Geschäftsbericht 2014 - Deutsche Aktuarvereinigung e.V.

Geschäftsbericht
2014
Inhaltsverzeichnis
DAV
Vorwort Vorstand Aktivitäten des Vorstands Nationales Organisations-Komitee für den Weltkongress der Aktuare 2018
Veranstaltungen der DAV und der DGVFM
Erweiterte Online-Kommunikation
Arbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement
Jahrestagung in Bonn 2014
Die Facharbeit in der DAV
2014: Die Ergebnisberichte und Fachgrundsätze der DAV
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16
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25
Ausschüsse
Berufsständische Fragen Ausbildung und Prüfung Weiterbildung Altersversorgung HUK International Investment Krankenversicherung Lebensversicherung Rechnungslegung und Solvabilität Schadenversicherung 26
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30
32
34
36
38
40
42
44
46
Gruppen
Pension 49
Kranken 50
AFIR/ERM 52
ASTIN56
Leben 58
Bausparmathematische Fachgruppe 60
IVS
Vorwort Vorstand und Beirat Aktivitäten IVS-Forum DGVFM
63
64
65
67
Vorwort Vorstand 69
71
Ausschüsse
Forschung und Transfer Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung Nachwuchsförderung Kommunikation und Kontakte 72
74
76
78
13. Scientific Day GAUSS-Preis 2013 Workshop Loccum European Actuarial Journal 80
82
84
85
Jahresabschluss 2014
Vorwort Bilanz DAV Gewinn- und Verlustrechnung DAV Bilanz DGVFM Gewinn- und Verlustrechnung DGVFM Bilanz IVS Gewinn- und Verlustrechnung IVS 87
88
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92
94
96
98
Ansprechpartner und Team Geschäftsstelle 99
Impressum 102
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Gemeinsam die Zukunft gestalten
Rainer Fürhaupter
Vorstandsvorsitzender
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Vorwort von Rainer Fürhaupter
Sehr geehrte Partner, Freunde und Unterstützer der Deutschen Aktuarvereinigung, liebe Kolleginnen und Kollegen,
zum Zeitpunkt der Niederschrift dieses Vorworts blicken wir auf neue Rekorde des Zinsverfalls, die wir uns noch vor einem
Jahr nicht in dieser Schärfe haben vorstellen können. Darauf haben wir reagiert und empfohlen, den Höchstrechnungszins in
der Lebensversicherung zum 1. Januar 2015 auf den bislang niedrigsten Wert von 1,25 Prozent zu senken. Eine Empfehlung,
die sich die Regierung zu eigen gemacht hat. Dabei haben wir betont, dass es sich um einen Höchstrechnungszins handelt.
Die Verantwortlichen Aktuare in den Unternehmen müssen sorgfältig prüfen, ob er in dieser Höhe angewendet werden kann.
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Europas, die expansive Geldpolitik der EZB und die Stabilität Deutschlands, die immer noch viele internationale Investoren anlockt, führen zu einem extrem niedrigen Zinsniveau, das die deutsche
Lebensversicherung, aber zunehmend auch die Private Krankenversicherung und die betriebliche Altersversorgung vor eine
ernste Belastungsprobe stellt. Es wird für die Versicherungswirtschaft aber auch für die Unternehmen der Wirtschaft, die ihren
Mitarbeitern betriebliche Altersversorgung gewähren, unter diesen Rahmenbedingungen immer schwieriger, die erforderlichen
Erträge zu erwirtschaften, um frühere Zinsversprechen gegenüber Versicherungsnehmern bzw. Leistungsempfängern zu erfüllen.
Damit stehen auch die Deutsche Aktuarvereinigung und ihre Mitglieder vor der Herausforderung, in einem auf lange Sicht
schwierigen Umfeld weiterhin eine sinnvolle Altersvorsorge zu gestalten und für die Kunden attraktive Versicherungs- und
Versorgungslösungen zu entwickeln. Hier sind die Aktuare gefordert, mit ihrem spezifischen Know-how die Unternehmen mit
Augenmaß zu beraten und klar zu kommunizieren, welche Handlungsoptionen den Entscheidungsträgern offen stehen, um
den vertraglichen Verpflichtungen gegenüber den Versicherten dauerhaft nachzukommen. Die Aktuare müssen mehr denn je
ihre analytischen und bewertenden Fähigkeiten einbringen, um die sich ergebenden Chancen und Risiken mit fachgerechten
mathematischen Lösungsmodellen erfolgreich beschreiben und bewerten zu können.
Als berufsständische Vereinigung gehört es zu den wichtigsten Aufgaben der DAV, ihre Mitglieder mit fachlich-methodischen
Hilfestellungen bestmöglich zu unterstützen, damit die Aktuare ihrer umfangreichen Verantwortung gerecht werden können.
Durch ihre fachliche Arbeit, die von vielen Top-Aktuaren in Tausenden ehrenamtlich – meist durch ihre Arbeitgeber großzügig
unterstützt – geleisteten Stunden erbracht wird, stellt die DAV allen Mitgliedern eine Referenz zur Verfügung, auf die sie sich
auch in schwierigen Diskussionen jederzeit berufen können.
Gleichzeitig arbeitet die DAV proaktiv an Weichenstellungen für die 3. Säule der Altersversorgung Deutschlands, mit denen
auch in der Zukunft die weiterhin ungebrochene Nachfrage nach Garantieprodukten in der Lebensversicherung befriedigt
werden kann. So wurde im Ausschuss Lebensversicherung ein Vorschlag ausgearbeitet, wie eine vorsichtige Öffnung für
moderne Produkte ermöglicht werden kann, ohne die bewährten Rahmenbedingungen für Versicherungslösungen klassischer
Art aufzugeben. Wir sind überzeugt, dass es hiermit gelingen kann, die Lebensversicherung unter Solvency II nachhaltig zu
stabilisieren.
Solvency II wird nun in wenigen Monaten zum 1. Januar 2016 in Kraft treten. Ein risikogerechtes, marktnah bewertendes und
europaweit einheitliches Aufsichtssystem ist ein richtiger und sinnvoller Ansatz. Doch es muss allen Beteiligten klar sein, dass
vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase der Paradigmenwechsel von der alten HGB-Welt in die neue Welt der
marktkonsistenten Bewertung von Versicherungsverpflichtungen einen deutlichen Einschnitt bedeuten wird.
Als DAV konnten wir den Entwicklungsprozess von Solvency II von der Konzeption bis zur praktischen Umsetzung durch
zahlreiche fundierte Stellungnahmen, die in unseren Ausschüssen und Arbeitsgruppen erarbeitet wurden, intensiv begleiten.
Über unsere engagierte Mitarbeit in der Actuarial Association of Europe (AAE), der Dachorganisation der Aktuarvereinigungen in Europa, konnten wir zuletzt aktiv Einfluss auf die Ausgestaltungen der Durchführungsmaßnahmen und der Leitlinien
nehmen. In diesem Zusammenhang ist es von besonderer Bedeutung, dass die DAV seit Anfang 2013 mit Siegbert Baldauf
einen der beiden Leiter des Projekts Solvency II der AAE stellt. Die für dieses Engagement zusätzlich benötigten Finanzmittel muss die DAV derzeit aus ihren Zuwendungen an die DGVFM für die nachhaltige Nachwuchsförderung und den Transfer aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse in die Praxis entnehmen. Ich darf mich an dieser Stelle ganz besonders bei
zahlreichen Unternehmen aus der Versicherungswirtschaft bedanken: Mit einer großzügigen Unterstützung konnte die entstandene finanzielle Lücke der DGVFM gefüllt werden, sodass alle erfolgreichen Projekte und Aktivitäten uneingeschränkt
fortgeführt werden können.
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Vorwort von Rainer Fürhaupter
Die zunehmende internationale Verflechtung der Versicherungs- und Finanzwirtschaft macht eine starke Vertretung der DAV
im europäischen und internationalen Raum unverzichtbar. Neben der AAE stellt die International Actuarial Association (IAA)
ein wichtiges Forum dar, um Themen von weltweiter Bedeutung proaktiv mitzugestalten. Hier haben wir uns vorgenommen,
in Zukunft noch mehr Verantwortung für die internationale Aktuargemeinschaft zu übernehmen.
Der alle vier Jahre stattfindende Weltkongress unseres Berufsstands wird daher 2018 auf Einladung der DAV in Deutschland
stattfinden. Der „ICA 2018“ lädt uns alle dazu ein, die gemeinsamen beruflichen Grundlagen weiter zu stärken und grenzüberschreitend drängende Themen noch schneller voranzubringen. Ich lade Sie daher schon heute ein, dieses für die Vereinigung
so wichtige Projekt mit Interesse, Neugier und eigenem Engagement – als Referent oder zumindest durch Ihre Teilnahme am
Kongress – zu begleiten!
Für unsere berufsständische Vereinigung ist es insgesamt von großer Bedeutung, einerseits den ständigen Dialog mit allen für
uns relevanten nationalen und internationalen Institutionen zu führen, um die Interessen und den Sachverstand der Aktuare
zum Nutzen von Verbrauchern und Unternehmen einzubringen. Andererseits gilt es im Geflecht der unterschiedlichen Interessenlagen die Unabhängigkeit der Aktuare durch die eigene fachliche Positionierung in der Öffentlichkeit unter Beweis zu
stellen.
Wir Aktuare wollen sowohl in unserem unmittelbaren Aufgabenbereich von unseren Auftrag- und Arbeitgebern als auch im
Gespräch mit Politik, Medien und allgemeiner Öffentlichkeit in unserem Selbstverständnis als verlässliche Experten und
unverzichtbare Ratgeber ernst genommen werden. Dafür müssen selbstverständlich alle Aktuare ihr Wissen über die für sie
relevanten Methoden und Modelle eigenständig auf dem aktuellen Stand halten. Gleichzeitig muss die DAV als berufsständische Vertretung der Aktuare die formalen Grundlagen zum Nachweis des aktuellen Fachwissens aller Mitglieder legen. Es
freut mich daher sehr, dass das zum 1. Januar 2014 gestartete neue Weiterbildungssystem von den Mitgliedern sehr gut
angenommen wird und bereits sehr viele von der Online-Dokumentation ihrer Weiterbildungsaktivitäten regen Gebrauch
machen. Ich bitte darüber hinaus alle Kollegen, die unsere technische Plattform und das zugehörige Weiterbildungskonto
noch nicht aktiv nutzen, bald einzusteigen. Wir wollen zeigen, dass wir eine große Gemeinschaft von Top-Experten mit
aktuellstem Wissen sind!
Nicht nur für die Entwicklung von Weiterbildungsangeboten sind der fachliche Input und das ehrenamtliche Engagement der
Mitglieder der DAV unerlässlich. Eine erfolgreiche Gremienarbeit basiert dabei auf einer intensiven Diskussion und einem
konstruktiven Austausch mit allen Mitgliedern. Dank einer weiterhin sehr großen Bereitschaft zur aktiven Mitarbeit, die sich
auch in der sehr positiven Resonanz auf die im vergangenen Jahr veröffentlichten Ausschreibungen gezeigt hat, konnte eine
Vielzahl gemeinsamer Projekte und Initiativen erfolgreich umgesetzt werden.
Ich danke daher im Namen des gesamten Vorstands allen Mitgliedern und auch allen Mitarbeitern der Geschäftsstelle sehr
herzlich für die im Jahr 2014 geleistete Unterstützung, das entgegengebrachte Vertrauen und die motivierenden Hinweise. Das
ungebrochene Interesse an unserer Vereinigung wird uns auch im kommenden Jahr anspornen, uns in Ihrem Interesse für die
Weiterentwicklung unseres Berufsstands einzusetzen.
Herzlichst Ihr
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Vorstand der DAV
Claudia Andersch
Kommunikation
Dr. Guido Bader
Investment
Dr. Eberhard Bertsch
Bausparen
Dr. Markus Faulhaber
Lebensversicherung
Prof. Dr. Maria Heep-Altiner
Weiterbildung
Norbert Heinen
Lebensversicherung
Dr. Richard Herrmann
Altersversorgung
Prof. Dr. Klaus Heubeck
ICA 2018
Dr. Dieter Köhnlein
Schadenversicherung
Dr. Johannes Lörper
Lebensversicherung
(Past-President)
Dr. Michael Renz
Rechnungslegung, Solvabilität
Michael Rosenberg
Berufsständisches
Dr. Wilhelm Schneemeier
Ausbildung und Prüfung
(stellv. Vorsitzender)
Roland Weber
Krankenversicherung
Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf
Internationales
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Aktivitäten des Vorstands der DAV
Berufsstand
Aktuare sind überwiegend in den Bereichen Versicherungen,
Finanzen und Altersversorgung tätig. Sie beschäftigen sich als
Experten mit der Kalkulation von Produkten, der Bewertung
von künftigen Leistungsverpflichtungen sowie der Risikoeinschätzung und -steuerung auf Basis mathematisch-statistischer Methoden.
Das Berufsbild des Aktuars hat in den letzten Jahren nicht
nur deutlich an Bekanntheit, sondern durch das kontinuierlich erweiterte Aufgabenspektrum auch an Attraktivität gewonnen. Dies schlägt sich insbesondere in der positiven
Entwicklung der Mitgliederzahlen der DAV nieder. Im Berichtsjahr konnten nach einer erfolgreichen Prüfung im aktuariellen Spezialwissen insgesamt 271 neue Mitglieder in die
DAV aufgenommen werden. Inzwischen wurde sogar eine
aktuelle Gesamtmitgliederzahl von rund 4.500 Aktuaren erreicht, was den nach wie vor ungebrochenen Trend eines
dynamisch wachsenden Berufstands eindrucksvoll bestätigt.
Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen
4500
4000
3000
2500
2000
1500
1000
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
500
Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen
Als leistungsstarke Gemeinschaft der Aktuare in Deutschland
hat sich die DAV in ihrer Satzung zum Ziel gesetzt, ein einheitliches Berufsbild zu entwickeln und alle entsprechend
qualifizierten Aktuare effektiv zu vertreten. Zweck des Vereins
ist die Wahrung, Pflege und Förderung der fachkundigen Tätigkeit und der berufsständischen Belange der Mitglieder. Unerlässlich sind hierbei an den praktischen Herausforderungen
ausgerichtete und transparente Grundlagen der Vereinsarbeit,
an denen sich die vielfältigen Aktivitäten der Vereinigung orientieren können. Im Auftrag des Vorstands ist der Ausschuss
für berufsständische Fragen für alle geeigneten Maßnahmen
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Ausgerichtet am Leitbild der Vereinigung sowie an den Zielen des Vorstands für die Amtszeit 2013 bis 2015 wurden im
Berichtsjahr zahlreiche Projekte initiiert, die zusammen mit
den ehrenamtlich aktiven Mitgliedern der Ausschüsse und Arbeitsgruppen der DAV sowie dem Team der hauptamtlichen
Geschäftsstelle erfolgreich umgesetzt werden konnten.
Facharbeit
Die Tätigkeiten und Aufgaben von Aktuaren werden in ganz
besonderem Maß von den gesetzlichen Rahmenbedingungen
auf nationaler und europäischer Ebene, aber auch von der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung beeinflusst. Dementsprechend sind im Leitbild der Vereinigung eine eigenständige
Positionierung in der Öffentlichkeit und die aktive Teilnahme
an gesetzgeberischen Prozessen im Interesse der Aktuare und
zum Nutzen von Verbrauchern und Unternehmen verankert.
Unter dieser Zielsetzung hat sich die DAV – gestützt auf die
Kompetenz der rund 500 ehrenamtlich tätigen Mitglieder in
Ausschüssen und Arbeitsgruppen – wieder mit zahlreichen
wichtigen Themen und Fragestellungen befasst.
Solvency II bleibt weiterhin das wichtigste Projekt der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. auf EU-Ebene. Mit diesem neuen risiko- und prinzipienbasierten Ansatz für die Versicherungsaufsicht werden EU-weit gültige Anforderungen an die
Eigenkapitalausstattung und das Risikomanagement der Versicherungsunternehmen definiert sowie ein einheitliches Berichtswesen gegenüber den Aufsichtsbehörden etabliert.
3500
0
zuständig, die zur Ausfüllung und Einhaltung der Fach- und
Berufsgrundsätze für den Aktuar erforderlich sind.
Nachdem das Europäische Parlament im März 2014 die
Omnibus-II-Richtlinie verabschiedet und damit den Weg für
die Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016 frei gemacht hat, haben die weiteren Aktivitäten zur Vorbereitung
auf Solvency II im Verlauf des Jahres deutlich Fahrt aufgenommen. Seit Mitte Januar 2015 liegen die von der EU-Kommission herausgegebenen delegierten Rechtsakte in einer
verabschiedeten Fassung vor; die DAV-Koordinierungsgruppe
Solvency II hat hierzu umfangreiche Kommentierungsarbeit
geleistet.
Ein erstes Paket der technischen Durchführungsstandards
wurde durch EIOPA, die europäische Versicherungsaufsicht,
ebenso zur Konsultation gestellt wie ein erster Satz an Leitlinien. Ende des Jahres wurde dann auch die zweite Welle an
Durchführungsstandards und Leitlinien veröffentlicht, die bis
zum 2. März 2015 kommentiert werden konnten. Gerade
die Leitlinien, die sich zunächst auf die quantitativen Fragen
der Eigenkapitalausstattung in Säule 1 konzentrieren, sind für
die Branche und auch die Aktuare von hoher Bedeutung, da
Aktivitäten des Vorstands der DAV
sie sehr konkrete Hinweise zur Umsetzung der Aufsichtsanforderungen in die Praxis enthalten. Die DAV hat daher im Rahmen des Konsultationsprozesses über die europäische Dachvereinigung der Aktuare, die Actuarial Association of Europe
(AAE), umfangreich Stellung genommen, um konstruktiv auf
sachgerechte Lösungen hinzuwirken. Besonders hilfreich ist
hierbei weiterhin, dass die DAV seit Anfang 2013 mit Siegbert
Baldauf einen der Leiter des Projekts Solvency II der AAE stellt.
Auch die Umsetzung von Solvency II in das Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) wurde von der DAV intensiv begleitet,
sodass Anfang August 2014 eine umfangreiche Stellungnahme an das Bundesfinanzministerium eingereicht werden
konnte. Neben grundsätzlichen Anmerkungen zur Rolle des
Verantwortlichen Aktuars und der Versicherungsmathematischen Funktion sowie konkreten Verbesserungsvorschlägen
für die Übernahme der Solvency-II-Regelungen wurden auch
aktuell wichtige Themen der Lebens- und der Krankenversicherung angesprochen.
Die Lebensversicherung in der anhaltenden Niedrigzinsphase war und ist der zweite große Themenschwerpunkt, mit
dem sich die DAV intensiv befasst. Mit dem Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) ist der gesetzliche Rahmen dahingehend angepasst worden, dass über eine Neuregelung der
Beteiligung der Versicherungsnehmer an den Bewertungs­
reserven die Versichertengemeinschaft im Niedrigzinsumfeld
vor ökonomisch nicht sachgerechten Mittelabflüssen geschützt
ist. Damit wurden die Lebensversicherungsbestände mit ihren
hohen Garantien aus Altverträgen im lang anhaltenden Niedrigzinsumfeld erfolgreich stabilisiert. Die DAV hat diese Anpassung begrüßt, gleichzeitig aber an die Politik appelliert,
die Stärkung der Risikotragfähigkeit der Lebensversicherungsunternehmen insgesamt noch stärker in den Blick zu nehmen.
Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die bereits
2013 im VAG verankerte Rechtsgrundlage für die Einführung
eines kollektiven Teils innerhalb der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB). Mit der geplanten Verordnung über
den kollektiven Teil der Rückstellung für Beitragsrückerstattung (RfB-Verordnung) soll dies weiter konkretisiert werden;
die DAV hat sich hierzu in einer Stellungnahme positiv geäußert, da diese „kollektive RfB“ die aktuarielle Steuerung
von Lebensversicherungsbeständen deutlich verbessern wird.
Vor dem Hintergrund des Niedrigzinsumfelds hat die DAV
eine Absenkung des Höchstrechnungszinses in der Lebensversicherung zum 1. Januar 2015 auf den bis dahin niedrigsten
Wert von 1,25 Prozent empfohlen. Dies stellt Aktuare vor die
Herausforderung, auch unter schwierigen Kapitalmarktbedingungen attraktive Produkte für die Bedürfnisse der Versicherungskunden zu entwickeln. Vor dem Hintergrund des Inkrafttretens von Solvency II zum 1. Januar 2016 hat die DAV zu
Beginn des Jahres 2015 empfohlen, trotz weiter gesunkener
Zinsen für europäische Staatsanleihen den Höchstrechnungszins auch für das Jahr 2016 bei 1,25 Prozent zu belassen.
Aufgrund der ungebrochenen Nachfrage nach Garantieprodukten in der Lebensversicherung ist es aktuariell erforderlich, auch
für die Zukunft eine angemessene Bewertung der Deckungsrückstellung für zukünftige Garantieprodukte im Neugeschäft
sicherzustellen und einen unter Solvency II geeignet festgesetzten Höchstrechnungszins beizubehalten. Die DAV hat
daher einen Umsetzungsvorschlag ausgearbeitet, der die
bewährten Regelungen des HGB insbesondere in Bezug auf
den (Höchst-)Rechnungszins erhält, während gleichzeitig die
Chance genutzt wird, Raum für moderne Produkte zu schaffen
und die Darstellung der Finanz- und Ertragskraft der Versicherungsunternehmen an den tatsächlichen wirtschaftlichen
Verhältnissen zu orientieren. Dies wird die Lebensversicherung in der neuen Solvency-II-Welt nachhaltig stärken.
Im Bereich der Altersvorsorge haben sich DAV und IVS im
Berichtsjahr intensiv mit der geplanten Überarbeitung der
Pensionsfondsrichtlinie für Einrichtungen der betrieblichen
Altersversorgung befasst. Hiermit soll die zweite Säule der
Altersvorsorge neue Rahmenbedingungen erhalten. Gleichzeitig wird aber von EIOPA gefordert, dass die betriebliche
Altersversorgung ebenfalls die quantitativen, risikobasierten
Eigenkapitalvorschriften von Solvency II erfüllt – eine Forderung, die konträr zur neuen Pensionsfondsrichtlinie läuft, die
explizit keine quantitativen Eigenkapitalvorschriften vorsieht.
Hierzu wird sich die Vereinigung weiter intensiv in die fachliche und politische Diskussion einbringen.
Weitere Ergebnisse der fachlichen Arbeit in den Ausschüssen
und Arbeitsgruppen der DAV sind auf den folgenden Seiten
in den Berichten der Ausschüsse überblicksartig zusammengefasst. Der Vorstand ist sich bewusst, dass die Vereinigung
nur durch das hohe ehrenamtliche Engagement der Mitglieder ihre aktuarielle Expertise umfassend in allen für den Berufsstand relevanten Themenfeldern einbringen kann und
spricht daher allen Beteiligten seine Anerkennung aus.
Politische Interessenvertretung und Kontaktpflege
Die DAV steht im ständigen Dialog mit allen für sie relevanten nationalen und internationalen Institutionen und bringt
ihren Sachverstand in Beratungen und gesetzgeberische Prozesse ein. Auch 2014 hat sich die DAV zu allen für die aktuarielle Tätigkeit relevanten Themenfeldern in die Diskussion
eingeschaltet und den Austausch mit den jeweiligen politischen Entscheidungsträgern gesucht.
Im Rahmen der Diskussion des LVRG sowie der anstehenden
Novellierung des VAG zur Umsetzung von Solvency II in na-
9
Aktivitäten des Vorstands der DAV
tionales Recht konnte die DAV im Gespräch mit Vertretern
des Bundesministeriums der Finanzen ihre Position ausführlich erläutern. Hierbei ging es nicht nur um fachlich-methodische Fragestellungen, sondern auch um berufsständische
Themen rund um die Rolle des Aktuars. So begrüßt die DAV
den Erhalt des Instituts des Verantwortlichen Aktuars als eine
der bewährten Regelungen des VAG, sieht aber gleichzeitig
Handlungsbedarf, wenn es um die persönlichen Haftungs­
risiken der Mitglieder geht.
Im Berichtsjahr konnte zudem der Dialog mit der Abteilung
Grundsatzfragen der Gesundheitspolitik im Bundesministerium
für Gesundheit fortgesetzt werden, um aktuelle Entwicklungen
in der Kranken- und der Pflegeversicherung zu diskutieren. Das
Angebot, unabhängigen versicherungs- und finanzmathematischen Sachverstand in die politischen Diskussions- und Entscheidungsprozesse einzubringen, wurde sehr positiv bewertet.
Traditionell steht die DAV in regelmäßigem Austausch mit
der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. Auch im
Jahresgespräch 2014 konnten Themen der Lebens- und Krankenversicherung sowie der betrieblichen Altersversorgung intensiv diskutiert werden. Im Mittelpunkt standen dabei die
anstehende Einführung von Solvency II und die noch zu konsultierenden Durchführungsstandards und Leitlinien. In einem anschließenden Workshop, an dem auch Vertreter des
Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und
des Verbands der Privaten Krankenversicherung teilgenommen haben, konnten diese ausführlich besprochen werden.
Am 17. Januar 2014 fand zudem zum zweiten Mal ein Gespräch mit Vertretern von EIOPA auf Vorstandsebene statt. Im
Mittelpunkt standen die weiteren Schritte bis zur Einführung
von Solvency II zum 1. Januar 2016, aber auch die Übertragung der Prinzipien von Solvency II auf die Einrichtungen
der betrieblichen Altersversorgung. Der gemeinsame Gedankenaustausch war wie im Vorjahr sehr fruchtbar und konnte
am 23. Februar 2015 erfolgreich fortgesetzt werden.
Darüber hinaus konnten im Berichtsjahr die guten Beziehungen zum Institut der Wirtschaftsprüfer und zum Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft weiter gepflegt
werden. Gleichzeitig hat der Vorstand die Kontakte in Richtung Finanzwirtschaft weiter ausgebaut und Gespräche mit
dem Bundesverband deutscher Banken und dem deutschen
Fondsverband BVI aufgenommen, bei denen insbesondere
die Themen Risikomanagement, Solvency II und Kapitalanlage
behandelt wurden. Da dem Verbraucherschutz in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft eine immer größere Bedeutung zukommt, waren dem Vorstand auch Gespräche mit dem
Bund der Versicherten und dem Verbraucherzentrale Bundesverband ein wichtiges Anliegen. Der Gedankenaustausch soll
in regelmäßigen Abständen fortgesetzt werden.
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Internationale Arbeit
Seit einigen Jahren erlangen grenzüberschreitende Entwicklungen für die DAV immer größere Bedeutung. Die internationale Rechnungslegung nach IFRS und das neue europäische
Aufsichtsregime Solvency II sind dabei nur die offensichtlichsten Themenfelder. Die in den internationalen Entscheidungsgremien getroffenen Entscheidungen entfalten für alle Aktuare,
also auch für rein national tätige Aktuare, und deren Unternehmen zunehmend weitgehende Konsequenzen. Gleichzeitig führen gemeinsame fachliche Herausforderungen aber
auch dazu, dass sich die Anforderungen an die jeweilige nationale Aus- und Weiterbildung von Aktuaren ebenso wie an die
berufsständischen Grundsätze immer weiter angleichen.
Die DAV hat die Vorteile einer starken internationalen Vernetzung früh erkannt und ist dementsprechend in allen wichtigen Gremien der internationalen Aktuarvereinigung IAA
und der europäischen Dachorganisation AAE mit rund 30
Delegierten kompetent vertreten. So kann sich die DAV einerseits über international wichtige Themen und Entwicklungen
auf dem Laufenden halten und andererseits die Positionen
der deutschen Aktuare in die internationale Meinungsbildung einfließen lassen.
Als eine der mitgliederstärksten Aktuarvereinigungen weltweit übernimmt die DAV zunehmend größere Verantwortung
für die internationale Gemeinschaft der Aktuare. In diesem
Sinne spiegeln sich das große Engagement der DAV und dessen positive Wertschätzung insbesondere darin wider, dass
Dr. Michael Renz bereits im September 2013 zum Chairman
der AAE für das Jahr 2015 gewählt worden ist.
Auch mit der Ausrichtung des Weltkongresses der Aktuare
2018 in Berlin wird die DAV eine besondere Rolle übernehmen: Unter der Leitung von Prof. Dr. Klaus Heubeck sind die
ehrenamtlich besetzten Gremien bereits sehr aktiv mit der
Planung und Durchführung des Kongresses befasst. Während
des Weltkongresses 2014 in Washington konnte sich die DAV
als attraktiver Gastgeber für den nächsten Kongress vier Jahre
später präsentieren und ein hochkarätiges und abwechslungsreiches Fachprogramm ankündigen.
Mitgliedereinbindung und Öffentlichkeitsarbeit
In ihrem Leitbild formuliert die DAV den Anspruch, die Gemeinschaft der Aktuare durch Transparenz, Kommunikation
und eine intensive Beteiligung der Mitglieder an den Willensbildungsprozessen zu stärken. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, hat auch die kontinuierliche Weiterentwicklung der Mitgliedereinbindung einen hohen Stellenwert.
Zum 1. Dezember 2014 startete daher die vierte Mitgliederbefragung der DAV, um die generelle Zufriedenheit der Mit-
Aktivitäten des Vorstands der DAV
glieder zu ermitteln und ihre Erwartungen an die wichtigsten
Schwerpunkte der Vereinsarbeit festzustellen. Gleichzeitig
sollte das konkrete Leistungsangebot erneut daraufhin analysiert werden, ob es Verbesserungspotenziale und Ansätze zu
sinnvollen Erweiterungen gibt. Darüber hinaus wurde den
Mitgliedern die Möglichkeit geboten, ihre Erwartungen an
den Weltkongress der Aktuare im Jahr 2018 zu formulieren.
Die wichtigsten Umfrageergebnisse sollen während der Mitgliederversammlung 2015 in Berlin vorgestellt werden und
anschließend in die weiteren strategischen Überlegungen
des Vorstands einfließen.
In diesem Kontext ist auch die im Berichtsjahr zum zweiten
Mal durchgeführte umfassende Befragung der im Vorjahr neu
aufgenommenen Mitglieder zu sehen, in der sowohl die inhaltliche Ausrichtung der Ausbildung als auch die Organisation des Ausbildungs- und Prüfungssystems umfassend bewertet werden konnte.
Außerdem wurde im Berichtsjahr gemeinsam mit der Managementberatung Kienbaum eine Studie erstellt, in der auf der
Basis der Antworten von rund 2.200 Mitgliedern und Kandidaten für die Aufnahme in die DAV ein umfassendes Bild der
Gehalts- und Karrierechancen von Aktuaren in Deutschland
gezeichnet wird. Erstmals wurden die Ergebnisse auf der
DAV/DGVFM-Herbsttagung 2014 in Hannover vorgestellt;
zudem erfolgt eine ausführliche Berichterstattung in der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“.
Neben der kommunikativen Einbindung der Mitglieder und
der angemessenen Interessenvertretung für die Aktuare ist ein
wichtiges Ziel der DAV, den Berufsstand und seine fachliche
Expertise auch einer größeren Allgemeinheit bekannt zu machen. Der Vorstand der DAV hat daher 2014 eine Arbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement gegründet, die die Informations- und Kommunikationsaktivitäten der
Vereinigung zielgruppengerecht weiter ausbauen soll. Ein
ausführlicher Bericht der Arbeitsgruppe findet sich auf den
folgenden Seiten.
Aus- und Weiterbildung
Die Qualifizierung angehender Mitglieder ist nach wie vor
eine der Kernaktivitäten der Vereinigung und stellt das Fundament der fachlich-aktuariellen Aktivitäten der Vereinigung
dar. Das derzeitige Ausbildungs- und Prüfungssystem basiert
im Wesentlichen auf den 2006 vor dem Hintergrund internationaler Vorgaben der Dachvereinigungen IAA und AAE definierten Lernzielen und erfreut sich nach wie vor einer ungebrochenen Beliebtheit. So befinden sich derzeit rund 1.800
Prüfungsteilnehmer in der Qualifizierung zur „Aktuarin DAV“
bzw. zum „Aktuar DAV“. Von diesen konnten im Berichtsjahr
271 Personen nach erfolgreichem Abschluss der Spezialwis-
senprüfung als Mitglieder in die Vereinigung aufgenommen
werden. Gleichzeitig wurden im letzten Jahr rund 350 Personen zur Ausbildung zugelassen.
Aufgrund der zentralen Bedeutung dieses Thema hat der Vorstand im letzten Jahr unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich
Orbanz eine Projektgruppe „Ausbildung 2018“ mit Vertretern aller aktuariellen Fachrichtungen eingerichtet. Auftrag
der Projektgruppe ist es, das bestehende Ausbildungs- und
Prüfungssystem zu analysieren und die zentralen Anforderungen an zukünftige Aktuare zu identifizieren, um auf Basis
dieser Ergebnisse einen Vorschlag für ein Ausbildungssystem
zu erarbeiten, das auch im kommenden Jahrzehnt eine qualitativ hochwertige und praxisnahe Ausbildung von Aktuaren
sicherstellt.
Tutorenveranstaltungen nach Sparte
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
HUK
SOFT KRANKEN AFIR /
SKILL
ERM
ASTIN PENSION ÜBER- LEBEN
Keine
GREIFEND
Angaben
Nachdem insbesondere bei Versicherungsunternehmen die
aktuariellen Aufgabengebiete im Bereich des Risikomanagements seit vielen Jahren kontinuierlich wachsen, hat sich die
DAV bereits 2009 gemeinsam mit 14 weiteren nationalen
Aktuarvereinigungen entschieden, eine international anerkannte Zusatzqualifikation im Enterprise Risk Management
zu etablieren. Seit 2012 haben Mitglieder der DAV nun die
Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten in diesem Bereich durch
den zusätzlichen Titel „Certified Enterprise Risk Actuary
(CERA)“ zu unterstreichen. Das CERA-Ausbildungssystem besteht aus insgesamt sechs Modulen verschiedenster Themen
des qualitativen und quantitativen Risikomanagements, in
denen jeweils ein Pflichtseminar und eine Prüfung zu absolvieren sind, und ist inzwischen fester Bestandteil des Qualifikationsangebots der DAV. Bislang konnten 123 Mitglieder
den Titel „CERA“ erwerben. Weitere 160 Personen befinden
sich aktuell in der Ausbildung.
11
Aktivitäten des Vorstands der DAV
Zudem konnte inzwischen auf Basis der deutschen Ausbildung über die EAA ein englischsprachiges Angebot etabliert
werden, mit dessen Hilfe auch mittlere und kleinere europäische Aktuarvereinigungen ihren Mitgliedern diese Zusatzqualifikation ermöglichen können. Seit dem letzten Jahr wird
dieses Angebot bereits von Vereinigungen der Schweiz und
Dänemarks genutzt, weitere Partner werden in den nächsten
Jahren folgen.
Insgesamt 112.609 erbrachte Weiterbildungsstunden
15%
34%
DAV etc.
Tutorenveranstaltungen
21%
Selbstmeldungen
DAA inzwischen auch ein umfangreiches Tagungsangebot.
Die etablierten Veranstaltungen „Akademietag für Verantwortliche Aktuare“ und „max.99“ wurden 2014 um ein weiteres Format ergänzt. Der erstmals am 6. März 2014 durchgeführte „CERA-Tag“ bietet zukünftig einmal im Jahr ein auf
die besonderen Interessen von Aktuaren im Risikomanagement zugeschnittenes Programm und wiederum viel Raum,
um sich im direkten Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen
auszutauschen.
Neben den Weiterbildungsformaten bietet die DAA vor allem effektive Vorbereitungsveranstaltungen für die Prüfung
zur Mitgliedschaft an. Im Jahr 2014 fanden insgesamt 79 Repetitorien und Seminare im Grundwissen, zwei Tutorien,
sieben Kursreihen sowie zehn Spezialwissenseminare mit
rund 3.200 Teilnehmern statt. Die konstant hohe Nachfrage
spiegelt ebenfalls eindrucksvoll die große Dynamik der Vereinigung wider.
Sonstiges
30%
Zu Beginn des Berichtsjahres ist in der Vereinigung auch die
2013 von der Mitgliederversammlung verabschiedete Weiterbildungsordnung in Kraft getreten. Die Erfahrungen des
letzten Jahres haben gezeigt, dass das System inzwischen
sehr gut angenommen wird und die allermeisten Mitglieder
bereits das auf www.aktuar.de zur Verfügung gestellte Weiterbildungskonto nutzen, um die eigenen Weiterbildungsaktivtäten unkompliziert und nachweisbar zu dokumentieren.
Erste Auswertungen haben zudem ergeben, dass die überwiegende Mehrheit der DAV-Mitglieder 2014 die geforderten
20 Stunden an Weiterbildungsaktivitäten erbringen konnte.
Insbesondere die erfolgreiche Etablierung des Tutorensystems
hat dazu geführt, dass das Weiterbildungsangebot für Aktuare deutlich sichtbarer geworden ist, wobei gleichzeitig die
Dokumentation im Tutorenbereich der Website der DAV die
Eintragung der vorwiegend unternehmensintern erbrachten
Weiterbildungsstunden in den Konten der Teilnehmer sicherstellt.
Vor dem Hintergrund der neuen Weiterbildungsanforderungen hat die Akademie von DAV, DGVFM und IVS auch im
Berichtsjahr wieder ein vielfältiges Weiterbildungsangebot
für Aktuare eröffnet. Insbesondere das Angebot an kosten­
günstigen/-losen Webinaren und Recorded Sessions zu aktuellen Themen der aktuariellen Praxis wurde kontinuierlich
erweitert. Neben den klassischen Präsenzsitzungen bietet die
12
Zusammenarbeit mit der Wissenschaft
Der Transfer aktueller wissenschaftlicher Forschungsergebnisse in die aktuarielle Praxis zählt zu den wesentlichen Aufgaben des Zusammenspiels zwischen den Schwestervereinigungen DAV und DGVFM. Um das große Know-how an
Universitäten und Fachhochschulen für die Mitglieder der
DAV zugänglich zu machen, ist eine starke DGVFM mit
einem weiten Spektrum an Aktivitäten und Projekten unverzichtbar für den Erfolg der Gesamtorganisation. Konsequenterweise ist die DGVFM bei der Planung und Organisation
des Weltkongresses der Aktuare im Jahr 2018 umfassend eingebunden.
Zur optimalen und direkten Abstimmung zwischen DAV und
DGVFM wurde im Berichtsjahr der enge Dialog zwischen
den Vorständen beider Vereinigungen zu bereits etablierten
Aktivitäten und zu neuen Ideen fortgesetzt. Hierbei wurde
auch weiter daran gearbeitet, über ein „Topic of the Year“
sicherzustellen, dass ungelöste Fragestellungen der täglichen
praktischen Arbeit aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel
analysiert und beantwortet werden können.
In der Arbeit der DGVFM nimmt die Nachwuchsförderung
einen besonderen Stellenwert ein. Hiermit soll jungen Mathematikerinnen und Mathematikern frühzeitig die Möglichkeit
geboten werden, Einblick in den aktuariellen Berufsalltag zu
erhalten und interessante Karriereperspektiven zu entdecken.
Das Projekt der Schulmaterialien zu grundlegenden Fragen
der Versicherungs- und Finanzmathematik geht darüber noch
einen Schritt hinaus, indem es bereits Schülerinnen und
Schülern einen Eindruck vermittelt, wie und wo die Mathematik in der Praxis Anwendung findet und Bedeutung hat.
Nationales Organisations-Komitee für den
Weltkongress der Aktuare 2018
Genau 50 Jahre nach dem Internationalen Kongress der Versicherungsmathematiker in München wird Deutschland im
Jahr 2018 wieder zum Treffpunkt der aktuariellen Experten
aus aller Welt. Mehr als 1.600 Versicherungsmathematiker,
Wissenschaftler und hochrangige Vertreter der internationalen Versicherungs- und Finanzbranche sowie ihr nahe stehender Institutionen werden vom 4. bis zum 8. Juni 2018 zum
31. Weltkongress der Aktuare (ICA) in Berlin erwartet.
Deutschlands Hauptstadt reiht sich damit nahtlos ein in die
Reihe attraktiver Veranstaltungsorte, wie Washington (2014),
Kapstadt (2010) und Paris (2006), in denen die letzten Weltkongresse stattgefunden haben. Berlin als junge, dynamische
und weltoffene Metropole bietet dabei das ideale Tagungsambiente und ist durch eine einzigartige Mischung aus Geschichte, Architektur, Kunst und Kultur sowie Lifestyle und
Entertainment ein attraktives Reiseziel. Für die DAV ist es
eine große Ehre, als Gastgeber die weltweite Aktuargemeinschaft einladen und in großer Zahl begrüßen zu dürfen.
100 DAV- und DGVFM-Mitglieder involviert
Zur Planung dieses Großevents wurde im Sommer 2013 das
Nationale Organisations-Komitee (NOKO) gegründet, dem
Vorsitzender:
Prof. Dr. Klaus Heubeck
Mitglieder:
Dr. Jürgen Bierbaum
Dr. Karl-Josef Bierth
Rainer Fürhaupter
Dr. Dieter Köhnlein
Prof. Dr. Ralf Korn
Dr. Johannes Lörper
Dr. Klaus Mattar
Prof. Dr. Raimond Maurer
Prof. Dr. Angelika May
Prof. Dr. Hartmut Milbrodt
Prof. Dr. Klaus Heubeck vorsteht. In den insgesamt sechs
Unter-Komitees und zahlreichen Arbeitsgruppen engagieren
sich mittlerweile rund 100 DAV- und DGVFM-Mitglieder, um
den ICA 2018 zu einem besonderen Ereignis zu machen. So
arbeitet das „Scientific Committee“ bereits heute an neuartigen Kongressformaten für eine optimale Verbindung von aktuarwissenschaftlichen Theorien und praktischen Inhalten.
Das Komitee „Technik und Logistik“ plant, den ICA 2018 um
virtuelle Komponenten zu erweitern und dadurch einen noch
größeren Interessentenkreis ansprechen zu können. Abgerundet werden soll das Angebot durch ein attraktives Rahmenprogramm, das den Besuch in Deutschland und Berlin
zu einem einzigartigen Highlight werden lassen soll.
Um bereits frühzeitig auf den Weltkongress aufmerksam zu
machen, entstand im Berichtszeitraum ein Werbefilm, der
erstmals auf der Abschlussveranstaltung des ICA 2014 in
Washington gezeigt wurde und im DAV-YouTube-Channel
abrufbar ist. Darüber hinaus gestaltete das Komitee „Öffentlichkeitsarbeit & Marketing“ zahlreiche Werbemittel, die
nicht nur auf den DAV- und DGVFM-Veranstaltungen, sondern auch auf internationalen Aktuartreffen für große Aufmerksamkeit sorgen.
Große Unterstützung aus der Versicherungsbranche
Da eine Konferenz wie der ICA 2018 nicht ohne die Unterstützung zahlreicher Partner realisierbar ist, gehörte die
Sponsorengewinnung auch im vergangenen Jahr zu den zentralen Aufgaben des „Sponsoren & Aussteller“-Komitees. Bis
zum Redaktionsschluss dieses Geschäftsberichts konnten mit
Allianz, Milliman, Munich RE, RGA und Swiss Re bereits
fünf Platinsponsoren gewonnen werden. Darüber hinaus
haben in der Goldkategorie Deloitte, Gen Re und msg life
ihre Unterstützung zugesagt. Weitere Informationen zum
Weltkongress finden Sie unter www.ica2018.org.
Dr. Michael Renz
Michael Rosenberg
Frank Schepers
Prof. Dr. Hanspeter Schmidli
Matthias Sohn
Roland Voggenauer
Prof. Dr. Stefan Weber
Dr. Horst-Günther Zimmermann
Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler
13
Veranstaltungen der DAV und der DGVFM
Die Jahres- und Herbsttagung, lokale Gruppen oder verschiedene Wissenschaftstagungen – Die DAV und die DGVFM
bieten ihren Mitgliedern eine ganze Reihe von Veranstaltungen an. Neben der traditionellen Jahres- und Herbsttagung
können die Mitglieder zum Beispiel an diversen lokalen Angeboten teilnehmen: Fachliche Weiterbildung steht bei „DAV
vor Ort“ im Fokus, der persönliche Austausch beim „Netzwerk Junge Aktuare“. Nicht nur für Wissenschaftler interessant sind die verschiedenen Wissenschaftsveranstaltungen
der DGVFM: vom Scientific Day bis zum Weiterbildungstag.
Und nicht zuletzt ist der ICA 2018 von großer Bedeutung für
die internationale Aktuargemeinschaft: Denn im Jahr 2018
wird Berlin zum Schauplatz der internationalen Versicherungs- und Finanzmathematik. Zum aktuellen Stand der Arbeiten finden Sie in diesem Geschäftsbericht einen eigenen
Bericht.
Die Klassiker: Jahres- und Herbsttagung
Mit der Jahres- und Herbsttagung haben sich die DAV und
die DGVFM längst einen Namen gemacht: So nehmen im
April jedes Jahres durchschnittlich rund 1.400 Teilnehmer
an der größten Fachtagung der Versicherungs- und Finanz­
mathematiker teil. Auch der zweitgrößte Kongress der Vereinigungen, die Herbsttagung im November, zählt regelmäßig
mehr als 600 Teilnehmer.
Die Fachtagungen bieten den Mitgliedern die ideale Gelegenheit, neue Kontakte zu knüpfen, bestehende zu pflegen
und in den fachlichen Dialog zu treten. Denn neben den
Mitgliederversammlungen und dem Festabend bei der Jahrestagung bzw. dem Social Event bei der Herbsttagung kommen auch die Fachgruppen der DAV zusammen. Hier werden aktuelle Themen und Fragestellungen aus allen Sparten
der Versicherungs- und Finanzmathematik diskutiert. Und
auch für die überregionale Presse ist die Jahrestagung bereits
zu einem Pflichttermin geworden: In einer Pressekonferenz
mit einem vertiefenden Werkstattgespräch im Anschluss stehen die DAV-Vorstände Rede und Antwort.
Abseits der großen Tagungen: DAV vor Ort
Abseits der großen Tagungen bietet die DAV auch in regionalen Gruppen die Möglichkeit zur Weiterbildung. In insgesamt 13 Regionen in Deutschland, der Schweiz und Luxemburg können sich Aktuare und Interessierte bei den kostenlosen
Vorträgen der Reihe „DAV vor Ort“ zu aktuellen versicherungs- und finanzmathematischen Themen weiterbilden. Die
Veranstaltungen finden stets großen Zulauf: Besonders im
Hinblick auf die Weiterbildungsordnung der DAV sind die
regionalen Treffen eine gute Gelegenheit, schnell und unkompliziert an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen.
14
Die Vorträge finden in unterschiedlichen Unternehmen statt
und werden über den monatlichen Newsletter und auf der
Internetpräsenz der DAV veröffentlicht. Eine Bibliothek mit
den Präsentationen der vergangenen „DAV vor Ort“-Vorträge
finden Mitglieder im internen Bereich der Webseite unter
„Vereins­interna“. Wenn Sie Interesse haben, selbst einen Vortrag anzubieten, Themenvorschläge haben, Kritik oder Lob
äußern möchten, können Sie sich gerne an den Koordinator
der jeweiligen Gruppe wenden. Eine Liste der Leiter mit den
Kontaktdaten finden Sie auf www.aktuar.de unter „Veranstaltungen“/„DAV vor Ort“.
Für junge und angehende Aktuare: Netzwerk Junge Aktuare
Einen regionalen Bezug haben auch die Veranstaltungen der
Reihe „Netzwerk Junge Aktuare“. Ziel der regionalen Stammtische ist es, angehenden und jungen Aktuaren bis etwa 35
Jahren eine Plattform zu geben, bestehende Kontakte aus der
DAV-Ausbildung zu pflegen und neue zu knüpfen. Anders
als bei „DAV vor Ort“ steht beim „Netzwerk Junge Aktuare“
aber nicht der fachliche Austausch im Mittelpunkt, sondern
vielmehr gemeinsame Aktionen, Ausflüge und Unternehmungen. Vom Feierabend-Drink in der Beachbar bis hin zum
Weihnachtsmarktbesuch im tiefen Winter. Bisher haben sich
in sieben Regionen Deutschlands lokale Stammtische gebildet. Aktuelle Termine sowie eine Übersicht über die Koordinatoren der regionalen Stammtische finden Sie auf der Internetpräsenz der DAV unter „Aktuar werden“/„Netzwerk Junge
Aktuare“. Auch Ihre Anregungen, Lob und Kritik sind herzlich willkommen. Sollten Sie Interesse haben, selber einen
neuen Stammtisch ins Leben zu rufen, steht Ihnen die Geschäftsstelle gerne unterstützend zur Verfügung.
Die DGVFM – Wissenschaft trifft Praxis
Im Anschluss an die Fachgruppenveranstaltungen findet am
dritten Tag der Jahrestagung der Scientific Day der DGVFM
statt. Hier haben Wissenschaftler genauso wie Praktiker die
Gelegenheit, aktuelle Forschungsergebnisse der Versicherungsmathematik zu diskutieren. Zudem bietet der Scientific
Day den idealen Rahmen zur Verleihung des traditionellen
GAUSS-Preises für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet der
aktuariellen Forschung. Auch der dritte Tag der Herbsttagung
steht im Zeichen der Wissenschaft: In Kooperation mit dem
Fachkreis Versicherungsmathematik des Deutschen Vereins
für Versicherungswissenschaft e. V. findet dieser regelmäßig
zum Topic of the Year statt. Darüber hinaus bietet die DGVFM
zum Beispiel auch den Weiterbildungstag an. Dieser gibt eine
fundierte Einführung in komplexe versicherungsmathematische Themen. Im Mittelpunkt steht ein aktuelles Thema, zu
dem die zugrunde liegenden mathematischen Theorien sowie berufspraktische Fragen beleuchtet werden.
Erweiterte Online-Kommunikation
Um den Anforderungen an eine moderne Vereinskommunikation gerecht zu werden, hat die DAV im Berichtszeitraum
auch ihre Online-Kommunikation umfangreich ausgebaut.
Herzstück ist dabei die komplett überarbeitete Website der
Vereinigung. Diese fungiert mehr denn je als Newsboard, auf
dem sich neben Neuigkeiten und Veranstaltungshinweisen
auch umfassendes Hintergrundmaterial zur Arbeit von Deutschlands Aktuaren findet.
Um die Suche nach Informationen zu erleichtern, sind alle
Inhalte nach Themen und nicht mehr nach den einzelnen
Institutionen der Organisation aufgeteilt. So ist unter dem
Reiter „Über uns“ alles Wissenswerte zu DAV, DGVFM und
IVS abrufbar. Die jüngeren Mathematiker, die sich für eine
Ausbildung zum Aktuar interessieren, finden alle Unterlagen
unter dem Menüpunkt „Aktuar werden“. Die von der DGVFM
organisierten Angebote für Studierende, z. B. die Unternehmensbesuche oder das Praktikantenprogramm, befinden sich
ebenfalls unter dieser Rubrik. Ziel dieser neuen Aufteilung ist
es, Transparenz über die Aktivitäten der Gesamtvereinigung
herzustellen und alle wichtigen Themen verstärkt einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Erklärstücke zu aktuariellen Themen
So wurde anlässlich der Veröffentlichung des Zinsberichtes
für das Jahr 2016 unter „Unsere Themen“ eine Sonderseite
zum Höchstrechnungszins in der Lebensversicherung gestaltet. Auf dieser werden unter anderem folgende Fragen beantwortet: Wie wird der Höchstrechnungszins berechnet? Was
unterscheidet den Höchstrechnungszins vom Garantiezins oder
welche Auswirkungen haben weiter fallende Zinsen für Staatsanleihen im Euroraum? Ergänzt wurde die FAQ-Liste durch
ein Videointerview mit DAV-Vorstandsmitglied Dr. Michael
Renz, das sich auch im DAV-YouTube-Channel findet. Für
die Zukunft sind weitere derartige Ausarbeitungen geplant.
Erweiterter Mitgliederbereich mit Online-Postfach
Umfangreiche Veränderungen gibt es auch im geschlossenen
Mitgliederbereich, der seit dem Relaunch deutlich mehr Funktionen bietet. Im persönlichen Weiterbildungskonto ist es nun
möglich, mit wenigen Klicks seine Weiterbildungsstunden zu
melden, sich als Tutor zu registrieren oder Veranstaltungen, die
z. B. im eigenen Unternehmen als Weiterbildung angeboten
werden, anzumelden und für Kollegen anrechnen zu lassen.
Die nächste Ausbaustufe der Website ging Anfang 2015 online. Seitdem haben alle Mitglieder sowie Teilnehmer am
Ausbildungs- und Prüfungssystem über www.aktuar.de jederzeit Zugriff auf ihr personalisiertes Online-Postfach, in dem
die Dokumente zu den standardisierten Verwaltungsvorgängen abgelegt werden. Neben Beitragsrechnungen und Teilnahmebestätigungen werden dort beispielsweise auch Prüfungsergebnisse und andere relevante Schriftstücke abgespeichert.
Wird ein neues Dokument durch die Geschäftsstelle hinzugefügt, erhält der Nutzer eine Benachrichtigung per E-Mail.
Die Dokumente können nach dem Login auf der Website der
DAV aus dem Postfach heruntergeladen und bei Bedarf ausgedruckt werden. Die abgelegten Dokumente verbleiben
dauerhaft in der Postbox. Relevante Schriftstücke für den Arbeitgeber können schnell heruntergeladen und per E-Mail unkompliziert an die verantwortliche Person im Unternehmen
weitergeleitet werden. Besonders interessant für Prüflinge:
Mit dem Online-Postfach ist es möglich, die detaillierten Prüfungsergebnisse noch schneller zu kommunizieren.
Noch lange nicht am Ende
Auch künftig sind weitere Neuerungen geplant. So soll durch
die Nutzung digitaler Arbeitsräume die dezentrale Arbeit der
Vereinigung erleichtert und effizienter gestaltet werden. Darüber hinaus ist geplant, in Vorbereitung des Weltkongresses
der Aktuare 2018 in Berlin, international relevante Teile der
DAV-Website ins Englische zu übersetzen.
Das neue Online-Postfach
Vereinskommunikation 2.0
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Arbeitsgruppe Kommunikation
und Beziehungsmanagement
Um die Kommunikationsaktivitäten der DAV weiter zu strukturieren und zu professionalisieren, wurde am 1. August 2014
die Vorstandsarbeitsgruppe Kommunikation und Beziehungsmanagement unter der Leitung von Claudia Andersch gegründet. Ziele der neuen Arbeitsgruppe sind unter anderem,
das Berufsbild des Aktuars in der Öffentlichkeit bekannter zu
machen und die Rolle der DAV als fachlicher Berater gegenüber Gesetzgeber, Aufsicht und Politik weiter zu stärken. Im
Bereich der internen Kommunikation verfolgt die Arbeitsgruppe das Ziel, die Gemeinschaft der Aktuare zu festigen
und die Mitglieder stärker einzubinden.
Aufgaben und Tätigkeitsfelder
Bis April 2015 kam die Gesamtarbeitsgruppe zu drei Präsenzsitzungen zusammen. In der Auftaktveranstaltung wurden zunächst die Arbeitsrichtlinie diskutiert sowie grundsätzliche Aufgaben festgelegt. So wurde besprochen, dass die
Arbeitsgruppenmitglieder hauptsächlich als Treiber zur Themenaufbereitung fungieren sollen. Zu den Tätigkeitsfeldern
der Arbeitsgruppe aus dem Bereich der externen Kommunikation und Beziehungspflege gehören unter anderem auch
die Unterstützung bei Ad-hoc-Anfragen der Presse, die Kontaktaufnahme und -pflege zu politischen Institutionen und
fachnahen Verbänden sowie der Aufbau eines relevanten
Verteilers zur Ansprache von Unternehmen. Im Bereich der
internen Kommunikation hat sich die Arbeitsgruppe das Ziel
gesetzt, den Informationsaustausch zwischen den Aktuaren
zu stärken und die Mitglieder über aktuelle Themen umfassend zu informieren. Auch die Kontaktpflege zu Autoren und
Redakteuren aus der Mitgliedschaft sowie zu den Kommunikationsbeauftragten der Ausschüsse wurde als Aufgabe der
Gesamtarbeitsgruppe definiert.
Journalisten, Politik und Mitglieder –
zielgruppenspezifische Kommunikation entscheidet
Für die Erreichung der gesteckten Ziele hat sich die Arbeitsgruppe in drei Unterarbeitsgruppen aufgeteilt: Die UAG Ex-
Vorsitzende:
Claudia Andersch
Mitglieder:
Prof. Dr. Martin Balleer
Dr. Karl-Josef Bierth
Karsten Domke
Dirk Hafer
Gerd-Michael Hartmann
Martin Heinen
16
Struktur der DAV-Kommunikation
Während die Kommunikationsbeauftragten hauptsächlich für die inhaltliche Themensetzung aus den Ausschüssen verantwortlich sind, versteht sich die AG als strategischer
Berater des Vorstands. So gehört unter anderem gerade der Ausbau der zielgruppenspezifischen Kommunikation zu den Aufgaben der AG.
terne Kommunikation unter der Leitung von Gerd-Michael
Hartmann betreut die externen Kommunikationsaktivitäten,
die beispielsweise Journalisten, Verbraucher und die Öffentlichkeit betreffen. Die UAG Beziehungsmanagement mit
Frau Andersch als Leiterin beschäftigt sich mit der Politik, Verbänden und Institutionen. Und die UAG Interne Kommunikation unter der Leitung von Günter Rehbock betreut alle Kommunikationsmaßnahmen, die die Mitgliedschaft betreffen.
Ulrike Lübbert
Prof. Dr. Angelika May
Stefan Oecking
Günter Rehbock
Hans-Werner Rölf
Roland Voggenauer – Graf von Bothmer
Arbeitsgruppe Kommunikation
und Beziehungsmanagement
Schwerpunktthema 2015 – Altersvorsorge
Neben der Arbeitsrichtlinie hat die Gesamtarbeitsgruppe in
der Auftaktveranstaltung auch ein Schwerpunktthema festgelegt, an dem sich die Kommunikationsaktivitäten in diesem
Jahr inhaltlich orientieren werden. Für das Jahr 2015 wurde
das Thema „Altersvorsorge“ vorgeschlagen. Insbesondere die
UAG Externe Kommunikation hat im Folgenden zielgruppenspezifische Maßnahmen zu dem Schwerpunktthema erarbeitet. Alle Aktivitäten sowie Kommunikationsmaßnahmen wurden vorab in den UAGs geplant und im Anschluss in der
Gesamtarbeitsgruppe diskutiert und in einem Gesamtkommunikationsplan zusammengefasst.
Ein Bericht aus der UAG Externe Kommunikation
Das Hauptaugenmerk in der Kommunikation des Schwerpunktthemas liegt auf der Jahrestagung. So werden im öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung „Perspektiven für die
Altersvorsorge“ diskutiert, im Werkstattgespräch für Journalisten geht es um die betriebliche Altersvorsorge und die
Kongresszeitung steht ebenfalls im Zeichen der Altersvorsorge. Neben der Jahrestagung hat die UAG Externe Kommunikation auch Thesen zur Altersvorsorge erstellt, die sowohl die
Position der DAV als auch Lösungsansätze der Aktuare darstellen. Neben der weiteren Verarbeitung des Schwerpunktthemas hat sich die UAG außerdem dafür eingesetzt, aktuarielle
Themen und Tätigkeitsgebiete populärwissenschaftlich aufzuarbeiten und verstärkt nach außen zu kommunizieren. Ab sofort wird es daher im „Aktuar Aktuell“, die Publikation für die
externe Zielgruppe, eine erklärende Serie mit aktuariellen Begriffen und Tätigkeitsfeldern geben. Den Auftakt bilden in der
Aprilausgabe des „Aktuar Aktuell“ Erklärungen zum Höchstrechnungszins sowie zum Aktuar in der Altersvorsorge.
Bericht aus der UAG Beziehungsmanagement
Die UAG Beziehungsmanagement hat sich mit der Kontaktaufnahme und -pflege zu politischen Institutionen und fachnahen Verbänden befasst. Zur Ansprache von Aufsicht, Politik und Vorständen hat die UAG Beziehungsmanagement
daher zunächst ein umfangreiches Strategiepapier erstellt,
das neben Ansprechpartnern auch mögliche Themen sowie
Kommunikationskanäle beinhaltet.
Bericht aus der UAG Interne Kommunikation
Ein Ziel der UAG Interne Kommunikation ist es, die Mitglieder – insbesondere auch die jüngeren – stärker in die Gemeinschaft zu integrieren. Um dies auch bei großen Veranstaltungen wie beispielsweise der Jahrestagung zu ermöglichen, hat
die UAG die Idee entwickelt, neuen Mitgliedern ein Stoffschild zur Verfügung zu stellen, das bei Veranstaltungen
unter das Namensschild geheftet werden kann und Interesse
an Gesprächen signalisiert. Dieses wurde im Rahmen des
Starterpaketes an neue Mitglieder verschickt. Auf Anregung
der UAG wurden zudem Stoffzusätze für den Vorstand,
Fachgruppenleiter/-innen, Referenten/-innen und die Geschäftsstelle erstellt. Weiterhin wurde die Begrüßung neuer
Mitglieder in die Rede des Vorstandsvorsitzenden bei der
Mitgliederversammlung integriert. Zudem hat die UAG angeregt, die Berichterstattung zur Jahrestagung in „Der Aktuar“
im Nachgang um einen Bericht aus der Sicht zweier junger
Mitglieder zu erweitern. Dieser wird in der Juniausgabe erscheinen.
Neben der Jahrestagung hat die UAG Interne Kommunikation auch die Kommunikation der lokalen Stammtische für
junge Aktuare, das sogenannte „Netzwerk Junge Aktuare“,
erweitert. So wird der ersten Kontaktaufnahme mit Prüflingen
von nun an eine Information über die Stammtische mit Ansprechpartnern beigelegt. Ein Bericht in „Der Aktuar“ soll die
Bekanntheit der Gruppen weiter vergrößern. Dieser wurde in
der Märzausgabe zum Stammtisch in Köln veröffentlicht.
Nach dem Ausbau der Internetpräsenz der DAV hat sich die
UAG dafür ausgesprochen, verstärkt auch in den sozialen
Netzwerken aktiv zu werden. Den Beginn wird das Businessnetzwerk Xing bilden.
Nicht zuletzt hat sich die UAG auch mit der populärwissenschaftlichen Aufbereitung aktuarieller Themen befasst und
eine Serie in „Der Aktuar“ entwickelt. Der erste Beitrag zur
Zinszusatzreserve ist in der Märzausgabe erschienen.
Viel geschafft und noch viel zu tun – ein Ausblick
Die AG hat in den ersten Monaten nach der Gründung bereits viel erreicht, es gibt allerdings auch noch genauso viel
zu tun: So hat sich die UAG Externe Kommunikation das Ziel
gesetzt, weiterhin verschiedene Kommunikationsmaßnahmen
zum Schwerpunktthema zu erarbeiten. Im Rahmen des jährlichen Zinsberichtes der DAV wurde 2015 zum ersten Mal
ein erklärendes Video mit dem DAV-Vorstand Dr. Michael
Renz produziert. Da dieses Video sowohl in der Mitgliedschaft als auch in der Arbeitsgruppe sehr gelobt wurde, wird
die UAG Externe Kommunikation an dem weiteren Ausbau
dieses Formats arbeiten. Die UAG Beziehungsmanagement
plant für die kommenden Monate eine Kontaktaufnahme mit
den wichtigsten Ausschüssen des europäischen Parlaments.
Und die UAG Interne Kommunikation hat sich das Ziel gesetzt, die lokalen Gruppen, wie zum Beispiel „DAV vor Ort“,
weiter zu stärken. Zudem wird die UAG ein Social-MediaKonzept für Xing erarbeiten und am weiteren Ausbau des
Mitgliedermagazins „Der Aktuar“ arbeiten.
17
Die Mitgliederversammlung
18
Jahrestagung in Bonn 2014
Die Jahrestagung von DAV und DGVFM fand vom 28. bis
30. April 2014 in Bonn statt. Der Vorsitzende des Vorstands
der DAV, Rainer Fürhaupter, eröffnete die Mitgliederversammlung und begrüßte die über 1.200 anwesenden Mitglieder im
Bonner Bundestag. Im Mittelpunkt des öffentlichen Teils der
Mitgliederversammlung stand das Thema „Umlage und Kapitaldeckung – unsere Altersvorsorge braucht beides“.
Impulsreferat
In seinem Impulsreferat unterstrich Prof. Dr. Klaus Heubeck,
dass das heutige Rentensystem noch immer maßgeblich auf
der Reform von Bundeskanzler Konrad Adenauer aus dem
Jahr 1957 beruht, mit der das Umlagesystem fest etabliert
wurde. Maßgeblich beteiligt an der Neustrukturierung der
Altersvorsorge waren seinerzeit die Aktuare der DGVM, die
in einem vom Finanzministerium in Auftrag gegebenen Gutachten frühzeitig warnten, dass Adenauers versprochene
Rente von 75 Prozent des Bruttolohns nicht finanzierbar ist.
Wie Prof. Heubeck weiter ausführte, hat die Bundesregierung
1957 bewusst die freien Berufe aus der gesetzlichen Rentenversicherung ausgeklammert. Dies führte Ende der 1950er-/
Anfang der 60er-Jahre in vielen Bereichen zur Gründung von
berufsständischen Versorgungswerken, die anfänglich oftmals
mit Rentenansprüchen älterer Berufskollegen und ohne Kapital starteten. Aber im Laufe der Zeit wurde durch das System
ein erheblicher Kapitalstock aufgebaut. Dies war nach Aussage von Prof. Heubeck die Geburtsstunde des gemischten Finanzierungsverfahrens aus Umlage und Kapitaldeckung.
Die nächste große Rentenreform ließ 15 Jahre auf sich warten. 1972 wurde die flexible Altersgrenze ohne Abschläge
eingeführt. Die private Rentenversicherung spielte in dieser
Zeit so gut wie keine Rolle und entwickelte sich in den Folgejahren nur sehr zögerlich. Erst mit der generellen Frage, ob
man im Alter ausreichend versorgt ist, gewann die private Vorsorge erheblich an Bedeutung und rückte Ende der 1990erJahre mit der Riesterreform in den Mittelpunkt des Interesses.
Mit dieser Änderung der Rentengesetze wurden zudem die
Pensionsfonds mit entsprechender Kapitalbildung als neue
Einrichtung der betrieblichen Altersvorsorge eingeführt.
Ähnlich tiefgreifende Veränderungen gab es in den 1970erJahren mit der Einführung der verpflichtenden beruflichen
Vorsorge auch in der Schweiz, wie Prof. Heubeck erläuterte. Das Gesetz beruhte auf der Kalkulation, dass die erste
Säule (das sogenannte Obligatorium) 60 Prozent zur Gesamtvorsorge beitragen soll und die berufliche sowie die
private Absicherung zusammen die restlichen 40 Prozent.
Heute liegt der Anteil der Kapitaldeckung bei deutlich über
50 Prozent.
Auch hierzulande, so Prof. Heubeck, gibt es die politische
Zielvorgabe von 70 Prozent (gesetzlicher) zu 30 Prozent bAV
und privater Rente. Ein Wert, von dem Deutschland jedoch
noch weit entfernt ist. Denn noch immer dominiert das Umlageverfahren – die gesetzliche Rentenversicherung – das seit
Jahrzehnten ein Rentenniveau von 50 Prozent des Brutto­lohns
sichert; „ein großer Verdienst“, wie Prof. Heubeck bemerkte,
und ergänzte: Diese Höhe kann längerfristig aber nur durch
deutlich steigende Rentenbeiträge gehalten werden.
Podiumsdiskussion
Dr. Johannes Lörper, Past-President der DAV, bedankte sich
bei Prof. Heubeck für dessen Einführungsvortrag und stellte
die Teilnehmer der Podiumsdiskussion vor: Dr. Horst-Günther
Zimmermann ist Vorsitzender des Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersvorsorge (IVS).
Dr. Richard Herrmann ist Vorstandsvorsitzender der Heubeck
AG und Vorstandsmitglied der DAV. Dr. Wilhelm Schneemeier,
stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der DAV, ist Mitglied der Geschäftsleitung der Swiss Life Niederlassung für
Deutschland. Roland Weber, ist seit 2002 Vorstandsmitglied
der Debeka Versicherungsgruppe und verantwortet in dieser
Position die Bereiche Kranken- und Lebensversicherung. Zudem ist auch er Mitglied des DAV-Vorstands.
Einleitend ging Dr. Lörper auf das von Prof. Heubeck skizzierte Nebeneinander von kapitalgedecktem und umlagefinanziertem Verfahren ein. Dabei unterstrich auch er, dass die gesetzliche Rente weiterhin der Grundpfeiler der Altersvorsorge
sein wird. Der demografische Wandel stellt das System aber
vor erhebliche Schwierigkeiten. Denn immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Rentner finanzieren, was zwangsläufig zu höheren Beiträgen und gleichzeitig sinkendem Rentenniveau führt. In Anbetracht dieser Entwicklung sprach sich
Dr. Lörper entschieden gegen die Einführung der Rente mit 63
aus: „Diese hilft nicht und wird nicht funktionieren.“
Denn bereits heute klaffe zwischen Beitragszahlern und Leistungsempfängern eine ganze Generation und die Schere
werde sich weiter öffnen, unterstrich Dr. Wilhelm Schneemeier. „Der aus dem Ruder laufende demografische Wandel
wird das noch auf Konrad Adenauer zurückgehende staatliche Rentensystem zum Kollabieren bringen.“ So prognostizierten zahlreiche Testrechnungen für das Jahr 2030 einen
Anstieg der Rentenbeitragssätze von derzeit 19 auf dann 22
Prozent, bei einem gleichzeitigen Absinken des Renten­
niveaus auf unter 40 Prozent des Bruttolohns. „Das reicht
nicht, um im Alter seinen Lebensstandard zu halten“, betonte auch Roland Weber. 60 bis 65 Prozent seien nach übereinstimmenden Berechnungen notwendig. Deshalb sei es
höchste Zeit, der über Umlagen finanzierten gesetzlichen
Rentenversicherung (gRV) ein leistungsfähiges kapitalgedeck-
19
Jahrestagung in Bonn 2014
tes Rentensystem aus betrieblicher Altersvorsorge und der
privaten Vorsorge zur Seite zu stellen.
Mit der Riesterreform seien Ende der 1990er-Jahre diesbezüglich zwar die ersten richtigen Schritte unternommen worden, doch nun müssten die nächsten folgen. Dafür, so Herr
Weber weiter, sei jedoch auch ein Umdenken bei den Beitragszahlern nötig, die sich bisher zu oft auf den Schutz­
mechanismus der gRV verließen. „Was wir brauchen, ist ein
Bewusstsein in der Bevölkerung für das unabdingbare Nebeneinander der beiden Systeme und damit verbunden mehr
Eigenverantwortung der Bürger.“
Leider werde diese Forderung oft als „neoliberale Propaganda“ abgetan, kritisierte der Rentenexperte. Dabei sei Eigenverantwortung aber zwingender Bestandteil des Bildes eines
Menschen, der nach Freiheit und Selbstverwirklichung strebe
und zugleich moralisch und solidarisch handeln möchte.
Kurzum: Eigenverantwortliche Vorsorge schaffe mehr Generationengerechtigkeit. Und nie hätten die Arbeitnehmer eine
größere Wahlmöglichkeit als heute gehabt. „Während die
Vorsorgeprodukte Anfang des Jahrtausends noch zu statisch
und unflexibel waren, haben die Versicherungen jetzt für jeden etwas im Portfolio“, befand Herr Weber.
Neue Impulse speziell für die betriebliche Altersvorsorge
(bAV) wünschte sich auch Dr. Horst-Günther Zimmermann:
„Angesichts der Entwicklung unseres Rentensystems brauchen die Bürger zusätzliche steuerliche Anreize, damit sie in
das hocheffiziente bAV-Prinzip investieren.“ Ein System, das
aufgrund des Zusammenspiels von Arbeitnehmer und Arbeitgeber günstige Konditionen bei gleichzeitig hohen Erträgen
verspreche und aufgrund seiner Ausgestaltung für jedes Unternehmen individuelle Lösungen ermögliche. Es sei nun an
der Politik, ordnungspolitisch einzugreifen und die notwendigen Weichen für eine Ausweitung der betrieblichen Altersvorsorge zu stellen. „Aber auch die Unternehmen sind in der
Verantwortung, um langfristig das System zu sichern“, ließ
Dr. Zimmermann durchblicken, um zugleich den imagefördernden Charakter der betrieblichen Altersvorsorge für Arbeitgeber zu unterstreichen.
Neben der allgemeinen Debatte über die Zukunft des dreigliedrigen Rentensystems erhitzte die derzeitige Niedrigzins­
phase die Gemüter. Dr. Richard Herrmann skizzierte zwei
Wege aus der „Zinsfalle“: Entweder die Arbeitgeber subventionieren noch stärker die private Vorsorge der Arbeitnehmer
(Stichwort: Zuschuss zur Entgeltumwandlung) – doch sei
dazu bisher kaum eine Bereitschaft zu erkennen. „Oder die
Versicherungen versprechen nur noch das, was sie tatsächlich leisten können.“ Dies führe schlussendlich aber zu geringeren Erträgen für die Versicherten. „Die Altersvorsorge
wird bei einem solch niedrigen Zinsniveau teurer und das
Beitrags-Leistungs-Verhältnis ungünstiger“, prognostizierte
Dr. Herrmann.
Eine Einschätzung, die auch Swiss-Life-Geschäftsführer Dr.
Schneemeier teilte und sich für eine grundlegende Überarbeitung der privatwirtschaftlichen Angebote aussprach: „Wir
werden in den kommenden Jahren viel stärker atmende Modelle brauchen, die sich intensiver als bisher an den Kapitalertragsmöglichkeiten des Marktes und der Inflation orientieren.“
Vorstellbar seien in diesem Zusammenhang auch Policen,
bei denen die garantierten Erträge unterhalb des gesetzlichen
Höchstrechnungszinses lägen, bekundete Herr Weber. Für
das größere Risiko könnten die Versicherten im Gegenzug
von deutlich höheren Überschussbeteiligungen profitieren.
Zudem kündigte der Versicherungsmanager an, dass die
Branche auch 2014 wieder einen Milliardenbetrag in die sogenannten Zinszusatzreserven leiten werde. Im vergangenen
Jahr seien rund sieben Milliarden Euro zur Begleichung von
künftigen Forderungen zurückgestellt worden. Dieses eiserne
Polster könne erheblich dazu beitragen, dass sich die Auswirkungen der Niedrigzinsphase in Grenzen hielten und „die
Versicherungen ihren Verpflichtungen auch künftig nach-
Altersvorsorge im Fokus
Angeregte Diskussion in Bonn
20
Jahrestagung in Bonn 2014
kommen können“, bestätigte auch Branchenkenner Dr. Zimmermann, der jedoch davor warnte, nur die jungen Mitglieder im Versicherungskollektiv über Gebühr zu belasten. Zwar
sollten Leistungsempfänger einen höheren Bestandsschutz
genießen, jedoch dürfe die zu tragende Last nicht nur auf
Neuabschlüsse abgewälzt werden. Auch das sei eine Frage
der Generationengerechtigkeit.
Einig waren sich die Diskutanten darin, dass all diese Maßnahmen nötig, aber auch imageschädlich seien. Denn für
einige Versicherte werde die Rendite weiter sinken, eine unabdingbare Folge, um das System langfristig zu erhalten.
Dies werde höchstwahrscheinlich zu neuerlichen Negativmeldungen führen, wie sie bereits in der jüngeren Vergangenheit immer wieder über die Assekuranzen zu lesen waren.
Dass die Versicherungswirtschaft an der „schlechten Presse“
auch nicht ganz unschuldig ist, resümierte Herr Weber
selbstkritisch: „Es war ein Fehler, im Aktienrausch der
1990er-Jahre zu sehr auf Modellrechnungen mit hohen Prozentsätzen zu setzen und etwas zu versprechen, was nur in
diesem kurzen Boom realisierbar war.“
Zugleich rief er jedoch alle Beteiligten zu einer Versachlichung der Debatte und zu mehr Aufrichtigkeit in der Berichterstattung auf. „Es ist schlichtweg falsch, dass die Garantiezinsen von der Inflation aufgefressen werden“, bekräftigte er.
Schließlich liegt die Inflation momentan zwischen 0,75 und
einem Prozent, während der Höchstrechnungszins mit 1,75
Prozent fast doppelt so hoch ist. „Das gab es noch nie!“, so
Herr Weber weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg bis Ende
der 1980er-Jahre habe der Garantiezins drei Prozent betragen und die Inflation meist deutlich darüber gelegen. „Nur
hat das keinen Menschen interessiert, und es hat niemand
darüber geschrieben“, erinnerte sich Herr Weber und ergänzte: Während vor zehn Jahren noch etwa sechs Prozent
Gesamtverzinsung ausgeschüttet worden seien, liege der
Wert heute bei vielen Anbietern immer noch zwischen vier
und 4,5 Prozent. „Das ist kein dramatischer Rückgang im
Vergleich zur gesunkenen Teuerungsrate. Nur findet dies
nicht den Weg in die öffentliche Berichterstattung.“
Ein weiterer Schwerpunkt der unter dem Motto „Umlage und
Kapitaldeckung – unsere Altersvorsorge braucht beides“ stehenden Podiumsdiskussion war die Zukunft der berufsständischen Versorgungswerke (bVW) in Deutschland, die von
ihrem Gedanken her der gesetzlichen Rentenversicherung
entsprechen und im Zuge von Adenauers Rentenreform entstanden sind. Denn mit dem Rentengesetz von 1957 wurden
die freien Berufe aus der gesetzlichen Rentenversicherung
ausgeklammert und mussten somit ihre Altersvorsorge anderweitig organisieren. „Dies führte Ende der 1950er-/Anfang
der 1960er-Jahre in vielen Bereichen – speziell im Medizinwesen – zur Gründung von berufsständischen Versorgungs-
werken“, skizzierte bVW-Fachmann Dr. Zimmermann die Entstehung der aktuell 89 Versorgungseinrichtungen in Deutschland, die mehrheitlich an die entsprechenden Berufskammern
angeschlossen sind und für die es eine Pflichtmitgliedschaft
gibt. Ein Vorteil, der sich in entfallenden Verwaltungskosten
und damit entsprechend höheren Renditen niederschlage.
Derzeit zählten die Versorgungswerke laut DAV-Vorstand
Dr. Schneemeier etwa eine Million Versicherte, von denen
nur rund 20 Prozent Rentner seien und die übrigen Beitragszahler. „Der daraus resultierende stete Zufluss an hohen Beiträgen in Kombination mit den Kapitalerträgen der Versorgungswerke garantiert den Freiberuflern ein deutlich höheres
Leistungsniveau als in der gesetzlichen Rentenversicherung.“
Dies sei aber auch notwendig, entgegnete Dr. Zimmermann,
da oftmals die zweite Säule der Altersvorsorge – die betriebliche Unterstützung – entfalle. Zudem vernachlässigten
manche Freiberufler, zusätzlich privat Geld für das Alter zur
Seite zu legen. Angesichts des hohen Kapitaldeckungsgrades der berufsständischen Versorgungswerke könnten langfristig schwache Kapitalmärkte schlussendlich zu niedrigeren
Rentenzahlungen führen. Um dies zu verhindern, hätten die
Versorgungswerke bereits in den vergangenen Jahren ihren
Rechnungszins abgesenkt und Zinsreserven gebildet, „sodass
sich die Auswirkungen in Grenzen halten werden“, beruhigte
Dr. Zimmermann zugleich. Zudem könnten geringere Zinserträge bis zu einem gewissen Umfang durch Gewinne aus
Neuzugängen und Beitragserhöhungen kompensiert werden.
„Das System ist auf jeden Fall besser als die gRV gesichert.“
Auch vor diesem Hintergrund erteilten die Teilnehmer der
Podiumsdiskussion unisono den vielfach diskutierten Plänen
für einen großen Staatsfonds, über den die Rente in den
nächsten Jahrzehnten finanziert werden könnte, eine klare
Absage. „Davon halte ich gar nichts“, gab DAV-Vorstand
Dr. Herrmann zu Protokoll. Denn zum einen habe es in der
Vergangenheit bereits negative Zinsen auf Staatspapiere gegeben, „eine Situation, die das gesamte System ins Wanken
bringen könnte“. Und zum anderen bestünde die latente
Gefahr, dass sich der Staat in wirtschaftlich schwierigen Zeiten an dem Fonds bedienen könnte. „Wenn die Begehrlichkeiten vorhanden sind, wird es schwer, zu widerstehen.“
Unterstützung erhielt Dr. Herrmann in dieser Frage von SwissLife-Manager Dr. Schneemeier, der die Vorteile des privatwirtschaftlichen Wettbewerbs hervorhob: „Dieser führt letztlich
für die Versicherten immer zu besseren Ergebnissen.“ Klar
gegen einen Pensions-Staatsfonds positionierte sich auch
Herr Weber, weil „ein Monopol nie zu Verbesserungen“ geführt habe. Zudem erinnerte er an das letzte große Staats­
monopol in Deutschland: „Die DDR ist mit ihrem Geschäftsmodell, bei dem der Staat alles übernommen hat, Pleite
21
Jahrestagung in Bonn 2014
gegangen.“ Doch würden sich daran offensichtlich nicht
mehr genug Menschen erinnern, wenn über derartige Ideen
noch mehr oder weniger ernsthaft debattiert werde.
Die Zukunft des deutschen Rentensystems, so die klare Position aller vier Experten, liege vielmehr in einem Mischmodell
aus staatlicher, betrieblicher und privater Altersvorsorge, bei
der die gesetzliche Rente aber noch auf lange Zeit der Grundpfeiler bleiben werde. Denn vom einst formulierten Ziel: Die
zweite und dritte Säule sollten 30 Prozent zur Alterssicherung beitragen, seien die Deutschen noch weit entfernt. „Die
Politik wie die Finanz- und Versicherungsbranche steht somit
in den kommenden Jahren vor der Aufgabe, die Bürger zu
größeren Investitionen ihres verfügbaren Einkommens in die
Altersvorsorge zu motivieren“, führte Dr. Herrmann aus.
Im Zusammenhang mit der Einführung von Solvency II erklärte Herr Fürhaupter, dass die Bewertung der Risiken des Versicherungsgeschäfts nach ökonomischen Kriterien aus aktuarieller Sicht zu begrüßen ist, allerdings noch Handlungsbedarf
besteht und sich die DAV weiterhin aktiv in die nationalen
und internationalen politischen Diskussionen zur finalen Ausgestaltung von Solvency II einbringen muss. Der Vorstandsvorsitzende sprach in diesem Zusammenhang seine Freude darüber aus, dass es der DAV gelungen ist, Siegbert Baldauf für die
hauptamtliche Projektleitung des Solvency-II-Projektes der
Actuarial Association of Europe zu gewinnen, um damit dem
Ziel näher zu kommen, die Belange der deutschen Aktuare auf
europäischer Ebene noch besser vertreten zu können.
In diesem Prozess werde den Aktuaren eine Schlüsselrolle
zufallen. Deshalb forderte Diskussionsrunden-Moderator Dr.
Lörper, zusammen mit seinen Kollegen die Aktuargemeinschaft auf, sich aktiv in die Modernisierung des deutschen
Rentensystems und damit verbundene Gesetzgebungsprozesse als Mittler zwischen Unternehmen und Verbraucher einzubringen. Denn gerade die Aktuare könnten mit ihrem Rentenfachwissen einen wertvollen Beitrag zur „Steuerung dieser
immer komplexer werdenden Mischmodelle leisten“, zeigte
sich Dr. Lörper abschließend überzeugt.
In seiner weiteren Rede unterstrich Herr Fürhaupter die große Bedeutung des Ehrenamts für die DAV. Denn die Grundlage für die fachliche Positionierung wird in den Arbeitsgruppen und Ausschüssen erarbeitet, in denen mittlerweile fast
500 Mitglieder aktiv sind. In Anbetracht dieser Zahlen dankte
Herr Fürhaupter im Namen des Vorstands allen Ehrenamtlichen, die 2013 hochgerechnet 40.000 Stunden ehrenamtliche Arbeit für die DAV geleistet haben.
Interner Teil der Mitgliederversammlung
Eine besondere Ehre wurde Prof. Dr. Hans Laux auf der Mitgliederversammlung zuteil. Auf Vorschlag von Herrn Fürhaupter wurde der ehemalige Vorstandsvorsitzende der DGVM mit
großer Mehrheit zum Ehrenmitglied der DAV gewählt.
Herr Fürhaupter eröffnete die interne Mitgliederversammlung
der DAV und fasste die wichtigsten Themen des vergangenen
Jahres zusammen. Einleitend ging er auf die aktuellen Herausforderungen der Unternehmen und der Aktuare ein.
Darüber hinaus skizzierte er das stetige Wachstum der Vereinigung. Von 766 Mitgliedern im Jahr 1994 hat sich die Mitgliederzahl 2014 auf 4.290 erhöht, weitere 1.800 Anwärter
auf die Mitgliedschaft durchlaufen momentan die Ausbildung.
Herr Fürhaupter erklärte, dass weiterhin ein großer Bedarf an
gut ausgebildetem Nachwuchs in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft besteht sowie die Unternehmen die umfassende Ausbildung der DAV schätzen. Das anhaltende Wachstum
stellt die Vereinigung aber auch vor Herausforderungen: Zum
einen sollen sich die Mitglieder weiterhin mit der DAV identifizieren können, zum anderen hat sich das Berufsbild der
Aktuare verändert und die Anforderungen an die tägliche
Berufsausübung sind kontinuierlich gestiegen. Am Beispiel
von CERA erläuterte Herr Fürhaupter, wie die DAV auf die
erhöhten Erwartungen im Risikomanagement reagiert hat.
Wie Herr Fürhaupter erklärte, waren die Auswirkungen der
anhaltenden Niedrigzinsphase die beherrschende Thematik
der letzten Monate. Die Stärkung der Risikotragfähigkeit in
22
der Lebensversicherung stand daher im Mittelpunkt der DAVAktivitäten.
Über die Mitgliederversammlung und alle satzungsgemäßen
Beschlüsse wurde ausführlich in der Ausgabe 2/2014 der
Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ berichtet.
Festabend
Der gemeinsame Festabend unter dem Motto „Polit-Arena –
Ein Hauch von Geschichte“ fand am Abend des 29. April im
World Conference Center Bonn statt. Nach einem Begrüßungscocktail und einem gemeinsamen festlichen Dinner
bestand die Möglichkeit, im ehemaligen Plenarsaal Erinnerungsfotos unterm Bundesadler zu machen und sich zahlreichen Führungen durch den alten Bundestag anzuschließen.
Nach einer unterhaltsamen Aufführung des Improvisationstheaters „Frizzles“ öffnete die „Polit-Arena“ ihre Pforten. Bei
einem kniffligen Quiz traten die CHAIN-LADDER-PARTEI,
die Verrenter, die LEBENSVERSICHERUNGS UNION sowie
DEUTSCHLANDS SONSTIGE AKTUARE und die KRANKENVERSICHERUNGSPARTEI gegeneinander an. Tanzfreudige
Mitglieder hatten die Wahl zwischen der beliebten Disco
und dem Tanzsalon mit klassischer Tanzmusik. Zudem blieb
viel Raum für Gespräche.
Der Festabend
23
Die Facharbeit in der DAV
Die Deutsche Aktuarvereinigung e.V. lebt vom Engagement
ihrer Mitglieder – über 500 Aktuare waren 2014 ehrenamtlich für die DAV tätig. Der größte Teil engagiert sich in den
Ausschüssen und Arbeitsgruppen der Vereinigung. Diese bilden die Grundlage für die fachliche Positionierung der DAV
gegenüber Politik, Presse und Öffentlichkeit.
Im Jahr 2014 gab es elf verschiedene Ausschüsse in der DAV.
Neben den berufsständischen Ausschüssen „Ausbildung und
Prüfung“, „Weiterbildung“ und dem „Ausschuss für berufsständische Fragen“ wurde die Facharbeit 2014 in den folgenden acht Fachausschüssen geleistet: „Lebensversicherung“,
„Schadenversicherung“, „Krankenversicherung“, „Altersversorgung“, „Rechnungslegung und Solvabilität“, „Investment“,
„HUK“ und „Internationales“.
Darüber hinaus waren im Jahr 2014 über 50 Arbeitsgruppen
zu unterschiedlichen Themen aktiv. Arbeitsgruppen werden
von Ausschüssen entweder temporär zu einem konkreten
Projekt oder permanent zu einem spezifischen Thema gegründet. Koordiniert wird die Arbeit der Arbeitsgruppen
durch den zugehörigen Ausschuss, der die Ergebnisse auch
an den Vorstand berichtet.
Die Mitarbeit in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen der
DAV wird seit 2011 konsequent über den monatlichen Newsletter ausgeschrieben und im internen Mitgliederbereich veröffentlicht. Das neue Verfahren soll mehr Transparenz bei der
Besetzung der Gremienstellen schaffen und ist bei den Mitgliedern bisher auf sehr positive Resonanz gestoßen. So über-
24
steigen die Bewerbungen meist die Anzahl der zu besetzenden Positionen.
Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen und Ausschüsse werden
den Mitgliedern in Form von Ergebnisberichten und Fachgrundsätzen zur Verfügung gestellt. Diese reglementieren – zusammen mit den Standesregeln – in unterschiedlicher Verbindlichkeit die Ausübung der aktuariellen Tätigkeit und sind
daher nicht nur fachlich relevant, sondern auch für die Außenwirkung der DAV als Expertenorganisation von großer
Bedeutung.
Alle Veröffentlichungen der Ausschüsse finden sich im internen Bereich der DAV-Webseite auf der jeweiligen Ausschussseite. Darüber hinaus werden dort alle relevanten Informationen zu den Arbeitsgruppen, aktuelle Ausschreibungen und
die letzten Ausschussberichte veröffentlicht. Wird ein neuer
Ergebnisbericht oder Fachgrundsatz erarbeitet, wird dieser
seit Kurzem auch auf der Seite „Aktuelles“ im Mitgliederbereich angekündigt.
Fachgrundsätze der DAV
Das Modell der Fachgrundsätze besteht aus einer unter hierarchischen und praktischen Aspekten vorgenommenen Unterteilung in die drei Stufen: verbindliche Grundsätze, Richtlinien und Hinweise. Alle 2014 erarbeiteten Fachgrundsätze
der Ausschüsse finden Sie zusammengefasst in der folgenden
Tabelle:
Bereich
Ausschuss
Bezeichnung
Kategorie
Verabschiedet
am
Investment
Investment
Kalibrierung in inaktiven Marktsegmenten
Hinweis
04.12.2014
Investment
Investment
Modellierung von Kapitalanlagen
Hinweis
04.12.2014
Krankenversicherung
Krankenversicherung
Market Consistent Embedded Value
in der Krankenversicherung
Hinweis
04.12.2014
Krankenversicherung
Krankenversicherung
Aktuarielle Hinweise zur (Erst-)
Kalkulation von Unisex-Tarifen in
der Privaten Krankenversicherung
Hinweis
18.09.2014
Krankenversicherung
Krankenversicherung
Aktuarielle Hinweise zur Berücksichtigung von Leistungsänderungen
in der Privaten Krankenversicherung
Hinweis
18.09.2014
Krankenversicherung
Krankenversicherung
Berücksichtigung der Selektionswirkung
in der Erst- und Nachkalkulation in der
Privaten Krankenversicherung
Richtlinie
18.09.2014
Lebensversicherung
Lebensversicherung
Der Best Estimate für biometrische
Rechnungsgrundlagen in der
Lebensversicherung
Hinweis
18.09.2014
2014: Die Ergebnisberichte und Fachgrundsätze der DAV
Ergebnisberichte der DAV
Von den Fachgrundsätzen zu unterscheiden sind Ergebnisberichte. Bei diesen handelt es sich um Zusammenfassungen
von Arbeitsergebnissen der Ausschüsse oder Arbeitsgruppen,
über deren Nutzung im Rahmen der Standesregeln frei entschieden werden kann. Ergebnisberichte spiegeln den Meinungsstand der DAV-Gremien zu einer aktuariellen Fachfrage wider und sollen als Grundlage zur weiteren Diskussion
innerhalb der DAV und der Öffentlichkeit dienen.
Bereich
Ausschuss
Bezeichnung
Kategorie
Verabschiedet
am
Altersvorsorge
Altersversorgung
Kommentierung des Entwurfs der zweiten
EU-Pensionsfondsrichtlinie (EbAV II)
Ergebnisbericht
22.10.2014
Berufsständische
Fragen
Ausschuss für
berufsständische
Fragen
Informationen für die Ausschüsse und
Arbeitsgruppen der DAV zur Erstellung von
Ergebnisberichten und Fachgrundsätzen
Ergebnisbericht
06.06.2014
Berufsständische
Fragen
Ausschuss für
berufsständische
Fragen
Klärung der Umsetzung des ISAP 1
„General Actuarial Practice“ durch die
DAV als Fachgrundsatz
Ergebnisbericht
16.09.2014
Investment
Investment
Kreditrisikomodellierung von ausfallbehafteten Kapitalanlagen in Versicherungsunternehmen
Ergebnisbericht
05.02.2014
Investment
und Lebensversicherung
Investment
Mögliche spezielle Kapitalanlagethemen
im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen
Aktuars für das Geschäftsjahr 2014
Ergebnisbericht
31.10.2014
Krankenversicherung
Krankenversicherung
Aktuarielle Methoden zur Beitragsverstetigung
Ergebnisbericht
22.12.2014
Lebensversicherung
Lebensversicherung
Practical Valuation of Long-term Guarantees
in Inactive Financial Markets
Ergebnisbericht
27.02.2014
Lebensversicherung
Lebensversicherung
Trendansatz 2014 in der Bewertungstafel
DAV2004R-Bestand
Ergebnisbericht
22.05.2014
Lebensversicherung
Lebensversicherung
Zinsbericht 2015
Ergebnisbericht
07.01.2014
Lebensversicherung
Lebensversicherung
Zur Überprüfung der DAV 2008 P
Ergebnisbericht
03.06.2014
Rechnungslegung
Rechnungslegung
und Solvabilität
Überprüfung des Rechnungszinses
für Bestandsversicherungen aus
handelsrechtlicher Sicht
Ergebnisbericht
25.07.2014
Schadenversicherung
Schadenversicherung
Best Estimates in der Schaden-/
Unfallversicherung
Ergebnisbericht
11.06.2014
Solvency II
Rechnungslegung
und Solvabilität
Kompendium zur Versicherungsmathematischen Funktion unter Solvency II
Ergebnisbericht
09.07.2014
Solvency II
Rechnungslegung
und Solvabilität
Risikomindernde Wirkung der
Überschussbeteiligung auf Gruppenebene unter Solvency II
Ergebnisbericht
09.07.2014
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Ausschuss für berufsständische Fragen
Aufgaben
Der Ausschuss für berufsständische Fragen berät den Vorstand
der DAV in allen Fragen der Wahrung, Pflege und Förderung
der berufsständischen Belange der in der DAV organisierten
Aktuare. Darüber hinaus ist der Ausschuss für berufsständische Fragen beauftragt, alle geeigneten Maßnahmen zu ergreifen, die zur Ausfüllung und Einhaltung der Fach- und
Berufsgrundsätze für den Aktuar erforderlich sind. In diesem
Sinne stehen die Regularien der Vereinigung regelmäßig auf
dem Prüfstand, um sie gegebenenfalls aktuellen Erfordernissen anzupassen. Dazu zählen: die Satzung, die Standesregeln, das Verfahren für Fachgrundsätze, die Disziplinar- und
die Berufungsordnung.
wird. Hier werden jungen Aktuaren die berufsständischen
Grundlagen ihrer zukünftigen Mitgliedschaft erläutert und
durch Fragestellungen aus der Praxis illustriert.
Darüber hinaus stellt der Ausschuss seine Ergebnisse den
Mitgliedern der DAV im geschlossenen Bereich des Internet­
auftritts der DAV zum Download zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ von
seinen Aktivitäten.
Der Ausschuss setzt sich aus Vertretern der folgenden Ausschüsse, Fachgruppen und Institute zusammen:
• Lebensversicherung
• Krankenversicherung
Zielsetzung und Struktur
Über das Jahr befasst sich der Ausschuss für berufsständische
Fragen gemäß seinem Auftrag durch den Vorstand vor allem
mit der Durchführung des Feststellungsverfahrens für Fachgrundsätze, der Bearbeitung von Anträgen auf Assoziierte
Mitgliedschaft und der Überwachung der Disziplinarordnung. Der letzte Punkt umfasst zum einen die Einhaltung der
Standesregeln und zum anderen die Beachtung von Fachgrundsätzen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Arbeit des Ausschusses für
berufsständische Fragen ist die Überwachung internationaler
Regularien wie der internationalen Standards of Practice
oder multilateraler Abkommen der IAA und der AAE. Hierbei
prüft der Ausschuss u. a., ob Satzungsänderungen in den internationalen Vereinigungen im Widerspruch zu den nationalen Regelungen der DAV stehen.
Im Rahmen der Ausbildung zum „Aktuar DAV“ bzw. zur
„Aktuarin DAV“ betreut der Ausschuss das Pflichtseminar
Berufsständische Fragen, welches in einer Kompaktveranstaltung gemeinsam mit dem Fach Rechtsgrundlagen angeboten
Vorsitzender:
Michael Rosenberg
Mitglieder:
Dr. Eberhard Bertsch (bis Dezember 2014)
Stefan Engeländer Detlef Frank (Kommunikationsbeauftragter)
Norbert Heinen (bis Juni 2014)
Dr. Dieter Köhnlein (stellv. Vorsitzender)
Axel Meder (bis Dezember 2014)
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• Schaden-/Unfallversicherung/ASTIN
• Altersversorgung/IVS
• Rechnungslegung und Solvabilität
• Investment/AFIR/ERM
• Bausparen
Ausblick
Im kommenden Jahr wird sich der Ausschuss weiter intensiv
mit dem International Standard of Actuarial Practice 1 der
IAA zur „General Actuarial Practice“, der im Oktober 2014
auch als Standard der AAE übernommen wurde, befassen.
Ziel ist es, in Abstimmung mit den Gremien und den Mitgliedern der DAV eine angemessene Umsetzung dieses Standards als Fachgrundsatz der DAV zu erarbeiten. Generell
wird die Vernetzung berufsständischer Themen aus internationaler Sicht eine größere Rolle spielen. Der Ausschuss wird
zudem das Thema Kommunikation stärker in den Fokus seiner Arbeiten rücken.
Dr. Aristid Neuburger
Dr. Michael Renz
Heinz-Werner Richter (seit Januar 2015)
Matthias Sohn
Birger Strauch (seit Januar 2015)
Dr. Horst-Günther Zimmermann
Ausschuss für berufsständische Fragen
In regelmäßigen Sitzungen hat sich der Ausschuss für berufsständische Fragen im vergangenen Jahr mit den ihm vom
Vorstand der DAV übertragenen Aufgaben befasst.
„Hüter“ der Fachgrundsätze
Entsprechend seiner Aufgabe als „Hüter“ des Verfahrens zur
Feststellung von Fachgrundsätzen hat der Ausschuss auch im
Geschäftsjahr 2014 die Einhaltung dieses Verfahrens in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle aktiv begleitet. So haben insgesamt acht Fachgrundsätze aus den Bereichen Lebensversicherung, Krankenversicherung und Investment das
Verfahren ordnungsgemäß durchlaufen und konnten bis Anfang 2015 verabschiedet werden. Zudem befinden sich derzeit noch zwei Arbeiten aus dem Bereich der Altersversorgung im laufenden Verfahren. Eine aktuelle Übersicht über
die Arbeiten im laufenden Verfahren können alle Mitglieder
der Rubrik „Berufsständische Fragen“ im Mitgliederbereich
der DAV-Internetseite unter www.aktuar.de entnehmen. Daneben finden sich dort auch die allgemeine Verfahrensrichtlinie für Fachgrundsätze, die zur Prüfung durch die Mitglieder vorgesehenen Arbeiten, ein Hinweis auf den jeweiligen
Verfahrensstand sowie die Rückmeldefrist für die Stellungnahmen.
Zur regelmäßigen Evaluierung der DAV-Fachgrundsätze durchlaufen die verabschiedeten Fachgrundsätze alle vier Jahre ein
Revisionsverfahren, um eine laufende Qualitätskontrolle zu
gewährleisten und somit auch die wahrgenommene Kompetenz der Aktuare zu stärken.
Internationale Arbeit
Die IAA und die AAE als internationale Dachvereinigungen
des Berufsstands arbeiten seit einiger Zeit verstärkt an der
Erstellung und Abstimmung internationaler Standards für aktuarielle Tätigkeiten. Diese Standards werden in englischer
Sprache verfasst und als sogenannte Modellstandards erarbeitet. Da solche Modellstandards ihre Wirkung für die einzelnen Aktuare erst nach einer formellen Übernahme durch
die nationalen Aktuarvereinigungen entfalten, ist jeweils
durch die DAV zu entscheiden, ob und wie eine Umsetzung
als Fachgrundsatz erfolgen soll.
Der von der IAA zur „General Actuarial Practice“ verabschiedete International Standard of Practice (ISAP) baut auf
den Standesregeln für den aktuariellen Berufsstand auf und
erweitert diese um konkrete Anforderungen an die Berufsausübung des Aktuars. Im Oktober 2014 hat die AAE diesen
Modellstandard inhaltsgleich als European Standard of Actuarial Practice (ESAP) übernommen. Der AbF hat in einem
Ergebnisbericht seine Überlegungen zu ISAP1/ESAP1 zusammengefasst, eine Übersetzung dieses Standards ins Deutsche
vorgenommen und einen Fragenkatalog entwickelt, mit des-
sen Hilfe er die Einschätzungen der DAV-Ausschüsse zu den
berufsständischen Implikationen des Standards sortieren
möchte. Ziel der intensiven Diskussion ist es, dem Vorstand
gegenüber eine Empfehlung zur Umsetzung von ISAP1/
ESAP1 auszusprechen, die von den Fachausschüssen vollumfänglich mitgetragen wird.
Kartellrechtliche Fragen
Im Berichtsjahr hat sich der Ausschuss zudem intensiv mit
kartellrechtlichen Fragestellungen befasst. Hierzu konnte neben den drei regulären Sitzungen eine Sondersitzung des
Ausschusses stattfinden, die sich nur auf dieses Thema konzentrierte. Nachdem bereits zu Beginn des Jahres ein Merkblatt zum Umgang mit statistischen Erhebungen, Tabellen
und Studien im Rahmen der Facharbeit der DAV verabschiedet worden war, hat sich der Ausschuss im weiteren Verlauf
des Jahres vorrangig mit der Gremienzusammenarbeit als
solches beschäftigt. Mit einem Leitfaden will der Ausschuss
Hinweise für Mitglieder und Mitarbeiter zusammenstellen,
durch deren Beachtung bei allen Vereinsaktivitäten im Zuge
der Zusammenarbeit in den verschiedenen Gremien der DAV
kartellrechtlich bedenkliches Verhalten von vorneherein vermieden wird. Der Leitfaden soll insofern Mitgliedern und
Mitarbeitern der DAV Orientierung und Sicherheit geben. Zu
diesem Zweck soll der Leitfaden Hinweise zur Vorbereitung,
Durchführung und Nachbereitung von Vereinssitzungen, zur
Veröffentlichung von Ergebnissen und Stellungnahmen ebenso wie zu weiteren Fragen der Gremienzusammenarbeit beinhalten.
Überwachung der Disziplinarordnung
Ein weiteres zentrales Thema für den Ausschuss ist die Überwachung der Disziplinarordnung. Entsprechend dieser überprüft der AbF regelmäßig eingehende Anfragen sowie berufsständische Beschwerden und gibt dem Vorstand Empfehlungen
zum weiteren Vorgehen. Im Berichtsjahr ist kein Disziplinarverfahren eröffnet worden.
Der Ausschuss möchte ein größeres Bewusstsein für berufsständische Themen schaffen. Hierzu plant er, künftig die
DAV-Medien aktiver zu nutzen und auch bei DAV-Veranstaltungen einen größeren Fokus auf berufsständische Angelegenheiten zu richten. Schließlich will der Ausschuss auch
eigene Weiterbildungsangebote konzipieren. Darüber hinaus
wurde im Berichtszeitraum eine Imagebroschüre zur Tätigkeit der Aktuare erarbeitet, die nicht zuletzt den Unternehmen verdeutlichen soll, welchen Mehrwert Aktuare schaffen.
Des Weiteren begleitet der Ausschuss die Arbeiten des Professionalism Scientific Committee, das ein Programm zu berufsständisch relevanten Themen für den Weltkongress der
Aktuare erarbeitet.
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Ausschuss für Ausbildung und Prüfung
Aufgaben
Der Ausbildungs- und Prüfungsausschuss der Deutschen Aktuarvereinigung hat die Aufgaben
• die Zulassungsvoraussetzungen für die DAV-Prüfung festzulegen,
• über die Zulassung zur DAV-Prüfung zu entscheiden,
• die Prüfungsstandards für die Mitgliedschaft in der DAV
festzulegen,
• die Prüfungen abzunehmen,
• dem Vorstand aufgrund der jeweiligen Prüfungsergebnisse die Aufnahme neuer Mitglieder in die DAV vorzuschlagen,
• das Ausbildungs- und Prüfungssystem des IVS sowie
• die Zusatzqualifikation CERA national und international
zu begleiten.
Zielsetzung und Struktur
Der Ausschuss wird hierbei maßgeblich von den Prüfungskommissionen für die einzelnen Fächer der Ausbildung unterstützt. Sie gestalten u. a. die Prüfungsinhalte und entscheiden über die Anerkennung von Hochschulleistungen. Die
Organisation und Durchführung geeigneter Vorbereitungsveranstaltungen für die Prüfungen der DAV wurde wiederum
der Deutschen Aktuar-Akademie übertragen, die mit zahlreichen qualifizierten Dozenten regelmäßig Kurse, Seminare,
Repetitorien und Tutorien anbietet.
Zur Durchführung der beschriebenen Aufgaben ist die Zusammenarbeit der Mitglieder des Ausbildungs- und Prüfungsausschusses mit zahlreichen anderen Gremien erforderlich:
• mit den Vorständen von DAV und IVS sowie dem Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung
Vorsitzender:
Dr. Klaus Mattar (seit Oktober 2014)
Dr. Wilhelm Schneemeier (bis Oktober 2014)
Mitglieder:
Prof. Dr. Peter Albrecht
Dr. Guido Bader
Dr. Eberhard Bertsch
Hartmut Engbroks (bis Oktober 2014)
Prof. Dr. Oskar Goecke
Dr. Nora Gürtler (stellv. Vorsitzende)
Dr. Richard Herrmann
Dr. Bertel Karnarski
Dr. Theo Langheid
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der DGVFM für die fachliche Abstimmung mit der Wissenschaft,
• mit der Geschäftsführung der DAA zur Organisation der
Ausbildungsveranstaltungen,
• mit dem Treaty Board und dem Review Panel des internationalen CERA-Vereins,
• mit dem Education Committee der IAA zur Berücksichtigung der weltweit einheitlich vereinbarten Ausbildungsanforderungen,
• mit dem Education Committee der AAE insbesondere im
Hinblick auf die zusätzlichen Ausbildungsanforderungen
zur gegenseitigen Anerkennung gleichwertiger Aktuarausbildungen in der EU.
Außerdem pflegt der Ausschuss einen ständigen und direkten
Dialog mit den Hochschulen, die in dem Ausbildungssystem
der DAV eine zentrale Rolle bei der Vermittlung der benötigten versicherungs- und finanzmathematischen Grundlagen
spielen. Hierdurch ist vor allem im Sinne der Studierenden
sichergestellt, dass die Anforderungen der DAV frühzeitig mit
der wissenschaftlichen Ausbildung in Einklang gebracht werden können.
Ausblick
Auch im Jahr 2015 wird der Ausschuss die verschiedenen
Qualifizierungswege von DAV und IVS begleiten und sich für
die weitere Verbesserung aller damit einhergehenden Prozesse einsetzen. Der Ausschuss wird zudem die Arbeit in der
Projektgruppe „Ausbildung 2018“ unterstützen, deren Aufgabe es ist, eine umfassende Überprüfung der grundlegenden
Struktur des Ausbildungs- und Prüfungssystems zum „Aktuar
DAV“ vorzunehmen und darauf aufbauend einen Vorschlag
für die Weiterentwicklung der Ausbildung angehender Aktuare zu erarbeiten.
Korbinian Meindl (seit Oktober 2014)
Dr. Erich Schneider
Prof. Dr. Klaus D. Schmidt
Prof. Dr. Heinrich Schradin
Matthias Sohn (Kommunikationsbeauftragter)
Prof. Dr. Jürgen Strobel
Dr. Thorsten Wagner
Prof. Dr. Jochen Wolf
Ausschuss für Ausbildung und Prüfung
Wie in jedem Jahr standen die umfangreichen Aufgaben im
Bereich der Prüfungen zur Erlangung der Voraussetzungen
für die Mitgliedschaft in der DAV im Zentrum der Aktivitäten
des Ausschusses. Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr dreimal getroffen. Weitere Aktivitäten betrafen die Zusatzqualifikation CERA für Aktuare im Bereich des Enterprise Risk
Management sowie die Ausbildung zur Aufnahme in das IVS.
Im Falle eines abgelehnten Einspruchs hatten die Klausurteilnehmer gemäß den Prüfungsordnungen von DAV und IVS
das Recht, noch einmal formal Einspruch beim Ausbildungsund Prüfungsausschuss einzulegen. Dann war es Aufgabe
der Einspruchskommission des Ausschusses, die Klausurkorrektur erneut zu überprüfen und abschließend zu entscheiden. 2014 wurden auf diesem Weg fünf Klausurkorrekturen
einer weiteren Überprüfung unterzogen.
Zulassungen
Im Berichtsjahr haben sich 329 angehende Aktuare zur Ausbildung angemeldet, von denen 64 Prüflinge eine Zulassungsprüfung in Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik absolvieren mussten. Weitere 13 Anwärter mussten zudem eine
Zulassungsprüfung in Mathematik ablegen. Die Beurteilung
der erbrachten Leistungen aus dem Studium – und somit die
Einschätzung zur Notwendigkeit der Zulassungsprüfungen –
werden von der Zulassungskommission vorgenommen. Die
Zulassungskommission stellt und beurteilt zudem beide Zulassungsprüfungen.
Die Tätigkeit der Zulassungskommission wird von DAV-Korrespondenten an 44 Hochschulen unterstützt, die Empfehlungen zur Notwendigkeit der Zulassungsprüfungen abgeben.
Prüfungskommissionen
Die Prüfungskommissionen berichten halbjährlich an den
Ausschuss über die eigenen Aktivitäten. Dies umfasst neben
dem Prüfungsbetrieb im Wesentlichen die Bearbeitung von
Anträgen auf Anerkennung von Hochschulleistungen und die
Weiterentwicklung der Lehrinhalte. Zu jeder Prüfung erfolgt
eine gesonderte Berichterstattung der jeweils zuständigen
Kommission.
Prüfungen von DAV und IVS
Im Berichtszeitraum 2014 gab es 23 Klausurtermine mit 3.746
abgegebenen Einzelklausuren. Dazu zählten auch zwei Zulassungsprüfungen in Mathematik mit insgesamt 30 Teilnehmern sowie zwei Zulassungsprüfungen in Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik mit insgesamt 103 Teilnehmern. An
den sechs Prüfungen des Spezialwissens haben 322 Personen teilgenommen. Zu den drei Prüfungsterminen des IVS
haben insgesamt 86 Personen eine Klausur geschrieben.
Einsprüche im Prüfungsbetrieb
Im Berichtsjahr haben 31 Klausurteilnehmer Einspruch gegen
die Korrektur ihrer Klausur eingelegt. Im ersten Schritt wurden die eingehenden Anträge von der jeweils zuständigen
Prüfungskommission überprüft. In fünf Fällen konnte den
Einsprüchen stattgegeben werden.
Review der Ausbildungsanforderungen
Im Berichtsjahr hat der Ausschuss gemeinsam mit der Deutschen Aktuar-Akademie erneut eine Befragung der Absolventen des Ausbildungs- und Prüfungssystems durchgeführt. 221
Personen wurden befragt, 99 neue Mitglieder haben eine
Rückmeldung gegeben. Die Ergebnisse werden sowohl Eingang in die weitere Verbesserung des laufenden Prüfungsbetriebs finden als auch von der Projektgruppe „Ausbildung
2018“ für die weiteren Arbeiten herangezogen werden.
Zusatzqualifikation CERA
Der Ausschuss betreut neben dem regulären Ausbildungsund Prüfungssystem auch die 2011 eingeführte Zusatzqualifikation CERA.
Zu jedem Fach ist eine eigenständige Prüfungskommission
aktiv, wobei die Kommissionen über die AG ERM gebündelt
mit dem Ausbildungs- und Prüfungsausschuss verzahnt sind.
Der Ausschuss ist zudem in die verschiedenen Gremien des
internationalen CERA-Vereins eingebunden.
Über die sechs Prüfungsmodule der Zusatzqualifikation CERA
hinweg wurden 2014 insgesamt 279 Prüfungen abgenommen.
Dabei konnten 18 Mitglieder ihre Ausbildung im letzten Jahr
erfolgreich abschließen und den Titel CERA – Certified Enterprise Risk Actuary – erwerben. Weitere 181 Mitglieder befinden sich im Ausbildungs- und Prüfungsprozess.
Darüber hinaus unterstützt die AG ERM die European Actuarial Academy seit 2013 dabei, das akkreditierte Ausbildungssystem auch in englischer Sprache für Mitglieder anderer
nationaler Aktuarvereinigungen anzubieten. Im Zuge dessen
wurden 2014 insgesamt 57 Prüfungen abgenommen.
Wenn die Heimatvereinigungen der Teilnehmer Mitglied in
der CERA Global Association sind, können diese den Teilnehmern auf Basis des erfolgreich durchlaufenen EAA-Ausbildungs- und Prüfungszyklus den CERA-Titel verleihen. Bisher nutzen die Vereinigungen aus Dänemark und der Schweiz
dieses Angebot. Weitere europäische Länder haben bereits
ihr Interesse signalisiert.
29
Ausschuss Weiterbildung
Aufgaben
Der im Jahr 2013 neu gegründete Ausschuss Weiterbildung
beschäftigt sich spartenübergreifend mit allen Fragen und Belangen rund um die in der Satzung der Vereinigung verankerte Pflicht zur persönlichen Weiterbildung von Aktuaren und
koordiniert die Aktivitäten der DAV hierzu.
Der Ausschuss ist damit insbesondere für die institutionelle
Betreuung der Weiterbildungsordnung und die daraus resultierenden Aufgabenstellungen verantwortlich.
Zielsetzung und Struktur
Das wesentliche Ziel des Ausschusses ist es, die Anforderungen der Weiterbildungsordnung durch ergänzende Regularien,
inhaltliche Ausgestaltungen und praktikable Hilfestellungen
im täglichen Berufsleben erfüllbar zu machen.
Dies umfasst einerseits die Erstellung, Umsetzung und Weiterentwicklung der in der Ordnung genannten Regularien für
Tutoren und Akkreditierungen sowie die Festlegung anrechenbarer Umfänge für persönliche Weiterbildungsmaßnahmen.
Der Ausschuss ist darüber hinaus zuständig für die Identifikation von zusätzlichem Weiterbildungsbedarf, für die Beobachtung, Bewertung und Begleitung von Weiterbildungsangeboten anderer Anbieter sowie die Initiierung neuer Weiterbildungsaktivitäten. Hierzu steht der Ausschuss auch allen
Themenverantwortlichen der verschiedenen Angebote der
Vereinigung, wie beispielsweise den Leitern der Fachgruppen der DAV sowie der „DAV vor Ort“-Gruppen, als Ansprechpartner zur Verfügung.
Insofern ist es das Ziel des Ausschusses, alle Aktivitäten im
Bereich der Weiterbildung innerhalb der Vereinigung zu
bündeln. Daher sind personelle Verzahnungen mit den Fachgremien der DAV, mit der DGVFM, dem IVS sowie der DAA
zwingend notwendig und auch entsprechend etabliert.
Vorsitzende:
Prof. Dr. Maria Heep-Altiner
Mitglieder:
Dr. Bernd Jäger (Gast)
Dr. Ralf Krüger
Dr. Friedemann Lucius
Norbert Mattar
Gabriele Mazarin (stellv. Vorsitzende)
Dr. Ulrich Riegel
Oliver Röhrig (Kommunikationsbeauftragter)
Dr. Cigdem Ruby
30
So sind aus den Fachausschüssen der DAV jeweils die Weiterbildungsbeauftragten Mitglieder des Ausschusses. Aus der
Weiterbildungskommission, die für die Erstellung und Formulierung der verabschiedeten Weiterbildungsordnung verantwortlich zeichnet, wurden mehrere Mitglieder in den Ausschuss berufen, um eine Kontinuität in der Entwicklung der
Weiterbildungsanforderungen sicherstellen zu können. Zu
den relevanten Gremien der DGVFM und des IVS sowie zur
Themenplanung der DAA wurden ebenfalls entsprechende
Verbindungen hergestellt, um dem definierten Ziel einer Bündelung der Aktivitäten gerecht werden zu können.
Im Rahmen der Kommunikationsrichtlinie der DAV kommuniziert der Ausschuss geplante Arbeiten, Zwischenergebnisse
und Endergebnisse regelmäßig an die Mitglieder und an den
Vorstand der DAV.
Ausblick
Im Jahr 2015 wird es weiterhin zu den Aufgaben des Ausschusses gehören, das Weiterbildungssystem praktikabel auszugestalten und Fragen zur Anerkennung bzw. zum Umfang
anrechenbarer Stunden sowie zu möglichen Sonderregelungen im Sinne der Mitgliedschaft zu klären. Im Hinblick auf
eine möglichst unbürokratische Vorgehensweise liegt der
Fokus darauf, von Einzelentscheidungen bzw. -prüfungen zu
einem allgemeinen, regel- und prinzipienbasierten und ggf.
EDV-technisch unterstützten Vorgehensmodell zu kommen.
Darüber hinaus ist und bleibt die Bewertung des bestehenden sowie die kontinuierliche Erweiterung des Weiterbildungsangebots ein zentrales Anliegen der Arbeit des Ausschusses. In diesem Zusammenhang ist es geplant, eine zusätzliche
Arbeitsgruppe zum Weiterbildungsangebot zu gründen. Die
Möglichkeit der Mitarbeit wird über die Medien der DAV im
Frühjahr 2015 ausgeschrieben.
Prof. Dr. Viktor Sandor
Dr. Bernhard Schmidt
Dr. Uwe Schrader
Matthias Schröder
Dr. Michael Schüte
Dr. Ulrich Stellmann
Prof. Dr. Stefan Weber
Henning Wergen
Ausschuss Weiterbildung
Im Berichtsjahr hat der Ausschuss Weiterbildung die zu Beginn des Jahres 2014 in Kraft getretene Weiterbildungsordnung konkretisiert und insbesondere über die Tutoren- und
die Akkreditierungsrichtlinie einen formalen Rahmen für das
neue Weiterbildungssystem geschaffen. Künftig wird sich der
Ausschuss neben dem Austausch über den aktuellen Stand
des Weiterbildungssystems und den in diesem Zusammenhang erforderlichen Aktivitäten intensiv mit dem kontinuierlichen Ausbau des Angebots an Weiterbildungsveranstaltungen beschäftigen.
Ausbau des Weiterbildungsangebots
Im Hinblick auf die Konzeption des Gesamtweiterbildungsangebots der Vereinigung hat der Ausschuss sich zum Ziel
gesetzt, eine größere und noch besser wahrgenommene Rolle einzunehmen. Der regelmäßige Dialog zwischen DAA
und den Weiterbildungsbeauftragten der Fachausschüsse
ermöglicht die Berücksichtigung wichtiger Themen aus den
Ausschüssen im Gesamtangebot der Vereinigung.
In einem ersten Schritt hat sich der Ausschuss einer eingehenden Bestandsaufnahme des bereits bestehenden Angebots gewidmet und auf Basis der Daten eine Einschätzung
zur Bedeutung der jeweiligen Angebote und der verschiedenen Zielgruppen erarbeitet.
Durch die Teilnahme von Vertretern des Ausschusses an einem
„DAV vor Ort“-Gruppenleitertreffen während der DAV-Jahrestagung 2014 wurden ein vertiefter Austausch über das neue
Weiterbildungssystem und das Weiterbildungsangebot ermöglicht sowie wertvolle Rückmeldungen aus den lokalen Gruppen
eingeholt. Ein solches Treffen ist auch im Jahr 2015 geplant
und soll die Verzahnung mit dem Ausschuss weiter fördern.
Tutorensystem
Der Ausbau des Weiterbildungsangebots wird außerdem
durch das in der Weiterbildungsordnung verankerte Tutorenprinzip unterstützt. Jedes Mitglied kann auf Antrag über die
Homepage der DAV zum Tutor ernannt werden und zumeist
hausintern kostenlose formelle Weiterbildung ohne bürokratischen Aufwand für andere Mitglieder der Vereinigung anbieten. Dabei unterliegt es der Verantwortung des Tutors,
Veranstaltungen mit den jeweiligen Teilnehmern zu melden
sowie später deren Teilnahme zu bestätigen. Erst dann erfolgt
die automatische Gutschrift der formellen Weiterbildungsstunden für alle Teilnehmer.
Derzeit sind fast 350 Mitglieder als Tutoren gemeldet und
mittlerweile wurden über 1.600 Tutorenveranstaltungen organisiert. Diese Zahlen zeigen, dass das Tutorenprinzip innerhalb der Mitgliedschaft sehr großen Anklang findet. Bei
Fragen steht der Ausschuss Weiterbildung allen Tutoren als
zentraler Ansprechpartner zur Verfügung.
Akkreditierung
Ferner besteht die Möglichkeit, externe Veranstaltungen über
einen Antrag auf Akkreditierung von der DAV als formelle
Weiterbildung anerkennen zu lassen.
Welche Vorgaben und Fristen Veranstalter bei einem Antrag
auf Akkreditierung von Veranstaltungen als formelle Weiterbildung zu beachten haben, hat der Ausschuss in der online
verfügbaren Akkreditierungsrichtlinie festgelegt.
Fachveranstaltungen von Institutionen wie beispielsweise der
aba, mit denen DAV, DGVFM oder IVS satzungsgemäß eine
enge Kooperation unterhalten, werden aufgrund eines Beschlusses des Ausschusses grundsätzlich unter Typ A eingeordnet. Bei Typ-A-Veranstaltungen fallen für die Akkreditierungsüberprüfung keine Kosten an. Die öffentlich zugänglichen akkreditierten Veranstaltungen sind auf der Homepage
der DAV unter „Veranstaltungen“ angekündigt. Im Jahr 2014
wurden insgesamt 21 Veranstaltungen von 13 Anbietern akkreditiert.
Das neue Weiterbildungssystem: Aktueller Stand
Des Weiteren setzt sich der Ausschuss mit anwendungsbezogenen Fragen auseinander, die sich im Zuge der praktischen
Umsetzung des neuen Systems ergeben. Es werden sowohl
Einzelfälle behandelt als auch allgemeine Vorgehensweisen
festgelegt, die aus der Weiterbildungsordnung, der Tutorenund der Akkreditierungsrichtlinie resultieren. Bei der Festsetzung der Prozesse legt der Ausschuss auch Wert auf eine weitestgehend automatisierte und unbürokratische Gestaltung.
Der Ausschuss hat außerdem die Übersicht über grundsätzliche Entscheidungen zum Umfang anrechenbarer Stunden
weiter ergänzt. Die Übersicht umfasst grundsätzliche Hinweise zur Festlegung der anrechenbaren Stunden bei Präsenzbzw. Vortragsveranstaltungen sowie Regeln für die Anrechenbarkeit von Vorträgen, Publikationen und Gremientätigkeit.
Die Übersicht ist auf der Homepage der DAV verfügbar.
Die DAV-Geschäftsstelle hat zum Ende des Jahres 2014 als
eine erste Zwischenbilanz umfangreiche statistische Auswertungen des Weiterbildungssystems zur Evaluation und Qualitätssicherung vorgenommen (siehe Seite 11). Infolge dessen
wurden weitere Kommunikationsaktivitäten initiiert. Dabei
wurde die Mitgliedschaft noch einmal auf die Dokumentationspflicht der persönlichen Weiterbildung und insbesondere
auf die Möglichkeit der Nachtragung von Weiterbildungsaktivitäten im Jahr 2014 bis zum 31. März 2015 hingewiesen.
Außerdem wurden die Mitglieder darauf aufmerksam gemacht,
dass zur Aufführung in der Liste weitergebildeter Mitglieder
im internen Bereich der Homepage sowie zur Abfragemöglichkeit für externe Interessenten zuvor eine Einverständniserklärung erforderlich ist.
31
Ausschuss Altersversorgung
Aufgaben
• Pensionsfonds
Das Fachgebiet betriebliche Altersversorgung wird innerhalb
der DAV vom IVS vertreten. Daher ist der Fachausschuss Altersversorgung (FAV) auch dem Vorstand des IVS zugeordnet
und arbeitet ihm zu. Der FAV beschäftigt sich überwiegend
mit den folgenden Aufgaben:
• Pensionskassen
Der Fachausschuss berät die Vorstände von DAV und IVS in
allen fachlichen Themen der Altersvorsorge und vertritt die
DAV und das IVS in fachlichen Fragen nach außen.
Zu den Aufgaben des Fachausschusses gehört es, die Qualifikation der Mitglieder der DAV und des IVS sowie die Fachkunde
in der Praxis zu fördern. Zudem sollen den in der Altersvorsorge tätigen Aktuaren, insbesondere den Verantwortlichen Aktuaren, Hilfestellungen für ihre Tätigkeiten gegeben werden.
Dabei werden auch aktuelle Entwicklungen im Arbeits-,
Steuer- und Versicherungsrecht sowie in der nationalen und
internationalen Rechnungslegung berücksichtigt.
Der Fachausschuss entwickelt Fachgrundsätze und Ergebnisberichte und veröffentlicht ggf. eigene Stellungnahmen. Er wirkt
an dem Verfahren zur Feststellung von Fachgrundsätzen mit.
Zielsetzung und Struktur
Der FAV besteht derzeit aus zwölf Mitgliedern. Seine Mitglieder sollen wegen ihrer fachlichen Eignung Mitglieder des IVS
sein. Sie werden auf Vorschlag des IVS-Vorstands vom DAVVorstand berufen. Der Fachausschuss arbeitet als Management- und Entscheidungsausschuss und weist fachliche Probleme geeigneten Arbeitsgruppen zu, deren Leiter in der Regel
ein Mitglied des FAV ist. Den Arbeitsgruppen obliegt die
spezifische fachliche Arbeit. Es bestehen die folgenden zehn
aktiven sowie die drei zurzeit ruhenden Arbeitsgruppen:
• Biometrische Rechnungsgrundlagen
• Finanzierungsverfahren (zurzeit ruhend)
• Internationale Aktivitäten
• Kapitalanlagen
Vorsitzender:
Dr. Richard Herrmann
Mitglieder:
Dr. Helmut Aden (stellv. Vorsitzender)
Alfred Gohdes
Dr. Friedemann Lucius (Weiterbildungsbeauftragter)
Korbinian Meindl (Kommunikationsbeauftragter)
Dr. Aristid Neuburger
Stefan Oecking
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• Portabilität
• QIS für EbAV (zurzeit ruhend)
• Rechnungslegung
• Säulen II und III für EbAV (zurzeit ruhend)
• Solvabilität/Risikosteuerung
• Versorgungsausgleich
• Weiterbildung
Jeder Leiter einer Arbeitsgruppe bearbeitet die ihm übertragene Aufgabe in eigener Verantwortung und wählt aus dem
Kreis der Bewerber geeignete Mitglieder für die Arbeitsgruppe aus, die nicht notwendigerweise Mitglieder des IVS oder
der DAV sein müssen. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppen des
FAV werden dem IVS-Vorstand in Form von Fachgrundsätzen, Ergebnisberichten oder Stellungnahmen vorgelegt.
Der FAV stellt seine Ergebnisse den Mitgliedern der DAV und
des IVS sowie der interessierten Öffentlichkeit zum Download zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ von seinen Aktivitäten.
Ausblick
Der FAV wird sich 2015 weiter mit Entwicklungen befassen,
die Auswirkungen auf die betriebliche Altersversorgung haben. Bis zur Umsetzung in nationales Recht stellt die EUPensionsfondsrichtlinie ein wesentliches Tätigkeitsfeld für
den FAV dar. Insbesondere wird der FAV die geplante Übertragung der Prinzipien von Solvency II auf Einrichtungen der
betrieblichen Altersversorgung kritisch begleiten. Hierzu soll
der 2014 begonnene Dialog mit EIOPA fortgesetzt werden.
Zudem soll die Interessenvertretung für die in Deutschland
auf dem Gebiet der Altersversorgung tätigen Aktuare gestärkt
werden.
Dr. Bodo Schmithals
Klaus Schott
Dr. Georg Thurnes
Günther Weißenfels
Dr. Horst-Günther Zimmermann
Ausschuss Altersversorgung
Die Vielzahl der aktuellen fachlichen Fragestellungen, mit
denen sich das IVS befasst, spiegelt sich in den Aktivitäten
des Fachausschusses Altersversorgung (FAV) und seiner Arbeitsgruppen wider. Im Jahr 2014 haben sich diese mit den
folgenden Themen befasst:
Die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen unter der Leitung von Dr. Richard Herrmann hat die Überarbeitung des
DAV-Hinweises zu biometrischen Rechnungsgrundlagen bei
Pensionskassen und Pensionsfonds aus dem Jahr 2002 bis auf
letzte redaktionelle Überarbeitungen abgeschlossen. Nach der
finalen Abstimmung soll das Papier das Verfahren für Fachgrundsätze durchlaufen.
Die AG Internationales unter der Leitung von Alfred Gohdes
hat auf der Grundlage des am 27. März 2014 veröffentlichten Entwurfs der neuen EU-Pensionsfondsrichtlinie eine ausführliche Kommentierung erstellt. Darüber hinaus hat sie
auch eine Stellungnahme zu der EIOPA-Konsultation zu Eigenkapitalvorschriften erarbeitet. Nach mehreren Telefonkonferenzen wurde dazu zu Jahresbeginn 2015 eine IVSStellungnahme fertiggestellt und nach Abstimmung mit dem
IVS-Vorstand rechtzeitig bei EIOPA eingereicht.
Die neu eingerichtete AG Kapitalanlagen unter der Leitung
von Dr. Aristid Neuburger wird sich künftig mit Themen der
Kapitalanlage in der betrieblichen Altersversorgung befassen.
Ziel ist es u. a., Methoden der strategischen Asset-Allokation
für EbAV zu entwickeln. Im Rahmen dieser Zielsetzung wurde während der Auftaktsitzung der Arbeitsgruppe am 19. Februar 2015 ein Arbeitsprogramm verabschiedet.
Ebenfalls neu ausgeschrieben wurde die AG Pensionsfonds
des FAV, die sich mit Grundsatzfragen bei Pensionsfonds als
Durchführungsweg für die betriebliche Altersversorgung beschäftigt. Die Leitung der Arbeitsgruppe übernimmt Klaus
Schott. Ein Schwerpunkt der Arbeit liegt in der aktuariellen
Begleitung aktueller Entwicklungen und Rahmenbedingungen auf nationaler und europäischer Ebene unter Berücksichtigung der regulatorischen Besonderheiten von Pensionsfonds.
Die AG Pensionskassen unter der Leitung von Dr. Helmut
Aden hat den DAV-Hinweis zur Angemessenheit des Rechnungszinses bei regulierten Pensionskassen aus dem Jahr
2008, der sich aktuell im Revisionsverfahren befindet, überarbeitet. Der novellierte Hinweis durchläuft derzeit das reguläre Verfahren für Fachgrundsätze. Des Weiteren hat die
Arbeitsgruppe die Hinweise Finanzierungsverfahren bei Pensionskassen von 2002 und Verwaltungskosten bei Pensionskassen von 1997 überprüft. Da die Fachgrundsätze in dieser
allgemeinen Form dem erfahrenen Aktuar wenige Erkennt-
nisse bringen, sollen die Inhalte in Form eines Ergebnisberichts neu aufbereitet werden.
Die AG Rechnungslegung unter der Leitung von Stefan
Oecking hat Ende des Jahres 2014 einen Entwurf zur Neufassung der DAV-Richtlinie zur Anwendung von IAS 19 auf die
betriebliche Altersversorgung in Deutschland vorlegt. Dieser
durchläuft aktuell das Verfahren zur Feststellung von Fachgrundsätzen der DAV und wird voraussichtlich Mitte 2015 in
finaler Version veröffentlicht.
Darüber hinaus hat sich die Arbeitsgruppe in mehreren Telefonkonferenzen mit aktuellen Themen der nationalen und
internationalen Rechnungslegung befasst. Hierzu zählten
insbesondere die derzeit in manchen Währungsräumen und
Laufzeitbereichen negativen Zinsstrukturkurven sowie die
Auswirkungen des Niedrigzinsniveaus allgemein, aber auch
die bilanziellen Auswirkungen der aktuellen BAG-Rechtsprechung zur Rentenanpassung bei Pensionskassenzusagen. Für den 18. September 2015 ist die 7. (teil-)öffentliche
Sitzung der AG Rechnungslegung im Marriott Hotel in Köln
geplant.
Die AG Versorgungsausgleich unter der Leitung von Korbinian Meindl hat sich mit aktuellen aktuariellen Themen des
Versorgungsausgleichs beschäftigt. Insbesondere hat sich die
Arbeitsgruppe mit der Gesetzesinitiative von Bündnis 90/Die
Grünen zur Abschaffung von § 17 Versorgungsausgleichsgesetz auseinandergesetzt (BT-Drucksache 18/3210). Die Arbeitsgruppe wird sich am Jahresbeginn 2015 mit dem Arbeitskreis Versorgungsausgleich der aba zu diesem Thema
austauschen, um eine Stellungnahme der aba bzw. des IVS
vorzubereiten.
Eine Anbindung des Fachausschusses Altersversorgung an den
Weiterbildungsausschuss ist über die AG Weiterbildung unter der Leitung von Dr. Friedemann Lucius gewährleistet. Neben einer regelmäßigen Überprüfung des bestehenden Angebots an Weiterbildungsveranstaltungen werden dort auch
neue Veranstaltungsformate diskutiert.
Außerdem hat sich der FAV mit den aktuellen Überlegungen
des Ausschusses Lebensversicherung zur Beibehaltung eines
Höchstrechnungszinses unter Solvency II als Leitplanke für
Lebensversicherungsprodukte klassischer Art sowie zur Erweiterung der Produktgestaltungsmöglichkeiten unter dem
neuen Aufsichtsregime befasst. Die Arbeitsgruppen Pensionsfonds und Pensionskassen werden die im Ausschuss Lebensversicherung erstellten Unterlagen zu diesem Thema eingehend diskutieren.
33
Ausschuss HUK
Aufgaben
Mit der Novellierung des Versicherungsaufsichtsgesetzes im
Jahr 1994, mit der die Bundesregierung die dritte EU-Richtlinie umgesetzt hat, wurde auch im Bereich der HUK-Versicherungen ein Verantwortlicher Aktuar eingeführt.
Seine Zuständigkeiten betreffen:
Zielsetzung und Struktur
• die Unfallversicherung mit Rückgewähr der Prämie,
Der HUK-Ausschuss gibt regelmäßig Hilfestellungen für die
praktische Arbeit der Aktuare. Entsprechend seiner spezifischen Aufgabenstellung trägt er schwerpunktmäßig auch zu
den Ausbildungsinhalten bei.
• die Rentenrückstellung in der:
– allgemeinen Haftpflichtversicherung
– Kraftfahrt-Haftpflichtversicherung
– Kraftfahrt-Unfallversicherung
– allgemeinen Unfallversicherung
Der HUK-Ausschuss befasst sich in der Hauptsache mit den
Fragen und Aufgaben, die sich dem Verantwortlichen Aktuar
in diesen Bereichen stellen. Hierbei sind vor allem der Erläuterungsbericht und die versicherungsmathematische Bestätigung unter der Passivseite der Bilanz sowie deren rechtliche
Grundlagen (AktuarV, DeckRV) betroffen. Ein Punkt ist hierbei die Herleitung und Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die Deckungsrückstellung der oben angegebenen
Renten. Ein Schwerpunkt liegt auch auf der Bewertung der
Sicherungsvermögen, vor allem im Zusammenhang mit der
Überprüfung der Finanzlage des Unternehmens, und der Sicherheit der Rechnungsgrundlage Zins in der Deckungsrückstellung. Zudem erarbeitet der HUK-Ausschuss auch Hinweise
zur Bilanzierung nach internationalen Bilanzierungsgrundsätzen in den betreffenden Bereichen.
Häufig ergeben sich auch Aktivitäten und Handlungsaufträge
durch Themenstellungen im Bereich der Lebensversicherung.
Bei aktuellen Fragestellungen überprüft der Ausschuss die
Relevanz für den Arbeitsbereich der HUK-Aktuare und sich-
Vorsitzender:
Ulrich Remmert
Mitglieder:
Martin Bienhaus (bis Mai 2014)
Dr. Burkhard Disch (Kommunikationsbeauftragter)
Dirk Hafer
Dr. Bernd Jäger (Weiterbildungsbeauftragter)
Dr. Klaus Kämmerle
Jochen Kneiphof
34
tet die Ergebnisse des Ausschusses Lebensversicherung hinsichtlich der Frage, ob eine Übernahme möglich und sinnvoll ist beziehungsweise wo Anpassungen erforderlich sind,
die vom Ausschuss einerseits zu definieren und andererseits
zu kommunizieren sind.
Die Verantwortlichen Aktuare werden in der Regel schriftlich
über die für ihre Arbeit wichtigen Ergebnisse informiert. Zusätzlich finden bei Bedarf Treffen auf regionaler Ebene statt,
in denen Ausschussmitglieder die Ergebnisse vorstellen und
im Kollegenkreis diskutieren.
Darüber hinaus stellt der Ausschuss den Mitgliedern der DAV
seine Ergebnisse im geschlossenen Bereich des Internetauftritts der DAV zum Download zur Verfügung und berichtet
regelmäßig in der DAV-Mitgliederzeitschrift von seinen Aktivitäten.
Ausblick
Der Ausschuss wird auch weiterhin die aktuellen Entwicklungen rund um die Einführung von Solvency II, insbesondere im Hinblick auf HUK-Renten und die UBR, beobachten
und aktiv werden, sobald Handlungsbedarf besteht.
Die Information der Verantwortlichen Aktuare im HUK-Bereich wird entweder im Rahmen eines eigenen Treffens – wie
üblich in Verbindung mit den Treffen der Verantwortlichen
Aktuare für die Lebensversicherung – oder in schriftlicher
Form erfolgen.
Georg Neumann (seit Dezember 2014)
Carsten Pröhl
Michael Schosser (stellv. Vorsitzender)
Katrin Stübner (seit Dezember 2014)
Dr. Gerald Sussmann
Ausschuss HUK
LVRG und Novellierung des VAG
Der Ausschuss befasste sich mit den Auswirkungen des LVRG
auf die Unfallversicherung mit garantierter Beitragsrückzahlung (UBR) und die HUK-Renten. Für beide Bereiche gilt die
Senkung des Höchstrechnungszinses auf 1,25 Prozent ab
1. Januar 2015. Der Höchstzillmersatz ist in der UBR entsprechend zu berücksichtigen. Bzgl. der Berücksichtigung
des Sicherungsbedarfs bei der Ermittlung der Beteiligung an
Bewertungsreserven sieht die BaFin keine Anwendbarkeit der
Gesetzesänderung auf die UBR.
grund der Relevanz der Gruppenfreistellungsverordnung,
wird der Ausschuss falls erforderlich Input für weitere Stellungnahmen der DAV zuliefern.
Im Zusammenhang mit dem Merkblatt zu den kartellrechtlichen Grundsätzen wurde erörtert, welche eigenen Fachpapiere im öffentlichen Teil der Vereinshomepage zur Verfügung gestellt werden sollen.
Einordnungspapier UBR
Auch die Novellierung des VAG wurde im Ausschuss thematisiert. Mit dem Entwurf eines neuen Versicherungsaufsichtsgesetzes soll die nationale Umsetzung von Solvency II vollzogen werden. In §161 wird geregelt, welche Teile der
Lebensversicherungsvorschriften zukünftig für die UBR gelten sollen. Aus Sicht des Ausschusses waren im Entwurf einige Verweise noch nicht konsistent.
Der Ausschuss hat ein Papier veröffentlicht, das die Einordnung der UBR in den einschlägigen gesetzlichen und sonstigen Regelungen aufzeigt. Eine Aktualisierung des Einordnungspapiers UBR wurde beschlossen. Insbesondere die
Themen VAG-Neu, AGG, GWG, VVG, FATCA, Unisex-Tarifierung, Solvency II und Kirchensteuer sind zu überarbeiten
bzw. neu aufzunehmen. Auch eine Überarbeitung der Literaturquellen ist notwendig.
Steuerliche Regelungen zur UBR
Überprüfung des Rechnungszinses
Der Stand der Regelungen zum internationalen Steuerdatenaustausch im Rahmen des FATCA-Abkommens wurde im Ausschuss diskutiert. Außerdem wurde der OECD-Standard für
den Informationsaustausch über Finanzkonten zur Kenntnis
genommen. Im Gegensatz zum FATCA-Abkommen ist hier
keine Untergrenze für die Meldung der Kapitalerträge geplant. Die Informationen sollen von den Finanzinstituten an
die nationalen Finanzbehörden geliefert werden. Die UBR ist
nach heutigem Stand ebenfalls betroffen. Ab Januar 2015 ist
die Kirchensteuer auf Kapitalerträge auch aus der UBR getrennt nach Religionsgemeinschaften einzubehalten und an
das Finanzamt abzuführen.
Der Ausschuss HUK hat den vom Ausschuss Rechnungslegung
und Solvabilität veröffentlichten Ergebnisbericht „Überprüfung
des Rechnungszinses für Bestandsversicherungen aus handelsrechtlicher Sicht“ diskutiert. Die Ergebnisse sind nicht direkt
auf die UBR übertragbar, können allerdings unter Beachtung
der Besonderheiten der UBR angewendet werden. Insbesondere steht der Deckungsrückstellung UBR in der Regel mit
dem Sicherungsvermögen zur UBR nur ein Teil der Aktiva gegenüber, auf die sich der Vergleich der Verzinsung der Aktiva
mit dem durchschnittlichen Rechnungszins bezieht.
Stornoabschlag
Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des
Verantwortlichen Aktuars
Eine Unterarbeitsgruppe des Lebensausschusses zu den Stornoabschlägen arbeitet weiter an einem geplanten Ergebnisbericht.
Dieser soll den im Jahr 2008 verabschiedeten DAV-Hinweis
zu Stornoabzügen in der Lebensversicherung turnusgemäß
überprüfen und nach derzeitigem Stand im Grundsatz bestätigen. Gleichzeitig sollen neuere Erkenntnisse in der aktuariellen Methodik (insbesondere aus Solvency II) sowie ggf. Quantifizierungen weiterer Stornoabzugsgründe berücksichtigt werden. Der Ausschuss HUK begleitet die Entwicklung und wird
die Auswirkungen hinsichtlich der UBR untersuchen.
Die Arbeitsgruppe „Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars“ des Ausschusses Investment hat einen berichtsjahresübergreifenden Hinweis und ein
berichtsjahresspezifisches Ergebnispapier für das Jahr 2014
entworfen, die unverbindliche Vorschläge zur Behandlung
von Kapitalanlagen im Bericht des Verantwortlichen Aktuars
enthalten. Nicht alles aus der Lebensversicherung ist auf HUK
übertragbar. Jeder Verantwortliche Aktuar muss nach eigenem Ermessen entscheiden, in welchem Umfang er über
Kapitalanlagethemen berichtet. Der vorliegende Hinweis
stellt hierbei lediglich eine Hilfestellung dar.
Gruppenfreistellungsverordnung
Kommunikation mit den VA HUK
Die Gruppenfreistellungsverordnung läuft im Jahre 2017 aus.
Die DAV hat hierzu eine Stellungnahme abgegeben, in der
deutlich gemacht wird, dass der Markteintritt neuer Versicherer durch die Erstellung von Studien und Statistiken im Rahmen der DAV nicht erschwert, sondern erleichtert wird. Auf-
Das auf der Website veröffentlichte Arbeitsprogramm des
Ausschusses HUK und die Berichtsliste aus dem HUK-Ausschuss wurden aktualisiert. Die Überarbeitung des Einordnungspapiers UBR in das Arbeitsprogramm wurde als ständiger Bestandteil aufgenommen.
35
Internationaler Ausschuss
Aufgaben
• Nominations Committee der IAA
Der Internationale Ausschuss der DAV berät den Vorstand
der DAV bei der strategischen Weiterentwicklung der internationalen Arbeit und unterstützt die Umsetzung beschlossener Maßnahmen. Der Ausschuss berät den Vorstand auch
bezüglich der Zusammenarbeit mit internationalen und supra­
nationalen Institutionen sowie internationalen Aktuarvereinigungen und übernimmt die Verantwortung für den Aufbau
sowie die Pflege institutioneller Kontakte zu den internationalen Partnern. Gleichzeitig identifiziert er die Themen und
Entwicklungen, zu denen die DAV proaktiv Position beziehen
sollte.
• Nominations Panel der AAE
Insbesondere sorgt der Ausschuss im Auftrag des Vorstands
dafür, dass die DAV in allen wichtigen Gremien der International Association of Actuaries (IAA) und der Actuarial Association of Europe (AAE) angemessen vertreten ist.
Dem Vorsitzenden des Internationalen Ausschusses kommt
hierbei die Aufgabe zu, als Mitglied des Vorstands bei Bedarf
für übergreifende Abstimmungen zu sorgen, um die Meinung
des Vorstands in die internationale Diskussion einzubringen.
Zielsetzung und Struktur
Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Internationalen Ausschusses steht die Koordination der Arbeit in den Gremien der IAA
und der AAE. Seit seiner Neuaufstellung Ende 2014 setzt sich
der Ausschuss dementsprechend aus den Mandatsträgern in
den folgenden wichtigsten Gremien zusammen:
• Council der IAA
• Executive Committee der IAA
• Strategic Planning Subcommittee der IAA
• Actuarial Standards Committee der IAA
• Standards Project Team der AAE
sowie aus den DAV-Mitgliedern, die Officer der IAA bzw. der
AAE sind. Die Mitglieder des engeren Vorstands der DAV
sind ebenfalls Mitglieder im Internationalen Ausschuss. Zudem kann der Vorstand fallweise DAV-Mitglieder, die besonders hervorgehobene Rollen wahrnehmen, ebenfalls in den
Ausschuss berufen.
Die übrigen Delegierten der DAV in den Gremien von IAA
und AAE spielen weiterhin eine wichtige Rolle in der internationalen Arbeit und sind dementsprechend über Arbeitsgruppen in die Ausschussarbeit eingebunden. Sie berichten
in den jeweils zugeordneten Fachausschüssen der DAV zeitnah über die Diskussionsstände im jeweiligen Komitee und
tragen zusammen mit dem Ausschussvorsitzenden Sorge für
eine fristgerechte Meinungsbildung.
Ausblick
Auch im Jahr 2015 wird der Internationale Ausschuss auf den
Treffen der IAA in Zürich und in Vancouver sowie der AAE in
Berlin, Paris und Bukarest vertreten sein und die Positionen
der DAV in die jeweiligen Diskussionen einbringen.
• General Assembly der AAE
Vorsitzender:
Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf
Mitglieder:
Siegbert Baldauf
Rainer Fürhaupter (stellv. Vorsitzender)
Alfred Gohdes
Norbert Heinen
Dr. Richard Herrmann
Dr. Dieter Köhnlein
Dr. Michael Renz
Dr. Wilhelm Schneemeier
Weitere Delegierte:
Dr. Hans-Peter Boller (IAA, bis November 2014)
Stefan Engeländer (IAA)
Dr. Clemens Frey (IAA)
Dr. Maximilian Happacher (IAA)
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Prof. Dr. Klaus Heubeck (IAA)
Birgit Kaiser (IAA)
Dr. Klaus Mattar (IAA)
Prof. Dr. Raimond Maurer (IAA)
Guillaume Moussa (IAA)
Eberhard Müller (IAA)
Dr. Lars Pralle (IAA)
Alexander Schalk (AAE, seit Februar 2015)
Dr. Ulrich Stellmann (IAA)
Gerd Warnke (IAA)
Henning Wergen (AAE)
Matthias Zerbst (IAA)
Internationaler Ausschuss
Strategische Weiterentwicklung
Seit 2013 übernimmt der Internationale Ausschuss eine proaktive Rolle im Sinne eines Steuerungsgremiums mit dem
Ziel, eine Schnittstellenfunktion für die internationale Arbeit
der DAV zu übernehmen und dem Vorstand bei allen internationalen Themen und Projekten beratend zur Seite zu stehen. Eines der wichtigsten Ziele dabei ist, die Einbindung der
deutschen Aktuare in die internationale Meinungsbildung
weiter zu stärken und den Positionen der DAV im Interesse
der Mitglieder stärker Gehör zu verschaffen.
Um den Mitgliedern einen besseren Einblick in die Bedeutung
und die Inhalte der internationalen Arbeit der DAV zu geben,
hat der Ausschuss im Berichtsjahr eine Präsentation erarbeitet,
die im kommenden Jahr in Mitgliederveranstaltungen genutzt
werden kann. Auf diese Weise soll eine größere Transparenz
erreicht und den Mitgliedern gleichzeitig die Möglichkeit
gegeben werden, den Austausch mit den vor allem bei AAE
und IAA aktiven Gremienvertretern der DAV zu suchen.
Neue Reisekostenordnung für internationale Tätigkeiten
Der Internationale Ausschuss trifft sich fünfmal im Jahr wenige Tage vor den Vorstandssitzungen der DAV, um die Entwicklungen im internationalen Raum zu besprechen und, falls
erforderlich, konkrete Empfehlungen an den Vorstand auszusprechen. Zu den Zielen des Ausschusses gehört es zudem,
mittelfristig eine größere Zahl von Mandatsträgern in den verschiedenen Führungspositionen der beiden Dachvereinigungen IAA und AAE zu positionieren. Hierzu wird die Vertretung der DAV in den einzelnen Gremien regelmäßig geprüft.
Auch 2014 konnten mehrere Nominierungen bei IAA und
AAE eingereicht werden. Zur weiteren Förderung der internationalen Arbeit hat der Ausschuss dem Vorstand eine Ergänzung der Reisekostenordnung von DAV und DGVFM empfohlen, sodass bei der Mitarbeit in strategisch wichtigen Gremien
von AAE und IAA die Reisekosten in Zukunft vollständig von
der DAV übernommen werden können. Insbesondere bei
zukünftigen Ausschreibungen von Möglichkeiten der Mitarbeit soll auf diese Erstattungsregeln hingewiesen werden.
Die halbjährlichen Council & Committee Meetings der IAA
fanden im März in Washington und im September in London
statt. Das Annual Meeting der AAE wurde im Oktober in Helsinki abgehalten. Bei allen Meetings war die DAV vor Ort
sehr kompetent vertreten.
Vorbereitung Solvency II
Für die AAE stand auch im Jahr 2014 die Zusammenarbeit
mit EIOPA rund um die noch ausstehenden Konsultationen
zu Solvency II im Mittelpunkt ihrer Arbeit. Zum 1. Januar
2016 wird das neue europaweit gültige risikobasierte Aufsichtssystem für die Versicherungswirtschaft in Kraft treten.
Über ihre im Projekt direkt mitarbeitenden Mitglieder, aber
auch über die zahlreichen Arbeitsgruppen, die sich mit den
verschiedenen inhaltlichen Fragestellungen von Solvency II
befassen, ist die DAV intensiv in die Ausgestaltung von Solvency II involviert. Seit dem Frühjahr 2013 stellt die DAV
darüber hinaus mit Siegbert Baldauf einen der beiden Leiter
des Solvency-II-Projekts der AAE.
Erarbeitung von Model Standards
Die Arbeiten der IAA waren 2014 stark von der Erarbeitung
von Model Standards für die aktuarielle Berufspraxis geprägt.
Ein Bindungscharakter wird von diesen Standards nicht ausgehen, allerdings sollen diese von den Mitgliedsvereinigungen
als nationale Fachgrundsätze verabschiedet werden. Nach der
Verabschiedung der ersten International Standards of Actuarial Practice (ISAP) zur „General Actuarial Practice“ sowie zur
„Social Security“ wird aktuell an Themen wie IAS 19, IFRS 4,
Enterprise Risk Management und Current Estimates gearbeitet.
Regelmäßige 4-Länder-Treffen
Im geschützten Bereich des Internetauftritts der AAE und der
IAA – hierauf haben alle DAV-Mitglieder Zugriff – stehen alle
Informationen zu den Sitzungen und Arbeitspapieren zur
Verfügung.
• AAE: www.actuary.eu
• IAA: www.actuaries.org
Regelmäßiger Austausch
Alle Delegierten der DAV in den Gremien von AAE und IAA
stimmen sich im Vorfeld vor jedem Treffen auf internationaler
Ebene telefonisch ab, um die wichtigsten anstehenden Themen und Entscheidungen vorab zu besprechen und eine gemeinsame Haltung abzustimmen. Ergänzt wird dies durch
kurze Abstimmungsgespräche vor Ort, um sicherzustellen,
dass die DAV international mit einer Stimme spricht. Im
Nachgang zu den Meetings informiert jeder Delegierte mit
einem kurzen Bericht den Internationalen Ausschuss, welche
Entwicklungen sich ergeben haben und zu welchen Themen
eine Meinungsbildung innerhalb der DAV erforderlich ist.
Die aktuellen Arbeiten von AAE und IAA sowie die internationalen Entwicklungen rund um den Berufsstand standen
auch auf den Tagesordnungen der zwei 4-Länder-Treffen im
vergangenen Jahr. Mitglieder der jeweiligen Vorstände kamen
im März telefonisch und im September in Köln zu einem gemeinsamen Gedankenaustausch zu strategischen Fragestellungen im Zusammenhang mit den internationalen Aktivitäten zusammen. Darüber hinaus hat im Oktober am Rande
des Annual Meetings der AAE in Helsinki ein Treffen der
DAV mit den Aktuarvereinigungen Frankreichs und Großbritanniens stattgefunden.
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Ausschuss Investment
Aufgaben
Bereits seit einigen Jahren verfolgt die DAV das strategische
Ziel einer stärkeren Anbindung von Mathematikern im Banken- und Investmentbereich. Zeitgleich sind finanzmathematische Themen für die tägliche aktuarielle Arbeit immer wichtiger geworden. Der Ausschuss Investment beschäftigt sich
spartenübergreifend mit Themen aus dem Bereich der Kapitalanlage. Dabei geht er schwerpunktmäßig vom Blickwinkel
des Aktuars bzw. Finanzmathematikers aus und nicht von
dem des reinen Kapitalanlegers.
Zielsetzung und Struktur
• Information von Aktuaren und Finanzmathematikern zu
allen Themen rund um die Kapitalanlage und die Investmentbranche
Der Ausschuss stellt eine Brücke zwischen der DAV und der
Investmentbranche dar. Die inhaltliche Arbeit des Ausschusses erfolgt in verschiedenen Arbeitsgruppen. Hierzu zählen:
• AG Aggregationstechniken
• AG Bewertungsmethoden
• AG Immobilien- und Infrastrukturinvestments im Versicherungskontext
• AG Kalibrierung spezieller ökonomischer Szenariogeneratoren unter Solvency II
• AG Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des Verantwortlichen Aktuars
• AG Reformvorhaben
• Unterstützung von Aktuaren bei der täglichen Arbeit bei
Themen rund um die Kapitalanlage und deren Auswirkungen auf die aktuarielle Tätigkeit
• Unterstützung des Vorstands der DAV durch Stellungnahmen zu aktuellen Themen aus dem Bereich der Kapitalanlage und der Investmentbranche
• Sicherstellung des Know-how-Transfers zwischen den
Fachausschüssen bei Themen der Kapitalanlage und deren Schnittstellen mit der Versicherungstechnik
Neben dem übergreifenden Ansatz werden durch den Ausschuss jedoch auch spartenspezifische Besonderheiten hinsichtlich ihres Einflusses auf die Kapitalanlage berücksichtigt.
Dies geschieht in enger Abstimmung mit den jeweiligen DAVFachausschüssen. Zudem unterstützt der Ausschuss die Fachausschüsse bei allen Fragen rund um die Kapitalanlage.
Vorsitzender:
Dr. Guido Bader
Mitglieder:
Susanne Fromme
Dr. Michael Florig
Thomas Grosner
Laszlo Hrabovszki
Thomas Krüger
Dr. Aristid Neuburger
Lutz Oehlenberg
Dr. Dietmar Osenberg
Dr. Michael Pannenberg
Dirk Popielas
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Ausblick
Der Ausschuss wird auch 2015 die Arbeit in seinen Arbeitsgruppen fortführen. Dabei wird die AG Reformvorhaben alle
aktuellen Arbeiten zu relevanten Vorhaben in der Regulatorik
weiterhin begleiten. Die AG Kalibrierung wird gemeinsam
mit dem GDV eine Kalibrierung – inkl. Validierung der Ergebnisse – für das Branchensimulationsmodell zur Verfügung
stellen. Zudem wird die AG Aggregation im Frühjahr ihren
Abschlussbericht zu entsprechenden Methoden im Rahmen
stochastischer Modelle vorlegen. Die aktuellen Entwicklungen rund um das Thema Infrastrukturinvestments im Versicherungskontext werden weiterhin in der gleichnamigen
Arbeitsgruppe verfolgt. Im Herbst 2015 wird die AG Kapitalanlage im Erläuterungsbericht des VA wieder ihren aktuellen
Ergebnisbericht veröffentlichen.
Guido Schaefers (seit Januar 2015)
Alexander Schalk
Frank Schepers (stellv. Vorsitzender)
Dr. Bernhard Schmidt (Kommunikations- und
Weiterbildungsbeauftragter)
Ständige Gäste:
Dr. Peter Ott
Tim Ockenga
Ausschuss Investment
Der Ausschuss Investment hat im Berichtsjahr 2014 dreimal
getagt. Für die Facharbeit zu den zentralen Themen des Ausschusses hat er eine Reihe von AGs gegründet, in denen im
Berichtsjahr insgesamt über 80 Personen mitgearbeitet haben.
Kalibrierung spezieller ökonomischer Szenariogeneratoren
unter Solvency II
Die Arbeitsgruppe hat 2014 parallel zu den Arbeiten des
GDV am Branchensimulationsmodell eigene Methoden zur
Kalibrierung und Validierung des im Rahmen dieses Modells
eingesetzten ESG entwickelt. Mit Stichtag 31. Dezember 2014
wurde die vom GDV den Mitgliedsunternehmen bereitgestellte Kalibrierung durch die AG validiert. Dieses gemeinsame
Vorgehen mit dem GDV soll für alle Quartale 2015 fortgeführt werden. Ab 2016 wird die DAV nach aktuellem Planungsstand die Arbeiten vom GDV übernehmen und der Branche
jedes Quartal eine Kalibrierung des ESG zur Verfügung stellen. Darüber hinaus sind für 2015 Fachgrundsätze geplant,
die die Kalibrierung beschreiben sowie Validierungsmethoden zur Verfügung stellen.
Aggregationstechniken
Die AG Aggregationstechniken hat sich im Berichtsjahr weiterhin mit verschiedenen Modellierungs-Techniken auseinandergesetzt, mit denen den fachlichen Anforderungen einer „Stochastik in der Stochastik“ Rechnung getragen werden kann. Die
Arbeiten an einer konsistenten Darstellung und Bewertung der
verschiedenen Methoden konnten im Wesentlichen abgeschlossen werden, sodass diese in Kürze veröffentlicht wird.
Auswirkungen von gesetzlichen Reformen auf
die Kapitalanlage
Die AG befasst sich mit aktuellen Gesetzesvorhaben und ihren Auswirkungen auf die Kapitalanlage von Versicherern. Ein
Hauptaugenmerk liegt dabei auf Fragestellungen zur Kapitalanlage unter Solvency II. Dazu wurde im Berichtsjahr ein
Musterversicherer modelliert, um verschiedene Effekte quantitativ darstellen zu können. Die AG hat sich zudem mit einer
Untersuchung und Einordnung der verschiedenen neuen Produktansätze mit modernen Garantien aus Sicht der Kapitalanlage befasst. Weitere Initiativen wie die Entwicklung rund um
das Thema „Finanztransaktionssteuer“ wurden von der AG
ebenfalls beobachtet. Daneben hat die AG im September 2014
die von der BaFin veröffentlichte Konsultation zum „Grundsatz der unternehmerischen Vorsicht“ umfassend kommentiert und ihre Anmerkungen an die Aufsicht weitergegeben.
Immobilien- und Infrastrukturinvestments im
Versicherungskontext
rungsumfeld. Auftrag der AG ist es, zu analysieren, wie Versicherer sich in dieser Asset-Klasse engagieren können und
welche Chancen und Risiken dabei zu beachten sind. Darüber hinaus wird die AG die angemessene Berücksichtigung
von Infrastrukturinvestments im Rahmen des ORSA analysieren. Erste Ergebnisse konnten im Rahmen der Herbsttagung
am 18. November 2014 in Hannover vorgestellt werden. Im
Bereich der Immobilien-Investments ist inzwischen eine sehr
gute und verlässliche Datengrundlage vorhanden, um überprüfen zu können, wie eine sachgerechte Berücksichtigung
dieser Asset-Klasse im Rahmen des ORSA-Prozesses erfolgen
kann.
Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht
des Verantwortlichen Aktuars
Die AG „Kapitalanlagethemen im Aktuarbericht“ hat 2012
zu dem gleichnamigen Thema ein Grundsatzpapier verfasst,
das als Hinweis verabschiedet wurde. Darauf aufbauend veröffentlicht die AG seitdem jährlich einen Ergebnisbericht zur
möglichen Darstellung aktueller Kapitalanlagethemen im Erläuterungsbericht des VA. Die diesjährigen Ergebnisse wurden im November 2014 den Verantwortlichen Aktuaren zur
Verfügung gestellt.
Kurs „Kapitalanlagen bei Versicherungen“
Neben den bereits bestehenden Weiterbildungsangeboten
hat der Ausschuss ein neues Seminarangebot für Aktuare mit
Interesse im Bereich Kapitalanlagen konzipiert. Im Seminar
sollen die Grundlagen für aus Versicherungssicht relevante
Anlageklassen und deren Produkte vermittelt werden. Praktiker der Kapitalanlage berichten dazu aus ihrer täglichen
Arbeit und ermöglichen somit ein genaues Verständnis der
Funktionsweise der Märkte bzw. der konkreten Produkte.
Eine Pilotveranstaltung soll 2015 stattfinden.
Kapitalanlagen der Vereinigung
Eine AG des Ausschusses berät die Vorstände von DAV und
DGVFM sowie die Geschäftsführung der DAA weiterhin regelmäßig hinsichtlich der eigenen Kapitalanlagen, überprüft
diese ständig und macht konkrete Anlagevorschläge.
Treffen mit dem BVI
Am 4. April 2014 hat ein Treffen von DAV-Vertretern mit dem
deutschen Fondsverband BVI in Frankfurt am Main stattgefunden. In einer konstruktiven Gesprächsatmosphäre standen
aktuelle Themen der Kapitalanlage in der Lebensversicherung und offene Fragen zum Reporting auf der Aktivseite unter Solvency II im Fokus. Es wurde vereinbart, die Gespräche
auf jährlicher Basis fortzusetzen.
Investments in (öffentliche) Infrastruktur treten immer stärker
in den Fokus institutioneller Investoren aus dem Versiche-
39
Ausschuss Krankenversicherung
Aufgaben
• der medizinische Fortschritt
Der Ausschuss Krankenversicherung ist mit allen aktuariellen
Themen der Kranken- und Pflegeversicherung befasst. Neben
Aktuaren aus der Unternehmenspraxis arbeiten auch Vertreter der BaFin und des PKV-Verbands sowie Wirtschaftsprüfer
und unabhängige mathematische Treuhänder im Ausschuss
mit. Zusammen behandeln sie sowohl aktuelle Herausforderungen im Kalkulationsmodell der PKV (z. B. Erstkalkulation,
Beitragsanpassungen, Niedrigzins) als auch weiterführende
Themen der Krankenversicherung (z. B. Market Consistent
Embedded Value oder Solvency II).
• die Situation auf den Kapitalmärkten
Ziel ist es, die Aktuare in der Krankenversicherung bei ihrer
spezifischen Tätigkeit zu begleiten und ihnen durch fachliche Standards sowie weitere Veröffentlichungen die maßgeblichen Leitlinien für ihre Arbeit an die Hand zu geben.
Zielsetzung und Struktur
Die Private Krankenversicherung ist aufgrund ihrer sozialpolitischen Funktion als integraler Bestandteil des gegliederten
Systems sehr detaillierten Regelungen unterworfen. Hierdurch
bedingt werden an die Tätigkeit des Aktuars große Anforderungen gestellt, denen er im Spannungsfeld zwischen aktuariellen Belangen, unternehmerischer Verantwortung, sozialpolitischem und gesetzlichem Auftrag nachkommen muss.
Der Beachtung der sich ständig verändernden Gegebenheiten im Gesundheitswesen kommt eine immer größere Bedeutung zu, insbesondere sind hier folgende Bereiche zu
nennen:
Dabei gilt es, die Entwicklungen im Bereich der Gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung oder der Versorgungsordnungen für den öffentlichen Dienst genau zu beobachten
und entsprechend darauf zu reagieren. Interne und externe,
rechtliche und betriebswirtschaftliche Aspekte bilden dabei
ein stark miteinander verwobenes Beziehungsgeflecht, dessen Beachtung für den Aktuar zur Erfüllung seiner gesetzlichen und unternehmerischen Aufgaben unverzichtbar ist.
Ausblick
Die Auswirkungen der Niedrigzinsphase auf die Private Krankenversicherung sowie die Vorbereitungen auf Solvency II
werden auch weiterhin im Fokus der Ausschussarbeit stehen.
Neben aktuellen Themen der Krankenversicherungsmathematik wird sich der Ausschuss auch bei der Vorbereitung des
Weltkongresses 2018, beim Projekt „Ausbildung 2018“ sowie bei Gesprächen mit Ministerien, Verbraucherschützern
und der Aufsicht mit seinem Fachwissen einbringen.
Um darüber hinaus den kalkulatorischen Anforderungen im
Bereich der Privaten Kranken- und Pflegeversicherung Rechnung zu tragen, wurden drei neue Arbeitsgruppen gegründet,
die 2015 erste Ergebnisse vorlegen und damit wichtige Standards für Aktuare liefern werden:
• Bildung neuer Tarifgemeinschaften
• die öffentliche Diskussion über die Ausgestaltung der
Sozialsysteme
• Beitragsbefreiung im Leistungsfall bei Pflegezusatzversicherungen
• die Einflussnahmen des Gesetzgebers hinsichtlich der
Rahmenbedingungen
• Erstellung und Inhalte technischer Berechnungsgrundlagen
Vorsitzender:
Roland Weber
Mitglieder:
Klaus Abt
Dr. Karl-Josef Bierth (stellv. Vorsitzender)
Dr. Ralph Brouwers
Holger Eich (Gast, seit Juni 2014)
Dr. Jan Esser
Dieter Förster
Dr. Ralph Maaßen
Norbert Mattar (Weiterbildungsbeauftragter)
Wiltrud Pekarek (Kommunikationsbeauftragte)
40
• die gestiegenen Sicherheitsanforderungen
Hanno Reich
Heinz-Werner Richter
Helga Riedel
Christian Schedel (seit Juni 2014)
Dr. Ulrich Stellmann
Dr. Rainer Wilmink
Prof. Dr. Ernst-Wilhelm Zachow
Christian Zöller
Ausschuss Krankenversicherung
Aktuarielle Methoden für moderatere Beitragsentwicklung
Der Ausschuss Krankenversicherung hat sich der Frage angenommen, wie die Entwicklung der Beiträge in der Privaten
Krankenversicherung moderater gestaltet werden kann. Insbesondere sollten überproportionale Beitragssteigerungen,
wie sie Versicherte im Alter zwischen 55 und 65 Jahren teilweise erfahren, abgemildert werden.
Der Ausschuss schlägt vor, die Zahlung des im Jahr 2000
eingeführten gesetzlichen Zuschlags altersabhängig in seiner
Höhe variieren zu lassen und die daraus angesparten Mittel
bereits früher als bisher für eine Stabilisierung des Beitrags
einzusetzen. Um diese Effekte zu verstärken, spricht sich der
Ausschuss darüber hinaus für eine Änderung der Kalkulationsordnung aus, um hohe Beitragssprünge infolge von Tarifwechseln abzumildern.
Aktuarielles Verfahren zur Festlegung des Rechnungszinses
Vor zehn Jahren hat der Ausschuss Krankenversicherung in
enger Abstimmung mit der BaFin ein anerkanntes und verbindliches Verfahren entwickelt, das jedem Krankenversicherungsunternehmen einen individuellen Höchstrechnungszins,
den aktuariellen Unternehmenszins (AUZ), liefert. Damit
haben Krankenversicherer einen niedrigeren Rechnungszins
anzusetzen, wenn sie perspektivisch die von der Kalkulationsverordnung vorgesehenen 3,5 Prozent nicht erwirtschaften. Um den Aktuaren insbesondere im Hinblick auf die
anhaltende Niedrigzinsphase eine Hilfestellung an die Hand
zu geben, wie ein geeigneter Rechnungszins ermittelt werden kann, erarbeitet der Ausschuss derzeit – ausgehend von
der DAV-Richtlinie zum AUZ – ein Verfahren zur Festlegung
des Rechnungszinses in der Privaten Krankenversicherung.
Nach- und Neukalkulation von Unisex-Tarifen
Der Ausschuss Krankenversicherung hat den Aktuaren mit dem
im Jahr 2012 veröffentlichten Fachgrundsatz eine wichtige Hilfestellung zur Erstkalkulation der Unisex-Tarife bereitgestellt.
Erste Analysen, auch von sachverständigen Dritten, zeigen, dass
diese Hinweise durchweg geholfen haben, eine angemessene
Kalkulation der Unisex-Tarife sicherzustellen. Der Ausschuss
hat sich 2014 speziell mit den Besonderheiten der Privaten
Krankenversicherung im Hinblick auf die Übergangsphase
nach Einführungsphase der Unisex-Tarife befasst und wird
dazu 2015 einen überarbeiteten Fachgrundsatz vorlegen.
Market Consistent Embedded Value in der
Krankenversicherung
Um eine realistische Bewertung des Versicherungsgeschäfts
zu erreichen, wurde 2009 vom CFO Forum ein Standard zur
Ermittlung eines Market Consistent Embedded Values (MCEV)
veröffentlicht. Weil darin aber vorwiegend das Geschäfts­
modell der Lebensversicherung behandelt wird, hat sich der
Ausschuss Krankenversicherung mit den Spezifika des marktkonsistenten Ansatzes im Hinblick auf die deutsche Private
Krankenversicherung beschäftigt. Entstanden ist eine umfangreiche Ausarbeitung, die am 4. Dezember 2014 durch
den Vorstand der DAV als Hinweis verabschiedet wurde.
Weitere Fachgrundsätze
Neben dem Hinweis zum MCEV in der Krankenversicherung
haben 2014 auch die beiden Ausarbeitungen zur sachgerechten Kalkulation gemäß § 12b VAG und zur Berücksichtigung von Leistungsänderungen in der Privaten Krankenversicherung das Verfahren für Fachgrundsätze der DAV durchlaufen und sind als Hinweise verabschiedet worden.
Solvency II und internationale Rechnungslegung
Das neue europäische Aufsichtsregime Solvency II hat auch
großen Einfluss auf die Aktuare in der Krankenversicherung.
Der Ausschuss hat daher zusammen mit dem PKV-Verband
eine Taskforce Solvency II ins Leben gerufen, die den Umsetzungsprozess der neuen Regelungen begleitet. Diese Gruppe
hat auch die von der BaFin im Hinblick auf Solvency II im
Sommer 2014 durchgeführte Vollerhebung begleitet, an der
sich zahlreiche Krankenversicherungsunternehmen auf freiwilliger Basis beteiligt haben.
Internationales
Der Ausschuss ist auch in den Gremien der IAA, der internationalen Aktuarvereinigung, vertreten und bringt sich dort in
der Health Section und im 2013 neu gegründeten Health
Committee ein. Ein besonderes Anliegen des Ausschusses ist
es, die deutsche Private Krankenversicherung – auch im Hinblick auf den Internationalen Aktuarkongress 2018 in Berlin
– weltweit stärker zu positionieren und ihre Bedeutung gegenüber den internationalen Kollegen vertieft darzustellen.
So plant der Ausschuss, einige seiner Ergebnisse zukünftig
auf Englisch zur Verfügung zu stellen. Auch im Scientific
Committee – dem Gremium, das mit der fachlichen Vorbereitung des Weltkongresses betraut ist – sind Mitglieder des
Ausschusses vertreten, um eine enge Anbindung an aktuelle
Fragestellungen der Krankenversicherung sicherzustellen.
Interessenvertretung und Gespräche
Als unabhängige Experten der Versicherungs- und Finanzmathematik sind Aktuare Mittler zwischen den Interessen von
Unternehmen und Verbrauchern. Der Ausschuss Krankenversicherung stand daher auch 2014 im Dialog mit dem Bundesministerium für Gesundheit und der BaFin. Darüber hinaus
wurden bei Gesprächen zwischen der DAV und Verbraucherschützern auch Themen der Privaten Krankenversicherung
diskutiert und für deren kollektive Sichtweise geworben.
41
Ausschuss Lebensversicherung
Aufgaben
Neben den klassischen aktuariellen Disziplinen, z. B. Herleitung und laufende Überprüfung von biometrischen Rechnungsgrundlagen wie Sterbe- und Invalidisierungswahrscheinlichkeiten, hat der Ausschuss Lebensversicherung Fragen der
Bewertung und Steuerung von Lebens­ver­siche­rungs­unter­
nehmen als wichtiges Feld der aktuariellen Analyse etabliert.
Insbesondere die Begleitung der Entwicklungen von IFRS und
Solvency II, in denen die stochastische Bewertung von Verbindlichkeiten eine bedeutende Rolle spielt, sind dabei zu
nennen. Die Verwendung von Methoden der modernen Finanzmathematik ermöglicht inzwischen einen direkten Vergleich von Garantieprodukten über verschiedene Märkte hinweg. Hier ist die Etablierung konsistenter Verfahren bei der
Bewertung von Rückstellungen und der Berechnung von Eigenmittelanforderungen aus aktuarieller Sicht ein vorrangiges Ziel. Eine Lehre aus der Finanzmarktkrise besteht darin,
dass genuin aktuarielle Ansätze zur Bewertung langlaufender
Versicherungsverbindlichkeiten erforderlich sind. Um die Wahr­
nehmung aktuarieller Erkenntnisse in der Öffentlichkeit zu
stärken, engagiert sich der Ausschuss in der Kommunikation
mit Presse und Politik, er konnte sich hierbei als respektierter
Gesprächspartner mit nachgewiesener Expertise etablieren.
Zielsetzung und Struktur
Der Ausschuss Lebensversicherung setzt sich derzeit aus 20
Mitgliedern zusammen, die sich mit den aktuariellen Fragestellungen im Bereich der Lebensversicherung auseinandersetzen. Hierbei wird auch ein reger Austausch mit dem GDV
sowie mit der BaFin – insbesondere durch entsprechende
Vertreter im Ausschuss – gepflegt. Darüber hinaus wurden
die spezifischen fachlichen Themen im Berichtsjahr durch die
Vorsitzender:
Norbert Heinen
Mitglieder:
Claudia Andersch (Kommunikationsbeauftragte)
Dr. Jürgen Bierbaum
Nils Dennstedt
Werner Faigle
Dr. Markus Faulhaber
Dr. Dr. Michael Fauser
Gerd-Michael Hartmann
Dr. Johannes Lörper
Dr. Alf Neumann
Lutz Oehlenberg (seit Juli 2014)
42
folgenden sieben Arbeitsgruppen des Ausschusses Lebensversicherung behandelt:
• Biometrische Rechnungsgrundlagen
• Best Estimate
• Embedded Value
• Rechnungszins
• Bewertung von Garantien
• Berücksichtigung der Kosten bei Deckungsrückstellungen
• HGB-Rechnungszins unter Solvency II
Die Arbeitsgruppen des Ausschusses haben sich im Jahr
2014 mit der anhaltenden Niedrigzinsphase und den sich
daraus ableitenden aktuariellen Fragestellungen befasst.
Ausblick
Zusätzlich zu den regelmäßig anstehenden Aufgaben wird
sich der Ausschuss Lebensversicherung in Zusammenarbeit
mit den zuständigen Gremien der DAV im Jahr 2015 weiter
mit der Einführung von Solvency II zum 1. Januar 2016 befassen. Darüber hinaus spielen weiterhin die Biometrischen
Rechnungsgrundlagen, wie die Untersuchung auf zukünftige
Angemessenheit der Sterbetafel DAV 2004 R, eine wichtige
Rolle in der Ausschussarbeit. Die turnusgemäße Überprüfung
und Weiterentwicklung von aktuariellen Fachgrundsätzen gehört zu den Kernaufgaben des Ausschusses. Zudem wird sich
das Gremium 2015 weiterhin auf den Ausbau und die Verstärkung der politischen Interessenvertretung der DAV insbesondere im Bereich der Lebensversicherung konzentrieren.
Ulrich Remmert
Dr. Michael Renz (stellv. Vorsitzender)
Dr. Kay-Uwe Schaumlöffel (bis Juni 2014)
Dr. Bodo Schmithals
Dr. Wilhelm Schneemeier
Dr. Herbert Schneidemann
Dr. Uwe Schrader (Weiterbildungsbeauftragter)
Roland Weber
Prof. Dr. Kurt Wolfsdorf
Martin Wurster (bis Ende 2014)
Ausschuss Lebensversicherung
Biometrische Rechnungsgrundlagen
Bewertung von Garantien
Die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen hat eine Unterarbeitsgruppe (UAG) „Turnusgemäße Überprüfung der Rententafel DAV 2004 R“ eingerichtet, die anhand aktueller Versicherten- und Bevölkerungsdaten untersuchen soll, ob die
Sterbetafel DAV 2004 R weiterhin angemessen ist.
Die AG Bewertung von Garantien hat sich unter anderem mit
der Kommentierung der ersten Welle von Durchführungsstandards und Leitlinien von EIOPA befasst. Dabei hat sie sich
vor allem auf die Bewertung der Rückstellungen konzen­
triert. Darüber hinaus hat die Arbeitsgruppe ihren Input zum
Thema Optionen und Garantien für das Cashflow-Modell
des GDV zugeliefert. Derzeit konzentriert sich die AG auf die
inhaltliche Überprüfung bzw. den Überarbeitungsbedarf der
Fachgrundsätze „Reservierung von Garantieprodukten“ „Bewertung von Fondsgebundenen Rentenversicherungen mit
Garantiefonds und Variable Annuities“ sowie „Optionsbewertung“, die das Revisionsverfahren durchlaufen.
Entsprechend des vorgesehenen Revisionsverfahrens für
Fachgrundsätze wurde eine UAG damit beauftragt, die Tafel
DAV 2008 P im Hinblick auf ihre Aktualität und inhaltliche
Richtigkeit zu überprüfen. Die Resultate wurden in einem
Ergebnisbericht festgehalten, der am 11. März 2015 vom
DAV-Vorstand verabschiedet wurde.
Der Bericht zur aktuellen Trendentwicklung und die Empfehlung der DAV zur Berücksichtigung der Trendentwicklung bei
der Bewertung von Rentenversicherungsbeständen im Jahr
2014 wurde am 22. Mai 2014 vom Ausschuss verabschiedet
und anschließend den Verantwortlichen Aktuaren im Rahmen der Regionaltreffen sowie im internen Bereich der Webseite unter Lebensversicherung zur Verfügung gestellt.
Zudem hat die AG Biometrische Rechnungsgrundlagen an
einer Überprüfung der Rechnungsgrundlagen für die Berufsunfähigkeit gearbeitet: Die vorgenommenen Datenauswertungen haben keine verlässliche Grundlage für eine neue
BU-Tafel DAV 2012 I ergeben, sodass die bestehende Tafel
DAV 1997 I gemäß dem entsprechenden Hinweis vom 5. Dezember 2012 weiterhin Bestand hat.
Des Weiteren hat die UAG Best Estimate zur Bestimmung des
„Best Estimate für biometrische Rechnungsgrundlagen in der
Lebensversicherung“ einen Hinweis erarbeitet, den der Vorstand der DAV am 18. September 2014 verabschiedet hat.
Die UAG Stornoabzüge untersucht derzeit das Thema, wie
die Angemessenheit des Stornoabzugs gegenüber dem Versicherungsnehmer zu begründen ist. Hierzu wird ein Ergebnisbericht erarbeitet, der im Laufe des Jahres 2015 erscheinen
und den im Jahr 2008 verabschiedeten DAV-Hinweis zu
Stornoabzügen in der Lebensversicherung im Grundsatz bestätigen wird.
Rechnungszins
Die AG Rechnungszins hat im Berichtsjahr turnusgemäß den
Zinsbericht 2016 der DAV erstellt. Nach ausführlicher Diskussion in der AG Rechnungszins, dem Ausschuss Lebensversicherung sowie dem DAV-Vorstand wurde der Zinsbericht 2016 der DAV am 28. Januar 2015 an das Bundes­
finanzministerium, die BaFin sowie den GDV versandt. Die
DAV schlägt vor dem Hintergrund des Inkrafttretens von
Solvency II für das Jahr 2016 eine Beibehaltung des Höchstrechnungszinses in der Höhe von 1,25 Prozent vor.
Höchstrechnungszins unter Solvency II
Anlässlich der zwischenzeitlichen Entwicklungen erfolgte
eine Überprüfung und Aktualisierung des Ergebnisberichts
zum Vorschlag über die Festlegung eines handelsrechtlichen
(Höchst-)Rechnungszinses unter Solvency II. Die AG hat den
aktuellen Stand ihrer Überlegungen in einem Artikel für den
„Aktuar Aktuell“ und als Argumentationspapier in Form eines
Foliensatzes zusammengefasst. Beide Unterlagen wurden der
BaFin zur Verfügung gestellt und dienten als Vorbereitung und
Arbeitsunterlage eines gemeinsamen ganztägigen Workshops
am 11. September 2014 zur Vertiefung des Themas. Ein weiterer solcher Workshop ist im Frühjahr 2015 vorgesehen.
Zinszusatzreserve
Eine zum Thema Zinszusatzreserve eingerichtete Arbeitsgruppe hat einen Vorschlag für eine Anpassung des Verfahrens zur
Bildung der Zinszusatzreserve in der verschärften Niedrigzinsphase erarbeitet, der als Diskussionsgrundlage für einen
Dialog mit der BaFin dienen soll. Insbesondere wurde das
darin erkannte Kalibrierungsproblem während des Gesprächs
zwischen DAV und BaFin am 4. Februar 2015 diskutiert.
Außerdem war der Ausschuss maßgeblich an der am 28. Mai
2014 veröffentlichten Stellungnahme der DAV zum beschlossenen Lebensversicherungsreformgesetz beteiligt. Als positiv
wurde die Neuregelung der Beteiligung an den Bewertungsreserven bewertet, während die Kopplung der Begrenzung
der auszuschüttenden Bewertungsreserven auf fest-verzinsliche Kapitalanlagen mit einer Ausschüttungssperre von Bilanzgewinnen deutlich kritischer gesehen wurde. Außerdem
hat der Ausschuss einen wichtigen Beitrag zu den Stellungnahmen der DAV zur VAG-Novelle in Bezug auf die Umsetzung von Solvency II in deutsches Recht geleistet.
Alle veröffentlichten Fachgrundsätze sind den DAV-Mitgliedern im geschlossenen Bereich des Internetauftritts unter
Lebensversicherung zugänglich.
43
Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität
Aufgaben
Der Querschnittsausschuss Rechnungslegung und Solvabilität bearbeitet und koordiniert diesbezügliche spartenübergreifende Themen in enger Zusammenarbeit mit den spartenbezogenen Fachausschüssen der DAV. Schwerpunkte sind die
internationalen Projekte Solvency II und IFRS 4, die Rechnungslegung nach HGB sowie Fragen rund um das Thema
Risikomanagement. Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des Projekts Solvency II ist die DAV bestrebt, auf allen
Ebenen aktiv an der Diskussion teilzunehmen. Dazu zählt
insbesondere die Unterstützung der Actuarial Association of
Europe (AAE) und der ihr angeschlossenen Gremien, in denen
die DAV kompetent vertreten ist. Darüber hinaus engagiert
sich die DAV über die Komitees der IAA stark für die Arbeit
der International Association of Insurance Supervisors (IAIS)
bzw. des International Accounting Standards Board (IASB).
Zielsetzung und Struktur
Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität veranlasst
bzw. koordiniert Arbeitspapiere und Stellungnahmen, die den
entsprechenden Ausschüssen sowie auch internationalen Vereinigungen wie der AAE oder der IAA zugeleitet werden. Dabei steht der Ausschuss zudem für die internationalen Delegierten der DAV als Ansprechpartner zur Verfügung, um sie bei
ihrer Mitarbeit in den verschiedenen Gremien zu beraten.
Zu diesem Zweck hat der Ausschuss sieben Arbeitsgruppen
eingerichtet:
• Im Fokus der beiden Arbeitsgruppen Solvabilität stehen
die Empfehlungen der EU-Kommission und von EIOPA
zum neuen Aufsichtssystem Solvency II sowie deren Umsetzung.
unter Solvency II auf und erarbeitet dazu Hilfestellungen
für Aktuare.
• Die Arbeitsgruppe Gruppenaufsicht setzt sich mit den
spezifischen Fragestellungen der Aufsicht von Versicherungsgruppen unter Solvency II auseinander.
• Die Arbeitsgruppe HGB beschäftigt sich mit Themen rund
um die Rechnungslegung nach HGB. Der Schwerpunkt
liegt dabei auf den Überlegungen zur Ausgestaltung
künftiger HGB-Vorschriften für Versicherungsunternehmen unter Solvency II.
• Wichtige Themen der Arbeitsgruppe IFRS ergeben sich aus
dem gleichnamigen Versicherungsprojekt und dessen Auswirkungen auf die deutschen Versicherungsunternehmen.
• Die Arbeitsgruppe Risikomanagement befasst sich neben
allgemeinen Fragestellungen zum Thema Risikomanagement insbesondere auch mit lokalen regulatorischen Anforderungen, dem Thema Governance unter Solvency II,
der Berichterstattung aus Sicht des Risikomanagements
sowie mit Fragen rund um den ORSA-Prozess.
Ausblick
Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität hat im Hinblick auf Vorbereitung und Implementierung von Solvency II
wertvolle Hilfestellungen geleistet. Mit Inkrafttreten der neuen
Regelungen ab dem 1. Januar 2016 ist zudem eine intensive
Begleitung bei der Operationalisierung dieser Regelungen
erforderlich, die künftig vom Ende 2014 neu gegründeten
Ausschuss Enterprise Risk Management übernommen wird.
Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität wird sich
daher künftig verstärkt mit Fragestellungen der nationalen
und internationalen Rechnungslegung befassen und das Spek­
trum der in diesem Bereich behandelten Themen erweitern.
• Die Arbeitsgruppe Berichtspflichten greift die Berichtspflichten der Versicherungsmathematischen Funktion
Vorsitzender:
Dr. Michael Renz
Mitglieder:
Siegbert Baldauf
Bharat Bhayani
Nils Dennstedt
Rainer Fürhaupter
Dr. Maximilian Happacher (stellv. Vorsitzender)
Bernd Heistermann (Kommunikationsbeauftragter)
Laszlo Hrabovszki
Dr. Dieter Köhnlein
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Dr. Ralf Krüger (Weiterbildungsbeauftragter)
Klaus-Peter Mangold
Lutz Oehlenberg (bis Juni 2014)
Hanno Reich
Andreas Sanner
Dr. Kay-Uwe Schaumlöffel (seit Juli 2014)
Thomas Adrian Schmidt
Dr. Georg Thurnes
Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität
Mit Inkrafttreten der Omnibus-II-Richtlinie am 22. Mai 2014
und der delegierten Rechtsakte zur Solvency-II-Richtlinie am
17. Januar 2015 ist der Gesetzgebungsprozess zu Solvency II
auf den Stufen 1 und 2 nunmehr abgeschlossen, sodass das
neue europäische Aufsichtsregime wie geplant ab dem 1. Januar 2016 in Kraft treten kann. Der Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität hat sich 2014 aktiv in den politischen
Willensbildungsprozess zu Solvency II eingebracht und darüber hinaus Papiere für die aktuarielle Tätigkeit der DAVMitglieder unter den neuen Regelungen erarbeitet.
Versicherungsmathematische Funktion
Die Solvency-II-Richtlinie sieht ein System von vier Schlüsselfunktionen vor, wobei der Versicherungsmathematischen Funktion (VMF) eine besondere Bedeutung zukommt. Sie koordiniert u. a. die Berechnung der versicherungstechnischen
Rückstellung, validiert die Daten, überprüft Annahmen und
Methoden. Diese Funktion erfordert daher fundierte Kenntnisse der Versicherungs- und Finanzmathematik, über die in
der Regel nur Aktuare verfügen. Der Ausschuss hat sich daher
aus aktuarieller Sicht mit Ausgestaltungsmöglichkeiten der VMF
beschäftigt und im Sommer 2014 ein ausführliches Kompendium veröffentlicht, das laufend überprüft und an die jeweils
aktuelle rechtliche Situation angepasst werden soll.
Own Risk and Solvency Assessment (ORSA)
Gemäß der Solvency-II-Richtlinie ist ab 2016 eine unternehmenseigene Risiko- und Solvabilitätsbeurteilung (ORSA)
durchzuführen, zu der die in den Unternehmen tätigen Aktuare einen wesentlichen Beitrag leisten werden. Der Ausschuss hat daher ein prototypisches Inhaltsverzeichnis eines
solchen Berichts erarbeitet, das eine beispielhafte Strukturierung für einen regulären ORSA-Report eines Einzelunternehmens vorstellt. Sobald erste Erfahrungen mit der Erstellung
des ORSA-Berichts vorliegen, soll das Papier entsprechend
aktualisiert werden.
Solvency II auf Gruppenebene
Der Ausschuss befasst sich auch mit den Auswirkungen von
Solvency II auf Versicherungsgruppen, die aufgrund der komplexen Struktur solcher in der Regel international agierender
Konzerne besondere Herausforderungen für die dort tätigen
Aktuare darstellen. Speziell hat der Ausschuss die risikomindernde Wirkung der versicherungstechnischen Rückstellungen
unter Solvency II auf Ebene einer Gruppe analysiert und die
Ergebnisse in einem Papier zusammengefasst.
Solvency-II-Konsultationen von EIOPA und BaFin
Zur Vorbereitung auf Solvency II veröffentlichen die europäische und die deutsche Aufsichtsbehörde regelmäßig Entwür-
fe von Leitlinien, Standards und sonstigen Verlautbarungen
und bitten die davon betroffenen Stakeholder um eine Stellungnahme. Die Expertise der Aktuare wird dabei von BaFin
und EIOPA sehr geschätzt, sodass die Kommentierungen von
DAV und AAE eine wichtige Rolle im Konsultationsprozess
spielen. Die Arbeitsgruppen des Ausschusses Rechnungslegung
und Solvabilität haben 2014 umfangreiche Kommentierungsarbeiten geleistet, die entweder direkt an die BaFin weitergeleitet oder über die AAE bei EIOPA eingereicht wurden. Die
Koordination dieser zahlreichen Aktivitäten hat für die DAV
Siegbert Baldauf übernommen, der zudem das Solvency-IIProjekt bei der AAE leitet und sich im Namen von DAV und
AAE bei zahlreichen Stakeholdertreffen, Workshops, Anhörungen und Konferenzen in Politik und Aufsicht einbringt.
Nationale Rechnungslegung
Neben dem europäischen Großprojekt Solvency II ist der
Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität auch für spartenübergreifende aktuarielle Aspekte der Rechnungslegung
verantwortlich. Der Ausschuss zeigt sich besorgt darüber,
dass es in der anhaltenden Niedrigzinsphase für viele Versicherer zunehmend schwierig wird, die zum Aufbau der
sogenannten Zinszusatzreserve erforderlichen Mittel bereitzustellen. Er hat daher 2014 ein Argumentationspapier verabschiedet, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Zinszusatzverpflichtungen in der Deckungsrückstellung über die
Zinszusatzreserve hinaus berücksichtigt werden können.
Internationale Rechnungslegung
Auch mit Fragestellungen der internationalen Rechnungslegung, insbesondere im Hinblick auf IFRS 4, ist der Ausschuss
befasst. Im Jahr 2014 wurden ausgewählte Aspekte des von
einer großen Anzahl internationaler Versicherungsunternehmen erarbeiteten Industry Proprosals zu IFRS 4 gesichtet und
deren Bedeutung für deutsche Versicherungsunternehmen
geprüft. Der Ausschuss verfolgt darüber hinaus die aktuellen
Entwicklungen beim IASB und wird sich weiterhin in diese
Diskussion einbringen.
Risikomanagement
Auch für das Thema Risikomanagement zeichnet der Ausschuss verantwortlich und behandelt spartenübergreifende
Aspekte der Risikoquantifizierung und -modellierung. Auch
Fragestellungen zum ORSA-Bericht, zur aktuariellen Governance sowie zu Risikoberichten werden behandelt. Wegen
der zentralen Rolle, die das Thema Risikomanagement zukünftig für Aktuare insbesondere im Hinblick auf die Einführung von Solvency II spielen wird, hat der Vorstand der DAV
Ende 2014 einen eigenständigen Ausschuss Enterprise Risk
Management gegründet, der das Thema Risikomanagement
aus aktuarieller Sicht umfassend bearbeiten wird.
45
Ausschuss Schadenversicherung
Aufgaben
Der Ausschuss Schadenversicherung ist als ständiger Ausschuss mit fachlichen Fragen der Schaden- und Unfallversicherung befasst.
• Schadenreservierung
Darüber hinaus fördert der Ausschuss die beruflichen Interessen der in diesem Bereich in Deutschland tätigen Aktuare,
sei es in der Versicherungswirtschaft, in Beratungshäusern,
Finanzinstituten, Behörden oder in Forschung und Lehre.
• Interne Risikomodelle
Der Ausschuss versteht es als seine Aufgabe,
Außerdem ist die Arbeitsgruppe Solvabilität Nicht-Leben, die
organisatorisch dem Ausschuss Rechnungslegung und Solvabilität zuzuordnen ist, in den Ausschuss eingebunden.
• die Qualifikation der DAV-Mitglieder und die Fachkunde
in der Praxis zu fördern,
• die Gremien der DAV, insbesondere den Vorstand, in
allen fachlichen Fragen zu beraten und
• sich dabei mit weiteren zuständigen Gremien innerhalb
der DAV abzustimmen sowie den steten Informationsund Erfahrungsaustausch mit Partnerorganisationen, Behörden und anderen Vereinigungen zu pflegen.
Des Weiteren bildet die Unterstützung der DAA in allen Fragen der Aus- und Weiterbildung von Aktuaren im Bereich der
Schadenversicherungsmathematik einen weiteren Schwerpunkt der Ausschussarbeit.
Zielsetzung und Struktur
Die im Ausschuss vertretenen Mitglieder bilden das gesamte
Spektrum an Tätigkeits- und Kompetenzfeldern der in der
Schaden- und Unfallversicherung tätigen Aktuare ab. Dabei
wird großer Wert darauf gelegt, dass dies insbesondere hinsichtlich Versicherungszweigen, Institutionen und spezieller
Methodenkompetenz gewährleistet ist.
Vorsitzender:
Detlef Frank
Mitglieder:
Dr. Jens Bartenwerfer (Gast)
Dr. Hans-Peter Boller (bis November 2014)
Dr. Dorothea Diers
Dr. Olaf Ermert (seit September 2014)
Dr. Clemens Frey (seit Juni 2014)
Rainer Fürhaupter
Peter Gorontzy
Prof. Dr. Maria Heep-Altiner
Anja Jutzi (Kommunikationsbeauftragte)
Dr. Dieter Köhnlein
46
Im Berichtsjahr erfolgte die fachliche Arbeit des Ausschusses
in vier Arbeitsgruppen zu aktuariellen Fragestellungen aus
folgenden Feldern:
• Tarifierungsmethodik
• Aus-/Weiterbildung
Schließlich ist der Ausschuss auch mit der AAE (Actuarial
Association of Europe) und der IAA (International Actuarial
Association) verbunden und bringt sich über diese in internationale Diskussionen ein.
Seine Ergebnisse stellt der Ausschuss den Vereinsmitgliedern
unter anderem im geschlossenen Bereich des Internetauftritts
der DAV zur Verfügung und berichtet regelmäßig in der Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ über seine Aktivitäten.
Ausblick
Besondere Herausforderungen, die das berufliche Umfeld
von Schadenversicherungsaktuaren prägen, ergeben sich
nach wie vor aus den laufenden Veränderungen der Rahmenbedingungen, die unter anderem durch die Einführung
von Solvency II und der damit einhergehenden Professionalisierung des Risikomanagements und der Internationalisierung der Rechnungslegung bestimmt werden.
Dr. Matthias Land (seit Juni 2014)
Klaus-Peter Mangold (stellv. Vorsitzender)
Eberhard Müller
Lutz Oehlenberg (bis August 2014)
Prof. Dr. Michael Radtke
Dr. Jürgen Reinhart
Dr. Ulrich Riegel (Weiterbildungsbeauftragter)
Dr. Gerald Sussmann
Roland Voggenauer – Graf von Bothmer
Axel Wolfstein (Kommunikationsbeauftragter)
Ausschuss Schadenversicherung
Schadenreservierung
Im Berichtsjahr 2014 konnte die Arbeitsgruppe den Ergebnisbericht „Best Estimates in der Schaden-/Unfallversicherung“,
der Grundsätze und Anwendungsfragen bei der Ermittlung
von besten Schätzwerten (Best Estimates) für bilanzielle und
aufsichtsrechtliche Zwecke von Erst- und Rückversicherungsunternehmen behandelt, fertigstellen. Der Bericht konzentriert sich insbesondere auf die Berichterstattung nach den
Anforderungen von Solvency II und steht Mitgliedern auf der
DAV-Website zur Verfügung. Die zuständige Unterarbeitsgruppe plant, den Bericht im kommenden Berichtsjahr um
Gesichtspunkte der Prämienrückstellung zu erweitern.
Wie geplant, wurde der umfangreiche Ergebnisbericht „Zins
und Inflation in der Schaden-/Unfallversicherung“ ins Englische übersetzt, um auch die internationale Diskussion zum
Thema mitgestalten zu können. Momentan wird eine Methodensammlung zu diversen Themen der Schadenreservierung
erarbeitet. Dabei sollen zunächst praktische Fragestellungen
und Vorgehensweisen zum Thema „Unterjährige Reservierung“ behandelt werden. Außerdem ist ein Ergebnisbericht
geplant, der die praktischen Probleme beim Übergang von
Brutto- auf Nettoreserven behandelt. Die Planung der weiteren Projekte umfasst eine Überprüfung und mögliche Aktualisierung der bestehenden Reservierungshinweise sowie die
Beobachtung und Begleitung des Solvency-II-Prozesses im
Hinblick auf Themen der Schadenreservierung.
für die Aus- und Weiterbildung von Aktuaren zur Verfügung
gestellt werden soll. Momentan werden Konzepte und mögliche Varianten für die Umsetzung des Planspiels erarbeitet.
Perspektivisch wird die Arbeitsgruppe in den neuen Querschnittsausschuss Enterprise Risk Management eingegliedert
werden.
Tarifierungsmethodik
Die Arbeitsgruppe arbeitete im Berichtsjahr schwerpunktmäßig
an der zweiten, erweiterten Auflage des Buchs „Aktuarielle
Methoden der Tarifgestaltung in der Schaden-/Unfallversicherung“ aus der Schriftenreihe Versicherungs- und Finanzmathematik der DGVFM. Im Fokus des Buchs stehen die
konkreten Arbeitsschritte eines Tarifaktuars, die entsprechend
umfänglich beleuchtet werden. Die Neuauflage wird unter
anderem Erweiterungen zu den Themen Rückversicherung
und Credibility enthalten. Dabei wird das Thema Credibility
einerseits anhand einer Praxisstudie illustriert, andererseits
aber auch im Zusammenhang mit Generalized Linear Models untersucht. Darüber hinaus wurde ein Kapitel zum Thema Best Practice aufgenommen, das insbesondere die Grenzen der Kalkulierbarkeit demonstriert. Die Herausgabe des
Buchs ist für Herbst 2015 geplant.
Außerdem veröffentlichte die Arbeitsgruppe in der Dezemberausgabe des Magazins „Aktuar Aktuell“ einen Artikel über
die Modellierung von Naturkatastrophen.
Interne Risikomodelle
Aus- und Weiterbildung
Auch im aktuellen Berichtsjahr konzentrierte sich die Arbeitsgruppe auf die Weiterentwicklung des Simulations­
modells der Feldafinger Brandkasse. Unter www.feldafingerbrandkasse.de stehen Interessierten die wesentlichen Daten
dieser Fallstudie zur Verfügung. Darüber hinaus profitieren
auch die Bereiche Aus- und Weiterbildung von der Fallstudie: Für die Ausbildung im Grund- und Spezialwissen sowie
für die CERA-Zusatzqualifikation werden Methoden und Ergebnisse der Fallstudie von der Arbeitsgruppe zur Verfügung
gestellt. Die Arbeitsgruppe veröffentlicht in der DAV-Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“ außerdem regelmäßig Beiträge
über die Erstellung, Validierung und Anwendung Interner
Modelle im Unternehmenssteuerungskontext. Überdies diskutiert sie Methoden zur Modellierung von Naturgefahren
sowie aktuelle Themen im Hinblick auf die Standardformel
unter Solvency II und mögliche Umsetzungen innerhalb von
Internen Modelle.
Die Arbeitsgruppe befasst sich mit sämtlichen Fragen der
Aus- und Weiterbildung im Bereich der Schadenversicherung, wobei die Förderung und die Qualitätssicherung einer
praxisnahen Ausbildung im Fokus ihrer Arbeit stehen. Dazu
unterstützt die Arbeitsgruppe beispielsweise die Erweiterung
des Angebots an Weiterbildungsveranstaltungen zu Themen
der Schadenversicherung: So sucht sie unter anderem Referenten für Webinare oder Vorträge im Rahmen der regionalen Gruppen von „DAV vor Ort“. Auch Themen von aktueller
oder besonderer Relevanz für die Schadenversicherungsmathematik werden von der Arbeitsgruppe hierfür identifiziert.
In Anbetracht des Weltkongresses der Aktuare 2018 in Berlin
möchte die Arbeitsgruppe ihre Modellerfahrung nutzen, um
ein virtuelles Planspiel für die Teilnehmer anzubieten, das
aber auch nach seiner Verwendung auf dem Weltkongress
Gleichzeitig begleitet die Arbeitsgruppe das DAV-Reformprojekt „Ausbildung 2018“. In diesem Rahmen erarbeitete sie
im Berichtsjahr 2014 einen Lernzielvergleich mit anderen
Aktuarvereinigungen und internationalen Vorgaben für den
Bereich Schadenversicherung, der eine umfassende Abbildung der Schaden-/Unfallversicherung in der DAV-Ausbildung zeigte. Im nächsten Schritt wird die Arbeitsgruppe
einen Vorschlag für die Umstrukturierung der Ausbildungsinhalte zur Schadenversicherung im Bereich des Grundwissens
vorlegen.
47
Die Fachgruppen
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PENSIONS-Gruppe
Am 28. April 2014 fand in Bonn die 18. Tagung der PENSIONSGruppe statt. Der Leiter der Fachgruppe, Dr. Richard Herrmann, moderierte die Vortragsveranstaltung mit rund 420
Teilnehmern.
Neufassung der Pensionsfondsrichtlinie IORP II
Der Auftaktvortrag wurde von Jung Lichtenberger gehalten.
Einleitend erläuterte er, dass die EU-Kommission ein Maßnahmenpaket für die Deckung des langfristigen Finanzierungsbedarfs der europäischen Wirtschaft plant. Zentrales
Element dieser Maßnahmen ist die Überarbeitung der Richtlinie 2003/41/EG über die Tätigkeiten und die Beaufsichtigung von Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung
(EbAV). Die Vorgängerrichtlinie (IORP I) aus dem Jahr 2003
soll damit ersetzt werden.
Der Richtlinienentwurf verfolgt im Wesentlichen die Ziele,
die Unternehmenssteuerung und das Risikomanagement der
EbAV zu professionalisieren, die Informationsübermittlung
an die Versorgungsanwärter und Leistungsempfänger zu vereinfachen und zu verdeutlichen sowie die grenzüberschreitende Tätigkeit zu vereinfachen. Eine Umsetzung in nationales Recht ist bis zum 31. Dezember 2016 vorgesehen.
Aktuelle Entwicklungen des Pensionsfonds in Deutschland
Im zweiten Vortrag gab Klaus Schott einen Überblick über
die Entwicklung des Pensionsfonds in Deutschland seit 2004
und erläuterte dessen Verbreitung anhand der Aufteilung der
Deckungsmittel in der betrieblichen Altersversorgung (bAV)
auf die einzelnen Durchführungs­wege.
Anschließend zeigte er auf, dass die im April 2013 beschlossene Änderung der Definition des Pensionsfonds in § 112
VAG eine wichtige Neuregelung darstellte: Damit erhält der
Pensionsfonds aufsichtsrechtlich zum einen die Möglichkeit,
bei Rentenleistungen ein Kapitalwahlrecht vorzusehen und
zum anderen die Möglichkeit, die Leistung originär als Kapitalzahlung zu erbringen. Dadurch wird etwa die Übernahme
von Direktzusagen oder Unterstützungskassenzusagen durch
den Pensionsfonds erleichtert.
Im Anschluss schilderte er die mit der Neuregelung verbundenen Auswirkungen für die Rechnungsgrundlagen der Aktuare und verwies dabei auf bereits vorhandene Instrumentarien der DAV, insbesondere die Richtlinie Biometrische
Rechnungsgrundlagen und Rechnungszins bei Pensionskassen und Pensionsfonds von 2012.
Unisex-Tafeln in der bAV
In seinem Vortrag erinnerte Dr. Rainer Berntzen an das „Test
Achats“-Urteil des EuGH für den Bereich des Versicherungs-
wesens und verwandter Finanzdienstleistungen, nach dem
das Geschlecht nicht mehr als Tarifkriterium berücksichtigt
werden darf. Bezüglich der Auswirkung für die bAV herrscht
im Allgemeinen die Meinung, dass die Leitlinie keinen
rechtsverbindlichen Charakter hat, sondern eine rechtliche
Klärung nur durch ein entsprechendes EuGH-Urteil zur bAV
möglich ist.
Dr. Berntzen erläuterte, dass sich die Unisex-Modellierung
in der bAV durch ihre Besonderheiten „Kompaktbewertung“,
„kollektiver Hinterbliebenenansatz“ und „Verwendung von
Rechnungsgrundlagen 2. Ordnung“ sehr komplex gestaltet.
Daher erfolgt die Unisex-Modellierung innerhalb eines Richttafel-Modells als abstrakte Mischungstheorie. Grundsätzlich
stehen als Modellansätze das Basistafel- und das Generationentafelmodell zur Verfügung.
Bewertung von Cashflows in der bAV mithilfe
von Markov-Ketten
Im Schlussvortrag erläuterte Prof. Dr. Ralf Knobloch, dass die
Bewertung von Cashflows, z. B. mit dem Barwert, eine klassische Aufgabenstellung in der Pensionsversicherungsmathematik bzw. der bAV darstellt. Festzustellen ist darüber hinaus:
Die wesentlichen Merkmale eines bAV-Modells entsprechen
den Modellmerkmalen einer inhomogenen Markov-Kette.
Neben den bekannten mathematischen Methoden zur Bewertung von Cashflows liegt es daher nahe, die Theorie der
Markov-Ketten in der Pensionsversicherungsmathematik bzw.
der bAV anzuwenden.
Prof. Knobloch erläuterte das allgemeine jährliche Modell
einer inhomogenen Markov-Kette: Demnach lässt sich der
erwartete Barwert der zukünftigen Zahlungen (Zufallsvariable)
mithilfe der Modellparameter, insbesondere der Anfangsverteilung, der Übergangsmatrizen und der Leistungsvektoren,
berechnen.
Anschließend erklärte und veranschaulichte er, wie sich dieses Markov-Modell in ein bAV-Modell umsetzen lässt. Darauf aufbauend führte er eine Modifikation des jährlichen
Bewertungsmodells auf den unterjährigen Fall durch.
In seinem Fazit hielt er fest, dass die bAV grundsätzlich mithilfe von Markov-Ketten modelliert werden kann. In einfachen Beispielen, z. B. Festrenten, ist dies auch EDV-technisch
umsetzbar und liefert die gleichen Ergebnisse wie das Formelwerk der Richttafeln. Wesentlicher Vorteil des MarkovModells besteht in dem theoretischen Zugang über eine Formel für alle Anfangszustände. Zudem sind Änderungen der
Standardannahmen im Modell leicht umsetzbar. Nachteilig
könnte ggf. die EDV-technische Umsetzung komplexerer Versorgungsfälle sein.
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KRANKEN-Gruppe
Am 28. April 2014 fand im Rahmen der gemeinsamen Jahrestagung von DAV und DGVFM die 25. Tagung der KRANKENGruppe in Bonn statt. Die Leiter der Fachgruppe, Christian
Zöller und Prof. Dr. Henryk Zähle, moderierten die halbtägige Vortragsveranstaltung mit knapp 320 Teilnehmern im ehemaligen Plenarsaal des deutschen Bundestages.
Solvabilitätsvorschriften für Krankenversicherer –
ein Überblick
Im Auftaktvortrag gab Dr. Erich Schneider einen Überblick
über die Vorschriften und Anforderungen an die Bestimmung
des Solvenzkapitals. Zunächst diskutierte er die Struktur der
Solvenzbilanz und die Zusammensetzung der anrechnungsfähigen Eigenmittel. Hinsichtlich des Passivpostens der versicherungstechnischen Rückstellungen stellte er den Grundsatz
des inflationsneutralen Bewertungsverfahrens – INB-Verfahren – dar, das die medizinische Inflation aufgrund der Möglichkeit von Beitragsanpassungen vernachlässigt. Der zweite
Teil des Vortrags war der Bestimmung der Solvenzkapitalanforderung (SCR) gewidmet. Der Referent thematisierte die Zerlegung des Gesamtrisikos in verschiedene Einzelrisiken und
erläuterte, wie die Aggregation der einzelnen erforderlichen
Kapitalbeträge unter gewissen Modellannahmen zu erfolgen
hat. Einige Risikoquellen wurden ebenso wie die Adjustierung des SCR aufgrund von Überschussbeteiligung und latenten Steuern detailliert erörtert. Dr. Schneider räumte an
einigen Stellen den pragmatischen Charakter des Vorgehens
ein, verwies aber gleichzeitig auf die Komplexität der Materie sowie die Notwendigkeit, dass die entwickelten Verfahren
in der Praxis mit einem vertretbaren Aufwand umsetzbar sein
müssen.
Solvency II: Ist das INB-Verfahren eine angemessene Vereinfachung zur Bewertung der versicherungstechnischen
Rückstellungen?
Im zweiten Vortrag knüpfte Dr. Jan-Philipp Schmidt an die
Ausführungen des vorigen Vortrags an. Nach einer Diskussion der regulatorischen Anforderungen an die Prüfung der
Angemessenheit von Bewertungsverfahren ging der Referent
auf die Aspekte des INB-Verfahrens ein, die hinsichtlich ihrer
Angemessenheit zu analysieren sind. Genannt wurden hier
insbesondere Rechnungszinsanpassungen, die Bewertung und
Behandlung (zukünftiger) versicherungstechnischer Überschüsse sowie die Rückstellung für die Prämienermäßigung
im Alter. Im Anschluss stellte Dr. Schmidt einen alternativen
Bewertungsansatz vor, der auf sogenannten Bilanzprojektionen basiert. Durch die explizite „Projektion“ von HGBBilanz und -GuV können unternehmensspezifische Charakteristika besser berücksichtigt und die Aussagekraft der
Prognose zukünftiger Zahlungsströme u. U. gesteigert werden. Ein solches Verfahren impliziert einen erhöhten Model-
50
lierungsaufwand. Als Ausgangspunkt schlug der Vortragende
ein ggf. vorhandenes ALM-Projektionsmodell vor, wobei im
ersten Schritt in der Regel eine Bewertung auf Basis einer
deterministischen Projektionsrechnung zielführend ist. Zum
Abschluss berichtete Dr. Schmidt von Fallstudien aus der Praxis, in denen sowohl das INB-Verfahren als auch Bilanzprojektionen zum Einsatz kamen.
Sachgerechte Kalkulation gemäß § 12b VAG
Gegenstand des Vortrags von Antonius Gartmann war Satz 4
von § 12b (2) VAG, demzufolge eine Beitragsanpassung insoweit nicht erfolgt, als die Versicherungsleistungen zum
Zeitpunkt der Erst- oder einer Nachkalkulation unzureichend
kalkuliert waren und ein ordentlicher oder gewissenhafter
Aktuar dies insbesondere anhand der zu diesem Zeitpunkt
verfügbaren statistischen Kalkulationsgrundlagen hätte erkennen müssen. Herr Gartmann berichtete über die Arbeit
des Arbeitskreises, dessen Auftrag die Erarbeitung eines Hinweispapiers war, in dem der Frage nachgegangen werden
sollte, ob bzw. wann von einem Ausschluss des Rechts zur
Beitragsanpassung im obigen Sinne auszugehen ist. Zunächst
erläuterte er die Sicht der Arbeitsgruppe über die Tatbestandsmerkmale des Ausschlusstatbestands. Nach dem Wortlaut des Gesetzes geht es hierbei zwar ausschließlich um die
Rechnungsgrundlagen Versicherungsleistungen und Sterbewahrscheinlichkeiten, nach Ansicht der Arbeitsgruppe wirkt
die Vorschrift jedoch auf alle Rechnungsgrundlagen, da sonst
der Sinn und Zweck der Vorschrift nicht erfüllt würde. Den
ersten Teil des Vortrags beendete Herr Gartmann mit der Darstellung der Rechtsfolgen einer unzureichenden Kalkulation;
im zweiten Teil diskutierte er die vom Arbeitskreis zusammengestellten Mindeststandards einer sachgerechten Kalkulation.
Am 18. November begrüßte Christian Zöller, der die KRANKEN-Gruppe gemeinsam mit Prof. Dr. Henryk Zähle leitet, die
rund 120 Teilnehmer zur 26. Tagung der KRANKEN-Gruppe
im Maritim Airport Hotel in Hannover.
Aktuarielle Methoden zur Beitragsverstetigung
Im Auftaktvortrag stellte Wiltrud Pekarek die Ergebnisse der
DAV-Arbeitsgruppe „Aktuarielle Methoden zur Beitragsverstetigung“ vor. Ziel der Arbeitsgruppe war es, ein Verfahren
zu entwickeln, mit dem ein moderater Beitragsverlauf erreicht werden kann. Der Beitrag sollte sich über die gesamte
Versicherungsdauer, spätestens aber ab den mittleren Altern,
an einer zu definierenden Vergleichskurve orientieren. Die
Arbeitsgruppe hatte hierfür zunächst die Beitragskurve zum
ursprünglichen Eintrittsalter inklusive gesetzlichem Zuschlag
gewählt, später wurde der Beitrag zum sogenannten Bestandsalter zum Vergleich herangezogen. Anschließend er-
KRANKEN-Gruppe
läuterte die Referentin, warum die bisherigen beitragsentlastenden Maßnahmen das sogenannte „Altenproblem“ in ein
„Mittelalterproblem“ in Altern unterhalb von 65 verschoben
haben. Um dieses Problem zu lösen, hat die Arbeitsgruppe
vorgeschlagen, den gesetzlichen Zuschlag für einen längeren
Zeitraum vorzusehen und in der Höhe zu variieren. Dazu
war ein „idealisiertes“ Modell entwickelt worden, das anschließend weiter vereinfacht wurde. Alle daraus resultierenden Vorschläge sind mit dem aktuell verwendeten Modell
verglichen worden, woraus die Arbeitsgruppe die Empfehlung abgeleitet hat, den gesetzlichen Zuschlag altersabhängig festzulegen, ihn in einzelnen Altersgruppen zu erhöhen
und die Zahlung bis Alter 65 vorzusehen. Zudem sollte die
Verwendung der Mittel bereits ab Alter 56 möglich sein. Die
Referentin erklärte, dass zur Umsetzung dieser Vorschläge
eine Änderung des Versicherungsaufsichtsgesetzes notwendig ist und empfahl, die geänderten Regeln nicht nur auf das
Neugeschäft, sondern optional auch auf den Bestand anzuwenden. Darüber hinaus spricht sich die Arbeitsgruppe dafür aus, die von der Kalkulationsverordnung vorgesehene
Anrechnung der Alterungsrückstellung bei Tarifwechseln zu
verändern.
Aktuarielle Aspekte unternehmensinterner Tarifwechsel
Ergänzend zum vorherigen Vortrag ging Dr. Jan Esser auf aktuarielle Aspekte unternehmensinterner Tarifwechsel ein. Er
erklärte zunächst, warum starke Beitragssenkungen bei Tarifwechseln zu höheren prozentualen Steigerungen bei Anpassungen führen und argumentierte dann, dass Tarifwechsel die
Kollektivzusammensetzung und somit das Preisniveau beeinflussen. Die Arbeitsgruppe befürwortet die Anrechnung der
Alterungsrückstellung bei Tarifwechseln bis zum sogenannten Bestandsalter und die sofortige Verwendung der nicht
gutgebrachten Teile der Alterungsrückstellung zur Anrechnung bis zum Bestandsalter bei Mehrprämien aus Prämienerhöhungen oder Tarifänderungen. Anhand mehrerer Beispiele
illustrierte der Referent die positiven Auswirkungen einer
solchen modifizierten Anrechnungsregel, die den Beitragsverlauf glätten und Fehlanreize zum Tarifwechsel vermeiden
würde.
Modelle zur Portabilität der Alterungsrückstellung
In seinem Vortrag stellte Prof. Dr. Jürgen Wasem den aktuellen Arbeitsstand seines Forschungsprojektes zum Thema
„Mitgabe von Alterungsrückstellungen bei Unternehmenswechsel“ vor, das er gemeinsam mit Prof. Dr. Florian Buchner und Dr. Anke Walendzik bearbeitet. Während in diesem
Projekt auch symmetrische Wechsel zwischen Privater und
Gesetzlicher Krankenversicherung diskutiert werden, beschränkte sich Prof. Wasem in seinem Vortrag nur auf
Wechsel innerhalb der Privaten Krankenversicherung. Den
Schwerpunkt seiner Ausführungen bildeten die Darstellung
verschiedener Modelle zur Übertragung von Alterungsrückstellungen, die in den Augen des Referenten eine Verminderung der Probleme mit den Regelungen im Status quo ermöglichen sowie deren anschließende Beurteilung anhand
eines geeigneten Kriterienkatalogs. Der Referent unterschied
grundsätzlich zwischen drei Modellgruppen: Modelle mit
einmaliger individualisierter, Modelle mit ratierlicher individualisierter Übertragung von Alterungsrückstellungen und
Modelle unter Einbezug eines Morbi-RSA. Je Modellgruppe
wurden spezifische Vor- und Nachteile beleuchtet, sodass
Prof. Wasem zu dem Schluss kam, dass kein Modell einem
anderen eindeutig vorzuziehen ist. Er betonte, dass die Datenanforderungen aller Modelle zwar als sehr hoch einzuschätzen, aber trotzdem darstellbar seien.
Bewertung der Modelle aus aktuarieller Sicht
Roland Weber reflektierte anschließend die von seinem Vorredner präsentierten Modelle zu nachteilsfreien PKV-Wechseln mit Übertragungswerten im Hinblick auf die Frage nach
deren Realisierbarkeit in der aktuariellen Praxis. Dabei führte er die von der DAV erarbeiteten Ergebnisse zur Portabilität
der Alterungsrückstellung an. Der Vortragende erkannte zwar
die Attraktivität und das weiterführende Potenzial der Modelle auf einer rein theoretischen Ebene an, hob jedoch die
mangelnde Praxistauglichkeit der theoretischen Modelle sowie die Problematik, dass Rechtssicherheit nur bei der Einführung für Neuverträge möglich ist, klar hervor. Ferner wies
der Referent darauf hin, dass die Anzahl der PKV-PKV-Wechsel seit der Einführung des Übertragungswertes bei Versichererwechsel im Jahr 2009 stark zurückgegangen ist. Herr
Weber schilderte in seinem Vortrag schwerpunktmäßig die
Hauptschwierigkeiten bei Modellen mit morbiditätsabhängigen Übertragungswerten einerseits sowie beim sogenannten
Leistungsausgleichsmodell andererseits. Während der Referent bei ersteren Modellen vor allem die praktische Umsetzbarkeit kritisierte, sah er beim Leistungsausgleichmodell insbesondere nach der Lösung all seiner angeführten Probleme
– sofern möglich – vor allem die Gefahr, dass die anfallenden, sehr hohen Transaktionskosten dann in keinem Verhältnis zur erwarteten Wohlfahrtssteigerung stehen würden. Herr
Weber schloss seinen Vortrag mit den Bedenken, dass es
derzeit kaum realisierbar erscheint, die mitzugebende individuelle Alterungsrückstellung mit der erforderlichen Sicherheit zu bestimmen. In der anschließenden Diskussion wurde
darauf hingewiesen, dass manches, was sozialpolitisch wünschenswert erscheint, unter den Rahmenbedingungen von
Solvency II kaum realisierbar ist. Ferner sollte bei den Portabilitätsmodellen stärker das Problem der künftigen Inflation
untersucht werden. Darüber hinaus wurde die Lösbarkeit
von Datenproblemen diskutiert.
51
Deutsche AFIR/ERM-Gruppe
Die 47. Tagung der von Dr. Michael Renz, Dr. Guido Bader
und Prof. Dr. Raimond Maurer geleiteten AFIR/ERM-Gruppe
fand am 28. April 2014 in Bonn statt.
Niedrigzinsen und kein Ende – ökonomischer Ausblick
Im ersten Vortrag ging es um eine AFIR/ERM-bezogene Einschätzung der volkswirtschaftlichen Lage, referiert von Torsten Windels. Im Mittelpunkt stand die langwierige Niedrigzinsphase. Zunächst wurden die Ursachen für Niedrigzinsen
allgemein und speziell im aktuellen Umfeld herausgearbeitet
und es wurde auf die Nutznießer und Leidtragenden eines
derartigen Umfelds eingegangen. Des Weiteren ging es um
Prognosen zur Zinsentwicklung und mögliche Konsequenzen
für den Garantiezins. Die Einschätzungen der Experten seien
uneinheitlich, aber tendenziell sei noch mit einem längeren
Andauern der Niedrigzinsen zu rechnen. Vor diesem Hintergrund ging Herr Windels schließlich auf die mögliche strategische Zusammenarbeit von Banken und Versicherungen unter Berücksichtigung regulatorischer Rahmenbedingungen ein.
Kreditrisikomanagement von Bond Portfolios
Zunächst gab Christoph Klein einen Überblick über das aktuelle Kreditmarktumfeld, etwa zur jüngeren Entwicklung bei
den Risikoaufschlägen in verschiedenen Kreditsegmenten,
dem Wachstum der globalen Kreditmärkte und den impliziten
sowie tatsächlichen Ausfallraten. Danach erläuterte er – beruhend auf eigenen Diskriminanzanalysen der Deutschen Asset
Management – die Grundzüge der internen Bonitätsanalyse
und des quantitativen internen Rating-Modells. Darüber hinaus
thematisierte Herr Klein u. a. den Kredit-Investmentprozess:
Er zeigte auf, wie dabei Top-down- und Bottom-up-Ansätze
gewinnbringend miteinander kombiniert werden können.
Kapitalanlagen in der PKV unter Berücksichtigung
des AUZ-Verfahrens
Einleitend gab Stefan Schulze einen Überblick über die Kapitalanlagen in der deutschen PKV. Zum einen erläuterte er
die Bedeutung der Kapitalanlagen zur Sicherstellung der Versicherungsversprechen unter besonderer Berücksichtigung
der Überschussverwendung gemäß § 12a VAG. Zum anderen
gab er einen auf BaFin-Publikationen beruhenden Überblick
über Asset Allocation in der PKV im Spartenvergleich mit
Leben und Schaden. Charakteristisch für die PKV ist u. a.
eine besonders niedrige Aktienquote und eine vergleichsweise lange Duration. Im zweiten Teil erläuterte er die historische Entwicklung, die dazu führte, dass die DAV in Abstimmung mit den deutschen PKV-Unternehmen und der BaFin
das Verfahren „aktuarieller Unternehmenszins“ (AUZ) entwickelte und als Richtlinie beschloss. Er stellte die Grundzüge
des AUZ-Modells dar.
52
Mit dem AUZ-Verfahren wird ein unternehmensindividueller
Zinssatz ermittelt, der als Orientierung für den (Höchst-)Rechnungszins des Unternehmens dient. Damit wurde anders als
in der Lebensversicherung eine generelle Absenkung des
Höchstrechnungszinses vermieden. Im dritten Vortragsteil ging
es um die Anlageklassen des AUZ-Modells und deren Behandlung im Bestand und bei Neuanlage. Eine wesentliche Anforderung an das AUZ-Verfahren ist die Manipulationsfreiheit.
Wie dies sichergestellt ist, wurde anschließend erläutert.
Breakout-Session: Solvency II und die Preparatory Guide­
lines: Was ist jetzt konkret von den Unternehmen zu tun?
Parallel zum Vortrag von Herrn Schulze begrüßten Dr. Alexander Dotterweich und Hanno Reich rund 30 Teilnehmer zu
einer Breakout-Session. Im Mittelpunkt stand der Erfahrungsaustausch zu Solvency II und den entsprechenden Vorbereitungsleitlinien aus Sicht der aktuariellen Praxis. Dabei wurden beispielsweise Fragestellungen zur erstmaligen Durchführung von ORSA/FLAOR in den Unternehmen erörtert,
modellseitige Herausforderungen im Hinblick auf ORSA und
Säule 3 von Solvency II diskutiert sowie Fragen zur effizienten Gestaltung des qualitativen Berichts besprochen.
FLAOR – sinnvoll umgesetzt
Vorbereitend auf die vollständige Implementierung von Solvency II mit u. a. dem Own Risk and Solvency Assessment
(ORSA) ab 2016 sind die Versicherungsunternehmen derzeit
zum Forward Looking Assessment of Own Risks (FLAOR) verpflichtet. Jessica Hildebrandt und Dr. Carsten Hoffman gingen einleitend darauf ein, was unter FLOAR zu verstehen ist.
Anhand von drei Fallstudien wurde exemplarisch aufgezeigt,
wie ein Risikomanagementsystem für Planungs- und Steuerungszwecke wirksam und sinnvoll genutzt werden könnte,
sodass es gleichzeitig auch schon den zu dokumentierenden
regulatorischen Anforderungen an das FLOAR, wie Beurteilung des Gesamtsolvabilitätsbedarfs, ständige Überwachung
der Solvenz des Unternehmens, Überprüfung der Angemessenheit der Standardformel, Durchführung von Stress-Tests/
Szenarioanalysen und Verknüpfung mit der Geschäftsstrategie, genügt. Abschließend wurden nochmals die wesentlichen Erfolgsfaktoren für FLOAR/ORSA zusammengefasst, die
im Kern auf der Erkenntnis beruhen, dass es dabei tatsächlich
um Risikomanagement und nicht um formale Berichte geht.
Die 48. Tagung der deutschen AFIR/ERM-Gruppe fand am
18. November 2014 in Hannover statt.
Infrastrukturinvestments
Derzeit beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe des DAV-Ausschusses Investment mit dem im aktuellen Niedrigzinsumfeld
Deutsche AFIR/ERM-Gruppe
für die Lebensversicherungsbranche besonders relevanten
Themenkomplex der Infrastrukturinvestments. Bevor im
kommenden Jahr Einzelheiten im Solvency-II- und im ORSAKontext behandelt werden, wurde zunächst eine strukturierte Einführung in das Thema erarbeitet. Diese stellte Dirk
Popielas als Leiter der Arbeitsgruppe vor. Im Einzelnen ging
es um die Definition und Typisierung von Infrastrukturinvestments, Marktüberblicke zur Angebots- und Nachfrageseite,
typische Cashflow-Profile und Vertragsstrukturen, Rendite-/
Risikoprofile sowie regulatorische und bilanzierungstechnische Rahmenbedingungen. Vertiefend wurden schließlich
noch diverse Aspekte des Themas anhand einer Fallstudie
zum Projekt „Castor“ – Finanzierung und Errichtung eines
Unterwasser-Gasspeichers an der Ostküste Spaniens – erläutert.
Optimale Portfoliokonstruktion
Hauke Hess stellte in seinem Vortrag die von Veritas Institutional u. a. in der Finanzportfolioverwaltung für institutionelle Kunden verwendete Risk@Work-Methode vor. Während
die klassische Portfoliooptimierung nach Markowitz lediglich
auf einer Einperiodenbetrachtung beruht, erfolgt beim Risk@
Work-Ansatz eine Mehrperiodenbetrachtung mit Reallokationsmöglichkeiten bei der Kapitalanlage, einschließlich der
Reinvestition erwirtschafteter Renditen. Wie in dem Vortrag
erläutert wurde, darf man sich konsequenterweise also bei der
Optimierung nicht wie bei einem klassischen MarkowitzAnsatz an arithmetischen Durchschnittsrenditen orientieren,
sondern muss die niedrigeren geometrischen Durchschnittsrenditen zugrunde legen, die bei gegebenem arithmetischen
Mittel umso kleiner ausfallen, je volatiler die Kapitalanlage
ist. Ausgehend von dieser Überlegung wird beim Risk@WorkAnsatz unter Verwendung historischer Monte-Carlo-Simulationen eine optimierte Risikokapitalbudgetierung durchgeführt, die mit viel höherer Wahrscheinlichkeit als bei typischen
Value-at-Risk-Ansätzen die komplette Aufzehrung eines vorgegebenen Risikokapitals verhindert.
Der unterbrochene Aufschwung –
Ausblick auf Wirtschaft und Finanzmärkte
Der Überblick und Ausblick zur volkswirtschaftlichen Lage
wurde von Dr. Holger Schmieding präsentiert. Anhand diverser Grafiken zur Entwicklung verschiedener ökonomischer
Kennzahlen im Zeitverlauf erläuterte er seine Kernthesen.
Nach einer kurzen Betrachtung der gesamten Weltwirtschaftslage stand die Eurozone und insbesondere Deutschland im Mittelpunkt seiner Analysen. In den letzten Jahren
stellt sich die volkswirtschaftliche Entwicklung überwiegend
positiv dar, in Kerneuropa wird sie aktuell aber durch die
Ukraine-Krise belastet. Die vor allem aus Deutschland stammende Kritik an der Geldpolitik der EZB hält Dr. Schmieding
für überwiegend unbegründet. Als Fazit seines Überblicks
konstatierte er, dass trotz einiger nicht ganz von der Hand zu
weisender weltwirtschaftlicher und geopolitischer Risiken
sein langfristiger Ausblick positiv bleibe.
Erste Ergebnisse der Solvency-II-Vollerhebung 2014
In seinem Vortrag erläuterte Götz Treber zunächst die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Solvency-II-Vollerhebung der BaFin bei deutschen Lebensversicherungsunternehmen, die von sinkenden Renditen europäischer Staatsanleihen
mit entsprechenden Auswirkungen auf die extrapolierte Zinsstrukturkurve geprägt sei. Nachfolgend stellte er die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorgaben zu der Vollerhebung dar, insbesondere im Vergleich zum zwei Jahre zuvor
erfolgten Long-Term Guarantee Assessment. Besonders wichtig bei den neuen Vorgaben ist der Übergangszeitraum von
16 Jahren bis zur vollständigen Erfüllung der Solvency-II-Eigenkapitalanforderungen. In einem weiteren Vortrag wurden Einzelheiten zum Ergebnis der umfangreichen Vollerhebung vorgestellt.
Fazit ist, dass die deutschen Lebensversicherungsunternehmen
trotz der Herausforderungen aufgrund der typisch deutschen
Langfristgarantien überwiegend gut auf Solvency II vorbereitet
sind. Auch die Entwicklung des GDV-Simulationsmodells ist
auf dem richtigen Weg. In einem Ausblick ging Herr Treber
noch auf die für 2015 avisierten Testläufe für die Berichterstattung auf Gruppenebene sowie auf die internationalen Bemühungen zur Vereinheitlichung der Solvenzsysteme ein.
Aggregationstechniken bei der stochastischen Simulation –
eine Übersicht
Der Vortrag von Dr. Guido Grützner und Dr. Christoph
Neuhoff gab einen Einblick in die Arbeit der Arbeitsgruppe
„Aggregation“ des DAV-Ausschusses Investment, in deren
Mittelpunkt vor allem die simulationsbasierte Risikokapital­
aggregation gemäß Solvency II steht. Während für die im
Kontext von Solvency II erforderliche marktkonsistente Bewertung eines Versicherungsbestandes im Nicht-Leben-Bereich oft geschlossene Formeln angewendet werden können,
braucht man in der Lebens- und Krankenversicherung in der
Regel auf Monte-Carlo-Simulationen basierende Verfahren.
Bei „naiver“ Anwendung der Monte-Carlo-Simulation stellt
die sehr große Anzahl zu erzeugender Szenarien für die erforderlichen Mehrperiodenbetrachtungen auch bei moderner
IT ein kaum zu überwindendes Problem dar. Alternativ gibt
es sogenannte Proxy-Modelle, die schnell zu berechnende
Näherungslösungen für den Market Consistent Value eines
Bestandes liefern. Zwei Modelle wurden im Vortrag vorgestellt und verglichen. Ferner wurden das Thema der Modellvalidierung sowie diverse Anwendungsaspekte angesprochen.
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Die Fachgruppen –
54
interessante Vorträge
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Deutsche ASTIN-Gruppe
Die 69. Tagung der deutschen ASTIN-Gruppe fand am
29. April 2014 in Bonn unter der Leitung von Prof. Dr. Viktor
Sandor und Roland Voggenauer statt.
Vergleich der Geschäftsmodelle von Banken
und Versicherern
Im ersten Vortrag verglich Dr. János Blum Banken und Versicherungsunternehmen und stellte große Unterschiede in wesentlichen Bereichen heraus. In seinem Vortrag verglich Dr.
Blum folgende Aspekte: Cashflows, Erträge, Aufwand, Risiken,
Bilanzen-Aktiva, Bilanzen-Passiva, regulatorische Eigenmittel, Risikomanagement und Standesorganisationen.
Bericht aus der AG Tarifierung. Einige Aspekte zur Anwendung der Credibility-Theorie in der aktuariellen Praxis
Dr. Gerald Sussmann berichtete zunächst über die Struktur, Inhalte und Pläne der DAV-Arbeitsgruppe Tarifierung, einer Arbeitsgruppe im Auftrag des Schadenausschusses. Dr. Klaus Dräger ging auf einige Aspekte der Credibility-Theorie ein, die in
der entstehenden zweiten Auflage des Buchs „Aktuarielle Methoden der Tarifgestaltung in der Schaden- und Unfallversicherung“ ausführlicher dargestellt werden. Wie im Buch lag im
Vortrag der Fokus auf der Anwendung, die anhand eines durchgängigen Beispiels aus der K-Flottentarifierung illustriert wurde.
Das Bornhuetter-Ferguson-Prinzip in der Reservierung
In der Reservierungspraxis ist es üblich, verschiedene Verfahren zur Bestimmung der Reserven einzusetzen. Insbesondere
bei sich verändernden Charakteristiken des zu analysierenden Portefeuilles stellt sich die Frage nach geeigneten Verfahren und der Bandbreite, in der die Reserven liegen könnten.
Bandbreite meint hier eine Reihe von Best Estimates basierend auf verschiedenen Annahmen (Daten, Methoden). Im
Vortrag stellte Dr. Mathias Zocher das Bornhuetter-FergusonPrinzip vor. Die Anwendung wurde anhand von Beispielen
aus den Bereichen Leitungswasser und Diebstahl illustriert.
Michael Fackler erhält den Hachemeister Prize 2014
Dr. Hans-Peter Boller berichtete, dass der renommierte Hachemeister Prize für das Jahr 2014 an Michael Fackler ging. Der
Preis wird seit 1993 zum Andenken an den amerikanischen
Aktuar Charles Hachemeister von der CAS (Casualty Actuarial
Society) verliehen. Michael Fackler erhielt den Preis für die Arbeit „Reinventing Pareto: Fits for both small and large losses“.
Am 17. November 2014 fand die 70. Tagung der ASTINGruppe in Hannover statt.
Reform der Ausbildung
Im Rahmen seines Berichts von der letzten Sitzung des Ausbildungs- und Prüfungsausschusses (APA) betonte Prof. Dr.
56
Ulrich Orbanz die Notwendigkeit, bis 2018 ein weltweit anerkanntes Ausbildungssystem für Aktuare zu etablieren. Hierfür wurde von der DAV das Projekt Ausbildung 2018 aufgesetzt, das die bisherigen Lernziele überarbeiten soll. Schwerpunkte sind dabei vor allem die Ausrichtung an künftigen
Herausforderungen, die Vergrößerung des Anteils praktischer
Anwendungen, eine Verschlankung des Grundwissens und
eine stärkere Spezialisierung. Gleichzeitig soll der Ausbildungsumfang aber nicht größer werden.
Versicherungsmathematische Funktion und
Internes Kontrollsystem – ein Überblick
Die Versicherungsmathematische Funktion (VMF) wird häufig als „aktuarielle Revision“ gesehen. Damit rücken Themen
wie Governance, Assurance und Internes Kontrollsystem (IKS)
in den Fokus der Aktuare. So hat die VMF als zweite Verteidigungslinie auch Aussagen zur Datenqualität und zu ITSystemen abzugeben. Das von Solvency II im Rahmen der
Governance für alle wichtigen Prozesse vorgeschriebene IKS
kann sich die VMF für ihre Aufgaben zunutze machen, indem sie sich mit meist geringem Aufwand von der Wirksamkeit des jeweiligen IKS überzeugt und damit in erheblichem
Umfang ihren Überwachungspflichten hinsichtlich Reserveprozess, IT-System und Datenqualität nachvollziehbar und
dokumentiert nachkommen kann. Bringen sich Aktuare und
versicherungsmathematische Abteilungen bei der Ausgestaltung und bei dem Aufbau des IKS der sie betreffenden Prozesse aktiv ein, trägt dies erfahrungsgemäß auch dazu bei,
dass der Nutzen eines IKS dessen Kosten überwiegt – ein
Ziel, das bei der Umsetzung von Solvency II in den Unternehmen nicht vergessen werden sollte. Peter Gorontzy und
Prof. Dr. Martin Klem erläuterten anhand eines Fallbeispiels
ein mögliches Vorgehen bei der Verbindung von IKS und
VMF und stellten die Nutzungsmöglichkeiten des IKS durch
die VMF zur Erfüllung ihrer Aufgaben und Pflichten dar.
Trennung von Basis- und Großschäden
Zufallsbewegungen bei wenigen sehr großen Schäden können die Ergebnisse von IBNR-Rechnungen massiv verfälschen.
In der Praxis werden Großschäden daher häufig gekappt
oder von den Kleinschäden separiert. Dr. Ulrich Riegel zeigte in seinem Vortrag zunächst die Schwierigkeiten auf, die
man bei der Trennung von Groß- und Kleinschäden berücksichtigen sollte. Den Schwerpunkt bildete die Einführung
eines konsistenten Chain-Ladder-basierten stochastischen
Modells für die Abwicklung von Groß- und Kleinschäden mit
einer konsistenten Behandlung der Anfalljahre. Dieses Modell legt eine Methode zur Separierung der Großschäden in
Chain-Ladder-Rechnungen nahe und erlaubt die Berechnung
des Standardfehlers der resultierenden IBNR-Prognose. Das
Prinzip seines neuen Ansatzes konnte Dr. Riedel an einem
einfachen Beispiel verdeutlichen.
Deutsche ASTIN-Gruppe
Bericht über die neuen Materialien zur
Spätschadenproblematik
Prof. Dr. Jochen Wolf stellte mit den Schulmaterialien eine
Initiative der DGVFM vor, die das Ziel verfolgt, bereits in der
Schule Interesse für Versicherungsmathematik zu wecken und
den Blick für das Berufsspektrum der Aktuare zu öffnen. Der
Band „Spätschäden in der Sachversicherung“ führt anhand
zweier Beispiele anschaulich in die Problematik der Schadenreservierung bei lang andauernder Schadenabwicklung
ein. Prof. Wolf wies auf die Aktivitäten der AG Schule der
DGVFM zur Lehrerfortbildung hin und bat die Aktuare, die
Broschüre in ihrem persönlichen Umfeld bekannt zu machen.
Vor der Mittagspause fand die erste Parallelsitzung mit den
Sessionen A und B statt; nach der Pause die Sessionen C und D.
Session A: Erfahrungen mit dem ORSA
Session A befasste sich unter der Leitung von Thomas Adrian
Schmidt in vier Kurzvorträgen mit aktuellen Entwicklungen
beim Thema Own Risk and Solvency Assessment (ORSA).
Die Referentinnen und Referenten aus Unternehmen unterschiedlicher Größe, Rechtsform und Spartenabdeckung, die
für den ORSA alle Simulationsmodelle einsetzen, berichteten
über den Umgang und die Erfahrungen.
Session B: Parametrisierung von Großschäden
Gegenstand des Vortrags von René Stephan war die robuste
Schätzung von Verteilungsparametern am Beispiel der verallgemeinerten Paretoverteilung. René Stephan stellte einige
Konzepte der robusten Statistik vor. Dabei wurden robuste
Schätzmethoden auf die verallgemeinerte Paretoverteilung in
einer Case Study angewandt und die Behandlung von Ausreißern explizit mit berücksichtigt. Die Ergebnisse wurden im
Rahmen einer Fallstudie mit den Ergebnissen klassischer parametrischer Verfahren verglichen.
cherheit ein tatsächliches ökonomisches Risiko darstellt. Für
Methoden zur Modellierung der Parameterunsicherheit stellten die Referenten ein geeignetes Angemessenheitskriterium
vor und bewerteten damit die bisherigen Ansätze, die in der
umfangreichen Literatur zu diesem Thema vorgeschlagen
werden.
Session D: Kalkulation Firmen und individuelles
Underwriting
In Session D ging es um das Methodenpapier „Kalkulation
Firmen und individuelles Underwriting“. Der GDV hat seinen
Mitgliedsunternehmen im März 2014 neue unverbindliche
Nettoschadenbedarfe Firmen Feuer zur Verfügung gestellt.
Zurzeit werden die Gefahren Einbruchdiebstahl, Leitungswasser und Sturm/Hagel kalkuliert. In Erweiterung bisheriger
Ansätze wird ohne Summeneinschränkung kalkuliert. Es
werden Aussagen zu unterschiedlichsten Betriebsarten getroffen. Auch gibt es Informationen zu Einmannbetrieben bis
hin zu großen Industriebetrieben. In dem Vortrag erläuterte
Dr. Olaf Burghoff, welche Daten dem Verband für diese Segmente zur Verfügung stehen und welche statistischen Verfahren verwendet wurden, um die Schadenerwartung valide
herausarbeiten zu können.
Bericht der AG „Berichtspflichten der
Versicherungsmathematischen Funktion (VMF)“
Als eine der vier Schlüsselfunktionen unter Solvency II ist die
Versicherungsmathematische Funktion ein wesentliches Element. In der spartenübergreifenden Arbeitsgruppe des Ausschusses „Rechnungslegung und Solvabilität“ wurde ein
Kompendium aufgebaut, das den Kolleginnen und Kollegen
in der Branche helfen soll, sich in die Themen zur VMF einzuarbeiten. Thomas Schmidt berichtete über die bisherigen
Ergebnisse der Arbeitsgruppe.
Big Data – What is it and what can we do with it?
Session C: Modellierung des Parameterrisikos bei
der Risikokapitalberechnung
Zur internen Modellierung des Risikos von Versicherungsunternehmen im Rahmen von Solvency II wird der potenzielle
Verlust an Basis­eigenmitteln über einen einjährigen Risikohorizont als Zufallsvariable aufgefasst. In dem vorgestellten
Modell wird angenommen, dass die parametrische Verteilungsfamilie bekannt ist. Die Parameter, die das tatsächliche
Risiko des Unternehmens beschreiben, sind jedoch unbekannt, sodass diese Parameter lediglich auf Grundlage historischer Beobachtungen geschätzt werden können. Durch die
mögliche Abweichung der geschätzten Parameter von ihrem
wahren Wert entsteht aus Sicht des Unternehmens eine Parameterunsicherheit. In dem Vortrag von Prof. Annegret Weng
und Dr. Andreas Fröhlich wurde erklärt, warum diese Unsi-
Das Sammeln und Auswerten von Daten gehört zur Kernkompetenz von Versicherungsunternehmen. Mit einigen eindrucksvollen Zahlen machte Suresh Pillai gleich zu Beginn
seines lebhaften Vortrags deutlich, dass die Bewältigung einer immensen Datenmenge auch für das Geschäft von eBay
charakteristisch ist. Neben der Abwicklung der Auktionen
werden bei eBay die anfallenden Daten sehr intensiv ausgewertet. Beispielsweise beschäftigt sich eBay mit der Erfassung
kundenspezifischer Verhaltensmuster beim Erwerb, bei der
Abschätzung des lebenszyklusabhängigen Bedarfs des Kunden sowie dessen Verhalten und Beeinflussbarkeit beim Kaufprozess. Das resultierende Ziel „Finde das richtige Angebot
für die richtige Kundengruppe“ gilt für eBay ebenso wie für
Versicherungsunternehmen.
57
LEBEN-Gruppe
Am 29. April 2014 fand die von Dr. Dr. Michael Fauser und
Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler organisierte und moderierte
53. Tagung der LEBEN-Gruppe der DAV in Bonn statt.
Solvency II – aktuelle Entwicklungen
Nachdem das EU-Parlament und der Europäische Rat der
Omnibus-II-Richtlinie zugestimmt haben, tritt Solvency II
nach den vielen Verzögerungen in der Vergangenheit entsprechend der Quick‑Fix-2‑Richtlinie zum 1. Januar 2016 in
Kraft. Die europäische Aktuarvereinigung AAE ist gemeinsam
mit ihren nationalen Mitgliedsverbänden maßgeblich an der
finalen Ausgestaltung des Solvency-II-Vorhabens beteiligt.
Siegbert Baldauf ist neben David Paul einer der beiden
hauptamtlichen Projektleiter des Solvency-II-Projektes der
AAE. In seinem Vortrag erläuterte Herr Baldauf die laufenden
und künftigen Aktivitäten bis zum Start von Solvency II.
Was wir vom Swiss Solvency Test lernen können
Parallel zum Solvency-II-Prozess in Europa wurde in der
Schweiz der sogenannte Swiss Solvency Test (SST) entwickelt
und eingeführt. Anders als Solvency II konnte der SST, ausgehend vom Projektstart im Mai 2003, in weniger als fünf Jahren eingeführt werden. Bis zum 1. Januar 2008 mussten alle
Schweizer Gesellschaften den SST implementiert haben und
an die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht FINMA berichten. Seit dem 1. Januar 2011 sind die Kapitalanforderungen
des SST vollumfänglich in Kraft.
Vor diesem Hintergrund sind nun schon, für mehrere Jahre, praktische Erfahrungen mit dem SST verfügbar. Dr.
Frank Schiller erläuterte in seinem Vortrag die Kernansätze
sowie die Erfolge und Herausforderungen des SST und erarbeitete daraus Schlussfolgerungen für die bevorstehende
Einführung von Solvency II. Mit vier pointierten Thesen erläuterte er, was die von Solvency II betroffenen Unternehmen aus den Erfahrungen der Schweizer mit dem SST lernen könn(t)en.
Psyche – Analyse und Implikationen für die
BU-Versicherung
In den letzten Jahren nahm der Anteil psychischer Erkrankungen an den BU-Leistungsursachen stetig zu und es ist mit
einem weiteren Anstieg zu rechnen. Gleichzeitig stehen
psychische Krankheiten vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit. Patricia Lewerich und Dr. Achim Regenauer analysierten in ihrem Vortrag die Bedeutung sowie die Entwicklung
der psychischen Leistungsauslöser in der BU-Versicherung
aus medizinischer und aktuarieller Sicht und gingen auf die
58
daraus resultierenden Schlussfolgerungen für die Invaliditätsversicherung ein.
Am 17. November 2014 fand in Hannover die 54. Tagung
der LEBEN-Gruppe statt. Die Fachgruppenveranstaltung wurde von Dr. Dr. Michael Fauser und Prof. Dr. Hans Joachim
Zwiesler organisiert und von Prof. Zwiesler moderiert.
Transparenz und Kosten in der Lebensversicherung
Transparenz ist seit Jahren ein vieldiskutiertes Thema in der
Lebensversicherungsbranche. Dr. Mark Ortmann argumentierte für eine transparente Produktgestaltung. Anschließend
stellte er die Ergebnisse eines Forschungsauftrages zum Thema
„Kostenbegrenzung bei zertifizierten Altersvorsorgeprodukten“ vor. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass die bisherigen und geplanten Maßnahmen zur Erhöhung der Transparenz geeignet sind, um Kostensenkungen herbeizuführen.
Die Ausweisung spezieller Kosten wird zusätzlich empfohlen. Ebenso wird eine Begrenzung der Kosten für alle angebotenen und nach der Einführung zertifizierten Produkte
empfohlen. Hierzu können entweder die Einzelkosten oder
die Effektivkosten sowie ausgewählte Einzelkosten begrenzt
werden. Dr. Ortmann stellte in seinem Vortrag detaillierte
Vorschläge für beide Wege sowie flankierende Maßnahmen
vor.
Welche Auswirkungen hat das LVRG?
Im Sommer dieses Jahres wurde kurzfristig das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) auf den Weg gebracht und
zügig verabschiedet. Am 6. August 2014 trat das Gesetz in
Kraft. Nach einer kurzen Vorstellung der Kernelemente des
LVRG zeigte Dr. Guido Bader in seinem Vortrag die Auswirkungen des Gesetzes auf Bilanz, Produktgestaltung und den
deutschen Lebensversicherungsmarkt auf und illustrierte diese
zum Teil an Beispielen.
Weiterentwicklung der Ausbildung zum Aktuar
Vor dem Hintergrund eines sich wandelnden Arbeitsumfeldes für Aktuare hat der Vorstand der DAV eine Initiative zu
einer grundlegenden Reform der Ausbildung zum Aktuar angestoßen und Prof. Dr. Ulrich Orbanz beauftragt, ein Team
zusammenzustellen und mit diesem ein tragfähiges Konzept
zu erarbeiten. Die Vorgaben des Vorstandes beschränken
sich dabei auf eine strategische Zielvorgabe sowie wenige
konkrete Anforderungen. So soll die reformierte Ausbildung
helfen, das Ansehen des Aktuarberufs, vor allem bei Arbeitgebern, in Politik und Gesellschaft sowie im internationalen
Vergleich zu stärken. Bis zum 31. Weltkongress der Aktuare
LEBEN-Gruppe
2018 in Berlin soll bei der DAV ein weltweit anerkanntes
Ausbildungssystem implementiert und die Grundlage für
eine internationale Vermarktungsmöglichkeit gelegt werden.
Die Ausbildung soll sich an den künftigen Herausforderungen (Solvency II, Modellierung, Risikomanagement, Financial
Management, Financial Engineering) orientieren und sich an
ihnen messen lassen. Prof. Orbanz stellte in seinem Vortrag
die Projektgruppe vor und berichtete kurz über die bereits
erfolgten ersten Schritte sowie die Gesamtplanung. Über den
Verlauf des Projektes wird er auf den kommenden Tagungen
berichten.
Was erwartet uns beim neuen VAG?
Nachdem das Gesetz über die Beaufsichtigung der Versicherungsunternehmen (Versicherungsaufsichtsgesetz – VAG) am
17. Dezember 1992 neugefasst wurde, gab es nach der Deregulierung im Jahr 1994 diverse Novellierungen. Mit der
Umsetzung der Richtlinie 2009/138/EG unter Berücksichtigung der Richtlinie 2014/51/EU steht nun die konstitutive
Neufassung des VAG an. Der Gesetzentwurf der Bundesregierung liegt seit September vor (VAG-E).
Lutz Oehlenberg gab in seinem Vortrag einen Überblick über
ausgewählte Regelungen des VAG-E aus Sicht der Lebensversicherung. Viele Regelungen des VAG bleiben erhalten, insbesondere die wesentlichen Regelungen zur Prämienkalkulation,
zur Überschussbeteiligung, zur RfB, zum Verantwortlichen
Aktuar, zu Anzeigepflichten und Verordnungsermächtigungen. Die Regelungen zur RfB werden zudem durch die Ermächtigung zu einer konkretisierenden Verordnung (RfBV)
ergänzt. Entsprechende Ermächtigungen sind auch für den
Sicherungsbedarf und die Mindestzuführung vorgesehen.
Die neuen Regelungen des VAG-E stellen vor allem auf die
Umsetzung der Solvency-II-Richtlinie ab. Diese sind im Kapitel 2 „finanzielle Ausstattung“ des VAG-E dargestellt. Behandelt werden hier Solvabilitätsübersicht, Bestimmung der
Eigenmittel, Solvabilitäts- und Mindestkapitalanforderung
sowie Interne Modelle. Die Umsetzung dieser Regelungen
stellt die Versicherungsunternehmen vor große Herausforderungen und benötigt Zeit. Es können daher Übergangsregelungen angewendet werden. Die Umsetzung bedarf in den
Unternehmen einer geordneten Kontrolle, die die sog. Versicherungsmathematische Funktion ausüben wird. Aufgabe
dieser Funktion ist es, die Berechnung der versicherungstechnischen Rückstellungen zu koordinieren, zu überwachen,
qualitativ zu bewerten und dem Vorstand entsprechend zu
berichten. Zusätzlich ist eine Stellungnahme zur allgemeinen
Zeichnungs- und Annahmepolitik und zur Angemessenheit
der Rückversicherungsvereinbarungen gefordert.
Europe goes Solvency II – aber nicht im Gleichschritt
Wenn am 1. Januar 2016 das Solvency-II-Regelwerk in Kraft
tritt, wird dies die Versicherungsunternehmen der 30 Staaten
des Europäischen Wirtschaftraumes betreffen. Vor diesem Hintergrund befassen sich Frank Schepers und Marc Schmitz mit
der Frage, wie weit die anderen Staaten bei der Vorbereitung
auf die neuen Regeln sind. Am Beispiel der Niederlande, des
United Kingdom (UK) sowie Italien und Deutschland erläuterten sie den Stand der Vorbereitungen und analysierten die
Hintergründe. Aus dem Vergleich mit den anderen Staaten
leiten die Referenten Handlungsempfehlungen für die deutsche Versicherungswirtschaft ab. In Zeiten stagnierender Bestände ist vor allem eine effiziente IT wichtiger denn je und
Solvency II stellt zusätzliche Anforderungen. Optimierung,
Automatisierung und Zentralisierung sowie Datenintegrität
spielen zukünftig eine entscheidende Rolle im Wettbewerb.
Um die aufwendigen Berechnungen in den engen Zeitvorgaben zu bewältigen, muss jeder Prozessschritt detailliert getaktet werden („Working Day Timetable“).
Aktuarielle Ideen zur Gewährung von Vorzugskonditionen
bei Rentenversicherungen
Im Kontext des demografischen Wandels und infolge diverser
Reformen, gewinnen private Rentenversicherungen an Bedeutung. In der öffentlichen Wahrnehmung ist jedoch eine
Art „Störgefühl“ hinsichtlich des Preis-Leistungs-Verhältnisses bei privaten Rentenversicherungen verbreitet. Hier steht
die vorsichtige Kalkulation mit einer hohen Lebenserwartung
im starken Kontrast zur subjektiven Einschätzung der Lebenserwartung der Kunden. Dies führt dazu, dass potenzielle
Kunden, die ihre Lebenserwartung geringer einschätzen, erst
gar keine private Rentenversicherung abschließen. Hinzu
kommen Kunden einer privaten Rentenversicherung, die
zum Beispiel infolge einer Invalidität ihre Lebenserwartung
geringer einschätzen und folglich ihren Vertrag stornieren
und das Kollektiv verlassen.
In diesem Zusammenhang kann die Gewährung von Vorzugskonditionen bei Rentenversicherungen eine wichtige
Rolle spielen, um das Kundenpotenzial zu erhöhen. Dr.
Robert Kosler erläuterte in seinem Vortrag das Thema aus
aktuarieller Sicht und bezog sich dabei auf Erhöhungsmöglichkeiten der Rente aus Risikogewinnen. In seinem Fazit
stellt er fest, dass aus Risikogewinnen finanzierte Vorzugskonditionen eine Vielfalt von Möglichkeiten zur Attraktivitätssteigerung der privaten Rentenversicherungen bieten.
Gerade auch für Kundengruppen, die sonst das Kollektiv
vorzeitig verlassen oder erst gar keine Rentenversicherung
abschließen würden.
59
Bausparmathematische Fachgruppe
Im Berichtsjahr trafen sich die Bausparkassenaktuare zur 33.
und zur 34. Tagung der Bausparmathematischen Fachgruppe
am 29. April 2014 in Berlin und am 7. Oktober 2014 in
Frankfurt am Main. Diese Fachgruppe der DAV befasst sich
seit ihrer Konstituie­rung im Jahr 1995 mit den wissenschaftlichen und praktischen Fragen des bausparmathematischen
Zweigs der Aktuarwissenschaften.
An den Sitzungen der Bausparmathematischen Fachgruppe
selbst nehmen nicht nur die als Mitarbeiter, Berater oder Prüfer bei und für Bausparkassen tätigen DAV-Mitglieder teil,
sondern als Gäste auch weitere Personen aus dem Bau­
spartech­nischen Ausschuss des Verbands der Privaten Bausparkassen und aus dem Arbeitsstab Kollektiv der Landes­bau­
sparkassen sowie aus Beratungs- und Prüfungs­gesellschaften.
Im Mittelpunkt der Tagung im April stand ein Vortrag von
Daniel Hampel, Wüstenrot Bausparkasse AG, zum Thema
„Parametrisierungsprozess in der Kollektivsimulation“. Die
Kollektivsimulation ist das wichtigste und zugleich komplexeste Instrument des Aktuars im Bausparen. Da in einem
Simulationsmodell naturgemäß nur eine überschaubare Zahl
an Parametern berücksichtigt werden kann, ist eine regelmäßige Überprüfung der erklärenden Parameter auf ihre Güte
erforderlich. Gegebenenfalls ist eine Anpassung der Parametrisierung erforderlich und deren Auswirkung durch Testsimulationen zu untersuchen.
Herr Hampel befasste sich mit der Frage, wie der Prozess der
Parametrisierung fachlich korrekt gestaltet werden kann und
welche Hilfsmittel für die dabei nötigen einzelnen Schritte
genutzt werden können. Hierzu stellte er die Parameterschätzung zur Kalibrierung des Modells, das Testverfahren zur
Prüfung der Parameterschätzung und den zugehörigen Prozess zur Freigabe der neuen Parameterschätzungen im Einzelnen vor.
Die über ein logistisches Regressionsmodell bestimmten
Kundenverhalten werden hierbei im Quartalsabstand, jeweils auf Grundlage der aktualisierten Datenbasis über die
Historie der letzten fünf Jahre, neu parametrisiert. Die Parametrisierung muss überprüft werden, wenn es bei bestimmten statistischen Kennzahlen zu signifikanten Abweichungen
kommt: Betrachtet werden die Kennzahlen Gini-Koeffizient
und ROC-Kurve sowie jeweils eine „Ampel“ bezüglich
der Bestandsgrößen in der Simulation und bezüglich einer
Trend­
analyse der Differenzen zwischen Ist-Werten und
Soll-Werten.
Mittels Testsimulationen werden die Auswirkungen auf die
Risikokennzahlen und den Zinsüberschuss ermittelt. Anhand
eines Backtest-Vergleichs wird überprüft, ob mit der Parame-
60
trisierung die Entwicklung des vergangenen Jahres hinreichend genau wiedergegeben wird; andernfalls ist die Parametrisierung anzupassen. Die Darstellung dieser Methodik
ermöglicht eine ausführliche Diskussion der dabei auftretenden fachlichen Fragen.
In der Sitzung im Oktober 2014 war die „Gleichbehandlung
im Bausparkollektiv“ das Hauptthema, das im Vortrag von
Bernhard Hafemann, BHW Bausparkasse AG, und in der
gemeinsamen Fachdiskussion behandelt wurde. Bernhard
Hafemann beschäftigte sich mit dem Nachweis der Gleichbehandlung durch Barwertberechnungen oder andere geeignete Methoden. Der Vortrag basierte auf einer Darstellung,
die er zuvor bei einem Workshop der BaFin mit Fachleuten
der beiden Bausparverbände vorgetragen hatte.
Herr Hafemann stellte zunächst die Vielzahl der verschiedenen bisher gebräuchlichen Nachweise der Gleichbehandlung dar und beschrieb anschließend die Entwicklung, beginnend im Jahr 2006, durch Skizzie­rung der verschiedenen
BaFin-Verlautbarungen bis hin zum Entwurf neu gefasster
Bestim­mungen im Bausparkassengesetz vom Februar 2014.
Aus dem Workshop mit der BaFin im Jahr 2013 war für 2014
die Frage offen geblieben, ob sich zeigen lässt, inwieweit
auch andere dort betrachtete Nachweisverfahren für Gleich­
behandlung zu gleichen Erkenntnissen führen. Diese Frage
sollten die Modell­betrachtungen von Herrn Hafemann beantworten.
Untersucht wurden dafür die Modellabläufe von Optimierern, Schnellsparern und Regelsparern unter verschiedenen
gängigen Tarifmerkma­len. Für diese Modellabläufe wurden
bei verschiedenen Zinsszenarien jeweils drei Ertragskennzahlen ermittelt und tabellarisch wie grafisch dargestellt: Außer
dem Barwert des Cash­flows, abgezinst mit dem Bewertungszins, kamen als Alternativen auch der Zinsertrag (als kollektiv
bedingter Zinsertrag im Beharrungszustand) und die Zinsspanne (als kollektiv bedingte Zinsspanne im Beharrungszustand) in Betracht.
Bei jedem der drei genannten Kriterien ist es für den Nachweis der Gleichbehandlung von Belang, dass sich die jeweiligen tarif- oder variantenbezogenen Kurven in Abhängigkeit
vom Zins im vorstellbaren Zinsbereich schneiden. Das bedeutet, es gibt keine Tarifvariante, die stets das günstigere
oder stets das ungünstigere Angebot darstellt. Im Ergebnis
zeigte sich für die Palette der vorgestellten Modellabläufe,
dass alle drei dar­gestellten Ertragskennzahlen zu den geforderten Schnittpunkten führten und dass diese auch nahe beieinander lagen. Von daher sind alle drei Ertragskennzahlen
(Barwert, Zins­ertrag, Zinsspanne) für den Nachweis der Kompatibilität gleichermaßen geeignet.
Fachgruppentagung
61
Der IVS-Aktuar – zuverlässiger Begleiter
von Altersvorsorge-Einrichtungen
Dr. Horst-Günther Zimmermann
Vorstandsvorsitzender
62
Vorwort von Dr. Horst-Günther Zimmermann
Liebe Mitglieder,
sehr geehrte Interessenten an unserer Arbeit als Vorsorgeaktuare,
die der betrieblichen und der privaten Altersversorgung in Deutschland vom Gesetzgeber übertragenen Vorsorge- und Sicherungsaufgaben sind weiter von großer Bedeutung, um insbesondere für die jüngeren Generationen die Versorgungslücke
schließen zu können, die aufgrund der bereits eingetretenen und künftig noch zu erwartenden Abschmelzung des Leistungsniveaus der gesetzlichen Rentenversicherung entstehen wird.
Als Verantwortliche Aktuare von Pensionskassen, Sterbekassen und Pensionsfonds sorgen zahlreiche IVS-Mitglieder für eine
sachgerechte und langfristig stabile Umsetzung dieser Maßnahmen und begleiten mit ihrer Kompetenz und ihrer umfassenden
Erfahrung den Ausbau der kapitalbildenden Versorgungssysteme fachkundig. Sie tragen damit wesentlich zur Sicherung betrieblicher Versorgungsleistungen für Millionen Arbeitnehmer bei.
Aufgrund des andauernden und von den Regierungen der EU-Staaten sowie der Europäischen Zentralbank gestützten Niedrigzinsumfeldes werden die kapitalgedeckten Einrichtungen der Altersversorgung vor bisher nicht gekannte Herausforderungen
gestellt. Bei derart ungünstigen Rahmenbedingungen erweist sich die Erfüllung der langfristigen Verpflichtungen als äußerst
anspruchsvoll. Die Kosten der kapitalgedeckten Systeme steigen aufgrund der deutlich verminderten Kapitalerträge ganz erheblich, sodass bei unverändertem Beitragsaufkommen geringere Versorgungsleistungen unvermeidlich sind. Entsprechend
steigen die Kosten für Direktzusagen der Arbeitgeber, da der handelsrechtliche Diskontierungssatz ebenfalls rückläufig ist.
Diese Kostensteigerungen schmerzen umso mehr, als der steuerlich vorgeschriebene Rechnungszins in der seit Langem nicht
mehr sachgerechten Höhe von sechs Prozent verbleibt.
Die Mitglieder unseres Instituts der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung sind in dieser Situation besonders gefordert, die Versorgungsträger bei der Lösung der anstehenden Fragen fachkundig und besonnen zu unterstützen, indem sie gründliche Analysen durchführen und daraus bestmögliche Lösungen für eine sachgerechte Risikoabsicherung und die langfristige Erfüllung der eingegangenen Verpflichtungen ableiten. Diesen und anderen Aufgaben können die
Vorsorgeaktuare nur dann gerecht werden, wenn sie – wie es für alle IVS-Mitglieder sichergestellt ist – eine gründliche Ausbildung durchlaufen haben und sich nachweislich regelmäßig weiterbilden.
Der von der EU-Kommission vorgelegte Entwurf zur Neufassung der Pensionsfondsrichtlinie wird die administrativen Anforderungen an EbAV noch weiter erhöhen, sodass kleinere EbAV sie möglicherweise nicht mehr erfüllen können. Auf jeden Fall
werden aber zusätzliche Verwaltungskosten anfallen. Solange die arbeitgeberfinanzierte betriebliche Altersversorgung eine
freiwillige Sozialleistung ist, gefährden zusätzliche Verwaltungs- und Eigenkapitalkosten die für die Schließung der Versorgungslücke dringend erforderliche Stärkung der betrieblichen Altersversorgung. Dabei sollte diese besonders wegen der unvermeidbaren Absenkung des Leistungsniveaus in der gesetzlichen Rentenversicherung allen am Herzen liegen. Deshalb wird sich das
IVS unvermindert dafür einsetzen, dass die neuen Regelungen für EbAV den Besonderheiten der Versorgungseinrichtungen
Rechnung tragen.
Ihr
Horst-Günther Zimmermann
63
Vorstand und Beirat des IVS
64
Dr. Nicola Döring
(seit Februar 2015)
Hartmut Engbroks
(bis Oktober 2014)
Alfred E. Gohdes
Dr. Friedemann Lucius
Korbinian Meindl
Stefan Oecking
Katrin Schulze
Dr. Georg Thurnes
Claus-Jürgen Beye
Peter Görgen
Prof. Dr. Klaus Heubeck
Heribert Karch
Prof. Dr. Ralf Knobloch
Dr. Benedikt Köster
Hans Heinrich Melchiors
Prof. Dr. Edgar Neuburger
Richard Nicka
Dr. Wilhelm Schneemeier
Aktivitäten des IVS
Mitgliederentwicklung
Im Jahr 2014 konnte das Institut der Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung 45 neue Mitglieder aufnehmen. Damit hat das IVS zum 31. Dezember
2014 einen Mitgliederstand von 828 Versicherungsmathematischen Sachverständigen für Altersversorgung erreicht, von
denen 104 Personen außerordentliche Mitglieder des Instituts sind. Die positive Entwicklung des Mitgliederbestandes
hat sich somit auch im vergangenen Jahr fortgesetzt.
900
Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen
800
700
600
500
400
300
Jährliche Neuaufnahmen
200
100
70
bis 1994
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
0
60
50
Kumulierte Entwicklung der Mitgliederzahlen
40
30
20
10
0
2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
ordentliche Mitglieder
außerordentliche Mitglieder
im öffentlichen Bereich der Webseite www.aktuar.de zur Verfügung zu stellen, wurden die bereits gültigen Fachgrundsätze
des IVS im Jahr 2014 einer besonderen Überprüfung unterzogen. Einige ältere Fachgrundsätze, insbesondere aus dem
Bereich Pensionskassen, werden derzeit noch von den zuständigen Arbeitsgruppen im Hinblick auf eine Veröffentlichung überprüft und ggf. aktualisiert.
Berufsständisches
Facharbeit
Der Vorstand hat eine Ordnung zur Vergabe von Ehrenmitgliedschaften im IVS verabschiedet, die weitgehend mit der
entsprechenden Ordnung der DAV übereinstimmt. Unter anderem wird dort herausgestellt, dass nur natürliche Personen
(also keine Institutionen) zum Ehrenmitglied ernannt werden
können und das Titelführungsrecht nur gegeben ist, wenn es
bereits vor Ernennung zum Ehrenmitglied bestand.
Die Vielzahl der aktuellen fachlichen Fragestellungen, mit
denen sich das IVS befasst, spiegelt sich auch in den Aktivitäten des DAV-Fachausschusses Altersversorgung und seiner
Arbeitsgruppen wider, über die in diesem Geschäftsbericht
separat berichtet wird.
Aufgrund von Anfragen von IHKs an das IVS zur Verlängerung
der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen auf dem Gebiet der Altersversorgung hat der Vorstand festgehalten, dass
alle Mitglieder des IVS aufgrund ihrer umfangreichen Ausbildung und im Falle einer nachgewiesenen Weiterbildung für
eine öffentliche Bestellung qualifiziert sind. Der Vorstand beabsichtigt, ausgehend von der Mustersachverständigenordnung sowie den ergänzenden Richtlinien mit dem DIHK zu
erörtern, wie eine möglichst einheitliche Vorgehensweise der
IHKs bei der öffentlichen Bestellung von Sachverständigen
bzw. bei deren Verlängerung erreicht werden kann.
An den Prüfungen des Instituts zur ordentlichen Mitgliedschaft haben im abgelaufenen Jahr 137 Personen teilgenommen. Davon meldeten sich 26 Kandidaten für Arbeitsrecht
der betrieblichen Altersversorgung, 39 für Steuerrecht der betrieblichen Altersversorgung und 51 für die Prüfung Spezialwissen Pensionsversicherungsmathematik an. An der Prüfung
in Rechnungslegung der betrieblichen Altersversorgung haben im Berichtsjahr 21 Personen teilgenommen.
Da der Vorstand beschlossen hatte, alle Richtlinien und Hinweise des IVS nicht nur im Mitgliederbereich, sondern auch
Aus- und Weiterbildung
Der Vorstand des IVS hat sich an den Arbeiten des Ausbildungs- und Prüfungsausschusses der DAV für ein Qualitätsmanagementhandbuch für die Ausbildung der Gesamtvereinigung beteiligt. Darüber hinaus hat sich der Vorstand mit
organisatorischen Fragen rund um die Ausbildung zum IVS-
65
Aktivitäten des IVS
Sachverständigen für betriebliche Altersversorgung befasst.
Hierzu gehört die Neubestellung der IVS-Prüfungskommissionen ebenso wie die Neuaufstellung des IVS-Prüfungsausschusses.
Die Arbeitsgruppe Weiterbildung bemüht sich in Zusammenarbeit mit der Geschäftsstelle verstärkt um eine Erweiterung
des konkreten Weiterbildungsangebots der DAA für IVSAktuare. Sie strebt eine enge Verzahnung mit dem neu gegründeten Ausschuss Weiterbildung der DAV an, damit eine
angemessene Berücksichtigung der Weiterbildungsbelange
der IVS-Mitglieder sichergestellt wird. Der Weiterbildungsbeauftragte des Fachausschusses Altersversorgung und des
IVS-Vorstands, Dr. Friedemann Lucius, wurde hierzu in den
Weiterbildungsausschuss delegiert. In diesem werden die
IVS-Interessen außerdem von Gabriele Mazarin (stellvertretende Vorsitzende) und Oliver Röhrig vertreten. Erfreulicherweise konnte auch eine Erleichterung der Akkreditierung von
Veranstaltungen der aba erreicht werden, die für die Weiterbildung von IVS-Aktuaren von wesentlicher Bedeutung sind.
Am 19. September 2014 fand zum ersten Mal eine Sitzung
des Fachausschusses Altersversorgung bei der BaFin in Bonn
statt, bei der sich ein weitreichender fachlicher Gedankenaustausch zu aktuellen nationalen und internationalen Themen der betrieblichen Altersversorgung mit mehreren Vertretern der Abteilung VA1 der BaFin ergab. Im Mittelpunkt der
Diskussion standen die Arbeiten von EIOPA an der Weiterentwicklung der „Holistischen Bilanz“ sowie der für 2015
angekündigte Stresstest für Einrichtungen der betrieblichen
Altersversorgung.
Da in dem Gespräch der DAV mit EIOPA am 17. Januar 2014
die Fragen zur Altersversorgung nicht ausführlich erörtert werden konnten, gab es am 2. Dezember 2014 ein erstes Treffen
zwischen Mitgliedern des IVS-Vorstands und Vertretern von
EIOPA. Bei diesem wurde eine offene Diskussion über die
aktuellen Fragen (IORP II, Solvency II für EbAV) geführt. Der
Vorstand wird sich um eine regelmäßige Fortsetzung dieses
Dialogs bemühen.
Organisation
Kommunikation
Wie üblich hat das IVS die vielfältigen Kommunikationskanäle der Gesamtvereinigung – wie die Mitgliederzeitschrift „Der
Aktuar“, das Magazin „Aktuar Aktuell“, den Newsletter und
die gemeinsame Internetplattform – genutzt, um regelmäßig
über die wichtigsten Themen des Instituts zu informieren.
Durch die Wahl des Themas „Umlage und Kapitaldeckung –
unsere Altersvorsorge braucht beides“ für den öffentlichen
Teil der DAV-Mitgliederversammlung 2014 stand die Altersvorsorge im Mittelpunkt dieser Veranstaltung, an der auch
Mitglieder des Fachausschusses und des IVS-Vorstands mitgewirkt haben. Begleitend hat die DAV zur Jahrestagung eine
Kongresszeitung mit den wichtigsten Positionen der Teilnehmer an der Podiumsdiskussion veröffentlicht. Im Juni 2014
erschien zudem eine Sonderausgabe des „Aktuar Aktuell“, in
der alle Fachbeiträge noch einmal ausführlich dargestellt
wurden.
Der persönliche und fachliche Austausch mit den verschiedenen, für die Altersversorgung relevanten Institutionen, wie
dem Bundesministerium der Finanzen, der Arbeitsgemeinschaft für betriebliche Altersversorgung e.V. oder dem Pensions-Sicherungs-Verein VVaG, wird bereits seit vielen Jahren
über die Mitgliedschaft engagierter Vertreter im Beirat des
IVS gepflegt. Darüber hinaus findet auch ein regelmäßiger
Meinungsaustausch mit dem Institut der Wirtschaftsprüfer
und mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
statt, deren Vertreter im Fachausschuss Altersversorgung sowie in mehreren Arbeitsgruppen mitwirken.
66
In Zusammenarbeit mit dem Fachausschuss Altersversorgung
hat sich der IVS-Vorstand mit der Vorbereitung des 9. IVSForums beschäftigt, das unmittelbar vor der 35. ordentlichen
Mitgliederversammlung am 30. September 2014 in Köln
stattgefunden hat. Ein ausführlicher Bericht zum IVS-Forum
ist auf der nächsten Seite zu finden.
Von der Mitgliederversammlung wurden Susanne Jungblut
und Dr. Bernd Hackenbroich zu den Rechnungsprüfern des
IVS gewählt.
Internationales
Das IVS bringt sich weiter thematisch und institutionell bei
den Vorbereitungen rund um den Weltkongress der Aktuare
in Berlin ein. Das Nationale Organisationskomitee wird von
Prof. Dr. Klaus Heubeck geleitet. Über das Scientific Subcommittee Pensionen/IACA unter der Leitung von Prof. Dr.
Raimond Maurer und Dr. Horst-Günther Zimmermann ist
zudem sichergestellt, dass der Bereich der Altersversorgung
in hinreichender Tiefe berücksichtigt wird.
Die immer wichtiger werdende internationale Vertretung der
Interessen der IVS-Mitglieder wird vom Vorstand und dem
Fachausschuss Altersversorgung insbesondere im Pensions
Committee der Actuarial Association of Europe (AAE) (früher
Groupe Consultatif) sowie in der Pensions, Benefits and Social Security Section und dem Pensions and Employee Benefits Committee der International Actuarial Association (IAA)
wahrgenommen.
IVS-Forum
Am 30. September 2014 fand das nunmehr neunte IVSForum für Aktuare von Vorsorgeeinrichtungen wie üblich am
Vortag der Herbsttagung der Fachvereinigung Mathematischer Sachverständiger der aba statt. An der halbtägigen Informations- und Diskussionsveranstaltung in Köln nahmen
rund 130 Interessierte teil. Im Mittelpunkt der Konferenz
standen Fragen zum Risikomanagement in der betrieblichen
Altersversorgung, die unter Leitung des IVS-Vorstandsvorsitzenden Dr. Horst-Günther Zimmermann mit hochkarätigen
Referenten aus Wissenschaft, Praxis und Versicherungsaufsicht diskutiert wurden.
Quo vadis bAV – Mehr als 130 Teilnehmer beim 9. IVS-Forum
Garantiemodelle für die betriebliche Altersvorsorge
Im ersten Vortrag referierte Prof. Dr. Ralf Knobloch über die
Bewertung biometrischer Risiken in der betrieblichen Altersversorgung. Laut Definition besteht bei solchen Risiken die
Möglichkeit, dass die zukünftig benötigten Deckungsmittel
die vorhandenen übersteigen. Diesbezüglich zeigte Prof.
Knobloch, wie biometrische Risiken auf Basis einer MonteCarlo-Simulation mithilfe von Risikomaßen bewertet und
analysiert werden können. Das Schwankungsrisiko wird dabei maßgeblich durch die Homogenität des Bestandes geprägt. Prof. Knobloch erläuterte insbesondere die Bedeutung
und Herleitung der Risikokennzahlen Value at Risk und Expected Shortfall und veranschaulichte seine prospektive Bewertungsmethode schließlich an einem Fallbeispiel.
Der anschließende Vortrag von Dr. Rafael Krönung befasste
sich mit der Gestaltung von Garantien in der betrieblichen
Altersversorgung, insbesondere mit der Frage nach den Auswirkungen des anhaltenden Niedrigzinsumfeldes auf die betriebliche Altersversorgung. Das vorgestellte Konzept beruht
auf der Idee einer nicht lebenslang festgeschriebenen, sondern
variablen und an den langfristigen, realistischen Erwartungen
bemessenen Rentenhöhe. Es wird versucht, das Prinzip der
Beitragszusagen mit Mindestleistung auf den Rentenbezugsraum zu erweitern. Als Vorzüge dieses Konzepts wurden eine
von Beginn an attraktive Leistungshöhe sowie die Möglichkeit, Langlebigkeits- und Kapitalanlagerisiken weitestmöglich
auf das Versichertenkollektiv zu transferieren, herausgearbeitet. Nichtsdestotrotz wäre mit einem Wechsel vom Status
quo hin zu schwankenden Rentenzahlungen ein massives
Umdenken erforderlich.
Licht und Schatten im IORP-II-Vorschlag
Den Schwerpunkt des zweiten Teils des IVS-Forums bildete
der am 27. März 2014 veröffentlichte Entwurf für eine Neufassung der EU-Pensionsfondsrichtlinie (IORP II) mit den bisher bekannt gewordenen Änderungsvorschlägen.
Alfred E. Gohdes, Leiter der Arbeitsgruppe Internationales
des Fachausschusses Altersversorgung, stellte die neuesten
Entwicklungen zu Eigenkapitalanforderungen für Einrichtungen betrieblicher Altersversorgung (EbAV) und deren mögliche Auswirkungen in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dabei
hob er kritisch hervor, dass die von der Europäischen Kommission vorgeschlagenen drei delegierten Rechtsakte dieser
den Freiraum geben, an einer parlamentarischen Kontrolle
vorbei Regelungen zu treffen. Am Ende des Vortrags wurde
auf einen weiteren im Oktober 2014 erschienenen Kompromissvorschlag zu IORP II verwiesen, der genauso wie die
EIOPA-Konsultation zu den möglichen zukünftigen Eigenkapitalvorschriften für die EbAV von der Arbeitsgruppe Internationales genau analysiert werden wird. Die umfassende
Analyse der Arbeitsgruppe ist als Ergebnisbericht im internen
Bereich der DAV-Website abrufbar.
Im Abschlussvortrag setzte sich Marius Wenning von der
BaFin mit dem IORP-II-Richtlinienentwurf aus Sicht der deutschen Versicherungsaufsicht auseinander. Dabei zeigte er
neben dem Geltungsbereich und dessen grundsätzlichen
Zielsetzungen einzelne inhaltliche Schwerpunkte auf. Dabei
wurden vor allem die Kernthemenbereiche Governance und
Transparenz des Richtlinienentwurfs sowie die Intensivierung
grenzüberschreitender Tätigkeiten von EbAV, worunter auch
Neuregelungen zur Übertragung von Altersvorsorgesystemen
fallen, thematisiert.
Die Vortragsfolien des IVS-Forums 2014 stehen sowohl Mitgliedern als auch der interessierten Öffentlichkeit auf der
Website der DAV im Bereich „Unsere Themen“/„Altersvorsorge“ zum Download zur Verfügung.
Im Anschluss an das 9. IVS-Forum wurde die 35. Mitgliederversammlung des Instituts der Versicherungsmathematischen
Sachverständigen für Altersversorgung durchgeführt.
Die nächste Mitgliederversammlung des IVS wird im Anschluss an das 10. IVS-Forum am 30. September 2015 in
Köln stattfinden.
67
Die DGVFM –
erfolgreicher Partner von Wissenschaft und Praxis
Prof. Dr. Angelika May
Vorstandsvorsitzende
68
Vorwort von Prof. Dr. Angelika May
Sehr geehrte Förderer und Unterstützer,
liebe Kolleginnen und Kollegen, Mitglieder und Freunde der Deutschen Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik,
Strategien entwickeln – Projekte platzieren – international denken. So war 2014 für die DGVFM.
Es ist mir ein Anliegen, vor dem Rückblick in viele Richtungen herzlich Danke zu sagen: Die Arbeit und Fortentwicklung unserer mathematischen Fachgesellschaft wurde auch 2014 von der verlässlichen finanziellen Unterstützung durch unsere Fördermitglieder und Sponsoren sowie den offenen Austausch mit den Vorstandskollegen der DAV getragen.
Die Arbeit im Vorstand und in den Ausschüssen der DGVFM wäre ohne das ehrenamtliche, große Engagement der Kolleginnen
und Kollegen aus den Hochschulen und Unternehmen nicht denkbar. Das operative Gelingen unserer Vorhaben wurde wesentlich befördert durch die Kölner Geschäftsstelle, die uns trotz personeller Engpässe im letzten Jahr gewohnt professionell
unterstützte.
Ehrenamtliches Engagement war zu keiner Zeit selbstverständlich. Einiges spricht dafür, dass es die heutigen Rahmenbedingungen an den Hochschulen besonders schwer machen, sich neben ehrenvollen wissenschaftlichen Positionen, der erwarteten
Teilnahme am wissenschaftlichen Wettbewerb und der Herstellung von Sichtbarkeit in der Fachcommunity sowie dem zunehmenden administrativen Overhead in die Arbeit einer Fachgesellschaft aktiv einzubringen. Die Vielzahl der Vorhaben und
Projekte, die das heutige Profil und den Erfolg der DGVFM ausmachen, ist mit gleichbleibender Qualität nur mit einer professionellen hauptamtlichen Unterstützung zu leisten. Die Personalplanung der Gesamtvereinigung hat dieser Tatsache früh
Rechnung getragen und der Besetzung einer neu geschaffenen Referentenposition für die DGVFM hohe Priorität eingeräumt.
Wir freuen uns besonders, dass wir den intensiven Suchprozess 2014 erfolgreich abschließen konnten und ab 2015 in der
Geschäftsstelle alle Belange der DGVFM bei unserer Ansprechpartnerin Lina Wedrich gut aufgehoben wissen.
Schlaglichtartig möchte ich 2014 Revue passieren lassen. Für die DGVFM als Gesellschaft war es ein Jahr der besonders internationalen Arbeit, angefangen mit dem International Congress of Actuaries (ICA) 2014 in Washington als Vorgänger des damit
nun greifbar gewordenen ICA 2018 in Berlin. Viele Kollegen aus DAV, DGVFM und der Kölner Geschäftsstelle nutzten die
Chance, Spirit und Flair in Washington auf sich einwirken zu lassen und Eindrücke sowie wichtige Erfahrungen für unseren
ICA 2018 mit nach Hause zu nehmen. Die Arbeit des Scientific Commitees, bei dem die DGVFM zudem in allen relevanten
Subcommitees vertreten ist, hat danach noch mehr Fahrt aufgenommen als zuvor; wissenschaftliche Inhalte und Formate werden überall konkret diskutiert.
Ein weiteres internationales Projekt ist unsere Zeitschrift, das European Actuarial Journal. Sicher freuen Sie sich genauso wie
ich über jedes neue Exemplar, das Sie zugesandt bekommen. Kollege Christian Hipp sorgt mit seinem Engagement als Editorin-Chief – wofür ich ihm an dieser Stelle besonders herzlich danke – dafür, dass Qualität und Quantität der Einreichungen
stimmen und sich weiterhin gut entwickeln. Mit Blick auf den ICA 2018 haben wir uns gemeinsam mit der DAV im internationalen Kreis der Editing Societies dafür eingesetzt, auf der Herausgeberseite möglichst wenig zu ändern und mit Herrn Hipp
als Editor-in-Chief und dem Springer-Verlag als Partner die Aufnahme in den Thomson Reuters Citation Index in näherer Zukunft
in Angriff zu nehmen. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Qualitätssicherung und um nachhaltig hochkarätige Autoren und Artikel anzuziehen. Bislang ist die DGVFM Eigner des EAJ. Unter ihrer Federführung werden derzeit formale Strukturen geschaffen,
die alle beteiligten Aktuarvereinigungen, die zum Teil wie wir ihre eigenen nationalen Zeitschriften zugunsten des EAJ aufgegeben haben, adäquat in Entscheidungsprozesse einbinden.
Im Tagungsgeschehen konnten wir mit dem Scientific Day 2014 der interessierten Fachöffentlichkeit erneut aktuelle Entwicklungen in der versicherungs- und finanzmathematischen Forschung präsentieren. Der Wissenschaftstag 2014 fand wie üblich
am dritten Tag der DAV-/DGVFM-Jahrestagung im April 2014 in Bonn statt und zählte fast 150 Anmeldungen. Unter den Teilnehmern konnte neben Rainer Fürhaupter und Dr. Michael Renz aus dem Vorstand der DAV auch Prof. Dr. Volker Bach aus
dem Präsidium der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) begrüßt werden.
Seit 2012 lobt die DGVFM unter der Überschrift „Topic of the Year“ ein wissenschaftliches Thema aus der Finanz- und Versicherungsmathematik aus, das sie unter wissenschaftlichen und praxisrelevanten Aspekten für besonders aktuell hält. Im Jahr
2014 wurde erstmals der renommierte und mit 10.000 Euro dotierte GAUSS-Preis von DGVFM und DAV für eine Arbeit zum
69
Vorwort von Prof. Dr. Angelika May
„Topic of the Year“ 2013 – „Modelle, Konzepte und Algorithmen für die dynamische Finanzanalyse“ – vergeben. Dieser wurde
im Rahmen des Scientific Days 2014 an Prof. Dr. Oskar Goecke aus Köln für seine Arbeit „Pension Saving Schemes with Return
Smoothing Mechanism“ verliehen.
Bereits zum 4. Mal gestaltete der Fachkreis Versicherungsmathematik des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft den
dritten Tag der DAV-Herbsttagung im November 2014 in Hannover. Die Erwartungen der knapp 100 Teilnehmer, ein abwechslungsreiches Programm rund um das Thema Asset Liability Management – dynamische Finanzanalyse – geboten zu bekommen,
wurden nicht enttäuscht. Mit Spannung erwartet wurde auch die Verkündung des neuen „Topic of the Year“ 2015. Mit „Risiko­
management – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten” öffnet sich die Tür zum quantitativen Risikomanagement, das im Hinblick auf Solvency II steigende Bedeutung in den Unternehmen gewinnt.
Die projektbezogene Arbeit in den vier Ausschüssen der DGVFM gehört längst zum Arbeitsalltag und ist eine feste Größe im
Zusammenspiel mit dem DGVFM-Vorstand geworden. Die Arbeitsteilung hat sich bewährt, gewinnt der Vorstand so doch
deutlich mehr Zeit für strategische Diskussionen und Entscheidungen. An vielen Stellen haben sich zudem Querverbindungen
zur Arbeit der DAV etabliert, die durch die Mitarbeit der DGVFM in den DAV-Gremien gestärkt werden. Dazu gehört unter
anderem die derzeit laufende Reform der Aktuarausbildung oder die gemeinsame strategische Zielformulierung für die
Gesamtvereinigung.
Zwei Bereiche möchte ich aus der Ausschussarbeit der DGVFM herausgreifen: Im Bereich der Nachwuchsförderung haben wir
uns als Ziel den Zugang zu Informationen über Versicherungsmathematik gesetzt, der möglichst früh im (Aus-)Bildungsgeschehen ansetzt. Passend dazu konnte auf der Herbsttagung 2014 der zweite Band der Schulmaterialien zur Versicherungsmathematik präsentiert werden. Die AG Schule wird dazu nun in den kommenden Jahren verstärkt Lehrerfortbildungen anbieten und
die Materialien auf Bildungsmessen präsentieren. Erstmalig wurde im vergangenen Jahr ein Workshop für Bachelorstudierende
angeboten, der einen Tag vor dem bereits etablierten Nachwuchsworkshop für junge Mathematiker stattfand. Die Teilnehmer
am Nachwuchsworkshop erhalten, ebenso wie der einschlägige Nachwuchs in der Qualifikationsphase an den Hochschulen,
die Möglichkeit, eine Juniormitgliedschaft bei der DGVFM zu beantragen. An dieser Stelle ist der Ausschuss Kommunikation
und Kontakte gefordert, der sich Gedanken über die Ansprache und spezielle Maßnahmen für die einzelnen Mitgliederkategorien der DGVFM macht.
Das betrifft Sie, egal ob als einzelnes DAV-, wissenschaftliches DGVFM- oder Fördermitglied. Wie bisher werden wir Sie einmal jährlich mit unserem DGVFM-Telegramm exklusiv über unsere Aktivitäten informieren und hoffen weiterhin auf Ihre Impuls gebenden Rückmeldungen.
Das Jahr 2014 war mein letztes Amtsjahr als Vorstandsvorsitzende. Satzungsgemäß gebe ich den Vorsitz zum Ende der zweiten
Wahlperiode weiter, bleibe aber der Vorstandsarbeit erhalten. Ich glaube, dass wir alle gemeinsam mit der DGVFM in den
letzten Jahren eine gute Sichtbarkeit für unsere Forschungs- und Arbeitsrichtung erreicht haben. Ich freue mich über die Vielfalt
der publizierten und vorgetragenen versicherungsmathematischen Themen und wünsche mir, dass sich diese Vielfalt auch
zukünftig in Denominationen für Professuren an unseren Universitäten und Hochschulen niederschlägt.
Mit nochmaligem Dank für Ihre unverzichtbare Unterstützung
Ihre
Angelika May
70
Vorstand der DGVFM
Prof. Dr. Christian Hipp
Kommunikation und Kontakte
Prof. Dr. Rüdiger Kiesel
Kommunikation und Kontakte
Prof. Dr. Ralf Korn
Forschung und Transfer
Prof. Dr. Raimond Maurer
Forschung und Transfer
Prof. Dr. Matthias Scherer
Forschung und Transfer
Prof. Dr. Stefan Weber
Hochschulausbildung,
Aus- und Weiterbildung
Prof. Dr. Jochen Wolf
Nachwuchsförderung
Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler
Nachwuchsförderung
71
Ausschuss Forschung und Transfer
Aufgaben
Die Deutsche Gesellschaft für Versicherungs- und Finanzmathematik (DGVFM) verfolgt als Hauptziel, die aktuarielle und
finanzmathematische Forschung bzw. die Unterstützung von
Nachwuchsforschern national und international zu fördern.
Dazu unterhält die DGVFM traditionell sehr gute Verbindungen zu den Lehrstühlen der Versicherungs- und Finanzmathematik in Deutschland.
Die Kontaktpflege mit den Aktuaren aus der Praxis und von
den Lehrstühlen an den Hochschulen ist von grundlegender
Bedeutung, um den permanenten Dialog zwischen Forschung und Wirtschaft im Bereich der Versicherungs- und
Finanzmathematik weiter auszubauen. Dabei liegt ein besonderes Augenmerk auf der Qualitätssicherung der Expertise
der in der Finanzbranche tätigen Versicherungs- und Finanzmathematiker und der von ihnen genutzten mathematischen
Verfahren.
Zur Umsetzung und Weiterentwicklung der damit verbundenen Aufgaben und Projekte wurde der Ausschuss Forschung
und Transfer (FUT) eingerichtet, der den Vorstand der DGVFM
bei allen in seinen Themenbereich fallenden Fragestellungen
berät.
Zielsetzung
Der Ausschuss Forschung und Transfer will die anwendungsorientierte Grundlagenforschung in der Versicherungs- und
Finanzmathematik an den deutschen Hochschulen stärken,
um so eine sehr gute Qualifikation von Fachleuten auch in
Zukunft zu sichern. Zu diesem Zweck arbeitet der Ausschuss
an einer stärkeren Vernetzung der DGVFM mit den in diesem
Bereich tätigen Universitäten und Fachhochschulen. Neben
einer intensiven Ausbildung des Nachwuchses in der Finanzund Versicherungsmathematik stellt der Ausschuss den Transfer von relevanten, wissenschaftlichen Erkenntnissen in die
Praxis sicher, indem regelmäßig Veranstaltungen zu aktuellen
Forschungsthemen organisiert werden. So ist der Scientific
Vorsitzende:
Prof. Dr. Ralf Korn
Prof. Dr. Raimond Maurer
Mitglieder:
Prof. Dr. Nicole Bäuerle
Prof. Dr. Tom Fischer
Prof. Dr. Rüdiger Kiesel (bis Dezember 2014)
Dr. Silke Laue
Prof. Dr. Alfred Müller
72
Day eine Fachtagung, die jährlich sowohl Praktiker als auch
Wissenschaftler mit interessanten Themen aus der Forschung
begeistert. Die Workshopserie „Wissenschaft trifft Praxis“
bietet dagegen die Möglichkeit, aktuelle Fragestellungen in
einem kleineren Kreis interessierter Teilnehmer zu diskutieren. Der Ausschuss ist darüber hinaus engagiert, die bereits
bestehenden Projekte weiter voranzutreiben. Zu den wichtigsten Projekten gehören:
• Scientific Day
• GAUSS-Preis
• Wissenschaft trifft Praxis
• Topic of the Year
Der GAUSS-Preis wird jährlich auf dem Scientific Day verliehen. Das jeweilige „Topic of the Year“ wird hingegen traditionell auf dem gemeinsam mit der Fachgruppe Mathematik des DVFVW veranstalteten 3. Tag der Herbsttagung bekannt gegeben.
Ausblick
Für 2015 wurde auf Vorschlag des Ausschusses vom DGVFMVorstand das Thema „Risikomanagement – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten“ als „Topic of the Year“ ausgewählt.
Der Ausschuss wird sich dafür einsetzen, das Jahres­thema
mit Leben zu füllen, sich mit diesem in verschiedenen Veranstaltungen auseinandersetzen bzw. auf eine Berücksichtigung bei der Programmgestaltung externer Angebote hinwirken.
Zudem wird sich der Ausschuss mit der Fortführung einer
neu eingeführten Webinar-Reihe befassen. Dabei sollen in
unregelmäßigen Abständen aktuelle Themen der Wissenschaft mit Anwendungsbezug in jeweils zweistündigen
Webinaren einem breiten Interessentenkreis zugänglich gemacht werden.
Prof. Dr. Matthias Scherer
Prof. Dr. Hanspeter Schmidli
Herr Dr. Thomas Viehmann
Julia Windpassinger
Ausschuss Forschung und Transfer
Topic of the Year
Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Ausschusses Forschung
und Transfer stand im Berichtsjahr erneut das gemeinsame
Jahresthema von DAV und DGVFM. Ziel dieses Projekts der
DGVFM ist es, auf ein aktuelles aus wissenschaftlicher und
praktischer Sicht relevantes Thema aus der Versicherungsund Finanzmathematik aufmerksam zu machen, um damit
auf eine verstärkte Beschäftigung mit diesem Thema hinzuwirken. Das Thema sollte dabei von hohem aktuellem Interesse für die Praxis sein, aber gleichzeitig auch Ansatzpunkte
für wissenschaftliche Lösungen bieten.
Das Thema aus dem Jahr 2012 wurde aufgrund der weiterhin
hohen Relevanz 2013 fortgeführt („Alternative (zu) Zinsgarantien“). Darauf aufbauend wurde für das Jahr 2014 vom
DGVFM-Vorstand mit „Modelle, Konzepte und Algorithmen
zur dynamischen Finanzanalyse“ auch ein Thema aus dem
Bereich „Asset Liability Management“ gewählt, unter dem
noch offene Fragenstellungen aus den Vorjahren weiterverfolgt werden konnten. Hierzu hat der Ausschuss eine Reihe
von Veranstaltungen initiiert, die sich mit den Herausforderungen des Themas auseinandergesetzt haben:
Im Rahmen der Workshopreihe „Wissenschaft trifft Praxis“
hat der Ausschuss unter der Leitung von Prof. Dr. Ralf Korn
und Prof. Dr. Matthias Scherer am 9. Oktober 2014 eine Veranstaltung in Kaiserslautern organisiert. Diese stand unter
dem Motto „Aktuelle Aspekte der Finanz- und Versicherungsmathematik in Banken und Versicherungen“ und bot den
Teilnehmern aus Wissenschaft und Praxis die Möglichkeit,
sich zu aktuellen Themen auszutauschen. Das Format ist von
den Teilnehmern sehr gut bewertet worden.
Darüber hinaus hat sich der Fachkreis Versicherungsmathematik des Deutschen Vereins für Versicherungswissenschaft
auf seiner Tagung am 19. November 2014 wieder mit dem
„Topic of the Year“ befasst. Die Referenten beleuchteten in
fünf Vorträgen das vorgegebene Jahresthema sowohl aus
dem Blickwinkel der Wissenschaft als auch aus der Perspektive der Versicherungswirtschaft. Im Rahmen der Veranstaltung wurde zudem das Thema des nächsten Jahres – „Risikomanagement – Modelle, Risikomaße, Abhängigkeiten“ –
bekannt gegeben.
Webinar
Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr in Zusammenarbeit
mit der Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) mit der Planung
einer eigenen Webinar-Reihe der DGVFM befasst. Aktuaren
in der Praxis sollen dabei neueste Erkenntnisse aus der Wissenschaft im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik nähergebracht und so mögliche Lösungsansätze für
aktuelle Praxisfragen aufgezeigt werden. Die Auftaktveranstaltung dieser Reihe fand am 6. Februar 2015 zum Thema
„Rearrangement Algorithm“ statt und wurde von den Teilnehmern gut angenommen.
Scientific Day
Unter der Leitung von Prof. Dr. Alfred Müller und Prof. Dr.
Hanspeter Schmidli hat der Ausschuss auch im vergangenen
Jahr ein anspruchsvolles Vortragsprogramm für den Scientific
Day zusammengestellt. Auf der Veranstaltung, die im Rahmen der Jahrestagung am 30. April 2014 in Bonn stattfand,
wurde den Teilnehmern in fünf Vorträgen ein abwechslungsreiches Programm präsentiert, das viele Anregungen für Diskussionen bot. Die Veranstaltung wurde von den Teilnehmern
durchweg positiv bewertet. Insbesondere wurde in diesem
Zusammenhang der im Vergleich zu den Vorjahren größere
Praxisbezug der Vorträge gelobt.
Mini-Symposium „Multivariate stochastic modelling in
finance, insurance and risk management“
Mit Unterstützung des Ausschusses wurde im Berichtsjahr im
Rahmen der DMV-Jahrestagung vom 17. bis 20. September
2014 in Posen erneut ein DGVFM-Symposium angeboten.
Unter der Überschrift „Multivariate stochastic modelling in
finance, insurance and risk management“ gestalteten die Referenten ein abwechslungsreiches Programm.
GAUSS-Preis 2014
Der Ausschuss hat in Abstimmung mit dem Vorstand der
DGVFM im Jahr 2012 eine Neuausrichtung des GAUSSPreises vorgenommen. Im Berichtsjahr wurde daher zum
zweiten Mal ein mit 10.000 Euro dotierter, themenbezogener
Hauptpreis für Arbeiten zum „Topic of the Year“ des letzten
Jahres ausgeschrieben. Mit dieser Ausschreibung möchte der
Ausschuss motivieren, sich auch längerfristig mit einem
„Topic of the Year“ auseinanderzusetzen und komplexere
Fragestellungen anzugehen. Neben dem Hauptpreis werden
bis zu drei herausragende Absolventen (Master/Diplom/Promotion) der Versicherungs- und Finanzmathematik mit dem
Nachwuchspreis für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet.
Dieser ist mit jeweils 2.000 Euro dotiert.
Insgesamt gab es im Berichtsjahr 17 Einreichungen, die vom
GAUSS-Preiskomitee begutachtet wurden. Dem Preiskomitee
gehören an: Prof. Dr. Christian Hipp (Leitung), Dr. Burkhart
Disch, Prof. Dr. Rüdiger Kiesel, Prof. Dr. Ralf Korn und Prof.
Dr. Alfred Müller. Zudem haben sich Prof. Dr. Raimond
Maurer und Prof. Dr. Hanspeter Schmidli in diesem Jahr bereit erklärt, das Preiskomitee bei der Erstellung der erforderlichen Gutachten zu unterstützen.
73
Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung
Aufgaben
Der Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung
(HAW) steht sowohl Hochschulen als Ansprechpartner bezüglich der akademischen Ausbildung des Nachwuchses im
Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik an deutschen und europäischen Hochschulen als auch Unternehmen der Finanzdienstleistungsbranche bei Fragen rund um
die Qualifikation künftiger Absolventen als Ansprechpartner
zur Verfügung.
Der Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung
befasst sich aber nicht nur mit Fragen, die die Ausbildung
betreffen. Auch im Rahmen der Weiterbildung von Aktuaren
kommt dem Ausschuss eine wichtige Rolle zu. Insbesondere
bei der Ergänzung der Weiterbildungsangebote um aktuelle
wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Versicherungs- und
Finanzmathematik sind die Mitglieder des Ausschusses sehr
engagiert. Das Weiterbildungsprogramm der DAV und der
Deutschen Aktuar-Akademie (DAA) wird vom Ausschuss begleitet und durch eigene Veranstaltungen abgerundet.
Vor allem der letztgenannte Bereich wird vor dem Hintergrund der seit Januar 2014 geltenden Weiterbildungsordnung
der DAV, die die festgeschriebene Pflicht der persönlichen
Weiterbildung der Mitglieder hinsichtlich des Umfangs und
der Dokumentation konkretisiert, immer wichtiger. Aus diesem Grund gewinnt der Ausschuss immer mehr an Bedeutung. Ziel ist es, diese Bereiche der akademischen und beruflichen Ausbildung auch in Zukunft angemessen zu betreuen,
das aktuarielle und finanzmathematische Weiterbildungsangebot auszubauen und die Zusammenarbeit mit der DAV zu
stärken.
Zielsetzung
Übergeordnete Ziele sind:
• Stärkung des Weiterbildungsangebots aus akademischer
Sicht
• Regelmäßige Überprüfung der Anforderungen an Absolventinnen und Absolventen der Versicherungs- und Finanzmathematik in der Praxis
• Fachliche Beratung von Hochschulen im Bereich Ausund Weiterbildung
• Förderung des fachlichen Austauschs zwischen Hochschulen und Praxis
• Konzeption neuer Projekte zur Förderung der Qualifikation des Nachwuchses in Wissenschaft und Praxis
• Mitwirkung in DAV-Ausschüssen zu den Themen Ausund Weiterbildung
Ausblick
Im Jahr 2015 wird sich der Ausschuss weiterhin verstärkt dafür einsetzen, dass das Weiterbildungsangebot von DAV,
DGVFM und DAA aus akademischer Sicht ergänzt wird. Insbesondere wird der Ausschuss einen zweiten Weiterbildungstag der DGVFM ausrichten, der sich mit dem Thema
„Risikoaggregation und Risikoallokation“ befasst.
Zudem bleibt der Ausschuss durch Prof. Dr. Stefan Weber in
der Projektgruppe „Ausbildung 2018“ vertreten, sodass auch
weiterhin die Interessen der DGVFM und der in ihr organisierten Hochschullehrer berücksichtigt werden.
Der Ausschuss wird sich auch weiterhin mit der Akkreditierung von mathematischen Studiengängen beschäftigen. Da
das deutsche Akkreditierungssystem vorsieht, dass an den
meisten Hochschulstandorten alle Bachelor- und Masterstudiengänge vor Aufnahme des Studienbetriebs oder in der Anfangsphase einer Akkreditierung unterzogen werden müssen,
wird von Seiten der DGVFM das ehrenamtliche Engagement
von Aktuaren bei Akkreditierungsagenturen befürwortet. Auf
diesem Wege kann die Rolle der Versicherungs- und Finanzmathematik in der Hochschulausbildung gestärkt werden.
• Beratung der DAV in allen Fragen zur Ausbildung zum
„Aktuar DAV“ und zur Zusatzqualifikation CERA im Bereich Enterprise Risk Management
Vorsitzender:
Prof. Dr. Stefan Weber
Mitglieder:
Prof. Dr. Torsten Becker
Prof. Dr. Claudia Cottin
Prof. Dr. Holger Drees
Prof. Dr. Michael Fröhlich
74
Sabine Köhler
Dr. Stefan Nörtemann
Dr. Jürgen Reinhart
Ausschuss Hochschulausbildung, Aus- und Weiterbildung
Stärkung des Weiterbildungsangebots
Aufgrund des Inkrafttretens der neuen Weiterbildungsordnung
der DAV zu Beginn des Jahres 2014 und der damit einhergehenden Konkretisierung des Umfangs zur Weiterbildung ist
die Nachfrage nach entsprechenden Weiterbildungsangeboten stark gestiegen. Es ist damit zu rechnen, dass sich diese
Entwicklung in den kommenden Jahren fortsetzen wird. Vor
diesem Hintergrund hat sich der Ausschuss im Berichtsjahr
eingehend mit dem Ausbau des Angebots im Bereich der
akademischen Weiterbildung befasst. Dabei stand die Frage
im Mittelpunkt, wie grundlegende Konzepte vermittelt und
gleichzeitig Mehrwerte für die tägliche Arbeit in der Praxis
geboten werden können.
Im Zuge dessen hat der Ausschuss beschlossen, ein eigenes
Weiterbildungsangebot der DGVFM zu erarbeiten, das die
Angebote von DAV sowie DAA abrundet und das gegebenenfalls auch ein Modell für weitere Angebote von Hochschulen darstellen kann. In diesem Zusammenhang hat der
Ausschuss im September 2013 einen Weiterbildungstag zum
Thema „MCEV – Market Consistent Embedded Value in Theorie und Praxis“ organisiert. Da die Veranstaltung nicht nur
mit großem Interesse an der Thematik, sondern auch mit viel
Lob für das Format aufgenommen wurde, hat sich der Ausschuss im Berichtsjahr mit der Planung eines zweiten Weiterbildungstages zum Thema „Risikoaggregation und Risikoallokation“ befasst. Dieser wird am 21. Mai 2015 bei den
VGH Versicherungen in Hannover stattfinden. Den Teilnehmern wird in drei circa 90-minütigen Vorträgen ein abwechslungsreiches Programm geboten, bei dem sowohl die zugrunde liegenden mathematischen Theorien erläutert als auch
zentrale praktische Fragen beleuchtet werden. Dabei werden
auch kritische Fragen im Spannungsfeld zwischen Theorie
und Praxis nicht zu kurz kommen. Als Referenten konnten
Thomas Gleixner und Dr. Beatrice Wollenmann von der
Münchener Rückversicherung und Prof. Dr. Dietmar Pfeifer
von der Universität Oldenburg gewonnen werden. Die Veranstaltung richtete sich an Aktuare und Risikomanager, ohne
spezielle Vorkenntnisse zum Thema vorauszusetzen.
Zusammenarbeit mit den Ausschüssen der DAV
zur Aus- und Weiterbildung
Der Ausschuss strebt weiterhin eine enge Kooperation mit
dem Ausschuss für Ausbildung und Prüfung der DAV an und
wird insbesondere zu Themen rund um die Ausbildung zum
„Aktuar DAV“ das Gespräch suchen und unterstützend tätig
sein.
Außerdem ist der Ausschuss HAW durch die Entsendung von
Prof. Dr. Stefan Weber als Vertreter der DGVFM in dem 2013
neu gegründeten Ausschuss Weiterbildung der DAV integriert. Dort unterstützt er den Ausbau des Tutorensystems, für
das der Ausschuss Weiterbildung einen konkreten formalen
Rahmen geschaffen hat. Der Ausschuss prüft, inwiefern an
Hochschulen Tutoren gewonnen werden können, die im Sinne der neuen Weiterbildungsordnung der DAV-Veranstaltungen als formelle Weiterbildung anbieten. Dadurch soll das
Angebot an kostenlosen Weiterbildungsveranstaltungen auf
einfache und unbürokratische Weise erweitert werden. Zudem informieren die Mitglieder des Ausschusses Kollegen an
den Lehrstühlen für Versicherungs- und Finanzmathematik
über die wachsende Nachfrage nach Weiterbildungsveranstaltungen und interessante aktuelle Themen.
Mitarbeit am Projekt „Ausbildung 2018“
Im April 2014 hat die DAV das Projekt „Ausbildung 2018“
gestartet, um das eigene Ausbildungs- und Prüfungssystem
einer systematischen und umfassenden Überprüfung zu unterziehen. Es soll zudem eine stärkere Verzahnung von hochschulseitiger und berufsständischer Ausbildung erreicht werden. In diesem Zusammenhang soll unter anderem erörtert
werden, inwieweit Inhalte der Aktuarausbildung stärker in
die akademische Ausbildung an den Hochschulen integriert
werden können, um so den berufsbegleitenden Ausbildungsaufwand zu reduzieren. Hierzu wurde eine Projektgruppe
unter der Leitung von Prof. Dr. Ulrich Orbanz eingerichtet.
Der Ausschuss ist in dieser durch Prof. Weber vertreten, sodass auch die Sichtweise der Hochschullehrer in die Diskussion eingebracht wird.
Actuarial Science Slam
Der Ausschuss hat sich im Berichtsjahr mit der Idee befasst,
einen sogenannten „Actuarial Science Slam“ auszurichten.
Im Rahmen einer solchen Veranstaltung sollten mehrere Kurzvorträge in allgemeinverständlicher, unterhaltsamer Form
punktuelle Einblicke in spezielle Themen aus dem Bereich
der Versicherungs- und Finanzbranche geben. Da nicht ausreichend Interessenten für eine aktive Teilnahme gewonnen
werden konnten, hat der Ausschuss jedoch beschlossen, das
Format zunächst nicht weiterzuverfolgen.
Artikel im „Aktuar Aktuell“
Der Ausschuss hat einen Artikel zum Thema „Weiterbildung
und Ausbildung – Beitrag der Hochschulen und der DGVFM“
für die Aprilausgabe 2015 des DAV-Magazins „Aktuar Aktuell“
verfasst. Darin wird insbesondere auf die Verzahnung des
Hochschulstudiums mit der Ausbildung zum Aktuar eingegangen. Ein Fokus liegt dabei auf der Präsentation der Möglichkeiten, Teile der Ausbildung bereits im Rahmen eines
Hochschulstudiums zu absolvieren. Zudem informiert der
Artikel über die vielfältigen von der DGVFM organisierten
Weiterbildungsangebote für Aktuare.
75
Ausschuss Nachwuchsförderung
Aufgaben
In den vergangenen Jahren hat sich die Intensivierung der
Kontakte zu den Studenten mathematischer Studiengänge zu
einem zentralen Bereich der Arbeit der DGVFM entwickelt.
Um den Studierenden mathematisch ausgerichteter Studiengänge die Tätigkeit des Aktuars als attraktives Berufsziel vorzustellen, aber auch um angehende Nachwuchswissenschaftler in der Versicherungs- und Finanzmathematik zu fördern,
hat die DGVFM eine Vielzahl an Projekten und Initiativen
entwickelt, um die jungen Mathematiker auf ihrem Karriereweg zu unterstützen.
Der Vorstand hat daher für diesen wichtigen Teil des Engagements der DGVFM einen eigenen Ausschuss Nachwuchsförderung (NWF) eingerichtet. Er ist seit 2010 für die bereits
bestehenden Projekte im Bereich der Nachwuchsförderung
von Schülern, Studierenden und Nachwuchswissenschaftlern, aber auch für die Entwicklung neuer Aktivitäten in diesem Bereich zuständig.
Zielsetzung und Struktur
Die Schwerpunkte der Ausschussarbeit bestehen in der
• Betreuung existierender Fördermaßnahmen der DGVFM
für qualifizierte Nachwuchskräfte (Schüler, Studierende,
junge Wissenschaftler und Aktuare) im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik
• Entwicklung weiterer Projekte im Bereich der Nachwuchsförderung
• Während der Spezialisierungsphase haben sie im Rahmen des Praktikantenprogramms die Möglichkeit, die
aktuariellen Aufgabengebiete hautnah kennenzulernen.
• Für die Studierenden kurz vor Abschluss des Masters/des
Diploms bzw. während der Promotion besteht das Angebot, auf dem Workshop für junge Mathematikerinnen
und Mathematiker mehr zu aktuellen Fragestellungen
von Wissenschaft und Praxis zu erfahren.
• Zur Förderung der Teilnahme von Nachwuchswissenschaftlern an wissenschaftlichen Tagungen schreibt die
DGVFM jährlich bis zu fünf Reisestipendien aus.
• Um Schülern zu zeigen, wie spannend und praxisnah
Mathematik ist, befasst sich der Ausschuss Nachwuchsförderung mit der Erstellung einer Reihe von Schulmaterialien zum Thema Versicherungs- und Finanzmathematik. Zwei Bände zu den Themen „Stochastik. Simulation
von Sachschäden“ und „Spätschäden in der Sachversicherung“ wurden bereits veröffentlicht. Weitere Unterrichtseinheiten sind in Arbeit.
Ausblick
Im Jahr 2015 wird sich der Ausschuss weiterhin für die Fortführung und Weiterentwicklung der etablierten Initiativen
und Projekte im Bereich Nachwuchsförderung einsetzen.
• Beratung des Vorstands der DGVFM bei Fragen zum
Thema Nachwuchsförderung
Hinsichtlich neuer Aktivitäten wird sich der Ausschuss mit
den folgenden Projekten auseinandersetzen:
• Betreuung und Ansprache von DGVFM-Juniormitgliedern
• Neukonzeption des Workshops für junge Mathematiker
im Bachelorstudium
So existieren inzwischen zahlreiche Fördermaßnahmen, die
den Nachwuchskräften den Beruf des Versicherungs- und
Finanzmathematikers näherbringen:
• Im Rahmen der Initiative „Unternehmen stellen sich vor“
soll interessierten Nachwuchskräften die Möglichkeit geboten werden, tiefere Einblicke in die Tätigkeitsgebiete
Vorsitzende:
Prof. Dr. Jochen Wolf
Prof. Dr. Hans-Joachim Zwiesler
Mitglieder:
Martin Dember
Prof. Dr. Michael Fröhlich
Prof. Dr. Heinz-Willi Goelden
Markus Gottwald
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von Aktuaren in der Praxis zu erhalten und potenzielle
Arbeitgeber in der Versicherungs- und Finanzwirtschaft
näher kennenzulernen.
• Ausbau der Abschlussarbeitenbörse für Studierende
• Etablierung des neuen Konzepts des Praktikantenprogramms
• Beteiligung an der Erstellung einer Nachwuchsplattform
für DAV und DGVFM
Gudrun Schmidt
Thomas Adrian Schmidt
Dr. Ralph Schuster
Prof. Dr. Jürgen Strobel
Ausschuss Nachwuchsförderung
Unternehmen stellen sich vor
Schulmaterialien/Aktivitäten der AG Schule
Die Veranstaltungsreihe „Unternehmen stellen sich vor“ wurde auch im Jahr 2014 erfolgreich weitergeführt. Es konnten
drei Unternehmensbesuche bei der Gen Re in Köln, der Allianz in München und der Stuttgarter Lebensversicherung in
Stuttgart durch die DGVFM organisiert werden. Alle drei
Veranstaltungen wurden von den Teilnehmern durchweg positiv angenommen. Weitere Gespräche mit interessierten
Unternehmen laufen bereits, sodass die Unternehmensbesuche auch weiterhin ein etabliertes und erfolgreiches Projekt
des Ausschusses darstellen.
Der Ausschuss stellte bereits zu Beginn seiner Arbeit fest,
dass auch heute noch viele Schüler keine Vorstellung haben,
welche spannenden Berufsoptionen das Fach (Versicherungs-)Mathematik bietet. Daher hat sich der Ausschuss für
die Erarbeitung von qualitativ hochwertigen Schulmaterialien
im Bereich Versicherungsmathematik ausgesprochen. Die
erste Lehreinheit „Stochastik. Simulation von Sachschäden“
für die Sekundarstufe II wurde innerhalb der MINT Assekuranz-Initiative von DAV und dem Berufsbildungswerk der
Deutschen Versicherungswirtschaft (BWV) in einem gemeinsamen Projekt herausgegeben. Die neue Lehreinheit zum
Thema „Spätschäden in der Sachversicherung“ konnte im
Herbst 2014 fertiggestellt werden. Sie setzt sich anschaulich
mit der mathematischen Modellierung von Spätschäden auseinander und vermittelt, wie im Unterricht erlernte Inhalte in
der Praxis eingesetzt werden können. Eine nächste Lehreinheit soll zum Thema „Zins“ erscheinen. Ein Autorenteam hat
hierzu bereits ein erstes Grundkonzept erarbeitet.
Praktikantenprogramm
Durch das Praktikantenprogramm der DGVFM werden seit
mittlerweile zehn Jahren Praktikantenstellen in Unternehmen
aus der Versicherungs- und Finanzbranche an Studenten
der (Versicherungs-)Mathematik mit Interesse am Beruf des
Aktuars vermittelt. Ende Dezember 2014 wurde das Praktikantenprogramm in veränderter Form neu gestartet. Die Förderunternehmen der DGVFM können nun ganzjährig Praktikumsplätze über das zur Verfügung gestellte Online-Portal
anbieten. Die Umstellung auf ein kontinuierliches Angebot
wurde von den Unternehmen bisher positiv aufgenommen,
sodass momentan 27 Praktikumsplätze beworben werden.
Das Praktikantenprogramm ist mittlerweile an zahlreichen
Universitäten bekannt und stößt auf reges Interesse bei den
Studenten. Von Dezember 2014 bis Redaktionsschluss sind
mehr als 50 Bewerbungen eingegangen, von denen ein Großteil an die Unternehmen weitergeleitet werden konnte.
DGVFM-Workshop für junge Mathematiker
im Masterstudium
Der Workshop für junge Mathematiker fand im Berichtsjahr
vom 4. bis 6. September 2014 im Wissenschaftszentrum
Schloss Reisensburg der Universität Ulm statt. Bei dieser Veranstaltung werden traditionell Perspektiven aus Wissenschaft
und Praxis zusammengeführt, die die Basis für spannende
Diskussionen der Teilnehmer, Dozenten und Organisatoren
bilden. Auch die letztjährige Auflage des Workshops war gut
besucht und wurde von den Teilnehmern und Referenten
sehr positiv bewertet. Studierende in unterschiedlichen Phasen ihrer Ausbildung bekamen in dem zweitägigen Vortragsprogramm einen Einblick in aktuelle Fragestellungen der
Versicherungs- und Finanzmathematik in Wissenschaft und
Praxis.
Der nächste Workshop für junge Mathematiker ist bereits in
Planung und wird vom 2. bis 4 Oktober 2015 in der Tagungsstätte Loccum stattfinden.
Um interessierten Lehrern Hilfestellungen für die praktische
Verwendung der Schulmaterialien an die Hand zu geben,
hat die Arbeitsgruppe Schule die Veranstaltungsreihe „Workshop für Lehrer“ ins Leben gerufen. Eine erste Lehrerfortbildung zum neuen Schulmaterial konnte am 10. Dezember
2014 in Witzenhausen durchgeführt werden. Weitere sind in
Planung.
DGVFM-Workshop für junge Mathematiker im
Bachelorstudium
Im Berichtsjahr wurde erstmalig der neu konzipierte „DGVFMWorkshop für junge Mathematiker im Bachelorstudium“ ausgerichtet. Die Veranstaltung fand vom 2. bis 3. September
2014 im Vorfeld des „DGVFM-Workshops für junge Mathematiker im Masterstudium“ auf der Reisensburg statt. Von
den Teilnehmern wurde das Format durchweg positiv bewertet. Das neue didaktische Konzept soll den jüngeren Studierenden eine Orientierung für ihre weitere Spezialisierung
bieten und sie für ein Masterstudium motivieren. Zur besseren Abgrenzung vom Master-Workshop wird das Format
künftig unter dem Titel „Bachelor-Orientierungstage für Versicherungs- und Finanzmathematik“ fortgesetzt.
Abschlussarbeitenbörse
Der Ausschuss hat sich mit dem Konzept für eine Abschlussarbeitenbörse aus dem Ausschuss Forschung und Transfer
befasst. Über diese sollen Studierende, die ihre Arbeit in der
Praxis schreiben möchten, und Unternehmen mit entsprechendem Angebot zusammengebracht werden. Interessierte
Unternehmen und Hochschulen finden die Abschlussarbeitenbörse auf aktuar.de unter „Aktuar werden“.
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Ausschuss Kommunikation und Kontakte
Aufgaben
Die DGVFM versteht sich als Mittler zwischen den unterschiedlichen Interessen von Hochschullehrern, Studierenden
und Unternehmen der Versicherungs- und Finanzwirtschaft,
aber auch von politischen Entscheidungsträgern, weiteren
fachnahen Vereinigungen und einer allgemeinen Öffentlichkeit. Aus diesem Grund ist es für die Vereinigung unerlässlich, die eigenen Zielsetzungen klar zu formulieren und die
Leistungen und Aktivitäten der DGVFM gegenüber allen
wichtigen Partnern im Umfeld der Organisation fortlaufend
zu kommunizieren. Darüber hinaus setzt sich die DGVFM
aber auch für eine institutionelle Abstimmung zwischen den
genannten Parteien ein.
Im Rahmen der Fördermitgliedschaft für Unternehmen aus
der Versicherungs- und Finanzbranche besteht die wichtige
Aufgabe, den Kontakt und die Kommunikation mit den institutionellen Mitgliedern der DGVFM zu pflegen. Zudem fördert die Vereinigung die Kommunikation nach innen mit den
Mitgliedern der Gesellschaft, da diese durch ihre Mitwirkung
in den unterschiedlichen Aktivitäten entscheidend zu deren
Erfolg beitragen.
Zur Begleitung dieser Prozesse sowie zur Umsetzung von
Maßnahmen hat der Vorstand der DGVFM einen Ausschuss
für Kommunikation und Kontakte (KUK) eingerichtet, der sich
intensiv mit den oben genannten Aufgaben auseinandersetzt.
Zielsetzung
• Kontaktpflege zu Unternehmen aus der Versicherungsund Finanzbranche
• Kommunikation mit fachnahen Vereinigungen
• Kontaktaufbau zu weiteren relevanten Institutionen
• vereinsinterne Berichterstattung
Der Ausschuss ist damit beauftragt, zahlreiche Projekte der
DGVFM zu betreuen. So liegt die Betreuung des „European
Actuarial Journals” (EAJ), die Erstellung und Pflege von Informationsmaterialien über die DGVFM sowie die Pflege der
bestehenden Verteiler zur Kommunikation in seinem Aufgabenbereich. Darüber hinaus ist der Ausschuss für die Kontaktpflege, z. B. zur Deutschen Mathematiker-Vereinigung
und zum Deutschen Verein für Versicherungswissenschaft,
zuständig.
Eine weitere Aufgabe des Ausschusses ist die Betreuung der
Fördermitglieder und die Gewinnung neuer Unternehmen
als Mitglied der DGVFM. Denn die so eingeworbenen Beiträge legen zusammen mit den durch die DAV bereitgestellten Mitteln das Fundament für die Vielzahl an Initiativen und
Projekten der DGVFM, die ohne eine entsprechende finanzielle Unterstützung nicht möglich wären.
Ausblick
Neben dem kontinuierlichen Kontakt zu allen Mitgliedern,
will der Ausschuss 2015 verstärkt die Gruppe der Juniormitglieder innerhalb der DGVFM ansprechen.
Zudem möchte sich der Ausschuss auch im Jahr 2015 für
die Unterstützung der Forschung im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik einsetzen und wird daher
den Kontakt zur Deutschen Forschungsgemeinschaft und
zum Bundesministerium für Bildung und Forschung weiter
ausbauen.
Zur strukturellen Weiterentwicklung des „European Actuarial
Journal“ soll im Laufe des Jahres 2015 zusammen mit den elf
am EAJ beteiligten aktuariellen Vereinigungen ein Verein mit
Sitz in der Schweiz gegründet werden, der die Verantwortung für die Herausgabe und Steuerung der Fachzeitschrift
übernimmt.
• Mitgliederansprache
Vorsitzende:
Prof. Dr. Rüdiger Kiesel
(Vorsitzender bis September 2014)
Prof. Dr. Angelika May (Vorsitzende seit Oktober 2014)
Mitglieder:
Katja Deprez
Prof. Dr. Elmar Helten
Prof. Dr. Christian Hipp
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Dr. Wolfgang Lay
Dr. Rasmus Schlömer
Ausschuss Kommunikation und Kontakte
Der Ausschuss Kommunikation und Kontakte hat auch 2014
dafür Sorge getragen, die Arbeit der DGVFM und die Projekte
ihrer Ausschüsse sowohl gegenüber den eigenen Mitgliedern als
auch gegenüber fachnahen Institutionen und einer interessierten Öffentlichkeit sichtbar zu machen. So wurden bewährte
Projekte und Kooperationen weitergeführt, aber auch zahlreiche neue Kommunikationskonzepte entwickelt und umgesetzt.
DGVFM-Telegramm
Eines der Kernanliegen des Ausschusses besteht darin, die Mitglieder der DGVFM über die Aktivitäten und Projekte der Vereinigung regelmäßig und umfassend zu informieren. Zu diesem Zweck hat der Ausschuss ein Format für einen eigenen
Newsletter, das sogenannte „DGVFM-Telegramm“, erarbeitet.
Mit diesem sollen abwechselnd die in der DGVFM organisierten Hochschullehrer und Aktuare sowie die Fördermitglieder
über die Angebote der DGVFM informiert werden. Das Telegramm soll, ergänzend zu der Berichterstattung in „Der Aktuar“, insbesondere auf aktuelle Veranstaltungen und Ergebnisse
der Gesellschaft hinweisen. Im Juni 2014 wurde ein Telegramm
an die rund 70 Fördermitglieder der DGVFM verschickt, worauf im September 2014 gezielt die in der DGVFM organisierten Hochschullehrer angesprochen wurden. Der im Dezember 2014 versandte Rundbrief richtete sich schließlich an die
DAV-Aktuare innerhalb der DGVFM. Da die Resonanz auf
diese Telegramme durchweg positiv war, wird der Ausschuss
das Projekt auch 2015 in unveränderter Form fortführen.
DGVFM-Flyer im Begrüßungspaket für neue DAV-Mitglieder
Seit Anfang 2013 erhalten neue DAV-Mitglieder zur Begrüßung nicht nur ihre Mitgliedsurkunde, sondern auch zahlreiche Informationen zur Vereinigung (z. B. Kontaktdaten der
Geschäftsstelle, Standesregeln, Fachgrundsätze, Informationen
zu Weiterbildungsangeboten) in einer ansprechend gestalteten Sammelmappe. Da neue DAV-Mitglieder automatisch
auch in die DGVFM aufgenommen werden, bietet dieses
Begrüßungspaket eine gute Gelegenheit, den neuen Mitgliedern die DGVFM ausführlicher vorzustellen. Der Ausschuss
hat zu diesem Zweck einen eigenen DGVFM-Flyer erstellt,
der die verschiedenen Aktivitäten und Projekte der DGVFM,
die speziell für praktisch tätige Aktuare interessant sind, darstellt. Ziel der Flyeraktion ist es, insbesondere junge Aktuare
für eine Mitarbeit in den Ausschüssen und Arbeitsgruppen
der DGVFM gewinnen zu können. Der Flyer wurde der Begrüßungsmappe erstmals Anfang 2014 beigelegt.
Kontakt zur Auswahlkommission für Förderprogramme
Um die Forschung im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik zu unterstützen und weiter voranzutreiben,
setzt sich der Ausschuss dafür ein, dass Anträge auf Förderung durch EU-Programme in diesen Bereichen größere Er-
folgschancen erhalten. Hierzu wurden erste Kontakte zur
Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und zum Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hergestellt.
Diese sollen 2015 weiter ausgebaut werden.
Dritter Tag der Herbsttagung
Der dritte Tag der gemeinsamen Herbsttagung von DGVFM
und DAV wird traditionell in Kooperation mit dem Deutschen
Verein für Versicherungswissenschaft gestaltet und befasst sich
mit Fragestellungen rund um das jeweils aktuelle „Topic of the
Year“. So fand diese Tagung am 19. November 2014 unter
dem Thema „Modelle, Konzepte und Algorithmen zur dynamischen Finanzanalyse – die Zukunft des Asset-LiabilityManagments“ im MARITIM Hotel in Hannover statt. In insgesamt fünf Vorträgen wurde das „Topic of the Year 2014“ sowohl
aus dem Blickwinkel der Wissenschaft als auch aus der Perspektive der Versicherungswirtschaft beleuchtet. Insbesondere
die Kombination dieser beiden Sichtweisen fand bei den Teilnehmern großen Anklang. Da die Veranstaltungen durchweg
positiv bewertetet wurde, haben sich der Vorstand der DGVFM
und der Deutsche Verein für Versicherungswissenschaft dafür
ausgesprochen, die Kooperation auch 2015 fortzusetzen.
Zusammenarbeit mit der Deutschen MathematikerVereinigung
Neben der erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem Deutschen
Verein für Versicherungswissenschaft konnte die DGVFM
2014 auch ihre Kooperation mit der Deutschen Mathematiker-Vereinigung (DMV) intensivieren. Auf der Jahrestagung
der DMV im September 2014 in Posen war die DGVFM mit
einem eigenen Minisymposium zum Thema „Multivariate
stochastic modelling in finance, insurance and risk management“ vertreten, das in Fachvorträgen einen Überblick über
aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Versicherungsund Finanzmathematik bot. Zudem war die DMV auf dem
Scientific Day 2014 in Bonn vertreten.
Juniormitglieder
Seit einigen Jahren ermöglicht die DGVFM jungen Absolventen und Doktoranden im Bereich der Versicherungs- und Finanzmathematik, die sich durch ihre wissenschaftliche Arbeit bereits ausgezeichnet haben, aber die Voraussetzungen
für eine ordentliche Mitgliedschaft noch nicht erfüllen, eine
Juniormitgliedschaft in der DGVFM. Diese endet automatisch nach Ablauf von fünf Jahren, sodass in dieser Zeit die
ordentliche Mitgliedschaft angestrebt werden sollte. Der Ausschuss möchte die Juniormitglieder dazu motivieren, sich
weiterhin intensiv mit aktuarieller Mathematik und Risikomanagement auseinanderzusetzen und prüft derzeit verschiedene Konzepte, um diese Nachwuchswissenschaftler
noch stärker als bisher in die DGVFM einzubinden.
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13. Scientific Day der DGVFM in Bonn
Der dreizehnte Scientific Day der DGVFM fand dieses Jahr
am 30. April an historischer Stätte im alten Wasserwerk in
Bonn statt, das von 1986 bis 1992 als Plenarsaal des deutschen Bundestages diente. Organisiert und moderiert wurde
diese Veranstaltung von Prof. Dr. Alfred Müller (Universität
Siegen) und Prof. Dr. Hanspeter Schmidli (Universität zu
Köln). Der Scientific Day begann mit einem Grußwort der
DMV von Prof. Dr. Volker Bach.
Folgende wissenschaftliche Vorträge wurden gehalten:
• Prof. Dr. Jochen Ruß (Universität Ulm):
Risk Management by Product Design for Traditional Participating Life Insurance Contracts with Interest Rate
Guarantees
• Dr. Stefan Thonhauser (Université de Lausanne): Minimization of ruin probabilities by investment under
transaction costs
• Dr. Corina Constantinescu (University of Liverpool): Can risk theory help risk management?
• Prof. Dr. Ralf Wunderlich (Universität Freiburg): Dynamic Portfolio Optimization with Bounded Shortfall
Risks
• Prof. Dr. Nicole Branger (Universität Münster): Asset Pricing under Uncertainty about Shock Propagation
Prof. Dr. Jochen Ruß eröffnete den Scientific Day mit einem
Vortrag zum „Topic of the Year“ der DGVFM, das sich im
letzten Jahr mit der Problematik der Zinsgarantien in der
Lebensversicherung beschäftigte. Er ging zuerst auf das
Langlebigkeitsrisiko ein. Betrachtet man jeweils das Land,
in dem die Einwohner die längste Lebenserwartung hatten,
so stieg seit 1840 die durchschnittliche Lebenserwartung
fast linear um ca. 6 Std./Tag. Im Vergleich zu den Großeltern
lebt eine Generation also im Schnitt etwa 15 Jahre länger.
Vergleicht man sich also mit seinen Großeltern, so unterschätzt man die Lebenserwartung systematisch. Daher ist
die Betrachtung des Langlebigkeitsrisikos für die Lebensversicherung wichtig. Als Nächstes betrachtete Prof. Dr. Ruß
die Frage, ob eine traditionelle Lebensversicherung mit Zinsgarantien unter Solvency II noch angeboten werden kann.
Betrachtet man den neuen Vertrag isoliert, so wäre die Antwort wohl Nein. Aber: Neugeschäft und Altgeschäft interagieren. Betrachtet man das gesamte Portfolio mit den alten
Verträgen, so ist der klassische Vertrag durchaus eine gute
Ergänzung. Am besten konstruiert man neue kapitaleffiziente Produkte, die das Portfolio des Versicherers ideal ergänzen, und die auch für die Kunden interessant sind. Im Gegensatz zu einer Bank kann die Versicherung die Rendite
nicht nur über das Kollektiv, sondern auch über die Zeit
mitteln. Prof. Dr. Ruß’ Botschaft ist: „Risikomanagement
80
Dr. Corina Constantinescu
muss mit Produktdesign beginnen.“ Die Aussage des Vortrages wurde mit zwei Fallstudien illustriert.
Im zweiten Vortrag ging Dr. Stefan Thonhauser der Frage
nach, wie man die Ruinwahrscheinlichkeit bei optimaler Investition in eine riskante Anlage minimieren kann. Investiert
man nämlich einen festen Anteil des Überschusses in eine
riskante Anlage, so hat man einen polynomialen Abfall der
Ruinwahrscheinlichkeit, auch wenn der Abfall ohne Investition exponentiell wäre. Wie man optimal investiert, wenn
keine Transaktionskosten anfallen, wurde in einem Paper von
Browne für die Diffusionsapproximation und von Hipp sowie
Plum für das klassische Risikomodell gezeigt. Dr. Thonhauser
betrachtete nun die Diffusionsapproximation, führte aber
Transaktionskosten ein, für den Fall, dass der investierte Betrag verändert wird. Die optimale Strategie besteht dann darin, das Portfolio immer nur dann zu ändern, wenn der Prozess ein bestimmtes Gebiet verlässt. Der Vortrag wurde durch
verschiedene Grafiken illustriert.
Im dritten Vortrag stellte Dr. Corina Constantinescu ein Projekt vor, mit dem sich acht Master-Studierende aus Liverpool
in einer Versicherungsgesellschaft beschäftigten. Zunächst
wurden dabei die Parameter eines Erneuerungsrisikomodells
aus Daten geschätzt. Sowohl für die Zeit zwischen zwei Schäden als auch für die Schadenhöhen erreichte man mit gemischt-exponentiellen Verteilungen dritten Grades eine recht
gute Anpassung. Mithilfe von Excel programmierten die Studierenden Erwartungswert und Varianz sowie die Ruinwahrscheinlichkeit. Das Modell wurde dann um eine Dividendenzahlung und Quota-Share-Rückversicherung erweitert. Die
gezahlten Dividenden und die Ruinwahrscheinlichkeiten
können dann die Rollen des Erwartungswertes und der Varianz im Capital-Asset-Model übernehmen, und so können
effiziente Grenzen so bestimmt werden. Die Theorie wurde
13. Scientific Day der DGVFM in Bonn
klassische Merton-Problem, also den erwarteten Nutzen des
Kapitals zu einem Endzeitpunkt T zu maximieren. Die Lösung im klassischen Problem ohne Randbedingungen ist,
einen konstanten Anteil des Vermögens in die riskanten Aktiva zu investieren. Es zeigt sich, dass dabei auch große Verluste auftreten können. Deshalb führte Prof. Dr. Wunderlich
eine Grenze für den erwarteten Shortfall ein, also ein Limit
für die erwartete Unterschreitung eines Referenzkapitals. Er
zeigte, wie man mit der Martingal-Methode dieses Optimierungsproblem lösen kann, sofern es sich um einen vollständigen Markt handelt. Am Schluss des Vortrages wurde noch
auf mögliche Erweiterungen eingegangen, z. B. dass man die
Drift des Prozesses nur teilweise kennt.
Dr. Stefan Thomhauser
im Vortrag durch viele Grafiken illustriert. Es zeigte sich, dass
sowohl die Studierenden als auch das Versicherungs­unter­
nehmen von einem solchen gemeinsamen Projekt viel lernen
können.
Vor dem Mittagessen wurden die Gauss-Preise verliehen.
Prof. Dr. Oskar Goecke, der Träger des ersten Preises, stellte
in einem kurzen Vortrag seine Arbeit vor. Darüber wird in
einem eigenen Artikel in dieser Ausgabe berichtet.
Das Programm am Nachmittag wurde von Prof. Dr. Ralf
Wunderlich eröffnet. Er modellierte ein Investitionsportfolio
in einem Black-Scholes-Markt mit mehreren riskanten An­
lagealternativen. Das Optimierungsproblem war dabei das
Die letzte Rednerin des Tages war Prof. Dr. Nicole Branger.
Sie betrachtete eine Ökonomie, die sich in einem normalen
Regime und in einem Krisenregime befinden kann. In beiden
Regimes modelliert eine Sprungdiffusion den Zustand der
Ökonomie. Ein repräsentativer Agent will einen durch rekursive Präferenzen definierten Nutzen maximieren. Da der
Agent das gegenwärtige Regime nicht kennt, muss er den
Regimezustand mit Filtermethoden schätzen. Es zeigt sich,
dass mit diesem Modell die auf den realen Finanzmärkten
beobachteten Returns, Volatilitäten und Risikoprämien sehr
gut nachgebildet werden können. Außerdem wurde untersucht, wie sich Änderungen der Parameter auswirken. Alle
Vorträge führten zu lebhaften Diskussionen unter den Teilnehmern. Die Veranstaltung zeigte mal wieder, wie wichtig
und fruchtbar ein solcher Austausch zwischen den Wissenschaftlern an den Universitäten und den Aktuaren in den
Versicherungsunternehmen ist.
Wissenschaft trifft Praxis
Prof. Dr. Nicole Branger
81
Verleihung des GAUSS-Preises 2013
Sparergenerationen. Der Ansatz von Prof. Goecke beschreibt
dabei Regeln, wie die Kapitalanlagen anzulegen sind und
der Risikoausgleich gesteuert werden muss. „Mit seiner Arbeit liefert Professor Goecke einen innovativen Vorschlag für
die Altersvorsorge. Damit zeigt Prof. Goecke, wie qualifizierte und vor allem auch praxisrelevante Forschung betrieben
wird. Gerade im Hinblick auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Kapitalmarktkrisen und gegenwärtige
Niedrigzinsphase ist Prof. Goeckes Arbeit als inhaltlich hochaktuell und zukunftsweisend zu bezeichnen“, unterstrich Laudator und DGVFM-Vorstand Prof. Dr. Rüdiger Kiesel.
Erstmals zwei Nachwuchspreise verliehen
Der dritte Tag der gemeinsamen Jahrestagung von DAV und
DGVFM vom 28. bis 30. April 2014 stand traditionell im
Zeichen der Wissenschaft. Im Rahmen des Scientific Days
der DGVFM wurde neben der Präsentation und Diskussion
verschiedener versicherungs- und finanzmathematischer Forschungsergebnisse auch wieder der renommierte GAUSSPreis verliehen. Seit 1998 schreiben die DAV und die DGVFM
diesen jährlich aus, um wissenschaftlich qualifizierte Arbeiten aus der Aktuarwissenschaft auszuzeichnen sowie eine
Brücke zwischen wissenschaftlicher Qualität einerseits und
hoher Praxisrelevanz andererseits zu schlagen.
Erstmalig wurde im vergangenen Jahr ein mit 10.000 Euro
dotierter GAUSS-Hauptpreis ausgelobt, für den ausschließlich Einsendungen zum Topic of the Year 2012 – „Die Zukunft der Zinsgarantie in der Lebensversicherung“ – akzeptiert wurden. Moderiert wurde die Veranstaltung von Prof.
Dr. Angelika May, Vorsitzende der DGVFM und Professorin
für Mathematik an der Universität Oldenburg. Einleitend berichtete Prof. May, dass in diesem Jahr 13 Arbeiten eingereicht und von dem fünfköpfigen GAUSS-Preiskomitee unter
der Leitung von Prof. Dr. Christian Hipp begutachtet wurden.
Hauptpreis für Prof. Dr. Oskar Goecke
Der mit 10.000 Euro dotierte GAUSS-Hauptpreis wurde Prof.
Dr. Oskar Goecke von der Fachhochschule Köln für seine
Arbeit „Pension saving schemes with return smoothing
mechanism“ verliehen. Darin diskutierte der stellvertretende
Direktor des Instituts für Versicherungswesen ein Modell für
kollektive Sparprozesse, die den Sparern einen hohen Anteil
an rentablen und somit notwendigerweise risikobehafteten
Kapitalanlagen erlauben. Kennzeichnend für kollektive Sparprozesse ist eine gemeinschaftliche Reserve, die es ermöglicht, extreme Verluste an den Aktienmärkten auszugleichen.
Diese Reserve erlaubt einen Risikoausgleich zwischen den
82
Neben dem GAUSS-Hauptpreis wurden zudem zwei mit jeweils 2.000 Euro dotierte Nachwuchspreise für Einsendungen aus anderen versicherungs- und finanzmathematischen
Themengebieten vergeben. Dr. Peter Hieber von der TU
München wurde für seinen Beitrag „First-exit times and their
applications in default risk management“ ausgezeichnet. Die
Laudatio wurde von Prof. Dr. Christian Hipp gehalten: „Dr.
Hieber hat für den GAUSS-Nachwuchspreis 2013 eine
Arbeit aus dem Bereich Finanzmathematik eingereicht, die
sowohl aus mathematischer Sicht als auch aus Sicht der Finanzmärkte innovativ und interessant ist. Sie enthält neue
Ergebnisse zu aktuellen klassischen Problemen, was durch
das umfangreiche Schriftverzeichnis mit über zweihundert
Einträgen belegt wird. Derartige Ergebnisse sind sehr schwer
zu entdecken; wenn es dennoch gelingt, dann sind dafür
immer eine mehrjährige ausdauernde Forschung, viel Intuition und ein Quäntchen Glück erforderlich.“
Den zweiten mit 2.000 Euro dotierten GAUSS-Nachwuchspreis erhielt Dr. Florentin Rahe für seine Dissertation zu dem
Thema „Option pricing under time-varying risk aversion with
applications to risk forecasting“. Laudator Prof. Dr. Ralf Korn
betonte dazu: „Die Arbeit ist sowohl akademisch als auch
praktisch hochrelevant. Von praktischer Seite beeindrucken
die guten Prognoseresultate für Value-at-Risk-Schätzungen
für S&P Indexpositionen. Aus akademischer Sicht kann die
Arbeit ein Modell vorweisen, das empirische Resultate von
alleine reproduziert. Das vorgestellte Modell hat das Potenzial, zu einem Standardmodell im Markt-Risikomanagement
zu werden, wenn sich die positiven Resultate auf weiteren
Märkten bestätigen. Die Verleihung eines GAUSS-Nachwuchs­
preises ist die logische Konsequenz.“
Prof. May sprach abschließend allen, die eine Arbeit für den
GAUSS-Preis eingesendet haben, dem Preiskomitee sowie
den Mitgliedern ihren herzlichen Dank aus.
Scientific Day
83
Workshop der DGVFM
für junge Mathematiker in Loccum
Vom 5. bis 9. September 2014 fand zum elften Mal der jährliche Nachwuchsworkshop der DGVFM statt. Ziel der Veranstaltung ist es, Studenten mathematischer Fachrichtungen mit
Interesse am Beruf des Aktuars für Fragestellungen aus den
Bereichen der Versicherungs- und Finanzmathematik zu begeistern und über aktuelle Themen zu informieren. Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis werden zusammengeführt
und bilden die Basis für spannende Diskussionen zwischen
den Teilnehmern, Dozenten und Organisatoren.
Der ursprünglich von Prof. Dr. Christian Hipp initiierte
Workshop findet jährlich entweder im Wissenschaftszentrum
Schloss Reisensburg der Universität Ulm oder in der Evangelischen Akademie Loccum bei Hannover statt. Im vergangenen Jahr wurde er von Prof. Dr. Stefan Weber und Prof. Dr.
Jochen Wolf mit Unterstützung aus der DAV-Geschäftsstelle
organisiert. Den insgesamt 29 Teilnehmern aus ganz Deutschland wurde in sieben Fachvorträgen auch im Jahr 2014 erneut ein abwechslungsreiches Programm geboten.
Den Auftakt im Wissenschaftszentrum Schloss Reisensburg
machte Prof. Dr. Henryk Zähle von der Universität des Saarlandes mit einem Vortrag zum Thema „Statistische Inferenz
für Risikomaße“. Prof. Zähle begann seine theoretischen
Ausführungen mit einer Einführung in das Thema Risikomanagement. Dabei wurde insbesondere der Begriff des Risikomaßes an Beispielen wie dem Value at Risk anschaulich
definiert. Anschließend wurden in zwei verschiedenen Modellen die nötigen Prämien des Gesamtkollektivs in einer
Versicherungsperiode geschätzt und die Schätzer beziehungsweise die Schätzmethoden auf ihre Eigenschaften
untersucht.
Der zweite Vortrag des Vormittags wurde von Wolfgang
Deichl von der Allianz zum Thema „Embedding Risk
Management Into a VA (Life) Insurance Carrier“ gehalten.
Zunächst erhielten die Teilnehmer einen Überblick über das
Konzept des Versicherungsprodukts Allianz Invest4Life.
Anhand dieses Praxisbeispiels wurden Konzepte des Risikomanagements und insbesondere des Hedgings anwendungsnah erläutert.
Dr. Jürgen Bierbaum von der Alte Leipziger setzte das Programm nach dem Mittagessen mit seinem Vortrag „Reservierung unter Unsicherheit“ fort. Der Vortrag befasste sich mit
der Fragestellung, in welcher Höhe Rückstellungen für Garantien zu bilden sind. In diesem Zusammenhang wurden
insbesondere die existierenden Reservierungsansätze unter
HGB und Solvency II beleuchtet.
Anschließend hielt Prof. Dr. Kathrin Glau von der Technischen
Universität München einen Vortrag zum Thema „Feynman-Kac
formula for Lévy processes with killing rate with Applications
84
in Finance“. Nach einer Einführung in die Finanzmathematik
stellte sie eine formale Verbindung zwischen numerischer
Analysis und stochastischen Prozessen her. In konkreten Beispielen wurden verschiedene Preismodelle und numerische
Methoden zur Berechnung von Optionspreisen präsentiert
und diskutiert. Insbesondere wurden den Teilnehmern die
Vorteile des interdisziplinären Charakters der vorgestellten
Methoden erläutert.
Den letzten Vortrag des Tages hielt Dr. Stefan Nörtemann von
COR & FJA. Die Workshop-Teilnehmer erhielten einen Einblick in die Aufgaben und Chancen von Aktuaren im Themenfeld Financial Reporting in der Praxis eines deutschen
Versicherungsunternehmens. Dies geschah vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen durch Solvency II,
IFRS Phase 2 sowie den MCEV-Prinzipien.
Jochen Löbbert von der Gothaer Versicherung leitete das Programm des Samstagvormittags ein. In seinem Vortrag befasste er sich mit den Herausforderungen der Produktentwicklung
im Umfeld von Solvency II. Anhand von aussagekräftigen
Beispielen aus der Praxis informierte er über die zusätzlichen
Anforderungen an bereits bestehende und neu entwickelte
Berechnungsmodelle.
Den wissenschaftlichen Abschlussvortrag hielt Prof. Dr. An
Chen von der Universität Ulm, die eine gemeinsame Arbeit
mit Prof. Dr. Michel Vellekoop von der Universität Amsterdam zum Thema „Optimal investment and consumption when
allowing terminal dept“ vorstellte. Der Vortrag begann mit
einer Einführung in die Thematik der stochastischen Optimierungsprobleme im Bereich der Finanzmathematik. Anschließend wurde den Teilnehmern eine Methodik zur Lösung
eines konkreten Optimierungsproblems in einem MultiAsset-Finanzmarkt präsentiert.
Zum Abschluss der zwei Workshop-Tage informierte Prof.
Wolf die Teilnehmer in einer Präsentation über die Ausbildung zum Aktuar (DAV). Insbesondere ging er dabei auf die
thematische Ausrichtung und die inhaltlichen Anforderungen
der Ausbildung ein. Des Weiteren wurden die beruflichen
Perspektiven von Aktuaren besprochen. Abschließend erhielten die Workshop-Teilnehmer einen Überblick über die weiteren Projekte der DGVFM im Bereich der Nachwuchsförderung.
Alle Vorträge stießen auf großes Interesse und gaben vielfältige Anregungen für spannende Diskussionen. Der nächste
Workshop für junge Mathematiker ist bereits in Planung und
wird vom 22. bis 24. Oktober 2015 in der Tagungsstätte Loccum bei Hannover stattfinden. Zurzeit läuft die Ansprache
möglicher Referenten.
European Actuarial Journal
Im Jahr 2014 ist Band vier unserer internationalen wissenschaftlichen Aktuarzeitschrift erschienen, Heft 1 mit zehn Arbeiten im Juli und Heft 2 mit acht Beiträgen im Dezember.
Heft 1 mit den folgenden Arbeiten:
Markov chain modeling of policyholder behavior in life
insurance and pension, von L.F.B. Henriksen, J.W. Nielsen,
M. Steffensen und C. Svensson.
Mathematical analysis of different approaches for replicating
portfolios, von J. Natolski und R. Werner.
Characterization theorems for customer equivalent utility insurance premium calculation principle, von M. Pratsiovytyi
und V. Drozdenko.
Discontinued business in non-life insurance: an empirical
test of the market development in the German-speaking
countries, von M. Eling und D. Pankoke.
Die Arbeit von Bierbaum et al. ist der erste Bericht einer DAVArbeitsgruppe, der im EAJ erscheinen konnte. Die in den
Aims und Scope des EAJ ausgesprochene Einladung an Praktiker, Arbeiten beim EAJ einzureichen, ist ernst gemeint. Es
wäre wünschenswert, wenn wir zukünftig regelmäßig mit
solchen Artikeln aus der Praxis rechnen könnten.
Hedging of long term zero-coupon bonds in a market model
with reinvestment risk, von D. Stefanovits und M.V. Wüthrich.
2. EAJ-Tagung in Wien
Interest rate risk and the Swiss Solvency Test, von A. Eder,
S. Keiler und H. Pichl.
Practical valuation of long-term guarantees in inactive financial markets, von J. Bierbaum, H. Bartels, N. Dennstedt,
T. Dillmann, W. Engel, M. Keller, K. Musialik, T. Pauls,
N. Quapp und J. Winter.
Market-consistent valuation of long-term insurance contracts:
valuation framework and application to German private health
insurance, von J-P. Schmidt.
Empirical investigation of insurance claim dependencies using
mixture models, von E.A. Valdez.
Best estimate calculations of savings contracts by closed formulas: application for the ORSA, von F. Bonnin, F. Planchet
und M. Juillard.
Modeling the effect of health: phase-type approach, von
M. Govorun und G. Latouche.
On a generalization of the expected discounted penalty function to include deficits at and beyond ruin, von Z. Ben Salah.
Inhalt von Heft 2 waren die folgenden Beiträge:
Constructing entity specific projected mortality table: adjustment to a reference, von J. Tomas und F. Planchet.
The impact of policyholder behavior on pricing, hedging,
and hedge efficiency of withdrawal benefit guarantees in
variable annuities, von A. Kling, F. Ruez und J. Ruß.
Long-term insurance products and volatility under the Solvency II Framework, von K. van den Broek.
Insurance pricing under ambiguity, von A. Pichler.
Sustainable retirement spending: the Czech case, von M. Kalas und T. Cipra.
Evaluation of the EU proposed farm income stabilization tool
by skew normal linear mixed models, von M. Pigeon, B. Henry
de Frahan und M. Denuit.
Vom 10. bis zum 12. September 2014 fand in Wien die zweite EAJ-Konferenz, organisiert von der Aktuarvereinigung Österreichs und der Technischen Universität Wien, statt. Mit 13
Hauptvorträgen, 70 Sektionsvorträgen und 13 Posterpräsentationen sowie rund 200 Teilnehmern war diese Konferenz
ein großer Erfolg. Als Hauptvortragende waren aus der Wissenschaft Hansjörg Albrecher, Andrew Cairns, Ragnar Norberg, Walter Schachermayer, Hanspeter Schmidli und Mogens Steffensen eingeladen. Aus der Praxis kamen Alexander
Dotterweich (KPMG), Hansjörg Furrer (FINMA), Stefan Jaschke
(Munich Re), Claus Mischler (Standard Life), Daniel Ryan
(SwissRe), Michael Schlögl (VIG) und Nele Vandaele (KBC).
Während der Konferenz fand auch ein Meeting der Ko-Editoren mit dem Springer-Verlag statt. Nach ausführlicher Diskussion wurde beschlossen, den Antrag auf Aufnahme in den
Thomson Reuters Index im Jahr 2015 zu stellen. Damit könnte unsere Zeitschrift beim ICA 2018 in Berlin ganz besonders
in den Blickpunkt der Aktuargemeinschaft rücken. Dieser Antrag erfordert Anstrengungen von allen Beteiligten. Das EAJ
kann nur dann einen guten Impact Faktor erhalten, wenn
möglichst viele 2015 in unserem Magazin veröffentlichte Beiträge in Zeitschriften zitiert werden, die bereits in den Index
aufgenommen sind. Daher rufen wir alle Aktuare dazu auf,
ihre Manuskripte beim EAJ zur Publikation einzureichen.
Zudem trafen sich in Wien die Mitglieder des Steering Boards,
um über die zukünftige Struktur eines Herausgebergremiums
zu diskutieren, in dem jede Herausgebervereinigung auch
ein Mitspracherecht bei der Leitung des EAJ hat. Zurzeit ist
die DGVFM Eigentümer der Zeitschrift. Ziel ist es, einen
Schweizerischen Verein zu gründen, in dem jede der zwölf
Herausgebervereinigungen Mitglied ist und der so strukturiert ist, dass einvernehmliche Beschlüsse für die zukünftige
Gestaltung des EAJ getroffen werden können.
Dank an alle, die im letzten Jahr bei der Produktion – großteils
ehrenamtlich – mitgewirkt haben: die Gutachter, die Koeditoren, der Managing Editor und die Geschäftsstelle der DAV
sowie das Springer-Team.
85
Jahresabschluss 2014
86
Jahresabschluss 2014 DAV, DGVFM und IVS
Die DAV und die DGVFM sind mit jeweils 42,5 % an der
Deutschen Aktuar-Akademie GmbH beteiligt, das IVS –
Zweiginstitut der DAV – mit 15 %.
Die DAV ist alleiniger Gesellschafter der Deutsche Aktuar
Förderprojekte gGmbH. Gegenstand der DAF gGmbH ist
u. a. die Organisation und Durchführung des Weltkongresses
der International Actuarial Association (IAA) 2018 in Berlin.
Die DAV verzeichnet ein negatives Ergebnis von -21.670,98 €.
Die DGVFM beendet das Geschäftsjahr mit einem Fehlbetrag in Höhe von -710,39 € und das IVS erreicht einen Jahresüberschuss von 11.802,85 €.
Zwischen der DAV, der DGVFM, dem IVS und der DAA gibt
es eine Vereinbarung über die Erledigung der Büroarbeiten
in gemeinsamen Geschäftsräumen. Die anfallenden Kosten
werden entsprechend aufgeteilt, die Kostenübernahmen sind
im Ertragsbereich ausgewiesen.
Seit dem 1. Januar 2011 bestehen mit den Mitarbeitern der
Geschäftsstelle Mehrfacharbeitsverträge, sodass die anteiligen Personalkosten jeweils direkt von DAV, DGVFM, IVS
und DAA getragen und nicht mehr im Zuge einer Kostenübernahme verrechnet werden.
Die Rechnungsabschlüsse von DGVFM und DAV wurden am
6. März 2015 von Hanno Reich und Dr. Frederik Boetius
geprüft. Sie haben für beide Vereine folgende gleichlautende
Bestätigung abgegeben:
• Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2014 der DEUTSCHEN AKTUARVEREINIGUNG e.V./DEUTSCHEN GESELLSCHAFT FÜR VERSICHERUNGS- UND FINANZMATHEMATIK e.V. wurde
von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Verhülsdonk GmbH, Köln unter Einbeziehung der Buchführung
freiwillig in entsprechender Anwendung der §§ 316 und
317 HGB geprüft.
• Am 6. März 2015 wurde der Bericht über die Prüfung
des Jahresabschlusses besprochen. Jede gewünschte Auskunft wurde sofort und umfassend erteilt. Beanstandungen haben sich nicht ergeben.
Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2014 des IVS wurde ebenfalls von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft RSM Verhülsdonk GmbH, Köln
unter Einbeziehung der Buchführung freiwillig in entsprechender Anwendung der §§ 316 und 317 HGB geprüft. Am
4. März 2015 wurde der Abschluss von Susanne Jungblut
und Dr. Bernd Hackenbroich geprüft. Sie haben folgende
Bestätigung abgegeben:
• Die Prüfung für das Geschäftsjahr vom 1. Januar bis
31. Dezember 2014 wurde am 4. März 2015 durchgeführt. Sie erstreckte sich auf die Buchführung und den
Jahresabschluss. Sämtliche Konten wurden durchgesehen, die Buchungen wurden durch Stichproben anhand
der Originalbelege und der Aufzeichnungen über die
Abschlussbuchungen geprüft.
• Materielle Abweichungen wurden nicht festgestellt.
87
Jahresabschluss 2014
Bilanz DAV zum 31.12.2014
Aktiva
31.12.201431.12.2013
€
€
7,50 7,50
71.250,00 71.250,00
116.573,52 93.726,32
A. Anlagevermögen
I.Sachanlagen
• Andere Anlagen, Betriebs- u. Geschäftsausstattung II.Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Wertpapiere 1.364.349,22 1.353.364,15
1.552.172,74 1.518.340,47
1.552.180,24 1.518.347,97
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 74.312,62 31.150,53
2. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 214.436,73 189.623,04
3. Sonstige Vermögensgegenstände 46.441,02 109.516,61
335.190,37 330.290,18
397.439,13 462.843,60
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten Summe Aktiva 8.256,56 13.792,21
2.293.066,30 2.325.273,96
Erläuterungen zur Bilanz DAV
Aktiva
A. Anlagevermögen
Das Anlagevermögen besteht aus Sachanlagen (Büroeinrichtung) und den Beteiligungen an der Deutschen AktuarAkademie GmbH und der Deutsche Aktuar Förderprojekte gGmbH. Zur Vorfinanzierung der Vorbereitungen zum
Weltkongress 2018 wurde ein Gesellschafterdarlehen an
die DAF gGmbH gewährt, das im Berichtsjahr weiter in
Anspruch genommen wurde. Hinzu kommt eine Wertpapieranlage mit dem Ziel eines realen Kapitalerhalts. Die
Kapitalanlage ist langfristig ausgerichtet und erfolgt ausschließlich in der Risikoklasse 1 „Substanzerhalt“, d. h. in
Euro-Anleihen, die ein Investmentgrade aufweisen, oder
in Investmentfonds, die nach Investmentgesetz aufgelegt
und in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen
sind und die ganz oder überwiegend in Titeln anlegen,
die der vorgenannten Qualifikation entsprechen.
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen
74.312,62 €. Dem Vorsichtsprinzip folgend wurde auf
den Bruttoforderungsbestand von 96.312,62 € bei offe-
88
nen Beiträgen, Prüfungsgebühren und noch nicht gezahlten Teilnahmegebühren eine nach dem Alter der Forderung gestaffelte Pauschalwertberichtigung in Höhe von
22.000,00 € gebildet (im Vorjahr 57.000,00 €).
Die Forderungen gegenüber Unternehmen, mit denen
ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen zum Bilanzstichtag offene Verrechnungen mit der DAA in Höhe von
214.323,56 € und mit der DAF über 113,17 €. Sonstige
Vermögensgegenstände sind offene Verrechnungen mit der
DGVFM über 17.618,57 €, mit dem IVS über 7.550,85 €
Steuererstattungen/-anrechnungen mit einem Betrag von
11.450,08 €, Zinsabgrenzungen in Höhe von 6.407,34 €
und Erstattungsansprüche gegenüber Krankenkassen im
Rahmen des Lohnfortzahlungsgesetzes von 3.414,18 €.
II. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
Zum Stichtag bestanden Guthaben auf dem Girokonto
und dem Wertpapierverrechnungskonto in Höhe von
397.439,13 €.
C.Rechnungsabgrenzungsposten
Die Rechnungsabgrenzungsposten beinhalten Versicherungsbeiträge, Kfz-Steuern und sonstige Gebühren für das Jahr
2015, die bereits im Dezember 2014 gezahlt worden sind.
Jahresabschluss 2014
Bilanz DAV zum 31.12.2014
Passiva
31.12.201431.12.2013
€
€
I.Kapital
961.683,98
961.683,98
II.Rücklage
505.645,94
505.645,94
III.Gewinnvortrag
442.262,58
462.241,46
IV.Jahresfehlbetrag
-21.670,98
-19.978,88
A. Vermögen
1.887.921,521.909.592,50
B. Rückstellungen
316.150,92348.445,96
• Sonstige Rückstellungen C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 30.531,53
27.866,78
2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 22.984,53
0,00
3. Sonstige Verbindlichkeiten 34.513,72
38.207,55
88.029,7866.074,33
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva 964,08
1.161,17
2.293.066,30
2.325.273,96
Erläuterungen zur Bilanz DAV
Passiva
C. Verbindlichkeiten
B. Rückstellungen
Die Sonstigen Rückstellungen umfassen Prüfungsaufwendungen in Höhe von 146.656,37 €, die bis Ende des Jahres 2014 geleistet und noch nicht abgerechnet wurden.
Für die ins neue Geschäftsjahr übertragenen Resturlaubs­
ansprüche der Mitarbeiter der Geschäftsstelle werden
56.600,00 € und für die Erstellung des Geschäftsberichts
2014 weitere 21.000,00 € zurückgestellt. Für die Bilanz­
erstellungs- und Buchführungskosten, in Anspruch genommene Beratungsleistungen, allgemeine Verwaltungskosten und den GAUSS-Preis 2014 werden insgesamt
91.894,55 € Rückstellungen gebildet.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
betreffen den laufenden Geschäftsverkehr. Bei den Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht, handelt es sich um eine
zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. In
den Sonstigen Verbindlichkeiten sind Lohn- und Kirchensteuer (26.401,33 €), Umsatzsteuer (5.067,39 €) und kreditorische Debitoren (3.045,00 €) enthalten.
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Es werden abgegrenzte Wertpapierzinsen für das Jahr 2015
ausgewiesen, die bereits 2014 gutgeschrieben wurden.
89
Jahresabschluss 2014
Gewinn- und Verlustrechnung DAV
20142013
€
€
I. Erträge
1. Beiträge, Aufnahmegebühren
844.736,40
813.716,40
2.Prüfungsgebühren
837.510,00
845.115,00
3.Tagungsgebühren
492.398,26
467.847,37
4. Erträge aus Beteiligungen
22.312,50
22.312,50
5.Wertpapiererträge
32.243,14
30.253,96
6. Sonstige Erträge
325.966,65
333.378,91
2.555.166,95
2.512.624,14
II. Aufwendungen
1.Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter 606.864,72
531.598,90
b) Soziale Abgaben 131.805,65
107.308,22
638.907,12
57.730,30
72.872,87
2. Abschreibungen (inkl. Kostenübernahme) 738.670,37
• davon außerplanmäßig 0,00 €
(Vorjahr 42.230,24 €)
3. Sonstige betriebliche Aufwendungen 1.780.437,26 1.820.823,03
2.532.603,02
2.576.837,93
III. Jahresfehlbetrag -21.670,98
-19.978,88
Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DAV
6. Sonstige Erträge
2013
€
€
Provisions-/Anzeigenerlöse
99.576,2587.454,65
Kostenübernahme EAA GmbH
83.928,75
71.508,45
Kostenübernahme DAA GmbH
32.075,27
70.404,86
Erträge aus Herabsetzung Pauschalwertber.
35.000,00
30.000,00
Sponsoring Jahrestagung
18.000,00
20.750,00
Sponsoring Herbsttagung
30.000,00
15.000,00
Kostenübernahme DGVFM
6.729,33
12.186,75
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
8.271,02
6.210,07
-12.967,17
5.947,85
2.884,08
5.222,99
Erlöse aus Finanzanlagen
0,00
1.212,51
Versicherungsentschädigungen
0,00500,00
Erträge gemäß abgelöstem IT-System
Kostenübernahme IVS
90
2014
Übrige Erträge
22.469,12
325.966,65
6.980,78
333.378,91
Jahresabschluss 2014
Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DAV
3. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
2013
€
€
Tagungskosten
464.384,88437.840,26
Prüfungskosten
426.545,08421.515,14
Beiträge internationale Vereinigungen
146.487,14
Öffentlichkeitsarbeit
106.576,62113.531,34
143.226,62
Raumkosten
76.622,2371.936,95
Beratung Personalbeschaffung
65.068,69
33.218,02
Mitgliederzeitschrift „Der Aktuar“
62.385,22
59.620,97
Rechts- und Beratungskosten
59.684,37
38.164,59
Werbe- und Reisekosten
42.132,32
23.879,64
Fremdarbeiten
40.342,3088.012,89
Förderung DGVFM
33.552,00
112.112,00
Reisekostenaufw. für Ausschüsse und Vorstand
25.793,70
26.119,90
Wartungsarbeiten für Hard- und Software
22.786,87
35.096,72
Aufwendungen für Geschäftsbericht
21.930,57
20.000,00
Versicherungen und Beiträge
19.647,74
10.502,33
Bilanzerstellungs- und Prüfungskosten
18.723,72
21.803,34
Fahrzeugkosten
18.722,6121.309,89
Rundschreiben
17.352,2812.325,64
Telefon
16.943,72
15.471,26
Kosten Beitrag CERA
16.674,25
17.370,23
Porto
14.976,76
13.304,99
Bürobedarf
12.491,7015.009,54
Kosten Datenschutzbeauftragter
9.241,75
Buchführungskosten
7.504,368.849,08
Mieten für Einrichtungen
6.292,07
4.221,04
Aufwand Versandaktionen
6.250,32
12.111,17
Zuwendungen
5.438,005.000,00
Internationale Arbeit
4.394,40
Fortbildungskosten
3.959,006.048,79
Sonstige Aufwendungen
2.751,05
3.460,02
Nebenkosten des Geldverkehrs
2.414,67
4.543,87
Betriebsbedarf
1.761,87514,20
Forderungsverluste
Kosten Herbsttagung, Sponsoring Get Together
0,00
12.803,81
605,00800,00
0,00
1.780.437,26
11.098,79
1.820.823,03
91
Jahresabschluss 2014
Bilanz DGVFM zum 31.12.2014
Aktiva
31.12.201431.12.2013
€
€
0,00 0,50
2,50 2,50
21.250,00
21.250,00
151.458,19
150.900,76
A. Anlagevermögen
Immaterielle Vermögensgegenstände
I.Sachanlagen
• Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
II.Finanzanlagen
1. Beteiligungen 2. Wertpapiere 172.708,19172.150,76
172.710,69
172.153,76
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Sonstige Vermögensgegenstände II. Guthaben bei Kreditinstituten 2.565,00
1.310,00
7.823,97
31.644,00
10.388,9732.954,00
112.458,1399.907,40
122.847,10132.861,40
Summe Aktiva 295.557,79305.015,16
Erläuterungen zur Bilanz DGVFM
Aktiva
A. Anlagevermögen
Das Anlagevermögen besteht aus immateriellen Vermögensgegenständen (Software), Sachanlagen (Büroeinrichtung), der Beteiligung an der Deutschen Aktuar-Akademie GmbH sowie aus einer Wertpapieranlage. Ziel der
Kapitalanlage ist ein realer Kapitalerhalt. Die Kapitalanlage ist langfristig ausgerichtet und erfolgt ausschließlich
in der Risikoklasse 1 „Substanzerhalt“, d. h. in Euro-Anleihen, die ein Investmentgrade aufweisen, oder in Investmentfonds, die nach Investmentgesetz aufgelegt und
in Deutschland zum öffentlichen Vertrieb zugelassen sind
und die ganz oder überwiegend in Titeln anlegen, die der
vorgenannten Qualifikation entsprechen.
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen umfassen
2.565,00 €. Neben den kreditorischen Debitoren (135,00 €)
wurde dem Vorsichtsprinzip folgend auf den Bruttoforderungsbestand von 4.430,00 € bei offenen Beiträgen von
92
Fördermitgliedern, persönlichen Mitgliedern sowie den
nicht gezahlten Teilnahmegebühren für den Wissenschaftstag eine nach dem Alter der Forderung gestaffelte Pauschalwertberichtigung in Höhe von 2.000,00 € gebildet.
Die „Sonstigen Vermögensgegenstände“ umfassen ab­
gegrenzte Zinsen für Wertpapiere zum Bilanzstichtag
(928,97 €) sowie Forderungen aus Überzahlungen bei
der Gewerbesteuer (565,00 €) und anrechenbaren Kapitalertragsteuern (6.330,00 €) aus einer Ausschüttung der
DAA.
II. Guthaben bei Kreditinstituten
Zum Stichtag bestanden Guthaben auf dem Girokonto
und dem Wertpapierverrechnungskonto in Höhe von
112.458,13 €.
Jahresabschluss 2014
Bilanz DGVFM zum 31.12.2014
Passiva
20142013
€
€
256.035,12
214.077,69
A. Vermögen
I.Rücklagen
II.Jahresfehlbetrag/-überschuss
-710,39
41.957,43
255.324,73
256.035,12
B. Rückstellungen
• Sonstige Rückstellungen 17.730,0017.630,00
C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 2. Sonstige Verbindlichkeiten 3.217,78
27.790,29
19.146,51
3.397,65
22.364,2931.187,94
D. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe Passiva 138,77
162,10
295.557,79
305.015,16
Erläuterungen zur Bilanz DGVFM
Passiva
D. Rechnungsabgrenzungsposten
B. Rückstellungen
Die Sonstigen Rückstellungen wurden für die Erstellung des
Geschäftsberichts 2014 mit einem Betrag von 7.500,00 €,
für die Bilanzerstellungs- und Buchführungskosten über
10.155,00 € und für „Sonstiges“ mit 75,00 € gebildet.
Es werden abgegrenzte Wertpapierzinsen für das Jahr 2015
ausgewiesen, die bereits 2014 gutgeschrieben wurden.
C. Verbindlichkeiten
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen eine
zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. Bei
den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich um
eine offene Verrechnung mit der DAV (17.618,57 €), eine
Umsatzsteuerforderung (1.392,94 €) und kreditorische
Debitoren (135,00 €).
93
Jahresabschluss 2014
Gewinn- und Verlustrechnung DGVFM
20142013
€
€
30.238,74
109.057,58
I. Erträge
1. Förderbeiträge DAV e.V.
2. Förderbeiträge Unternehmen
87.759,86
92.246,29
3. Erträge aus Beteiligungen
22.312,50
22.312,50
4.Tagungsgebühren
17.635,00
16.720,00
5. Erhaltene Spenden
115.666,00
31.167,00
6. Erstattete Personalkosten
5.875,01
0,00
7.Wertpapiererträge
3.394,10
3.243,82
8.Provisionen
7.607,79
10.300,40
9. Beiträge von Einzelmitgliedern
2.454,78
2.558,11
2.438,46
1.494,69
480,81
332,73
10. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
11.Zinserträge
12. Erträge aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
13. Übrige Erträge
0,00
57,80
4.178,60
1.232,42
300.041,65290.723,34
II. Aufwendungen
1.Abschreibungen
8.082,24
10.197,68
• davon außerplanmäßig 0,00 €
(Vorjahr 5.912,25 €)
2.Tagungskosten
27.170,60
22.746,21
3.Personalaufwand
106.847,20
85.987,53
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen
158.652,00
129.834,49
III. Jahresfehlbetrag/-überschuss 94
300.752,04248.765,91
-710,39
41.957,43
Jahresabschluss 2014
Erläuterung zur Gewinn- und Verlustrechnung der DGVFM
4. Sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
2013
€
€
EAJ European Actuarial Journal
50.208,50
46.187,31
Öffentlichkeitsarbeit
39.764,4212.096,55
Bilanzerstellungs- und Prüfungskosten
11.114,95
9.226,59
Miete und Raumkosten
10.487,16
9.891,12
Reisekostenaufw. für Ausschüsse und Vorstand
6.962,38
4.846,05
Rundschreiben
6.740,167.667,44
Beratung Personalbeschaffung
6.042,29
Forderungsverluste
3.595,000,00
Werbe- und Reisekosten, Bewirtung, Geschenke
3.451,92
1.565,01
Reparatur und Instandhaltung, Wartungsarbeiten
3.190,13
4.913,51
Fremdarbeiten
2.823,956.160,87
Versicherungen, Beiträge
2.025,91
Bürobedarf
1.841,612.724,45
Steuern vom Einkommen und Ertrag
1.645,25
892,53
Rechts- und Beratungskosten
1.446,44
1.158,90
Fahrzeugkosten
1.310,551.092,25
Telefon
1.186,05
1.076,41
2.325,24
1.583,49
Mieten für Einrichtungen
880,88
439,06
Aufwand für Stipendien
659,14
0,00
Kosten Datenschutzbeauftragter
646,92
0,00
Buchführungskosten
616,16690,68
Porto
519,75
1.272,09
Nebenkosten des Geldverkehrs
489,65
350,37
Zeitschriften, Bücher
375,27
373,84
Geschäftsbericht
271,327.500,00
Betriebsbedarf
191,79237,39
Sonstige
163,95152,49
Verluste Abgang Wertpapiere
0,50
16,43
Einstellung Pauschalwertber. Forderungen
0,00
4.425,00
Zuwendungen, Spenden
0,00
511,29
Fortbildungskosten
0,00252,40
Versandaktionen
0,00205,73
158.652,00
129.834,49
95
Jahresabschluss 2014
Bilanz IVS zum 31.12.2014
Aktiva
31.12.201431.12.2013
€
€
A. Anlagevermögen
I. Finanzanlagen
• Beteiligungen 7.500,007.500,00
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2.256,90
728,45
2. Sonstige Vermögensgegenstände 2.077,01
6.231,08
II. Guthaben bei Kreditinstituten 4.333,916.959,53
181.661,06193.181,98
185.994,97200.141,51
Summe Aktiva 193.494,97207.641,51
Erläuterungen zur Bilanz IVS
Aktiva
A. Anlagevermögen
Das Anlagevermögen besteht aus der Beteiligung an der
Deutschen Aktuar-Akademie GmbH.
B. Umlaufvermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen belaufen
sich im Berichtsjahr auf 1.553,45 € bei nicht gezahlten
Beiträgen, Prüfungsgebühren und Teilnahmegebühren für
das IVS-Forum sowie 703,45 € bei kreditorischen Debitoren.
96
Bei den „Sonstigen Vermögensgegenständen“ handelt es
sich um anrechenbare Kapitalertragsteuern und den Solidaritätszuschlag aus Ausschüttungen der DAA.
II. Guthaben bei Kreditinstituten
Zum Stichtag bestand ein Guthaben auf dem Girokonto
in Höhe von 181.661,06 €.
Jahresabschluss 2014
Bilanz IVS zum 31.12.2014
Passiva
20142013
€
€
2.035,78
57.846,57
152.200,00
74.472,59
11.802,85
21.916,62
A. Vermögen
I.Kapital
II.Rücklagen
III.Jahresüberschuss
166.038,63154.235,78
B. Rückstellungen
• Sonstige Rückstellungen 15.485,0017.994,00
C. Verbindlichkeiten 1. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 2. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 3. Sonstige Verbindlichkeiten 0,00
245,97
1.379,08
7.783,24
10.592,26
27.382,52
11.971,3435.411,73
Summe Passiva 193.494,97
207.641,51
Erläuterungen zur Bilanz IVS
Passiva
C. Verbindlichkeiten
B. Rückstellungen
Die Sonstigen Rückstellungen umfassen noch ausstehende Prüfungsaufwendungen in Höhe von 2.910,00 €, die
bis Ende des Jahres 2014 geleistet und noch nicht abgerechnet wurden. Für die Bilanzerstellungs- und Buchführungskosten werden 7.500,00 €, für die Anschaffung von
Fachliteratur 2.000,00 €, für die Erstellung des Geschäftsberichts 2014 weitere 3.000,00 € und für Sonstiges 75,00 €
zurückgestellt.
Die Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht, betreffen eine
zum Bilanzstichtag offene Verrechnung mit der DAA. Bei
den „Sonstigen Verbindlichkeiten“ handelt es sich um
eine offene Verrechnung mit der DAV (7.550,85 €), eine
Umsatzsteuerforderung (2.337,96 €) und kreditorische
Debitoren (703,45 €).
97
Jahresabschluss 2014
Gewinn- und Verlustrechnung IVS
20142013
€
€
I. Erträge
1.Beiträge
80.050,00
74.800,00
2.Prüfungsgebühren
21.930,00
28.305,00
3. Tagungsgebühren IVS-Forum
9.562,50
8.925,00
4. Gewinnausschüttung DAA
7.875,00
7.875,00
5. Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
2.278,91
504,20
6. Erträge aus der Auflösung von Wertberichtigungen
1.000,00
13.500,00
7.Sonstige
4.677,69
501,60
127.374,10134.410,80
II. Aufwendungen
1.Personalaufwand
45.791,69
36.851,82
2.Prüfungskosten
10.022,85
17.110,86
3.IVS-Forum
10.656,02
10.244,00
4. Rechts- und Beratungskosten
3.584,10
5.212,07
5. Jahresabschluss- und Prüfungskosten
8.587,99
6.994,27
6.Öffentlichkeitsarbeit
3.658,83
7.613,55
7.Raumkosten
4.494,54
4.239,14
8. Kosten Rundschreiben
3.251,86
4.866,83
400,78
844,60
10. Sitzungskosten, Vorstand, Beirat
9.Porto
6.207,42
1.421,55
11. Nicht abziehbare Vorsteuer
4.484,75
2.535,70
817,44
1.792,80
12.Bürobedarf
13. Werbe- und Reisekosten
14.Buchführungskosten
15. Umlage Abschreibungen Anlagevermögen
709,26
172,87
264,06
346,03
3.463,80
4.370,47
• davon außerplanmäßig 0,00 €
(Vorjahr 2.533,82 €)
16. Nebenkosten des Geldverkehrs
17. Beratung Personalbeschaffung
18. Sonstige betriebliche Aufwendungen
III. Jahresüberschuss 98
410,85
499,60
1.952,07
996,55
6.812,94
6.381,47
115.571,25112.494,18
11.802,85
21.916,62
Ansprechpartner Geschäftsstelle
Die Geschäftsstelle im Überblick
Zentrale
[email protected]
0221/912554-0
Hauptgeschäftsführer
Geschäftsführerin
Michael Steinmetz
Birgit Kaiser
[email protected]
[email protected]
-12
-16
Deutsche AktuarAkademie (DAA)
Geschäftsführer
Henning Wergen
[email protected]
-18
Sekretariat
Antje Weiss (Ltg.)
Jana Elsäßer
Stephanie Hausen
Susanne Kade
Marion Krämer
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
-10
-11
-19
-24
Grundlagen und
aktuarielle Facharbeit
Martin Oymanns
Franziska Bommel
Marie-Louise Eberle
Dr. René Frings
Lina Wedrich
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
[email protected]
-26
-28
-37
-38
-46
Kommunikation, Presseund Öffentlichkeitsarbeit
Gesa Fernholz
Erik Staschöfsky
[email protected]
[email protected]
-43
-42
Prüfungswesen und
Mitgliedschaft
Tim Kampmann
[email protected]
-13
Weiterbildungszertifikate
und Mitgliederverwaltung
Sascha Lohnert
Nicole Fuchs
[email protected]
[email protected]
-22
-36
Veranstaltungsmanagement (Kongresse,
Tagungen, Vereine)
Helene Freund
Jana Schumacher
[email protected]
[email protected]
-25
-40
Ausbildung
Annette Schmitz
[email protected]
-23
Weiterbildung
Dagmar Heimstadt
[email protected]
-15
Projekt- und
Prozessmanagement
Michael Dicke
[email protected]
-32
Buchhaltung und
Rechnungswesen
Joanna Knips
Mona Böger
[email protected]
[email protected]
-27
-14
European Actuarial
Academy (EAA)
Susanne Bauer
Markéta Zuzanek
[email protected]
[email protected]
-21
99
Team Geschäftsstelle
Geschäftsführung
Michael Steinmetz (Hauptgeschäftsführung)
Henning Wergen (Akademie)
Birgit Kaiser (Facharbeit und Kommunikation)
Gremienbetreuung, Facharbeit und Mitgliederservice
Dr. René Frings
Lina Wedrich
Marie-Louise Eberle
Kommunikation
Gesa Fernholz
100
Projekt- und Prozessmanagement
Martin Oymanns
Franziska Bommel
Michael Dicke
​Veranstaltungsmanagement Kongresse und Tagungen
Erik Staschöfsky
Helene Freund
Jana Schumacher
Team Geschäftsstelle
Veranstaltungsmanagement Aus- und Weiterbildung
Dagmar Heimstadt
Susanne Bauer
Annette Schmitz
Rechnungswesen
Joana Knips
European Actuarial Academy
Markéta Zuzanek
Mitglieder- und Prüflingsbetreuung
Mona Böger
Tim Kampmann
Sascha Lohnert
Nicole Fuchs
Sekretariat
Marion Krämer
Jana Elsäßer
Susanne Kade
Antje Weiss
Stephanie Hausen
101
Impressum
Der Geschäftsbericht wurde von allen Autoren nach bestem
Wissen und Gewissen erstellt.
Für die Verwendung/Anwendung der bereitgestellten Informationen wird in Bezug auf Richtigkeit und Vollständigkeit
keine Gewähr übernommen.
Deutsche Aktuarvereinigung e. V.
Vereinsregister Köln VR 11260
Deutsche Gesellschaft für Versicherungsund Finanzmathematik e. V.
Vereinsregister Köln VR 4368
Institut der Versicherungsmathematischen
Sachverständigen für Altersversorgung e. V.
Vereinsregister Köln VR 13507
Herausgabedatum: 28. April 2015
Verantwortlich: Geschäftsstelle von DAV, DGVFM und IVS
Dipl.-Kaufmann Michael Steinmetz
Gestaltung & Realisation: Eins 64 GbR, Bonn
102
Hohenstaufenring 47-51
D-50674 Köln
Telefon 0221/912554-0
Telefax 0221/912554-44
DAV: [email protected] - www.aktuar.de
DGVFM: [email protected] - www.dgvfm.de
IVS: [email protected] - www.ivs-dav.de