PD Dr. Joachim Beige zum Professor ernannt Dr

Ausgabe 24 | MÄRZ 2015
Für
Für niedergelassene Ärzte und ärztliche Partner
Sehr geehrte Ärztinnen und Ärzte, sehr
geehrte ärztliche Partner,
berichten: So stellt die Klinik für Urologie
und Andrologie eine neue Operationsmethode - die minimale Steinbehandlung - vor. Die Kinderchirurgie informiert
àCFSCFXÊISUFVOEOFVF5FDIOJLFOEFS
Hypospadiechirurgie und unser Darmkrebszentrum wurde durch die Deutsche
,SFCTHFTFMMTDIBGUTPXJFEFO5Ã74àE
zertifiziert. In unserer nächsten Ausgabe
werden wir Sie dann ausführlich zur
Zertifizierung unseres Cooperativen
Onkologischen Centrums (COC) informieren. Einen ersten Blick erhalten Sie
bereits auf www.coc-leipzig.de.
in unserer aktuellen Ausgabe des Newsletters werden wir Ihnen wieder Neuigkeiten und Wissenswertes aus unserem
Klinikum vorstellen. Ende Januar erÚòOFUFOXJSVOTFSFOOFVFO015SBLU
JN)BVT.JUOVOJOTHFTBNU01
Sälen im Haus 20 und Haus 21 halten
wir für unsere Patienten ab April eine
zentrale und moderne Struktureinheit
vor. Aber auch auf dem medizinischen
Gebiet haben wir einiges Neues zu
Ihre
Dr. Iris Minde
Leiterin der St. Georg Unternehmensgruppe
PD Dr. Joachim Beige zum Professor ernannt
Chefarzt Dr. med. Joachim Beige wurde
von der Medizinischen Fakultät der
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg zum außerplanmäßigen Professor
ernannt.
Prof. Dr. Joachim Beige ist seit 2004 im
Klinikum St. Georg tätig. Unter seiner
Leitung hat sich das Interdisziplinäre
Zentrum für Nierenkrankheiten regional und überregional einen Namen
gemacht. Schwerpunkt des Zentrums ist
die Versorgung von Patienten mit Krankheiten der Niere sowie aller Patienten des
Klinikums, bei denen die Nierenfunktion
durch Krankheiten anderer Organsysteme eingeschränkt ist. Die integrierte
nephrologische Schwerpunktabteilung
wurde 2011 als erste sachsenweit und
gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Heidelberg auch als erste bundesweit erfolgreich zertifiziert. Sie zeichnet
sich insbesondere durch rehabilitative
Dialyseverfahren wie Nachtdialyse, die
Hochdruckversorgung mit Spezialverfahren und die Behandlung von renalen
Autoimmunerkrankungen aus.
PD Dr. Adrian Dragu zum Vorsitzenden
der DGPRÄC gewählt
Eine Anerkennung in anderer Form
erhielt Privatdozent Dr. Adrian Dragu
(Chefarzt der Klinik für Plastische und
Handchirurgie mit Schwerbrandverletztenzentrum). Ende Januar tagte
der sächsische Landesverband der
Deutschen Gesellschaft der Plastischen,
Rekonstruktiven und Ästhetischen
Chirurgen (DGPRÄC). Im Zuge der
Versammlung wählten die Mitglieder
Privatdozent Dr. Adrian Dragu zum
neuen Vorsitzenden des DGPRÄCLandesverbandes Sachsen. PD Dr. Dragu
möchte die Außendarstellung und die
gesellschaftliche Wahrnehmung des
Fachgebietes sowie die Attraktivität
für angehende Ärztinnen und Ärzte
ausbauen und verbessern.
Impressum
Im
3FEBLUJPO,MJOJLVN4U(FPSHH(NC)t"CU6OUFSOFINFOTLPNNVOJLBUJPOt%FMJU[TDIFS4USt-FJQ[JHt5FMFGPO
%FTJHOXXXTUPOFBSUXFSCVOHEFt'PUPT©,MJOJLVN4U(FPSHH(NC)t(SBöLFO44%SNFE5IPNBT-FIOFSUtwww.sanktgeorg.de
Mini PCNL - Minimalinvasive Steinbehandlung
Klinik für Urologie und Andrologie entfernt Harnsteine perkutan in Rückenlage
ohne belastende Nephrostomie
In den letzten Jahren wurden intensive Anstrengungen
unternommen, um das Instrumentarium zur Behandlung
von Harnsteinen zu miniaturisieren. Mit flexiblen endoskopischen Instrumenten gelang es, auch Steine in anatomisch
ungünstiger Position schonend instrumentell zu entfernen.
Dem Wunsch der Patienten entsprechend, kann damit
eine schnellere Steinfreiheit hergestellt werden. Allerdings
ist bei größeren Steinen nicht immer eine endoskopische
Operation durch den Harnleiter möglich, da dessen
geringes Lumen diesen Zugangsweg limitiert. Nachdem
die offene Steinsanierung nur noch in Ausnahmefällen
durchgeführt wird, etablierte sich die perkutane SteinUIFSBQJF1$/-
NJUHSP•MVNJHFO/FQISPTLPQFOCJT
Charr., die jedoch mit einigen Komplikationen verbunden
XBS1BSBMMFMEB[VWFSCSFJUFUFTJDIJOEFOFS+BISFOEJF
Steinzertrümmerung (ESWL). Damit gab es zwar wesentlich
weniger Komplikationen, allerdings war hiermit keine
zügige Steinfreiheit erzielbar.
Dies hat zu einer gewissen Renaissance der Steinbehandlung durch die Haut mit nun miniaturisierten Geräten von
$IBSSHFGàISU.JOJ1$/-
%BNJULPNNUFT[Vdeutlich weniger Blutungen und Verletzungen an der Niere.
Der Eingriff erfolgt prinzipiell in Vollnarkose. Nach Einführen
des Endoskops in die Niere kann der Stein mit dünnen
Instrumenten (Ultraschall- oder Lasersonden) zerkleinert
und entfernt werden.
In der Klinik für Urologie und Andrologie
wird dieses Verfahren
seit wenigen Monaten
modifiziert angewendet. Die Patienten werden nicht, wie üblich,
in Bauch-, sondern in
Rückenlage operiert.
Das spart Zeit und senkt das Narkoserisiko. Weiterhin wird
auf die übliche Einlage einer Nephrostomie nach Abschluss
der Prozedur verzichtet. Stattdessen wird der Arbeitskanal
NJUFJOFS(FMBUJO.BUSJYNJU5ISPNCJOWFSTDIMPTTFOXPCFJ
eine kaum sichtbare Narbe verbleibt. Die Ärzte der Klinik
für Urologie und Andrologie sowie die Patienten haben mit
dieser Methode gute Erfahrungen gemacht. In der prospektiven Analyse der Patienten zeigte sich ein geringerer
"OBMHFTJFCFEBSGCFJ4UFJOGSFJIFJUTSBUFOWPOàCFS1SP[FOU.
Der Krankenhausaufenthalt konnteVN[XFJ5BHFreduziert
werden, ohne dass Komplikationen auftraten.
Kontakt
Klinik für Urologie und Andrologie
Chefarzt
PD Dr. med. habil. Amir Hamza
5FM4FLSFUBSJBU
Qualität des Darmkrebszentrums am
Klinikum St. Georg bestätigt
Erfolgreiche Zertifizierung durch Deutsche Krebsgesellschaft und TÜV SÜD
Das Darmkrebszentrum am Klinikum St. Georg Leipzig
wurde erfolgreich von der Deutschen Krebsgesellschaft
(DKG) zertifiziert. Die unabhängigen Experten
bestätigen mit der Auszeichnung, dass es als eines der
größten Behandlungszentren in Sachsen die höchsten
Anforderungen bei der Behandlung und Betreuung von
Patienten mit Darmkrebs erfüllt. Ziel der Zertifizierung der
DKG ist es, onkologische Zentren auf hohem medizinischen
Behandlungsniveau zu fördern und so die Versorgung von
Krebspatienten zu verbessern. Bereits zwei Wochen vorher
hat das Darmkrebszentrum auch die Zertifizierung durch
EJF5Ã74Ã%.BOBHFNFOU4FSWJDF(NC)FSIBMUFO%BT
Gütesiegel bescheinigt die erfolgreiche Anwendung eines
Qualitätsmanagementsystems.
Enge fach- und sektoren-übergreifende Zusammenarbeit
Das Darmkrebszentrum am Klinikum St. Georg Leipzig
bündelt die Erfahrungen und Kompetenzen der
Fachbereiche Gastroenterologie, Chirurgie, Onkologie,
Strahlentherapie, Radiologie und Pathologie im ambulanten
und stationären Bereich auf diesem Gebiet, um so eine
optimale Versorgung der Patienten zu ermöglichen. Die
medizinischen Experten erstellen in enger interdisziplinärer
Zusammenarbeit einen individuellen Behandlungsplan.
*OXÚDIFOUMJDIFO5VNPSLPOGFSFO[FOFSGPMHU[VEFNFJOF
qualitätsgerechte Abstimmung.
Für die optimale Betreuung der Patienten im Darmkrebszentrum stehen zudem Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Sozial- und Pflegedienste, Psychoonkologen
sowie Selbsthilfegruppen zur Verfügung.
Kontakt
Darmkrebszentrum
Leiter
Prof. Dr. med. Ingolf Schiefke
5FM4FLSFUBSJBU
Hypospadiechirurgie –
Bewährtes und
neue Aspekte
Die Hypospadie ist eine angeborene
Fehlbildung der Harnröhre bei männlichen Neugeborenen. Dabei ist die
Harnröhrenmündung auf der Penisunterseite mit verschiedenen Ausprägungen gelegen (Abb.1).
sowie eine gespaltene EichelunterseiUFBVGUSFUFO5ZQJTDIFS"TQFLUJTUEJF
begleitende ausgeprägte Vorhautschürze, welche auf der Rückseite
der Eichel vorzufinden ist.
Zusätzlich können ein Hodenhochstand
oder Nierenfehlbildungen auftreten –
eine Ultraschalluntersuchung des
Harntraktes ist daher obligat. Die Ursache einer Hypospadie ist bisher nicht
vollständig geklärt – eine familiäre Häufung ist jedoch beschrieben. Mit einer
*O[JEFO[WPOCJTBVGNÊOOMJ
che Lebendgeburten ist sie eine häufige
urogenitale Fehlbildung im Knabenalter.
Weiterhin können eine Verkrümmung
oder Verdrehung des Penisschaftes, eine
Verengung der Harnröhrenmündung
(Wann) Sollte eine Operation erfolgen?
Eine Hypospadie kann eine kosmetischästhetische als auch funktionelle Beeinträchtigung für den betroffenen Jungen
(Mann) nach sich ziehen. Das Wasserlassen ist oft nur nach unten (im Sitzen)
möglich. Durch eine Penisverkrümmung
ist eine Erektion schmerzhaft – das spätere Sexualleben kann dadurch erheb-
Abb. 2a
Abb. 2b
Abb. 1
lich eingeschränkt sein. Daher ist häufig
eine Korrekturoperation anzuraten.
Als Operationsziele sind dabei anzustreben, die Harnröhrenfehlmündung,
die Vorhautschürze und eine eventuelle
Penisverdrehung zu korrigieren, die
Penisschaftverkrümmung zu minimieren sowie einen ästhetisch ansprechenden Aspekt zu generieren. In Abwägung
von Anästhesierisiko, Lebhaftigkeit des
Patienten sowie sexueller Identitätsentwicklung ist der Operationszeitpunkt
[XJTDIFOoC[X
-FCFOTNP
nat optimal. Nach dem 2. Lebensjahr
beginnt die Erziehung auch außerhalb
der schützenden Familie z. B. im Kindergarten. Kinderpsychologen vertreten
den Standpunkt, dass eine Hospitalisation
[XJTDIFOEFN-FCFOTNPOBUVOE
EFN-FCFOTKBISWPO,JOEFSOTDIXFS
verarbeitet wird.
Je nach Hypospadieform haben sich
unterschiedliche Operationsmethoden
etabliert.
Abb. 2c
Bei weiter distal (körperfern) gelegener Harnröhrenmündung hat sich die
Methode nach Mathieu bewährt.
Dabei wird ein U-förmiger Lappen aus
der Penisschafthaut umschnitten und
Richtung Eichel umgeschlagen, sodass
eine Verlängerung der Harnröhre mit
-mündung auf der Eichel erreicht wird
(Abb. 2a–c). Oft ist die nachfolgende
Beschneidung der Vorhautschürze beschrieben. Wir bevorzugen jedoch eine
zusätzliche Vorhaut-Rekonstruktion,
sodass nach der Operation ein nahezu
natürlicher Penisaspekt erreicht wird.
Bei glandulären Formen der Hypospadie
und ausreichender Weite des Meatus
urethrae externus kann die alleinige
Ausführung einer solchen Plastik ausreichen, um die angestrebten Operationsziele zu erreichen. Liegt eine ausgeprägtere, proximale (körperstammnahe)
Hypospadie vor, ist eine längere Harnröhrenstrecke zu rekonstruieren. In der
5FDIOJLOBDI%VDLFUUXJSEEBGàSEJF[VS
Verfügung stehende Vorhautschürze
verwendet. Nach Präparation eines
Vorhautläppchens wird mit diesem
der fehlende Harnröhrenanteil kreiert
u0OMBZøBQ"CCBoG 1PTUPQFSBUJW
ist die Harnröhrenmündung auf der
Eichel gelegen. Komplikationen sind in
Abhängigkeit der Hypospadieform und
Operationstechnik mit Harnröhrenstenosen (Engstellen) oder Fistelungen
(zusätzliche Harnröhrenöffnungen)
beschrieben.
%BT5FBNEFS,JOEFSDIJSVSHFOEFT
Klinikums St. Georg blickt auf eine
Vielzahl von Hypospadiekorrekturen
in Durchführung sowie Nachsorge
zurück. Eine Vorstellung betroffener
Jungen und die Beratung der Eltern
können über die kinderchirurgische
4QSFDITUVOEF5FSNJOFVOUFS
WFSFJOCBSUXFSEFO
"CCB
"CCC
"CCD
"CCE
"CCF
"CCG
Kontakt
Kinderchirurgie
Leiter
Dr. med. Christian Geyer
5FM4FLSFUBSJBU
Neue Operationssäle nach modernstem
Standard offiziell eingeweiht
Im Klinikum St. Georg wurden im
Erweiterungsbau Haus 21 Ende Januar
sechs neue OP-Säle eingeweiht, die
den stetig steigenden technischen
OP-Anforderungen entsprechen.
Nach hygienischer Reinigung
des gesamten Erweiterungsbaus
sowie zahlreichen technischen und
sicherheitsrelevanten Abnahmen ist
die Aufnahme des Patientenbetriebs
der neuen OP-Einheit im April 2015
geplant.
Optimierung der
Funktionsabläufe
Die OP-Einheit wurde an das Haus
20 angebaut, sodass die neuen Säle
direkt an die bereits bestehenden
sieben Operationsräume
angebunden sind. Die
Zentralisierung bietet ideale
Voraussetzungen sowohl für
die prä- und postoperative
Betreuung der Patienten als
auch für die gesamte Logistik
JOLMVTJWF5SBOTQPSUVOE
Lagerung der Medikamente,
Verbrauchsgüter, Instrumente
und Geräte. So befinden
sich auf der Etage auch der
zentrale Aufwachraum,
die Intermediate Care
Station (IMC) sowie
die Interdisziplinäre
*OUFOTJWTUBUJPO*54
;VEFN
gibt es eine OP-Leitstelle mit zwei
Computerarbeitsplätzen für die
[FOUSBMFÃCFSXBDIVOHVOE[XFJ
getrennte Personalschleusen.
Weiterhin verfügt der neue OP-Bereich
über einen zentral angelegten
„Ein- und Ausleitungsbereich“.
Hier werden die Patienten vom
Fachbereich Anästhesie bis hin zur
Einleitung der Inhalationsnarkose
auf die Operation vorbereitet sowie
je nach Erfordernis postoperativ
versorgt. Gerade bei Kindern ist
diese separate Vorgehensweise von
Vorteil: Die kleinen Patienten werden
nicht durch die Vorbereitungen im
Operationssaal abgelenkt und sind
dadurch entspannter. Durch die
5SFOOVOHWPO0QFSBUJPOVOE&JOC[X
Ausleitung lässt sich darüber hinaus
die Effizienz steigern, denn der Saal
kann unmittelbar nach dem Eingriff
für den nächsten Patienten vorbereitet
werden.
Im Durchschnitt fasst jeder Operationssaal etwa 45 Quadratmeter.
Einzige Ausnahme ist ein Saal mit rund
2VBESBUNFUFSO(SڕF)JFSLÚOOFO
QFSTQFLUJWJTDI5FBNTWFSTDIJFEFOFS
medizinischer Fachrichtungen
zusammenarbeiten.
Des Weiteren wurde ein OP-Saal
speziell für kinderchirurgische
Eingriffe ausgelegt. Dank einer
speziellen Klimatisierung lässt sich
EFS4BBMJOLàS[FTUFS;FJUBVGàCFS
Grad erwärmen, um beispielsweise
Babys mit einem sehr empfindlichen
5FNQFSBUVSIBVTIBMUPQUJNBM
versorgen zu können.
Erstklassige Ausstattung
der OP-Säle
Im Erweiterungsbau findet
modernste Medizintechnik Platz
wie beispielsweise OP-Leuchten,
ÃCFSXBDIVOHTNPOJUPSF
Narkosegeräte oder RöntgenbildBetrachtungsmonitore. Dem
Operateur können wesentliche
Informationen effizient und direkt
BN015JTDIEBSHFTUFMMUXFSEFO
-JWFÃCFSUSBHVOHFO[VN
Zwecke von Expertisen
und Weiterbildungen
sind möglich. Die OP-Säle
verfügen jeweils über ein
sogenanntes „LaminarAir-Flow“-Deckensystem,
welches die höchste
Stufe hygienischer
Anforderungen an
die Lüftungsanlage
gewährleistet. Die gesamte
fest eingebaute und lose
Ausstattung entspricht
dem neuesten Stand der
5FDIOJL
Zusätzlicher Pluspunkt ist, dass alle
TFDIT0QFSBUJPOTTÊMF5BHFTMJDIU
haben. Bei Bedarf – zum Beispiel in der
sogenannten „Schlüssellochchirurgie“
oder beim Einsatz eines medizinischen
Lasers – können die Räume durch
Jalousien abgedunkelt werden.