Straßen - Business Geomatics

Ein Supplement der
Business Geomatics
Wirtschaftszeitung
1 / 2015
Marktführer
Building inforM
Modelling (BiM)
Building Information
Modeling (BIM)
ation
bis OKSTRA
Standards von IFC
datenaustausch:
tes 3D-Modell
Verkehrswege: Integrier
Praxis
t
Projekte: BIM in der
hin zum 3D-Layou
Laserscanning bis
Vermessung: Von
Sonderheft zur
­Digitalisierung des
­Bauwesens | Beilage
Fach- und Kongressmesse
Die Facility Management hebt das
Thema CAFM hervor. | Seite 8
Praxiserprobt
Der Software-Anbieter INFOMA stellt
neue Web-Module vor. | Seite 9
Software & Anwendungen
Open Data für Europa
Im EU-weiten Open Data-Portal ist
ein deutsches Unternehmen verantwortlich für die GDI. | Seite 10
Sicher graben
Das Online-Portal ALIZ
zeigt Schutzzonen für
unterirdische Leitungen. | Seite 11
Hardware & Technologie
Laser und App
Topcon stellt Neuerungen für die
Geodatenerfassung vor. | Seite 12
Erste Leistungsschau für
Drohnen und UAVs | SeitE 7
www.business-geomatics.com
Ausgabe 2/15 – 16. März 2015
Facility Management
Live-Event vor spektakulärer Kulisse
StraßenGeo-Kongress
2015
Fachkongress mit
begleitender Ausstellung
21. + 22. April 2015
Das K – Kultur- und Kongresszentrum,
Kornwestheim/Stuttgart
Einzelpreis: € 5,-/SFR 8,50
Sonderthema StraSSen- und geoinformation
Neue Anwendungen
rund um
die Straße
Im Vorfeld des von der Business Geomatics veranstalteten Straßen-Geo-Kongresses in Kornwestheim bei Stuttgart beschäftigt sich der Sonderteil
dieser Ausgabe mit der Verwaltung kommunaler
Straßen. Der Schwerpunkt zeigt beispielsweise,
dass es heutige mobile Befahrungen schaffen,
die Straßen in einer Genauigkeit von einem
Zentimeter vermessungstechnisch abzubilden.
Weiteres Thema ist die GIS-basierte Ermittlung
des Sanierungsbedarfs in Hessen. Die Besonderheit in dem Bundesland ist, dass die Sanierungskosten nicht nur unmittelbar auf die Straßen-
anrainer, sondern auf Grundstücks­eigentümer
in ganzen Gemeindeteilen umgelegt werden.
Dieses Prinzip der wiederkehrenden Straßen
ist auch in Rheinland-Pfalz, dem Saarland und
Thüringen eingeführt. Die Grundlage der Lösung bilden GIS-basierte Prozesse. Neuigkeiten
gibt es auch zur Optimierung von städtischem
Parkraum via Radarsensoren, zum Aufbau
einer Straßendatenbank und zum
Einsatz von Businessnavigation
bei einem Netzbetreiber.
Seiten 2 bis 5
Forschung & Entwicklung
Reflektierte Signale
Grazer Forscher erproben
­Alternativen zur funkbasierten
Indoor-Ortung. | Seite 14
Unternehmen & Märkte
Ohne Berührungsängste
Ein Schweizer Start-up gewinnt mit
der Drohne „Gimball“ eine Million
US-Dollar. | Seite 20
Speicher und Netztechnik
Forschungsprogramm SCI der
Helmholtz-Gemeinschaft soll Lücken
schließen. | Seite 21
Google-Geoapplikationen
Mehr als CloudAnwendungen
Nicht wenige sehen in dem Nutzen von
mobilen Geräten eine disruptive Technologie für mobile Mapping-Anwendungen.
Die Rede ist von Innovationen, die aus
den Entwicklungen am Konsumentenmarkt abgeleitet sind.
Smartphones, Google
Maps und Bing gehören immer mehr auch
zu professionellen
Lösungen bei der Öffentlichen Hand und
bei Energieversorgern.
Ebenso gibt es alternative Konzepte zur Cloud
auch beim Web Mapping.
Seite 13
Bathymetrie
Kommunen prüfen Beleuchtungskonzepte
Laserpulse tauchen ab
In neuem Licht
Moderner Gewässerschutz, Schiffsnavigation oder die Verlegung von
Unterseekabeln, um etwa Windparks
anzuschließen – das Wissen über die
genaue topographische Gestalt von
Meeresböden und Gewässerbetten
ist für zahlreiche Anwendungsfelder
relevant. Um dieser Struktur buchstäblich auf den Grund zu gehen,
erlebt die Disziplin
der laserbasierten
­athymetrie Aufwind. Die luftgeB
stützte Erfassungsmethode stammt
eigentlich aus der Marine und wurde
verwendet, um U-Boote aufzuspüren.
Unser Schwerpunkt zeigt die neuesten Entwicklungen und Projekte im
zivilen Bereich: Dazu gehört etwa das
Vorhaben, aus dem Bodensee den
weltweit am besten vermessenen
See zu machen.
Seiten 15 bis 19
EU-rechtliche Vorgaben, die Suche nach
Einsparpotenzialen und ökologische Erwägungen veranlassen
Städte und Gemeinden zu einer
Überprüfung ihrer Beleuchtungskonzepte. Dabei zeigt sich inzwischen, dass moderne Straßenlaternen weit mehr können als nur
Licht zu spenden. In Berlin etwa
halten sie nach freien Parkplätzen Ausschau oder fungieren als
Stromtankstelle. Im Umfeld der
Laternen entstehen neue Technologien, Konzepte und Angebote.
Ein Blick darauf lohnt sich. Seite 6
|
2 Schwerpunkt
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
Straßen- und Geoinformation
www.business-geomatics.com
Kämmerei und Bauamt im Gleichschritt
Mit einem intelligenten Zusammenspiel von GIS und SAP erleichtert SmallCases die Bilanzierung und Fortschreibung
des kommunalen Straßenvermögens – jetzt auch für ESRI- und Open-Source-Umgebungen.
in der Einführung. Die Vorgehensweise dabei ist vergleichsweise einfach:
Sach- und Geometriedaten der Straßeninfrastruktur werden ins Straßenkataster des GIS übernommen und anschließend mit den entsprechenden
Werten oder Kennungen aus der
Buchhaltung verbunden. Im Resultat
gewinnen Kämmerei und Fachamt
eine ganzheitliche, konsistente Sicht
auf die Straßeninfrastruktur und profitieren von zusätzlichen Informationen und Funktionen aus der jeweils
anderen „Welt“.
Screenshot: SmallCases
Die Verbindung von SAP und GIS – hier eine SAP-UI Integration in das Smallworld
GIS – will die Zusammenarbeit von Kämmerei und Fachamt erleichtern.
erläutert Bertram Stoll, Geschäftsführer beim Freiburger Unternehmen
SmallCases und verantwortlich für
die kommunalen Anwendungen. Die
komplette buchhalterische O
­ bjektlogik
zusätzlich im GIS abzubilden oder eine
aufwändige SAP-GIS-Schnittstelle zu
implementieren, sei allerdings für die
wenigsten eine Alternative, weiß der
Diplom-Mathematiker. Auch wollte sich
natürlich niemand in der Kämmerei
zum GIS-Experten qualifizieren. „Es geht
um Auskunft, Plausibilitätsprüfung und
effizientere Prozesse“, sagt Stoll.
Hier setzt die GIS-Lösung SmallCases
an, die die SAP- und GIS-Bearbeitungs-
HOAI-Gutachten: Neubewertung von
Vermessungsleistungen möglich
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Der Verband deutscher Vermessungsingenieure (VDV) macht auf ein Gutachten der Rechtsanwaltskanzlei Freshfields Burkhaus Deringer aufmerksam,
wonach mit Blick auf die europäische
Dienstleistungsrichtlinie eine Rückführung der vermessungstechnischen Leistungen in das verbindliche Preisrecht
der Honorarordnung für Architekten
und Ingenieuren (HOAI) geradezu geboten sei. Im Auftrag des Ausschusses der
Verbände und Kammern der Ingenieure
und Architekten für die Honorarordnung
(AHO) hatte die Kanzlei diese Frage vor
dem Hintergrund des europäischen
Wettbewerbsrechts geprüft. Die Prüfung
ergab, dass sich weder aus dem europäischen Wettbewerbsrecht noch aus dem
Diskriminierungsverbot eine rechtliche
Möglichkeit ergibt, die Rückführung zu
fordern. Bei der Dienstleistungsrichtlinie,
auf die sich die Ministerien immer berufen, sei das Ergebnis des anwaltlichen
Gutachtens aber sehr positiv.
www.aho.de
www.vdv-online.de
oberflächen interagierend vereint.
Grundlage ist bislang das SmallwordGIS, in dem die Geometrie, die Flächen
und Objekte vorgehalten und mit den
zugehörigen Buchhaltungswerten verknüpft werden. Zwischenzeitlich existieren Prototypen für die ESRI-Umgebung sowie Open Source.
Die Lösung ist mittlerweile bei
mehreren Kommunen erfolgreich im
Wirkbetrieb und wurde in Heidelberg
bereits durch die GPA BaWü als akzeptiertes Vorverfahren im Bilanzierungsprozess anerkannt. Weitere Städte
und Gemeinden, wie etwa Detmold,
Rastatt oder Weinheim befinden sich
Mehrwert aus dem GIS
Ganz praktisch ermöglicht die Anbindung der Systeme das einfache Hinund Herwechseln zwischen der GISund SAP-Welt: Ein technischer Platz
im GIS kann aus der SAP-Oberfläche
heraus dargestellt werden und wird
so in seinem räumlich-fachlichen Kontext sichtbar. In umgekehrter Richtung genügt ein Klick in die Karte,
um ein geometrisches Objekt im GIS
in der SAP-Bearbeitungsoberfläche
zu visualisieren. Für die technischen
Plätze im SAP-System werden zudem
mächtige GIS-Funktionen (geometrische Verschneidung und Vereinigung) bereitgestellt, mit denen sich
komplexe Buchhaltungsoperationen
wie Teilerneuerungen oder Verschrottungen einfach durchführen und die
Auswirkungen solcher Operationen
auf die Vermögensanteile auf Basis
der Objektgeometrien sauber be-
rechnen lassen. Bertram Stoll erklärt:
„Das GIS wird für die Aufbereitung,
Berechnung und Verschneidung der
betroffenen Objekt-Geometrien verwendet.“ So lassen sich beispielsweise Objekte für buchhalterische beziehungsweise bilanzielle Operationen
sinnvoll zusammenfassen: Mehrere
Tausend einzelner Fahrbahnabschnitte können per Knopfdruck im GIS
in eine einzige Kategorie „Fahrbahnflächen“ überführt werden. Bei baulichen Investiv- oder Unterhaltungsmaßnahmen können die betroffenen
Objekte in der Karte angewählt und
zusammengeführt werden.
Die Ergebnisse werden an das SAPSystem weitergegeben und dort
verarbeitet. Alle zugehörigen Folge­
operationen wie etwa die Anpassung
der Abschreibung erfolgen also direkt
im SAP-System. Die Buchhaltungsdaten sind und verbleiben nämlich
dort und werden ausschließlich dort
den Buchhaltungsoperationen unterworfen. Damit ist auch automatisch
die Konsistenz der Buchhaltungs- und
Fachdaten gewährleistet und aufwändige Prüfungen entfallen.
Abgesehen von der Arbeitserleichterung, die sich aus der integrierten
Sicht auf SAP und GIS in der Kommune
ergeben, sehen die Kunden von SmallCases die Lösung auch als wichtigen
Meilenstein für die Weiterentwicklung
der Verwaltungsprozesse – hin zu einer echten, ämterübergreifenden Zusammenarbeit. (pq)
www.smallcases.de
Wer Dampf macht
Verkehrsforscher haben an
einem globalen Standard
zur Berechnung von Emissionen gearbeitet. Die Ergebnisse des Projekts COFRET
sollen eine Lücke in der
Transportbranche schließen.
Es gibt bereits mehr als 100 verschiedene Werkzeuge, um die Emissionen
entlang von Transportketten zu berechnen. Nicht selten erstrecken diese
sich über mehrere Länder oder Kontinente. In dem nun abgeschlossenen
Projekt Carbon Footprint of Freight
Transport (COFRET) ging es darum, diese verschiedenen Berechnungsansätze
zusammenzutragen und zu analysieren. So sollte eine Lücke geschlossen
werden, denn ein international anwendbarer Standard, der alle Elemente
der Transportketten berücksichtigt,
fehlt bislang. Die Koordination dieses
Projekts mit europäischen Partnern
hatte das DLR-Institut für Verkehrsforschung übernommen.
Das Projekt zeigte zunächst, welche
Elemente der Transportketten durch
die Berechnungsansätze bislang noch
nicht abgedeckt waren. „So stellt das
Warenumschlagslager momentan
noch einen blinden Fleck dar“, sagt Dr.
Verena Ehrler, Projektleiterin im DLR-
Pixelio/Erich Westendarp
Erklärtes Ziel und viel gehörtes Credo
im Rahmen der Doppik ist die Zusammenführung der bilanziellen und
fachlichen Prozesse zu einer ganzheitlichen Verwaltung des öffentlichen
Straßenvermögens. Doch in der Praxis
ist der gemeinsame Blick von Kämmerei und Bauamt auf die Straßen noch
die Ausnahme. Die Fachabteilung
sieht eine räumliche Infrastruktur aus
vielen Tausenden von Objekten mit
definierten technischen Eigenschaften.
Sie plant anhand von Zustandswerten,
Schadensmeldungen, verfügbaren
Ressourcen und vielen anderen Parametern – idealerweise unterstützt
durch eine entsprechend bestückte
Straßendatenbank oder ein Fachkataster im kommunalen GIS. In der Kämmerei sind Gehwege, Bordsteine, Parkbuchten dagegen Einzelpositionen in
SAP mit definierten Buchwerten, Abschreibungen etc..
Die bilanzielle Verarbeitung einer
kleinen Baumaßnahme in einem Kreuzungsbereich kann hier schon eine
echte Herausforderung darstellen, muss
doch jedes der betroffenen Objekte in
SAP identifiziert und den erforderlichen
Operationen zugeordnet werden. Umgekehrt kann es passieren, dass die
Fachabteilung durch eine sachlich gut
begründete Sanierungsmaßnahme
kommunales Vermögen buchhalterisch
vernichtet, weil sie den hohen Restbuchwert des fraglichen Straßenabschnitts nicht kennt. „Viele Kommunen
wünschen sich daher eine Verbindung
zwischen der SAP- und der GIS-Welt“,
Ein globaler Standard soll helfen, die Emissionen kompletter Transportketten einheitlich zu erfassen.
Institut für Verkehrsforschung. Verladung, Transport oder die eventuell
notwendige Kühlung der Güter seien
von keinem der bisherigen Standards
hinreichend abgedeckt worden. Auch
der Umgang mit Leerfahrten sei noch
nicht geklärt.
Des Weiteren haben die Verkehrsforscher zusammen das Format des
International Workshop Agreements
(IWA) im Rahmen der ISO, als IWA
16:2015 – International harmonized
method(s) for a coherent quantification of CO2 emissions of freight transport – veröffentlicht. Diese weltweit
offene, neutrale Plattform soll künftig
die Basis bieten, um einen Rahmen
für die Anforderungen an nächste
Schritte hin zu einem internationalen
Emissionsberechnungsstandard für
Transportketten abzustecken. So soll
in naher Zukunft ein von allen anerkannter Standard konstituiert werden.
www.cofret-project.eu
Straßen- und Geoinformation
Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
|3
Garantie für bis zu einem Zentimeter
eye technologies. Die Diskussion,
bei der Aspekte wie Preis, Genauigkeit,
Systematik und Wiederholbarkeit der
Messung eine wichtige Rolle spielen,
sollte vielmehr im Kontext des Gesamtzusammenhangs geschehen, so wie es
derzeit auch von höchster ministerieller Stelle gefordert wird.
Da sich bei der kommunalen Vergabepraxis in vielen Themenfeldern, insbesondere in den Bereichen Vermessung und Dokumentation die reine
Preisorientierung als Ultima Ratio herausgebildet hat, kommen häufig diejenigen Anbieter zum Zug, die im Preis-
Ranking am besten abschneiden,
nicht aber das beste Preis-/Leistungsverhältnis bieten. Erst kürzlich hatte daher Bundesverkehrsminister Alexander
Dobrindt die vielen Pannen und Preisexplosionen bei öffentlichen Bauprojekten angemahnt und a­ngekündigt
die öffentliche Auftragsvergabe neu zu
regeln. Künftig solle nicht mehr der kostengünstigste Bieter automatisch den
Zuschlag bekommen: „Bauprojekte
sollen künftig an den qualitativ Besten vergeben werden – und nicht an
den vermeintlich Billigsten“, sagte der
CSU-Politiker dem „Münchner Merkur“.
Einheitliches Straßennetz
Mit dem KOMMSVZ, dem kommunalen Straßen- und Wegeverzeichnis hat BTFietz erstmals
ein einheitliches Datenmodell für kommunale Straßen entwickelt – nun ist die Politik gefragt.
Das geplante Europäische Transportwegenetz, die INSPIRE-Richtlinie und
die Einführung der Doppik in Mecklenburg-Vorpommern haben auf den
ersten Blick nur wenig miteinander zu
tun. Für Christian Fietz, Geschäftsführer
des Softwareanbieters BTFietz, jedoch
waren diese drei Vorhaben Impulsgeber und Leitlinien für ein ehrgeiziges
Projekt, das zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen wurde. Das Datenmodell, mit dem sich jede kommunale
Straße EU- und INSPIRE-konform erfassen lässt, wurde vom Innenmisterium
Mecklenburg-Vorpommern abgenommen. Nun stehen die Abstimmung mit
dem Verkehrsministerium sowie die
nächsten Schritte zur Umsetzung an.
KOMMSVZ-MV
Begonnen hatte alles im Jahr 2010. Die
INSPIRE-Richtlinie war seit kurzem in
Kraft, die Doppik sollte in MecklenburgVorpommern ab 2012 verbindlich eingeführt werden. „Wir wollten unser Produkt GISAL, eine Systemlösung für das
kommunale Geomanagement, für die
neuen Anforderungen qualifizieren“, erinnert sich Fietz. „Dabei stellten wir fest,
dass die Kommunen in MecklenburgVorpommern ihre Straßeninfrastruktur
für die bilanzielle Bewertung nach völlig
unterschiedlichen Verfahren visualisierten und klassifizierten.“ Fietz sah hier
die Chance, die erforderlichen Prozesse
durch ein einheitliches Straßen- und
Wegeverzeichnis erheblich zu vereinfachen und zu verbessern. „Gleichzeitig
bot ein solches Datenmodell die Mög-
lichkeit, das kommunale Straßennetz
im Sinne des Europäischen Transportwegenetzes zu organisieren“, erläutert
Fietz. Damit würden Bundes-, Landes-,
Kreis- und Gemeindestraßen durchgängig interoperabel, also zum Beispiel
auch routingfähig oder in jeder anderen
Form digital nutzbar – speziell natürlich auch für Webdienste im Kontext
der deutschen und europäischen Geodateninfrastruktur. So entstand die Idee
für das Projekt KOMMSVZ, das unter
der Trägerschaft des Zweckverbandes
„Elektronische Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern“ (ZV eGo) und
mit Fördermitteln des Europäischen
Strukturfonds EFRE ab 2012 realisiert
wurde. Projektpartner waren das Amt
Lützow-Lübstorf, die Städte Hagenow
und Wittenburg sowie die Landkreise
Nordwestmecklenburg und Ludwigslust-Parchim. Das IWR, Ingenieur und
Wirtschaftsbüro Rostock war als zweites
Unternehmen der Geoinformationswirtschaft beteiligt. Ziel des Projektes
war die Schaffung eines Verfahrens zur
einheitlichen Erfassung, Strukturierung
und Abbildung des Straßen- und Wegenetzes der gemeindlichen Ebene.
Eine Grundlage sollte die bundesweit
gültige Anweisung Straßeninformationsbank (ASB) bilden, die bei der Organisation der Gemeindestraßen bis dahin
keine Berücksichtigung fand.
Große Potenziale
Im Zuge der Recherchen wurde schnell
klar, dass die Grundlage für das Datenmodell ein Knoten-Kanten-Modell der
Straßennetze sein müsste. Auf europäischer, Bundes- und Landesebene
wird die Verkehrsinfrastruktur so beschrieben und auch INSPIRE schreibt
dieses Organisationsschema vor. Entsprechend wurde das Datenmodell
aufgebaut und bietet nun zum einen
die Möglichkeit, die Straßen-Geometrie anhand von Straßenabschnitten
und -knoten schlüssig und einheitlich
zu visualisieren. Durch Zuordnung definierter Identifikationsnummern und
Sachinformationen zu den einzelnen
Komponenten wird die Infrastruktur
eindeutig klassifiziert und beschrieben.
So wird das Knoten-Kanten-Modell
auch im kommunalen Straßen- und
Wegenetz zum Basismodell aller raumbezogenen Sachdaten in der Straßenverwaltung. „Das Modell hat großes
Potenzial“, betont Christian Fietz und
verweist dabei auf Österreich, wo ein
entsprechendes einheitliches Datenmodell für sämtliche Verkehrswege
bereits existiert und über die GIP.at
(GraphenIntegrationsPlattform) landesweit nutzbar ist. „Auch das KOMM­
SVZ könnte zum nationalen Standard
weiterentwickelt werden“, bestätigt
Fietz, der das Projekt bereits im Bundesverkehrsministerium vorgestellt
hat. Zuvor müssten jedoch weitere
Schritte zur Umsetzung folgen, so etwa die Entwicklung und Implementierung des Knoten- und Prozessmanagements. Vor diesem Hintergrund hofft
Fietz derzeit auf ein politisches Signal
für die Fortsetzung des Projekts. (pq)
www.btfietz.de
Dabei müssten Qualität und Risiken
im Infrastrukturmanagement besser berücksichtigt werden. Qualität bei
den kommunalen Straßendaten heißt vor allem Systematik und Genauigkeit. „Um
im Rahmen der kommunalen
Aufgaben tragfähige und belastbare Aussagen und Prognosen treffen zu können, gilt es
das Hauptaugenmerk auf eine
exakte und gute Datengrundlage
im Bereich der Straßendaten zu
legen“, sagt Ludwig. Entscheidend
für die Kommunen werde es sein,
nicht nur den aktuellen Ist-Zustand
und -Bestand genau zu kennen, sondern vor allem die Reproduzierbarkeit
und die Fortführung der Straßendaten
sicherzustellen.
Hier trete ein Problem bei auf den
ersten Blick vermeintlich kostengünstigen Datenerfassungen auf, die zu
Lasten der Genauigkeit und Detaillierung der Daten gehen. Ludwig sieht
das Problem vor allem langfristig, denn
insbesondere die Fortführung der Daten und die Ableitung von Auswertungen, wie beispielsweise Zustandsentwicklung, Haltbarkeit von Straßenmaterial, Budgetpläne, Prognosen
und vieles mehr, sind mit ungenauen
und damit nicht zuverlässigen Daten
nicht realisierbar. Ein Beispiel: Werden
die Unebenheiten eines Straßenabschnittes aus zwei verschiedenen Messungen verglichen, kommt es darauf
an, den Messpunkt exakt zu wiederholen. Nur so können belastbare Daten
über die Entwicklung des Straßenzustandes gewonnen werden. Damit
können Kommunen eine langfristige
Prognosesicherheit in der Erhaltung
und dem Ausbau von Infrastruktur bekommen und so die Gesamtkosten
für das Infrastrukturmanagement reduzieren. „Sowohl Kämmerer als auch
Fachleute können so genau absehen,
welche Maßnahmen sich wie auf die
Restnutzungsdauer auswirken – vorausgesetzt natürlich, die doppischen
Haushaltsmodelle richten sich nach
den in den Fachabteilungen gewonnenen Erkenntnissen über die Straßenzustandsentwicklung“, sagt Ludwig.
Ebenso können, sobald die Datengrundlage in der Ersterfassung exakt
definiert ist, Erweiterungen oder Aktualisierungen auch von Teilabschnitten sehr genau durchgeführt werden,
ohne die Konsistenz des Gesamtdatenbestandes zu gefährden. „Generell
ist Genauighkeit die Voraussetzung
für die Reproduzierbarkeit der Daten
und folglich auch der einzige Weg, um
einen nachhaltigen Ansatz zu realisieren“, fasst der promovierte Vermessungsingenieur zusammen. Ungenaue
und damit nicht reproduzierbare Daten können nicht fortgeführt werden,
wodurch folglich auch keine langfristigen Entwicklungen aufgezeigt und
analysiert werden können. Ebenso fällt
die Zuordnung von Sachdaten zu den
Geometriedaten nicht eindeutig aus,
wenn letztere nicht die notwendige
Genauigkeit besitzen. „Damit lässt sich
beispielsweise nicht feststellen, ob ein
neuer Schaden erfasst wurde oder ein
bereits erfasster Schaden sich verändert hat“, erklärt Ludwig.
Viele Kommunen, die bei der erstmaligen Datenerfassung kommunaler
Straßen vermeintlich einfache und kostengünstige Lösungen gewählt haben, stellen heute bei der Fortführung
fest, dass sie die Daten nicht mehr
nutzen können und somit nochmal
bei null anfangen müssen – also genau
jener wirtschaftliche Super-GAU, den
Dobrindt nun vermeiden will.
Damit Kunden solche Fallstricke vermeiden können, hat eagle eye technologies bei der Entwicklung seiner integrierten Erfassungsmethode größten
Wert auf höchste Präzision aus einer
Befahrung heraus gelegt. Dabei erfassen Messkameras und Laserscanner
die gesamte Verkehrsinfrastruktur und
den Straßenzustand. Zusätzlich sind
die Fahrzeuge mit speziellen Sensoren
ausgestattet, die die Qualität kontrollieren.
Die selbst entwickelte Technologie
zur hochpräzisen Navigationsbestimmung an Bord jedes Fahrzeugs wird
dabei beständig weiter entwickelt,
wodurch eagle eye heute bereits eine durchgängige Genauigkeit von
einem Zentimeter garantieren kann.
Die Qualitätsanforderungen, und
demnach auch die Preisgestaltung
für die Straßendatenerfassung bleiben aber skalierbar. „Wir leiten aus
den High-end-Möglichkeiten der Erfassungsmethode gewissermaßen
angepasste Qualitätsstufen ab, so
dass wir Bestandsdaten in jeder Güte
und Genauigkeit und alle relevanten
geometrischen Zustandsdaten wirtschaftlich ermitteln können“, ist Ludwig überzeugt. Dabei reiche lediglich
eine Befahrung aus, um alle Genauigkeits- und Geometrieanforderungen
an Straßendaten vollumfänglich abzudecken und für anschließende Analysen und Bewertungen zusammenzuführen.
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eagle
Die Genauigkeit ist seit Anbeginn der
Vermessung das wichtigste
Qualitätskriterium.
Doch
schon der griechische Philosoph Aristoteles sagte, dass
der „Gebildete die Genauigkeit
nicht weitertreibt, als es der Natur der Sache entspricht“. Ein Leitsatz im Vermessungswesen lautet
daher: Miss so genau wie nötig
und nicht so genau wie möglich.
Das vernünftige, respektive für unser Zeitalter wirtschaftliche Maßhalten beim Messen treibt derzeit auch
den Markt für die Erfassung kommunaler Infrastrukturdaten an. Klar ist,
dass die Anforderungen – vor allem an
die Daten zum kommunalen Straßennetz – steigen. Sie werden in vielfältigen Zusammenhängen genutzt, wie
etwa in der doppischen Vermögensbewertung, der Straßensanierung,
bei Wartung und Instandhaltung, vor
allem im Planungsbereich und vielem
anderen mehr. Exakte und strukturiert
erfasste Straßendaten können Analyse-, Prognose- und Verwaltungssoftware verbessern und für eine engere
Zusammenarbeit von Bauverwaltung
und Kämmerei in den Kommunen sorgen. Vor diesem Hintergrund gewinnt
die Frage nach der Wirtschaftlichkeit
bei der systematischen Straßendatenerfassung eine neue Dimension.
„Diese Bewertung kann heute nicht
mehr alleine innerhalb einer monofunktionalen Verwendung der Daten
geführt werden“, sagt Dr. Johannes
Ludwig, Geschäftsführer von eagle
chnolo
gies
eagle eye technologies kombiniert Ingenieurvermessung und mobile Befahrung, um Kommunen eine wirtschaftlich nachhaltige
Straßendatenerfassung zu ermöglichen.
|
4 Straßen- und Geoinformation
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
Anfahrt ohne Umwege
Thyssengas transportiert jährlich
bis zu 10 Milliarden Kubikmeter Gas
über ein 4.200 Kilometer langes unterirdisches Transportnetz im Westen
der Bundesrepublik. Die technischen
Prozesse in dem riesigen Versorgungsgebiet übernehmen vier dezentrale
Betriebsstellen in Dortmund, Ochtrup,
Duisburg und Bergheim, doch selbst
deren Zuständigkeitsbereiche umfassen große Regionen mit entsprechend
langen Anfahrtswegen.
Die Mitarbeiter sind tagtäglich gefordert, bestimmte Leitungsabschnitte
oder -punkte zügig und ohne Umwege
zu erreichen – sei es, um Wartungsund Instandhaltungsarbeiten effizient
durchzuführen, sei es, um die Leitungen
vor Schäden durch Baumaßnahmen zu
schützen. Eine konventionelle Navigationslösung nützt den Mitarbeitern dabei allerdings nur wenig. „Die Punkte,
die unser Außendienst anfährt, sind
keine Adressen, sondern Koordinaten“,
erläutert Martin Radtke, Teamleiter Dokumentation bei Thyssengas. „Zudem
sind unsere Fahrziele vielfach gar nicht
über das reguläre Straßennetz erreichbar.“ Daher entschied man sich bei
Thyssengas für den LOGIBALL Business
Navigator, eine Lösung, die speziell
für den Bedarf professioneller Nutzer,
etwa aus der Versorgungswirtschaft,
ausgelegt ist.
Spezialkarten und individuelle Anpassungen
Eines der herausragenden Merkmale
des Business Navigators ist die Verfügbarkeit von speziellen Navigationskarten, die auf die Bedürfnisse einzelner Branchen zugeschnitten sind und
zudem individuell angepasst werden
können. Bei Thyssengas ist dies die
Deutschland-PLUS-Karte
(D-PlusKarte), die aktuell 2,4 Millionen Kilometer routingfähige Wege aufweist.
Damit wird ein mehr als doppelt so
großes routingfähiges Wegenetz wie
in herkömmlichen Navigationssystemen angeboten. „Da unsere Leitungen
vielfach über freies Gelände führen,
müssen wir natürlich häufig Feld- und
Waldwege für die Anfahrt nutzen“, sagt
Dokumentationsleiter Radtke. „Konventionelle Straßenkarten helfen uns
da kaum.“ Im Rahmen der umfangreichen Konfigurationsmöglichkeiten,
die der Business Navigator für die Anwender bietet, wurden anhand der
Leitungs- und Blattnummern neben
den Standard POIs auch betriebswich-
tige Leitungspunkte als POIs hinterlegt. Außerdem integrierte LOGIBALL
die Leitungen von Thyssengas als
Strichgrafiken in die Karte, so dass der
Leitungsverlauf auch bei der Anfahrt
jederzeit sichtbar ist.
Spezifische Routing-Algorithmen unterstützen die Thyssengas-Mitarbeiter
zusätzlich dabei, das jeweilige Fahrziel
zuverlässig zu erreichen. „Gasleitungen
sind teilweise entlang von Autobahnen
verlegt“, erzählt Martin Radtke. „Ein
konventionelles Navigationssystem
würde den Fahrer über die Autobahn
anfahren und an der entsprechenden
Stelle anhalten lassen – keine wirklich
gute Idee.“ Der Business Navigator dagegen routet den Fahrer direkt zum
gewünschten Leitungsabschnitt oder
-punkt. Überdies hilft eine komfortable
Freitextsuche beim schnellen Auffinden des Ziels.
Nutzung in allen Prozessen
Derartige Besonderheiten und Erweiterungen des Business Navigators
sind bei Thyssengas zum einen für die
strukturierten Prozesse in der Wartung
und Instandhaltung von hohem Wert.
„Hier geht es vorrangig darum, die
anfallenden Aufträge effizient und
wirtschaftlich abzuarbeiten“, berichtet
Martin Radtke. Doch auch im Bereich
der Leitungssicherheit, wo Fahrten und
Einsätze kurzfristig organisiert werden
müssen, bewährt sich die Lösung. So
werden beispielsweise die Arbeitsabläufe im Zusammenhang mit Fremdbaustellen bei Thyssengas ebenfalls
durch die Navigationslösung von LOGIBALL unterstützt. „Beschädigungen an
unseren Gasleitungen können gravierende Folgen haben“, berichtet Martin
Radtke. Da solche Schäden typischerweise bei Tiefbauarbeiten verursacht
werden, müssen Fremdbaustellen so
früh wie möglich bekannt sein und
die entsprechenden fachlichen Einweisungen erfolgen. Wo solche Arbeiten
durchgeführt werden, weiß man bei
Thyssengas einerseits aufgrund entsprechender Anfragen der ausführenden Unternehmen – etwa über die
Internet-Planauskunft. „In diesem Fall
müssen unsere Mitarbeiter die Baufir­
ma vor Ort darüber informieren, was
sie bei den Grabungen zu beachten
hat“, erläutert Radtke. „Baumaßnahmen im Bereich der Gastransportleitungen dürfen erst nach einer solchen
fachlichen Einweisung beginnen.“ Allerdings wird nicht jede Maßnahme
Die Anwendung neuer Technologien für
die stetige Optimierung des kommunalen
Objektmanagements auf Basis
von KOMMSVZ® bestimmt die
Kompetenz der BTFietz GmbH.
ZUM LANDSITZ 3 | 18059 GRAGETOPSHOF
T: +49(0)381/4 92 33 90 | F: /4 90 47 11
[email protected] | WWW.BTFIETZ.DE
© opus.2015
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Business_Geomatics_2_2015_105x90_P:PB_KommSVZ 10.03.15 15:35 Seite 1
Der Außendienst der Thyssengas nutzt
bei der Navigation Spezialkarten mit
integrierten Unternehmensdaten.
angemeldet. Daher setzt Thyssengas
zusätzlich auf eine kontinuierliche
Befliegung der Leitungsinfrastruktur.
„Hier bestünde unter Umständen das
Risiko, dass unsere Leitungen beschädigt werden, und wir müssen kurzfristig aktiv werden“, führt der Leiter
Dokumentation aus.
Nahtlose Einbindung in
die Systemlandschaft
Hier zeigt das LOGIBALL-Navigationssystem eine weitere Stärke: seine Integrationsfähigkeit in die vorhandenen ITSysteme. Im Fall der Thyssengas ist dies
das geographische Netzinformationssystem Lovion BIS, das die ermittelten
Koordinaten der Fremdbaustellen verarbeitet und über Lovion Task Work an
die jeweils zuständige Betriebsstelle
weitergibt (auch dies geschieht auf
Basis der D-PLUS-Karte von LOGIBALL).
„Morgens um sechs Uhr liegen die Meldungen vor, die Aufträge werden umgehend disponiert“, berichtet Martin
Radtke. Alle relevanten Daten zu den
Baustellen stehen den Mitarbeitern
auf dem Laptop mobil zur Verfügung,
die Koordinaten können per Lovion
NAVI Connect und USB-Schnittstelle
unmittelbar an die in den Fahrzeugen verbauten Navigationsgeräte
übergeben werden. Dort übernimmt
der LOGIBALL Business Navigator die
Routenplanung und -optimierung. Die
deutlich erweiterte Integrationsfähigkeit des Business Navigators in unternehmensspezifische IT-Systeme war
eine der wesentlichen Neuerungen in
der aktuellen Version 5.0, ist bei LOGIBALL zu erfahren. „Für die aktuelle Version wurden die Schnittstellen massiv
erweitert und erlauben eine nahtlose
Integration – ob Geoinformationssysteme, ERP- oder Flottenmanagement-
Systeme“, sagt Geschäftsführer Roger
Müller. Martin Radtke weiß die Qualitäten der Business Navigation zu schätzen. Nach seiner Erfahrung wird die
LOGIBALL-Lösung bei den Kollegen im
Außendienst sehr gut angenommen.
„Außerdem“, so sein Fazit „sparen wir
durch das intelligente Routing auf Basis der für uns wichtigen Daten mit
Sicherheit jede Menge Zeit und Geld.“
(pq)
www.logiball.de
www.thyssengas.com
Business Navigation hilft dem Außendienst, Gasleitungen schnell zu erreichen.
Im fließenden Verkehr
Sind die 2D-Laserscanner von Zoller + Fröhlich auf einer mobilen Plattform angebracht,
realisieren sie unter variierbaren Profilabständen mobile Mapping-Projekte.
Verkehrsinfrastruktur erfassen, Schienennetze dokumentieren oder allgemein Objekte aufnehmen, die Disziplin des Mobile Mapping bietet viele
Einsatzfelder im Bereich von Straßenund Infrastrukturnetzen. Häufig spielen Lichtraumprofilkontrollen eine
Rolle, wenn es darum geht,
Sicherheits­abstände etwa bei
Tunnelwänden, Signalaufbauten, Bahnsteigen oder zur
Vegetation zu überprüfen. Für
Aufgaben wie diese hat die
Firma Zoller + Fröhlich (Z+F)
seine 2D-Laserscanner der
PROFILER-Serie entwickelt. Sie
lassen sich auf mobilen Plattformen,
wie Autos oder Zügen, montieren und
erfassen dort die Strecke.
Die phasenbasierten Geräte sind
mit einem drehenden Rotorkopf ohne
weitere Drehachse ausgestattet. Die
Serie umfasst die Modelle PROFILER
9012, PROFILER 9012A und PROFILER
9012M. Sie alle verfügen serienmäßig
über eine Anzahl von Schnittstellen
zur Kommunikation mit externen Na-
vigationssystemen, um eine durchgehende Datensynchronisierung sicherzustellen. Ein eigenes Synchronisations-Signal wird ausgegeben und ein
weiterer PROFILER 9012 kann in den
Parallelbetrieb genommen werden,
Der phasenbasierte 2D-Laserscanner
PROFILER 9012M ist mit einem sicht­
baren roten Laser-Marker ausgestattet.
beschreibt Z+F.
Der Blick ins Innere des PROFILER
9012 zeigt: eine Messspindel, die Drehfrequenzstufen von 50 Hertz bis 200
Hertz fahren kann. So kann das Gerät
auch bei höheren Geschwindigkeiten
der Trägerplattform ausreichend kur-
Fotos: Thyssengas
Bei Thyssengas ist der Business Navigator
von LOGIBALL ein unverzichtbarer Bestandteil
der Arbeitsprozesse.
ze Profilabstände erreichen. Bei einer
Messfahrt mit 70 Stundenkilometern
werden laut Z+F noch Profile im Abstand von circa zehn Zentimetern (bei
200 Hertz) aufgezeichnet. Zusätzlich
können Profilauflösungsstufen von bis
zu 20.480 Punkte/360 Grad gewählt
werden.
Das Modell Z+F PROFILER
9012A ist speziell für Mobile
Mapping-Einsätze auf Straße
und Schiene konzipiert. Nach
Angaben der Hersteller ist das
Messrauschen im Nahbereich
der typischerweise dunklen
Oberflächen, zum Beispiel von Straßenbelägen und Tunneldecken, bis zu
50 Prozent reduziert. Der Z+F PROFILER 9012M ist mit einem sichtbaren
roten Laser-Marker ausgestattet. Damit lassen sich einzelne Segmente von
Scanprofilen direkt vor Ort am Objekt
sichtbar machen. Die Modelloptionen
9012A und 9012M sind auch in der
Kombination als Laserscanner 9012MA
erhältlich.
www.zf-laser.com
Straßen- und Geoinformation
Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
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Ganzheitliches Management
Das Netzinformationssystem BaSYS
bietet nach Angaben von ­BARTHAUER
Software umfassende Tools für die
Infrastrukturplanung und das Leitungsmanagement. Mit der neuen
Version, BaSYS 9, hat BARTHAUER ein
umfangreiches Update vorgenommen. Auf dieser Grundlage wurde
die bereits unter BaSYS 6 entwickelte
Straßendatenbank StraDATA den neuen Technologien angepasst. Wie alle
Software­
lösungen des Herstellers ist
auch StraDATA Teil des BARTHAUER
Multi-Plattform-Konzepts. Damit kann
StraDATA in alle marktrelevanten GISund CAD-Systeme integriert werden.
„Das Besondere an der von uns entwickelten Straßendatenbank ist, dass
die Daten der oberirdischen Straßeninfrastruktur in direktem Kontext zur
unterirdischen Infrastruktur als Grundlage für das kommunale InfrastrukturManagement genutzt werden können“,
so Andreas Koch, zuständig für den
Bereich Produktmanagement und
Consulting.
Dieses Konzept greift einen Trend
auf, der sich nach seiner Erfahrung
in den Kommunen abzeichnet: Während bisher kommunales Infrastruktur­
management auf unterschiedlichen,
mehr oder weniger komplexen EDVSystemen beruhte, führen die steigenden Ansprüche an ein ressourcenund kostenschonendes Management
zunehmend zu einem Umdenken hin
zu einer integrierten Datenhaltung. Die
Daten der ober- und unterirdischen
Infrastruktur werden dabei an zentraler
Stelle gehalten beziehungsweise fortgeführt und können für verschiedene
Zuständigkeiten mit entsprechenden
Zugriffsrechten zur Verfügung gestellt
werden. Auf dieser Grundlage sei zum
Beispiel eine zielgerichtete Koordination bei der Planung und Ausführung von Baumaßnahmen mehrerer
Fachsparten möglich. „Mit der Integration von StraDATA in unsere BaSYSWelt ermöglichen wir ein effizientes,
ganzheitliches Management kommunaler Infrastruktur“, so Koch zur Neuentwicklung.
In der Tat gehören Verkehrswege
zu den kostspieligsten Wirtschaftsgütern im kommunalen Bereich. Problematisch ist, dass die Haushaltsmittel immer knapper werden und sich
zeitgleich der Straßenzustand massiv
verschlechtert. Eine vorausschauen-
Screenshot: Barthauer Software GmbH
BARTHAUER stellt auf dem Straßen-Geo-Kongress 2015 die neue Version seiner Straßendatenbank StraDATA vor. Der Anbieter von
Software für Infrastrukturmanagement und Wasserwirtschaft hat das Update in die BaSYS-Welt eingebunden, um so künftig ein
ganzheitliches Management unter- und oberirdischer Infrastruktur zu ermöglichen.
Die neuentwickelte Straßendatenbank StraData integriert sich nahtlos in vorhandene Systeme – hier zum Beispiel AutoCAD.
de Organisation der Datenerfassung
und -führung kann wesentliche Voraussetzungen für eine nachhaltige
Investitions- und Sanierungsplanung
im Rahmen eines nachhaltigen Erhaltungsmanagements (Pavement
Management System, PMS) schaffen – davon ist man bei BARTHAUER
überzeugt. Dabei können sich die
Anforderungen an die Erfassung und
Führung eines Straßenkatasters sowohl aus qualitativer wie aus quan-
titativer Sicht sehr unterschiedlich
gestalten, weiß das Unternehmen.
Dementsprechend hat BARTHAUER
seine Straßendatenbank mit individuell konfigurierbaren Schnittstellen
und Funktionen ausgestattet, um den
besonderen Bedürfnissen der einzelnen Kommune gerecht zu werden.
Denn ferner ist im Rahmen der Doppik in den öffentlichen Haushalten
(Neues Kommunales Finanzmanagement, NKF) die Erstellung einer Er-
öffnungsbilanz erforderlich. „Mit der
neuen Version von StraDATA haben
wir eine Softwarelösung geschaffen,
die diesen Anforderungen gerecht
wird“, erklärt Koch. „Die Erweiterungsmöglichkeiten der Straßendatenbank
sind vielseitig“, so Koch weiter, „beispielsweise um die Verwaltung des
Straßenmobiliars, wie Schilder, Signalanlagen, Straßenmöbel oder Laternen“. In einem nächsten Schritt sei die
Integration von Anwendungen für die
Bereiche Erhaltungs- und PavementManagement geplant. In diesem Zusammenhang könnten Funktionen
für das Aufbruch-Management sowie
die Sanierungs- und Unterhaltungsplanung eingebunden werden.
Zu sehen sind die neuentwickelte
Straßendatenbank und ihre Möglichkeiten auf dem Straßen-GeoKongress 2015 vom 21. bis 22. April
2015 in Kornwest­heim bei Stuttgart.
Darüber hinaus widmet sich Andreas
Koch diesem Thema im Rahmen seines Fachvortrags auf dem Kongress.
Im Mittelpunkt steht die „Integrierte
Datenhaltung als Grundlage für effizientes Infrastruktur-Management“.
www.barthauer.de
Alles in einer Datenbank
Prozessunterstützung im
gesamten Projektverlauf
Die Firma Kommunal-Consult Becker
aus Wettenberg hat diese Aufgabenstellung in der KC- Fachsoftware „Straßenmanagement“ aufgenommen und
basierend auf GeoMedia-Smart-ClientKommunal professionell gelöst. Die
Lösung unterstützt nach Auskunft des
Unternehmens den kompletten Sanierungs- und Instandhaltungsprozess,
beginnend mit der Ermittlung des Sanierungsbedarfs und der Kostenschät-
zung für die Baumaßnahme. Über
den gesamten Zeitraum des Projekts
werden alle Kosten erfasst und für
die bilanzielle und beitragsrechtliche
Wert­ermittlung nachvollziehbar zugeordnet. Dies gilt schon in der Planungsphase, bei der die ­Lösung die Möglichkeit bietet, die anfallenden Kosten auf
einer Anlage im Bau zu erfassen. Die
Funktionen der Anlage im Bau umfassen die Rechnungsprüfung, die Überwachung der Ist- zu den Plankosten
sowie eine Dokumentenverwaltung
zur jeweiligen B
­ aumaßnahme. Mit Abschluss der Baumaßnahme werden auf
Basis der Aufmaße und Bestandspläne
die doppischen Wirtschaftsgüter inventarisiert und bewertet.
Straßenbeiträge integriert
im System
Für die Berechnung des Straßenbeitrags
sind neben den beitragsrelevanten Kosten weitere Grundstücksparameter zu
erheben. Der Beitrag wird für das Buchgrundstück erhoben. Darüber hinaus
ist die Geschossigkeit der Gebäude, die
Art der Grundstücksnutzung zu Wohn-,
Gewerbezwecken oder einer Mischnutzung und die beitragsrelevante Fläche
im Innen- und Außenbereich zu ermitteln. Bei wiederkehrenden Straßenbeiträgen sind die bisher geleisteten
Beitragszahlungen der vergangenen 25
Jahre zu erfassen und eine mögliche
Verschonfrist pro Grundstück zu ermitteln.
Speziell bei der Anwendung wiederkehrender Straßenbeiträge ist die
Ermittlung der Geschossigkeiten im
unbeplanten Innenbereich eine Herausforderung: Zwar definiert das Baugesetzbuch die Anforderungen an ein
Vollgeschoss, für Keller- und Dachge-
schosse ist die Überprüfung allerdings
schwierig. Daher werden die Geschossigkeiten in der Praxis oftmals durch Inaugenscheinnahme geschätzt – ein ungenaues Verfahren, das zur fehlerhaften
Berechnung der zu erhebenden Beträge
und im Extremfall sogar zur Aufhebung
der Satzung führen kann. Die Firma
Kommunal-Consult Becker hat auch
für diese komplexe Fragestellung eine
Antwort gefunden: einen Algorithmus
nämlich, der auf Basis der amtlichen
Katasterdaten sowie des amtlichen
Oberflächen- und Geländemodells eine
verlässliche Berechnung der Geschossigkeiten pro Gebäude ermöglicht. Die
Geschossigkeiten im beplanten Bereich
werden aus den Bebauungsplanwerken
übernommen.
Die Erstellung der Beitragsbescheide
und die Bereitstellung eines Datensatzes für das Finanzwesen runden das
Leistungsspektrum der KC-Fachsoftware ab. Ein integriertes Dokumentenmanagement soll darüber hinaus die
Bearbeitung von Widersprüchen erleichtern. Die Datenhaltung erfolgt pro
Wirtschaftsjahr und Abrechnungsperiode mit entsprechender Versionierung.
So lassen sich Veränderungsdaten, wie
Eigentümerwechsel, bei den wiederkehrenden Straßenbeiträgen ebenfalls
in diesen Zeiträumen dokumentieren
und verwalten.
Ganzheitliche Betrachtung
Die einheitliche Datenhaltung des
technischen Straßenbestands- und
Zustandskatasters in Verbindung mit
der bilanziellen und der beitragsrechtlichen Wertermittlung komplettieren
das Pavement-Management zu einer
ganzheitlichen kommunalen Straßendatenbank. „Die wiederkehrenden Stra-
Pavement-Management, Doppik und Anliegerbeiträge in einer Datenbank.
ßenbeiträge und die doppische Wert­
ermittlung haben in der kommunalen
Straßenverwaltung heute durchgängig
eine hohe Relevanz“, erläutert Thomas
Becker, Gründer des Unternehmens
Kommunal-Consult Becker. „Es war
unser Ziel, diese Themen auch in der
technischen Straßendatenbank zu unterstützen – und ich glaube, das ist uns
sehr gut gelungen!“
www.kc-systemhaus.de
www.kc-software.de
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Technisch liefert das Pavement-­
Management die Grundlagen für die
Ermittlung des Instandsetzungs- und
Sanierungsbedarfs im Straßenbau.
Doch auch buchhalterisch und bilanziell stellen solche Maßnahmen im Spannungsfeld von Doppik, Gebührenrecht
und Controlling hohe Anforderungen
an die Verantwortlichen. So müssen,
wie bei jeder konventionellen Baumaßnahme zunächst der Finanzierungsbedarf ermittelt und die Kosten im Verlauf
der Arbeiten anhand des Projektfortschritts kontrolliert werden. Bilanziell
sind im kommunalen Straßenbau allerdings Unterhaltungsmaßnahmen
und Investitionen zu unterscheiden.
Auch kann der Finanzierungsbedarf
bei grundhaften Erneuerungen kommunaler Straßen teilweise über Anliegerbeiträge gedeckt werden, die bilanziell als Sonderposten auszuweisen
sind. Auch die Kostengrundlage für
die Ermittlung der Beitragshöhe unterscheidet sich von der Kostengrundlage der Bilanzwertermittlung. So sind
etwa Kosten für den Grunderwerb und
Machbarkeitsstudien beitragsfähig, bilanziell werden diese Kosten nicht dem
Wirtschaftsgut Straße zugerechnet.
Kommunal-Consult Becker
Kommunal-Consult Becker erweitert die technische Straßendatenbank
um eine Fachlösung für wiederkehrende Straßenbeiträge
und die doppische Wertermittlung.
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Kommunale Straßenbeleuchtung
www.business-geomatics.com
Leuchtende Vorbilder
Eine Modernisierung der Straßenbeleuchtung kann den Kommunen erhebliche Kosten sparen.
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Solche Konzepte klingen viel versprechend, doch die Umsetzung der skizzierten Szenarien ist in den meisten
deutschen Kommunen wohl noch Zukunftsmusik – allein schon deshalb,
weil sie einen lichttechnischen Standard voraussetzen, der hierzulande
noch nicht die Regel ist: So schätzen
nach Untersuchungen der Deutschen
Energie-Agentur dena über 50 Prozent der Kommunen in Deutschland
Beleuchtungsdaten und
-kataster
Europarechtliche Vorgaben,
wirtschaftliche und ökologische Erwägungen veranlassen
viele Kommunen, ihre Beleuchtungskonzepte zu überprüfen.
den technischen Zustand der
Straßenbeleuchtung als modernisierungsbedürftig ein.
Der Bestand an ineffizienten
Quecksilberdampflampen, die
ab April 2015 in Europa nicht
mehr eingesetzt werden dürfen, liege in manchen Kommunen noch über 60 Prozent,
erklärt die dena. Der Zentralverband Elektrotechnik- und
Elektroindustrie (ZVEI) geht
davon aus, dass rund 100.000
dieser Leuchten vor höchstens
drei Jahren in den Markt eingebracht wurden. Verglichen mit
modernen LED-Leuchten liegt
ihre lichttechnische Wirksamkeit bei etwa 25 Prozent. Trotz
höherer Preise rechnet sich die
LED-Technik also über die Einsparung bei den Energiekosten
– manche Experten sehen hier
bundesweit ein Potenzial von rund 250
Millionen Euro. Kommunen, die schnell
aktiv werden, können zudem noch Fördermittel des Bundes und einzelner
Länder beantragen. Auch vergünstigte
KfW-Kredite stehen zur Verfügung.
Wartung und
Instandhaltung
Eine Modernisierung der Außenbeleuchtung kann darüber hinaus beitragen, die Kosten für Wartung und
Instandhaltung zu senken, argumentieren die Hersteller. Ein Weg führt über
eine Standardisierung der Leuchten
und Beleuchtungstechnik: In vielen
Kommunen ist über die Jahrzehnte
ein bunter Mischwald unterschiedlicher Systeme gewachsen. Manch ein
Verantwortlicher muss sich in seiner
Gemeinde um mehrere Dutzend unterschiedlicher Leuchtentypen kümmern
– mit unterschiedlichen Wartungsintervallen und Ersatzteilen. Die Anbieter
am Markt haben diesen Bedarf erkannt
und werben längst mit modularen Systemen, die aus möglichst wenigen,
einfach zu handhabenden Standardkomponenten bestehen.
Systematisch planen
und durchführen
Dass die Modernisierung im Segment
der kommunalen Straßenbeleuchtung
Als ersten Schritt empfehlen Fachleute,
zunächst die aktuelle Situation in der
jeweiligen Kommune zu beleuchten:
Welche Anlagen sind überhaupt vorhanden? Wieviel Strom ­verbrauchen die
Bestandsanlagen? Welche Wartungs­
kosten fallen an? Aus einem strukturierten Datenbestand, der zum Beispiel
im Zusammenhang mit einer Straßendatenerfassung mit relativ geringem
Aufwand gewonnen werden kann,
können diese Kennzahlen bei Bedarf
schnell herausgezogen werden. Eingebunden in ein kommunales Beleuchtungskataster, das heute bei Anbietern
von GIS und Straßendatenbanken zum
Standard-Portfolio gehört, helfen diese
Daten bei der Bestandsaufnahme und
Planung sinnvoller Modernisierungsmaßnahmen. Zudem unterstützen die
Lösungen den wirtschaftlichen Betrieb
der öffentlichen Beleuchtung.
Neue Betriebsmodelle
Im Zusammenhang mit der Modernisierung wird häufig auch die Frage
akut, wie die Aufgabe der öffentlichen Beleuchtung in einer Kommune
grundsätzlich am besten gelöst wird.
Auch in diesem Bereich der öffentlichen Daseinsvorsorge zeigen inzwischen zahlreiche Beispiele, dass neue
Betriebs – und Nutzungsmodelle die
öffentlichen Kassen durchaus in nennenswertem Umfang entlasten können. (pq)
Auf der Suche nach der Lücke
4,5 Kilometer legen Autofahrer laut
einer aktuellen Studie der Apcoa
Parking durchschnittlich zurück, bis
sie endlich eine Parklücke gefunden
haben. Das kostet Zeit, Benzin und
Nerven. Ein neues Sensorsystem von
Siemens, das zum Beispiel an oder
in Straßenleuchten angebracht werden kann, soll dazu beitragen, die
Nutzung von städtischem Parkraum
zu optimieren und Parksuchverkehr
in den Städten zu verringern. Derzeit
wird die Über-Kopf-Sensorik auf dem
Testgelände in München auf Herz und
Nieren geprüft. Ein erstes Pilotprojekt
ist für Sommer 2015 in Berlin geplant.
Ein Sensornetzwerk – basierend auf
neu entwickelter, über Kopf angebrachter Radarsensorik – überwacht
ständig den Parkraum und meldet den
Belegungsstatus von Parkflächen an
eine Parkleitzentrale. Die Lösung zeigt
nicht nur an, ob sich ein Objekt auf
der Parkplatzfläche befindet, sondern
liefert auch Informationen zu Position
und Größe des Fahrzeugs, heißt es
seitens des Herstellers. Auch Behinderungen von Radwegen, Busspuren
oder Garagen- und Hofeinfahrten
durch falsch geparkte Fahrzeuge erkennt das Überkopf-System.
Die Messdaten gehen per Mobilfunk
an die Zentrale, welche aus den Sensordaten die entsprechende Parkplatzbelegung errechnet und diese für die
weitere Nutzung –beispielsweise im
Rahmen einer App zur Parkplatzsuche
verfügbar macht. Das Besondere an
der Lösung ist, dass die Software mit
einem lernenden System arbeitet, erklärt Siemens. Sie erkennt wiederkehrende Muster in der Parkplatzsituation
und errechnet auf dieser Grundlage
Prognosen. So weiß der Nutzer, welche Situation ihn bei seiner Ankunft
erwartet.
Für die Anbindung der Sensoren an
das Internet nutzt Siemens Technologie des amerikanischen Unternehmens Intel. Mit der Intel IoT (Internet
of Things) Plattform können Daten
der Parksensoren sicher und flexibel
mit der Zentrale verbunden werden.
Siemens und Intel legen damit die
Basis eines Sensor- und Kommunikationsnetzwerkes für zukünftige Smart
City Konzepte.
www.siemens.com/mobility
www.siemens.com/presse
Erhebliche
Einsparpotenziale
nur zögerlich in Gang kommt, hat sicher nichts mit einem Mangel nachvollziehbarer Argumente und Angebote zu
tun. Viele Kommunen wissen einfach
nicht, wie sie die notwendige Modernisierung planen und umsetzen können.
Hier setzen Beratungsangebote, wie
etwa die Roadshow Energieeffiziente
Straßenbeleuchtung der dena an, die
den Städten und Gemeinden einen
möglichst niedrigschwelligen Einstieg
in das Thema ermöglichen sollen.
archiexpo/LECCOR
Auf einer neun Kilometer langen Straße in Albertslund, einem Vorort von
Kopenhagen, testen derzeit rund 25
Unternehmen und Institutionen Konzepte für die Straßenbeleuchtung der
Zukunft. In diesem wohl weltweit einmaligen Praxislabor für Außenbeleuchtung geht es nicht mehr in erster Linie
um die lichttechnische Ausstattung
der Straßenleuchten, sondern um ihre Intelligenz: Ausgerüstet mit eigener
Internetadresse, Kommunikationstechnik und unterschiedlichen Sensoren
sollen die Straßenlaternen zum Beispiel in die Lage versetzt werden, ihre
Helligkeit dem Wetter oder der Bewegungen von Fußgängern anzupassen
und wartungsrelevante Informationen
wie hohe Luftverschmutzung oder
technische Defekte zu melden. An der
Technischen Universität Kopenhagen wurde sogar ein Mast entwickelt,
der die Leuchte selbsttätig mit Windund Solarenergie versorgt.
Die smarte Straßenbeleuchtung soll
mittelfristig nicht nur die Ausgaben der
Stadt, sondern auch den CO2-Ausstoß
senken. Rund sechs Prozent der globalen Treibhausgasemission werden
nämlich heute durch die Beleuchtung
unserer Straßen verursacht, schätzen
Experten. Auch in Deutschland gibt es
bereits Beleuchtungsanbieter, die mit
innovativen Lichtmanagement-Systemen eine automatisierte Steuerung
der Straßenbeleuchtung beziehungsweise deren Einbindung in andere
kommunale Systeme versprechen.
Ein Sensornetzwerk überwacht ständig den Parkraum und meldet den Belegungsstatus von Parkflächen an eine Parkleitzentrale. Das Ergebnis erhält der Fahrer.
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
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DRONESCOM 2015
Anwendungsfelder
DRONESCOM 2015
· Agrartechnik
· Bergbau
· Film- und Fernsehen
Leistungsschau für den zivilen UAV-Einsatz am 29. und 30. September auf der Zeche Zollverein in Essen
ter aus, sie entwickeln sich zunehmend
zu intelligenten Plattformen, auf denen
unterschiedliche Sensoren und Kommunikationstechniken für ganz spezielle Befliegungsaufgaben kombiniert
werden. Schon heute vermessen UAVs
Grundstücke und Straßen, überprüfen
Bauwerke, Gaspipelines und Windkraftanlagen auf Schäden. Sie überwachen
Luftschadstoffe, spüren verschüttete
Personen auf, liefern Sicherheitskräften
einen Überblick über Großveranstaltungen und ermöglichen spektakuläre
Flugaufnahmen für Film- und Fernsehproduktionen. Auch den Paket- und
Zustelldienst werden die kleinen Flieger wohl demnächst revolutionieren,
das jedenfalls behaupten Experten der
Branche. Zukunftsforscher glauben,
dass die Flugsysteme in nicht allzu ferner Zeit im Alltag eine ähnlich selbstverständliche Rolle spielen werden wie
etwa heute das Smartphone.
Auf dem Gelände des Weltkulturer- 1
bes Zeche Zollverein in Essen bieten
sich für die erste Leistungsschau dieser
Art nahezu perfekte Bedingungen. Im 1
weltbekannten red dot Museum findet
Drohnen live
Vorführungen am Objekt auf der DRONESCOM 2015
auf einem Feld“, weiß Krückel. „Dazu
braucht man reale Befliegungsobjekte
und Bedingungen, wie sie bei Projekten wirklich vorherrschen können."
Genau diesen Rahmen liefert das
Gelände der Zeche Zollverein in nahezu perfekter Bündelung. Hier sind
die wichtigsten Anwendungsszenarien
von Befliegungsprojekten unter realen
Ansprüchen nachstellbar, so dass die
Fachbesucher direkt einen Eindruck
von der Leistungsfähigkeit der Befliegungsgeräte gewinnen können.
Der Kongress mit begleitender
Fachausstellung bietet jedoch nicht
nur UAV-Herstellern, sondern auch
Anbietern von Software und Sensorik
erstmals eine branchenübergreifende
Plattform zur Leistungsdemonstration.
„Wir möchten dazu beitragen, diesen
spannenden Markt in allen Facetten
abzubilden und proaktiv zu entwickeln", erläutert Peter Krückel. Dazu
sei es auch erforderlich, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle
darzustellen. In diesem Sinne versteht
sich die DRONESCOM tatsächlich als
umfassende Leistungsschau.
Fotos: Stiftung Zollverein
Die Zeche Zollverein, die ehemals
größte Steinkohlenzeche der Welt und
größte Kokerei Europas, ist ein lebendiges Symbol für die Industriekultur
im Ruhrgebiet und vielleicht eine der
eindrucksvollsten Event-Locations in
Europa. Die aufwendig restaurierten
Gebäude und Anlagen – darunter Maschinenhallen, Werkstätten, Schächte,
Gleise, Förderbänder, Rohrleitungen
und vieles mehr – bieten eine einmalige Kulisse für die Befliegung mit
High-Tech-Drohnen, UAVs oder anderen Spezialbefliegungsgeräten. Leistungsfähige Technologie lässt sich in
diesem Rahmen perfekt inszenieren
und überzeugend demonstrieren.
„Hier können Austeller ihren potenziellen Kunden unter realen Bedingungen zeigen, wie nah etwa die
Drohne an das aufzunehmende Objekt
wirklich heranfliegen kann, wie flexibel
sie steuerbar ist und wie stabil sie in der
Luft steht“, so Peter Krückel, Geschäftsführer der Firma sig Media aus Köln, die
die DRONESCOM erstmals veranstaltet.
„Das geht nun mal nicht auf der grünen Wiese vor einer Messehalle oder
Auch internationalen Fachbesuchern und Ausstellern wird das monumentale
Denkmal deutscher Industriegeschichte nachhaltig in Erinnerung bleiben.
dabei eine spezielle Nachtflug-Demo
am Abend des 29. September 2015 dar.
Weitere Informationen unter
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www.dronescom.de
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·S
icherheit und
Überwachung
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· Vermessung und
Landaufnahme
Übersicht Themenparks für Flugdemos · Zustell-Logistik
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red dot
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museum
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red dot
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museum
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Themenpark
III: Vorplatz Halle 12
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Befliegungsthema:
Zustell-Logistik
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Themenpark IV: Ehrenhof
Befliegungsthema: Film- und Fernsehproduktion, Großraumüberwachung u
­ nd Sicherheit
red dot
design
museum
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Themenpark I: Mischanlage/Kokerei
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Befliegungsthema:
Gebäudemonitoring/Bergbau
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red dot
design
museum
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Themenpark II: Gleisstrasse
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Befliegungsthema:
Leitungsbefliegung und ­Vermessung
red dot
design
museum
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red dot
design
museum
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red dot
design
museum
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der Fachkongress mit der begleitenden Fachausstellung statt und auf dem
Zechengelände selbst werden in vier
Themenparks Live-Befliegungs-Shows
durchgeführt. Das Top-Highlight stellt
4
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1
In vier Themenparks
auf dem Gelände der
Zeche Zollverein finden Live-Flug-Demos
während des gesamten Events statt.
1
red dot
design
museum
Anzeige
Drohnen oder UAVs (unmanned aerial
vehicles) für den zivilen Einsatz zeigen
eine enorme Entwicklungsdynamik
und erschließen immer neue Anwendungsgebiete von der Vermessung
über den Rettungsdienst bis hin zur
Filmproduktion. Was die kleinen Flieger heute schon können und welche
Trends sich abzeichnen, wird die Leistungsschau am 29. und 30. September
2015 in Essen demonstrieren. Auf der
historischen Zeche Zollverein werden
internationale UAV-, Software- und
Hardwareanbieter sowie Dienstleister
spannende Einblicke in den aktuellen
Stand der Technik geben – Live-Demonstrationen, Projektbeispiele und
Simulationen sind nur einige Beispiele
aus dem breit gefächerten Angebot
für die Fachbesucher. Veranstalter ist
die Firma sig Media aus Köln, die seit
vielen Jahren hochwertige BusinessVeranstaltungen und Fachkongresse in
unterschiedlichen Themen- und Branchenbereichen erfolgreich durchführt.
Moderne Drohnen zeichnen sich
nicht nur durch stetig optimierte Flugeigenschaften und Transportparame-
· Gebäude- und
Infrastruktur-Monitoring
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Facility Management
www.business-geomatics.com
Dokumentation am Campus
Die Fach- und Kongressmesse Facility Management
hebt das Thema CAFM hervor.
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Mehr als 5.000 Besucher und 500 Kongressteilnehmer konnte die Facility Management im vergangenen Jahr begrüßen. Vom 24. bis zum 26. März 2015 öffnet die Fach- und Kongressmesse mit
dem Veranstalter Mesago wieder ihre
Tore in Frankfurt für Geschäftsführer,
Entscheider und Lösungsanbieter. Das
Themenspektrum deckt technische,
kaufmännische und infrastrukturelle
Facility Services genauso ab wie Asset
Management und Energiemanagement.
Besondere Aufmerksamkeit liegt auf
dem Fachbereich Computer Aided Facility Management (CAFM). Innerhalb
dieses Segments hebt der Veranstalter
etwa das mobile CAFM hervor. Das
Software-Unternehmen CONJECT beispielsweise zeigt sein erweitertes Angebot an mobilen Applikationen für
die Instandhaltung, Elektroprüfung,
Baumkataster und Reinigungskontrolle. Diese Apps sind mit dem Betriebssystem iOS kompatibel, die Nutzung
auf Android- und Windows-basierten
Smartphones ist bei CONJECT in Planung beziehungsweise teilweise bereits verfügbar.
Das Softwarehaus Kolibri Software
& Systems stellt auf der Facility Ma-
nagement die neue Generation seines
Systems Kolibri Immobilienmanagement vor. Es zeichnet sich unter anderem durch frei definierbare Gebäudestrukturen, Bauteile und technische
Gebäudeausrüstung, die Inventarverwaltung, Verbrauchs- und Energiemonitoring, umfassendes Berichtswesen
sowie Flurstücksverwaltung aus.
Die Software Technisches Objektmanagement (TOM) stammt von der
Firma M.O.P. Management-Organisations-Partner und richtet sich speziell
an Unternehmen, die wartungspflichtige Objekte aller Art besitzen oder
im Kundenauftrag betreuen. Dazu
gehören technische Anlagen aus der
Gebäude- und Haustechnik sowie ortsveränderliche Geräte.
Das Thema CAFM schlägt sich auch
im Forumsprogramm der Messe nieder. So werden etwa die Ergebnisse
des CAFM Trendreports 2015 von dem
Verband GEFMA vorgestellt. Weiterhin
präsentieren verschiedene Unternehmen Leitlinien bei der Beschaffung und
Einführung von CAFM. In einem Impulsgespräch wird außerdem über „15
Jahre Kompetenz - Innovation - Trends“
gesprochen.
www.mesago.de/FM
schiedlichen Anforderungen anwenderfreundlich abzubilden und die
Arbeitsprozesse zu optimieren“, erläutert Andreas Friese, Projektleiter bei
ARC-GREENLAB und zuständig für die
Implementierung sowie Betreuung der
Lösung. Primär sollte zunächst eine lückenlose Dokumentation der Vorgänge gewährleistet werden. Dies beinhaltete auch die sichere Nachweisführung
und eine transparente Kostenstruktur.
Regelmäßige Maßnahmen wie Wartungsarbeiten sollen gesteuert und
abgewickelt werden, eine Kontrolle
technischer Abläufe möglich sein.
Das Ringschluss-System in ProOffice
ermöglicht nach Angaben von ARCGREENLAB sogar den Zugang von jedem beliebigen Punkt im Programm.
Das Programm verfügt neben vielen
Auswertungsmöglichkeiten auch über
die Möglichkeit, eigene Bereiche zu
hinterlegen.
Erfasst und koordiniert werden beim
Studentenwerk Aachen hauptsächlich
Ende der Zettelwirtschaft: Mehr als 100 Einzelgebäude erfasst das Studentenwerk
Aachen in dem neuen ­Gebäudemanagementsystem ProOffice.
die Aufgaben der 20 Hausmeister, die
zugleich Fachhandwerker sind. Sie arbeiten ebenfalls mit dem System. „Vor
der Einführung gab es bei manchen
eine gewisse Skepsis, ob alle mit dem
Programm zurechtkommen würden
und welche Probleme sich aus einer
kompletten Umstrukturierung der
Schadenserfassung und -abwicklung
ergeben könnten“, sagt Projektleiter
Keutgen. Doch schnell sei dann klar
geworden, „dass jeder, der ein Handy
bedienen kann, auch mit ProOffice zurechtkommt. Für Anwender ist das System sehr leicht bedienbar.“ Das zeigte
unter anderem auch die für eine Woche
angesetzte Pilotphase. Sie konnte das
Studentenwerk nach zwei Tagen aufgeben und produktiv gehen.
Mittlerweile sind alle Masken auf
die jeweiligen Benutzergruppen zugeschnitten. So stellen Keutgen und sein
Team auch Zeitersparnis sicher. „Die
Eingabe geht schnell und unproblematisch. Es ist viel weniger Aufwand als die
frühere Zettelwirtschaft“, so Keutgen.
Etwa 2.000 Schadensmeldungen sind
in diesem Jahr über ProOffice erfasst
worden. „Für uns ist bei der Menge an
Meldungen wichtig, auch die Bearbeiterseite entsprechend funktionsfähig
zu machen“, so Keutgen.
Künftig möchte der Projektleiter mit
ProOffice auch Wirtschaftlichkeitsberechnungen anstellen und Aufgaben
monetär erfassen. Damit sollen Kostenoptimierungen verfolgt werden.
Auch der Bereich Gastro soll demnächst mit ProOffice verwaltet werden. Derzeit werden alle Geräte und
Wartungstermine erfasst. Für Keutgen
selbst ist das Projekt damit noch lange
nicht abgeschlossen: „ProOffice heißt
für mich so etwas wie Ziele ohne Grenzen. Wir sind dabei, unsere Möglichkeiten ständig zu erweitern.“
www.arc-greenlab.de
Im nächtlichen Brigachtal
Aufdeckung von Wärmelecks im Liegenschaftsmanagement: Kita Bondelbach in Brigachtal
(Baden-Württemberg) lässt Thermographie-Analyse machen.
Verliert das Haus irgendwo Wärme?
Wie dicht ist die Gebäudehülle? Kann
an Türen und Fenstern Wärme entweichen? Fragen wie diese stehen bei
Thermographie-Analysen von Liegenschaften im Vordergrund. Die energetischen Wärmebilder geben Aufschluss
über die Schwachstellen eines Gebäudes. Dass dadurch hohe Kosten für Heizung und Warmwasser anfallen, liegt
auf der Hand.
Diese Wärmelecks nahm auch die
Kindertagesstätte Bondelbach ins Visier. Die baden-württembergische
Gemeinde Brigachtal fotografierte
zusammen mit Ökostrom-Anbieter Energiedienst und der Firma Delta24 die
Gebäudehülle der öffentlichen Einrichtung mit einer Wärmebildkamera. Anfang Februar wurden die Aufnahmen
im nächtlichen Brigachtal gemacht, um
so die Temperaturunterschiede gut zu
verdeutlichen. Die Außentemperatur
lag unter 5 Grad Celsius und die beheizte Kita zeichnete sich klar ab.
Im Endergebnis zeigen die Fotos,
an welchen Stellen sich die Schwachstellen der Liegenschaft befinden und
Wärme auf dem Haus entweicht. Die
Temperaturunterschiede sind auf den
Thermographie-Aufnahmen farbco-
diert. Wärmlecks zeigen sich durch eine
gelbe bis rote Färbung und verdeutlichen, dass dort die Temperatur höher ist. „Diese Untersuchungen helfen,
Geld zu sparen“, sagt Marcel Schmidt,
Leiter Vertriebskanäle und Sonderthemen bei Energiedienst. „Brigachtal
weiß nun, wo etwas an der Kindertagesstätte gemacht werden sollte.“ Der
Energiedienst bietet die Möglichkeit
der Thermographie-Aufnahmen so-
wohl für öffentliche Gebäude als auch
für private Hausbesitzer an.
Die Kita Bondelbach wird nun ihren
20-seitigen Bericht durchgehen und
sich die Außenaufnahmen mit Erläuterungen ansehen. Auch Tipps zur
Behebung der Schwachstellen sowie
Hinweise zur aktuellen Energiesparverordnung lieferte der Energiedienst.
www.energiedienst.de
www.delta24.de
Energiedienst
CAFM ist vertreten
Über 100 Einzelgebäude, darunter etwa 5.000 Wohneinheiten und mehrere
Kindertagesstätten werden beim Studentenwerk Aachen mit einem softwarebasierten Gebäudemanagementsystem erfasst. 40 Anwender arbeiten
seit gut einem Jahr damit. Die Rede
ist von der Software ProOffice. „ProOffice hat uns ein gutes Stück nach vorne gebracht. Die intuitive Bedienung
ermöglicht eine breite Anwendung“,
erklärt Michael Keutgen, Projektleiter
beim Studentenwerk Aachen.
Zuvor hatte man das System GEBman
genutzt, um die papiergestützten Verwaltungsabläufe auf ein Minimum zu
reduzieren. So konnten bereits viele
Workflows im System abgebildet werden. Dadurch wurde die Arbeit übersichtlicher und effizienter. Aber erst die
intuitive Bedienbarkeit von ProOffice
ermöglicht den Einsatz bei allen Beteiligten.
„Eine der zentralen Projektanforderungen bestand darin, die unter-
Studentenwerk Aachen
Mesago
Studentenwerk Aachen setzt beim Gebäudemanagement auf die Software ProOffice.
Die Schwachstellen in der Gebäudehülle enttarnt: Öffentliche Einrichtungen wie
die Kita Bondelbach und Privatgebäude profitieren von der Wärme-Analyse.
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
|9
Facility Management
www.business-geomatics.com
Bilanz für CAFM-Zertifikat
20 Computer Aided Facility Management (CAFM-)Produkte sind zu Beginn
des Jahres 2015 mit dem Zertifikat der
GEFMA ausgezeichnet. Die SoftwareLösungen haben anhand von 13
Kriterienkatalogen nachgewiesen,
dass sie für diese Anwendungen einen
Mindeststandard erfüllen. Damit zieht
die German Facility Management
Association (GEFMA) Bilanz für die
fünfjährige Einsatzzeit ihres Qualitätsstandards. Der Verband sieht die Akzeptanz des Zertifikats auch dadurch
bestätigt, dass sich – bei nur zwei
Ausnahmen – bislang alle erstzertifizierten Produkte der zweijährigen
Wiederholungsprüfung gestellt haben.
Zunehmend werde das Zertifikat auch
in Ausschreibungen als Präqualifikation vorausgesetzt. Das Zertifizierungsverfahren umfasst auf der Grundlage
der Richtlinie GEFMA 444 (Stand
Januar 2015) 13 Kriterienkataloge
(Basiskatalog, Flächen-, Instandhaltungs-, Inventar-, Reinigungs-, Reservierungs-, Schließanlagen-, Umzugs-,
Vermietungs- und Umweltschutzmanagement, Energiecontrolling,
Sicherheit und Arbeitsschutz sowie
Help- und Service-Desk). Basiskatalog,
Flächenmanagement und Instandhaltungsmanagement gelten als Mindestkriterien und sind verpflichtend. Das
GEFMA-Zertifikat wird für die konkret
geprüfte Version einer Software für
die Dauer von zwei Jahren erteilt und
dokumentiert die Einhaltung von Mindeststandards der geprüften Anwendungsfunktionalitäten.
Hinweise zeigen Wirkung
Wo CAFM bereits genutzt wird,
wächst die Nachfrage nach einem vertiefenden Einsatz und der Ausweitung
auf zusätzliche Anwendungsgebiete.
Wo es um Neuanfragen geht, sei der
CAFM-Markt sehr agil. Dieses Ergebnis zeigt sich für den Branchenverband
CAFM RING nach punktuellen Umfragen bei Anbietern und Anwendern.
Auffällig sei zudem, dass offenbar die
Berichtsfülle über Referenzprojekte
sowie die stete Aufklärungsarbeit von
Verbänden und Fachmedien zu höheren Kenntnissen der Interessenten
geführt haben, wenn es um die Vorbereitung von CAFM-Projekten geht. Der
Verband sieht sich dadurch bestätigt,
auch weiterhin in seinen Leitfäden auf
relevante Regeln für die Einführung
von CAFM hinzuweisen.
DWA-Tagung: Kanal integriert
Die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall
(DWA) zeigt am 22. und 23. April in
Köln auf seiner Fachveranstaltung
„GIS, KIS und GDI in der Wasserwirtschaft“ die Bedeutung von Geoinformationen in diesem Sektor. Fragen
nach der Auswirkung von INSPIRE und
offenen Standards stehen dabei im
Vordergrund. Das Thema Kanalinformationssysteme (KIS) wird erstmals im
Programm behandelt. Die zweitägige
Veranstaltung gliedert sich in sechs
Blöcke: Neben dem Statusbericht der
DWA, der EU-Richtlinie INSPIRE im
Kontext der Wasserrahmenrichtlinie
und der Hochwasserrisikomanagementrichtlinie finden auch Themen
wie Visualisierung, 3D, Datenschutz,
Regelwerke und Betriebsführungssysteme Eingang ins Programm. Eine
Fachausstellung begleitet die Tagung.
Der Ausstellerworkshop thematisiert
die „Sicherung der Datenqualität“.
Praxiserprobtes Verfahren
Der Software-Anbieter INFOMA stellt neue Web-Module für sein gleichnamiges Liegenschafts- und
­Gebäudemanagement auf Basis von newsystem Version 7 vor.
Das Meldungsmanagement und die
Auftragserfassung sind die zwei zentralen Themen, die über die neuen
Web-Module für INFOMA Liegenschafts- und Gebäudemanagement
zur Verfügung stehen. Die im vergangenen Herbst eingeführte Version 7
von newsystem bildet dazu die Basis.
Der Anbieter INFOMA stellt die Neuerungen auf der Messe Facility Management 2015 vor.
Für die vielfältigen Anforderungen
im kommunalen Liegenschafts- und
Gebäudemanagement bietet das Fachverfahren verschiedene Module, unter
anderem für Instandhaltung, Wartung
und Prüfung, Energie-, Reinigungsund Schadstoffmanagement sowie
CAD- und GIS-Anbindung. Für die
Nutzung dieser Tools via Internet und
von mobilen Endgeräten stehen laut
INFOMA durchgängig Anwendungen
bereit, zum Beispiel für Hausmeisterund Instandhaltungsaufgaben.
Speziell für den Bereich Facility Management hat INFOMA zudem das
neue Handlungsfeld „Liegenschaftsund Gebäudemanagement“ für seine
Business Intelligence(BI)-Lösung entwickelt. Es stellt Berichte und Auswertungen auf Basis von Informationen
und intelligenten Verknüpfungen aus
den Bereichen Finanzbuchhaltung
und Liegenschafts- und Gebäudemanagement bereit. „So lassen sich beispielsweise alle Aufwendungen, Maßnahmen und deren Gewerke für eine
Liegenschaft sachkontengenau auswerten“, heißt es in einer Mitteilung
von INFOMA. Auch bilanzielle Zugänge
durch energetische Sanierungsmaßnahmen könnten dargestellt und den
Vorjahresveränderungen gegenübergestellt werden.
Die derzeitige Version der FM-Tools
ist für alle aktuellen Betriebssysteme
bis hin zu Windows 8.1 verfügbar und
bietet sowohl die CAD-Visualisierung
als auch weitere flexible Auswertungen
über .NET-Berichte für die Bereiche Gebäude, Verträge und Aufträge.
www.infoma.de
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Nachrichten
10
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Software & Anwendungen
www.business-geomatics.com
Zugänglich für Europa
Nachrichten
Neuer Planungsrechner hilft
beim Ausbau
Die Europäische Kommission beauftragt den Aufbau eines EU-Open-­
Data-Portals. Das Ziel dieser EU-weiten Plattform soll es sein, öffentliche
Datenbestände aus 39 europäischen
Ländern bereitzustellen, um deren Auffindbarkeit und Wiederverwertung zu
verbessern. Die Daten sollen frei zur
Verfügung gestellt werden, sodass jeder Bürger mit einem Internetzugang
Zugriff darauf hat. Außerdem soll die
Wirtschaft das ökonomische Potenzial
der Daten freisetzen.
Konsortialführer des auf drei Jahre
ausgelegten und mehrere Millionen
Euro umfassenden Projektes ist Capgemini Nederland. Beteiligt sind zahl-
MUNLV NRW
Die Europäische Kommission gibt den Startschuss für ein EU-weites
Open Data-Portal. Die
Firma con terra unterstützt den Bereich der
Geo­dateninfrastruktur.
Karten wie diese zum Umgebungslärm in NRW zeigen, welche Anwendungen auf Basis öffentlicher Daten möglich sind.
reiche Partner wie Sogeti, INTRASOFT
International, das Open Data Institute, Fraunhofer FOKUS, die University of Southampton und time.lex.
Das Unternehmen con terra ist für
den Bereich raumbezogene Daten verantwortlich. Durch eine Öffnung der
Open Data als Triebkraft
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Das Bundeskabinett hat am 11.
Februar 2015 Änderungen des Informationsweiterverwendungsgesetzes
(IWG) beschlossen.
Der entwickelte Gesetzentwurf soll
die neuen EU-Bestimmungen über
die Weiterverwendung von Informationen des öffentlichen Sektors
in deutsches Recht überführen.
Der Bundesminister für Wirtschaft
und Energie Sigmar Gabriel betont:
„Staatliche Informationen spielen als
Triebkraft der Wirtschaft im Digitalzeitalter eine zentrale Rolle. Karten
und Satellitenbilder, statistische und
Unternehmensdaten sowie Meldeund Patentregister bilden das Ausgangsmaterial für eine Vielzahl von
Produkten und Diensten wie Navigationssystemen, Wettervorhersagen
sowie Finanz- und Versicherungs-
dienstleistungen. Das IWG erlaubt
es, diese Daten von öffentlichen Stellen künftig weiterzuverwenden, ohne dass es dazu einer Entscheidung
der öffentlichen Stelle bedarf.“
Das ist ein wichtiger Schritt für Open
Data. Die Neuregelung des IWG soll
dafür die Weichen stellen, dass in
Deutschland Informationen von
Behörden für private und wirtschaftliche Zwecke weiterverwendet werden dürfen.
Darüber hinaus wird der Anwendungsbereich des IWG auf Informationen von staatlichen Bibliotheken,
Museen und Archive ausgeweitet
und die Grundsätze für die Bemessung von Entgelten für Daten präzisiert. Nicht zuletzt stützt das IWG
den Ansatz des nationalen Open
Data-Portals GovData.
Geodateninfrastrukturen und deren
Integration in Open Data-Portale und
Kataloge soll innerhalb des Projektes
der vereinfachte Zugang zu den öffentlichen Daten und Informationen sowie
deren Nutzung gefördert werden. con
terra hat bereits nationale und internationale Geodateninfrastrukturen aufgebaut. Für das EU-Open-Data-Portal
wird das Unternehmen eng mit dem
Fraunhofer FOKUS zusammenarbeiten. Die beiden Partner werden sogenannte Harvesting-Mechanismen
entwickeln. Sie fokussieren darauf,
Metadaten aus INSPIRE-Portalen aufzufinden und in dem DCAT-AP-Profil
zu verorten. So soll die Grundlage
gelegt werden, um offene Geodaten
von EU-Mitgliedsstaaten und weiteren
europäischen Ländern auf EU-Ebene
weiter zu verbreiten und qualitativ zu
verbessern. Um die Suche nach Ortsnamen zu verfeinern, realisiert con terra
einen Gazetteer auf Basis der INSPIRE
Annex I Geographische Namen. FMETechnologie und die Software smart.
finder kommen dazu zum Einsatz.
Um räumliche Daten zu visualisieren,
setzt con terra auf seine Technologie
map.apps. Marc Kleemann, Market
Delivery Manager für E-Government,
Open Data und Open Government bei
con terra, verweist auf die Triebfeder
INSPIRE und führt an: „Es ist nun an der
Zeit, diese Geodateninfrastrukturen
mit Open Data-Infrastrukturen nachhaltig zu verbinden und eine breitere
Nutzung zu ermöglichen.“
Das Fraunhofer FOKUS lässt in das
EU-Projekt ebenfalls seine Erfahrungen
einfließen. Das Institut zeichnet verantwortlich für der Entwicklung und den
Betrieb von Open Data-Plattformen
wie GovData und Portale für Berlin,
Hamburg und Amsterdam. Das paneuropäische Open Data-Portal ist für
das Fraunhofer-Institut aber etwas Besonderes. „Es ist ein Meilenstein für die
grenz- und sektor-übergreifende Weiterverwendung von Daten der öffentlichen Hand in Europa“, sagt Matthias
Flügge, Leiter des eGovernment- Kompetenzzentrums ELAN am FraunhoferInstitut FOKUS. Prof. Dr. Ina Schieferdecker, Leiterin des Fraunhofer FOKUS
fügt hinzu: „Daten werden zunehmend
nicht nur als Wirtschafts-, sondern auch
als Gemeingut verstanden. Dabei entstehen Mehrwerte häufig erst durch
die Vernetzung von Daten unterschiedlichster Quellen.“ Man wolle dazu beitragen, diese Mehrwerte zu heben.
www.fokus.fraunhofer.de
www.conterra.de
Das Landesamt für Natur, Umwelt und
Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat
seine Online-Anwendung, den Energieatlas NRW, um ein neues Modul
erweitert. Der Planungsrechner soll
dazu dienen, die Möglichkeiten und
Chancen sowie die in der Region zu
erzielende Wertschöpfung beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu präsentieren. So können beispielsweise
Daten zur installierten Leistung, zum
Stromertrag, zu genutzter Fläche oder
der CO2-Einsparung durch die Nutzung
erneuerbarer Energien übersichtlich
in Diagrammen oder Grafiken abgerufen werden. In einem sogenannten
Energiesteckbrief werden Schaubilder
zu den abgerufenen Informationen,
inklusive der entsprechenden Werte
allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Energieatlas NRW
richtet sich an Bürger, Planungsbüros,
Behörden und Kommunalpolitiker, die
sich zum Stand und über die Ausbaumöglichkeiten erneuerbarer Energien
informieren wollen.
WebGIS Cadenza unterstützt
südafrikanisches Projekt
Die Karlsruher Firma Disy Informationssysteme und die Partner aus Forschung und Wirtschaft geben in ihrem
gemeinsamen Projekt „Integriertes
Wasserressourcenmanagement im
Pilotgebiet Mittlerer Olifants, Südafrika (MOSA)“ Zwischenergebnisse
bekannt. Ziel von MOSA ist es, die
Schwierigkeiten rund um Dürre- und
Niederschlagsperioden am Olifants
River mit einer koordinierten Entwicklung und Bewirtschaftung von Wasser,
Land und den damit verbundenen
Ressourcen entgegenzukommen. Disy
hat dazu in enger Kooperation mit
dem Lehrstuhl für Umwelttechnik und
Ökologie im Bauwesen (U+Ö) der
Ruhr-Universität Bochum robuste und
benutzerfreundliche GIS-basierte Planungsmethoden für die Priorisierung
wasserwirtschaftlicher Maßnahmen
entwickelt. Dabei kommen unter
anderem Cadenza Web und Cadenza
Mobile zum Einsatz.
Stadt Salzgitter startet ihr
Geodatenportal
Kartendaten aus dem
Ländle für Android
Wo es die Bürger hinzieht
Die Stadt Salzgitter stellt ihr Geodatenportal vor. Die Plattform bietet zum
Beispiel Stadtpläne, Luftbilder, Bebauungspläne mit Begründungen oder
Landschaftsschutzgebiete. Technischer
Entwicklungspartner des Portals ist die
Firma TOPO graphics aus Meckenheim.
Das Landesamt für Geoinformation und
Landentwicklung Baden-Württemberg
(LGL BW) bietet seine App BW Map
mobil nun auch als Android-Version an.
Integriert sind topographische Karten
im Maßstab von 1:1 Million bis zum
Detailmaßstab 1:10.000.
Eine neue Online-Kartenanwendung der Europäischen Kommission bietet erstmals die
Grundlage, um die gesamte Fläche Europas zum Stand der Besiedlung zu untersuchen.
Das Joint Research Centre (JRC) der
Europäischen Kommission hat eine
neue Besiedlungs-Karte entwickelt.
Das Besondere: Die Online-Anwendung deckt alle bebauten Gebiete in
Europa ab, sowohl städtische als auch
ländliche Gegenden. Die Datensätze resultieren aus den Bilddaten der
Erdbeobachtungssatelliten
SPOT5 und SPOT6.
Das Institut für Bürgerschutz und -sicherheit
und die Abteilung
Krisenmanagement des JRC haben
dafür zusammengearbeitet und die
Anwendung mithilfe
der GHSL-Technologie
aufgebaut. Bei dieser Technologie (Global Human Settlement Layer) handelt es sich um eine Metho-
de, mit der Raster zur Bevölkerung
produziert werden und die bebaute
Umgebung als Referenz für Auflockerung genommen wird. Eines der Ergebnisse der GHSL-Technologie ist ein
Raster aus einem Geodatensatz, das
für jede Zelle den Anteil an Abdeckung mit Ge­bäude-Struktur aufzeigt.
Die Technologie zeichnet sich
besonders durch die Fähigkeit aus, automatisch
große Datenmengen
von verschiedenen
Satellitensensoren in unterschiedlichen
Auflösungen zu
analysieren.
Welche Besiedlungstypen
liegen in Europa vor: Die Karte des
JRC soll dies beantworten können.
So wird nicht nur eine Abschätzung
über die bebaute Fläche möglich, sondern auch die Größe der Gebäude genauso wie die Anzahl der Bewohner in
jeder Nachbarschaft in Europa. Durch
den Vergleich von bebauten Gebieten
und der insgesamt verfügbaren Fläche
in bestimmten Zonen werden Aussagen über den Flächenverbrauch möglich. Auch lassen sich Berechnungen
über die Bevölkerungsdichte anstellen,
die auf der Ausdehnung von bebauten
Flächen gegenüber der Anzahl der darauf Lebenden beruhen.
Die Daten der „European Settlement
Map“ (EUGHSL 2014) flossen bereits in
den sechsten Bericht zur wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Kohäsion ein, den die Europäische Kommission im Juli 2014 herausgegeben hat.
www.ec.europa.eu/jrc
http://land.copernicus.eu/
Software & Anwendungen
Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
| 11
Graben im grünen Bereich
Das Onlineportal ALIZ bietet bereits in sechs Bundesländern eine Plattform, auf der Schutzzonen und -rechte für unterirdische
­Leitungen komfortabel hinterlegt und ermittelt werden können. Aktuell wird das System regional und technisch ausgeweitet.
Die geobasierte Online-Auskunft über
Leitungsschutzrechte wurde bereits für
über 35.000 Baustellen genutzt.
ap
Wohl kaum ein Land in der Welt besitzt
eine ähnlich umfangreiche und komplexe Infrastruktur aus unterirdisch
verlegten Kabeln und Leitungen wie
die Bundesrepublik Deutschland. Entsprechend groß ist die Gefahr, dass
bei Tiefbauarbeiten, Bohrungen oder
ähnlichen Maßnahmen Schäden entstehen – vom kleinen, zunächst unbemerkten Kratzer an der Isolation
einer Leitung, der mittelfristig deren
Funktionsfähigkeit beeinträchtigt, bis
hin zum Großschaden für Menschen
und Umwelt. Daher sind die Projektverantwortlichen verpflichtet, sich vor
Beginn von Tiefbaumaßnahmen vollumfänglich Kenntnis über die im Boden vorhandene Infrastruktur zu verschaffen. Können sie im Haftungsfall
nicht nachweisen, dass vollständige
Leitungsauskünfte eingeholt wurden,
kann die Versicherung grobe Fahrlässigkeit unterstellen und die Leistung
verweigern.
Der Ausbau von schnellem Internet
und regenerativen Energien sorgt allerdings dafür, dass das Netz weiter
wächst und auch die Eigentumsverhältnisse häufig nicht mehr transparent sind. Für die Ausführenden
von Tiefbauprojekten wird es immer
schwieriger, vorhandene Schutzrechte
und -zonen vollständig zu ermitteln.
„Der erste Ansprechpartner ist häufig
die Kommune“, erläutert Dr. Thomas
Beisch, Technischer Leiter beim OnlineAuskunftsportal ALIZ. Aber auch hier
sei es aufgrund der Vielzahl von Betreibern und des vereinfachten Genehmigungsrechts keineswegs mehr garantiert, dass alle Einzelheiten zur vorhandenen Leitungsinfrastruktur bekannt
sind. Umgekehrt haben gerade kleine
Betreiber keine Sicherheit mehr, im Falle einer anstehenden Baumaßnahme
tatsächlich informiert zu werden.
Sicherheit für Betreiber
und Nutzer
Diese Lücke will das Auskunftsportal
ALIZ schließen, das nach dem Vorbild
der niederländischen Datenbank Klic
entwickelt wurde. ALIZ sammelt proaktiv Informationen zur unterirdisch
verlegten Infrastruktur und ermöglicht auf dieser Grundlage eine schnelle,
rechtssichere Auskunft für die Planung
von Tiefbaumaßnahmen – basierend
auf einer interaktiven Karte. Dort sind
keine Leitungsinformationen hinterlegt, ALIZ erfasst lediglich die Schutz-
ansprüche der Leitungsbetreiber als
Schutzflächenpolygone. Diese setzen
sich aus Rasterzellen mit definierten
Eigenschaften zusammen, deren Kantenlänge (1.000m, 100m, 10m) vom
Betreiber und vom Nutzer frei wählbar
ist. „Für den Leitungsbetreiber hat dies
den Vorteil, dass er keine Leitungsinformationen herausgeben muss und frei
entscheiden kann, in welchem Bereich
er bei Baumaßnahmen gefragt werden
möchte“, berichtet Dr. Beisch. Für den
Bauunternehmer bringt das Verfahren
vor allem eine erhebliche Zeit- und
Kostenersparnis bei der Planauskunft:
Nach wenigen Eingaben (Maßnahme,
Ort/Straße und Projektleiter) kann er
das Vorhaben in der Karte markieren
und sieht unmittelbar alle potenziell
betroffenen Schutzzonen und Betrei-
ber. Überdies generiert ALIZ standardisierte Anfragen zur Leitungsauskunft
und dokumentiert diese. Kostenpunkt:
40 Euro pro Baustelle. Daher gehört
die Anfrage im Auskunftsportal ALIZ
heute zum Qualitätsmanagement von
rund 1.000 Bauunternehmen, darunter
zum Beispiel die STRABAG. Auch Ingenieurbüros, Behörden und Stadtwerke
nutzen die Plattform zu Planungszwecken. Leitungsbetreiber und Kommunen fördern ALIZ, da sie das Portal bei
ihren Auskunftsprozessen erheblich
entlastet.
Regionaler und
­technischer Ausbau
Derzeit ist ALIZ für sechs Bundesländer
verfügbar: Schleswig-Holstein, Nieder-
sachen, Bremen, Nordrhein-Westfalen,
Rheinland-Pfalz und das Saarland.
„Unser langfristiges Ziel ist natürlich
eine komplette Abdeckung“, sagt Dr.
Thomas Beisch. Im nächsten Schritt
gehen Hamburg und Hessen online.
Und noch ein weiteres Projekt steht
auf der Agenda: die Integration der
Online-Auskunftsportale der großen
Kabelanbieter und Leitungsbetreiber.
Diese fordern, dass alle Anfragen zur
Leitungsauskunft dort eingegeben
werden. „Wir verstehen uns als OneCall-Plattform und möchten dieses
Versprechen an unsere Nutzer auch
wirklich vollständig einlösen“, führt Dr.
Beisch aus. Daher arbeitet man bei
ALIZ an Schnittstellen, über die Anfragen direkt übergeben werden können.
www.aliz.de
INSPIRE-Dienste „out of the box“
Mit der deegree Enterprise Edition stellt die Firma grit auf der diesjährigen CeBIT ein Open-Source-Werkzeug für die Umsetzung
der INSPIRE-Richtlinie vor.
zent. Die harten Anforderungen der
INSPIRE-Richtlinie zu Antwortzeit- und
Lastverhalten werden so nicht nur erfüllt, sondern deutlich übertroffen. Auf
der Kostenseite hat deegree Enterprise Edition aufgrund der Open Source
Lizenz klare Vorteile: Selbst wenn die
Nutzerzahlen steigen und eventuell
weitere Anwendungen hinzukommen,
fallen keine weiteren Lizenzgebühren
an. Beim Thema Sicherheit wird dagegen nicht gespart, heißt es seitens
des Anbieters: Zugangskontrollen und
Monitoring-Werkzeuge stellen sicher, dass die Webservices nicht
missbräuchlich verwendet werden und
überwachen die Systemverfügbarkeit.
Wenn keine eigenen IT-Ressourcen für
den Betrieb genutzt werden können
oder sollen, kann der komplette Betrieb der Geodateninfrastruktur mit
der deegree Enterprise Edition in einer
in Deutschland gehosteten Cloud angeboten werden. Auch das Management und der Betrieb der GDI bietet
grit an. Das Unternehmen verweist hier
auf langjährige Erfahrung mit den dabei einzusetzenden Tools und hat diese
teilweise selbst entwickelt.
Das deegree-Konsortium
Die Entwicklung der deegree Enterprise Edition wird vom deegree-Konsortium vorangetrieben.
Hier haben sich diejenigen Firmen zusammengeschlossen,
die bereits
in den letzten
Jahren Professional
Services im deegreeUmfeld angeboten haben,
an erster Stelle sind hier lat/
lon und grit zu nennen. Das
deegree-Konsortium moderiert die Anforderungen
der Nutzergemeinschaft, um
die individuellen Kosten der Weiterentwicklung zu minimieren, integriert die Entwicklungen der Open
Source Communities und lässt seine
Entwicklungen wieder zurückfließen. Nutzer der deegree Enterprise
Edition können auf die Professional
Services der Mitglieder des deegree-
Konsortiums zurückgreifen, von der
Inbetriebnahme über die Hotline bis
zur Projektabwicklung.
INSPIRE-konforme Konvertierung und Publikation
INSPIRE verlangt nicht nur die Bereitstellung von Geodaten, sondern
schreibt auch deren Format vor. Die
deegree Enterprise Edition enthält
deshalb nach Auskunft von grit alle
Werkzeuge, die für die Konvertierung
der jeweiligen Anwenderdaten in
INSPIRE-konforme Formate benötigt
werden sowie für die Überführung der
Daten in die Datenhaltung.
Eine besonders effiziente Möglichkeit für die INSPIRE-konforme Publikation besteht in der Bereitstellung
von Atom-Feeds. Atom-Feeds sind
nicht nur für die Nutzer einfach zu
handhaben, sondern lassen sich auch
mit dem deegree-basierten Download
Service aus bestehenden Metadaten
automatisiert generieren. Strukturen
und Inhalte sind in der Technical Guidance for the implementation of INSPIRE Download Services beschrieben. Die
INSPIRE-Konformität wurde bereits in
Form eines Testberichts der Koordinierungsstelle Geodateninfrastruktur
Deutschland bestätigt. www.grit.de
www.deegree.org
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Geodateninfrastrukturen sind komplex und stellen hohe Anforderungen:
Große Datenmengen, viele Themen
und hochfrequente Anfragen müssen
bewältigt werden und zwar 24 Stunden
am Tag und 365 Tage im Jahr. Das ist
nur möglich, wenn alle Komponenten
einer Geodateninfrastruktur aufeinander abgestimmt sind, fehlerfrei zusammenarbeiten und nicht zuletzt auch die
Architektur einen stabilen Rechenzentrumsbetrieb erlaubt. deegree ist ein
international weit verbreitetes Open
Source Framework für die Bereitstellung von OGC-konformen Geodiensten. Neu ist die deegree Enterprise Edition mit vielen zusätzlichen
Funktionen. Neben
Werkzeugen
für Sicherheit und Zugangskontrolle,
Administration
und Monitoring enthält die deegree Enterprise Edition insbesondere einen vollständigen
Software-Stack für die
Bereitstellung von INSPIREkonformen Geodiensten.
Damit ist deegree Enterprise Edition
das Werkzeug, um mit Open Source
„out-of-the-box” INSPIRE-Dienste publizieren zu können.
Die deegree Enterprise Edition läuft
nach Auskunft von grit im Echtbetrieb
mit einer Verfügbarkeit von 99,8 Pro-
12
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Hardware & Technologie
www.business-geomatics.com
Für das präzise Messen
Nachrichten
Phase One Industrial deckt
auch „down under“ ab
Neue Laser – neue App: Die Topcon Positioning Group stellt eine ganze Reihe an Neuerungen für den
Bereich Geodatenerfassung im Feld und auf der Baustelle vor.
Anzeige
Mit dem Laserstrahl hat auch die Neuerung in der Kanalbaulaser-Serie TPL5 zu tun. Das aktualisierte Programm
umfasst fünf Modelle, in denen die
Schärfe und Helligkeit des Strahls gesteigert wurde. Drei Modelle arbeiten
mit grünem Strahl, zwei mit rotem
Strahl. Topcon erklärt dazu, dass sie
exklusiv Lotstrahlen und die automatische SmartLine-Anzielung bieten.
Der Sender LZ-T5 soll mit neuer Bedientechnik das Arbeiten unter ungünstigen Witterungsbedingungen unterstützen.
Der Neigungswert liegt zwischen -15
und 40 Prozent, dazu sind Features
wie eine vollautomatische Selbsthorizontierung, freie Wahl zwischen Akkus
und Alkalibatterien und ein robustes
Metallgehäuse integriert. Der Strahl
der GreenBeam-Modelle sei bis zu vier
Mal besser sichtbar als ein roter Strahl,
informiert Topcon, geeignet also für
lange Haltungen und Bereiche mit viel
Umgebungshelligkeit. Das kontraststarke Display soll unter allen Lichtverhältnissen lesbar sein.
Im 3D-Layout
Für den Bereich des präzisen Messens
für verschiedene 3D-Layout-Anwen-
dungen ist dagegen die neue Android-App MAGNET Construct gedacht.
Sie soll beim Bedienen des LN-100
Layout Navigators unterstützen und
für schnelle Kontrollmessungen und
grafische Navigation zu Entwurfsdaten
sorgen.
Die mobile Anwendung MAGNET
Construct steht kostenlos im Google
Play-Store zur Verfügung. Die App und
Positionierungslösung in Kombination
kann auf Baustellen, im Garten- oder
Landschaftsbau oder in der Architektur sowie für das schnelle Überprüfen vorhandener Absteckpositionen
genutzt werden. Zugleich kann MAGNET Construct optional mit MAGNET
Enterprise Verbindung aufnehmen, um
Daten aktiver Baustellen in Echtzeit
auszutauschen, über das persönliche
Firmenkonto eines Nutzers. „Mit der
neuen MAGNET-Construct-App ermöglichen wir den produktiven Einsatz
des LN-100W auch in BYOD-Szenarien (bring-your-own-device, Nutzung
von Privatgeräten im Firmenumfeld).
Android-Tablets und -Smartphones
kontrollieren damit drahtlos ein Präzisionsinstrument und ermöglichen den
Aufbau gesicherter Verbindungen zum
Büro, damit Projekte gleichermaßen
produktiv und profitabel durchgeführt
werden können“, erklärt Oscar Cantú,
Senior Manager im Produktmarketing
der Topcon Positioning Group.
www.topconpositioning.de
Canon stellt zwei neue Großformat­
drucker mit fünf Farben vor. Die Modelle imagePROGRAF iPF670 (61,0
cm / 24 Zoll) und imagePROGRAF
iPF770 (91,4 cm / 36 Zoll) sollen
höhere Druckgeschwindigkeiten,
verbessertes Tintenmanagement und
eine schnellere, zuverlässigere Bildverarbeitung bieten. Damit richtet
sich Canon an Druckbetriebe und
Inhouse-Druckereien, die eine effiziente und leicht bedienbare CAD- und
Display-Grafiklösung benötigen. Im
schnellsten Druckmodus gibt Canon
für ein dem Format A1 entsprechendes
Bild 28 Sekunden an. Die neuen Tinten
sollen einen erweiterten Farbumfang
im Rotbereich ermöglichen, der für
leuchtenden roten Text und klarere
Linien in CAD-Zeichnungen und auf
POS-Displays sorgt. Zwei Tintentanks
mit schwarzer Pigmenttinte ergänzen die Standard-Dye-Tinten, um so
ausdrucksstärkere Schwarztöne zu
erzielen. Beide Modelle sind seit Mitte
Februar 2015 verfügbar.
Upgrade für die Robusten
Die Handheld Group integriert Windows Pro 8.1 und neuen Prozessor in ihren ALGIZ 10X.
Mit neuem Betriebssystem und neuem
Prozessor hat die Handheld Group
ihrem Tablet-PC ALGIZ 10X ein Upgrade und damit gewissermaßen
ein neues Herz-Kreislauf-System verpasst. Der robuste Mobilcomputer ist
als 10-Zoll-großes Endgerät für den
Outdoor-Einsatz konzipiert. Er verfügt
nun über das Betriebssystem Windows
8.1 Pro und enthält damit erweiterte
Funktionen, mit denen sich Benutzer
unter anderem mit Firmennetzwerken
und anderen PCs verbinden sowie Daten verschlüsseln können. „Mit dem
neuesten Betriebssystem von Microsoft werden unter anderem Start und
Betrieb des Geräts beschleunigt, die
Software-Kompatibilität erweitert und
Tablet-PCs mit Touchscreen noch besser unterstützt“, ist Johan Hed, Produktmanager des schwedischen Unternehmens Handheld überzeugt.
Des Weiteren wurde der Intel N2930
Quad-Core-Prozessor implementiert.
Er liefert Leistung mit 1,83 Gigahertz
und einen Boost von 2,16 Gigahertz.
Entsprechend für die Anforderungen
zum Arbeiten unter extremen Bedingungen, wie Kälte oder Hitze oder
in staubigen Gegenden, soll so eine
höhere Leistung bei niedrigeren Betriebstemperaturen erzielt werden. Im
Handheld Group
Im Kanal
CAD und Display: Neue Großformatdrucker von Canon
Topcon
„Mit dem neuen LZ-T5-Sender schalten
wir ein neues Leistungs- und Funktionsspektrum frei, das für eine noch
einfachere Bedienung sorgt“, kündigt
Ulrich Hermanski an. Der Leiter für
den Baubereich in Europa bei dem
Unternehmen Topcon stellt damit die
nächste Generation von Lasersendern
für das Positionsbestimmungssystem
Millimeter GPS vor. Der Sender mit
neuem Design und Bedientechnik soll
das Arbeiten auch bei Temperaturschwankungen und unter ungünstigen
Witterungsbedingungen unterstützen.
Er erweitert die einsetzbare Hardware
innerhalb des LazerZone-Systems von
Topcon und schließt die Lücke zwischen Robotik-Totalstation und der
GNSS-Positionsbestimmung. Der neue
Sender ist laut Topcon mit b
­ estehenden
Millimeter-GPS-Systemen kompatibel.
Auch das Positionsbestimmungssystem Millimeter GPS wurde von Topcon
entwickelt, die Technologie soll die Höhengenauigkeit herkömmlicher GPSAusrüstungen und Maschinensteuerungen um bis zu 400 Prozent steigern.
Es eignet sich damit zum Einsatz beim
Feinplanum und beim Fertigen.
Der Hersteller von Mittelformat-Kameras für Luftbilder und entsprechender
Software, Phase One Industrial, hat
nun eine Handelsvereinbarung mit
dem australischen Unternehmen C.R.
Kennedy geschlossen. Dabei handelt
es sich um eine Firma, die Equipment für Vermessung und Fotografie
vertreibt. Auf Basis dieser neuen
Vertriebspartnerschaft wird C.R. Kennedy künftig die Nutzer von Phase
One Industrial-Systemen im Gebiet
Australien und Neuseeland unterstützen. Angestrebt wird dabei eine enge
Kooperation mit dem Phase One Sales
Manager Benny Buchtrup.
Mit neuem Herz-Kreislauf-System ausgestattet: Das 10-Zoll-große Tablet läuft nun
auf Microsoft-Basis. Schutzklasse IP65 und MIL-STD-810G sichern die Robustheit.
Vergleich zum früheren Prozessor des
ALGIZ 10X erhöht der N2930 LeistungsBenchmarks, Arbeitsspeicher, Anzahl
der Kerne und Leistung pro Watt um
mehr als das Doppelte, heißt es in einer Mitteilung von Handheld. Zudem
habe man die WLAN-Kommunikation
(auch bekannt unter dem Standard
IEEE 802.11) verbessert. Unterstützt
wird jetzt auch die Kommunikation
unter dem Standard 802.11ac und
802.11a bei fünf Gigahertz, was Übertragungsraten bis zu 54 Mbit/s ermöglicht. Auch den Standard LTE nutzt das
Tablet ­ALGIZ 10X.
Mit dieser Ausstattung steht der Tablet-PC Nutzern im Bereich Geodäsie,
Logistik, Forstwirtschaft, Versorgung
und vielen weiteren Branchen zur Verfügung. Als Hersteller von robusten
Mobilcomputern hat Handheld auch
den ALGIZ 10X in der Schutzklasse IP65
zertifiziert. Auch die Militärnorm MILSTD-810G erfüllt das Endgerät und ist
damit gegen Staub, Wasser, Erschütterungen, Stürze und extreme Temperaturen geschützt. Für Vermessungs- und
Positionierungsaufgaben ist das Tablet
mit dem u-blox-Empfänger ausgestattet, der WAAS-/EGNOS-/MSAS-fähig ist.
Außerdem liefert der Hersteller einen
Stecker (Pass-Through) für GSM- und
GPS-Antennen.
www.handheldgroup.com
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
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Google-Geoapplikationen
www.business-geomatics.com
Google dezentral befüllen
Das System GooGIS GeoCMS von TOPO graphics ermöglicht es, geodatenbasierte Portale zu erstellen, die Dateninhalte aber in
Eigenregie dezentral zu pflegen.
Die Idee klingt theoretisch bestechend:
Cloud-Architekturen konsolidieren
Software und Daten der öffentlichen
Verwaltung und stellen diese zentral
bereit. Datenpflege, Verfügbarkeit,
Performance und Auswerteintelligenz:
Alle gängigen Bewertungsparameter
könnten auf diesem Wege optimiert
werden. Doch die Realität sieht anders
aus. Die IT der öffentlichen Verwaltung
hat zu große Bedenken in Bezug auf
Sicherheit. Die Idee, amtliche Daten
innerhalb der Cloud eines amerikanischen Onlinehändlers zu speichern,
löst bei den Entscheidern Skepsis und
Misstrauen aus, obwohl die kommunalen Inhalte per Internet der Öffentlichkeit zunehmend transparent zur
Verfügung gestellt werden sollen.
Der Online-Stadtplan von Oldenburg besitzt inzwischen über 110 Kategorien, beispielsweise auch zu Details wie den Standorten von Defibrillatoren.
Geobezug, wobei bereits eine Post­
adresse ausreicht.
„Eine Gemeinde beispielsweise
kann innerhalb weniger Stunden das
Ortsgebiet mit allen wesentlichen
Informationen in der Luftbild- und
Straßenkarte versehen und somit eine
höchst informative und flexible Karte
in die eigene Webseite integrieren“,
sagt Probst. Auch das aktuelle Wetter
oder die Verkehrslage kann eingebunden werden – mit Webcams, Wikipedia-Einträgen und Panoramio-Fotos.
Mehr als kartenbasierte
Funktionen
GooGIS-Geoportal und -GeoCMS ist
nach Angaben von TOPO graphics offen für Ideen und Anforderungen aus
allen Fachbereichen. Selbst Katasterdaten aus ALKIS und andere spezielle
Formate werden bereits unterstützt
und dienen dann zur Liegenschaftsauskunft oder als Grundlage beliebiger
kommunaler Fachanwendungen. Auch
andere Kartendienste aus dem Web,
Katasterdaten und Lagepläne oder eigene Karten oder Luftbilder können
Plattform für
Android gewinnt
Navi-Entwicklung Marktanteile
Der Navigationsanbieter ALK bietet
seine Fahrzeug- und Routenvisualisierungsplattform ALK Maps jetzt auch
in Europa an. Die 2012 in den USA
eingeführte Lösung ALK Maps ist eine
Entwicklungsplattform, die Visualisierungen mit exakter Geocodierung und
gewerblicher Routenplanung bietet
und sich zudem in Unternehmenslösungen integrieren lässt. Zu den Funktionen von ALK Maps gehört das flexible Layering, bei dem die Landkarte
als Grundschicht angezeigt wird und
Anwender die Möglichkeit haben, Routen, Geocodierungspunkte Wetter, Verkehr oder andere Daten als getrennte,
kontrollierbare Schichten darüber zu
legen. Externe geographische Daten
können als Vektor oder Bildschicht hinzugefügt werden. ALK ist ein Tochterunternehmen von Trimble.
www.alk.com
Das Marktforschungsunternehmen
IDC hat neue Zahlen zum SmartphoneMarkt in 2014 vorgelegt. Demnach
sind in diesem Jahr alleine eine Milliarden Android-Geräte verkauft worden. Der Verkauf ist um 32 Prozent
im Jahresvergleich angestiegen. Der
Gesamtmarkt stieg lediglich um 27,7
Prozent. A
­ ndroid hat demnach einen
Marktanteil von 81,5 Prozent. Apples
Wachstum (25,6 Prozent) dagegen liegt
knapp unter dem Marktwachstum. Das
Unternehmen verliert leicht an Marktanteilen (14,8 Prozent), verkaufte allerdings gut 26 Prozent mehr iPhones.
Windows Phone hat einen Anteil von
4,2 Prozent. Mit der angekündigten
neuen Version von Windows 10 Mobile
will Microsoft dies ändern. Aktuelle
Gerüchte besagen, dass das Release
auch Android-Apps unterstützen soll.
www.idc.com
integriert werden, ebenso beliebige
zusätzliche Informationen – direkt aus
der Datenbank, importiert über Standardformatierungen oder Office-Formate. Wenn eine andere Basiskarte als
Google Maps, ArcGIS online, Luftbild
oder Gelände gewünscht wird, dann
kann auch auf weitere freie Dienste wie
OSM oder WebMapServices des Landes
zurückgegriffen werden.
Das Programm kann auch an dynamische Datenbanken angebunden
werden und so hochaktuelle Informationen in die Karte einblenden. Ebenso ist das GPS-Online-Tracking zur Lokalisierung von Fahrzeugen möglich.
„GooGIS kann man auf mobilen
Endgeräten genauso bequem benutzen wie am Schreibtisch“, so Probst.
GooGIS Mobile stellt für iOS, Android
und Windows Mobile immer die gleiche Oberfläche mit den wesentlichen
Funktionen zur Verfügung. So können
Bürgerdienste installiert werden, bei
denen beispielsweise Schäden an der
kommunalen Infrastruktur gemeldet
werden können.
Aufgrund der Systemarchitektur
bietet es sich an, die Informationen
aus vorhandenen, klassischen Desktop GIS-Anwendungen über GooGIS
zur Verfügung zu stellen. Bürger,
­Feriengäste oder Verbandsmitglieder
greifen so auf Informationen zu, die
Portal-Betreiber selber verwalten und
hosten können.
Beispiel Stadt Oldenburg
Ein Anwender der ersten Stunde ist
die Stadt Oldenburg. Sie hatte bis
vor rund zehn Jahren den analogen
Stadtplan gescannt und im Internet
bereitgestellt. Die Kommune suchte
dann aber eine Lösung zur interaktiven
Darstellung im Rahmen eines Bürgerportals. „Wir waren schon 2007 von
GooGIS überzeugt, das damals ganz
neu war, aber schon eine Vollbilddarstellung bot, die wir bei den meisten
Online-Stadtplänen damals noch vermisst hatten“, berichtet Michael Arndt
von der Stadtverwaltung. Seitdem hat
die Stadt die Webapplikation ständig
weiter entwickelt und mit Daten befüllt. Heute sind in der thematischen
Navigationsleiste über 110 Kategorien
hinterlegt. Daher ist es ein aktuelles
Vorhaben, die Navigation durch Aufgliederung in lebenslagenbezogene
Portale zu vereinfachen.
Wie hoch der Stellenwert und die
Dynamik in Oldenburg sind, zeigt das
Projekt soziale Landkarte (SOLA), das
2011 gestartet wurde. Vor dem Hintergrund des demographischen Wandels
wurde ein Verzeichniswerk erstellt,
das älteren Menschen einen Kompass
durch den Alltag an die Hand geben
soll. Das zentrale Nachschlagewerk,
das beständig aktualisiert und ergänzt
wird, soll in Zukunft auch in GooGIS
hinterlegt werden.
GooGIS, das aktuell etwa 100.000 Zugriffe pro Jahr zählt, zeigt alle Informationen auch in Englisch an. „Wir schätzen dabei auf jeden Fall die einfache
Administrier- und Bedienbarkeit des
GeoCMS, dass es uns auch ermöglicht,
sich schnell ändernde Ereignisse wie
Events oder aktuelle Baustellen dort
zuverlässig aufzuführen“, weiß Arndt.
Dabei werden alle Daten in Eigenregie
von der Verwaltung gepflegt. (sg)
www.googis.de
www.topographics.de
www.gis4oldenburg.oldenburg.de
Anzeige
Doch auch für solche Konstellationen
gibt es technische Lösungen, wie
beispielsweise das System GooGIS
von dem Software-Entwickler TOPO
­graphics. Hinter dem Programm steht
ein spezielles Content Management
System (GeoCMS), das im Gegensatz zu
vielen anderen Anwendungen einen
dezentralen Zugriff auf Daten unterschiedlichster Primärsysteme erlaubt,
die dann via Kartendienst im WebBrowser dargestellt werden. GooGIS
besitzt eine programmierbare Schnittstelle (API) zu Google Maps und kann
so sämtliche in GeoCMS gepflegten
Inhalte auf Basis der Google-Geodaten
anzeigen. Nutzer können aber auch
auf OpenStreetMap (OSM), Bing oder
ArcGIS online zugreifen.
Somit können Nutzer eigene Daten (zum Beispiel Adressen, Karten,
Geometrien oder Sachdaten) selbst
hinzufügen und visualisieren. „So
bieten Kommunen ihren Bürgern
ganz unbürokratisch Info-Services
an, Unternehmen informieren über
Standorte oder Tourismusverbände
leiten die Besucher durch die Region“, skizziert Werner Probst von TOPO
graphics mögliche Anwendungsszenarien. GIS-Experten werden, so der
Geschäftsführer, dafür nicht benötigt,
lediglich brauchen die Daten einen
Stadt Oldenburg
Lösung auf Basis einer
Google API
14
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Forschung & Entwicklung
www.business-geomatics.com
Forscher reflektieren die Signale
Projekt sucht
sichere Tour
Anzeige
So tun, als ob – ist die Devise der Forscher von der TU Graz. So tun, als ob
man draußen sei. So tun, als ob man
Satellitensignale empfangen würde.
Und das alles, um in Innenräumen die
Lokalisierung zu ermöglichen. Die Satellitensignale wie GPS oder das künftige System Galileo, die im Gelände zur
Positionierung dienen, werden in dem
neuen Prototypen der Wissenschaftler
durch reflektierte Funksignale ersetzt.
Für Notfalleinsätze oder auch in der
Warenlogistik sehen Klaus Witrisal, Paul
Meissner, Erik Leitinger und weitere
Kollegen Anwendungsbereiche für die
alternative Ortsbestimmung.
Bisher hat das Grazer Team sein
Konzept ausschließlich im Versuchs­
aufbau am Institut für Signalverarbeitung und Sprachkommunikation
(SPSC) der TU Graz getestet. Mit der
Prototypenförderung PRIZE durch das
österreichische Bundesministerium
für Wissenschaft, Forschung und
Wirtschaft wollen sie ihre Technologie
nun in mobile Endgeräte integrieren.
Das Wissenstransferzentrum Süd soll
anschließend bei der Verwertung der
geförderten Prototypen unterstützen.
Grundlage für die Innenraum-Lokalisierung bilden nach dem Konzept der
Grazer Akademiker reflektierte Funksignale. Funksignale können Wände
durchdringen und große Distanzen
überwinden. Die Stärken der reflektierten Signale geben dann Aufschluss
über den Standort der Funkquelle.
„Wenn wir die Geometrie des Gebäudes kennen, beispielsweise aus einem
Gebäudeplan, können wir die von
Wänden reflektierten Funksignale als
Informationsquelle nehmen, mehrere
Pfade nachvollziehen und die Position
zentimetergenau bestimmen“, erklärt
Witrisal vom SPSC.
Oftmals hindert aber die Streuung
der reflektierten Funksignale die Zuverlässigkeit von funkbasierten IndoorLokalisierungsmethoden. Die Grazer
Forscher haben hier jedoch eine automatische Schätzung der durch die
reflektierten Funksignale bedingten Informations-Unsicherheiten entwickelt.
„Eine Leichtbauwand reflektiert ein
Funksignal wesentlich schwächer als
eine Wand aus Stahlbeton“, sagt Paul
Meissner, ebenso im Entwickler-Team.
Parameter, die aus den Funksignalen
TU Graz/Lunghammer
Grazer Wissenschaftler tüfteln an einer ­alternativen
Ortsbestimmung in Gebäuden. Mit einem
­neuen Ansatz wollen sie die Schwächen von
­funkbasierten Methoden umgehen.
Prototyp in Arbeit: Erik Leitinger (li.), Paul Meissner und Projektleiter Klaus Witrisal
(sitzend) erarbeiten Positionsbestimmungstechnologien für Innenräume.
extrahiert werden, erlauben die optimale Kombination der verschiedenen
Signalpfade der Funkreflektionen. Das
Konzept der Grazer Techniker braucht
keine Kenntnis der Baumaterialien und
keinen zentimetergenauen Bauplan. Es
berücksichtigt solche Informationen
und Unsicherheiten automatisch und
direkt bei der Lokalisation. Diesen Vorgang haben die Grazer gerade in die
Patentierungsphase eingereicht.
www.spsc.tugraz.at
Der österreichische Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) untersucht derzeit in
einem Projekt die Tourenplanung für
Wertguttransporter und Sicherheitsunternehmen. Dabei streben die Forscher an, die Sicherheit der Fahrten zu
erhöhen, Wegzeiten zu verkürzen und
gleichzeitig vorhersehbare Fahrmuster
zu vermeiden.
In dem Analyseverfahren sollen mathematische und heuristische Methoden kombiniert werden, um Resultate
zu erhalten. Entwickelt wird das Verfahren in einem Projektteam um Prof. Karl
Dörner vom Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Wien. Der
Hybridansatz ­SANSERO kombiniert zunächst eine spezielle Berechnungsmethode, das Set Partitioning, mit einem
Metasuchverfahren. Der Ansatz wird
danach mit dem sogenannten Path Relinking für die Lösung von Mehrzielproblemen verknüpft. So könne man auch
Aufgaben modellieren, bei denen sich
das Sicherheitspersonal und/oder die
zu sichernden Objekte oder Personen
bewegen. Weitere Kalkulationen sollen
dann den Vergleich und die Evaluierung der erzielten Ergebnisse ermöglichen. Die praxisorientierte Forschung
der Uni Wien und des FWF soll zur
Entwicklung eines Planungswerkzeugs
für die Sicherheitsbranche beitragen.
www.fwf.ac.at
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
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Bathymetrie
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Simultane Befliegung
Alleinstellungsmerkmal. Sie bedient
auch eine Nachfrage für die simultane Befliegung, die in den letzten
Jahren entstanden ist und die auf den
eingangs erwähnten Synergieeffekten
beruht.
Doch wie erreicht man diese konkret? „Einfach die beiden Sensoren in
ein Flugzeug zu installieren, reicht dabei bei weitem nicht aus“, sagt Thore
Kiski, Geschäftsführer des 22 Mitarbeiter zählenden Unternehmens. Vielmehr unterliegt das Systemkonzept
einer ausgeklügelten Abstimmung.
Neben den Öffnungswinkeln der
Sensoren und der daraus folgenden
Abtastbreite der Bodenkorridore, der
notwendigen Fluggeschwindigkeit
und der Energie des Laserstrahls betrifft dies viele weitere Parameter. „Wir
haben mit unserem System den gro­
ßen Vorteil, dass Laser und Kamera
eine nahezu identische Abbildungs-
Flugplattform
Auch die Wahl des Flugzeuges ist für die simultane Befliegung ein
wichtiges Kriterium. So hat die Cessna 402 von Geocart nicht nur zwei
Luken für die Sensorsysteme, sondern auch die notwendige Traglast.
Da die Cessna jedoch mit speziellen Leitblechen versehen ist, kann sie
bei gleicher Traglast auch langsamer Fliegen, ohne dabei an Traglast
einzubüßen. Da das System aus neuesten Kamera- und Lasergenerationen besteht, sind jedoch schnelle Bildwiederholraten und hohe LaserAbtastfrequenz möglich, so dass die bisher üblichen Fluggeschwindigkeiten eingehalten werden können. Da das Flugzeug in Firmenbesitz
ist, ist das Gesamtsystem jederzeit für den speziellen Simultan-Einsatz
vorbereitet, was nach Angaben des Unternehmens nicht unterschätzt
werden sollte.
rote Aufnahmen erzeugt, sorgt der
Laserscanner für dreidimensionale
Scanpunkte, aus denen hochgenaue
Digitale Geländemodelle (DGM) gewonnen werden können. Für die Integration war IGI zuständig, die die
­Positionierungssysteme (AEROcontrol) beider Systeme miteinander synchronisiert hat. Die Geocart-Lösung
kombiniert dabei zwei Sensortypen
der neuesten Bauart (die UltraCam
Falcon ist aus dem Jahr 2014) innerhalb eines Flugzuges und besitzt
demnach am europäischen Markt ein
breite haben“, beschreibt Kiski. Dabei
kann Geocart beispielsweise bei üblichen Befliegungsprojekten mit einer
Bodenauflösung von 10 Zentimetern
(GSD) bei den Luftbildern 2,5 Messpunkte pro Quadratmeter beim Laser
erreichen.
In früheren Simultanbefliegungen,
mit denen Geocart bereits mit einem
Laserscanner eines anderen Herstellers experimentiert hatte, musste sich
die Flughöhe noch nach dem Laser
richten. Das bedeutete, dass zum einen eine viel höhere Bildauflösung
Auf offenem Datenmeer
Die freie Seekarte OpenSeaMap führt Wassertiefen
zusammen. Daten kommen von der Crowd und GEBCO.
Die OpenSeaMap ist ein freies Projekt
zur weltweiten Erfassung der Meere
und Binnenwasserstraßen. Durch den
Aufbau der Karte nach dem WikiPrinzip ist es das Pendant zur OpenStreetMap (OSM). Die Online-Karte
integriert Wetterdaten, Hafenhandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse,
Luftbildern, AIS, Landkarten, touristische Daten und vieles mehr.
Die Angaben über die Tiefenlinien
und Wassertiefen basieren auf den
bathymetrischen Daten von GEBCO,
einer internationalen Organisation,
die genau dieses Ziel verfolgt. Sie
stellt via OpenSeaMap somit ein Geländemodell der Ozeane. Die Raster
von GEBCO können aber auch direkt auf der Website heruntergeladen
werden.
Die Wassertiefen werden in OpenSeaMap direkt in der Karte angezeigt
und können über das Menü „Ansicht“
ein- und ausgeblendet werden. Einen
besonderen Bereich bei den Wassertiefen bildet das Projekt Flachwassertiefen. Hier will das Projektteam
dem Umstand entgegenwirken, dass
in den meisten Ländern die Daten
der Flachwassertiefen nicht frei zur
Verfügung stehen. Es richtet seinen
Appell an Skipper, Charterfirmen und
alle Interessierten, deren Schiffe über
GPS und Echolot verfügen. Die Positions- und Tiefendaten werden im
NMEA-Format übertragen und dann
per Kartenplotter, Software-Logger,
WLAN- oder Hardware-Logger abgespeichert. www.openseamap.org
www.gebco.net
als gefordert erreicht wurde, gleichzeitig war der Aufnahmewinkel des
Lasers viel kleiner, so dass für die
Laseraufnahmen wesentlich mehr
Korridorflüge eingeplant werden
mussten, um das geforderte Gebiet
zu erfassen. „Die Kamera wurde dann
beispielsweise nur bei jedem dritten
Streifen eingeschaltet, was folglich
eine völlig uneffektive Flugplanung
nach sich zog“, verweist Kiski auf die
negativen wirtschaftlichen Aspekte.
Die Abbildungsbreite ist nun bei 1400
Meter Flughöhe 1440 Metern bei der
Kamera und rund 1600 beim Laser.
„Das ist eine ideale Kombination, um
bei einer üblichen Querüberdeckung
von 30 Prozent gleichzeitig optimale
Laserpunktraten zu bekommen.
Gleiches gilt für die Fluggeschwindigkeit, die beim neuen Riegl Laser
LMS-Q780 so hoch gewählt werden
kann wie auch beim Bildflug, ohne
Abstriche bei den Punktraten machen zu müssen. „Die Flugplanung
für die Simultanbefliegung ist also
exakt die gleiche, wie bei einer reinen
Luftbildaufnahme, nur eben für zwei
gleichzeitige Aufnahmen “, resümiert
der promovierte Wirtschaftsinformatiker. Zwar müssen auch die gleichen
Wetterbedingungen berücksichtigt
werden wie auch beim Bildflug, (Laserscanner funktionieren solo auch
bei Schlechtwetter und in der Nacht,
Kameras nicht), doch von den Vorteilen der Simultanbefliegung profitiert
letztendlich der Kunde.
Geocart greift mit dieser Investition
auch einen aktuellen Trend auf – allerdings anders als viele Experten in den
letzten Jahren vermutet hatten. Mit
dem Aufkommen des sogenannten
Dense Image Matching (DIM) hat sich
in den letzten Jahren eine Methode
für die Datenprozessierung etabliert,
mit der aus Luftbildern sehr dichte 3DPunktwolken erzielt werden können.
Theoretisch wird dabei aus jedem
Pixel eine 3D-Koordinate. Bei einer
Auflösung von 10 Zentimetern über
Grund würde dies also zu hundert
Punkten pro Quadratmeter führen.
Die Praxis kann dies allerdings noch
Die Cessna 402 von Geocart hebt mit Luftbildkamera und Laserscanner ab und
liefert so Airborne Laserscans (ALS), RGB-Luftbilder und infrarote Aufnahmen.
nicht einlösen. Rechnet man die fehlerhaften Messungen heraus, bleiben
immer noch bis zu 50 Punkte übrig.
Dies ist im Vergleich zu den wenigen
Messpunkten des ALS noch immer ein
sehr guter Wert, was bei manchem Experten die Hoffnung schürte, dass die
Photogrammetrie die 3D-Vermessung
per Flugzeug vollständig substituieren könnte. Die Nachteile liegen allerdings in einem anderen Bereich.
Die bildbasierten Methoden haben
nämlich den Nachteil, dass im „Vegetationsbereich die Durchdringungsfähigkeit durch kleine Öffnungen im
Blattwerk fehlt“, wie es der Forscher
Dr. Gottfried Mandlburger von der
Technischen Universität Wien im Fazit eines Berichts formuliert, der Untersuchungen auf Basis auf Daten von
Geocart zum Gegenstand hatte. Die
Pulse des ALS dagegen durchdringen
Vegetation zum Teil, etwa bei Wald
oder auch bei offenen Wiesen- und
Weideflächen, wodurch zwei Puls-Reflexe erzeugt werden, bei denen der
erste (First Pulse) die Höhe der Vege-
tation misst und der zweite (Second
Pulse) die Erdoberfläche. Dadurch ist
es möglich, aus den ALS-Daten auch
ein Digitales Geländemodell zu erzeugen.
„In dieser Eigenschaft liegt der Vorteil von ALS, der mit keinem anderen
Verfahren erreicht werden kann“, sagt
Kiski, der sich im Laufe der Firmengeschichte bisher auf bildgebende Verfahren fokussiert hatte. Von Nutzen
für Auftraggeber ist neben den preislichen Vorteilen und der gleichzeitigen Fortschreibung von Orthofotos,
DOMs und DGMs zum Beispiel, dass
sie gleichzeitig mit den Luftbildern
die für die Orthorektifizierung notwendigen Geländemodelle aus dem
ALS bekommen. Die Daten erreichen
damit höchste Aktualität, etwaige
Zusatzmodellierungen des DGMs, die
bei zeitlichen Veränderungen in den
Einzelbefliegungen quasi immer notwendig sind, entfallen. Somit gewinnt
genau an dieser Stelle die Formel
1+1=3 also ihre Berechtigung. (sg)
www.geocart.de
Anzeige
Eins plus eins gleich Drei. Diese mathematisch falsche Formel soll ausdrücken, dass das Ganze mehr sein
kann als die Summe seiner Teile. Dies
ist der Leitgedanke einer Investition,
die das Unternehmen Geocart kürzlich getätigt hat. Der europaweit tätige Spezialist für Luftbildbefliegungen
hat nämlich einen neuen Laserscanner LiteMapper LM7800-400 von
dem Systemintegrator IGI erworben.
Damit ermöglicht es Geocart seinen
Auftraggebern, innerhalb einer Befliegung gleichzeitig photogrammetrische und Laser-basierte Aufnahmen
(Airborne Laserscanning, kurz ALS)
zu machen.
In dem firmeneigenen Flugzeug
Cessna 402 arbeiten damit also eine
Luftbildkamera UltraCam Falcon und
ein RIEGL Laserscanner LMS-Q780
simultan. Während die vierkanalige
Kamera RGB-Luftbilder und infra-
Bundesanstalt für Gewässerkunde
Die Firma Geocart hat in einen Airborne Laserscanner investiert,
der simultan zur Bildbefliegung eingesetzt werden kann.
So können mehrere Datenprodukte gleichzeitig erstellt werden.
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Bathymetrie
www.business-geomatics.com
Ingenieurvermessung unter Wasser
Ob schwere Schiffsketten, versunkene
Schiffe, Pipelines oder Unterwasserbauwerke: Bisher gab es eine ganze
Reihe verschiedener Methoden für
die Vermessung von Bauwerken, die
sich unter Wasser befinden. Das Mittel der Wahl sind meist Sonare, die
auf dem Prinzip der Schallmessung
beruhen und seit Jahrzehnten etabliert sind. Trotz des vermehrten Einsatzes der Multi-Beam-Verfahren (zum
Beispiel Fächerecholote, mit denen
3D-Punktwolken der Unterwasserumgebung erstellt werden können), hat
das Sonar Grenzen bei Genauigkeit
und Auflösung. Bei zehn Zentimeter
Genauigkeit ist in der Regel Schluss,
was beispielsweise für ingenieurtechnische Untersuchungen von Unterwasserbauwerken nicht ausreichend
ist. Deformationen an Pipelines, Erosionen an Betonbauwerken oder kleinere Ausspülungen etwa werden damit
nicht erkannt.
Laser unter Wasser
Doch auch für solche Anforderungen hat die aktuelle Technologieentwicklung eine passende Antwort,
die in diesem Fall, wie so oft bei der
Unterwasservermessung aus dem
nord­
amerikanischen Markt kommt.
Genauer gesagt von der Firma 2G
Robotics, die es geschafft hat, die Lasertechnologie auch unterwasser zur
Serienreife zu bringen. Seit dem Jahr
2011 hat die Firma entsprechende Unterwasserscanner im Angebot.
Licht statt Schall, so lautet gewissermaßen das Motto von 2G Robotics
aus Kanada. Der Clou: Trotz schwieriger Umgebungsbedingungen – so
ist etwa die Messdistanz unter Wasser
aufgrund hoher Absorption auf circa
10 Meter beschränkt – liefert man ein
zuverlässiges und leicht zu bedienendes System. Vor allem geht es darum,
die Messsysteme für die geringen zeitlichen Abstände von Laserpuls und
Erfassung der reflektierten Strahlung
zu befähigen. Sprich, die Geschwindigkeit des Messverfahrens befindet
sich auf dem Niveau des derzeit Machbaren.
Öl- und Gas-Branche
Mit den Unterwasserlasern werden
ähnlich wie bei den terrestrischen Verfahren 3D-Punktwolken erzeugt, welche die Grundlage für Konstruktionsberechnungen, Instandhaltungs- und
Reparaturplanung bilden. Treibende
Märkte für die Unterwasser-Laservermessung sind beispielsweise die Ölund Gas-Branche sowie generell die
Überwachung von Unterwasserbauwerken. Aber es gibt auch viele weitere interessante Anwendungsgebiete
wie etwa die Archäologie unter Wasser. „Wir können damit Strukturen von
Bauwerken und Schiffswracks in einer
Detailtiefe abbilden, die bisher nicht
möglich war“, sagt Christoph Reuter,
Geschäftsführer des Bremer Generaldistributors CPU Unterwasser­
technik.
Sonare liefern zwar einen sehr guten Überblick, für hochpräzise Vermessung sind sie jedoch zu ungenau.
Sonar und Laserscanner ergänzen sich
aber auch ideal: Wer Auffälligkeiten im
Sonar-Scan einer genaueren Untersuchung unterziehen möchte, kann
dann per 3D-Laser eine hochpräzise
Vermessung vornehmen „Dies ist zum
Beispiel bei Schadensabschätzungen
und Versicherungsfragen ein wichtiger Punkt“, sagt Reuter.
Die Vermessungsmethode kann
auf unterschiedlichem Wege durchgeführt werden. Zunächst kann der
Laser auf Grund mit einem speziellen
Stativ montiert werden. Der Scanner
rotiert in Winkelschritten bis hinunter
zu 0,0072°, so dass die Objekte ähnlich
wie beim terrestrischen Laserscanning
aus verschiedenen Blickwinkeln aufgenommen werden. Üblich sind aber
auch mobile Aufnahmen, bei denen
der Laser entweder auf einem ROV
(Remotely Operated Vehicle = Ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug) oder
einem AUV (Autonomous Underwater
Vehicle = Autonomes Unterwasserfahrzeug) angebracht wird. Besonders in der Ölindustrie werden solche
Fahrzeuge häufig im Rahmen von
Wartungsarbeiten und Inspektionen
eingesetzt, um zum Beispiel lange Leitungsnetze zu überwachen. So hatte
beispielsweise der US-amerikanische
Vermessungsspezialist C & C Technologies im Jahr 2013 einen Scanner (ULS 500, siehe unten) eingesetzt,
um eine detaillierte Punktwolke einer
Rohrleitung im Golf von Mexiko zu erzeugen, die eine 100fach höhere Auflösung als vergleichbare Video- oder
Sonarerfassungen lieferte. 2G Robotics ist davon überzeugt, dass sich
die Unterwasser-Laservermessung zu
einem Standard entwickeln wird.
Je nach Messabstand kann nach Angaben von CPU sogar eine 500fache
Genauigkeit im Vergleich zum Sonar
erreicht werden. Anders als beim Sonar ist die Messung jedoch stark von
den Sichtverhältnissen unter Wasser
abhängig. „Grundsätzlich gilt die Regel, dass alle Strukturen, die per Auge
auch erkannt werden können, auch
gescannt werden können“, sagt Reuter. Für Eintrübungen bis zu einem ge-
Fotos: CPU Unterwassertechnik
Neuartige Laserscanner für den Unterwassereinsatz dokumentieren
Bauwerke mit Millimetergenauigkeit.
Mit den Unterwasserlasern werden 3D-Punktwolken von Objekten erzeugt. Sie
dienen zu Konstruktionsberechnungen oder auch der Archäologie.
wissen Grad filtern spezielle Algorithmen die Messdaten. Bei Gewässern
mit hohem Anteil an Schwebestoffen,
wie bei manchen Binnengewässern,
ist der Einsatz jedoch eingeschränkt,
In sauberen Flüssen, wie Rhein oder
zum Teil auch Donau, beziehungsweise in Stauseen kann das Verfahren
problemlos angewendet werden.
Pionier in der Nische
2G Robotics ist ein Pionier in dem
weltweiten Nischenmarkt und zählt
mittlerweile mehr als zwölf Mitarbeiter. CPU Unterwassertechnik betreut
ihre Kunden mit einem umfassenden
Dienstleistungsangebot. „Wir haben
dabei einen sehr hohen Supportanteil,
beispielsweise führen wir Schulungen,
Inbetriebnahmen und intensive Beratungen im Vorfeld durch“, sagt Reuter.
Die Kunden stammen u.a. aus der Forschung, dem Unterwasseringenieurswesens oder der Nuklearindustrie.
Derzeit sind drei Unterwasser-Laserscanner von 2G Robotics im Angebot.
Der ULS 100 ist ein Kurzstrecken-Messsystem, das in einem Bereich von minimal 13 Zentimeter bis hin zu einem
Meter arbeitet. Bei kürzestem Messabstand erreicht er eine Messauflösung
von einem hundertstel Millimeter, bei
einem Meter sind es noch 0,3 Millimeter. Der ULS 200 kann zwischen 21
Zentimetern und 2,5 Metern messen,
wobei er 0,6 Millimeter Auflösung bei
größter Messdistanz erreicht. Der ULS
500 bringt die größten Messdistanzen von bis zu 10 Metern (und 1,22
Millimetern Auflösung bei maximaler
Entfernung).
Während die ersten terrestrischen
3D-Laserscanner vor rund zehn Jahren noch hohe sechsstellige Anschaffungskosten verursachten, sind die
Lasermessgeräte des kanadischen
Herstellers trotz der Pionierphase, in
der sich der Markt noch befindet,
bedeutend günstiger. Je nach Gerät kosten die Scanner (ohne Zubehör) zwischen rund 35.000 Euro und
95.000 Euro. www.2grobotics.com
www.cpu-bremen.de
Scanning im Flusshabitat
In Mäandern durchfließt die Pielach
das österreichische Alpenvorland.
Das Naturschutzgebiet Pielach-Ofenlock-Neubacher Au liegt nur wenige
Kilometer vor der Mündung in die
Donau. Das Forschungsprojekt „Alpine Airborne Hydromapping – from
Research to Practice“ untersuchte dieses Schutzgebiet in mehreren Kampagnen genauer. Zum Einsatz kam dabei
von April bis Oktober 2013 ein RIEGL VQ-820-G topo-bathymetrischer
Laserscanner. Er hatte die Aufgabe,
die Topographie der Flusssohle der
Pielach vor und nach einem jährlichen
Hochwasser im Juni 2013 zu erfassen.
Die Aufnahme von Flusshabitaten
stellt besondere Anforderungen an
das Monitoring, da sowohl der benetzte, als auch der trockene Bereich
abgedeckt werden müssen. Für kleinräumige, ökologische Fragestellungen
ist jedenfalls eine hohe Auflösung
nötig, weiß RIEGL. Die Disziplin der
Airborne LiDAR Bathymetrie sieht
das Unternehmen für Lasermesstechnologie als besonders geeignet an,
da diese Methode an Land und am
Flussgrund eine homogene und hohe
Punktdichte liefern kann. Traditionelle
profil-orientierte Aufnahmen etwa
mittels Echolotmessungen würden
diese Qualität nicht bieten, so RIEGL.
Aus einer Flughöhe von 600 Metern
über Grund bei 100 Knoten hat der
Laserscanner VQ-820-G eine Punkt­
dichte von 25 Punkten pro Quadratmeter bei einem mittleren Punktabstand von 20 Zentimetern erreicht.
Das ermöglicht eine detaillierte Beschreibung der Flusssohle, der Uferböschungen und des Vorlands.
Nach der Klassifizierung der Messpunkte in Wasseroberfläche, Wasserkörper, Flussbett, Boden und Vegetation wurde die Refraktionskorrektur
zur Berücksichtigung der unterschiedlichen Ausbreitungsgeschwindigkeit
des Laserstrahls in Luft und Wasser
durchgeführt. Bei den Pielacher Wassertiefen von circa drei Metern hatte
diese Korrektur einige Dezimeter ausgemacht. Die war somit um vieles größer als die Messgenauigkeit, die besser als zehn Zentimeter war. Damit war
die Basis für eine zweidimensionale,
tiefengemittelte hydrodynamisch-numerische Modellierung gegeben, die
Wasserstände, Strömungsgeschwindigkeiten und Sohlschubspannungen
in einer Auflösung von circa einem
halben Meter lieferte.
Aus diesen Simulationsergebnissen
konnten folgende ökologisch relevante Bereiche differenziert werden:
Furt, schneller Rinner, Rinner, Kolk,
Nebengewässer und FlachwasserLebensraum. Zu jeder Epoche der
Pielach konnten trotz der verschiedenen Abflussbedingungen alle Lebensbereiche nachgewiesen werden,
was ein Qualitätsmerkmal für dieses
Schutzgebiet darstellt. „Es hat sich
jedoch gezeigt, dass die räumliche
Verteilung der jeweiligen Bereiche
zwischen den einzelnen Epochen
stark variiert, speziell durch die Verlagerung von Schotterbänken im Zuge
des Hochwassers“, erklärt Dr. Gottfried
Mandlburger von der TU Wien, der die
Daten auswertete.
Von Februar 2014 bis Februar 2015
wurde die Neubacher Au erneut – auch
mit dem topo-bathymetrischen Laserscanner RIEGL VQ-880-G – vermessen
und das Potenzial dieser Technologie
für das Monitoring von Habitaten gezeigt. „Neben den Vorteilen der hohen
Auflösung und der effizienten Datenaufnahme bietet die Fernerkundung
Fotos: RIEGL
Naturschutzgebiet in Niederösterreich ist Einsatzfeld für topo-bathymetrische Erfassung.
Firma RIEGL stellt ihre Laserscanner VQ-820-G und VQ-880-G dafür bereit.
Die farbcodierte Punktwolke des Flussbogens gibt den Reflexionsgrad wieder.
Habitatmodellierungsbereich
Das Flusshabitat Neubacher Au liegt kurz vor der Mündung in die Donau.
0
speziell den Vorteil, dass ökologisch
sensible Bereiche nicht betreten werden müssen“, sagt Dr. Martin Pfennigbauer, der Projektverantwortliche bei
RIEGL. „Die Verfügbarkeit detaillierter
200
400
600m
Beschreibungen der fluvialen Topographie unterstützt auch die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie und
der Hochwasserrichtlinie der Europäischen Union.“ www.riegl.com
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
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Bathymetrie
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Maritime Altlasten
tatsächlichen Belastung. Gerade um
energiepolitische Ausbauziele, wie
Windparks, zu erreichen, hat jedoch
die ökonomische Erschließung deutscher Küstengewässer eine hohe Priorität. Besonders für die Verlegung der
Seekabel in dafür vorgesehenen Trassen sind das Finden und die Entsorgung der Munitionsaltlasten relevant.
Auf Initiative des Expertenkreises
„Munition im Meer“ im BLANO hat
die Firma EGEOS nun im Rahmen
eines Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (FuE) des Ministeriums für
Wirtschaft, Arbeit und Verkehr und
Technologie des Landes SchleswigHolstein den Aufbau eines GeoCMS
in Angriff genommen. Jens Sternheim,
Vorsitzender des Expertenkreises „Munition im Meer“, betont die Relevanz:
„Als Grundlage für die notwendige
Gefahrenanalyse im Vorfeld nötiger
Flächensanierungen oder bei geplanten Offshore-Projekten stellt das
Munitionskataster Meer national wie
international eine unverzichtbare
Grundlage dar“. Der Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein soll
den Prototyp demnächst nutzen.
Das GeoCMS hat dabei die Aufgabe,
die bisherigen Funde räumlich zusammen zu führen. „Das GeoCMS arbei-
tet dabei in Kombination mit einem
Dokumentenmanagementsystem,
sodass Positionsangaben direkt über
Metadaten den Dokumenten zugeordnet und auf interaktiven Karten
dargestellt werden“, sagt Jann Wendt,
Geschäftsführer von EGEOS. Neben
der einfachen räumlichen Einordnung von Informationen sollen durch
die Einbindung von geostatistischen
Verfahren, wie zum Beispiel HotspotAnalysen, zudem komplexe räumliche Zusammenhänge zwischen den
Datensätzen hergestellt werden. So
sollen öffentliche Institutionen und
private Unternehmen eine Basis erhalten, um Maßnahmen zur Gefahrenabwehr einzuleiten sowie ökonomische
und ökologische Entscheidungen zu
treffen.
Die Hauptaufgabe zum Aufbau
des Katasters liegt aktuell zunächst
in der Informationsbeschaffung über
versenkte Munition und im Weiteren
über die sukzessive Präzisierung dieser räumlichen Informationen. Konkret geht es darum, Archive, wie zum
Beispiel das Bundesarchiv in Freiburg
und das dortige Marinearchiv, und
historische Dokumente zu untersuchen, um Hinweise über mögliche Entsorgungsorte zu erhalten. Bisherige
Die Hotspot-Analyse visualisiert Schwerpunkte der maritimen Entsorgung etwa
von Grundminen in der Ostsee.
Funde in Nord- und Ostsee stützen
sich auf ebensolche Dokumente, Karten und kleinräumige Surveys. „Die
gesamte Belastungssituation aber zu
erfassen und zu bewerten, gestaltet
sich aufgrund der heterogenen historischen und aktuellen Datenbestände
als schwierig“, beschreibt Wendt. Umso erforderlicher ist es für den Kampfmittelräumdienst SH und andere
künftige Nutzer einen neuen Ansatz
zu verwenden, der unterschiedliche
Datensätze nicht mehr nur als isolierte
Informationsquellen betrachtet.
Die Lage und Quantität von Munition zu bestimmen, erfolgt nach der
groben Verortung innerhalb eines Dokuments über ein iteratives Verfahren.
Im besten Fall wird die Information
über zusätzliche historische Daten
validiert und die räumliche Lage präzisiert. Im letzten Schritt erfolgt eine
möglichst genaue Eingrenzung des
Gebietes und eine exakte Verortung
der Munition über hochauflösende aktuelle Daten, wie zum Beispiel durch
Sonar- oder Bathymetrie-Erfassung.
An dieser Stelle kommen verschiedene Institutionen, wie beispielsweise
das GEOMAR – Helmholtz-Zentrum
für Ozeanforschung, mit ihren Forschungsschiffen zum Einsatz.
Spätestens zum zweiten Quartal
2015 soll das Kataster offiziell in Betrieb genommen werden. Lizenzen für
das Munitionskataster Meer bietet die
Firma EGEOS. (jl)
www.egeos.de
www.munition-im-meer.de
Anzeige
Bomben, Flak-Granaten oder auch
maritime Großkampfmittel wie Torpedos – der zweite Weltkrieg hat in
großen Teilen der Nord- und Ostsee
ein schweres Erbe hinterlassen. Nicht
nur von Kampfhandlungen stammen
die Waffen, sondern vor allem auch
aus weitreichenden Entsorgungsaktionen nach Ende des Krieges. Die Alliierten, teils auch unter Zuhilfenahme
deutscher Kräfte, nutzten die Versenkung von Munition als einfache Entsorgungsmöglichkeit. Eine lückenlose
Dokumentation wurde dabei nicht
durchgeführt. Heute stehen Wissenschaft und Wirtschaft daher vor dem
Problem, nicht präzise zu wissen, wo
welche Kampfmittel auf dem Meeres­
boden liegen. Abhilfe soll nun das
Munitionskataster Meer schaffen. Ein
Geospatial Content-Management-System (GeoCMS) fungiert als interaktives
Verwaltungstool.
Der Bund-Länder-Ausschuss Nordund Ostsee (BLANO) schätzt in seinem
Bericht vom Dezember 2011, dass in
der Ostsee etwa 300.000 Tonnen und
in der Nordsee 1,3 Millionen Tonnen
an Munition während und kurz nach
dem Zweiten Weltkrieg entsorgt wurden. Wahrscheinlich seien diese Schätzungen sogar am unteren Rand der
EGEOS / Kampfmittelräumdienst Schleswig-Holstein
Die Firma EGEOS baut in Kooperation mit dem schleswig-holsteinischen
Umweltministerium ein Munitionskataster für die Nord- und Ostsee auf.
Wo Kampfmittel noch in den Tiefen liegen, soll mithilfe eines Geospatial
Content-Management-Systems dokumentiert und verwaltet werden.
18
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Bathymetrie
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Der Bodensee als Blaupause
Topo-Bathymetrie bezeichnet die Vermessung von See- und Meeresböden und deren angrenzendem
Vorland. Das Projekt „Tiefenschärfe“ erstellt mit dieser Technologie ein 3D-Modell des Bodensees.
So präzise wurde ein See in dieser Größenordnung weltweit noch nie vermessen.
Anzeige
Uferzonen mittels Laserscanner zu
erfassen. Das Verfahren der Laserbathymetrie an sich ist nicht neu. Es kam
eigentlich in der Marine zum Einsatz
und war ursprünglich dazu gedacht,
U-Boote aufzuspüren. Mit der Weiterentwicklung der Lasertechnologie
wird die Disziplin zunehmend aber
auch im zivilen Umfeld eingesetzt, das
Projekt Tiefenschärfe ist eines der detailreichsten Beispiele.
Fotos: Institut für Seenforschung des LUBW
Er ist mit 254 Metern der tiefste See
Deutschlands. Rund 536 Quadratkilometer deckt er ab. 48 Kubikkilometer
an Wasser füllen sein Becken. Keine
Frage: Schon die Eckdaten des Bodensees sind beeindruckend. Wie jedoch
sieht die Topographie des Gewässers
aus? Welche Strukturen sind in seinen
Tiefen versteckt? Und was kann man
aus den Maßen für den modernen
Gewässerschutz lernen? Diesen Fragen geht das Projekt „Tiefenschärfe
– Hochauflösende Vermessung Bodensee“ buchstäblich auf den Grund.
Partner aus Deutschland, der Schweiz
und Österreich sowie von den Universitäten Bern und Bremen arbeiten
dabei zusammen. Die Projektleitung
hat das Institut für Seenforschung von
der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz BadenWürttemberg (LUBW). „Der Bodensee ist auf dem Weg, das weltweit
bestvermessene Gewässer in dieser
Größenordnung zu werden“, sagt der
Projektleiter ­
Martin Wessels. Im Bereich Bathymetrie, also der Vermessung der Topographie von Gewässerbetten und Meeresböden, ist das
Projekt in seinem Detailgrad einmalig. Mit finanzieller Unterstützung aus
dem INTERREG IV-Programm, einem
Regionalprogramm der Europäischen
Union (EU), das speziell das Fördergebiet rund um den Bodensee abdeckt,
und im Auftrag der Internationalen
Gewässerschutzkommission für den
Bodensee (IGKB) soll das Projekt bis
Ende des Jahres abgeschlossen und
das bisher präziseste 3D-Modell des
Sees vorhanden sein.
Das Forschungsschiff Kormoran,
ausgestattet mit einem Fächerecholot,
und ein Messflugzeug mit verschiedenen Sensoren, darunter ein 3DLaserscanner, kamen für das Projekt
zum Einsatz. Die Datenerfassung per
Fächerecholot verantwortete Flavio
Anselmetti. Er ist Professor für Geologie an der Universität Bern, seine
Forschergruppe ist die einzige in der
Schweiz, die über ein Fächerecholot
verfügt. Das Gerät kostet mehrere
Hunderttausend Franken und wurde
vom Schweizer Nationalfonds sowie
Das Forschungsschiff Kormoran führte bei der Befahrung ein Fächerecholot mit,
um die Tiefeninformationen des Bodensees zu ermitteln.
Eawag Dübendorf, der Universität
Genf und der ETH Zürich mitfinanziert.
Das Fächerecholot entspricht ganz seiner Bezeichnung und wirft Schallwellen in einer Fächerform von bis zu 400
Strahlen quer zur Fahrtrichtung auf
den Gewässergrund. Der Fächer wird
breiter, je tiefer der Grund ist. Beim
Projekt Bodensee deckte er bis zu 150
Grad beziehungsweise einen maximal
400 Meter breiten Streifen ab. „Durch
diese Form ist genau klar, aus welcher
Richtung die Schallwellen vom Boden
zurückgeworfen werden. Das Gerät
gleicht dann in Echtzeit die Schiffsbewegungen aus, so dass ein lückenloses
Modell des See­bodens erstellt werden
kann“, so Anselmetti. Rund vier Monate
war das Forschungsschiff Kormoran im
Frühjahr 2013 mitsamt Fächerecholot,
einem RTK-GPS-Modul, zwei weiteren
GPS-Antennen als digitaler Kompass,
einem Beschleunigungssensor und
zwei Schallgeschwindigkeitssensoren,
auf dem Bodensee unterwegs.
„Seen sind meistens eher schlecht
vermessen“, meint Projektleiter Martin Wessels. Klassischerweise wird die
Gewässervermessung per Boot und
zu Fuß erledigt, das ist zeit- und kostenaufwendig. Oft ist auch schwer
zugängliches Gelände betroffen. In
der Folge müssen Daten aus verschiedenen Quellen zusammengeführt
werden. Das sind große Hürden bei
der Erfassung. Gleichzeitig gibt es bereits EU-Richtlinien, um den „hydromorphologischen Zustand“ der Gewässer zu erfassen. „Wir bezeichnen
das Projekt Tiefenschärfe gern auch
als Blaupause für künftige Gewässervermessungen“, so Wessels.
Präzision in der Tiefe
Die letzte Bodensee-Vermessung liegt
bereits 25 Jahre zurück. Damals hatte
man mit einem Single Beam-Echolot
den See befahren. Alle 200 Meter hatte
das Vermessungsteam ein Tiefenprofil erstellt, diese Datensätze wurden
dann zusammengeführt. „Logisch,
dass dieses Modell keine lückenlose
Informationen über das Seebecken
liefern kann. Das neue 3D-Modell wird
daher eine bis zu 1.000 Mal höhere
Datendichte haben“, ist Wessels überzeugt. Gerade weil der Bodensee so
vielfältig genutzt wird, sind präzise
Tiefeninformationen und genaue Geo­
basisdaten von großer Bedeutung.
Das Gewässer im Länderdreieck dient
unter anderem zur Freizeitgestaltung,
zur Fischerei, als Verkehrsstraße, zur
Trinkwassergewinnung und vielen
anderen Nutzungen. Außerdem bietet der Bodensee gewissermaßen
von Natur aus gute Voraussetzungen,
speziell für optische Verfahren: „Das
Wasser ist recht klar und der See hat
ausgedehnte Flachwasserzonen. Das
Licht des Laserscanners konnte so bis
zu acht Metern Tiefe vordringen“, erklärt Wessels.
Für die Bathymetrie war dieser klare Wasserkörper, wie es in der Fachsprache heißt, also die beste Voraussetzung, um den Seeboden in den
Hydromapping für die
Uferzonen
Für die Laserbathymetrie am Bodensee hatte man die Firma Airborne­
HydroMapping (AHM) ins sprichwörtliche Boot geholt. Geschäftsführer Frank Steinbacher erklärt: „Als gelernte Wasserbauer haben wir genaue
Vorstellungen, welche Daten ein 3DModell eines Gewässers liefern muss,
um damit arbeiten zu können.“ Mit
einem Set aus LiDAR-Scanner, Thermalkamera, Mittelformat-Kamera und
4K Videokamera hatte seine Firma an
drei Tagen im vergangenen Jahr die
etwa 270 Kilometer lange Uferlinie beflogen. Das Besondere für den Einsatz
des Laserscanners in der Bathymetrie,
ist zunächst, dass sowohl das Medium Luft als auch das Medium Wasser
durchquert werden müssen. „Die Luft
ist für den Laser kein Problem, doch
im Wasser verändern sich Laufzeit
und Brechung der Strahlen. Das muss
berücksichtigt werden“, weiß Steinbacher. Es kommt dabei jeweils darauf
an, wie die Wassersäule beschaffen ist.
Ist die Oberfläche glatt oder unruhig?
Welche Farbe hat der Sohlgrund? Ist
die Trübe organisch oder anorganisch
bedingt? Das stellt hohe Anforderungen an das Laserscanning-System.
AHM arbeitet hier mit der Firma RIEGL LMS zusammen und entwickelt
seit mehreren Jahren ein abgestimmtes System aus Hard- und Software,
um Böden unter Wasser zu vermessen
(­siehe Text S. 19).
Die Flachwasserzonen des Bodensees bis acht Meter erfasste das Sensor-System jeweils mit Messstreifen
von 400 Metern Breite. Der 3D-Laserscanner „schaute“ dabei nach hinten,
war also nicht Nadir (Lotrichtung) angebracht. Der grüne Laserstrahl des
Scanners durchdringt das Wasser und wird reflektiert. Rund
500.000 Messwerte kamen so
allein in jeder Sekunde zusammen, insgesamt 12 Terabyte
hatte das Vermessungsteam mit
der Hydromapping-Methode erfasst. „Allein einen solchen zusammenhängenden Datensatz
zu verarbeiten, ist eine Herausforderung“, so Steinbacher. Bis zu
65 Messpunkte pro Quadratmeter generierte sein Team daraus
– in Bezug auf Genauigkeit sei das
sowohl für ein Bathymetrie- als auch
für ein Topographie-Projekt außergewöhnlich. Temperaturmessungen ergänzten zudem das Datenportfolio.
Außerdem konnten hochauflösende
Luftaufnahmen, digitale Orthophotos
sowie eine Videodokumentation in 4K
geliefert werden.
Eine Fülle von Informationen lassen sich aus den Daten des Airborne
Hydromapping-Systems ableiten:
Etwa Standorte von Unterwasserobjekten, Einleitungen in den See oder
Vegetation in der Flachwasserzone
gibt der Datensatz preis. Um jedoch
Aussagen über den gesamten Seeboden zu machen, ist das Matching
der Datensätze aus Laserbathymetrie
und Fächerecholot erforderlich. Dieser
Prozessschritt steht noch an.
„Aktuell sind wir damit beschäftigt,
die Daten auszuwerten, dann erfolgt
die Verschneidung der Daten“, erklärt Projektleiter Martin Wessels vom
LUBW. Das Modell ist letztlich für viele
Nutzer interessant. Etwa die Wasserschutzpolizei, die Wasserwirtschaft,
die Verwaltung oder für Freizeitanbieter wie Tauchclubs. Aber insbesondere
durch die hohe Punktdichte des 3DModells ist das digitale Abbild des
Sees interessant für Wissenschaftler
aus der Archäologie oder Geologie.
Sie profitieren davon, dass ein durchgängiger Datensatz vom tiefen Wasser
bis zum Ufer und ins Vorland nur aus
zwei Sensoren entsteht. „Ein Novum
in der Seenforschung“, meint Wessels.
Und schon jetzt wird deutlich, dass der
Boden des Sees sehr viel reichhaltiger
strukturiert ist, als gedacht. Welche Geheimnisse das Gewässer noch verbirgt,
wird dann künftig das räumlich präzise
3D-Modell preisgeben. (jl)
www.tiefenschaerfe-bodensee.info
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
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Bathymetrie
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Es begann im Wasserbecken
Laser für die Lücke
Ein Forschungsprojekt der Leibniz Universität Hannover
und des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie beschäftigt sich mit dem Potenzial von
Laserbathymetrie. Das Testgebiet ist ein Teilgebiet der
deutschen Ostseeküste. Die Ergebnisse könnten der
Seevermessung eine neue Qualität verleihen.
Das Projekt „Tiefenschärfe – Hochauflösende Vermessung Bodensee“ (siehe
Text S. 18) ist für das Unternehmen AirborneHydroMapping (AHM) schon
etwas Besonderes. „Aufgrund des wissenschaftlichen Antriebs zeichnet es
sich durch eine hohe Datendichte aus“,
sagt Frank Steinbacher, Geschäftsführer von AHM. Deswegen bietet es auch
für das Sensor- und Software-System
aus seinem Hause eine Möglichkeit, seine Leistungsfähigkeit zu zeigen. Dabei
profitiert das österreichische Unternehmen von seiner langjährigen Erfahrung
im Bereich Hydromapping und der
kombinierten Topo-Bathymetrie.
Die Wurzeln für seinen besonderen
Geschäftszweig legte AHM bereits im
Jahr 2007. Damals startete die Universität Innsbruck, Arbeitsbereich
Wasserbau, ein Forschungsprojekt zusammen mit den LasermesstechnikExperten RIEGL LMS in den Laboren
des Wasserbauinstituts. „Zunächst war
die Entwicklung der passenden Hardware notwendig, die den vermessungstechnischen Anforderungen des Wasserbaus entsprach“, berichtet Steinbacher. Den ersten 3D-Laserscanner, der
als Ausgangsbasis diente, entwickelte
man mit der Firma RIEGL. Das Gerät
blickte damals noch aus 25 Metern
Höhe von einer Hebebühne aus in
ein Wasserbecken. Die Erkenntnisse
aus dem Projekt mündeten in das
Produkt RIEGL VQ-820-G.
Als die optimale Konfiguration für
die LiDAR-Einheit ermittelt war, ging
es um die Anpassung
der Software und
gewissermaßen die
Grundsteinlegung für
die optimierte Technologie, die AHM
Die Software HydroVISH visualisiert einen Ausschnitt einer topo-bathymetrischen
Laserpunktwolke vom Hafen Romanshorn auf der Schweizer Seite des Bodensees.
schließlich in der Lösung Hydro VISH
zusammenführte.
Die Software bildet damit den Schlüssel zu einer kleinräumigen Auswertung
von kombinierten topographischen
und subaquatischen (bathymetrischen) Geländeformen, aber auch von
Habitaten innerhalb eines Datensatzes.
„Darin liegt auch der große Vorteil unserer Software, dass unterschiedliche
Informationen wie Punktwolken, Echolotdaten, thermale und photogrammetrische Daten sowie zeitabhängige
Informationen wie zum Beispiel Wasserspiegellagen innerhalb eines Datensatzes genutzt, bewertet und ausgewertet werden können“, meint Steinbacher. Hydro­
VISH basiert dazu auf
dem flexiblen Datenformat HDF5. Die
Lösung vereint in ihrem Ansatz somit
die Software- als auch die DatenbankKomponente, so dass dreidimensionale
Raum-Zeit-Datensätze unabhängig
vom Dateiformat und der Menge an
Attributen in einem Modell genutzt
und visualisiert werden können.
Das Produkt baut sich in drei Stufen
auf, die der Nutzer verwenden kann.
Zunächst steht der HydroVISH Viewer
zur Verfügung. Darüber lassen sich 3DRenderings auslesen und vermessen.
Eine Anbindung an das GIS Magelan
von Geoinform ist möglich, in Arbeit ist
auch die Kompatibilität zu ArcGIS von
Esri. Den nächsten Schritt zur Nutzung
der Software bildet die Komponente
HydroVISH Tool. Hier stehen Werkzeuge
zur Verfügung, um die prozessierten
Daten zu bearbeiten. Flexibel lassen
sich Einstellungen für jedes Tool anpassen, eine integrierte Vorschau zeigt
das Ergebnis, bevor der Prozessierungsschritt letztlich durchgeführt wird. Die
umfassendste Nutzung ist mit dem
HydroVISH Framework möglich und
erlaubt auch den Zugriff auf die Rohdaten. „Denn wir finden, dass die Nutzer die Experten für ihre Fachaufgaben
sind und folglich aus dem Datensatz
genau die Rohdaten prozessieren können sollten, die sie benötigen“, erläutert Steinbacher den Ansatz. Das Framework liefert folglich das 3D-Modell
mitsamt den Rohdaten und weiteren
Tools, um die Datensätze zu analysieren
und für das gewünschte Datenprodukt
weiterzuverarbeiten. „Frei nach der
Devise: Wir haben die Daten auf ein
Maximum reduziert“, fasst Steinbacher
zusammen.
Mehr als 1.900 Kilometer an Gewässerlinien und 800 Kilometer an Küstenlinien hat das Unternehmen insgesamt
beflogen. Unter anderem an der norwegischen Küste, an der deutschen
Ostsee sowie an den inländischen
Flüssen Rhein und Elbe. Steinbacher
nennt den Anspruch: „Unser Ziel ist es
dabei stets eine hohe geometrische
Genauigkeit und eine hohe Informationsdichte zu liefern.“ In Echtzeit, große
und komplexe Datensätze dem Anwender visuell verständlich näher zu bringen, zeichnet Hydro VISH aus. TopoBathymetrische Datensätzen sollen so
dem Markt noch schneller zugänglich
gemacht werden, als es Nutzer des
klassischen Airborne Laserscans bisher
kannten. (jl)
www.ahm.co.at
„Das Problem liegt vor allem in den
Uferzonen“, erklärt Joachim Niemeyer
vom Institut für Photogrammetrie
und GeoInformation an der Leibniz
Universität Hannover. Der DiplomIngenieur ist einer der Geodäten, die
an dem Projekt „Untersuchungen
zum Einsatz der Laserbathymetrie in
der Seevermessung“ beteiligt sind. In
einem Forscherteam testet er unterschiedliche Sensoren und Konfigurationen über der Ostseeküste. Das
Projekt soll die Vor- und Nachteile des
Verfahrens herausarbeiten und untersuchen, bis zu welcher Wassertiefe
gute Messergebnisse erzielt werden
können und inwiefern sich größere Objekte in den Daten erkennen
lassen. Mithilfe der Förderung des
Bundesamtes für Seeschifffahrt
und Hydrographie (BSH) wertet das
Team aktuell die Daten der insgesamt vier Befliegungen aus. Bei der
Insel Poel hatte man seit 2012 den
Küstenstreifen mit unterschiedlichen
Systemen erfasst.
In der Seevermessung wird für die
Erfassung tieferer Gebiete üblicherweise die Echolotmessung genutzt.
„Doch sie ist zum einen aufwendig
und zum anderen in flacheren Gewässerzonen nicht durchführbar.
Zwar setzte man zum Teil in diesen
Bereichen auf kleinere Boote“, erklärt Niemeyer. Doch auch das sei
aufwendig und lieferte nicht die gewünschte Qualität. „Die luftgestützte
Laserbathymetrie könnte daher eine
wichtige Lücke in der Seevermessung
und vor allem für den Küstenschutz
schließen“, so Niemeyer.
Bei den Forschungsflügen setzte
das Projektteam auf den RIEGL Laserscanner VQ-820-G und die Modelle
Chiroptera sowie HawkEye II und III
aus dem Hause AHAB. Die Scanner
senden dabei grüne und infrarote
Laserpulse aus (der RIEGL-Scanner
sendet nur in grün). Sie erfüllen unterschiedliche Zwecke. Während die
Infrarot-Pulse von der Wasseroberfläche reflektiert werden, dringen
die grünen Pulse ins Wasser ein und
erreichen im besten Falle den Grund
des Gewässers, von wo aus sie reflektiert werden. „Auf diese Weise erhalten wir nicht nur die Entfernung vom
Flugzeug bis zum Gewässergrund,
sondern können aus der Differenz
der Laufzeiten der beiden Pulse auch
die Wassertiefe berechnen“, erklärt
Forscher Niemeyer. Gerade diese Informationen spielen eine wichtige
Rolle in der Schifffahrt, etwa wenn
es um Untiefen und Objekte, wie
Wracks unter der Wasser­oberfläche,
in der Nähe der Küste geht, die Schiffen gefährlich werden können.
Die Disziplin der Laserbathymetrie
ist eigentlich nicht neu. Früher nutzte
vor allem das Militär dieses Verfahren.
Mit der Weiterentwicklung des Lasers wird die Technologie aber auch
zunehmend für den zivilen Bereich
attraktiv. Eine wichtige Anforderung
ist allerdings, dass der Laser augensicher sein muss. Bei der Befliegung
kann es immer sein, dass sich Menschen in dem Bereich aufhalten. „Weil
die grünen Laserpulse für die Bathymetrie sehr stark sind, sind die
Anforderungen, die Augensicherheit
zu gewährleisten, noch höher als bei
topographischen Laserscanner-Befliegungen“, sagt Joachim Niemeyer.
Wie tief die grünen Laserpulse dann
letztlich in die Wassersäule eindringen, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Hauptsächlich ist das die
Leibniz Universität Hannover
AHM
Um Land und Wasser zu
digitalisieren, ist eine
Technologie nötig, die
umfangreiche Datensätze verarbeitet. Die Firma
AirborneHydroMapping
vereint ihre Erfahrungen in
der Topo-Bathymetrie in der
Software HydroVISH.
Küstenstreifen bei Warnkenhagen:
Die farbcodierten Seebodenpunkte
geben die Tiefe wieder.
Trübung des Wassers. Für das Testgebiet Ostsee gibt Niemeyer eine Spanne von etwa 10 bis 15 Metern an, die
erfasst werden kann: „Die Trübung
beeinflusst daher stark die Genauigkeit des endgültigen Modells.“ Auch
der Wellengang und die Vegetation
unter Wasser üben einen Einfluss aus,
erklärt er.
Wie genau die Ergebnisse des Forschungsprojekts ausfallen werden,
lässt sich noch nicht mit Sicherheit
sagen. Das Projekt läuft noch bis Juni
2015, auch wirtschaftliche Aspekte
will das Team mit in Betracht ziehen. Es deutet sich jedoch bereits an,
dass mit der Laserbathymetrie unter
guten Erfassungsbedingungen auch
flächendeckende 3D-Modelle von
Gewässerböden mit ausreichender
Genauigkeit bereitgestellt werden
können. (jl)
www.ipi.uni-hannover.de
www.bsh.de
20
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Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
Unternehmen & Märkte
www.business-geomatics.com
Schneekanone marsch!
Drohne ohne
Berührungsängste
Das System SNOWsat ist
speziell für den Einsatz auf
Skipisten konzipiert. Auf
Basis von Satellitendaten
berechnet es Schneetiefen
und soll so die Pistenchefs
bei dem koordinierten
­Einsatz von Maschinenschnee unterstützen.
2015 Fritsch Media GmbH
Die Ski-Saison ist in vollem Gange. Für
die Pistenchefs dreht sich in dieser
Zeit alles rund um die optimale Pisten­
präparierung. Wo ist mehr Schnee nötig? Was hält das Depot bereit? Wie
viel muss technisch beschneit werden?
Um dabei auch die Kostenstrukturen
im Blick zu haben, sind eine Fülle von
Informationen notwendig. An diesem Punkt setzt das System SNOWsat
realtime von der Firma Kässbohrer
­Geländefahrzeug an. Das Pisten- und
Flottenmanagement-System soll dabei
unterstützen, Arbeitsabläufe und den
Kostenanfall über variable Zeiträume
zu analysieren und so Einsparpotenzial
sichtbar zu machen.
Das Kernelement des Systems ist
eine Schneetiefenmessung, die auf
einer satellitengesteuerten Positionsbestimmung basiert. Die Infrastruktur
von SNOWsat wird dazu im Skigebiet
und in den Pistenfahrzeugen installiert. So sind Fahrzeuge und Piste auf
wenige Zentimeter genau erfasst. Die
SNOWsat Basis-Station nutzt bei der
Berechnung die Satellitensignale der
Das Start-up Flyability gewinnt bei internationalem Wett­
bewerb mit seiner Drohne „Gimball“ eine Million US-Dollar.
Nachmessen im Schnee soll mit dem System SNOWsat nicht mehr nötig sein: Höhenwerte der Fahrzeuge werden mit dem digitalen Geländemodell abgeglichen.
GPS-, GLONASS- und künftig auch Galileo-Systeme. Korrektursignale erhalten
die Fahrzeuge direkt oder mithilfe von
Repeatern. Die Schneetiefe ergibt sich
dann im Abgleich des Höhenwertes
des Fahrzeugs mit dem Höhenwert des
digital hinterlegten Geländemodells.
Befindet sich das Fahrzeug in Reichweite eines SNOWsat WiFi-Accesspoints,
werden die Daten automatisch an den
SNOWsat Server übertragen und gespeichert.
SNOWsat beinhaltet zudem eine
Analysesoftware, in der verschiedenste
Informationen abgerufen und weitere
Analyse-Prozesse durchgeführt werden können. Während der Zentrale so
etwa die Fahrwege, Fahrzeugdaten
und Schneetiefen vorliegen, erhält
auch der Fahrer alle wichtigen Informationen. Das umfasst neben den
Schneetiefen beispielsweise die Pistenränder, Beschneiungsanlagen sowie
Straßen und Wege. Das System warnt
zudem vor Gefahrenstellen und weist
auch andere mit dem SNOWsat-System
ausgestattete Fahrzeuge auf die heikle
Stelle hin. Der Fahrer soll so bei der
Orientierung im Gelände unterstützt
werden, unabhängig von Wetter- und
Sichtbedingungen.
Das System SNOWsat zielt vor allem
auf den großen Kostenfaktor Maschinenschnee. Die gelieferten Daten sollen zeigen, wann welche Schneekanonen aktiviert werden müssen. „So
können die Einsatzzeiten der Pistenfahrzeuge optimiert und bedarfsorientiert Schnee produziert werden“, hebt
Kässbohrer hervor. Obwohl das Pistenund Flottenmanagement-System für
die hauseigenen PistenBullys entwickelt wurde, lässt es sich auch ab Werk
oder vor Ort in andere Pistenfahrzeuge
integrieren.
www.pistenbully.com
Mit ihrer „Gimball“ genannten Drohne gewann die Schweizer Firma Flyability jetzt den mit einer Million
US-Dollar dotierten „UAE Drones for
Good“-Award. F­ lyability ist ein Spin-off
der École Polytechnique Fédérale de
Lausanne und wurde erst im vergangenen Jahr von CEO Patrick Thévoz
und CTO Adrien Briod gegründet. Das
erklärte Ziel der zwei jungen Ingenieure war es, den ersten Flugroboter zu
entwickeln, der Kollisionen verkraftet
und sich auch für Interaktionen mit
Menschen eignet.
Mit Gimball gelang Flyability die Konstruktion einer Drohne, die – buchstäblich – keine Berührungsängste hat. Das
Fluggerät ist in einem kugelförmigen
Käfig aufgehängt. Diese Bauweise
schützt die Avionik bei Zusammenstößen und ermöglicht es der Drohne,
sich selbst zu stabilisieren. So kann
Gimball in enge Räume eindringen,
auf beliebigen Oberflächen rollen und
sich auch Menschen gefahrlos nähern.
Die Software sorgt dafür, dass der Flug­
roboter von Kollisionen nicht aus der
Bahn geworfen wird, sondern diese
sogar als Navigationshilfe nutzen kann.
Der intelligente Flieger ist zudem mit
einer HD-Kamera ausgerüstet, die zum
Beispiel bei Rettungs- und Bergungs-
einsätzen sehr detaillierte Nahaufnahmen liefern kann. Prinzipiell sind für
Gimball jedoch viele Einsatzszenarien
denkbar.
Flyability setzte sich beim DrohnenContest unter Schirmherrschaft von
Scheich Mohammed bin Rashid Al
Maktoum gegen insgesamt 39 Konkurrenten durch. Das Preisgeld aus
Junge Ingenieure
wollten ein Flug­
gerät konstruieren,
das Kollisionen
­verkraftet.
den Vereinigten Arabischen Emiraten
möchte Flyability nutzen, um Gimball
zur kommerziellen Marktreife zu bringen, heißt es in einer Pressemeldung
des Unternehmens. Außerdem freut
sich Thévoz über die Imagewirkung
des Wettbewerbs: Der „Drones for
Good“ Award sei eine gute Möglichkeit, „um den Menschen zu zeigen, dass
Drohnen einen positiven Einfluss auf
die Gesellschaft haben können“, ließ er
im Interview mit PR Newswire wissen.
www.flyability.com
Flyability
Berliner Lichterkette
Schutz bei Zusammenstößen und Möglichkeit, sich zu stabilisieren: Der kugelförmige Käfig um die Drohne herum ist der Clou des Start-ups Flyability.
NASA JSC
Neues in drei Varianten
Im Osten geht nicht nur die Sonne
auf, vom Osten geht auch nachts eine besondere Helligkeit aus. Deutlich wird das vor allem auf Satelliten­
bildern.
Dr. Christopher Kyba aus dem Fachbereich Fernerkundung am Deutschen GeoForschungsZentrum GFZ
in Potsdam hat speziell die Lichtemission über deutschen Städten untersucht. Eine für Deutschland interessante Erkenntnis: Pro Einwohner gerechnet, ist der Osten Deutschlands
heller als der Westen. „Was genau die
Ursache dieses Unterschieds ist, lässt
sich noch nicht mit Gewissheit sagen. Da sind noch weitere Forschungen an Städten mit vergleichbarer
Größe und Bevölkerungszahl in West
und Ost notwendig. Die geringere
Einwohnerzahl ostdeutscher Städte
spielt offenbar nur eine kleine Rolle,
wichtiger sind Art der Lichtquelle und
Bebauung“, so Kyba. Sicherlich spielen aber Faktoren, wie die Konstruktion der Beleuchtung, die Höhe oder
das Fehlen umgebender Gebäude
und die Art des eingesetzten Lichts
eine wichtige Rolle bei der Lichtabstrahlung in Richtung Atmosphäre.
Für seine Untersuchung nutzte
der Wissenschaftler Kyba unter anderem Bilder, die die Internationale
Raumstation ISS aufgenommen hat.
Außerdem liefert ein satellitenbasierter Strahlungsmesser auf einem
Wettersatelliten des Suomi National
Polar-Orbiting Program das sichtbare Licht bei Tag und Nacht (Visible
Infrared Imaging Radiometer Suite
Day-Night Band VIIRS DNB) mit einer
Auflösung von etwa 750 Metern die
Datengrundlage. Die aktuelle Studie
von Kyba zeigt nun erstmals, wie diese neu verfügbaren Daten genutzt
werden können. Erstmals können
jetzt konkrete Quellen der Lichtverschmutzung lokalisiert werden. Außerdem können Karten mit Angaben
zur Lichtemission zeigen, an welchen
Orten die Lichtverschmutzung und
damit der Energieverbrauch besonders hoch ist.
www.gfz-potsdam.de
An der Ad-hoc-Datenanalyse und der Unterstützung
von spezifischen Branchenlösungen setzt die Software
­InfoZoom 2015.1 von humanIT an.
Der Entwickler humanIT bietet ab
sofort die Datenanalyse-Software
InfoZoom in der Version 2015.1 an.
­
Genutzt werden InfoZoom-Produkte
von Anwendern und Partnerunternehmen verstärkt für Lösungen im Bereich
der Stammdaten und zur Kontrolle der
­Datenqualität.
Die Neuerungen in der Software beziehen sich auf die Desktop-, Scoutund Server-Variante. Für IT-Dienstleister und Beratungsunternehmen beispielsweise werde mit dem Release
2015 laut humanIT der Aufbau von
Vorlagen und deren unternehmensund branchenspezifische Adaption
einfacher, sodass Kunden in kurzer
Zeit maßgeschneiderte Lösungen für
die Ad-hoc-Analyse von Massendaten
nutzen könnten.
InfoZoom Desktop 2015 stellt einen
Assistenten für Feldzuordnungen zur
Verfügung, der die Weiterverwendung
von Vorlagen auf unterschiedlichen
Datenquellen erlaubt. Die Überarbeitungen der Client-Server-Produkte von
InfoZoom beziehen sich auf die Integrationsfähigkeit in das Berechtigungskonzept der Anwenderunternehmen.
Sie sollen so für den unternehmensweiten Einsatz geeignet sein. Darüber
hinaus hat humanIT die Organisation
von Inhalten überarbeitet.
www.infozoom.com
Unternehmen & Märkte
Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
| 21
Weitere Keynote-Speaker
Der Solarspeicherpark des KIT: Die Themen Energiespeicher und Netztechnologie stehen im Forschungsprogramm im Fokus.
Mehr als Sonnenstrom
Das neue Forschungsprogramm SCI der Helmholtz-Gemeinschaft zielt darauf,
Energiespeicher und vernetzte Infrastrukturen zu entwickeln.
„Um die Forschungslücke bei den Themen Energiespeicher und Netztechnologien zu schließen, bündeln wir nun
im Programm SCI unsere Kompetenzen
und Erfahrungen“, sagt Professor Holger Hanselka, Präsident des Karlsruher
Instituts für Technologie (KIT) und
Vizepräsident der Helmholtz-Gemeinschaft für den Forschungsbereich Energie, mit Blick auf die Energiewende. Das
KIT wird das Forschungsprogramm SCI
– Storage and Cross-Linked Infrastructures (Speicher und vernetzte Infrastrukturen) künftig koordinieren. Ziel
des Programms sind systemübergreifende Technologien für die Einbindung
verschiedener Energiequellen. Zu den
weiteren Beteiligten zählen das Deut-
sche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Forschungszentrum
Jülich (FZI), das Helmholtz Zentrum
Berlin (HZB) und das Helmholtz Zentrum Dresden Rossendorf (HZDR).
Rund 310 Millionen Euro stehen für
den fünfjährigen Forschungszeitraum
zur Verfügung.
„Eine Energieversorgung, die auf
erneuerbaren Energien basiert, benötigt drei wichtige technologische Lösungen“, stellt Professor Mathias Noe
vom KIT fest, wissenschaftlicher Sprecher des Forschungsprogramms SCI.
„Adäquate Energiespeichersysteme,
um Fluktuationen zu überbrücken;
effiziente Infrastrukturen, um die Energieverteilung zu bewältigen; und
eine Sektor übergreifende Vernetzung,
um die Flexibilität, Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Energiesysteme zu
erhöhen.“ An diesen Anforderungen
orientiert sich das neu konzipierte
Forschungsprogramm SCI. Im Vordergrund stehen die Erforschung der
technologischen Möglichkeiten mit
Blick auf eine zeitnahe Anwendung,
nachhaltige Herstellung, hohe Effizienz
sowie sichere und zuverlässige System­
integration. Das SCI gliedert sich in
sechs Themen: Batterien und elektrochemische Speicher, Elektrolyse und
Wasserstoff, synthetische Kohlenwasserstoffe, Brennstoffzellen, thermische
Energiespeicher sowie Netze und Speicherintegration. www.kit.edu
Bauen über Cloud-Lösung
ckelt, analoge Szenarien für weitere
Verwaltungsbereiche sollen folgen.
Die Lösung „Bauen Online“ integriert
das Prozoz Fachverfahren ProBAUG,
das dabei die führende Anwendung
bleibt. ProBAUG-Anwender können
Fotolia/lekcets
Eine Cloud-Lösung für den Dokumentenaustausch zwischen Bauverwaltungen und Externen bietet jetzt ­codia
Software. Technische Basis ist die
Plattform Foxdox von d.velop. Ziel des
Angebots ist es, Baugenehmigungsprozesse zwischen Behörden und Antragsstellern deutlich zu vereinfachen.
Über die Cloud-Lösung Foxdox können öffentliche Verwaltungen digitale
Dokumente sicher mit Bürgern, Institutionen, Geschäftspartnern und anderen beteiligten Behörden austauschen.
Vorhandene d.3-Systeme sind für den
Dokumentenempfang- und -versand
bei Anträgen, Beteiligungsverfahren
und Bescheidungen anbindbar.
Eine erste Anwendung hat codia jetzt
für Baugenehmigungsprozesse entwi-
Für den Austausch bei Bauprozessen:
Mit "Bauen Online" können Nutzer die
Baugenehmigung unterstützen.
das entsprechende Modul für die Online-Bauauskunft weiterhin einsetzen
und in die codia-Lösung einbinden.
„Bauen Online“ tritt als Komponente
für den kontinuierlichen Dokumentenaustausch im Rahmen des Baugenehmigungsprozesses hinzu. Die
Cloud-Lösung Foxdox soll den Bauverwaltungen dabei eine sichere Kommunikationsplattform bieten. Sie wird in
einem zertifizierten Hochsicherheitsrechenzentrum in Deutschland nach
deutschem Datenschutz betrieben. Die
von den Externen übermittelten Dokumente werden in das d.3-System per
Foxdox-Schnittstelle rechtssicher übernommen, in den jeweiligen Bauakten
abgelegt und im ProBAUG Mediencenter angezeigt. www.codia.de
Der Anbieter von 3D-Lasermesstechnologie, RIEGL, lädt vom 5. bis zum
8. Mai zu seiner User Konferenz 2015
nach Hongkong und Guangzhou (Kanton). Neben Lawrie Jordan, Director of
Imagery bei Esri, dem Platin-Sponsor
der Konferenz, gibt der Veranstalter
einen weiteren Keynote-Speaker bekannt: Professor Jun Li, Vorstand der
ISPRS Mobile Division und Dekan des
Instituts für Ingenieurswesen an der Xiamen Universität, China, sowie Gastprofessor an der Universität Waterloo,
Kanada, wird den Eröffnungsvortrag in
Guangzhou halten.
Ein Auszug aus dem Rednerprogramm bestätigt des Weiteren die
internationale Ausrichtung: Andrew
Eavis von der British Caving Association (UK), Masashi Tsuzuku, Nakanihon
Air Service (Japan), Martin Isenburg,
rapidlasso (Deutschland), Flavien Viguier, SNCF Railway (Frankreich), Alexander Wiechert, Microsoft UltraCam/
Vexcel Imaging (Österreich), Frank
Steinbacher, AirborneHydroMapping
(Österreich) und viele mehr.
Teil der begleitenden Ausstellung ist
außerdem der deutsche ArchäologieSpezialist ArcTron 3D, der zeigt, wie
3D-Daten, die mit unterschiedlichen
Methoden aufgenommen wurden,
gekonnt kombiniert und für digitale
Rekonstruktion und Multi-Media-Präsentation eingesetzt werden können.
www.riegllidar.com
RIEGL
Markus Breig, KIT
Die User Konferenz RIEGL LIDAR 2015 in Hongkong und
Guangzhou rückt näher. Neue Einblicke ins Programm.
Nah dran an Experten und neuen Technologien: In Hongkong und in Guangzhou
erwartet die Teilnehmer der LIDAR 2015 ein vielfältiges Programm.
Für die Entwässerung
Die Firma BARTHAUER bietet mit PISA Compact eine
neue GIS-Lösung für Sanierungsplanung im Kanalnetz.
In Zusammenarbeit mit seinen Kunden hat BARTHAUER Software die
Lösung PISA Compact entwickelt. Integriert wurden darin alle Aufgaben
zur Kanalsanierungsplanung. Dazu
zählen beispielsweise die Ermittlung
von Sanierungsprioritäten, Zustandsbewertungen, Kostenschätzungen und
Wirtschaftlichkeitsvergleiche.
Die GIS-Anwendung PISA Compact
bietet außerdem einen Sanierungs­
assistenten, mit dem sich Budgets
per Knopfdruck ermitteln lassen. Sanierungsmaßnahmen könnten laut
BARTHAUER schnell und zeitsparend
den inspizierten Schäden zugeordnet
und anschließend ingenieurtechnisch
kontrolliert werden. Die grafische Aufbereitung der geplanten Sanierung
kann mit umfangreichen Berichten,
dem integrierbaren Barthauer NetNavigator oder in GIS- und CAD-Systemen durchgeführt werden. „Der Anwender hat so die Möglichkeit, die für
die jeweiligen Aufgaben am besten
geeignete grafische Oberfläche aus
führenden GIS/CAD-Systemen und
dem passenden Datenbankmanagementsystem für die zentrale Datenhaltung zu wählen“, erklärt Jürgen
Barthauer, Geschäftsführer der Firma.
www.barthauer.de
Mehr Umsatz durch mobile Web
Mithilfe von QlikView und Corporate Planner erstellen die
Textillogistiker von Meyer & Meyer Holding ihre Guided
Analytics und unterstützen das Finanz-Controlling.
IT-Branchenverband BITKOM prognostiziert Umsatz-Plus bei Nutzung des ­
mobilen Internets, die Einnahmen durch Handy-Gespräche gingen jedoch zurück.
Die Business Intelligence(BI)-Plattform
QlikView kommt in Kombination mit
der Planungs-Software Corporate Planner nun bei den Fashion-Logistikern
von Meyer & Meyer Holding zum
Einsatz. Die Anwendung von QlikView
soll Guided Analytics erstellen und
somit bei der Unternehmergruppe
integrierte Planungs-, Analyse- und
Reporting-Funktionalitäten bereitstellen, um auf diese Weise eine zeitnahes
Ergebnis-Controlling zu ermöglichen.
Daneben sollte die neue Lösung den
manuellen Erstellungsaufwand durch
einen hohen Automatisierungsgrad
ablösen und eine einfache intuitive
Handhabung des Frontends auch für
„Nicht-Controller“ erlauben. Das ebenfalls genutzte Modul Corporate Planner stammt vom Controlling-SoftwareHersteller CP Corporate Planning aus
Hamburg.
QlikView ist konizipiert für die Bereiche Finanz-Controlling, VertriebsControlling sowie für aktuelle Plan-IstAbgleiche in der Lager- und Transportlogistik. „Mit QlikView können Anwendungen zur Datenanalyse innerhalb
weniger Tage aufgebaut werden,
wohingegen andere Business-Intelligence- oder OLAP-Tools Wochen oder
Monate dafür benötigen", sagt Lars
Wölfing, Leitung Controlling bei der
Meyer & Meyer Holding. Hauptvorteile
sieht er vor allem darin, dass Analysen
bis auf Detailebene beziehungsweise auf den einzelnen Buchungsbeleg
möglich sind.
Bei Meyer & Meyer Holding soll QlikView künftig im Finanz- und VertriebsControlling weiter ausgebaut und für
bis zu 150 Anwender zur Verfügung
gestellt werden. www.qlik.com
www.cp-ag.com
Das mobile Internet wird Handy-Telefonate in diesem Jahr als wichtigsten
Umsatzbringer im deutschen Mobilfunkmarkt ablösen. Das prognostiziert
der Digitalverband BITKOM auf Basis
aktueller Berechnungen des European
IT Observatory (EITO), einem Projekt
von Bitkom Research in Zusammenarbeit mit den Marktforschungsinstituten IDC und GfK.
Demnach werde der Umsatz mit
mobilen Datendiensten voraussichtlich um 6,3 Prozent auf 10,3 Milliarden Euro ansteigen. Der Umsatz mit
Handy-Gesprächen sinke dagegen um
8 Prozent auf 9,7 Milliarden Euro. Die
Entwicklung fußt nach Angaben des
BITKOM auf der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablets, Übertragungsstandards wie LTE,
sozialen Netzwerken, Apps und der
Digitalisierung der Industrie. Gleichzeitig sorgen Flatrates für kostengün-
Pixelio/Ute Mulder
Bis zum Einzelbeleg
Unterwegs im Netz surfen: Für Smartphone-Nutzer ist das Routine. Das werde sich auch in den Umsätzen zeigen.
stige Handy-Gespräche. Als Ergebnis
zeigen sich Verschiebungen im Mobilfunkgeschäft. Das Umsatz-Plus bei
den mobilen Datendiensten in Höhe
von 600 Millionen Euro kompensiert
allerdings nicht die Verluste bei den
mobilen Sprachdiensten in Höhe von
900 Millionen Euro.
Als Folge der verstärkten mobilen
Internetnutzung steigen auch die Datenmengen in den deutschen Mobilfunknetzen steil an – laut BITKOM von
rund 370 auf voraussichtlich 480 Millionen Gigabyte. Damit wachsen auch
die Anforderungen an die Infrastruktur.
„Wir begrüßen sehr, dass das Bundeskabinett vor kurzem den Weg für die
Versteigerung der 700-MegahertzFrequenzen geebnet hat“, sagte BITKOM-Präsidiumsmitglied Jens SchulteBockum. Diese Frequenzen sollten nun
schnell freigemacht werden, damit die
Verbraucher auch in dünn besiedelten Regionen möglichst bald von einer
Mobilfunkabdeckung mit 50 Megabit
pro Sekunde und mehr profitieren. Angesichts der hohen Dynamik im Markt
seien zudem weitere Anstrengungen
für den mobilen Breitband-Ausbau
­nötig.
www.bitkom.org
www.eito.com
|
22 Unternehmen & Märkte
16. März 2015 | Business Geomatics 2 / 15
Nach der Umfirmierung
Acute3D
Das Unternehmen Nexiga zieht nach seinem ersten
­Geschäftsjahr unter neuem Namen Bilanz.
Mithilfe der Technologie von Acute3D können beliebige Infrastrukturen mit hoher Genauigkeit dargestellt werden.
Über den Lebenszyklus von
Infrastrukturen
Reality Modeling: Bentley übernimmt Acute3D mit ihrer Software Smart3DCapture.
Das Unternehmen Bentley Systems,
das sich auf Software für Infrastrukturen spezialisiert hat, übernimmt die
französische Firma Acute3D.
Dessen primäre Entwicklung ist die
Software Smart3DCapture für Reality
Modeling. Das Reality Modeling verarbeitet Beobachtungen zu vorhandenen
Bedingungen, um sie innerhalb von
Planungs- und Baumodellierungsumgebungen in Darstellungen auszurichten. Mit der Akquisition zielt Bentley
darauf, sein Portfolio zur Ausrichtung
von Entwurfs- und Konstruktionsmodellierung für Infrastrukturprojekte zu
erweitern.
Die Software von Acute3D automatisiert die Erzeugung vollständig dreidi-
mensionaler Darstellungen mit hoher
Auflösung aus Digitalfotos, die mit einer beliebigen Kamera aufgenommen
wurden. Skalierbar von Standort zu
Stadt und mit einer Genauigkeit, die
nur durch die Menge und Qualität der
Fotos beschränkt ist, kann die Technologie von Acute3D gewährleisten, dass
vorhandene Bedingungen zeitgleich
im Rahmen von Architektur, Konstruktion und Vorgängen einer beliebigen
Infrastruktureinrichtung berücksichtigt werden. Zum Nutzerkreis seiner
Software zählt das 2011 gegründete
Unternehmen Acute3D unter anderem
Nokia und PASCO sowie OEM-Lizenznehmer wie die Airbus Group und Autodesk. Neben der Umsetzung von 3D-
Stadtmodellen sind weitere Anwendungsfelder etwa Baustellen, Produktionsstätten, Bergbaubetriebe, Pipelines
sowie Öl- und Gasförderstätten. Erst
kürzlich hatte Acute3D seine Software
Smart3DCapture beigesteuert, um das
3D-Modell der Stockholmer Innenstadt
zu rekonstruieren. Dabei wurden Luftbildaufnahmen automatisch analysiert, um das hochauflösende Modell
zu erzeugen. Laut Acute3D geschah
dieser Prozess ohne manuelles Eingreifen. Das Ergebnis ist nun ein 3D-Modell
mit einer Genauigkeit im Zentimeterbereich, einschließlich einem Netz aus
mehr als fünf Milliarden Dreiecken.
www.bentley.com
www.acute3d.com
Der Geomarketing-Anbieter Nexiga
zieht im ersten Geschäftsjahr nach
der Umfirmierung Bilanz: Strategische
Kooperationen, Geschäftsausbau und
Neupositionierung bewertet das Bonner Unternehmen positiv. Im März
2014 hatte sich Nexiga unter neuem
Namen im Bereich Geomarketing neu
ausgerichtet und verfolgt seitdem ein
Konzept mit einer Business-Lösung, die
passgenaue Daten mit Geo-Systemen
vereint. Das dreiköpfige Managementteam um den Geschäftsführer Thomas
Brutschin sorgte nach eigenen Angaben für geschäftliches Wachstum. Konkrete Zahlen nennt das Unternehmen
aber nicht.
Das Bonner Team hatte sich außerdem um drei weitere Mitarbeiter vergrößert. Weiteren Zuwachs gab es mit
der Eröffnung einer Dependance in
München, wo seitdem zwei neue Mit-
arbeiter tätig sind. In Bezug auf Kooperationen hat Nexiga seine Zusammenarbeit mit Capgemini, dem FraunhoferInstitut für Intelligente Analyse- und
Informationssysteme (IAIS), Immobilienscout24, TomTom und Ubilabs ausgebaut beziehungsweise initiiert. Im
Bereich technischer Kooperation hat
das Unternehmen in der Partnerschaft
mit Esri das Einspeisen von Daten für
die weltweite Verwendung von Merkmalen und Kategorien für Analysen,
Datenanreicherung und Erstellung
dynamischer Webkarten weiter vertieft. Die Produkte haben in die neue
Firmenstruktur überführt und in die
ganzheitliche Geomarketing-Lösung
LOCAL als Gesamtlösung implementiert werden können. Im Frühjahr sollen zwei überarbeitete Produkte auf
den Markt kommen, kündigt Thomas
Brutschin an. www.nexiga.com
Neue Subscription
Die Firma Autodesk macht auf ihre
neuen Software-Lizenzen aufmerksam,
die ab dem 1. Februar 2016 gelten
werden. Die kommerziellen Lizenzen
der meisten Stand-alone DesktopSoftwarelösungen werden dann nur
noch über die Desktop Subscription
verfügbar sein.
Durch diese Änderung führt das
Unternehmen den Übergang hin zu
Abonnement-basierten Angeboten
fort. Diese sollen das Management und
die Implementierung von Produkten
erleichtern, um neue Werkzeuge und
Technologien mit geringeren Vorlaufkosten in den Workflow zu integrieren
und so entsprechend der tatsächlichen
Nutzung zu bezahlen.
Autodesk Kunden, die unbefristete Lizenzen vor dem 1. Februar 2016
erwerben beziehungsweise bereits in
der Vergangenheit erworben haben,
können diese laut Autodesk weiterhin
nutzen. Auch Maintenance Subscriptions behalten bei aktiver Lizenz ihre
Gültigkeit. Zusätzlich wird Autodesk
auch die Cloud Service Subscription
weiter anbieten. www.autodesk.com
Terminkalender März - Mai 2015
Datum
Veranstaltung
Ort
23.3.
Geodaten der Bayerischen Vermessungsverwaltung
München
24. bis 26.3.
Facility Management - Fachmesse und Kongress
Frankfurt/Main
Mesago Messe Frankfurt GmbH
www.mesago.de/FM
24. bis 26.3.
Munich Satellite Navigation Summit 2015
München
Universität der Bundeswehr München
www.munich-satellite-navigation-summit.org
April
Sprengnetter-Seminare
deutschlandweit
Sprengnetter-Akademie
www.sprengnetter.de
14. bis 23.4.
FME 2015 World Tour
deutschlandweit
con terra GmbH
www.conterra.de
15.4.
GeoBusinessCONGRESS
Berlin
GIW-Kommission
www.geobusiness.org
21. und 22.4.
Straßen-Geo-Kongress 2015
Kornwestheim
sig Media GmbH
www.strassen-geo-kongress.de
22. und 23.4.
GIS und GDI in der Wasserwirtschaft
Köln
DWA e.V.
www.dwa.de
22.4.
Workshop „Location Based Services“
Köln
deutsche medienakademie GmbH
www.medienakademie-koeln.de
29.4.
Expertenrunde: 3D-GIS - Grundlage für die Energiewende?
München
Runder Tisch GIS e.V.
www.rundertischgis.de
4. und 5.5.
Branchentreff Winterdienst
Berlin
MeteoGroup Deutschland GmbH
www.meteogroup.com
5. bis 6.5.
3D-Forum Lindau
Lindau/Bodensee
Stadt Lindau
www.3d-forum.li
5. bis 8.5.
RIEGL LIDAR 2015
Hongkong/Guangzhou
RIEGL
www.riegllidar.com
5. bis 7.5.
Österreichischer Geodätentag
Velden (AU)
Österreichische Ges. f. Vermessung & Geoinf.
www.ogt2015.at
6. und 7.5.
Dresdener Flächennutzungssymposium (DFNS)
Dresden
IÖR e.V.
www.ioer.de
11. bis 13.5.
Kartographie und Geovisualisierung: Symposium 2015
Königslutter am Elm
DGfK e.V.
www.angewandte-kartographie.de
Eine ausführliche Terminvorschau finden Sie unter www.business-geomatics.com im Terminkalender.
Veranstalter
LDBV Bayern
www.vermessung.bayern.de
Unternehmen & Märkte
Business Geomatics 2 / 15 | 16. März 2015
| 23
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Hessen ist vermessen
Etwa 7.300 Erkundungen, Messungen
und Auswertungen von Schwerepunkten – das ist der Beitrag der
Hessischen Verwaltung für Bodenmanagement und Geoinformation
(HVBG) zur Bestimmung eines verbesserten AdV-Quasigeoides im Rahmen
des Deutschen Haupthöhennetz-Projektes (DHHN-Projekt) der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV).
Die HVBG hatte von Anfang 2013
bis Ende 2014 Schweremessungen im
ganzen Bundesland Hessen durchgeführt. Dabei waren vier Messtrupps im
Einsatz mit Personal des Hessischen
Landesamtes für Bodenmanagement und Geoinformation (HLBG)
sowie der Ämter für Bodenmanagement (ÄfB). Gemessen wurde entweder
auf vermarkten Vermessungspunkten
(Trigonometrische Punkte, Höhenmarken und mehr) oder auf temporär
festgelegten Messpunkten. Es wurden Gravimeter eingesetzt – spezielle,
hochempfindliche Messinstrumente,
die nach dem Prinzip der Federwaage
arbeiten.
Quasigeoid
Das Quasigeoid ist die Bezugsfläche für die Normalhöhen. Sie ergibt sich durch Abtragen der Normalhöhen von der Erdoberfläche
nach unten. Bei der daraus resultierenden Fläche handelt es sich anders als beim Geoid nicht um eine
Äquipotenzialfläche der Schwere.
Die Unterschiede zwischen Geoid
und Quasigeoid liegen allerdings
nur im Bereich von Zentimetern bis
Dezimetern. Auf den Ozeanen fallen die beiden Flächen zusammen.
Im Hochgebirge kann die Differenz
jedoch im Meterbereich liegen.
Autograv
Schweremessungen der HVBG im Rahmen des DHHN-Projektes der AdV abgeschlossen.
Ein Autograv CG-5 Gravimeter im Betrieb
Vor den eigentlichen Messungen
waren ausgedehnte Erkundungen zur
Auswahl geeigneter Punkte erforderlich. Die Arbeiten fanden in den Hochlagen (Rhön, Upland und so weiter)
witterungsbedingt in den Sommermonaten statt, da die Messungen in
Waldgebieten in der Regel arbeitsintensiver waren (40 Prozent der Landesfläche von Hessen sind Waldgebiete).
Größere nichtzugängliche Gebiete wie
Truppenübungsplätze oder der Nationalpark „Kellerwald“ konnten nach
Rücksprache mit den entsprechenden
Institutionen ebenfalls bearbeitet werden, so dass es bei der Bearbeitung der
Landesfläche keine Lücken gibt (einzige Ausnahme: das Flughafengelände
Rhein-Main).
Vermessungsarbeiten sind mittlerweile ohne die zur Navigation verwendeten Satellitennavigationssysteme
kaum vorstellbar. Die so bestimmten
Höhen (etwa mit GPS) sind allerdings
nicht direkt nutzbar, da sie rein geometrisch festgelegt werden und sich nicht
auf den Meeresspiegel beziehen. Aus
diesem Grund ist für die Bestimmung
praxisrelevanter physikalischer Höhen
ein Modell der Höhenbezugsfläche
notwendig, das in der Vermessung
beziehungsweise Geodäsie als Geoid
bzw. Quasigeoid bezeichnet wird.
Das neue AdV-Quasigeoid GCG2016
(German Combined Quasi-Geoid
2016), das die künftige amtliche Höhenbezugsfläche in Deutschland repräsentiert und der Bestimmung physikalischer Höhen (NormalhöhennullHöhen) mittels SAPOS (Satellitenpositionierungsdienst) dient, ist eins der
anvisierten Ziele des DHHN-Projektes.
Die neuen Schweredaten der HVBG, die
zur Berechnung des GCG2016 genutzt
werden sollen, wurden im Januar 2015
an die zentrale Rechenstelle beim Bundesamt für Kartographie und Geodäsie weitergegeben.
Zu den Ergebnissen des DHHN-Projektes gehören neben dem GCG2016
ein neuer Höhenbezugsrahmen
DHHN2016, eine neue amtliche 3D-­
Realisierung des Europäischen Terrestrischen Referenzsystems 1989
(ETRS89/DREF91/Realisierung 2016)
sowie ein neuer Schwerebezugsrahmen DHSN2016 (Deutsches Hauptschwerenetz 2016).
Die Einführung der genannten Komponenten erfolgt in allen Bundesländern zeitgleich Ende 2016 als „Integrierter geodätischer Raumbezug 2016”.
www.hvbg.hessen.de
DGfK............................................... 22
Disy Informationssysteme............... 10
DLR............................................. 2, 21
DWA........................................... 9, 22
eagle eye technologies..................... 3
EGEOS............................................. 17
Energiedienst.................................... 8
EPFL................................................ 20
ESRI........................................... 19, 21
Flyability......................................... 20
Forschungszentrum Jülich............... 21
Fraunhofer FOKUS........................... 10
FWF................................................. 14
GEBCO............................................ 15
GEFMA........................................... 8,9
Gemeinde Brigachtal........................ 8
Geocart........................................... 15
Geoinform....................................... 19
GEOMAR......................................... 17
GfK.................................................. 21
GFZ Potsdam................................... 20
GIW-Kommission............................ 22
grit.................................................. 11
Handheld Group............................. 12
Hanseatic Aviation Solutions.......... 23
Helmholtz Zentrum Berlin............... 21
Helmholtz Zentrum Dresden........... 21
HLBG............................................... 23
humanIT.......................................... 20
HVBG.............................................. 23
IDC............................................ 13, 21
IGI................................................... 15
Ja, ich möchte zwei aktuelle Ausgaben von Busi­ness Geomatics
kostenlos zugesandt be­kommen.
Entspricht die Zeitung nicht mei­nen
Erwartungen, werde ich spätestens 10 Tage
nach Erhalt der zwei­ten Ausgabe eine schrift­
liche Mitteilung an die sig Media GmbH & Co.
KG, Zollstockgürtel 63, 50969 Köln, senden. Die
Lieferung wird dann ein­ge­stellt. Wenn Sie bis zu
diesem Ter­min keine Nach­richt von mir haben, möchte ich Business Geoma­tics
im Jahres­abonnement (9 Ausgaben) zum Preis von EUR 57,00 (zzgl. EUR 7,00 Porto
+ Versand) beziehen.
Name / Vorname
Firma / Institut
Abteilung / Funktion
Straße / Nr.
PLZ / Ort
Datum
1. Unterschrift
Vertrauensgarantie: Ich bestätige ausdrücklich, vom Recht des schriftlichen Widerrufes dieser Vereinbarung innerhalb von 10 Tagen Kenntnis genommen zu haben.
Datum
2. Unterschrift
sig Media GmbH & Co. KG
Zollstockgürtel 63
50969 Köln/Germany
Telefon: +49(0)221-92 18 25 50
Telefax: +49(0)221-92 18 25 16
[email protected]
Erratum
In Ausgabe 1-2015 behaupteten
wir auf Seite 20, das Unternehmen
Hanseatic Aviation Solutions stamme aus Hamburg. Das ist falsch,
denn tatsächlich hat die Firma ihren Sitz in der Hansestadt Bremen.
Der Geschäftsführer bekundet aber,
dass beide sehr schöne Hanse­
städte seien.
Impressum
Redaktion
Stefan Grebe (Leitung)
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 52
[email protected]
Jennifer Lepies
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 62
[email protected]
Petra Quenel
Tel.: +49 (0)221-92 18 25 70
[email protected]
Unternehmensindex
2G Robotics.................................... 16
Acute3D.......................................... 22
AdV................................................. 23
AHAB.............................................. 19
AirborneHydroMapping...... 18, 19, 21
ALIZ................................................ 11
ALK................................................. 13
Apple.............................................. 13
ARC-GREENLAB................................ 8
ArcTron 3D...................................... 21
Autodesk......................................... 22
BARTHAUER Software................. 5, 21
Bentley Systems.............................. 22
BITKOM........................................... 21
BKG................................................. 23
BMWFW AT..................................... 14
BSH................................................. 19
BTFietz.............................................. 3
C & C Technologies......................... 16
C.R. Kennedy................................... 12
CAFM RING...................................... 9
Canon............................................. 12
Capgemini Nederland..................... 10
codia Software................................ 21
con terra................................... 10, 22
CONJECT������������������������������������������ 8
CP Corporate Planning.................... 21
CPU Unterwassertechnik................. 16
d.velop............................................ 21
Delta24............................................. 8
dena.................................................. 6
Deutsche Medienakademie............. 22
Probe-Abo
INFOMA............................................ 9
INTRASOFT International................ 10
IÖR.................................................. 22
IWR................................................... 3
JRC EU............................................ 10
Kampfmittelräumdienst SH............. 17
Kässbohrer Geländefahrzeug.......... 20
KIT.................................................. 21
Kolibri Software & Systems�������������� 8
Kommunal-Consult Becker................ 5
LANUV NRW................................... 10
lat/lon............................................. 11
LDBV Bayern................................... 22
LGL BW........................................... 10
LOGIBALL.......................................... 4
LUBW.............................................. 18
M.O.P.����������������������������������������������� 8
Mesago Messe Frankfurt............. 8,22
MeteoGroup.................................... 22
Meyer & Meyer Holding.................. 21
Microsoft......................................... 13
MWAVT Schleswig-Holstein............ 17
Nexiga............................................ 22
Open Data Institute........................ 10
OVG AT........................................... 22
Phase One Industrial....................... 12
rapidlasso....................................... 21
RIEGL...................... 16, 18, 19, 21, 22
Ruhr-Universität Bochum................ 10
Runder Tisch GIS............................. 22
Siemens............................................ 6
sig Media.................................... 7, 22
SmallCases........................................ 2
SNCF Railway.................................. 21
Sogeti.............................................. 10
Sprengnetter................................... 22
Stadt Lindau.................................... 22
Stadt Oldenburg.............................. 13
Stadt Salzgitter............................... 10
STRABAG........................................ 11
Studentenwerk Aachen..................... 8
Thyssengas........................................ 4
time.lex........................................... 10
Topcon............................................ 12
TOPO graphics.......................... 10, 13
TU Graz........................................... 14
TU Kopenhagen................................ 6
TU Wien.................................... 15, 16
Universität Bern.............................. 18
Universität Bremen......................... 18
Universität der BW München.......... 22
Universität Hannover...................... 19
Universität Innsbruck...................... 19
Universität Waterloo....................... 21
Universität Wien............................. 14
Universität Xiamen......................... 21
University of Southampton............. 10
VDV................................................... 2
Vexcel Imaging............................... 21
Zoller + Fröhlich................................ 4
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17. Jahrgang
ISSN 1437-5532
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Die Ausgabe 3/2015 der Business Geomatics erscheint am 20. April.
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