Elefantenpark Kaeng Krachan, Zoo Zürich

Elefantenpark Kaeng Krachan, 8044 Zürich
Elefantenpark Kaeng Krachan, Zoo Zürich
Projektbeschrieb
Das Projekt steht in einer Reihe von Erneuerungen europäischer Elefantenhäuser der letzten Jahre, setzt in der Konsequenz seiner Umsetzung jedoch neue Massstäbe.
Die ikonographische Dachschale aus Holz
als atmosphärische Hülle und bildhafte «Naturkonstruktion» bündelt das Wesen des Entwurfes von Markus Schietsch Architekten als
Symbiose zwischen Architektur und Landschaft, welche von Lorenz Eugster Landschaftsarchitekten entworfen wurde. Unter der
6800 m² grossen, freigeformten und stützenfreien Dachschale, deren Konstruktion mit Walt
+ Galmarini Bauingenieuren entwickelt wurde,
befinden sich die Innenanlage für 10 Elefanten, Besucherlodge, Unterwassereinblick und
Managementbereich, eingebettet in tropische
Vegetation, welche in fliessendem Zusammenhang mit dem der umgebenden Aussenanlage steht.
Am Fusse einer felsigen Geländekante entstand eine weitläufige Landschaft mit dichter Vegetation, in die der neue Elefantenpark
eingebettet ist. Das charakteristische Element
des neuen Elefantenparks ist die eindrucksvolle Dachstruktur aus Holz der Innenanlage.
Das Dach fügt sich als flache, freigeformte
Schalenkonstruktion in die Landschaft ein. Es
löst sich in eine netzartig transparente Struk60
Bauen Heute 6 | 2014
tur auf, die in ihrer organischen Gestalt Bezüge
zum umgebenden Wald herstellt. Im Innenraum entfaltet das Dach seine atmosphärische
Wirkung. Wie durch ein Blätterdach wird das
Sonnenlicht durch die filigrane Dachstruktur
gefiltert und erzeugt ein Licht- und Schattenspiel aus veränderlichen Lichtstimmungen mit
spannungsvollen Kontrasten. Bauherr
Zoo Zürich AG
Zürichbergstrasse 221
8044 Zürich
Projekt | Entwurf:
Architekt
Markus Schietsch Architekten GmbH
Zürich
Landschaftsarchitekt
Lorenz Eugster Landschaftsarchitektur
und Städtebau GmbH
Zürich
Ausführung:
Gesamtleitung
Lukas Aeberhard cga gmbh
Architekt
Markus Schietsch Architekten GmbH
Zürich
Fischer Architekten AG
Zürich
Landschaftsarchitekt
vetschpartner landschaftsarchitekten
Zürich
Elefantenpark Kaeng Krachan, 8044 Zürich
Neubau der Elefantenanlage im Zoo Zürich - gesamte Kunstfelsen für den Elefantenpark.
Wir verwirklichen gerne auch ihre Spezialbetonarbeiten.
Herzlichen Dank für den Auftrag.
HUBER STRAUB AG
Bauunternehmung
Henric Petri-Strasse 12
Postfach
4010 Basel
Tel: 061/ 206 70 70
Fax: 061/ 206 70 71
Bauen mit Freude seit über 120 Jahren !
[email protected]
www.hsbau.ch
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Elefantenpark Kaeng Krachan, 8044 Zürich
Gesamtleitung | Projektmanagement
cga gmbh Lukas Aeberhard
Baumanagement | Bauherrenvertretung
Stadthauserstrasse 77
8400 Winterthur
Telefon 079 216 12 15
Fax 052 301 18 88
[email protected]
www.cgateam.ch
Flächen und Kubaturen
Geologie | Baugrund
Friedlipartner AG
Geotechnik, Altlasten, Umwelt
Nansenstrasse 5
8050 Zürich
Telefon 044 315 10 10
Fax 044 315 10 11
[email protected]
www.friedlipartner.ch
Umgebung
Gehegefläche
Sand
Totholzbäume
Höhe 8 – 14m
Beton für Kunstfels
Felsfläche mit Färbung
max. Höhe
Bauphysik
Kopitsis Bauphysik AG
Zentralstrasse 52a
5610 Wohlen
Telefon 056 201 44 44
Fax 056 201 44 40
[email protected]
www.kopitsis.com
HLKS-Ingenieur
Tri Air Consulting AG
Ing'büro für Energie- u. Gebäudetechnik
Feldlistrasse 29
8645 Jona SG
Telefon 055 255 54 54
Fax 055 225 54 55
[email protected]
www.triair.ch
Planung und Bauüberwachung der
Wasser- und Filtertechnik
Ingenieurbüro J. Döhler
Haustechnische GesamtplanungBeratung-Fachbauleitung
Ferdinand-Rhode-Strasse 20
04107 Leipzig
Telefon +49 341 1 40 60 50
Fax +49 341 9 80 97 11
[email protected]
www.ibdoehler.de
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Bauen Heute 6 | 2014
Gebäude
Fläche Gebäude
Volumen Gebäude
Gehegefläche
5400 m²
56 000 m³
2600 m²
Gelände
Total Erdbewegungen
45 000 m³
Wasser
Wasserinhalt Becken
Innen
Aussen
Dachkonstruktion
Dachfläche
(inkl. Dachrand)
Volumen
3-Schichtplatten
Nägel
3-Schichtplatten
Holzart
Herkunftsland
Anzahl Oblichter
Totalfläche der
Oblichter
Anzahl
Sattelschlepper
3-Schichtplatte
Randträger
Klötze
Schrauben
Nägel
Vorspannkabel
4100 m²
4800 m³
60
2000 m³
4600 m²
7m
239 m³
615 m³
6800 m²
950 m³
500 000 Stück
Fichte/Tanne
Europa
271 Stk.
2100 m²
385 Transporte
600 Stück
10 200 Stück
1800 Stück
500 000 Stück
500 000 Stück
9 Stück, Totallänge 837 m
Beton allg.
5000 m³
Bewehrungsstahl
850 t
Felsanker
38 Stück
Luftleitungen für Kissen 2000 m
Das Dach ist als flache, freitragende Holzschale aus vernagelten Dreischichtplatten
konzipiert, die am Rand aufliegt und mit ihrem
dynamisch geschwungenen Dachrand auf die
darunter liegenden Nutzungen reagiert. Die
lamellenartige, sich konstant verändernde Fassadenstruktur zeichnet den Lastabtrag des Daches nach und wächst als organisch geformtes
Band an den Dachrand an.
Die ikonographische Dachschale mit der dynamischen Fassade als atmosphärische Hülle
und bildhafte «Naturkonstruktion» bündeln
das Wesen des Entwurfes in einer Symbiose
zwischen Architektur und Landschaft.
Wettbewerb / Projektierung
2008 wurde vom Zoo Zürich ein zweistufiger
internationaler offener Wettbewerb ausgeschrieben, den das Team um Markus Schietsch
Architekten und Lorenz Eugster Landschaftsarchitekten gewinnen konnten. In der zweiten
Stufe des Wettbewerbs und im Laufe der weiteren Projektierung wurde die ursprüngliche
Idee des weitspannenden Holzdaches, dessen
Wirkung und Struktur an ein Blätterdach und
Baumkronen angelehnt ist, in Zusammenarbeit mit Walt + Galmarini zu einer Schalenkonstruktion aus Holz weiterentwickelt. Durch einen intensiven Dialog zwischen Architekt und
Ingenieur wurden eine Form und Konstruktion
entwickelt, welche sowohl den Anforderungen
an eine frei geformte und natürlich wirkende
Naturkonstruktion als auch an ein effizientes
und leistungsfähiges Tragwerk entsprechen.
Das Ergebnis ist eine prototypische Holzschale
mit ausgeschnittenen Öffnungen, welche sowohl in Erscheinung wie auch im Verhalten
des Tragwerkes den Gesetzmässigkeiten einer Schale folgt und zugleich die Wesensnähe
zu den Vorbildern aus der Natur nachempfinden lässt.
Die an das Dach anschliessende Lamellenstruktur der Fassade folgt ebenfalls Vorbildern
aus der Natur und bildet ein fliessendes Band,
welches den Innenraum umspielt und mit der
Aussenlandschaft in Beziehung setzt.
Dach und Fassade werden so integraler Bestandteil der neugestalteten Landschaft des
Elefantenparks und bilden ein ganzheitliches
Naturerlebnis.
Elefantenpark Kaeng Krachan, 8044 Zürich
Der neue Elefantenpark
eröffnete am 7. Juni 2014
Das neue Zuhause für unsere Elefanten erstreckt sich über eine Fläche von mehr als
11 000 Quadratmetern. Das entspricht etwa
dem Sechsfachen der heutigen Anlage, genug Platz für bis zu zehn Elefanten!
Dieses Projekt ist spektakulär. Von den Dimensionen her – alleine die Innenanlage des Elefantenparks ist mit 5400 Quadratmetern halb
so gross wie die Masoalahalle – aber auch von
den neuen Standards, welche damit gesetzt
wurden. Für die Besucher bedeutet das ein
hoher Erlebniswert mit gleichzeitig hohem
Lernwert. Ein kurvenreicher Weg wird die Besucher durch eine Wald- und Flusslandschaft
in die Welt der Elefanten bringen. Von der für
Events buchbaren Thailodge aus geniessen die
Gäste einen atemberaubenden Ausblick auf
den Park.
Ein unterirdischer Einblick in eines der
Schwimmbecken lässt die Besucher die Elefanten hautnah baden erleben. Eignungen und
Neigungen der Tiere können so auf eindrückliche Weise vermittelt werden. Für die Elefanten
bedeutet dieser Park ebenfalls einen Quantensprung. In der neuen Heimat haben Maxi, Farha,
Druk und Co. sechsmal mehr Platz als in der bestehenden Anlage. Es erwarten sie diverse Verpflegungsstationen, Bäder und Planschbecken.
Alle Wasserbecken zusammen sind ungefähr so
gross wie ein halbes 50 Meter Schwimmbecken.
Die grosszügige Anlage, welche rund drei Hektaren umfasst, kommt dem aktiven Lebensstil
der Elefanten besonders entgegen.
Neben den Elefanten bereichern auch Hirschziegenantilopen und Hühner den Park. Sie teilen sich den Lebensraum mit Elefanten auch in
deren Heimat in der südostasiatischen Wildnis.
Die Besucher geniessen einmalige Eindrücke.
Zum Beispiel von der zentral gelegenen Besucher-Lodge, die fantastische Ausblicke über
die Innen- und Aussenanlage bieten wird. Oder
wie wäre es mit schwimmenden Elefanten, wie
sie der Unterwasser-Einblick des Bassins gewähren wird?
Die Huber Straub AG in Basel war für die Arbeiten am Kunstfelsen verantwortlich.
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