Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie „Psycho – Somatik: Dialog statt Dualismus“ Termin: Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Senatssaal Anschrift: Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem Themen und Referenten: Am Bildschirm statt auf der Couch – Neue Medien in der Psychotherapie Professor Dr. med. Stephan Zipfel Kongresspräsident, Vorsitzender des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM); Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), Universitätsklinikum Tübingen Angst durch Krieg, Armut und Gewalt: Wie wir traumatisierten Flüchtlingen helfen können Professor Dr. med. Johannes Kruse Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und Ärztlicher Direktor der Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätskliniken Gießen und Marburg Hitzewallungen, Schlafstörungen & Co: Sind wirklich alle Symptome der Wechseljahre hormonbedingt? Professorin Dr. med. Kerstin Weidner Klinikdirektorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Dresden Macht „immer online“ schon Jugendliche einsam? Wie exzessive Internetnutzung die Bindungsfähigkeit von Heranwachsenden beeinflusst Professor Dr. med. Manfred Beutel Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz Schnellere Hilfe für Patienten mit psychischen Problemen - Das Hamburger Netzwerk für somatoforme Störungen Professor Dr. med. Bernd Löwe Direktor des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf Moderation: Anna Julia Voormann, Pressestelle Psychosomatik-Kongress Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie „Psycho – Somatik: Dialog statt Dualismus“ Termin: Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Senatssaal Anschrift: Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem Inhalt: Pressemeldungen Redemanuskripte Lebensläufe der Referenten Bestellformular für Fotos Falls Sie das Material in digitaler Form wünschen, stellen wir Ihnen dieses gerne zur Verfügung. Bitte kontaktieren Sie uns per E-Mail unter: [email protected]. Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Ernährung, Bewegung und Selbstbewusstsein für übergewichtige Kinder „Spielend“ Gewicht verlieren mit modernen Medien Berlin, 26. März 2015 – Hierzulande gelten 15 Prozent der Kinder zwischen drei und 17 Jahren als zu dick, 800 000 von ihnen gar als fettleibig. Forscher der Universität Tübingen haben nun ein digitales interaktives Lernspiel entwickelt, um Kindern mehr Wissen über Ernährung zu vermitteln, ihr Gewicht zu reduzieren und gleichzeitig den Umgang mit Stress und Mobbing zu meistern. Wie neue Medien bei der Vorbeugung und Behandlung von Übergewicht helfen können, diskutieren Experten auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Übergewichtigen Kindern fehlt es neben ausreichender Bewegung meist auch an Wissen über eine ausgewogene Ernährung. „Kinder, die bereits im Grundschulalter übergewichtig sind, leiden darüber hinaus oft unter weiteren psychosozialen Beschwerden wie Stress, Ausgrenzung und Stigmatisierung“, sagt Professor Dr. med. Stephan Zipfel, Kongresspräsident des Psychosomatik-Kongresses. Die Frage, wie man Kindern in dieser Situation helfen kann, steht im Zentrum eines Forschungsprojektes der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen, die Zipfel leitet. Im Rahmen des Projektes haben die Forscher ein Computerspiel entwickelt, das die Bewegung fördert, Wissen über Ernährung vermittelt und gleichzeitig den Umgang mit Stress und Stigmatisierung von Übergewichtigen thematisiert. „Bereits Grundschüler nutzen regelmäßig das Internet und verbringen viel Zeit am Computer. Daher ist es sinnvoll, hier anzusetzen und Kinder über dieses für sie zentrale Medium anzusprechen“, erklärt Zipfel. Im Computerspiel bewegen sich die Kinder durch eine dreidimensionale mittelalterliche Welt. Sensoren erfassen die Bewegung des Spielers und ermöglichen so das Vorankommen im Spiel. Gefordert sind Bewegung und Koordination. „Das stärkt die Körperwahrnehmung der Kinder und motiviert zur körperlichen Aktivität“, sagt Zipfel. Integriert sind außerdem Spiele zur Ernährung, die Kenntnisse über ausgewogene Ernährung vermitteln und die Kinder animieren, das eigene Essverhalten zu überprüfen und zu korrigieren, beispielsweise packt der Spieler am Anfang der Reise durch die digitale Welt seinen Rucksack mit Proviant. Auch die Eltern werden über ein Online-Portal mit einbezogen und sollen helfen, im Spiel Erlerntes im Alltag umzusetzen. „Unser Anliegen ist es, den Kindern neben altersgerecht aufbereiteten Informationen zu Ernährung und Bewegung auch den Umgang mit Stress und psychosozialem Druck zu erleichtern“, so Zipfel. So sollen etwa Entspannungsübungen die Kinder davor bewahren, aus Frust über ihr Übergewicht noch mehr zu essen. Erste Testläufe mit einer Grundschulklasse in Tübingen sind bereits erfolgreich verlaufen, weitere Studien werden nun folgen. Ebenfalls mit Gewichtsproblemen – jedoch am anderen Ende der Skala – haben magersüchtige Mädchen zu kämpfen, deren Behandlung mit modernen Medien Zipfels Tübinger Forschungsteam derzeit in einem weiteren Projekt untersucht. Um die Rückfallgefahr bereits erfolgreich an einem Essstörungszentrum behandelter Magersüchtiger auch im häuslichen Umfeld zu reduzieren, erproben Psychotherapeuten derzeit Behandlungsgespräche am Bildschirm. Diese erfordern keine weiten Anfahrten ans Zentrum und ermöglichen eine therapeutische Begleitung und Überleitung im Alltag. Wie neue Medien künftig die Behandlung psychischer Erkrankungen unterstützen und verbessern können, ist auch Thema der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin. Terminhinweise: Dialog-Forum: Medizinische Forschung und der Patient im 21. Jahrhundert Termin: 26. März 2015, 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Hörsaal A Moderation: W. Bartens (Süddeutsche Zeitung) Teilnehmer: P. Henningsen, H.-J. Heinze, W.-D. Ludwig, G. Wess, J. Windeler Symposium: Adipositas im Dialog Termin: Freitag, 27. März 2015, 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Hörsaal B Ascona Lecture: Peter Bieri (alias Pascal Mercier): Selbsterkenntnis durch Erzählen Termin: 27. März 2015, 18.00 Uhr bis 19.00 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Audimax Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Angst durch Krieg, Gewalt und Folter Flüchtlinge brauchen bessere psychosomatische Behandlung Berlin, 26. März 2015 – Rund 360 000 Flüchtlinge leben derzeit in Deutschland. Mindestens ein Drittel davon leidet unter einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), ein Drittel unter Depressionen. Viele von ihnen erlebten Krieg, Gewalt und massive Menschenrechtsverletzungen in ihrem Heimatland. Doch auch die Bedingungen im Aufnahmeland haben unmittelbare Folgen für die psychische Gesundheit der Flüchtlinge, das belegen aktuelle Studien. Welche therapeutische Unterstützung Flüchtlinge in Deutschland benötigen, diskutieren Experten auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Flüchtlinge, die in ihrer Heimat Verfolgung und Folter ertragen mussten, politischer Gewalt zum Opfer fielen, die schwere Menschenrechtsverletzungen erlebt haben und infolgedessen körperlich erkrankt sind, leiden häufig unter einer PTBS. Sie haben Angstzustände, fühlen sich hilflos und können das Erlebte nicht verarbeiten. Die Betroffenen erscheinen oft teilnahmslos und gleichgültig, können aber auch aggressiv sein. „Wenn diese körperlichen und psychischen Leiden im Aufnahmeland nicht zeitnah und angemessen behandelt werden, besteht die Gefahr einer Chronifizierung – also einer dauerhaften psychischen Störung“, warnt Professor Dr. med. Johannes Kruse, Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie an der Universität Marburg und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und ärztliche Psychotherapie (DGPM). Eine Depression oder PTBS erschwere eine mögliche Heimkehr in das Herkunftsland, verhindere gleichzeitig aber auch eine gelungene Integration im Aufnahmeland, so Kruse. „Die Traumata sind eine große Last im Leben dieser Menschen, die entwurzelt, fremd und alles andere als freiwillig bei uns ankommen“. Es fange schon mit der Sprachbarriere an, die vor allem auch eine Therapie erschwere. Hinzu kommen große kulturelle Unterschiede. Beides erfordert eigens geschulte Therapeuten und Übersetzer. „Zusätzlich ist Verständnis, Einfühlungsvermögen und Wissen über Gewalt- und Kriegstraumata gefragt. Das können nur fachübergreifende Teams leisten, zumal häufig körperliche Leiden und Verletzungen bei Flüchtlingen hinzukommen und mitbehandelt werden müssen“, erklärt Kruse. Mittlerweile beweist eine Reihe von Studien, dass Psychotherapie die Symptome der PTBS wirksam reduziert. Wichtig sei es dafür jedoch, so Kruse, auch Flüchtlingen mit unsicherem Aufenthaltsstatus einen sicheren Raum zu schaffen – beispielsweise durch feste Bezugspersonen und angemessene Versorgung und Unterkunft. Nur dann könne eine traumaspezifische Psychotherapie Erfolg haben. „In Deutschland fehlen jedoch bisher Strukturen, die eine angemessene Versorgung für die Flüchtlinge ermöglichen“, ergänzt der Präsident des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Professor Dr. med. Stephan Zipfel. Ein mögliches Modell wäre die Kooperation von Psychosomatischen Institutsambulanzen, niedergelassenen Experten aus Schwerpunktpraxen mit psychosozialen Behandlungszentren für Flüchtlinge und Folteropfer. Wie die Situation der betroffenen Flüchtlinge in Deutschland durch umfassende psychosoziale Behandlung verbessert werden kann, diskutieren Experten bei der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie. Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Aktuelle Studienergebnisse beim Psychosomatik-Kongress Wechseljahre: Hormontherapie häufig nicht gerechtfertigt Berlin, 26. März 2015 – Die Wechseljahre der Frau gelten als Ursache zahlreicher körperlicher und psychischer Beschwerden, gegen die in vielen Fällen eine Hormontherapie verschrieben wird. Wissenschaftler haben nun jedoch herausgefunden, dass lediglich Hitzewallungen typisch für die hormonellen Umstellungen vor und nach der Menopause sind. Sie fordern deshalb, den Einsatz der Hormontherapie kritischer und individualisiert zu gestalten. Detaillierte Ergebnisse stellen Experten auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie vor. Die Liste der körperlichen und psychischen Beschwerden, die mit den Wechseljahren in Verbindung gebracht werden, ist lang. Sie reicht von Hitzewallungen, Muskel- und Gelenkschmerzen über Schlafstörungen, Stimmungsschwankungen, Ängstlich- und Vergesslichkeit bis hin zu Trockenheit der Scheide und dem Nachlassen sexueller Lust. „Diese Symptome werden mit dem sinkenden Östrogenspiegel erklärt und deshalb häufig mit einer Hormontherapie behandelt, die aber zu unerwünschten Nebenwirkungen, etwa einem höheren Brustkrebsrisiko, führen kann“, sagt Professorin Dr. med. Kerstin Weidner, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik Dresden. Ein Forscherteam unter ihrer Leitung hat in einer umfangreichen Studie untersucht, welche Beschwerden tatsächlich auf die hormonellen Veränderungen in den Jahren vor und nach der Menopause zurückzuführen sind. Das Team hat dazu im vergangenen Jahr rund 1400 Frauen im Alter von 14 bis 95 Jahren und rund 1200 Männer befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass körperliche Beschwerden sowohl unter den Frauen als auch unter den Männern mit steigendem Alter zunehmen. Typisch für die Wechseljahre sind bei den Frauen lediglich Hitzewallungen und Schweißausbrüche. Keine alterstypischen Zusammenhänge fanden die Forscher bei den psychischen Symptomen. Deren Auftreten hänge vielmehr mit Faktoren wie Selbstwirksamkeit, Bildungsabschluss, Einkommen, Partnerschaft und Berufstätigkeit zusammen. „Die Wechseljahre sind immer mit zahlreichen Beschwerden in Verbindung gebracht worden, was durch unsere Ergebnisse infrage gestellt werden muss“, sagt Weidner. „Eine allgemeine Deutung dieser Phase als krankhaft und eine vorschnelle Zuschreibung der Symptome muss in jedem Fall unterbleiben.“ Nur bei schweren Beeinträchtigungen, gegen die Verhaltensänderungen nicht helfen – zum Beispiel das Tragen von Schichtenkleidung bei Hitzewallungen – sei eine zeitlich begrenzte Hormontherapie gerechtfertigt. „Letztendlich handelt es sich bei den Wechseljahren im psychosomatischen Sinne um eine typische Schwellensituation mit körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen“, so Weidner. „Einmal mehr zeigen uns diese Ergebnisse, das medikamentöse Therapien als Monotherapie leider häufig nicht Teil eines Gesamtbehandlungsplans sind und häufig vorschnell zum Einsatz kommen“, ergänzt Kongresspräsident Professor Dr. med. Stephan Zipfel, Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) am Universitätsklinikum Tübingen. Körperliche Beschwerden resultierten häufig aus zahlreichen Einflüssen, denen Patienten alternativ auch mit integrativen psychosomatischen Behandlungsansätzen begegnen könnten. Die detaillierten Ergebnisse der Studie stellt Weidner auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin vor. Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Onlinespiele und -sexportale Neue Studie: Zu viel Internet macht Jugendliche einsam Berlin, 26. März 2015 – Isoliert, unkommunikativ oder gereizt – laut einer aktuellen Studie der Klinik für Psychosomatische Medizin der Universitätsmedizin Mainz beeinflusst intensiver Konsum von Onlinespielen und -sexangeboten die Bindungsfähigkeit von Jugendlichen. Sind sie über sechs Stunden täglich online, egal ob über Mobiltelefon oder Computer, fällt es Jugendlichen schwerer, Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen. Die detaillierten Ergebnisse der Studie stellen Experten auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie vor. Allein im abgedunkelten Zimmer, Tag und Nacht vor dem Computer, keine Freunde in der wirklichen Welt – viele Eltern machen sich Sorgen, dass ihr Kind in einem Teufelskreis aus Internetsucht und Einsamkeit landet. Gehen echte Beziehungen zwischen sozialen Netzwerken wie Facebook und Onlinespielen wie World of Warcraft verloren, wo doch der Aufbau von Freundschaften zu den wichtigsten Entwicklungsaufgaben des Jugendalters gehört? Dieser Frage ist jüngst ein Forscherteam um Professor Dr. med. Manfred Beutel, Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin der Universitätsmedizin Mainz, mit einer Befragung von rund 2400 Jugendlichen zwischen zwölf und 18 Jahren in Rheinland-Pfalz nachgegangen. Eines der zentralen Ergebnisse lautet: „Jugendliche, die häufig Angebote von Onlinespielen und –sexportalen nutzen, haben eine schlechtere Bindung zu ihren Freunden. Das heißt, sie kommunizieren weniger, vertrauen ihren Freunden nicht so sehr und fühlen sich von anderen stärker entfremdet. All diese Faktoren begünstigen letztlich die soziale Ausgrenzung“, sagt Beutel. Digitale soziale Netzwerke seien hingegen förderlich für die Beziehung und Bindung zu Gleichaltrigen. Allerdings könnten sie zu einem suchtartigen Gebrauch führen, welcher wiederum die Bindung zu Gleichaltrigen negativ beeinflusst. 3,4 Prozent der befragten Jugendlichen nutzen das Internet suchtartig. Das bedeutet: Sie sind mehr als sechs Stunden täglich online, haben keine Kontrolle mehr über Onlinezeiten, geben ihre Interessen auf und erleiden schädliche persönliche, familiäre oder schulische Konsequenzen aufgrund der vielen Zeit vor dem Computer oder am Handy. 13,8 Prozent zeigen zwar keinen suchtartigen, aber dennoch einen exzessiven und „ausufernden“ Gebrauch. Mädchen und Jungen sind davon gleichermaßen betroffen. Im Hinblick darauf, mit welchen Inhalten sie sich online beschäftigen, unterschieden sich Mädchen und Jungen allerdings: Mädchen nutzen das Internet häufiger für den sozialen Austausch, zur Recherche und zum Onlineshopping, Jungen verbringen mehr Zeit mit Onlinespielen. Beutel, der in seiner Klinik in der Ambulanz für Spielsucht auch betroffene Jugendliche und Eltern behandelt, stellt zudem fest: „Sozial unsichere oder gehemmte Jugendliche wenden sich eher Online-Aktivitäten zu, die weniger Kontakt und Austausch erfordern.“ Seine Empfehlung lautet deswegen: „Eltern und Lehrer haben die Aufgabe, Jugendliche sowohl in der Entwicklung ihrer Mediennutzung zu begleiten als auch ihren sozialen Umgang zu beachten.“ Weitere Ergebnisse der Studie und Konsequenzen für die Praxis stellt Beutel auf der heutigen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Berlin vor. Terminhinweis: Cybersexsucht bei Männern und Frauen im Vergleich Vortrag: M. Brand Symposium: Verhaltenssucht Termin: 27. März 2015, 13.30 Uhr bis 15.00 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Hörsaal 106 Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Am Bildschirm statt auf der Couch – Neue Medien in der Psychotherapie Professor Dr. med. Stephan Zipfel Kongresspräsident, Vorsitzender des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM); Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), Universitätsklinikum Tübingen Im Folgenden möchte ich Ihnen gerne zwei aktuelle Projekte kurz vorstellen, die aus dem Bereich der Essstörungen und der Adipositastherapie stammen und bei denen digitale Medien eine Erweiterung unseres Behandlungsspektrums erlauben – dann folgt allerdings auch eine Untersuchung, die die Risiken digitaler Medien, insbesondere aus dem Bereich der „social media“ in den Fokus nimmt: a) Im ersten Projekt entwickeln wir derzeit im Wissenschaftscampus Tübingen, einem Zusammenschluss von Leibniz-Institut, Universität und Land Baden-Württemberg, ein digitales Lernspiel zur Prävention von kindlichem Übergewicht – dabei dürfen sich Grundschüler mithilfe einer Bewegungssteuerung (das bedeutet, sie müssen sich beim Lernspiel aktiv bewegen) durch eine mittelalterliche Landschaft navigieren und bekommen an verschiedenen Orten Aufgaben zum Themenkomplex „Gesunde Ernährung“, „Ausreichende Bewegung“ und „Stressabbau im Alltag“ gestellt. Die erste Pilotstudie zeigt eine hohe Akzeptanz und einen signifikanten Lernzuwachs der Schüler. In der nächsten Entwicklungsstufe sollen nun die Eltern aktiv eingebunden werden. b) Im zweiten Projekt mit dem Kürzel RESTART, dass von der DFG gefördert wurde, boten wir Patientinnen mit Anorexia nervosa (AN, Magersucht), die an unserem Kompetenzzentrum für Essstörungen (KOMET) initial behandelt wurden, ein digitales Rückfallprophylaxe-Programm an. Hierzu bekamen die Teilnehmerinnen ein speziell ausgerüstetes Notebook mit nach Hause. Diese Technologie ermöglichte es über ein sicheres Video-Conferencing, dass die Therapeuten unseres Zentrums und die häufig weit entfernt lebenden Patienten ein spezielles RückfallprophylaxeProgramm durchführen konnten, das wir gemeinsam mit Kollegen aus dem Kings-College, London entwickelt haben. Obwohl die Therapiemotivation von Patientinnen mit AN häufig brüchig ist und gerade der Übergang ins häusliche Umfeld eine schwierige Phase darstellt, gaben die Patientinnen eine hohe Zufriedenheit mit dem neuen Rückfallprophylaxe-Programm an. In der Konsequenz führte ein Großteil der magersüchtigen Patientinnen das RückfallprophylaxeProgramm bis zum Ende durch. Damit verbunden war im Mittel eine weitere Gewichtszunahme statt eines raschen Gewichtsverlustes, wie er im heimischen Umfeld sonst häufig zu beobachten ist. Besonders wurde vonseiten der Patientinnen die Kontinuität der therapeutischen Beziehung geschätzt. Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Screenshots der 3-D-Umgebung des Serious Games mit skizziertem Spieler vor Kinect (links); Analyse-Tool des MiniGames „Proviant-Rucksack“ (rechts) c) Neben der Unterstützung können digitale Medien und insbesondere „social media“, aber auch negative Auswirkungen haben. Hierzu führten wir eine systematische Analyse von Anorexianervosa-Facebook-Gruppen durch. Insbesondere wiesen die sogenannten Pro-Ana-Seiten eine hohe Attraktivität auf, waren sehr aktuell, häufig mit hohem Aufwand gepflegt und bestens organisiert. Sie boten somit ein hohes Maß an indirekter Unterstützung bei der Aufrechterhaltung der Magersucht. Hingegen gab es nur wenige gut gepflegte und professionell aufgesetzte Facebook-Seiten zur Unterstützung der Patientinnen und ihrer Angehörigen durch Experten. Insbesondere wurde deutlich, dass das verwendete Bildmaterial eindeutig die Pro-Ana-Seiten favorisierte. (Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, März 2015 Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Angst durch Krieg, Armut und Gewalt: Wie wir traumatisierten Flüchtlingen helfen können Professor Dr. med. Johannes Kruse, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und Ärztlicher Direktor der Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätskliniken Gießen und Marburg Flüchtlinge in Deutschland stammen überwiegend aus Kriegs- und Spannungsgebieten wie Syrien, dem Irak, Afghanistan, Serbien und Eritrea. Sie sind zahlreichen potenziell traumatischen Situationen ausgeliefert. In der Regel stammen sie aus Gesellschaften, deren Ordnungen sich auflösen. Je nach Heimatland wurden 30 bis 60 Prozent der Flüchtlinge im Heimatland gefoltert, viele erlebten Kriegshandlungen, Massaker, Mord an Familienangehörigen und weitere potenziell traumatische Situationen. Hinzu kommen Traumatisierungen während der Flucht sowie sprachliche, transkulturelle, aufenthaltsrechtliche und soziale Probleme im aufnehmenden Land. In der Folge entwickeln sich bei mindestens 30 Prozent aller Flüchtlinge eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) und bei weiteren 30 Prozent eine Depression. Die wenigen zur Verfügung stehenden Zahlen aus Deutschland weisen darauf hin, dass mindestens 40 Prozent der Flüchtlinge in Deutschland unter einer PTBS leiden, die in der Regel unbehandelt chronifiziert. Insbesondere Menschen mit Foltererfahrungen, die Opfer von politischer Gewalt sind, die schwere Menschenrechtsverletzungen erlebten, die körperliche Erkrankungen zur Folge haben, sowie geflüchtete Frauen leiden vermehrt unter einer PTBS. Die Bedingungen der Aufnahme der Flüchtlinge in Deutschland haben unmittelbare Folgen auch für die psychische Gesundheit. Aktuelle Studien belegen, dass die Bedingungen im Aufnahmeland erheblich zur Chronifizierung der psychischen Störung beitragen. Die komplexen Posttraumatischen Belastungsstörungen der Flüchtlinge lassen sich bei Flüchtlingen mit sicherem, aber auch mit unsicherem Aufenthaltsstatus im Rahmen einer traumaspezifischen Psychotherapie erfolgreich behandeln. Mittlerweile liegen eine Reihe von Therapiestudien auch aus Deutschland vor, die nachweisen, dass sich die Symptome der Posttraumatischen Belastungsstörung massiv reduzieren lassen. Voraussetzung für diese Arbeit ist einerseits die Schaffung eines sicheren biopsychosozialen Rahmens, andererseits eine traumaspezifische Psychotherapie. Sprachprobleme können mithilfe von Übersetzern bewältigt werden. Transkulturelle Aspekte sind bei dieser Arbeit spezifisch zu berücksichtigen. Es fehlen jedoch in Deutschland Strukturen, die eine interdisziplinäre Versorgung in ausreichendem Ausmaß ermöglichen. Psychosomatische Institutsambulanzen können ein solches Angebot in Kooperation mit psychosozialen Behandlungszentren für Flüchtlinge und Folteropfer vorhalten. Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Die massiven Ängste und überflutenden Bilder, die viele Flüchtlinge als Ausdruck der PTBS erleben, sind ein Integrationshindernis. Die Behandlung ist eine zentrale Säule bei den Integrationsbemühungen. Sie kann aber auch eine notwendige Vorbereitung für die Heimkehr des Flüchtlings in das Herkunftsland darstellen. (Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, März 2015 Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Hitzewallungen, Schlafstörungen & Co: Sind wirklich alle Symptome der Wechseljahre hormonbedingt? Professorin Dr. med. Kerstin Weidner Klinikdirektorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Dresden Hintergrund: Das Klimakterium der Frau als etwa zehnjährige Lebensphase der hormonellen Umstellung vor und nach der Menopause (dem Zeitpunkt der letzten ovariell gesteuerten Menstruation) wird mit zahlreichen körperlichen und psychischen Symptomen assoziiert (wie zum Beispiel Nachtschweiß, Herzbeschwerden, Schlafstörungen, Harnwegsbeschwerden, Trockenheit der Scheide und Stimmungsschwankungen, Ängstlichkeit, Reizbarkeit sowie Vergesslichkeit, verminderte Konzentrationsfähigkeit und Nachlassen sexueller Lust). Diese unangenehmen und beeinträchtigenden Symptome werden in der Literatur mit dem sinkenden Östrogenspiegel erklärt, was auch die Hormonersatztherapie bei diesen Beschwerden begründet. Mit Bekanntwerden unerwünschter Nebenwirkungen (Brustkrebs) und Minimierung ursprünglich angenommener positiver Begleiterscheinungen (Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen) wurde die Ära der unkritischen Hormonersatztherapie beendet. Methodenkritisch muss resümiert werden, dass bisherige Studien ausschließlich klimakterische Symptome in genau diesem Lebensabschnitt, nämlich zwischen dem etwa 40. und 60. Lebensjahr, erfassten und diese fälschlicherweise diesem Lebensabschnitt kausal zugeordnet wurden. Damit bestand von Anfang an ein sogenanntes Bias. Wir sehen im Klimakterium einen zwar vulnerablen Lebensabschnitt aber nicht per se pathologischen. Studie: In einer eigenen repräsentativen Untersuchung aus dem Jahre 2014 wurden die oben genannten Beschwerden bei 1350 deutschen 14- bis 95-jährigen Frauen – also über die gesamte weibliche Lebensspanne – erfasst. Eine repräsentative Stichprobe von 1177 Männern diente dabei als Vergleichsstichprobe. Hier zeigten sich ähnliche Ergebnisse. Die Ergebnisse replizieren Ergebnisse einer ähnlichen Studie, die 2012 veröffentlicht wurde. Ergebnisse: Sowohl Frauen als auch Männer weisen körperliche Beschwerden auf, die mit zunehmendem Alter stetig zunehmen. Als klimakteriumsspezifisch haben sich hier bei den Frauen lediglich die Hitzewallungen/Schweißausbrüche gezeigt. Schlafstörungen nahmen ab dem 45. Lebensjahr kontinuierlich zu, sodass etwa 20 Prozent der 40- bis 45-jährigen Frauen und etwa 40 Prozent der über 80-jährigen Frauen an Schlafstörungen litten. Auch die weiteren körperlichen Symptome wie Herz-, Muskel- oder Gelenkbeschwerden oder die Trockenheit der Scheide zeigen diese stetige Zunahme mit intensiverem Anstieg ab etwa dem 35. bis 44. Lebensjahr. Keine alterstypischen Zusammenhänge, auch nicht für die Zeit des Klimakteriums, zeigten sich dagegen für die psychischen Symptome. Weder Depressivität noch Reizbarkeit, Ängstlichkeit oder Erschöpfung können in ihrer Ausprägung der Zeit der Wechseljahre zugeordnet werden. Darüber hinaus konnte an der männlichen Stichprobe gezeigt werden, dass auch Männer über die Lebensspanne hinweg an verschiedenen „klimakteriumstypischen“ Beschwerden leiden, welche in ihrer Intensität ebenfalls mit Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr dem Alter zunehmen. 55 Prozent der 45- bis 49-jährigen, 42 Prozent der 50- bis 54-jährigen und 45 Prozent der 55 bis 59jährigen Frauen gaben an, gar keine Beschwerden zu haben. Lediglich 20 Prozent der 45- bis 49jährigen, 30 Prozent der 50- bis 54-jährigen und 30 Prozent der 55- bis 59-jährigen Frauen gaben an, deutliche beziehungsweise schwere Symptome zu haben. Je höher die Selbstwirksamkeit der Frauen nach eigener Einschätzung war, umso geringer war die Beschwerdeintensität. Soziodemografische Einflussfaktoren auf die wahrgenommene Symptomintensität waren Bildungsabschluss, Einkommen, Partnerschaft und Berufstätigkeit. Damit handelt es sich um unspezifische multikausale altersabhängige und geschlechtsunabhängige körperliche und psychische Beschwerden. Zusammenfassung: Sowohl Frauen als auch Männer durchlaufen in ihrem Leben einen natürlichen Alterungsprozess. Die Lebensphase des Klimakteriums zeigt den Beginn der letzten Lebensphase, des Alters und damit auch Alterns, an. Bei der Frau sinkt der Östrogen- beziehungsweise der Progesteronspiegel, beim Mann der Testosteronspiegel. Es gibt hier keine Referenzwerte, deren Unterschreiten unmittelbar Beschwerden bedingen. Bei der Frau wird das Ende der reproduktiven Phase durch die Menopause deutlich sichtbarer als beim Mann. Dieser Lebensabschnitt wurde immer mit zahlreichen typischen Beschwerden in Verbindung gebracht, was mit den uns vorliegenden Ergebnissen infrage gestellt werden muss. „Klimakteriumsspezifische Symptome“ sollten anamnestisch differenziert in die Lebenssituation und subjektive Ursachenzuschreibung eingeordnet werden. Eine Pathologisierung des Klimakteriums und vorschnelle Zuschreibung der Symptome zum Klimakterium muss aber in jedem Fall unterbleiben. Letztendlich handelt es sich im psychosomatischen Sinne um eine typische Schwellensituation mit körperlichen, psychischen und sozialen Veränderungen, die als Herausforderung im Sinne eines Verlustes (Beendigung der reproduktiven Phase), aber auch eines Gewinnes (neue Freiräume) verstanden werden kann. Entsprechend kritisch muss auch der Umgang mit Hormonsubstitution sein: Nur bei in der Lebensphase des Klimakteriums auftretenden schwer beeinträchtigenden Symptomen, wie zum Beispiel Hitzewallungen mit entsprechendem Leidensdruck, auf die eine entsprechende Verhaltensmodifikation (wie etwa Kleidung) keine Wirkung hat, ist eine zeitlich begrenzte Hormonsubstitution gerechtfertigt. Eine unkritische Hormonsubstitution ist abzulehnen. Quellen: 1 Weidner, K., Richter, J., Bittner A., Stöbel-Richter Y., Brähler E. (2012) Klimakterische Beschwerden über die Lebensspanne? Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage in der deutschen Allgemeinbevölkerung. Psychotherapie Psychosomatik Medizinische Psychologie 62: 266–275 2 AWMF-Leitlinien Hormontherapie in der Peri- und Postmenopause (HT). www.awmf/11/015-062k.htm (Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, März 2015 Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Macht „immer online“ schon Jugendliche einsam? Wie exzessive Internetnutzung die Bindungsfähigkeit von Heranwachsenden beeinflusst Professor Dr. med. Manfred Beutel Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz Allein im abgedunkelten Zimmer ,Tag und Nacht vor dem Computer – keine Freunde in der „realen Welt“. Viele Eltern machen sich Sorgen, dass sich ihr Kind in einer schnell drehenden Abwärtsspirale von Computersucht und Einsamkeit befindet, aus dem sie ihr Kind nicht mehr befreien können. Gehen echte Bindungsbeziehungen zwischen Ego Shooter, Facebook und Onlinerollenspielen verloren? Eine der wichtigsten Entwicklungsaufgaben des Jugendalters ist der Aufbau vertrauensvoller und stabiler Freundschaften zu Gleichaltrigen, sogenannten „Peers“. Unklar ist, ob und inwiefern Computer und Internetgebrauch die Bindungs- und Beziehungsfähigkeit zu Gleichaltrigen im Alltag beeinflusst oder ihr sogar schadet. Dieser Zusammenhang zwischen der Bindungsqualität von Freundschaftsbeziehungen und Internetnutzung beziehungsweise -missbrauch wurde in einer repräsentativen Befragung an insgesamt 77 Berufs-, Haupt- und Realschulen sowie an Gymnasien in Rheinland-Pfalz untersucht. Die große Mehrzahl (insgesamt 73 Prozent) der 2410 Schülerinnen und Schüler zwischen zwölf und 18 Jahren nutzte nach eigenen Angaben das Internet täglich – an ihrem PC, in ihrer Freizeit. Zu der durchschnittlichen Nutzungszeit von drei Stunden pro Werktag kommen noch vielfältige Internetanwendungen auf dem Handy hinzu. Unter den Internetanwendungen am PC lassen sich drei Hauptformen unterscheiden: (1) sozialer Austausch (Communities wie Facebook) und Chats, (2) Onlinecomputer-, Glücksspiel und –Onlinesexangebote und (3) Informationssuche, E-Mails und Einkaufen. Insgesamt nahmen Häufigkeit und Dauer des Gebrauchs aller Anwendungen mit dem Alter zu. 3,4 Prozent der Studienteilnehmer erfüllten Kriterien für einen suchtartigen Gebrauch (ausufernder Onlinekonsum von über sechs Stunden täglich, Kontrollverlust, Einengung der Interessen, schädliche persönliche, familiäre, schulische Konsequenzen), und 13,8 Prozent zeigten einen ausufernden Gebrauch, erfüllten aber nur einen Teil der Suchtkriterien. Mädchen waren unter den exzessiven beziehungsweise suchtartigen Teilnehmern gleich häufig vertreten wie Jungen, bevorzugten aber sozialen Austausch und Informationssuche, E-Mails und Einkaufen, während Jungen häufiger Onlinecomputerspiele und anderes nutzten. Bindungen zu Gleichaltrigen lassen sich durch Ausmaß und Qualität der Kommunikation, Vertrauen (wechselseitiges Verständnis und Respekt) und Entfremdung (Ärger und Isolation) beschreiben. Exzessive Internetnutzung ist zwar bei den Jungen oft mit viel Kommunikation mit Gleichaltrigen verbunden – etwa bei gemeinsamen Aktionen in Onlinerollenspielen. Das Vertrauen zu Gleichaltrigen ist aber bei exzessiver oder süchtiger Internetnutzung gemindert und die Entfremdung erhöht. Betrachtet man hingegen unabhängig vom Ausmaß die bevorzugte Art der Internetnutzung, so ist die Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Nutzung sozialer Netzwerke förderlich für die Beziehung und Bindung zu Gleichaltrigen. Die bevorzugte Nutzung von Onlinespielen und Onlinesexangeboten geht hingegen mit weniger Kommunikation und Vertrauen und dafür mit mehr Entfremdung einher. Dadurch wird letztlich ein geringerer Grad an Bindung zu Gleichaltrigen aufgebaut und somit eine soziale Exklusion begünstigt. Während die große Mehrzahl von Jugendlichen das Internet selbstverständlich und ohne Probleme nutzt, fällt es einem Teil schwer, ein gesundes Maß zu finden. Jungen und Mädchen unterscheiden sich dabei vor allem durch die bevorzugten Anwendungen. Der Einfluss auf die Bindung zu Gleichaltrigen hängt sowohl vom Ausmaß als auch der bevorzugten Art der Internetnutzung ab, und zwar für beide Geschlechter. Zu beobachten ist auch, dass sich sozial unsichere oder gehemmte Jugendliche Onlineaktivitäten zuwenden, die weniger direkten Kontakt und Austausch erfordern. Für Eltern und Lehrer stellt sich die Aufgabe, Jugendliche in der Entwicklung ihrer Mediennutzung zu begleiten und ihren sozialen Umgang zu beachten. Quelle: Duven, E., Giralt, S., Müller, K.W., Wölfling, K., Dreier, M. & Beutel, M.E. (2011). Problematisches Glücksspielverhalten bei Kindern und Jugendlichen in Rheinland-Pfalz. Universitätsmedizin Mainz. Retrieved July 27, 2012, from the World Wide Web: https://www.unimedizin-mainz.de/fileadmin/kliniken/verhalten/Dokumente/ Broschuere_KIJU-RLP.pdf (Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, März 2015 Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Schnellere Hilfe für Patienten mit psychischen Problemen – Das Hamburger Netzwerk für somatoforme Störungen Professor Dr. med. Bernd Löwe Direktor des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf In der Hausarztpraxis leidet fast jeder fünfte Patient unter somatoformen oder funktionellen Störungen, wobei unklare Schmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel oder Herzrasen am häufigsten auftreten Trotz geeigneter Behandlungsansätze werden somatoforme und funktionelle Störungen zu spät erkannt und nicht adäquat behandelt. Die durch somatoforme Störungen verursachten direkten und indirekten Kosten lagen in Deutschland im Jahr 2008 bei circa 753 Millionen Euro. Ziel des mit Mitteln des BMBF geförderten Projektes war die Schaffung eines koordinierten gestuften Netzwerkes zur Verbesserung der Versorgung von Patienten mit somatoformen oder funktionellen Störungen (Sofu-Net). In dem seit 2011 bestehenden Netzwerk wurden 41 Hausärzte aus 20 Praxen, 35 Psychotherapeuten, sieben psychosomatische Kliniken und die psychosomatische Ambulanz des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum HamburgEppendorf (UKE) im Raum Hamburg miteinander vernetzt. Die Struktur des Sofu-Net zeichnet sich durch eine hausarztzentrierte Versorgung aus, bei der durch eine enge interdisziplinäre Vernetzung strukturierte Behandlungspfade definiert werden (Abbildung 1). Durch die Bereitstellung von Screening-Instrumenten wird den Hausärzten die frühzeitige Erkennung somatoformer Störungen erleichtert. Im Rahmen des Netzwerkes können sie eine spezialisierte psychologische Diagnostik veranlassen und erhalten eine zeitnahe Rückmeldung über das Ergebnis. Die Hausärzte können durch das Netzwerk zeitnah an Psychotherapeuten mit Expertise in der Behandlung somatoformer Störungen überweisen. Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Die wissenschaftliche Evaluation des Netzwerkes erfolgte in zwei Phasen (Abbildung 2). In Phase I (von September 2011 bis April 2013) wurde zunächst der Status quo der Versorgungssituation in den teilnehmenden Hausarztpraxen ermittelt. Daran anschließend wurde das Gesundheitsnetz implementiert und zwölf Monate später in einer Prä-Post-Studie evaluiert. Hierzu wurde eine repräsentative Stichprobe von 1645 Patienten vor und 1756 Patienten nach Aufbau des Netzwerkes in den Hausarztpraxen systematisch hinsichtlich des Vorhandenseins somatoformer Symptome (PHQ15), Angst (GAD-7) und Depression (PHQ-15) gescreent. Patienten mit stark erhöhter Symptombelastung wurden als Risikopatienten eingestuft und es fand zusätzlich eine strukturierte psychologische Diagnostik mit dem Composite International Diagnostic Interview (CIDI) statt. Von den befragten Netzwerkpartnern waren 70,2 Prozent der Ansicht, dass Sofu-Net die Versorgung der Patienten mit somatoformen und funktionellen Störungen verbessert. Eine bessere Früherkennung sahen 63,8 Prozent durch Sofu-Net gewährleistet. Die Weitervermittlung der Patienten in Psychotherapie erlebten 74,6 Prozent durch das Netzwerk als verbessert. In der Gesamtbewertung waren 78,3 Prozent mit der Netzwerkarbeit zufrieden; für 68,3 Prozent hatten sich die Erwartungen Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr erfüllt. 86,7 Prozent würden das Netzwerk weiterempfehlen und 88,0 Prozent hatten Interesse an einer Weiterführung von Sofu-Net. Zur aktuellen Versorgungssituation in 20 Hamburger Hausarztpraxen zeigte sich, dass ein substanzieller Anteil von 16,2 Prozent der Patienten unter einer erhöhten Belastung durch somatische Symptome litt. Neben der deutlich erhöhten komorbid bestehenden depressiven und ängstlichen Symptomatik berichtete fast jeder vierte Risikopatient in den letzten sechs Monaten aktive Suizidgedanken [20]. Dies unterstreicht, dass es sich bei Personen mit unklaren Körperbeschwerden um eine psychisch stark belastete Patientengruppe handelt. Zur psychotherapeutischen Versorgungssituation fand sich in unserer Erhebung, dass zwar ein Fünftel der Patienten mit erhöhter Symptombelastung in Psychotherapie waren, 38,4 Prozent der Patienten jedoch länger als einen Monat auf einen Therapieplatz warteten. Darüber hinaus lagen in unserer Studie zwischen dem Beginn der Symptomatik und dem Beginn der Psychotherapie im Mittel 16,8 Jahre, was deutlich über dem Intervall anderer Studien liegt. Dieses lange Zeitintervall macht erneut deutlich, dass somatoforme Störungen in unserem Gesundheitssystem nicht rechtzeitig adäquat behandelt werden und hier Handlungsbedarf besteht. Seit 2011 arbeitet das Gesundheitsnetzwerk Sofu-Net im Hamburger Raum erfolgreich zusammen. Die Befragung der Netzwerkpartner ergab, dass die beteiligten Hausärzte, Psychotherapeuten und Klinikvertreter die Früherkennung, Weitervermittlung und Versorgung der Patienten als verbessert erlebten. Insgesamt waren die Netzwerkpartner mit Sofu-Net zufrieden und sahen ihre Erwartungen als erfüllt an. Die große Mehrheit bekundete Interesse an einer Weiterführung des Netzwerkes. Die Ergebnisse unserer Befragung machen deutlich, dass ein solches interdisziplinäres Gesundheitsnetzwerk erfolgreich im klinischen Alltag etabliert werden kann. Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Evaluation werden zeigen, ob Sofu-Net seinen Zielen der Verbesserung der Versorgung, Reduktion der psychischen Belastung der Patienten und Kostenreduktion gerecht werden kann. Konsequenzen für Klinik und Praxis - Patienten, die sich mit somatoformen und funktionellen Störungen in der Hausarztpraxis vorstellen, sind zwar deutlich psychisch belastet, werden jedoch oft nicht adäquat versorgt. - Ein interdisziplinäres Netzwerk für somatoforme und funktionelle Störungen, dem Hausärzte, Psychotherapeuten und psychosomatische Kliniken, angehören, konnte erfolgreich etabliert werden. - Das Netzwerk hat das Potenzial, eine frühere Erkennung und schnellere Behandlung somatoformer Störungen zu ermöglichen. (Es gilt das gesprochene Wort!) Berlin, März 2015 Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Stephan Zipfel Kongresspräsident, Vorsitzender des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM); Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie), Universitätsklinikum Tübingen * 1962 Beruflicher Werdegang Studium der Medizin in Heidelberg, Frankfurt/Main und London/UK Promotion und Weiterbildung in der Inneren Medizin und Psychosomatischen Medizin am Universitätsklinikum Heidelberg (Professor Dr. P. Hahn/ Professor Dr. W. Herzog) und an der „Eating Disorder Unit“ University of Sydney/Australien Weiterbildung in Psychodynamischer Psychotherapie, systemischer Familientherapie und Verhaltenstherapie 2001 Habilitation in Innerer Medizin und Psychosomatik Seit 2003 − Ärztlicher Direktor der Abteilung Innere Medizin VI (Psychosomatische Medizin und Psychotherapie) am Universitätsklinikum Tübingen − Vorsitzender des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) − Gründungsvorstand der Deutschen Gesellschaft für Essstörungen (DGESS) − Vorstandsmitglied der International Federation of Psychotherapy IFP − Prodekan der Medizinischen Fakultät Tübingen für den Bereich Studium und Seit 2006 Lehre und Direktor des Kompetenzzentrums für Essstörungen Tübingen (KOMET) − Leiter der weltweit größten Psychotherapiestudie für Patientinnen mit Anorexia nervosa (ANTOP) − Herausgeber/Mitherausgeber einer Reihe nationaler und internationaler Zeitschriften (u.a. Lancet Psychiatry, BMC-Journal of Eating Disorders, BMCPsychosocial Medicine) Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Wissenschaftliche Schwerpunkte • Psychotherapie bei Essstörungen • Psychobiologische Faktoren von Hunger und Sättigung • Psychosomatische Aspekte der Adipositas • Mechanismen der Placebo-Antwort • Arzt-Patient-Beziehung in der Onkologie Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Johannes Kruse Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) und Ärztlicher Direktor der Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie, Universitätskliniken Gießen und Marburg Beruflicher Werdegang Seit 05/2011 Universitätsprofessor an der Phillips-Universität Marburg und Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), Marburg Seit 05/2009 Universitätsprofessor an der Justus-Liebig-Universität Gießen und Direktor der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapie Universitätsklinikums Gießen und Marburg (UKGM), Gießen 2001 Habilitation 1996–2009 Stellvertretender Direktor der Klinik für Psychotherapeutische Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1991–1996 Wissenschaftlicher Assistent (C1) an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf 1988 Promotion 1984–1985 Assistenzarzt an der Psychiatrischen Klinik der Rheinischen Landesklinik Viersen Forschungsschwerpunkte • Psychische Störungen bei körperlichen Erkrankungen • Klinische Studien • Psychotraumatologie • Somatoforme Störungen Mitarbeit in Fachgesellschaften • Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) • Vorstandsmitglied des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Curriculum Vitae Professorin Dr. med. Kerstin Weidner Klinikdirektorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus, Dresden Beruflicher Werdegang Professorin Dr. med. Weidner ist Autorin und Co-Autorin von 31 Originalarbeiten, die im „Peerreview“ begutachtet wurden, 28 Übersichtsarbeiten, 37 Buchbeiträgen und Mitherausgeberin von drei Büchern. Der Forschungsschwerpunkt liegt im Bereich Gynäkologische Psychosomatik mit Erfassung von protektiven und Risikofaktoren für peripartale psychische Erkrankungen und die Mutter-KindBeziehung. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Versorgungsforschung mit Erfassung von Effekten von psychotherapeutischen Interventionsangeboten im ambulanten und stationären Bereich für Frauen in Schwangerschaft und Postpartalzeit mit psychischen/psychosomatischen Erkrankungen sowie auf frauenspezifischen Beschwerden in Lebensübergängen. Professorin Kerstin Weidner ist Direktorin der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik am Universitätsklinikum C. G. Carus, TU Dresden. Als Expertin für Gynäkologische Psychosomatik etablierte sie mehrere multiprofessionelle Behandlungsangebote für psychisch erkrankte bzw. belastete Frauen in Schwangerschaft und früher Mutterschaft sowie Frauen mit Beziehungsstörungen zu ihrem Kind (Netzwerk Schwangerschaft und Wochenbett, Mutter-Kind-Tagesklinik). Sie etablierte die Forschergruppe für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe mit der Entwicklung des drittmittelgeförderten Modellprojektes „Psychisch Gesund Für ZWEI“. Aus diesem Modellprojekt leiteten sich nachhaltige Versorgungsstrukturen ab. Mitgliedschaften: • Vorstandmitglied des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM; www.dkpm.de) • Beirat der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG; www.dgpfg.de) • Beirat der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM; www.dgpm.de); Vorsitzende des LV Sachsen • Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Frauenheilkunde und Geburtshilfe (DGPFG); Referat Junge Generation (2000–2011) • Etablierung sächsisches Modellprojekt „Psychisch Gesund Für ZWEI“ (Förderung Sächsisches Ministerium für Soziales) Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Manfred Beutel Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsmedizin Mainz Beruflicher Werdegang • Studium der Psychologie und Medizin in Freiburg, Heidelberg und Amherst, Mass. (Stipendiat) • Facharztweiterbildung und Habilitation TU München • Ltd. Chefarzt Rhön-Klinikum • Professur für Psychotherapieforschung Universitätsklinikum Gießen • Gastprofessuren in New York (Cornell University) und University College of London Ehrenamtliche Tätigkeiten • Vorsitz des Landesverbandes Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) Rheinland-Pfalz • Vorstandsmitglied des Deutsches Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) • Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie Bundesärztekammer • Lenkungsgremium Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) Forschungsschwerpunkte Psychotherapieforschung, Psychoonkologie, Psychokardiologie, Computer- und Glücksspielsucht Auszeichnungen • Roemer-Preis des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin • Fulbright Scholar Award • International Psychoanalytic Association Research Award • International Journal of Psychoanalysis Best Paper Award • Best Scientific Paper Award American Psychoanalytic Association Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin Curriculum Vitae Professor Dr. med. Bernd Löwe Direktor des Instituts und der Poliklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf * 1966 Beruflicher Werdegang Studium 1987–1996 Medizinstudium, Medizinische Fakultät der Universität Heidelberg und Faculté de Médicine Xavier Bichat, Université Paris VII, Frankreich 1989–1995 Psychologiestudium, Universität Heidelberg 1995 Diplom in Psychologie, Gesamtnote: sehr gut (1) 1996 Staatsexamen in Medizin, Gesamtnote: gut (1,99) Medizinische Dissertation 1996 Titel: „Zum Körperbild von psychosomatischen Patientengruppen, Medizinund Sportstudierenden. Eine empirische Untersuchung mit dem Fragebogen zum Körperbild (FKB-20) sowie ein Literaturüberblick", magna cum laude (Professor Dr. U. Clement, Psychosomatische Universitätsklinik Heidelberg) Berufliche Positionen 1996–2003 Arzt im Praktikum, Assistenzarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg (Professor Dr. W. Herzog) 2003–2004 Forschungsstipendiat der Max-Kade-Foundation, New York, (Auswahlverfahren durch die DFG) am Regenstrief Institute, Indiana University School of Medicine, Indianapolis, USA 2004–2007 Forschungsleiter der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg 2004–2005 Oberarzt der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg 2005–2007 Leitender Oberarzt der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr in Berlin 2007 Leiter der Sektion „Klinische Psychosomatik und Psychosoziale Forschung“ an der Klinik für Psychosomatische und Allgemeine Klinische Medizin, Universitätsklinikum Heidelberg 2007 Außerplanmäßige Professur an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg Seit 2007 W 3-Stiftungsprofessor für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) und Chefarzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Schön Klinik Hamburg Eilbek Klinische Qualifikationen 1999 Psychologischer Psychotherapeut 2003 Facharzt für Innere Medizin 2006 Facharzt für Psychotherapeutische Medizin 2007 Weiterbildungsberechtigung für drei Jahre Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, UKE Hamburg und Schön Klinik Hamburg Eilbek Habilitation 2004 Titel: „Psychische Störungen bei internistischen Patienten: Neue Wege zu Diagnose und Therapie“ Fach: Innere Medizin und Psychosomatik Wissenschaftliche Preise 2002 1. Posterpreis auf dem 14. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Psychologie in Dresden 2004 Roemer-Preis 2004 des Deutschen Kollegiums für Psychosomatische Medizin (DKPM) 2007 Förderpreis der Drs. Graute und Graute-Oppermann-Stiftung im Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft 2008 Deutscher Forschungspreis für Allgemeinmedizin 2008 – Dr. Lothar Beyer Preis, 3. Platz (gemeinsam mit der Projektgruppe FUNKTIONAL/SpeziALL) Dialog-Forum Medizinische Forschung und der Patient im 21. Jahrhundert 26.03.2015, 13.30 bis 15.00 Uhr Henry-Ford-Bau, Hörsaal A W. Bartens (München) Moderator: Leitender Redakteur Süddeutsche Zeitung, München und Autor • P. Henningsen (München) Direktor der Klinik für Psychosomatische Medizin und Dekan der Medizinischen Fakultät, Klinikum rechts der Isar der TU München • H.-J. Heinze (Magdeburg) Direktor der Klinik für Neurologie, Universitätsklinikum Magdeburg und Vorsitzender des Medizinausschusses des Wissenschaftsrats • W.-D. Ludwig (Berlin) Vorsitzender der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft, Berlin • G. Wess (München) Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Gesundheit und Umwelt, München • J. Windeler (Köln) Leiter des Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Köln Bestellformular Fotos: Pressekonferenz anlässlich des Deutschen Kongresses für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie „Psycho – Somatik: Dialog statt Dualismus“ Termin: Donnerstag, 26. März 2015, 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr Ort: Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin, Senatssaal Anschrift: Garystraße 35, 14195 Berlin-Dahlem Bitte schicken Sie mir folgende(s) Foto(s) per E-Mail: o Professor Dr. med. Manfred Beutel o Professor Dr. med. Johannes Kruse o Professor Dr. med. Bernd Löwe o Professorin Dr. med. Kerstin Weidner o Professor Dr. med. Stephan Zipfel Vorname: Name: Redaktion: Ressort: Straße, Nr.: PLZ/Ort: Telefon: Fax: E-Mail: Unterschrift: Bitte an 0711 8931-167 zurückfaxen. Pressekontakt: Deutscher Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Pressestelle Janina Wetzstein und Kerstin Ullrich Postfach 30 11 20, 70451 Stuttgart Tel.: 0711 8931-457 Fax: 0711 8931-167 [email protected] www.deutscher-psychosomatik-kongress.de
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