Flyer Harninkontinenz - Krankenhaus Wermelskirchen GmbH

Harninkontinenz
der Frau („Blasenschwäche“)
Beratungssprechstunde:
(nach Vereinbarung)
Gynäkologisch-Geburtsh. Abteilung
Chefarzt Dr. med. Georgi Tzanov
Tel.: 02196. 98-101
Fax: 02196. 98-160
E-Mail: [email protected]
Königstraße 100
42929 Wermelskirchen
Tel.: 02196. 98-101
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Anmeldung im Sekretariat
Petra Gruber
Mensch. Gesundheit. Medizin.
Die Harninkontinenz der Frau
Stressharninkontinenz
Kommt es bei körperlichen Belastungen (Husten, Niesen, Lachen) oder sogar in Ruhe zum unwillkürlichen
Harnabgang, so spricht man von Harninkontinenz.
Häufiger als die Dranginkontinenz ist diese Form der
Blasenschwäche (60 %).
(Belastungsinkontinenz)
Unter diesem Symptom leiden viele Frauen und sind
dadurch in ihrer Bewegungsfreiheit und Lebensqualität oft erheblich eingeschränkt. Oft wird über diese
körperliche Fehlfunktion nicht offen gesprochen, weil
die Frauen sich ausgegrenzt fühlen. Insofern ist auch
das Ansprechen dieser Problematik beim Frauenarzt
in der Praxis wichtig, da die Harninkontinenz eine erfolgreich zu behandelnde Erkrankung darstellt.
Sie betrifft Frauen aller Altersgruppen, so auch junge
Frauen nach schweren vaginalen Entbindungen. Oft
können die Schäden bzw. der Funktionsverlust am
komplizierten Verschlussapparat der weiblichen Harnblase/Harnröhre lange kompensiert werden, bevor die
Symptome des unwillkürlichen Harnverlustes bei körperlicher Belastung in verschiedenen Schweregraden
auftreten und Anlass zum Arztbesuch geben.
Die Ursachen für das Symptom des unwillkürlichen
Harnabganges sind unterschiedlich und müssen durch
eine umfassende Diagnostik seitens des Frauenarztes
oder Urologen abgeklärt werden, um einen optimalen
Therapieerfolg zu erzielen.
Im Gegensatz zur Dranginkontinenz besteht bei der
Stressinkontinenz die Möglichkeit der operativen
Therapie bei ausgeprägter Symptomatik, die in bis zu
90 % der Fälle Aussicht auf Besserung verspricht.
Man unterscheidet verschiedene Formen der Blasenschwäche, die unterschiedliche Behandlungsmethoden verlangen.
Dabei werden neben selteneren Formen insbesondere
zwei Hauptformen unterschieden, die auch kombiniert auftreten können:
Drang- oder Urge-Inkontinenz
Diese Form der Blasenschwäche ist insbesondere
durch einen imperativen Harndrang gekennzeichnet,
der bereits zur plötzlichen Blasenentleerung führen
kann, wenn die Patientin „an die Toilette denkt“. Ca.
10-20 % der harninkontinenten Patientinnen sind von
der Dranginkontinenz in unterschiedlichem Schweregrad betroffen. Oft ist die Diagnostik dieser Form der
Inkontinenz schwierig und aufwendig.
Die Therapie der Dranginkontinenz ist in der Regel
medikamentös.
Wann sollte operiert werden?
Die Harninkontinenz stellt ein subjektiv unterschiedlich erlebtes Krankheitsbild dar und ist erst behandlungsbedürftig, wenn aufgrund des Leidensdrucks und
nach Ausschöpfen konservativer Therapieversuche
(Physiotherapie, Hormontherapie, Pessareinlage oder
Elektrotherapie) die Patientin die operative Therapie
wünscht.
Die typische gegenwärtige Inkontinenzoperation ist
das spannungsfreie Legen eines Kunststoffnetzbandes
unter dem Blasenhals (TVT-O-, oder TVT-Verfahren)
von der Scheide aus.
Die Operation ist einfach und schnell von einem 2 cm
großen Schnitt in der Scheide auszuführen und hat
eine sofortige positive Auswirkung auf die Blasenfunktion.
Beim Versagen dieser modernen Methode und Wiederauftreten der Blasenschwäche steht die klassische „Aufhängung“ des Blasenhalses am Schambein
(Operation nach Burch) von einem Bauchschnitt zur
Verfügung.
Beide Verfahren haben bei entsprechender Indikation
gute Langzeitergebnisse, sodass die Patientinnen nach
der Operation ihre uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und Lebensqualität wieder erreichen.
Liegt eine deutliche Senkung der Scheide und der
Gebärmutter vor, sollte zuerst eine Senkungsoperation zur Korrektur der Beckenbodenschwäche erfolgen. Die Inkontinenzoperation wird dann einige
Monate später durchgeführt. Häufig bessert sich
mit der Behebung der Senkung die Blasenfunktion, sodass eine weitere Inkontinenzoperation nicht
mehr notwendig ist.
Die Inkontinenzsprechstunde
Die urodynamische Diagnostik beinhaltet neben der
klinischen Untersuchung auch die computergestützte
Beurteilung der Blasenfunktion wie: Druckmessung
der Harnblase und der Harnröhre, Bestimmung der
Restharnmenge und der Blasenkapazität.
Manchmal ist auch das Durchführen einer Blasenspiegelung erforderlich.
Erst dann weiß der Arzt, um welche Art der Blasenschwäche es sich handelt und welche Behandlungsmöglichkeit zu empfehlen ist.
Eine urodynamische Untersuchung dauert ca. 45 Minuten und wird ambulant durchgeführt.