Grundlagen der elektronischen Langzeitarchivierung für

Grundlagen der elektronischen Langzeitarchivierung für Kommunalarchive. Einführung in die Langzeitarchivlösung DiPS
22. und 23. April 2015
Bereits zum dritten Mal in kurzer Folge
widmete sich eine Veranstaltung des
Landschaftsverbandes Rheinland den
Problemen und Lösungsmöglichkeiten der
elektronischen Langzeitarchivierung und
kam damit dem steigenden Diskussionsund Planungsbedarf vor allem der kleinen
und mittleren Archive entgegen. Im April
2015 war ein Workshop in gemeinsamer
Verantwortung von LVR-AFZ und Stadt
Köln angeboten worden, dessen Konzeption jedoch weitgehend in den Händen
des Historischen Archivs der Stadt Köln
und des städtischen Amtes für Informationsverarbeitung lag, das auch seine
Schulungsräume und IT-Technik im Stadthaus Deutz zur Verfügung stellte. Im Zentrum stand
das 2009 vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport sowie den beiden Landschaftsverbänden initiierte Projekt „Digitales Archiv NRW“ (DA NRW) zur dauerhaften Erhaltung
und Bereitstellung des digitalen Kultur- und Archivgutes. Innerhalb dieses Lösungsverbundes
beschäftigte sich der aktuelle Workshop mit dem System „Digital Preservation Solution“ (DiPS),
nachdem das parallele Konzept, die DA-NRW-Software-Suite (DNS), schon in den früheren Seminaren erläutert worden war.
Das Programm des ersten Tages wurde ganz von den beiden Referenten Dipl.-Archivar Manfred
Huppertz (HAStK) und Thorsten Preuss M. Sc. (Amt für Informationsverarbeitung) gestaltet.
Manfred Huppertz und Thorsten Preuss
Nach der Begrüßung durch Dr. Hanns
Peter Neuheuser (LVR-AFZ) sowie einer Vorstellungsrunde der Teilnehmenden erfolgten die ersten Klärungen
hinsichtlich der Unterschiede zwischen
digitalem und analogem Archivgut,
nach den im Archivwesen und ITBereich terminologisch unterschiedlich
gebrauchten Begrifflichkeiten. Ausgehend von den Rückmeldungen der
Teilnehmenden wurde sodann der
„Stand“ der Unterhaltsträger, d. h. der
schon realisierten IT-Anwendungen,
erhoben (einschl. Webseiten, Ratsinformationssystemen, Fachverfahren,
Archivierung von Datenbanken). Auch
das OAIS-Modell wurde vorgestellt.
Am zweiten Tag ging es mit Dr. Benjamin Bussmann (HAStK) um das Instrumentarium der digitalen „Bestandserhaltung“ (Emulation, Migration) bis hin zur Frage nach den „signifikanten Ei-
-2genschaften“ eines Archivales, das dauerhaft gesichert werden sollte. Die Referenten Huppertz
und Preuss schilderten sodann die vielfältigen Formen der Kooperationen im Bereich der Langzeitarchivierung (v. a. KDN, HP/SER-Nutzergruppe, nestor, BKK-IT-Unterausschuss) und fokussierten schließlich die Verbundlösung DiPS, die dann von Tim Knoche (ebenfalls Amt für Informationsverarbeitung) eingehend an den Bildschirmen vorgeführt wurde. Praktische Übungen
vor allem der Einlieferung von Daten in das System bildeten den abschließenden Schwerpunkt
des Workshops.
Dr. Benjamin Bussmann
Tim Knoche
Durch die interaktive Gestaltung der Veranstaltung konnten die Teilnehmenden ihre teils sehr
spezifischen Anliegen einbringen. Es wurde auch deutlich, in welch erheblichem Umfang auch
archivfachliche und –organisatorische Fragen in den Anwenderarchiven einer Klärung bedürfen
(z. B. bei der Zuordnung der Bewertungs-, Erschließungs- und Archivierungsverfahren).
Die Teilnehmenden üben die Einlieferung von Daten mit
dem PIT (PreIngest Toolset)
(Text: H. P. N.; Fotos: M. M.)