Natürlich auf Tour: Neues Kon- zept für Schneeschuhgeher

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Natürlich auf Tour: Neues Konzept für Schneeschuhgeher
etwas steilere Spuranlage ins Spiel und wird
was neudeutsch wohl BikeBergsteigen genannt
wird. Dabei lieben wir die Extreme, aber auch das
DAV Panorama 1/2015, S. 26f.
versehen, rutscht der Ski zurück. Das kommt
Naturerlebnis. Obwohl wir mit Vereinsmeierei
Bitte ernst nehmen – Wir sind nun schon seit
häufig in den unteren Bereichen vor, wo auch
überhaupt nichts am Hut haben, haben wir uns
vielen Jahren mit diesen Plastiktretern meist
ein Ausweichen oft nicht gut geht. Ich finde, der
vor zwei Jahren entschieden, dem DAV beizutre­
alpin unterwegs. Auch wir werden manchmal
DAV sollte hier schon auch Aufklärung betrei­
ten, da der Verein unbestritten viel Energie in die
noch belächelt in unserem Bekanntenkreis, dort
ben, sonst wird das immer zu Ärger unterein­
Infrastruktur der Berge investiert, die wir ja auch
gilt das Skitourengehen noch als das Bessere.
ander führen.
nutzen. Leider sehen wir uns mit unserer Leiden­
Das ändert sich, seitdem die Schneeschuhe
schaft doch vielen Anfeindungen auch direkt aus
auch alpinen Ansprüchen genügen. Nicht nur
dem DAV ausgesetzt. In der Sektionszeitschrift
beim Zustieg zum Wasserfall, auch für viele
Hüttenstrom aus Pflanzenkraft
wird offen Opposition bezogen und auch im „Pa­
Nordwände lässt sich der Zustieg vereinfachen.
DAV Panorama 1/2015, S. 76f.
norama" wird diese Art des Bergerlebens mit
Ich will eine Einschätzung von Ihnen korrigieren:
Die Gesamtbilanz zählt – Im Artikel steht: „Ge­
kritischen Worten bedacht. Welche Art der Into­
„Viele Schneeschuhgeher scheinen dagegen et­
genüber Diesel werden beim Einsatz von Raps­
leranz oder Überheblichkeit steckt dahinter?
was ruhiger unterwegs zu sein." Schneeschuh­
öl etwa 60 Prozent weniger Treibhausgase frei­
Freilich, die Wanderer sind länger da, aber haben
geher sind immer sportlicher unterwegs, da gibt
gesetzt.“ Leider berücksichtigt diese Aussage
Biker dadurch automatisch weniger Legitima­
es die gleiche Entwicklung wie bei allem anderen
tion? Den angeblichen Umstand, dass Wanderer
auch – die starken Skitourengeher sind heute in
wohl nur die CO2-Einsparung, nicht aber die zu­
und Biker sich ausschließlich in die Quere kom­
Wänden unterwegs, die früher den gemäßigten
tensiv-landwirtschaftlichen Anbau von Raps.
men, kann ich einfach nicht mehr hören. Genau­
Eisgehern zufielen. Die starken MTBler sind
Lachgas ist als Klima-Gas um ein Vielfaches
so kommen schnellere und langsamere Wande­
dort, wo viele Wanderer Seilhilfe benötigen. Zu­
rer oder Klettersteiggeher in Konflikt. Und dann
sätzlich lässt sich mit dem Schneeschuh die
wirksamer als CO2. Der Vorteil von Rapsöl ge­
das angebliche Zerstören der Wege durch die Bi­
Hochtourensaison deutlich eher beginnen und
kel angenommen. Betrachtet man neben den
ker. Wie viele Wanderer trampeln alles platt, um
viel später beenden. An diesen Fakten kann der
Treibhausgasemissionen andere Aspekte im
z.B. trockene Füße zu behalten? Ganz zu schwei­
DAV nichts ändern. Wenn der DAV auch dieses
Rahmen einer Gesamtökobilanz, so fällt diese
gen von Millionen Haken und Stiften im Gestein.
Thema kompetent angehen und bei den Betei­
sogar zu Ungunsten von Rapsöl aus. Nach einer
Andre und Hasija Quester
ligten auf Verständnis stoßen will, dann bitte
Studie der Eidgenössischen Materialprüfungs-
Schneeschuhgeher als Bergsteiger ernst neh­
und Forschungsanstalt (EMPA) in Sankt Gallen
Spaß über alles? – Wir haben die letzte Woche in
men und nicht mit Nordic Walking oder Hütten­
sind nur Biotreibstoffe aus landwirtschaftlichen
Schladming verbracht. Die 4-Berge-Skischaukel
wandern gleichsetzen.
Abfällen, aus Holz und Gras umweltfreundlicher
Akzeptanz – Wir praktizieren begeistert das,
Heinz Buchmann
diese von den Schneeschuhen mit Vertiefungen
Peter Huber
sätzlichen Emissionen von Lachgas durch in­
genüber Diesel ist also viel geringer als im Arti­
als Benzin oder Diesel.
ist ein tolles Skigebiet, allerdings waren wir
Horst Lehner
recht entsetzt über den extremen Dauerbetrieb
Aufklärung – Im Beitrag „Alle auf der richtigen
der Schneekanonen. Selbst nachts war das Ge­
Spur“ regen Sie zu gutem Willen und Entspan­
dröhne so laut, dass wir das Fenster zur Piste
nung zwischen Skitourengehern und Schnee­
Silvretta und Meteora
hin (obwohl wir am gegenüberliegenden Berg
schuhläufern an. Doch mir begegnet immer
DAV Panorama 1/2015, Titel und S. 92ff.
untergebracht waren) nicht öffnen konnten. Na­
wieder das Ärgernis von zertretenen Auf­
Zeitsprung – Was für ein Hingucker, die Titel­
türlich ist uns bewusst, dass man nach ökologi­
stiegsspuren. Das spielt in vielen Fällen keine
seite. Einfach pfundig! Da muss man hin. War
schen Aspekten eigentlich gar nicht Skifahren
Rolle. Doch wenn bei entsprechender Witte­
ich, vor über fünfzig Jahren. Zeitreise: zwei jun­
dürfte, aber dass es mittlerweile derartige Aus­
rung mit Antauen tagsüber und Gefrieren in der
ge Burschen, Zwei-Meter-Holzski, Kabelbin­
maße annimmt, ist erschreckend. Warum sind
Nacht die Spur immer härter wird, haften die
dung, Lederschuhe, Skibruch, Durchquerung
sämtliche Kanonen selbst bei Dauerschneefall
Felle immer schlechter. Kommt dann noch eine
mit Gipfeln. Zum Klettern in Meteora: Freue
in Betrieb? Und was uns noch mehr entsetzte,
war die Klangpiste. Mitten im bewaldeten, also
auch von Wildtieren bewohnten Gebiet dröhnt
Musik aus den Boxen. Der Mensch ist wirklich
dabei, sich die Alpen ohne große Rücksicht auf
die Natur als Spaß- und Fun-Sektor mehr und
mehr untertan zu machen. A. Weck
mich, zu den Führern ergänzend sagen zu kön­
Gesucht/Gefunden
Sa, 7. Feb., Ehenbichler Alm (Galtjoch) –
schwarze Fototasche mit Kamera und
2. Objektiv beim Aufstieg liegen lassen.
Gerne Finderlohn. 0174/197 52 62
nen, dass es einen neuen Auswahlführer Grie­
chenland – ohne Kalymnos – gibt (climbgreece.
com). Um wie viel schöner würde das Lesen
von „Panorama" für die älteren Mitglieder sein,
wenn die Schrift um 1 oder 2 Punkte größer
wäre – oder mit mehr Tinte.
DAV
Paul Hinterwimmer
2/2015
75