzeige Doch auch für solche Konstellationen gibt es technische Lösungen, wie beispielsweise das System GooGIS von dem Software-Entwickler TOPO graphics. Hinter dem Programm steht ein spezielles Content Management System (GeoCMS), das im Gegensatz zu vielen anderen Anwendungen einen dezentralen Zugriff auf Daten unterschiedlichster Primärsysteme erlaubt, die dann via Kartendienst im WebBrowser dargestellt werden. GooGIS besitzt eine programmierbare Schnittstelle (API) zu Google Maps und kann so sämtliche in GeoCMS gepflegten Inhalte auf Basis der Google-Geodaten anzeigen. Nutzer können aber auch auf OpenStreetMap (OSM), Bing oder ArcGIS online zugreifen. Somit können Nutzer eigene Daten (zum Beispiel Adressen, Karten, Geometrien oder Sachdaten) selbst hinzufügen und visualisieren. „So bieten Kommunen ihren Bürgern ganz unbürokratisch Info-Services an, Unternehmen informieren über Standorte oder Tourismusverbände leiten die Besucher durch die Region“, skizziert Werner Probst von TOPO graphics mögliche Anwendungsszenarien. GIS-Experten werden, so der Geschäftsführer, dafür nicht benötigt, lediglich brauchen die Daten einen Stadt Oldenburg Lösung auf Basis einer Google API 14 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Forschung & Entwicklung www.business-geomatics.com Forscher reflektieren die Signale Projekt sucht sichere Tour Anzeige So tun, als ob – ist die Devise der Forscher von der TU Graz. So tun, als ob man draußen sei. So tun, als ob man Satellitensignale empfangen würde. Und das alles, um in Innenräumen die Lokalisierung zu ermöglichen. Die Satellitensignale wie GPS oder das künftige System Galileo, die im Gelände zur Positionierung dienen, werden in dem neuen Prototypen der Wissenschaftler durch reflektierte Funksignale ersetzt. Für Notfalleinsätze oder auch in der Warenlogistik sehen Klaus Witrisal, Paul Meissner, Erik Leitinger und weitere Kollegen Anwendungsbereiche für die alternative Ortsbestimmung. Bisher hat das Grazer Team sein Konzept ausschließlich im Versuchs aufbau am Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation (SPSC) der TU Graz getestet. Mit der Prototypenförderung PRIZE durch das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft wollen sie ihre Technologie nun in mobile Endgeräte integrieren. Das Wissenstransferzentrum Süd soll anschließend bei der Verwertung der geförderten Prototypen unterstützen. Grundlage für die Innenraum-Lokalisierung bilden nach dem Konzept der Grazer Akademiker reflektierte Funksignale. Funksignale können Wände durchdringen und große Distanzen überwinden. Die Stärken der reflektierten Signale geben dann Aufschluss über den Standort der Funkquelle. „Wenn wir die Geometrie des Gebäudes kennen, beispielsweise aus einem Gebäudeplan, können wir die von Wänden reflektierten Funksignale als Informationsquelle nehmen, mehrere Pfade nachvollziehen und die Position zentimetergenau bestimmen“, erklärt Witrisal vom SPSC. Oftmals hindert aber die Streuung der reflektierten Funksignale die Zuverlässigkeit von funkbasierten IndoorLokalisierungsmethoden. Die Grazer Forscher haben hier jedoch eine automatische Schätzung der durch die reflektierten Funksignale bedingten Informations-Unsicherheiten entwickelt. „Eine Leichtbauwand reflektiert ein Funksignal wesentlich schwächer als eine Wand aus Stahlbeton“, sagt Paul Meissner, ebenso im Entwickler-Team. Parameter, die aus den Funksignalen TU Graz/Lunghammer Grazer Wissenschaftler tüfteln an einer alternativen Ortsbestimmung in Gebäuden. Mit einem neuen Ansatz wollen sie die Schwächen von funkbasierten Methoden umgehen. Prototyp in Arbeit: Erik Leitinger (li.), Paul Meissner und Projektleiter Klaus Witrisal (sitzend) erarbeiten Positionsbestimmungstechnologien für Innenräume. extrahiert werden, erlauben die optimale Kombination der verschiedenen Signalpfade der Funkreflektionen. Das Konzept der Grazer Techniker braucht keine Kenntnis der Baumaterialien und keinen zentimetergenauen Bauplan. Es berücksichtigt solche Informationen und Unsicherheiten automatisch und direkt bei der Lokalisation. Diesen Vorgang haben die Grazer gerade in die Patentierungsphase eingereicht. www.spsc.tugraz.at Der österreichische Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) untersucht derzeit in einem Projekt die Tourenplanung für Wertguttransporter und Sicherheitsunternehmen. Dabei streben die Forscher an, die Sicherheit der Fahrten zu erhöhen, Wegzeiten zu verkürzen und gleichzeitig vorhersehbare Fahrmuster zu vermeiden. In dem Analyseverfahren sollen mathematische und heuristische Methoden kombiniert werden, um Resultate zu erhalten. Entwickelt wird das Verfahren in einem Projektteam um Prof. Karl Dörner vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien. Der Hybridansatz SANSERO kombiniert zunächst eine spezielle Berechnungsmethode, das Set Partitioning, mit einem Metasuchverfahren. Der Ansatz wird danach mit dem sogenannten Path Relinking für die Lösung von Mehrzielproblemen verknüpft. So könne man auch Aufgaben modellieren, bei denen sich das Sicherheitspersonal und/oder die zu sichernden Objekte oder Personen bewegen. Weitere Kalkulationen sollen dann den Vergleich und die Evaluierung der erzielten Ergebnisse ermöglichen. Die praxisorientierte Forschung der Uni Wien und des FWF soll zur Entwicklung eines Planungswerkzeugs für die Sicherheitsbranche beitragen. www.fwf.ac.at 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 | 15 Bathymetrie www.business-geomatics.com Simultane Befliegung Alleinstellungsmerkmal. Sie bedient auch eine Nachfrage für die simultane Befliegung, die in den letzten Jahren entstanden ist und die auf den eingangs erwähnten Synergieeffekten beruht. Doch wie erreicht man diese konkret? „Einfach die beiden Sensoren in ein Flugzeug zu installieren, reicht dabei bei weitem nicht aus“, sagt Thore Kiski, Geschäftsführer des 22 Mitarbeiter zählenden Unternehmens. Vielmehr unterliegt das Systemkonzept einer ausgeklügelten Abstimmung. Neben den Öffnungswinkeln der Sensoren und der daraus folgenden Abtastbreite der Bodenkorridore, der notwendigen Fluggeschwindigkeit und der Energie des Laserstrahls betrifft dies viele weitere Parameter. „Wir haben mit unserem System den gro ßen Vorteil, dass Laser und Kamera eine nahezu identische Abbildungs- Flugplattform Auch die Wahl des Flugzeuges ist für die simultane Befliegung ein wichtiges Kriterium. So hat die Cessna 402 von Geocart nicht nur zwei Luken für die Sensorsysteme, sondern auch die notwendige Traglast. Da die Cessna jedoch mit speziellen Leitblechen versehen ist, kann sie bei gleicher Traglast auch langsamer Fliegen, ohne dabei an Traglast einzubüßen. Da das System aus neuesten Kamera- und Lasergenerationen besteht, sind jedoch schnelle Bildwiederholraten und hohe LaserAbtastfrequenz möglich, so dass die bisher üblichen Fluggeschwindigkeiten eingehalten werden können. Da das Flugzeug in Firmenbesitz ist, ist das Gesamtsystem jederzeit für den speziellen Simultan-Einsatz vorbereitet, was nach Angaben des Unternehmens nicht unterschätzt werden sollte. rote Aufnahmen erzeugt, sorgt der Laserscanner für dreidimensionale Scanpunkte, aus denen hochgenaue Digitale Geländemodelle (DGM) gewonnen werden können. Für die Integration war IGI zuständig, die die Positionierungssysteme (AEROcontrol) beider Systeme miteinander synchronisiert hat. Die Geocart-Lösung kombiniert dabei zwei Sensortypen der neuesten Bauart (die UltraCam Falcon ist aus dem Jahr 2014) innerhalb eines Flugzuges und besitzt demnach am europäischen Markt ein breite haben“, beschreibt Kiski. Dabei kann Geocart beispielsweise bei üblichen Befliegungsprojekten mit einer Bodenauflösung von 10 Zentimetern (GSD) bei den Luftbildern 2,5 Messpunkte pro Quadratmeter beim Laser erreichen. In früheren Simultanbefliegungen, mit denen Geocart bereits mit einem Laserscanner eines anderen Herstellers experimentiert hatte, musste sich die Flughöhe noch nach dem Laser richten. Das bedeutete, dass zum einen eine viel höhere Bildauflösung Auf offenem Datenmeer Die freie Seekarte OpenSeaMap führt Wassertiefen zusammen. Daten kommen von der Crowd und GEBCO. Die OpenSeaMap ist ein freies Projekt zur weltweiten Erfassung der Meere und Binnenwasserstraßen. Durch den Aufbau der Karte nach dem WikiPrinzip ist es das Pendant zur OpenStreetMap (OSM). Die Online-Karte integriert Wetterdaten, Hafenhandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse, Luftbildern, AIS, Landkarten, touristische Daten und vieles mehr. Die Angaben über die Tiefenlinien und Wassertiefen basieren auf den bathymetrischen Daten von GEBCO, einer internationalen Organisation, die genau dieses Ziel verfolgt. Sie stellt via OpenSeaMap somit ein Geländemodell der Ozeane. Die Raster von GEBCO können aber auch direkt auf der Website heruntergeladen werden. Die Wassertiefen werden in OpenSeaMap direkt in der Karte angezeigt und können über das Menü „Ansicht“ ein- und ausgeblendet werden. Einen besonderen Bereich bei den Wassertiefen bildet das Projekt Flachwassertiefen. Hier will das Projektteam dem Umstand entgegenwirken, dass in den meisten Ländern die Daten der Flachwassertiefen nicht frei zur Verfügung stehen. Es richtet seinen Appell an Skipper, Charterfirmen und alle Interessierten, deren Schiffe über GPS und Echolot verfügen. Die Positions- und Tiefendaten werden im NMEA-Format übertragen und dann per Kartenplotter, Software-Logger, WLAN- oder Hardware-Logger abgespeichert. www.openseamap.org www.gebco.net als gefordert erreicht wurde, gleichzeitig war der Aufnahmewinkel des Lasers viel kleiner, so dass für die Laseraufnahmen wesentlich mehr Korridorflüge eingeplant werden mussten, um das geforderte Gebiet zu erfassen. „Die Kamera wurde dann beispielsweise nur bei jedem dritten Streifen eingeschaltet, was folglich eine völlig uneffektive Flugplanung nach sich zog“, verweist Kiski auf die negativen wirtschaftlichen Aspekte. Die Abbildungsbreite ist nun bei 1400 Meter Flughöhe 1440 Metern bei der Kamera und rund 1600 beim Laser. „Das ist eine ideale Kombination, um bei einer üblichen Querüberdeckung von 30 Prozent gleichzeitig optimale Laserpunktraten zu bekommen. Gleiches gilt für die Fluggeschwindigkeit, die beim neuen Riegl Laser LMS-Q780 so hoch gewählt werden kann wie auch beim Bildflug, ohne Abstriche bei den Punktraten machen zu müssen. „Die Flugplanung für die Simultanbefliegung ist also exakt die gleiche, wie bei einer reinen Luftbildaufnahme, nur eben für zwei gleichzeitige Aufnahmen “, resümiert der promovierte Wirtschaftsinformatiker. Zwar müssen auch die gleichen Wetterbedingungen berücksichtigt werden wie auch beim Bildflug, (Laserscanner funktionieren solo auch bei Schlechtwetter und in der Nacht, Kameras nicht), doch von den Vorteilen der Simultanbefliegung profitiert letztendlich der Kunde. Geocart greift mit dieser Investition auch einen aktuellen Trend auf – allerdings anders als viele Experten in den letzten Jahren vermutet hatten. Mit dem Aufkommen des sogenannten Dense Image Matching (DIM) hat sich in den letzten Jahren eine Methode für die Datenprozessierung etabliert, mit der aus Luftbildern sehr dichte 3DPunktwolken erzielt werden können. Theoretisch wird dabei aus jedem Pixel eine 3D-Koordinate. Bei einer Auflösung von 10 Zentimetern über Grund würde dies also zu hundert Punkten pro Quadratmeter führen. Die Praxis kann dies allerdings noch Die Cessna 402 von Geocart hebt mit Luftbildkamera und Laserscanner ab und liefert so Airborne Laserscans (ALS), RGB-Luftbilder und infrarote Aufnahmen. nicht einlösen. Rechnet man die fehlerhaften Messungen heraus, bleiben immer noch bis zu 50 Punkte übrig. Dies ist im Vergleich zu den wenigen Messpunkten des ALS noch immer ein sehr guter Wert, was bei manchem Experten die Hoffnung schürte, dass die Photogrammetrie die 3D-Vermessung per Flugzeug vollständig substituieren könnte. Die Nachteile liegen allerdings in einem anderen Bereich. Die bildbasierten Methoden haben nämlich den Nachteil, dass im „Vegetationsbereich die Durchdringungsfähigkeit durch kleine Öffnungen im Blattwerk fehlt“, wie es der Forscher Dr. Gottfried Mandlburger von der Technischen Universität Wien im Fazit eines Berichts formuliert, der Untersuchungen auf Basis auf Daten von Geocart zum Gegenstand hatte. Die Pulse des ALS dagegen durchdringen Vegetation zum Teil, etwa bei Wald oder auch bei offenen Wiesen- und Weideflächen, wodurch zwei Puls-Reflexe erzeugt werden, bei denen der erste (First Pulse) die Höhe der Vege- tation misst und der zweite (Second Pulse) die Erdoberfläche. Dadurch ist es möglich, aus den ALS-Daten auch ein Digitales Geländemodell zu erzeugen. „In dieser Eigenschaft liegt der Vorteil von ALS, der mit keinem anderen Verfahren erreicht werden kann“, sagt Kiski, der sich im Laufe der Firmengeschichte bisher auf bildgebende Verfahren fokussiert hatte. Von Nutzen für Auftraggeber ist neben den preislichen Vorteilen und der gleichzeitigen Fortschreibung von Orthofotos, DOMs und DGMs zum Beispiel, dass sie gleichzeitig mit den Luftbildern die für die Orthorektifizierung notwendigen Geländemodelle aus dem ALS bekommen. Die Daten erreichen damit höchste Aktualität, etwaige Zusatzmodellierungen des DGMs, die bei zeitlichen Veränderungen in den Einzelbefliegungen quasi immer notwendig sind, entfallen. Somit gewinnt genau an dieser Stelle die Formel 1+1=3 also ihre Berechtigung. (sg) www.geocart.de Anzeige Eins plus eins gleich Drei. Diese mathematisch falsche Formel soll ausdrücken, dass das Ganze mehr sein kann als die Summe seiner Teile. Dies ist der Leitgedanke einer Investition, die das Unternehmen Geocart kürzlich getätigt hat. Der europaweit tätige Spezialist für Luftbildbefliegungen hat nämlich einen neuen Laserscanner LiteMapper LM7800-400 von dem Systemintegrator IGI erworben. Damit ermöglicht es Geocart seinen Auftraggebern, innerhalb einer Befliegung gleichzeitig photogrammetrische und Laser-basierte Aufnahmen (Airborne Laserscanning, kurz ALS) zu machen. In dem firmeneigenen Flugzeug Cessna 402 arbeiten damit also eine Luftbildkamera UltraCam Falcon und ein RIEGL Laserscanner LMS-Q780 simultan. Während die vierkanalige Kamera RGB-Luftbilder und infra- Bundesanstalt für Gewässerkunde Die Firma Geocart hat in einen Airborne Laserscanner investiert, der simultan zur Bildbefliegung eingesetzt werden kann. So können mehrere Datenprodukte gleichzeitig erstellt werden. 16 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Bathymetrie www.business-geomatics.com Ingenieurvermessung unter Wasser Ob schwere Schiffsketten, versunkene Schiffe, Pipelines oder Unterwasserbauwerke: Bisher gab es eine ganze Reihe verschiedener Methoden für die Vermessung von Bauwerken, die sich unter Wasser befinden. Das Mittel der Wahl sind meist Sonare, die auf dem Prinzip der Schallmessung beruhen und seit Jahrzehnten etabliert sind. Trotz des vermehrten Einsatzes der Multi-Beam-Verfahren (zum Beispiel Fächerecholote, mit denen 3D-Punktwolken der Unterwasserumgebung erstellt werden können), hat das Sonar Grenzen bei Genauigkeit und Auflösung. Bei zehn Zentimeter Genauigkeit ist in der Regel Schluss, was beispielsweise für ingenieurtechnische Untersuchungen von Unterwasserbauwerken nicht ausreichend ist. Deformationen an Pipelines, Erosionen an Betonbauwerken oder kleinere Ausspülungen etwa werden damit nicht erkannt. Laser unter Wasser Doch auch für solche Anforderungen hat die aktuelle Technologieentwicklung eine passende Antwort, die in diesem Fall, wie so oft bei der Unterwasservermessung aus dem nord amerikanischen Markt kommt. Genauer gesagt von der Firma 2G Robotics, die es geschafft hat, die Lasertechnologie auch unterwasser zur Serienreife zu bringen. Seit dem Jahr 2011 hat die Firma entsprechende Unterwasserscanner im Angebot. Licht statt Schall, so lautet gewissermaßen das Motto von 2G Robotics aus Kanada. Der Clou: Trotz schwieriger Umgebungsbedingungen – so ist etwa die Messdistanz unter Wasser aufgrund hoher Absorption auf circa 10 Meter beschränkt – liefert man ein zuverlässiges und leicht zu bedienendes System. Vor allem geht es darum, die Messsysteme für die geringen zeitlichen Abstände von Laserpuls und Erfassung der reflektierten Strahlung zu befähigen. Sprich, die Geschwindigkeit des Messverfahrens befindet sich auf dem Niveau des derzeit Machbaren. Öl- und Gas-Branche Mit den Unterwasserlasern werden ähnlich wie bei den terrestrischen Verfahren 3D-Punktwolken erzeugt, welche die Grundlage für Konstruktionsberechnungen, Instandhaltungs- und Reparaturplanung bilden. Treibende Märkte für die Unterwasser-Laservermessung sind beispielsweise die Ölund Gas-Branche sowie generell die Überwachung von Unterwasserbauwerken. Aber es gibt auch viele weitere interessante Anwendungsgebiete wie etwa die Archäologie unter Wasser. „Wir können damit Strukturen von Bauwerken und Schiffswracks in einer Detailtiefe abbilden, die bisher nicht möglich war“, sagt Christoph Reuter, Geschäftsführer des Bremer Generaldistributors CPU Unterwasser technik. Sonare liefern zwar einen sehr guten Überblick, für hochpräzise Vermessung sind sie jedoch zu ungenau. Sonar und Laserscanner ergänzen sich aber auch ideal: Wer Auffälligkeiten im Sonar-Scan einer genaueren Untersuchung unterziehen möchte, kann dann per 3D-Laser eine hochpräzise Vermessung vornehmen „Dies ist zum Beispiel bei Schadensabschätzungen und Versicherungsfragen ein wichtiger Punkt“, sagt Reuter. Die Vermessungsmethode kann auf unterschiedlichem Wege durchgeführt werden. Zunächst kann der Laser auf Grund mit einem speziellen Stativ montiert werden. Der Scanner rotiert in Winkelschritten bis hinunter zu 0,0072°, so dass die Objekte ähnlich wie beim terrestrischen Laserscanning aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen werden. Üblich sind aber auch mobile Aufnahmen, bei denen der Laser entweder auf einem ROV (Remotely Operated Vehicle = Ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug) oder einem AUV (Autonomous Underwater Vehicle = Autonomes Unterwasserfahrzeug) angebracht wird. Besonders in der Ölindustrie werden solche Fahrzeuge häufig im Rahmen von Wartungsarbeiten und Inspektionen eingesetzt, um zum Beispiel lange Leitungsnetze zu überwachen. So hatte beispielsweise der US-amerikanische Vermessungsspezialist C & C Technologies im Jahr 2013 einen Scanner (ULS 500, siehe unten) eingesetzt, um eine detaillierte Punktwolke einer Rohrleitung im Golf von Mexiko zu erzeugen, die eine 100fach höhere Auflösung als vergleichbare Video- oder Sonarerfassungen lieferte. 2G Robotics ist davon überzeugt, dass sich die Unterwasser-Laservermessung zu einem Standard entwickeln wird. Je nach Messabstand kann nach Angaben von CPU sogar eine 500fache Genauigkeit im Vergleich zum Sonar erreicht werden. Anders als beim Sonar ist die Messung jedoch stark von den Sichtverhältnissen unter Wasser abhängig. „Grundsätzlich gilt die Regel, dass alle Strukturen, die per Auge auch erkannt werden können, auch gescannt werden können“, sagt Reuter. Für Eintrübungen bis zu einem ge- Fotos: CPU Unterwassertechnik Neuartige Laserscanner für den Unterwassereinsatz dokumentieren Bauwerke mit Millimetergenauigkeit. Mit den Unterwasserlasern werden 3D-Punktwolken von Objekten erzeugt. Sie dienen zu Konstruktionsberechnungen oder auch der Archäologie. wissen Grad filtern spezielle Algorithmen die Messdaten. Bei Gewässern mit hohem Anteil an Schwebestoffen, wie bei manchen Binnengewässern, ist der Einsatz jedoch eingeschränkt, In sauberen Flüssen, wie Rhein oder zum Teil auch Donau, beziehungsweise in Stauseen kann das Verfahren problemlos angewendet werden. Pionier in der Nische 2G Robotics ist ein Pionier in dem weltweiten Nischenmarkt und zählt mittlerweile mehr als zwölf Mitarbeiter. CPU Unterwassertechnik betreut ihre Kunden mit einem umfassenden Dienstleistungsangebot. „Wir haben dabei einen sehr hohen Supportanteil, beispielsweise führen wir Schulungen, Inbetriebnahmen und intensive Beratungen im Vorfeld durch“, sagt Reuter. Die Kunden stammen u.a. aus der Forschung, dem Unterwasseringenieurswesens oder der Nuklearindustrie. Derzeit sind drei Unterwasser-Laserscanner von 2G Robotics im Angebot. Der ULS 100 ist ein Kurzstrecken-Messsystem, das in einem Bereich von minimal 13 Zentimeter bis hin zu einem Meter arbeitet. Bei kürzestem Messabstand erreicht er eine Messauflösung von einem hundertstel Millimeter, bei einem Meter sind es noch 0,3 Millimeter. Der ULS 200 kann zwischen 21 Zentimetern und 2,5 Metern messen, wobei er 0,6 Millimeter Auflösung bei größter Messdistanz erreicht. Der ULS 500 bringt die größten Messdistanzen von bis zu 10 Metern (und 1,22 Millimetern Auflösung bei maximaler Entfernung). Während die ersten terrestrischen 3D-Laserscanner vor rund zehn Jahren noch hohe sechsstellige Anschaffungskosten verursachten, sind die Lasermessgeräte des kanadischen Herstellers trotz der Pionierphase, in der sich der Markt noch befindet, bedeutend günstiger. Je nach Gerät kosten die Scanner (ohne Zubehör) zwischen rund 35.000 Euro und 95.000 Euro. www.2grobotics.com www.cpu-bremen.de Scanning im Flusshabitat In Mäandern durchfließt die Pielach das österreichische Alpenvorland. Das Naturschutzgebiet Pielach-Ofenlock-Neubacher Au liegt nur wenige Kilometer vor der Mündung in die Donau. Das Forschungsprojekt „Alpine Airborne Hydromapping – from Research to Practice“ untersuchte dieses Schutzgebiet in mehreren Kampagnen genauer. Zum Einsatz kam dabei von April bis Oktober 2013 ein RIEGL VQ-820-G topo-bathymetrischer Laserscanner. Er hatte die Aufgabe, die Topographie der Flusssohle der Pielach vor und nach einem jährlichen Hochwasser im Juni 2013 zu erfassen. Die Aufnahme von Flusshabitaten stellt besondere Anforderungen an das Monitoring, da sowohl der benetzte, als auch der trockene Bereich abgedeckt werden müssen. Für kleinräumige, ökologische Fragestellungen ist jedenfalls eine hohe Auflösung nötig, weiß RIEGL. Die Disziplin der Airborne LiDAR Bathymetrie sieht das Unternehmen für Lasermesstechnologie als besonders geeignet an, da diese Methode an Land und am Flussgrund eine homogene und hohe Punktdichte liefern kann. Traditionelle profil-orientierte Aufnahmen etwa mittels Echolotmessungen würden diese Qualität nicht bieten, so RIEGL. Aus einer Flughöhe von 600 Metern über Grund bei 100 Knoten hat der Laserscanner VQ-820-G eine Punkt dichte von 25 Punkten pro Quadratmeter bei einem mittleren Punktabstand von 20 Zentimetern erreicht. Das ermöglicht eine detaillierte Beschreibung der Flusssohle, der Uferböschungen und des Vorlands. Nach der Klassifizierung der Messpunkte in Wasseroberfläche, Wasserkörper, Flussbett, Boden und Vegetation wurde die Refraktionskorrektur zur Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit des Laserstrahls in Luft und Wasser durchgeführt. Bei den Pielacher Wassertiefen von circa drei Metern hatte diese Korrektur einige Dezimeter ausgemacht. Die war somit um vieles größer als die Messgenauigkeit, die besser als zehn Zentimeter war. Damit war die Basis für eine zweidimensionale, tiefengemittelte hydrodynamisch-numerische Modellierung gegeben, die Wasserstände, Strömungsgeschwindigkeiten und Sohlschubspannungen in einer Auflösung von circa einem halben Meter lieferte. Aus diesen Simulationsergebnissen konnten folgende ökologisch relevante Bereiche differenziert werden: Furt, schneller Rinner, Rinner, Kolk, Nebengewässer und FlachwasserLebensraum. Zu jeder Epoche der Pielach konnten trotz der verschiedenen Abflussbedingungen alle Lebensbereiche nachgewiesen werden, was ein Qualitätsmerkmal für dieses Schutzgebiet darstellt. „Es hat sich jedoch gezeigt, dass die räumliche Verteilung der jeweiligen Bereiche zwischen den einzelnen Epochen stark variiert, speziell durch die Verlagerung von Schotterbänken im Zuge des Hochwassers“, erklärt Dr. Gottfried Mandlburger von der TU Wien, der die Daten auswertete. Von Februar 2014 bis Februar 2015 wurde die Neubacher Au erneut – auch mit dem topo-bathymetrischen Laserscanner RIEGL VQ-880-G – vermessen und das Potenzial dieser Technologie für das Monitoring von Habitaten gezeigt. „Neben den Vorteilen der hohen Auflösung und der effizienten Datenaufnahme bietet die Fernerkundung Fotos: RIEGL Naturschutzgebiet in Niederösterreich ist Einsatzfeld für topo-bathymetrische Erfassung. Firma RIEGL stellt ihre Laserscanner VQ-820-G und VQ-880-G dafür bereit. Die farbcodierte Punktwolke des Flussbogens gibt den Reflexionsgrad wieder. Habitatmodellierungsbereich Das Flusshabitat Neubacher Au liegt kurz vor der Mündung in die Donau. 0 speziell den Vorteil, dass ökologisch sensible Bereiche nicht betreten werden müssen“, sagt Dr. Martin Pfennigbauer, der Projektverantwortliche bei RIEGL. „Die Verfügbarkeit detaillierter 200 400 600m Beschreibungen der fluvialen Topographie unterstützt auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und der Hochwasserrichtlinie der Europäischen Union.“ www.riegl.com 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 | 17 Bathymetrie www.business-geomatics.com Maritime Altlasten tatsächlichen Belastung. Gerade um energiepolitische Ausbauziele, wie Windparks, zu erreichen, hat jedoch die ökonomische Erschließung deutscher Küstengewässer eine hohe Priorität. Besonders für die Verlegung der Seekabel in dafür vorgesehenen Trassen sind das Finden und die Entsorgung der Munitionsaltlasten relevant. Auf Initiative des Expertenkreises „Munition im Meer“ im BLANO hat die Firma EGEOS nun im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE) des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und Technologie des Landes SchleswigHolstein den Aufbau eines GeoCMS in Angriff genommen. Jens Sternheim, Vorsitzender des Expertenkreises „Munition im Meer“, betont die Relevanz: „Als Grundlage für die notwendige Gefahrenanalyse im Vorfeld nötiger Flächensanierungen oder bei geplanten Offshore-Projekten stellt das Munitionskataster Meer national wie international eine unverzichtbare Grundlage dar“. Der Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein soll den Prototyp demnächst nutzen. Das GeoCMS hat dabei die Aufgabe, die bisherigen Funde räumlich zusammen zu führen. „Das GeoCMS arbei- tet dabei in Kombination mit einem Dokumentenmanagementsystem, sodass Positionsangaben direkt über Metadaten den Dokumenten zugeordnet und auf interaktiven Karten dargestellt werden“, sagt Jann Wendt, Geschäftsführer von EGEOS. Neben der einfachen räumlichen Einordnung von Informationen sollen durch die Einbindung von geostatistischen Verfahren, wie zum Beispiel HotspotAnalysen, zudem komplexe räumliche Zusammenhänge zwischen den Datensätzen hergestellt werden. So sollen öffentliche Institutionen und private Unternehmen eine Basis erhalten, um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten sowie ökonomische und ökologische Entscheidungen zu treffen. Die Hauptaufgabe zum Aufbau des Katasters liegt aktuell zunächst in der Informationsbeschaffung über versenkte Munition und im Weiteren über die sukzessive Präzisierung dieser räumlichen Informationen. Konkret geht es darum, Archive, wie zum Beispiel das Bundesarchiv in Freiburg und das dortige Marinearchiv, und historische Dokumente zu untersuchen, um Hinweise über mögliche Entsorgungsorte zu erhalten. Bisherige Die Hotspot-Analyse visualisiert Schwerpunkte der maritimen Entsorgung etwa von Grundminen in der Ostsee. Funde in Nord- und Ostsee stützen sich auf ebensolche Dokumente, Karten und kleinräumige Surveys. „Die gesamte Belastungssituation aber zu erfassen und zu bewerten, gestaltet sich aufgrund der heterogenen historischen und aktuellen Datenbestände als schwierig“, beschreibt Wendt. Umso erforderlicher ist es für den Kampfmittelräumdienst SH und andere künftige Nutzer einen neuen Ansatz zu verwenden, der unterschiedliche Datensätze nicht mehr nur als isolierte Informationsquellen betrachtet. Die Lage und Quantität von Munition zu bestimmen, erfolgt nach der groben Verortung innerhalb eines Dokuments über ein iteratives Verfahren. Im besten Fall wird die Information über zusätzliche historische Daten validiert und die räumliche Lage präzisiert. Im letzten Schritt erfolgt eine möglichst genaue Eingrenzung des Gebietes und eine exakte Verortung der Munition über hochauflösende aktuelle Daten, wie zum Beispiel durch Sonar- oder Bathymetrie-Erfassung. An dieser Stelle kommen verschiedene Institutionen, wie beispielsweise das GEOMAR – Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung, mit ihren Forschungsschiffen zum Einsatz. Spätestens zum zweiten Quartal 2015 soll das Kataster offiziell in Betrieb genommen werden. Lizenzen für das Munitionskataster Meer bietet die Firma EGEOS. (jl) www.egeos.de www.munition-im-meer.de Anzeige Bomben, Flak-Granaten oder auch maritime Großkampfmittel wie Torpedos – der zweite Weltkrieg hat in großen Teilen der Nord- und Ostsee ein schweres Erbe hinterlassen. Nicht nur von Kampfhandlungen stammen die Waffen, sondern vor allem auch aus weitreichenden Entsorgungsaktionen nach Ende des Krieges. Die Alliierten, teils auch unter Zuhilfenahme deutscher Kräfte, nutzten die Versenkung von Munition als einfache Entsorgungsmöglichkeit. Eine lückenlose Dokumentation wurde dabei nicht durchgeführt. Heute stehen Wissenschaft und Wirtschaft daher vor dem Problem, nicht präzise zu wissen, wo welche Kampfmittel auf dem Meeres boden liegen. Abhilfe soll nun das Munitionskataster Meer schaffen. Ein Geospatial Content-Management-System (GeoCMS) fungiert als interaktives Verwaltungstool. Der Bund-Länder-Ausschuss Nordund Ostsee (BLANO) schätzt in seinem Bericht vom Dezember 2011, dass in der Ostsee etwa 300.000 Tonnen und in der Nordsee 1,3 Millionen Tonnen an Munition während und kurz nach dem Zweiten Weltkrieg entsorgt wurden. Wahrscheinlich seien diese Schätzungen sogar am unteren Rand der EGEOS / Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein Die Firma EGEOS baut in Kooperation mit dem schleswig-holsteinischen Umweltministerium ein Munitionskataster für die Nord- und Ostsee auf. Wo Kampfmittel noch in den Tiefen liegen, soll mithilfe eines Geospatial Content-Management-Systems dokumentiert und verwaltet werden. 18 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Bathymetrie www.business-geomatics.com Der Bodensee als Blaupause Topo-Bathymetrie bezeichnet die Vermessung von See- und Meeresböden und deren angrenzendem Vorland. Das Projekt „Tiefenschärfe“ erstellt mit dieser Technologie ein 3D-Modell des Bodensees. So präzise wurde ein See in dieser Größenordnung weltweit noch nie vermessen. Anzeige Uferzonen mittels Laserscanner zu erfassen. Das Verfahren der Laserbathymetrie an sich ist nicht neu. Es kam eigentlich in der Marine zum Einsatz und war ursprünglich dazu gedacht, U-Boote aufzuspüren. Mit der Weiterentwicklung der Lasertechnologie wird die Disziplin zunehmend aber auch im zivilen Umfeld eingesetzt, das Projekt Tiefenschärfe ist eines der detailreichsten Beispiele. Fotos: Institut für Seenforschung des LUBW Er ist mit 254 Metern der tiefste See Deutschlands. Rund 536 Quadratkilometer deckt er ab. 48 Kubikkilometer an Wasser füllen sein Becken. Keine Frage: Schon die Eckdaten des Bodensees sind beeindruckend. Wie jedoch sieht die Topographie des Gewässers aus? Welche Strukturen sind in seinen Tiefen versteckt? Und was kann man aus den Maßen für den modernen Gewässerschutz lernen? Diesen Fragen geht das Projekt „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ buchstäblich auf den Grund. Partner aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie von den Universitäten Bern und Bremen arbeiten dabei zusammen. Die Projektleitung hat das Institut für Seenforschung von der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BadenWürttemberg (LUBW). „Der Bodensee ist auf dem Weg, das weltweit bestvermessene Gewässer in dieser Größenordnung zu werden“, sagt der Projektleiter Martin Wessels. Im Bereich Bathymetrie, also der Vermessung der Topographie von Gewässerbetten und Meeresböden, ist das Projekt in seinem Detailgrad einmalig. Mit finanzieller Unterstützung aus dem INTERREG IV-Programm, einem Regionalprogramm der Europäischen Union (EU), das speziell das Fördergebiet rund um den Bodensee abdeckt, und im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee (IGKB) soll das Projekt bis Ende des Jahres abgeschlossen und das bisher präziseste 3D-Modell des Sees vorhanden sein. Das Forschungsschiff Kormoran, ausgestattet mit einem Fächerecholot, und ein Messflugzeug mit verschiedenen Sensoren, darunter ein 3DLaserscanner, kamen für das Projekt zum Einsatz. Die Datenerfassung per Fächerecholot verantwortete Flavio Anselmetti. Er ist Professor für Geologie an der Universität Bern, seine Forschergruppe ist die einzige in der Schweiz, die über ein Fächerecholot verfügt. Das Gerät kostet mehrere Hunderttausend Franken und wurde vom Schweizer Nationalfonds sowie Das Forschungsschiff Kormoran führte bei der Befahrung ein Fächerecholot mit, um die Tiefeninformationen des Bodensees zu ermitteln. Eawag Dübendorf, der Universität Genf und der ETH Zürich mitfinanziert. Das Fächerecholot entspricht ganz seiner Bezeichnung und wirft Schallwellen in einer Fächerform von bis zu 400 Strahlen quer zur Fahrtrichtung auf den Gewässergrund. Der Fächer wird breiter, je tiefer der Grund ist. Beim Projekt Bodensee deckte er bis zu 150 Grad beziehungsweise einen maximal 400 Meter breiten Streifen ab. „Durch diese Form ist genau klar, aus welcher Richtung die Schallwellen vom Boden zurückgeworfen werden. Das Gerät gleicht dann in Echtzeit die Schiffsbewegungen aus, so dass ein lückenloses Modell des Seebodens erstellt werden kann“, so Anselmetti. Rund vier Monate war das Forschungsschiff Kormoran im Frühjahr 2013 mitsamt Fächerecholot, einem RTK-GPS-Modul, zwei weiteren GPS-Antennen als digitaler Kompass, einem Beschleunigungssensor und zwei Schallgeschwindigkeitssensoren, auf dem Bodensee unterwegs. „Seen sind meistens eher schlecht vermessen“, meint Projektleiter Martin Wessels. Klassischerweise wird die Gewässervermessung per Boot und zu Fuß erledigt, das ist zeit- und kostenaufwendig. Oft ist auch schwer zugängliches Gelände betroffen. In der Folge müssen Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt werden. Das sind große Hürden bei der Erfassung. Gleichzeitig gibt es bereits EU-Richtlinien, um den „hydromorphologischen Zustand“ der Gewässer zu erfassen. „Wir bezeichnen das Projekt Tiefenschärfe gern auch als Blaupause für künftige Gewässervermessungen“, so Wessels. Präzision in der Tiefe Die letzte Bodensee-Vermessung liegt bereits 25 Jahre zurück. Damals hatte man mit einem Single Beam-Echolot den See befahren. Alle 200 Meter hatte das Vermessungsteam ein Tiefenprofil erstellt, diese Datensätze wurden dann zusammengeführt. „Logisch, dass dieses Modell keine lückenlose Informationen über das Seebecken liefern kann. Das neue 3D-Modell wird daher eine bis zu 1.000 Mal höhere Datendichte haben“, ist Wessels überzeugt. Gerade weil der Bodensee so vielfältig genutzt wird, sind präzise Tiefeninformationen und genaue Geo basisdaten von großer Bedeutung. Das Gewässer im Länderdreieck dient unter anderem zur Freizeitgestaltung, zur Fischerei, als Verkehrsstraße, zur Trinkwassergewinnung und vielen anderen Nutzungen. Außerdem bietet der Bodensee gewissermaßen von Natur aus gute Voraussetzungen, speziell für optische Verfahren: „Das Wasser ist recht klar und der See hat ausgedehnte Flachwasserzonen. Das Licht des Laserscanners konnte so bis zu acht Metern Tiefe vordringen“, erklärt Wessels. Für die Bathymetrie war dieser klare Wasserkörper, wie es in der Fachsprache heißt, also die beste Voraussetzung, um den Seeboden in den Hydromapping für die Uferzonen Für die Laserbathymetrie am Bodensee hatte man die Firma Airborne HydroMapping (AHM) ins sprichwörtliche Boot geholt. Geschäftsführer Frank Steinbacher erklärt: „Als gelernte Wasserbauer haben wir genaue Vorstellungen, welche Daten ein 3DModell eines Gewässers liefern muss, um damit arbeiten zu können.“ Mit einem Set aus LiDAR-Scanner, Thermalkamera, Mittelformat-Kamera und 4K Videokamera hatte seine Firma an drei Tagen im vergangenen Jahr die etwa 270 Kilometer lange Uferlinie beflogen. Das Besondere für den Einsatz des Laserscanners in der Bathymetrie, ist zunächst, dass sowohl das Medium Luft als auch das Medium Wasser durchquert werden müssen. „Die Luft ist für den Laser kein Problem, doch im Wasser verändern sich Laufzeit und Brechung der Strahlen. Das muss berücksichtigt werden“, weiß Steinbacher. Es kommt dabei jeweils darauf an, wie die Wassersäule beschaffen ist. Ist die Oberfläche glatt oder unruhig? Welche Farbe hat der Sohlgrund? Ist die Trübe organisch oder anorganisch bedingt? Das stellt hohe Anforderungen an das Laserscanning-System. AHM arbeitet hier mit der Firma RIEGL LMS zusammen und entwickelt seit mehreren Jahren ein abgestimmtes System aus Hard- und Software, um Böden unter Wasser zu vermessen (siehe Text S. 19). Die Flachwasserzonen des Bodensees bis acht Meter erfasste das Sensor-System jeweils mit Messstreifen von 400 Metern Breite. Der 3D-Laserscanner „schaute“ dabei nach hinten, war also nicht Nadir (Lotrichtung) angebracht. Der grüne Laserstrahl des Scanners durchdringt das Wasser und wird reflektiert. Rund 500.000 Messwerte kamen so allein in jeder Sekunde zusammen, insgesamt 12 Terabyte hatte das Vermessungsteam mit der Hydromapping-Methode erfasst. „Allein einen solchen zusammenhängenden Datensatz zu verarbeiten, ist eine Herausforderung“, so Steinbacher. Bis zu 65 Messpunkte pro Quadratmeter generierte sein Team daraus – in Bezug auf Genauigkeit sei das sowohl für ein Bathymetrie- als auch für ein Topographie-Projekt außergewöhnlich. Temperaturmessungen ergänzten zudem das Datenportfolio. Außerdem konnten hochauflösende Luftaufnahmen, digitale Orthophotos sowie eine Videodokumentation in 4K geliefert werden. Eine Fülle von Informationen lassen sich aus den Daten des Airborne Hydromapping-Systems ableiten: Etwa Standorte von Unterwasserobjekten, Einleitungen in den See oder Vegetation in der Flachwasserzone gibt der Datensatz preis. Um jedoch Aussagen über den gesamten Seeboden zu machen, ist das Matching der Datensätze aus Laserbathymetrie und Fächerecholot erforderlich. Dieser Prozessschritt steht noch an. „Aktuell sind wir damit beschäftigt, die Daten auszuwerten, dann erfolgt die Verschneidung der Daten“, erklärt Projektleiter Martin Wessels vom LUBW. Das Modell ist letztlich für viele Nutzer interessant. Etwa die Wasserschutzpolizei, die Wasserwirtschaft, die Verwaltung oder für Freizeitanbieter wie Tauchclubs. Aber insbesondere durch die hohe Punktdichte des 3DModells ist das digitale Abbild des Sees interessant für Wissenschaftler aus der Archäologie oder Geologie. Sie profitieren davon, dass ein durchgängiger Datensatz vom tiefen Wasser bis zum Ufer und ins Vorland nur aus zwei Sensoren entsteht. „Ein Novum in der Seenforschung“, meint Wessels. Und schon jetzt wird deutlich, dass der Boden des Sees sehr viel reichhaltiger strukturiert ist, als gedacht. Welche Geheimnisse das Gewässer noch verbirgt, wird dann künftig das räumlich präzise 3D-Modell preisgeben. (jl) www.tiefenschaerfe-bodensee.info 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 | 19 Bathymetrie www.business-geomatics.com Es begann im Wasserbecken Laser für die Lücke Ein Forschungsprojekt der Leibniz Universität Hannover und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie beschäftigt sich mit dem Potenzial von Laserbathymetrie. Das Testgebiet ist ein Teilgebiet der deutschen Ostseeküste. Die Ergebnisse könnten der Seevermessung eine neue Qualität verleihen. Das Projekt „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ (siehe Text S. 18) ist für das Unternehmen AirborneHydroMapping (AHM) schon etwas Besonderes. „Aufgrund des wissenschaftlichen Antriebs zeichnet es sich durch eine hohe Datendichte aus“, sagt Frank Steinbacher, Geschäftsführer von AHM. Deswegen bietet es auch für das Sensor- und Software-System aus seinem Hause eine Möglichkeit, seine Leistungsfähigkeit zu zeigen. Dabei profitiert das österreichische Unternehmen von seiner langjährigen Erfahrung im Bereich Hydromapping und der kombinierten Topo-Bathymetrie. Die Wurzeln für seinen besonderen Geschäftszweig legte AHM bereits im Jahr 2007. Damals startete die Universität Innsbruck, Arbeitsbereich Wasserbau, ein Forschungsprojekt zusammen mit den LasermesstechnikExperten RIEGL LMS in den Laboren des Wasserbauinstituts. „Zunächst war die Entwicklung der passenden Hardware notwendig, die den vermessungstechnischen Anforderungen des Wasserbaus entsprach“, berichtet Steinbacher. Den ersten 3D-Laserscanner, der als Ausgangsbasis diente, entwickelte man mit der Firma RIEGL. Das Gerät blickte damals noch aus 25 Metern Höhe von einer Hebebühne aus in ein Wasserbecken. Die Erkenntnisse aus dem Projekt mündeten in das Produkt RIEGL VQ-820-G. Als die optimale Konfiguration für die LiDAR-Einheit ermittelt war, ging es um die Anpassung der Software und gewissermaßen die Grundsteinlegung für die optimierte Technologie, die AHM Die Software HydroVISH visualisiert einen Ausschnitt einer topo-bathymetrischen Laserpunktwolke vom Hafen Romanshorn auf der Schweizer Seite des Bodensees. schließlich in der Lösung Hydro VISH zusammenführte. Die Software bildet damit den Schlüssel zu einer kleinräumigen Auswertung von kombinierten topographischen und subaquatischen (bathymetrischen) Geländeformen, aber auch von Habitaten innerhalb eines Datensatzes. „Darin liegt auch der große Vorteil unserer Software, dass unterschiedliche Informationen wie Punktwolken, Echolotdaten, thermale und photogrammetrische Daten sowie zeitabhängige Informationen wie zum Beispiel Wasserspiegellagen innerhalb eines Datensatzes genutzt, bewertet und ausgewertet werden können“, meint Steinbacher. Hydro VISH basiert dazu auf dem flexiblen Datenformat HDF5. Die Lösung vereint in ihrem Ansatz somit die Software- als auch die DatenbankKomponente, so dass dreidimensionale Raum-Zeit-Datensätze unabhängig vom Dateiformat und der Menge an Attributen in einem Modell genutzt und visualisiert werden können. Das Produkt baut sich in drei Stufen auf, die der Nutzer verwenden kann. Zunächst steht der HydroVISH Viewer zur Verfügung. Darüber lassen sich 3DRenderings auslesen und vermessen. Eine Anbindung an das GIS Magelan von Geoinform ist möglich, in Arbeit ist auch die Kompatibilität zu ArcGIS von Esri. Den nächsten Schritt zur Nutzung der Software bildet die Komponente HydroVISH Tool. Hier stehen Werkzeuge zur Verfügung, um die prozessierten Daten zu bearbeiten. Flexibel lassen sich Einstellungen für jedes Tool anpassen, eine integrierte Vorschau zeigt das Ergebnis, bevor der Prozessierungsschritt letztlich durchgeführt wird. Die umfassendste Nutzung ist mit dem HydroVISH Framework möglich und erlaubt auch den Zugriff auf die Rohdaten. „Denn wir finden, dass die Nutzer die Experten für ihre Fachaufgaben sind und folglich aus dem Datensatz genau die Rohdaten prozessieren können sollten, die sie benötigen“, erläutert Steinbacher den Ansatz. Das Framework liefert folglich das 3D-Modell mitsamt den Rohdaten und weiteren Tools, um die Datensätze zu analysieren und für das gewünschte Datenprodukt weiterzuverarbeiten. „Frei nach der Devise: Wir haben die Daten auf ein Maximum reduziert“, fasst Steinbacher zusammen. Mehr als 1.900 Kilometer an Gewässerlinien und 800 Kilometer an Küstenlinien hat das Unternehmen insgesamt beflogen. Unter anderem an der norwegischen Küste, an der deutschen Ostsee sowie an den inländischen Flüssen Rhein und Elbe. Steinbacher nennt den Anspruch: „Unser Ziel ist es dabei stets eine hohe geometrische Genauigkeit und eine hohe Informationsdichte zu liefern.“ In Echtzeit, große und komplexe Datensätze dem Anwender visuell verständlich näher zu bringen, zeichnet Hydro VISH aus. TopoBathymetrische Datensätzen sollen so dem Markt noch schneller zugänglich gemacht werden, als es Nutzer des klassischen Airborne Laserscans bisher kannten. (jl) www.ahm.co.at „Das Problem liegt vor allem in den Uferzonen“, erklärt Joachim Niemeyer vom Institut für Photogrammetrie und GeoInformation an der Leibniz Universität Hannover. Der DiplomIngenieur ist einer der Geodäten, die an dem Projekt „Untersuchungen zum Einsatz der Laserbathymetrie in der Seevermessung“ beteiligt sind. In einem Forscherteam testet er unterschiedliche Sensoren und Konfigurationen über der Ostseeküste. Das Projekt soll die Vor- und Nachteile des Verfahrens herausarbeiten und untersuchen, bis zu welcher Wassertiefe gute Messergebnisse erzielt werden können und inwiefern sich größere Objekte in den Daten erkennen lassen. Mithilfe der Förderung des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) wertet das Team aktuell die Daten der insgesamt vier Befliegungen aus. Bei der Insel Poel hatte man seit 2012 den Küstenstreifen mit unterschiedlichen Systemen erfasst. In der Seevermessung wird für die Erfassung tieferer Gebiete üblicherweise die Echolotmessung genutzt. „Doch sie ist zum einen aufwendig und zum anderen in flacheren Gewässerzonen nicht durchführbar. Zwar setzte man zum Teil in diesen Bereichen auf kleinere Boote“, erklärt Niemeyer. Doch auch das sei aufwendig und lieferte nicht die gewünschte Qualität. „Die luftgestützte Laserbathymetrie könnte daher eine wichtige Lücke in der Seevermessung und vor allem für den Küstenschutz schließen“, so Niemeyer. Bei den Forschungsflügen setzte das Projektteam auf den RIEGL Laserscanner VQ-820-G und die Modelle Chiroptera sowie HawkEye II und III aus dem Hause AHAB. Die Scanner senden dabei grüne und infrarote Laserpulse aus (der RIEGL-Scanner sendet nur in grün). Sie erfüllen unterschiedliche Zwecke. Während die Infrarot-Pulse von der Wasseroberfläche reflektiert werden, dringen die grünen Pulse ins Wasser ein und erreichen im besten Falle den Grund des Gewässers, von wo aus sie reflektiert werden. „Auf diese Weise erhalten wir nicht nur die Entfernung vom Flugzeug bis zum Gewässergrund, sondern können aus der Differenz der Laufzeiten der beiden Pulse auch die Wassertiefe berechnen“, erklärt Forscher Niemeyer. Gerade diese Informationen spielen eine wichtige Rolle in der Schifffahrt, etwa wenn es um Untiefen und Objekte, wie Wracks unter der Wasseroberfläche, in der Nähe der Küste geht, die Schiffen gefährlich werden können. Die Disziplin der Laserbathymetrie ist eigentlich nicht neu. Früher nutzte vor allem das Militär dieses Verfahren. Mit der Weiterentwicklung des Lasers wird die Technologie aber auch zunehmend für den zivilen Bereich attraktiv. Eine wichtige Anforderung ist allerdings, dass der Laser augensicher sein muss. Bei der Befliegung kann es immer sein, dass sich Menschen in dem Bereich aufhalten. „Weil die grünen Laserpulse für die Bathymetrie sehr stark sind, sind die Anforderungen, die Augensicherheit zu gewährleisten, noch höher als bei topographischen Laserscanner-Befliegungen“, sagt Joachim Niemeyer. Wie tief die grünen Laserpulse dann letztlich in die Wassersäule eindringen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hauptsächlich ist das die Leibniz Universität Hannover AHM Um Land und Wasser zu digitalisieren, ist eine Technologie nötig, die umfangreiche Datensätze verarbeitet. Die Firma AirborneHydroMapping vereint ihre Erfahrungen in der Topo-Bathymetrie in der Software HydroVISH. Küstenstreifen bei Warnkenhagen: Die farbcodierten Seebodenpunkte geben die Tiefe wieder. Trübung des Wassers. Für das Testgebiet Ostsee gibt Niemeyer eine Spanne von etwa 10 bis 15 Metern an, die erfasst werden kann: „Die Trübung beeinflusst daher stark die Genauigkeit des endgültigen Modells.“ Auch der Wellengang und die Vegetation unter Wasser üben einen Einfluss aus, erklärt er. Wie genau die Ergebnisse des Forschungsprojekts ausfallen werden, lässt sich noch nicht mit Sicherheit sagen. Das Projekt läuft noch bis Juni 2015, auch wirtschaftliche Aspekte will das Team mit in Betracht ziehen. Es deutet sich jedoch bereits an, dass mit der Laserbathymetrie unter guten Erfassungsbedingungen auch flächendeckende 3D-Modelle von Gewässerböden mit ausreichender Genauigkeit bereitgestellt werden können. (jl) www.ipi.uni-hannover.de www.bsh.de 20 | Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 Unternehmen & Märkte www.business-geomatics.com Schneekanone marsch! Drohne ohne Berührungsängste Das System SNOWsat ist speziell für den Einsatz auf Skipisten konzipiert. Auf Basis von Satellitendaten berechnet es Schneetiefen und soll so die Pistenchefs bei dem koordinierten Einsatz von Maschinenschnee unterstützen. 2015 Fritsch Media GmbH Die Ski-Saison ist in vollem Gange. Für die Pistenchefs dreht sich in dieser Zeit alles rund um die optimale Pisten präparierung. Wo ist mehr Schnee nötig? Was hält das Depot bereit? Wie viel muss technisch beschneit werden? Um dabei auch die Kostenstrukturen im Blick zu haben, sind eine Fülle von Informationen notwendig. An diesem Punkt setzt das System SNOWsat realtime von der Firma Kässbohrer Geländefahrzeug an. Das Pisten- und Flottenmanagement-System soll dabei unterstützen, Arbeitsabläufe und den Kostenanfall über variable Zeiträume zu analysieren und so Einsparpotenzial sichtbar zu machen. Das Kernelement des Systems ist eine Schneetiefenmessung, die auf einer satellitengesteuerten Positionsbestimmung basiert. Die Infrastruktur von SNOWsat wird dazu im Skigebiet und in den Pistenfahrzeugen installiert. So sind Fahrzeuge und Piste auf wenige Zentimeter genau erfasst. Die SNOWsat Basis-Station nutzt bei der Berechnung die Satellitensignale der Das Start-up Flyability gewinnt bei internationalem Wett bewerb mit seiner Drohne „Gimball“ eine Million US-Dollar. Nachmessen im Schnee soll mit dem System SNOWsat nicht mehr nötig sein: Höhenwerte der Fahrzeuge werden mit dem digitalen Geländemodell abgeglichen. GPS-, GLONASS- und künftig auch Galileo-Systeme. Korrektursignale erhalten die Fahrzeuge direkt oder mithilfe von Repeatern. Die Schneetiefe ergibt sich dann im Abgleich des Höhenwertes des Fahrzeugs mit dem Höhenwert des digital hinterlegten Geländemodells. Befindet sich das Fahrzeug in Reichweite eines SNOWsat WiFi-Accesspoints, werden die Daten automatisch an den SNOWsat Server übertragen und gespeichert. SNOWsat beinhaltet zudem eine Analysesoftware, in der verschiedenste Informationen abgerufen und weitere Analyse-Prozesse durchgeführt werden können. Während der Zentrale so etwa die Fahrwege, Fahrzeugdaten und Schneetiefen vorliegen, erhält auch der Fahrer alle wichtigen Informationen. Das umfasst neben den Schneetiefen beispielsweise die Pistenränder, Beschneiungsanlagen sowie Straßen und Wege. Das System warnt zudem vor Gefahrenstellen und weist auch andere mit dem SNOWsat-System ausgestattete Fahrzeuge auf die heikle Stelle hin. Der Fahrer soll so bei der Orientierung im Gelände unterstützt werden, unabhängig von Wetter- und Sichtbedingungen. Das System SNOWsat zielt vor allem auf den großen Kostenfaktor Maschinenschnee. Die gelieferten Daten sollen zeigen, wann welche Schneekanonen aktiviert werden müssen. „So können die Einsatzzeiten der Pistenfahrzeuge optimiert und bedarfsorientiert Schnee produziert werden“, hebt Kässbohrer hervor. Obwohl das Pistenund Flottenmanagement-System für die hauseigenen PistenBullys entwickelt wurde, lässt es sich auch ab Werk oder vor Ort in andere Pistenfahrzeuge integrieren. www.pistenbully.com Mit ihrer „Gimball“ genannten Drohne gewann die Schweizer Firma Flyability jetzt den mit einer Million US-Dollar dotierten „UAE Drones for Good“-Award. F lyability ist ein Spin-off der École Polytechnique Fédérale de Lausanne und wurde erst im vergangenen Jahr von CEO Patrick Thévoz und CTO Adrien Briod gegründet. Das erklärte Ziel der zwei jungen Ingenieure war es, den ersten Flugroboter zu entwickeln, der Kollisionen verkraftet und sich auch für Interaktionen mit Menschen eignet. Mit Gimball gelang Flyability die Konstruktion einer Drohne, die – buchstäblich – keine Berührungsängste hat. Das Fluggerät ist in einem kugelförmigen Käfig aufgehängt. Diese Bauweise schützt die Avionik bei Zusammenstößen und ermöglicht es der Drohne, sich selbst zu stabilisieren. So kann Gimball in enge Räume eindringen, auf beliebigen Oberflächen rollen und sich auch Menschen gefahrlos nähern. Die Software sorgt dafür, dass der Flug roboter von Kollisionen nicht aus der Bahn geworfen wird, sondern diese sogar als Navigationshilfe nutzen kann. Der intelligente Flieger ist zudem mit einer HD-Kamera ausgerüstet, die zum Beispiel bei Rettungs- und Bergungs- einsätzen sehr detaillierte Nahaufnahmen liefern kann. Prinzipiell sind für Gimball jedoch viele Einsatzszenarien denkbar. Flyability setzte sich beim DrohnenContest unter Schirmherrschaft von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum gegen insgesamt 39 Konkurrenten durch. Das Preisgeld aus Junge Ingenieure wollten ein Flug gerät konstruieren, das Kollisionen verkraftet. den Vereinigten Arabischen Emiraten möchte Flyability nutzen, um Gimball zur kommerziellen Marktreife zu bringen, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Außerdem freut sich Thévoz über die Imagewirkung des Wettbewerbs: Der „Drones for Good“ Award sei eine gute Möglichkeit, „um den Menschen zu zeigen, dass Drohnen einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben können“, ließ er im Interview mit PR Newswire wissen. www.flyability.com Flyability Berliner Lichterkette Schutz bei Zusammenstößen und Möglichkeit, sich zu stabilisieren: Der kugelförmige Käfig um die Drohne herum ist der Clou des Start-ups Flyability. NASA JSC Neues in drei Varianten Im Osten geht nicht nur die Sonne auf, vom Osten geht auch nachts eine besondere Helligkeit aus. Deutlich wird das vor allem auf Satelliten bildern. Dr. Christopher Kyba aus dem Fachbereich Fernerkundung am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam hat speziell die Lichtemission über deutschen Städten untersucht. Eine für Deutschland interessante Erkenntnis: Pro Einwohner gerechnet, ist der Osten Deutschlands heller als der Westen. „Was genau die Ursache dieses Unterschieds ist, lässt sich noch nicht mit Gewissheit sagen. Da sind noch weitere Forschungen an Städten mit vergleichbarer Größe und Bevölkerungszahl in West und Ost notwendig. Die geringere Einwohnerzahl ostdeutscher Städte spielt offenbar nur eine kleine Rolle, wichtiger sind Art der Lichtquelle und Bebauung“, so Kyba. Sicherlich spielen aber Faktoren, wie die Konstruktion der Beleuchtung, die Höhe oder das Fehlen umgebender Gebäude und die Art des eingesetzten Lichts eine wichtige Rolle bei der Lichtabstrahlung in Richtung Atmosphäre. Für seine Untersuchung nutzte der Wissenschaftler Kyba unter anderem Bilder, die die Internationale Raumstation ISS aufgenommen hat. Außerdem liefert ein satellitenbasierter Strahlungsmesser auf einem Wettersatelliten des Suomi National Polar-Orbiting Program das sichtbare Licht bei Tag und Nacht (Visible Infrared Imaging Radiometer Suite Day-Night Band VIIRS DNB) mit einer Auflösung von etwa 750 Metern die Datengrundlage. Die aktuelle Studie von Kyba zeigt nun erstmals, wie diese neu verfügbaren Daten genutzt werden können. Erstmals können jetzt konkrete Quellen der Lichtverschmutzung lokalisiert werden. Außerdem können Karten mit Angaben zur Lichtemission zeigen, an welchen Orten die Lichtverschmutzung und damit der Energieverbrauch besonders hoch ist. www.gfz-potsdam.de An der Ad-hoc-Datenanalyse und der Unterstützung von spezifischen Branchenlösungen setzt die Software InfoZoom 2015.1 von humanIT an. Der Entwickler humanIT bietet ab sofort die Datenanalyse-Software InfoZoom in der Version 2015.1 an. Genutzt werden InfoZoom-Produkte von Anwendern und Partnerunternehmen verstärkt für Lösungen im Bereich der Stammdaten und zur Kontrolle der Datenqualität. Die Neuerungen in der Software beziehen sich auf die Desktop-, Scoutund Server-Variante. Für IT-Dienstleister und Beratungsunternehmen beispielsweise werde mit dem Release 2015 laut humanIT der Aufbau von Vorlagen und deren unternehmensund branchenspezifische Adaption einfacher, sodass Kunden in kurzer Zeit maßgeschneiderte Lösungen für die Ad-hoc-Analyse von Massendaten nutzen könnten. InfoZoom Desktop 2015 stellt einen Assistenten für Feldzuordnungen zur Verfügung, der die Weiterverwendung von Vorlagen auf unterschiedlichen Datenquellen erlaubt. Die Überarbeitungen der Client-Server-Produkte von InfoZoom beziehen sich auf die Integrationsfähigkeit in das Berechtigungskonzept der Anwenderunternehmen. Sie sollen so für den unternehmensweiten Einsatz geeignet sein. Darüber hinaus hat humanIT die Organisation von Inhalten überarbeitet. www.infozoom.com Unternehmen & Märkte Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 | 21 Weitere Keynote-Speaker Der Solarspeicherpark des KIT: Die Themen Energiespeicher und Netztechnologie stehen im Forschungsprogramm im Fokus. Mehr als Sonnenstrom Das neue Forschungsprogramm SCI der Helmholtz-Gemeinschaft zielt darauf, Energiespeicher und vernetzte Infrastrukturen zu entwickeln. „Um die Forschungslücke bei den Themen Energiespeicher und Netztechnologien zu schließen, bündeln wir nun im Programm SCI unsere Kompetenzen und Erfahrungen“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) und Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich Energie, mit Blick auf die Energiewende. Das KIT wird das Forschungsprogramm SCI – Storage and Cross-Linked Infrastructures (Speicher und vernetzte Infrastrukturen) künftig koordinieren. Ziel des Programms sind systemübergreifende Technologien für die Einbindung verschiedener Energiequellen. Zu den weiteren Beteiligten zählen das Deut- sche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum Jülich (FZI), das Helmholtz Zentrum Berlin (HZB) und das Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf (HZDR). Rund 310 Millionen Euro stehen für den fünfjährigen Forschungszeitraum zur Verfügung. „Eine Energieversorgung, die auf erneuerbaren Energien basiert, benötigt drei wichtige technologische Lösungen“, stellt Professor Mathias Noe vom KIT fest, wissenschaftlicher Sprecher des Forschungsprogramms SCI. „Adäquate Energiespeichersysteme, um Fluktuationen zu überbrücken; effiziente Infrastrukturen, um die Energieverteilung zu bewältigen; und eine Sektor übergreifende Vernetzung, um die Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Energiesysteme zu erhöhen.“ An diesen Anforderungen orientiert sich das neu konzipierte Forschungsprogramm SCI. Im Vordergrund stehen die Erforschung der technologischen Möglichkeiten mit Blick auf eine zeitnahe Anwendung, nachhaltige Herstellung, hohe Effizienz sowie sichere und zuverlässige System integration. Das SCI gliedert sich in sechs Themen: Batterien und elektrochemische Speicher, Elektrolyse und Wasserstoff, synthetische Kohlenwasserstoffe, Brennstoffzellen, thermische Energiespeicher sowie Netze und Speicherintegration. www.kit.edu Bauen über Cloud-Lösung ckelt, analoge Szenarien für weitere Verwaltungsbereiche sollen folgen. Die Lösung „Bauen Online“ integriert das Prozoz Fachverfahren ProBAUG, das dabei die führende Anwendung bleibt. ProBAUG-Anwender können Fotolia/lekcets Eine Cloud-Lösung für den Dokumentenaustausch zwischen Bauverwaltungen und Externen bietet jetzt codia Software. Technische Basis ist die Plattform Foxdox von d.velop. Ziel des Angebots ist es, Baugenehmigungsprozesse zwischen Behörden und Antragsstellern deutlich zu vereinfachen. Über die Cloud-Lösung Foxdox können öffentliche Verwaltungen digitale Dokumente sicher mit Bürgern, Institutionen, Geschäftspartnern und anderen beteiligten Behörden austauschen. Vorhandene d.3-Systeme sind für den Dokumentenempfang- und -versand bei Anträgen, Beteiligungsverfahren und Bescheidungen anbindbar. Eine erste Anwendung hat codia jetzt für Baugenehmigungsprozesse entwi- Für den Austausch bei Bauprozessen: Mit "Bauen Online" können Nutzer die Baugenehmigung unterstützen. das entsprechende Modul für die Online-Bauauskunft weiterhin einsetzen und in die codia-Lösung einbinden. „Bauen Online“ tritt als Komponente für den kontinuierlichen Dokumentenaustausch im Rahmen des Baugenehmigungsprozesses hinzu. Die Cloud-Lösung Foxdox soll den Bauverwaltungen dabei eine sichere Kommunikationsplattform bieten. Sie wird in einem zertifizierten Hochsicherheitsrechenzentrum in Deutschland nach deutschem Datenschutz betrieben. Die von den Externen übermittelten Dokumente werden in das d.3-System per Foxdox-Schnittstelle rechtssicher übernommen, in den jeweiligen Bauakten abgelegt und im ProBAUG Mediencenter angezeigt. www.codia.de Der Anbieter von 3D-Lasermesstechnologie, RIEGL, lädt vom 5. bis zum 8. Mai zu seiner User Konferenz 2015 nach Hongkong und Guangzhou (Kanton). Neben Lawrie Jordan, Director of Imagery bei Esri, dem Platin-Sponsor der Konferenz, gibt der Veranstalter einen weiteren Keynote-Speaker bekannt: Professor Jun Li, Vorstand der ISPRS Mobile Division und Dekan des Instituts für Ingenieurswesen an der Xiamen Universität, China, sowie Gastprofessor an der Universität Waterloo, Kanada, wird den Eröffnungsvortrag in Guangzhou halten. Ein Auszug aus dem Rednerprogramm bestätigt des Weiteren die internationale Ausrichtung: Andrew Eavis von der British Caving Association (UK), Masashi Tsuzuku, Nakanihon Air Service (Japan), Martin Isenburg, rapidlasso (Deutschland), Flavien Viguier, SNCF Railway (Frankreich), Alexander Wiechert, Microsoft UltraCam/ Vexcel Imaging (Österreich), Frank Steinbacher, AirborneHydroMapping (Österreich) und viele mehr. Teil der begleitenden Ausstellung ist außerdem der deutsche ArchäologieSpezialist ArcTron 3D, der zeigt, wie 3D-Daten, die mit unterschiedlichen Methoden aufgenommen wurden, gekonnt kombiniert und für digitale Rekonstruktion und Multi-Media-Präsentation eingesetzt werden können. www.riegllidar.com RIEGL Markus Breig, KIT Die User Konferenz RIEGL LIDAR 2015 in Hongkong und Guangzhou rückt näher. Neue Einblicke ins Programm. Nah dran an Experten und neuen Technologien: In Hongkong und in Guangzhou erwartet die Teilnehmer der LIDAR 2015 ein vielfältiges Programm. Für die Entwässerung Die Firma BARTHAUER bietet mit PISA Compact eine neue GIS-Lösung für Sanierungsplanung im Kanalnetz. In Zusammenarbeit mit seinen Kunden hat BARTHAUER Software die Lösung PISA Compact entwickelt. Integriert wurden darin alle Aufgaben zur Kanalsanierungsplanung. Dazu zählen beispielsweise die Ermittlung von Sanierungsprioritäten, Zustandsbewertungen, Kostenschätzungen und Wirtschaftlichkeitsvergleiche. Die GIS-Anwendung PISA Compact bietet außerdem einen Sanierungs assistenten, mit dem sich Budgets per Knopfdruck ermitteln lassen. Sanierungsmaßnahmen könnten laut BARTHAUER schnell und zeitsparend den inspizierten Schäden zugeordnet und anschließend ingenieurtechnisch kontrolliert werden. Die grafische Aufbereitung der geplanten Sanierung kann mit umfangreichen Berichten, dem integrierbaren Barthauer NetNavigator oder in GIS- und CAD-Systemen durchgeführt werden. „Der Anwender hat so die Möglichkeit, die für die jeweiligen Aufgaben am besten geeignete grafische Oberfläche aus führenden GIS/CAD-Systemen und dem passenden Datenbankmanagementsystem für die zentrale Datenhaltung zu wählen“, erklärt Jürgen Barthauer, Geschäftsführer der Firma. www.barthauer.de Mehr Umsatz durch mobile Web Mithilfe von QlikView und Corporate Planner erstellen die Textillogistiker von Meyer & Meyer Holding ihre Guided Analytics und unterstützen das Finanz-Controlling. IT-Branchenverband BITKOM prognostiziert Umsatz-Plus bei Nutzung des mobilen Internets, die Einnahmen durch Handy-Gespräche gingen jedoch zurück. Die Business Intelligence(BI)-Plattform QlikView kommt in Kombination mit der Planungs-Software Corporate Planner nun bei den Fashion-Logistikern von Meyer & Meyer Holding zum Einsatz. Die Anwendung von QlikView soll Guided Analytics erstellen und somit bei der Unternehmergruppe integrierte Planungs-, Analyse- und Reporting-Funktionalitäten bereitstellen, um auf diese Weise eine zeitnahes Ergebnis-Controlling zu ermöglichen. Daneben sollte die neue Lösung den manuellen Erstellungsaufwand durch einen hohen Automatisierungsgrad ablösen und eine einfache intuitive Handhabung des Frontends auch für „Nicht-Controller“ erlauben. Das ebenfalls genutzte Modul Corporate Planner stammt vom Controlling-SoftwareHersteller CP Corporate Planning aus Hamburg. QlikView ist konizipiert für die Bereiche Finanz-Controlling, VertriebsControlling sowie für aktuelle Plan-IstAbgleiche in der Lager- und Transportlogistik. „Mit QlikView können Anwendungen zur Datenanalyse innerhalb weniger Tage aufgebaut werden, wohingegen andere Business-Intelligence- oder OLAP-Tools Wochen oder Monate dafür benötigen", sagt Lars Wölfing, Leitung Controlling bei der Meyer & Meyer Holding. Hauptvorteile sieht er vor allem darin, dass Analysen bis auf Detailebene beziehungsweise auf den einzelnen Buchungsbeleg möglich sind. Bei Meyer & Meyer Holding soll QlikView künftig im Finanz- und VertriebsControlling weiter ausgebaut und für bis zu 150 Anwender zur Verfügung gestellt werden. www.qlik.com www.cp-ag.com Das mobile Internet wird Handy-Telefonate in diesem Jahr als wichtigsten Umsatzbringer im deutschen Mobilfunkmarkt ablösen. Das prognostiziert der Digitalverband BITKOM auf Basis aktueller Berechnungen des European IT Observatory (EITO), einem Projekt von Bitkom Research in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK. Demnach werde der Umsatz mit mobilen Datendiensten voraussichtlich um 6,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro ansteigen. Der Umsatz mit Handy-Gesprächen sinke dagegen um 8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Die Entwicklung fußt nach Angaben des BITKOM auf der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablets, Übertragungsstandards wie LTE, sozialen Netzwerken, Apps und der Digitalisierung der Industrie. Gleichzeitig sorgen Flatrates für kostengün- Pixelio/Ute Mulder Bis zum Einzelbeleg Unterwegs im Netz surfen: Für Smartphone-Nutzer ist das Routine. Das werde sich auch in den Umsätzen zeigen. stige Handy-Gespräche. Als Ergebnis zeigen sich Verschiebungen im Mobilfunkgeschäft. Das Umsatz-Plus bei den mobilen Datendiensten in Höhe von 600 Millionen Euro kompensiert allerdings nicht die Verluste bei den mobilen Sprachdiensten in Höhe von 900 Millionen Euro. Als Folge der verstärkten mobilen Internetnutzung steigen auch die Datenmengen in den deutschen Mobilfunknetzen steil an – laut BITKOM von rund 370 auf voraussichtlich 480 Millionen Gigabyte. Damit wachsen auch die Anforderungen an die Infrastruktur. „Wir begrüßen sehr, dass das Bundeskabinett vor kurzem den Weg für die Versteigerung der 700-MegahertzFrequenzen geebnet hat“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Jens SchulteBockum. Diese Frequenzen sollten nun schnell freigemacht werden, damit die Verbraucher auch in dünn besiedelten Regionen möglichst bald von einer Mobilfunkabdeckung mit 50 Megabit pro Sekunde und mehr profitieren. Angesichts der hohen Dynamik im Markt seien zudem weitere Anstrengungen für den mobilen Breitband-Ausbau nötig. www.bitkom.org www.eito.com | 22 Unternehmen & Märkte 16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15 Nach der Umfirmierung Acute3D Das Unternehmen Nexiga zieht nach seinem ersten Geschäftsjahr unter neuem Namen Bilanz. Mithilfe der Technologie von Acute3D können beliebige Infrastrukturen mit hoher Genauigkeit dargestellt werden. Über den Lebenszyklus von Infrastrukturen Reality Modeling: Bentley übernimmt Acute3D mit ihrer Software Smart3DCapture. Das Unternehmen Bentley Systems, das sich auf Software für Infrastrukturen spezialisiert hat, übernimmt die französische Firma Acute3D. Dessen primäre Entwicklung ist die Software Smart3DCapture für Reality Modeling. Das Reality Modeling verarbeitet Beobachtungen zu vorhandenen Bedingungen, um sie innerhalb von Planungs- und Baumodellierungsumgebungen in Darstellungen auszurichten. Mit der Akquisition zielt Bentley darauf, sein Portfolio zur Ausrichtung von Entwurfs- und Konstruktionsmodellierung für Infrastrukturprojekte zu erweitern. Die Software von Acute3D automatisiert die Erzeugung vollständig dreidi- mensionaler Darstellungen mit hoher Auflösung aus Digitalfotos, die mit einer beliebigen Kamera aufgenommen wurden. Skalierbar von Standort zu Stadt und mit einer Genauigkeit, die nur durch die Menge und Qualität der Fotos beschränkt ist, kann die Technologie von Acute3D gewährleisten, dass vorhandene Bedingungen zeitgleich im Rahmen von Architektur, Konstruktion und Vorgängen einer beliebigen Infrastruktureinrichtung berücksichtigt werden. Zum Nutzerkreis seiner Software zählt das 2011 gegründete Unternehmen Acute3D unter anderem Nokia und PASCO sowie OEM-Lizenznehmer wie die Airbus Group und Autodesk. Neben der Umsetzung von 3D- Stadtmodellen sind weitere Anwendungsfelder etwa Baustellen, Produktionsstätten, Bergbaubetriebe, Pipelines sowie Öl- und Gasförderstätten. Erst kürzlich hatte Acute3D seine Software Smart3DCapture beigesteuert, um das 3D-Modell der Stockholmer Innenstadt zu rekonstruieren. Dabei wurden Luftbildaufnahmen automatisch analysiert, um das hochauflösende Modell zu erzeugen. Laut Acute3D geschah dieser Prozess ohne manuelles Eingreifen. Das Ergebnis ist nun ein 3D-Modell mit einer Genauigkeit im Zentimeterbereich, einschließlich einem Netz aus mehr als fünf Milliarden Dreiecken. www.bentley.com www.acute3d.com Der Geomarketing-Anbieter Nexiga zieht im ersten Geschäftsjahr nach der Umfirmierung Bilanz: Strategische Kooperationen, Geschäftsausbau und Neupositionierung bewertet das Bonner Unternehmen positiv. Im März 2014 hatte sich Nexiga unter neuem Namen im Bereich Geomarketing neu ausgerichtet und verfolgt seitdem ein Konzept mit einer Business-Lösung, die passgenaue Daten mit Geo-Systemen vereint. Das dreiköpfige Managementteam um den Geschäftsführer Thomas Brutschin sorgte nach eigenen Angaben für geschäftliches Wachstum. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen aber nicht. Das Bonner Team hatte sich außerdem um drei weitere Mitarbeiter vergrößert. Weiteren Zuwachs gab es mit der Eröffnung einer Dependance in München, wo seitdem zwei neue Mit- arbeiter tätig sind. In Bezug auf Kooperationen hat Nexiga seine Zusammenarbeit mit Capgemini, dem FraunhoferInstitut für Intelligente Analyse- und Informationssysteme (IAIS), Immobilienscout24, TomTom und Ubilabs ausgebaut beziehungsweise initiiert. Im Bereich technischer Kooperation hat das Unternehmen in der Partnerschaft mit Esri das Einspeisen von Daten für die weltweite Verwendung von Merkmalen und Kategorien für Analysen, Datenanreicherung und Erstellung dynamischer Webkarten weiter vertieft. Die Produkte haben in die neue Firmenstruktur überführt und in die ganzheitliche Geomarketing-Lösung LOCAL als Gesamtlösung implementiert werden können. Im Frühjahr sollen zwei überarbeitete Produkte auf den Markt kommen, kündigt Thomas Brutschin an. www.nexiga.com Neue Subscription Die Firma Autodesk macht auf ihre neuen Software-Lizenzen aufmerksam, die ab dem 1. Februar 2016 gelten werden. Die kommerziellen Lizenzen der meisten Stand-alone DesktopSoftwarelösungen werden dann nur noch über die Desktop Subscription verfügbar sein. Durch diese Änderung führt das Unternehmen den Übergang hin zu Abonnement-basierten Angeboten fort. Diese sollen das Management und die Implementierung von Produkten erleichtern, um neue Werkzeuge und Technologien mit geringeren Vorlaufkosten in den Workflow zu integrieren und so entsprechend der tatsächlichen Nutzung zu bezahlen. Autodesk Kunden, die unbefristete Lizenzen vor dem 1. Februar 2016 erwerben beziehungsweise bereits in der Vergangenheit erworben haben, können diese laut Autodesk weiterhin nutzen. Auch Maintenance Subscriptions behalten bei aktiver Lizenz ihre Gültigkeit. Zusätzlich wird Autodesk auch die Cloud Service Subscription weiter anbieten. www.autodesk.com Terminkalender März - Mai 2015 Datum Veranstaltung Ort 23.3. Geodaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung München 24. bis 26.3. Facility Management - Fachmesse und Kongress Frankfurt/Main Mesago Messe Frankfurt GmbH www.mesago.de/FM 24. bis 26.3. Munich Satellite Navigation Summit 2015 München Universität der Bundeswehr München www.munich-satellite-navigation-summit.org April Sprengnetter-Seminare deutschlandweit Sprengnetter-Akademie www.sprengnetter.de 14. bis 23.4. FME 2015 World Tour deutschlandweit con terra GmbH www.conterra.de 15.4. GeoBusinessCONGRESS Berlin GIW-Kommission www.geobusiness.org 21. und 22.4. Straßen-Geo-Kongress 2015 Kornwestheim sig Media GmbH www.strassen-geo-kongress.de 22. und 23.4. GIS und GDI in der Wasserwirtschaft Köln DWA e.V. www.dwa.de 22.4. Workshop „Location Based Services“ Köln deutsche medienakademie GmbH www.medienakademie-koeln.de 29.4. Expertenrunde: 3D-GIS - Grundlage für die Energiewende? München Runder Tisch GIS e.V. www.rundertischgis.de 4. und 5.5. Branchentreff Winterdienst Berlin MeteoGroup Deutschland GmbH www.meteogroup.com 5. bis 6.5. 3D-Forum Lindau Lindau/Bodensee Stadt Lindau www.3d-forum.li 5. bis 8.5. RIEGL LIDAR 2015 Hongkong/Guangzhou RIEGL www.riegllidar.com 5. bis 7.5. Österreichischer Geodätentag Velden (AU) Österreichische Ges. f. Vermessung & Geoinf. www.ogt2015.at 6. und 7.5. Dresdener Flächennutzungssymposium (DFNS) Dresden IÖR e.V. www.ioer.de 11. bis 13.5. Kartographie und Geovisualisierung: Symposium 2015 Königslutter am Elm DGfK e.V. www.angewandte-kartographie.de Eine ausführliche Terminvorschau finden Sie unter www.business-geomatics.com im Terminkalender. Veranstalter LDBV Bayern www.vermessung.bayern.de Unternehmen & Märkte Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015 | 23 Anzeige Hessen ist vermessen Etwa 7.300 Erkundungen, Messungen und Auswertungen von Schwerepunkten – das ist der Beitrag der Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation (HVBG) zur Bestimmung eines verbesserten AdV-Quasigeoides im Rahmen des Deutschen Haupthöhennetz-Projektes (DHHN-Projekt) der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV). Die HVBG hatte von Anfang 2013 bis Ende 2014 Schweremessungen im ganzen Bundesland Hessen durchgeführt. Dabei waren vier Messtrupps im Einsatz mit Personal des Hessischen Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG) sowie der Ämter für Bodenmanagement (ÄfB). Gemessen wurde entweder auf vermarkten Vermessungspunkten (Trigonometrische Punkte, Höhenmarken und mehr) oder auf temporär festgelegten Messpunkten. Es wurden Gravimeter eingesetzt – spezielle, hochempfindliche Messinstrumente, die nach dem Prinzip der Federwaage arbeiten. Quasigeoid Das Quasigeoid ist die Bezugsfläche für die Normalhöhen. Sie ergibt sich durch Abtragen der Normalhöhen von der Erdoberfläche nach unten. Bei der daraus resultierenden Fläche handelt es sich anders als beim Geoid nicht um eine Äquipotenzialfläche der Schwere. Die Unterschiede zwischen Geoid und Quasigeoid liegen allerdings nur im Bereich von Zentimetern bis Dezimetern. Auf den Ozeanen fallen die beiden Flächen zusammen. Im Hochgebirge kann die Differenz jedoch im Meterbereich liegen. Autograv Schweremessungen der HVBG im Rahmen des DHHN-Projektes der AdV abgeschlossen. Ein Autograv CG-5 Gravimeter im Betrieb Vor den eigentlichen Messungen waren ausgedehnte Erkundungen zur Auswahl geeigneter Punkte erforderlich. Die Arbeiten fanden in den Hochlagen (Rhön, Upland und so weiter) witterungsbedingt in den Sommermonaten statt, da die Messungen in Waldgebieten in der Regel arbeitsintensiver waren (40 Prozent der Landesfläche von Hessen sind Waldgebiete). Größere nichtzugängliche Gebiete wie Truppenübungsplätze oder der Nationalpark „Kellerwald“ konnten nach Rücksprache mit den entsprechenden Institutionen ebenfalls bearbeitet werden, so dass es bei der Bearbeitung der Landesfläche keine Lücken gibt (einzige Ausnahme: das Flughafengelände Rhein-Main). Vermessungsarbeiten sind mittlerweile ohne die zur Navigation verwendeten Satellitennavigationssysteme kaum vorstellbar. Die so bestimmten Höhen (etwa mit GPS) sind allerdings nicht direkt nutzbar, da sie rein geometrisch festgelegt werden und sich nicht auf den Meeresspiegel beziehen. Aus diesem Grund ist für die Bestimmung praxisrelevanter physikalischer Höhen ein Modell der Höhenbezugsfläche notwendig, das in der Vermessung beziehungsweise Geodäsie als Geoid bzw. Quasigeoid bezeichnet wird. Das neue AdV-Quasigeoid GCG2016 (German Combined Quasi-Geoid 2016), das die künftige amtliche Höhenbezugsfläche in Deutschland repräsentiert und der Bestimmung physikalischer Höhen (NormalhöhennullHöhen) mittels SAPOS (Satellitenpositionierungsdienst) dient, ist eins der anvisierten Ziele des DHHN-Projektes. Die neuen Schweredaten der HVBG, die zur Berechnung des GCG2016 genutzt werden sollen, wurden im Januar 2015 an die zentrale Rechenstelle beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie weitergegeben. Zu den Ergebnissen des DHHN-Projektes gehören neben dem GCG2016 ein neuer Höhenbezugsrahmen DHHN2016, eine neue amtliche 3D- Realisierung des Europäischen Terrestrischen Referenzsystems 1989 (ETRS89/DREF91/Realisierung 2016) sowie ein neuer Schwerebezugsrahmen DHSN2016 (Deutsches Hauptschwerenetz 2016). Die Einführung der genannten Komponenten erfolgt in allen Bundesländern zeitgleich Ende 2016 als „Integrierter geodätischer Raumbezug 2016”. www.hvbg.hessen.de DGfK............................................... 22 Disy Informationssysteme............... 10 DLR............................................. 2, 21 DWA........................................... 9, 22 eagle eye technologies..................... 3 EGEOS............................................. 17 Energiedienst.................................... 8 EPFL................................................ 20 ESRI........................................... 19, 21 Flyability......................................... 20 Forschungszentrum Jülich............... 21 Fraunhofer FOKUS........................... 10 FWF................................................. 14 GEBCO............................................ 15 GEFMA........................................... 8,9 Gemeinde Brigachtal........................ 8 Geocart........................................... 15 Geoinform....................................... 19 GEOMAR......................................... 17 GfK.................................................. 21 GFZ Potsdam................................... 20 GIW-Kommission............................ 22 grit.................................................. 11 Handheld Group............................. 12 Hanseatic Aviation Solutions.......... 23 Helmholtz Zentrum Berlin............... 21 Helmholtz Zentrum Dresden........... 21 HLBG............................................... 23 humanIT.......................................... 20 HVBG.............................................. 23 IDC............................................ 13, 21 IGI................................................... 15 Ja, ich möchte zwei aktuelle Ausgaben von Business Geomatics kostenlos zugesandt bekommen. Entspricht die Zeitung nicht meinen Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe eine schrift liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co. KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die Lieferung wird dann eingestellt. Wenn Sie bis zu diesem Termin keine Nachricht von mir haben, möchte ich Business Geomatics im Jahresabonnement (9 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto + Versand) beziehen. Name / Vorname Firma / Institut Abteilung / Funktion Straße / Nr. PLZ / Ort Datum 1. Unterschrift Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben. Datum 2. Unterschrift sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Telefon: +49(0)221-92 18 25 50 Telefax: +49(0)221-92 18 25 16 [email protected] Erratum In Ausgabe 1-2015 behaupteten wir auf Seite 20, das Unternehmen Hanseatic Aviation Solutions stamme aus Hamburg. Das ist falsch, denn tatsächlich hat die Firma ihren Sitz in der Hansestadt Bremen. Der Geschäftsführer bekundet aber, dass beide sehr schöne Hanse städte seien. Impressum Redaktion Stefan Grebe (Leitung) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52 [email protected] Jennifer Lepies Tel.: +49 (0)221-92 18 25 62 [email protected] Petra Quenel Tel.: +49 (0)221-92 18 25 70 [email protected] Unternehmensindex 2G Robotics.................................... 16 Acute3D.......................................... 22 AdV................................................. 23 AHAB.............................................. 19 AirborneHydroMapping...... 18, 19, 21 ALIZ................................................ 11 ALK................................................. 13 Apple.............................................. 13 ARC-GREENLAB................................ 8 ArcTron 3D...................................... 21 Autodesk......................................... 22 BARTHAUER Software................. 5, 21 Bentley Systems.............................. 22 BITKOM........................................... 21 BKG................................................. 23 BMWFW AT..................................... 14 BSH................................................. 19 BTFietz.............................................. 3 C & C Technologies......................... 16 C.R. Kennedy................................... 12 CAFM RING...................................... 9 Canon............................................. 12 Capgemini Nederland..................... 10 codia Software................................ 21 con terra................................... 10, 22 CONJECT������������������������������������������ 8 CP Corporate Planning.................... 21 CPU Unterwassertechnik................. 16 d.velop............................................ 21 Delta24............................................. 8 dena.................................................. 6 Deutsche Medienakademie............. 22 Probe-Abo INFOMA............................................ 9 INTRASOFT International................ 10 IÖR.................................................. 22 IWR................................................... 3 JRC EU............................................ 10 Kampfmittelräumdienst SH............. 17 Kässbohrer Geländefahrzeug.......... 20 KIT.................................................. 21 Kolibri Software & Systems�������������� 8 Kommunal-Consult Becker................ 5 LANUV NRW................................... 10 lat/lon............................................. 11 LDBV Bayern................................... 22 LGL BW........................................... 10 LOGIBALL.......................................... 4 LUBW.............................................. 18 M.O.P.����������������������������������������������� 8 Mesago Messe Frankfurt............. 8,22 MeteoGroup.................................... 22 Meyer & Meyer Holding.................. 21 Microsoft......................................... 13 MWAVT Schleswig-Holstein............ 17 Nexiga............................................ 22 Open Data Institute........................ 10 OVG AT........................................... 22 Phase One Industrial....................... 12 rapidlasso....................................... 21 RIEGL...................... 16, 18, 19, 21, 22 Ruhr-Universität Bochum................ 10 Runder Tisch GIS............................. 22 Siemens............................................ 6 sig Media.................................... 7, 22 SmallCases........................................ 2 SNCF Railway.................................. 21 Sogeti.............................................. 10 Sprengnetter................................... 22 Stadt Lindau.................................... 22 Stadt Oldenburg.............................. 13 Stadt Salzgitter............................... 10 STRABAG........................................ 11 Studentenwerk Aachen..................... 8 Thyssengas........................................ 4 time.lex........................................... 10 Topcon............................................ 12 TOPO graphics.......................... 10, 13 TU Graz........................................... 14 TU Kopenhagen................................ 6 TU Wien.................................... 15, 16 Universität Bern.............................. 18 Universität Bremen......................... 18 Universität der BW München.......... 22 Universität Hannover...................... 19 Universität Innsbruck...................... 19 Universität Waterloo....................... 21 Universität Wien............................. 14 Universität Xiamen......................... 21 University of Southampton............. 10 VDV................................................... 2 Vexcel Imaging............................... 21 Zoller + Fröhlich................................ 4 ZVeGO............................................... 3 ZVEI.................................................. 6 Hardy Möller (Internet) Tel.: +49 (0)221-92 18 25 34 [email protected] Grafik/Layout Justin Fest Tel.: +49 (0)221-92 18 25 30 [email protected] Petra Jünger Tel.: +49 (0)221-92 18 25 31 [email protected] Verlag sig Media GmbH & Co. KG Zollstockgürtel 63 50969 Köln/Germany Tel.: +49 (0)221-92 18 25 50 Fax: +49 (0)221-92 18 25 16 www.sig-media.de Druck Freiburger Druck GmbH & Co. KG Lörracher Straße 3 79115 Freiburg Tel.: +49 (0)761-496 12 01 Fax: +49 (0)761-496 712 01 17. Jahrgang ISSN 1437-5532 © Copyright sig Media GmbH & Co. KG, Köln. Die Zeitung und alle in ihr enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Dies gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Mit der An nah me des Manuskriptes und seiner Veröffentlichung in dieser Zeitschrift geht das volle Verlagsrecht sämtlicher abgedruckter Beiträge inklusive darin enthaltener Fotos und Abbil dungen für alle Sprachen und Länder einschließlich des Rechts der Vervielfältigung und Wieder gabe auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege, im Magnetverfahren, Vortrag, Funkund Fernsehsendung sowie Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen an sig Media GmbH & Co. KG über. Dies gilt auch für die auszugsweise Wiedergabe sowie den Nach druck von Abbildungen und Fotos. Die Wie dergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in Business Geomatics berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichenund Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichungen kann trotz sorgfältiger Prüfung durch die Redaktion vom Verlag und Herausgeber nicht übernommen werden. Fotonachweise Seite 1: Fotolia/Bank_Bank, pixelio/Gila Hanssen, Wikimedia/Dontworry-Friedberger; Seite 10: pixelio/Thorben Wengert; Seite 11: Aliz, Fotolia/Yeko Photo Studio, INSPIRE Erscheinungsweise: 8 x jährlich Anzeigenindex AED Solution Group������������������������������������������ 12 AirborneHydroMapping...................... �������������� 17 Barthauer Software����������������������������������������� 8 BTFietz��������������������������������������������������������������� 4 con terra����������������������������������������������������������� 13 CPU Unterwassertechnik����������������������������������� 15 eagle eye technologies��������������������������������������� 2 Geocart���������������������������������������������������������� 11 Kommunal-Consult Becker���������������������������������� 3 Mesago (Facility Management)��������������������������� 9 Moskito������������������������������������������������������������� 10 RIEGL���������������������������������������������������������������� 14 Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 17 vom 1.1.2015 sig Media���������������������������������������������������� 1,7,24 SmallCases Software������������������������������������������� 5 topo graphics Geoinformationssysteme������������ 6 TopScan������������������������������������������������������������� 18 Die Ausgabe 3/2015 der Business Geomatics erscheint am 20. April. Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW) sig Media GmbH & Co. KG ist ein führender Fachverlag und Anbieter von Fachpublika tionen, Mehrwertangeboten und Events in den Bereichen Geoinformatik, Telematik, IT und Telekommunikation. Anzeige StraßenGeo-Kongress 2015 Fachkongress mit begleitender Ausstellung 21. + 22. April 2015 Das K – Kultur- und Kongresszentrum, Kornwestheim/Stuttgart Eröffnungsvortrag 21. April 2015: Straßen im Wandel – Mobilitätsträger & Standortfaktor Prof. Stefan Strick, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen BASt, Bergisch-Gladbach Plenarvorträge: Automatisierte und autonome Fahrzeuge auf der Straße der Zukunft Bestandsaudit als Beitrag zur verkehrssicheren Straßeninfrastruktur Straßendatenerfassung – Ausschreibung und Vertragsgestaltung Baustellenkoordination im Ballungsraum Ministerbesuch 22. April 2015: Zukunft der Straßen- und Verkehrsinfrastruktur in Baden-Württemberg Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg Workshops: Straßenfachkataster und Straßendatenbanken Straßenvermögen und Infrastrukturbewertung Straßendatenerfassung und Qualitätssicherung Straßenbau und Infrastrukturplanung Straßen- und Infrastrukturmanagement Straßenerhaltung Straßendaten und Straßenzustandserfassung Mobile Mapping und Straßenerfassung 25% Frühbucherrabatt bis 27. März 2015 in Kombination mit Gruppenrabatt bis zu 40% sparen! Aussteller und Sponsoren: www.strassen-geo-kongress.de powered by
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