Kunstprojekt in der Kita Laustraße

EINBLICK
„Male deinen Freund“
Foto: Kita Laustraße
Am zweiten Projekttag zum Thema: „Male
deinen Freund“ ging es um Linien und ihre
Möglichkeiten. Inspiration sind die Zeichnungen von Matisse. Erwachsene und Kinder
arbeiteten zusammen. Die Kinder malen die
Erwachsenen und umgekehrt. Um die Arbeit
zu vereinfachen, wird mit einer besonderen
Perspektive gearbeitet: von unten. Dafür umreisst Ludwig (5 Jahre), Hände und Füße von
Herrn Schober und fügt den Körper ein.
Der Ton kann sich gut ertasten lassen
Kinder und Senioren
machen Kunst
Ein Kunstprojekt mit Kindern der Kita Laustraße
und Senioren des Generationenzentrums Sonnenberg
–
Generationenübergreifendes Arbeiten hat Tradition in der Kita Laustraße.
„Wir treffen uns zum gemeinsamen Singen,
haus­wirt­schaftlichen oder kreativen Tätigkeiten. Dabei kommen unsere Kinder mit
den Senioren ins Gespräch. Im Umgang
mit an Demenz erkrankten Menschen sind
Kinder unbefangener als Erwachsene“, erklärt Dagmar Monib, die Leiterin der Kita
Laustraße. Die Künstlerin Irena Brehmer
bot ein Kunstprojekt an, in dem Kinder
und Senioren gemeinsam Kunstwerke gestalten. Sowohl Kinder unterstützen die Senioren als auch Senioren die Kinder. Beide
erfahren sich so als kompetent und bauen
Selbstbewusstsein auf. Die Senioren knüpfen an Kindheitserinnerungen an und reagieren emotional auf die Anwesenheit von
Kindern. Die Kinder erfahren die Freude,
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wenn sie Senioren begleiten und erfahren
sich als wichtige und bedeutungsvolle Menschen.
„Ältere Menschen hingegen sind vorsichtiger,“ erklärt Brehmer. „Dafür nutzen sie
ihren reichen Erfahrungsschatz.“ Für jeden
der insgesamt sechs Termine hat sich die
»Noch ungebremst ist die
Kreativität von Kindern.«
Künstlerin ein Thema ausgedacht und viel
Anschauungsmaterial in Form von Kunstbüchern mitgebracht. In der ersten Einheit
geht es um die abstrakten Arbeiten von Piet
Mondrian. Erstaunlich schnell begreifen
Kinder und Senioren die Prinzipien des
Künstlers und nutzten diese für sich selbst.
Van Goghs „Sternennacht“ liefert die Vorlage – ein Tiefrelief aus Gips. Am Ende entstehen eigene „Kindergarten-Zoowelten“ als
Hochrelief. Ana (5 Jahre) findet neben ihrer
Tätigkeit immer wieder Zeit nach den Arbeiten
der Senioren zu schauen. Sascha (5 Jahre)
benutzt anstelle des Wellholzes seine Fäuste, damit seine Gussform für das Hochrelief
schneller entsteht. Leon-Diego sucht sich
Krokodile für sein Relief und drückt eines
nach dem anderen in seine Tonform. Neben
Sascha arbeitet die blinde Renate Ratzel. Sie
gestaltet ihr R
­ elief mithilfe des jahrzehntelang geschulten Tastsinns. „Interessante Dinge reizen mich immer,“ sagt sie schmunzelnd.
„Das Fühlen ist ein wichtiger Wegbereiter.“
Den Abschluss bildete eine Vernissage im
Generationenzentrum Sonnenberg, in dem
die gemeinsamen Werke ausgestellt ­werden.
Dagmar Monib
Dagmar Monib, Leiterin der
Kita Laustraße 15, bringt die
Generationen zusammen.
Dabei hilft Irena Brehmer,
eine Künstlerin und Kunstlehrerin, die auch Kunstkurse
bei „Komm mal mit“ gibt.