Mehrwert durch »Interim plus,, Geplanter Fahrplan auf der Gäubahn könnte noch verbessert werden / Stärkung der lnfrastruktur Von Dietmar Schindler Oberndorf. Für die Verbesserung des Zugangebotes auf der Gäubahn ist ein neues Fahrplankonzept im Gespräch. Damit hätten unter anderem mehr Anliegergemeinden einen stündlichen Anschluss. Interimsfahrplan auf der Gäubahn heißt das Zauberwort, mit dem das Land und die Deutsche Bahn (DB) die Strecke zwischen Stuttgart, Rottweil, Singen und Zürich ab Dezember 2017 aufi,verten wollen. Aufgeweicht wird damit die durch die Bahn-Priva- tisierung entstandene strikte Trennung des Fernverkehrs, den die DB selbst finanziert, von dem durch die BundesIänder betriebenen Nahverkehr. Die DB bedient mit neuen weißen Intercity-Doppelstockwagen dann weitgehend auch den Nahverkehr. Die roten Regionalzü§e entfallen. Das Land zahlt dafür dem Fernverkehr einen Ausgleich. Das Ministerium sieht in diesem Konzept nur eine Übergangslösung (Interim), da ais ZieI laut dem Vertrag von Lugano (1994) mit der Schweiz der Zugverkehr beschleunigt werden soil. Die Bahn nennt es Integrationsmodell. Die..lntercity-Doppelstockzüge (Dosto) sollen ab Dezember 2017 auf der Gäubahn zwischen Stuttgart und Singen auch den Nahverkehr Foto: DB bedienen. Nahverkehrszüge ersetzen wird. Dieser Vertrag wurde vergangenes Jahr von Land und DB unterschrieben. Verkehrsminister Hermann ist bereits überzeugt Auf den ersten Biick hört sich das Konzept gut an. Die benachteiligten Kommu- Durch den Wegfall der Nah- zur Verbesserung des Zugan- zum Beispiel in Sulz am Neckar und Oberndorf im Kreis Rottweil der bisherige Stun- gebotes. Sie gaben eine Studie bei der SMA, Beratungsexperten für Bahnverkehr, in Zürich in Auftrag. Das Ergebnis heißt »lnterim pius«. Bei zwei Minu- verkehrszüge entfällt aber dentalf. Eine Zugfahrt ist dann nur noch alle zwei Stun- den in alle Richtungen mit dem langsameren Intercity möglich, der die bisherigen nen suchten nach Lösungen ten Iängerer Fahrzeit könnte der schnellere Intercity auch die Halte Engen, Oberndorf und Sulz bedienen. Diese zwei Minuten würden beim langsa- men IC kostenmäßig wieder eingespart, da der Halt in Gäu- felden entfallen würde. Damit hätten fast alle Anliegergemeinden in aile Richtungen einen stündlichen Anschluss. Ein weiterer Mehrwert entsteht beim »Interim plus«-Konzept für Freudenstadt, Nagold und Horb. Nagol4 erhä1t in Hochdorf einen Ubergang in die Landeshauptstadt. Freudenstadt ist nach Karlsruhe und Stuttgart im Stundentakt angebunden. Bereits in Eutingen, statt laut ,Interim«-Fahrplan erst im nördlicher gelegenen Bondorfl, kann der Regionalexpress aus Rottweil an den Freudenstädter Zugteil Richtung Stuttgart angehängt wer- den. Die 43 Kilometer Stre- cken-Einsparung für den Rott- weiler RE kommt der Stadt Horb zugute. Dort bilden dann die Intercitys und zusätzlichen Regionalzüge einen 30Minutentakt nach Stuttgart einem Gespräch mit den Betei- in »Interim plus« das bessere Fahrplankonzept. ligten Unter bestimmten Vorausset- cher SMA bestätigt, erklärte zungen würde er den bereits unterschriebenen Interimsfahrplan wieder kündigen. Dazu müsste bei allen Anliegerkommunen der Gäubahn Einstimmigkeit herrschen. Die Schweiz wiederum pocht auf die Umsetzung der Beschleunigung laut Lugano-Vertrag. Entscheidend wird vor aIlem das Votum des Interessenverbandes Gäubahn sein, der am 19. Januar zu diesem Thema in Tuttiingen tagt. Sollte es Nahverkehrsberater se unserer Zeitung. wird ab (Mehopolexpresstakt). Egal, wann ein Reisender in Stutt- gart ankommt, kann er immer zu jeder halben Stunde nach Horb fahren oder im Stundentakt nach Suiz, Oberndorf, Rottweil, Tuttiingen, Engen und Singen sowie Schaffhau- sen und Zü,rich. Die Machbar- keit dieser Idee hat die Zür- Uli Gros- Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) sieht nach dort keine Einigung geben, Februar der schon unterschriebene Interimsfahr- plan planerisch umgesetzt. § c0.w.-r>\^;Ue+§r{"1 /6 .4 "
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