- N ACHRICHTEN 1/2015 H E R AU SG EB E R : P R ÄS ID I UM D ES O S TD E UTS CH E N K UR A TO R IUM S VO N V E RB Ä ND EN E .V. Das OKV und das Jahr 2015 Von Dr. Matthias Werner, Präsident des OKV Die Arbeitsschwerpunkte des Ostdeutschen Kuratoriums von Verbänden für das Jahr 2015 sollen vorgestellt und erläutert werden. Das OKV wird auch in diesem Jahr den Tag der Einheit, also den 3. Oktober, zum 8. Mal mit einer „Alternative Einheitsfeier“ ausrichten. Der Umfang der Themen und das Spektrum der Mitwirkenden der bisherigen Veranstaltungen, auch Protestveranstaltungen genannt, berechtigen zur Einschätzung, dass sie schon ein Alleinstellungsmerkmal erworben haben. Das trifft nicht nur für Berlin, auch nicht nur für die ostdeutschen Bundesländer zu, es ist gleichermaßen einmalig in der Art seines Protestes gegen die Defizite in diesem Angliederungsprozess im gesamten Bundesgebiet. Die Bandbreite der Themen braucht an dieser Stelle nicht aufgezählt werden, sie ist auf unserer Website in den sieben „Reports“ in Schrift und Fotoreportage nachvollziehbar. Unser Anliegen im Jahr 2015 richtet sich darauf, punktuell sichtbar zu machen, welche Leistungen der DDR auch heute noch in der Erinnerung fortleben, weil sie vor allem soziale und kulturelle Errungenschaften waren und in dieser kapitalistischen Gesellschaft überall vermisst werden. Was und wie das im Heute noch sichtbar ist oder in der gesellschaftlichen Diskussion bleibt, das soll den Inhalt der diesjährigen „Alternativen Einheitsfeier des OKV“ prägen. Aus diesem Grund haben wir das Motto gewählt, das dies zum Ausdruck bringen soll: „25 JAHRE DANACH – DAS ERBE DER DDR LEBT FORT!“ Ein zweiter Schwerpunkt unserer Arbeit wurde wie folgt formuliert: „Das OKV diskutiert“. Durch die Vielfalt und Breite der im Netzwerk OKV agierenden Vereine, Verbände, Freundeskreise und Bündnisse ist es Unserem Freund und Mitstreiter Dr. Hans Reichelt wird sehr herzlich zu seinem 90. Geburtstag gratuliert, den er am 30. März im Kreise seiner Familie sowie einstiger und jetziger Weg- und Kampfgefährten feierte. unausbleiblich, dass gesellschaftliche und parteipolitische Vorgänge genauestens beobachtet werden und dadurch auch die Verantwortung entsteht, unsere Meinung kundzutun. In konkreter Vorbereitung ist eine wissenschaftliche Veranstaltung am 20. Juni von 10.00 bis 15.00 Uhr im Bürogebäude FMP1, 10243 Berlin (nd-Gebäude) zum Thema: „Der Einfluss der Transformationstheorie auf linke Politik“. Zum gegebenen Zeitpunkt wird dazu Näheres an dieser Stelle ausgeführt. Weitere Themen sind in der Diskussion. Die durchgeführten Gespräche mit dem Parteivorsitzenden der Partei die LINKE und die dabei durch uns übergebenen Vorschläge für gemeinsame Projekte haben bis heute zu keinem Ergebnis geführt. Die geschichtspolitischen Jahrestage, die das Jahr 2015 beinhaltet, bestimmen auch den weiteren Schwerpunkt der Tätigkeit des OKV und seiner Verbände. So wird es sich im vollen Maße an den Gedenkveranstaltungen zum 70. Jahrestag der Befreiung des deutschen Volkes und Europas vom Faschismus beteiligen, die vornehmlich von der VVN/BdA Berlin und der Friedenskoordination (Friko) am 8., 9. als auch abschließend am 10. Mai organisiert und durchgeführt werden. Ebenso wird der 70. Jahrestag des Potsdamer Abkommens in der Arbeit des OKV eine Rolle spielen, indem es an geplanten Veranstaltungen der RosaLuxemburg-Stiftung mit eigenen Beiträgen teilnimmt. Selbstverständlich ist die Beteiligung und Mitwirkung des OKV an all den Initiativen, die zur Friedenssicherung allerorten und zur Gegenwehr gegen die TroikaMaßnahmen in Europa organisiert und durchgeführt werden. Packen wir es an und geben dem OKV weiterhin ein unverwechselbares Profil ■■■ Hans Reichelt blickt auf ein reiches politisches Leben zurück. Mit 28 Jahren Minister und langjähriger Stellvertreter des Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, erwarb er als sozialistischer Politiker durch hohe Kompetenz und Fähigkeit zur Führung von Kollektiven allseitige Achtung und Anerkennung. Als Mitbegründer des OKV und einstiger GRH-Vorsitzender ist er seit Jahrzehnten ein unermüdlicher Streiter für Frieden, Wahrheit und Gerechtigkeit in diesem kapitalistischen Deutschland. Sein offensives Auftreten bei der Verfolgung und Vertretung unserer legitimen Interessen ist beispielhaft. Der Präsident und weitere Vertreter des OKV dankten Hans Reichelt für sein engagiertes Wirken, wünschten ihm Gesundheit, weiterhin viele schöne Jahre mit seiner Familie und äußerten die Hoffnung auf eine weitere gemeinsame erfolgreiche Arbeit. Die 25 Thesen des Freundeskreises Palast der Republik Von Rudolf Denner, Sprecher des Freundeskreises Palast der Republik Wie bereits angekündigt, wurden diese 25 Thesen anlässlich der Rosa–Luxemburg– Konferenz der „jungen Welt“ im Januar 2015 der Öffentlichkeit übergeben. Gleichzeitig wurden sie auf der Internetseite des OKV und des Freundeskreises veröffentlicht. Im Rahmen eines Arbeitsgespräches wurden sie dem Vorstandsvorsitzenden der Stiftung Berliner Schloss – Humboldt Forum übergeben. Gleiches geschah anlässlich eines Gesprächs mit Vertretern der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE. Diese Thesen, formuliert auf 15 Seiten, beschreiben den langjährigen Prozess der Palastvernichtung als ein politisch motiviertes kulturelles Verbrechen. Verantwortlich dafür sind u.a. mehrere Bundeskanzler, Bundesbauminister und die Mehr- heit der Abgeordneten des Deutschen Bundestages, insbesondere der CDU/CSU-Fraktion sowie die der SPD, Bündnis 90/die Grünen und FDP. Die Palastvernichtung und die Entscheidungen für ein Pseudoschloss–Humboldt Forum erweisen sich auch aus der Sicht der aktuellen Situation als eine nicht zu übersehende politische Blamage der dafür politisch Verantwortlichen. Als die entsprechenden Grundsatzentscheidungen im Deutschen Bundestag getroffen wurden, gab es für das zu errichtende Gebäude weder ein verbindliches Nutzungskonzept noch eine Kostenkalkulation. Ein verbindliches Nutzungskonzept existiert auch gegenwärtig nicht. Blamabel ist auch die Tatsache, dass eine Massenpetition des Freundeskreises mit der Forderung nach uneingeschränkter Transparenz zu diesen Vorgängen nach zwei Jahren (!) Bearbeitungszeit nur mit einigen nichtssagenden Sätzen durch den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages beantwortet wurde. Die Thesen informieren aber auch über neue Dimensionen der künftigen Arbeit des Freundeskreises. Im 25. Jahr der sogenannten „Wiedervereinigung“ mit zu erwartender aufwendiger Propaganda der Bundesregierung und der Medien, wehrt sich der Freundeskreis gegen die nicht zu übersehende Geschichtsentsorgung und verfälschung in Sachen DDR am konkreten Beispiel des Palastes der Republik und setzt damit einen Kontrapunkt. Das Wirken des Freundeskreises ist langfristig angelegt. Er konzentriert sich auf folgende Schwerpunkte: Seite 2 von 4 Erinnerungspflege zum Palast der Republik als eine Errungenschaft der DDR - ohne jede Nostalgie; Darstellung des langjährigen Protestgeschehens; Dokumentation der Palastvernichtung und entsprechende Recherchen; Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen. OKV-Nachrichten 1/2015 Dafür suchen wir weitere Zeitzeugen und Mitstreiter – Macht mit! ■■■ Kontakt: Rudolf Denner, Tel./Fax: 030/9912254; E-Mail: [email protected] – Dieter Lämpe, Tel:03342/318473 Zum Frauentag mit Otto Mellies in der Schorfheide Von Anne-Katrein Becker, Arbeitskreis Kultur- und Bildungsreisen In die zauberhafte Waldlandschaft nördlich von Berlin an den Döllnsee hatte der Arbeitskreis Kultur- und Bildungsreisen der GBM zu einer kulturellen und kulinarischen Frauentagsfeier eingeladen. Es ist nicht nur eine gute Tradition, es ist auch die ungebrochene Neugier unserer Mitglieder und Sympathisanten auf eine solche Veranstaltung. So konnten wir wieder zahlreiche Freunde anderer im OKV organisierten Verbände begrüßen, wie die sehr aktiven Sportsenioren mit ihrem Vorsitzenden Erhard Richter oder Vertreter von ISOR und GRH. Bei strahlendem Sonnenschein und 17 Grad Wärme hatten sich 150 Frauen und Männer im gläsernen Botanikum des Hotels Döllnsee-Schorfheide zusammengefunden, auf dessen festlich gedeckten Tischen Womackas blaue Rose alle herzlich Willkommen hieß. Lebhaft erinnerten wir uns an die jahrzehntelange Tradition, den internationalen Frauentag zu begehen und an unsere einstigen tatsächlichen Errungenschaften in punkto Frauenförderung auf dem Gebiet der DDR. Prof. Siegfried Mechler (GRH) betonte in seiner Glückwunschrede, dass wir heute auf vielen Gebieten noch längst nicht die Gleichberechtigung von Mann und Frau in Deutschland erreicht haben, obwohl sie bereits 1948 im Grundgesetz der BRD verankert worden war. Heute sei man in der Bundesrepublik stolz darauf, dass die Frauen nicht mehr die Zustimmung des Ehemannes einholen müssen, wenn sie arbeiten wollen. Prof. Mechler wies darauf hin, dass „mit dem Anschluss der DDR an die BRD vor nahezu 25 Jahren 22 Schritte zur realen Gleichberechtigung der Frauen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der DDR ersatzlos liquidiert“ wurden. Damit seien die Frauen Ostdeutschlands die großen Verlierer der staatlichen Einheit Deutschlands. „Wenn bundesweit die Frauen im Durchschnitt 22% weniger verdienen als Männer – und das bei gleicher Arbeitsleistung – dann ist es mit der Gleichberechtigung im Wirtschaftsleben nicht weit her. Deshalb sei heutzutage der 8. März nicht nur als Tag der Würdigung der Frauen sondern zugleich als Kampftag für die reale Gleichberechtigung von Frau und Mann zu verstehen. Mit deutschen, italienischen und französischen Chansons und Liedern, die sie auf dem Akkordeon begleitete, begeisterte Isabel Neuenfeldt, die wir schon vor wenigen Monaten bei unserem Herbsttreffen kennengelernt hatten. Nachdenklich wurden wir bei dem sehr aktuellen Lied Gisela Steineckerts „Das ist der einfache Friede“ oder bei „Bella Ciao“, von dem nur wenige wussten, dass es ursprünglich ein Lied der italienischen Reisbäuerinnen war. Auch die Seeräuber-Jenny aus Brechts Dreigroschenoper fehlte nicht und herzlich gelacht haben wir über einen modernen Aschenbrödel-Song. Isabel Neuenfeldt bezauberte uns aber nicht nur mit ihren Liedern, sie ist auch eine herausragende Vorleserin. Da die Buchautorin Erika Meier Der II. Weltkrieg – 70 Jahre danach Von Rudolf Denner Vor 70 Jahren, am 9. Mai, endete der II. Weltkrieg in Europa. Millionen Tote, Zerstörungen in bisher unbekannten Größenordnungen, unermessliches Leid und Elend waren Folgen die noch lange nachwirkten. Am 8. Mai erfolgte die bedingungslose Kapitulation des faschistischen Deutschlands und die Besetzung durch die alliierten Truppen. Der heutige Freistaat Thüringen wurde zeitweilig durch amerikanische Truppen im April 1945 besetzt, später, ab Juli 1945 durch die Truppen der Sowjetunion. Eine kleine Ausstellung, durchgeführt im Rahmen eines Langzeitprojektes, erinnert an diese Zeit. Sie wird im April in der Dorfkirche des kleinen Ortes Dietzhausen, unweit von Suhl gelegen, gezeigt. Gegenstand der Ausstellung sind fotografische Erinnerungen von Kriegsteilnehmern des Ortes und der Kriegsopfer. Fotos aus der Ukraine, erkrankt war, las die Sängerin aus dem Buch „Einfach leben – hüben wie drüben“ eine Geschichte über eine ehemalige DDR-Lehrerin. Anliegen der Autorin war es, Erfahrungen von Frauen aus Ost und West gegenüberzustellen. Es war schön, wieder einmal an solche Begriffe wie „Haushaltstag“ oder „kollektiver Theaterbesuch“ erinnert zu werden. Die amüsant geschriebene Geschichte animiert dazu, sich das Buch einmal näher anzusehen. Wenn ich jetzt erst zu unserem berühmten Gast, dem wunderbaren Schauspieler Otto Mellies komme, liegt das einzig daran, dass ich hier chronologisch vorgehe. Und „Ottsch“, wie er unter Freunden, Kollegen und in seiner Familie genannt wurde, begann seinen überwältigenden Auftritt in unserer Mitte nach dem opulenten Mittagsbuffet. Gleich erinnerten wir uns an seine unvergesslichen Rollen wie Nathan der Weise, den er 325 Mal im Deutschen Theater gespielt hat. Oder Dr. Schlüter, der zu einem wahren „Straßenfeger“ geworden war. Hier wollte Mellies aber nicht Theater spielen, hier bei uns wollte er über sein Leben erzählen und teils aus seiner Autobiographie lesen. Gleich zu Beginn machte er deutlich, dass er sich immer um die aktuelle Politik Gedanken und Sorgen gemacht hat. Seine Jugend – Mellies ist Jahrgang 1931 – war durch den Faschismus geprägt; er werde nie vergessen, wie die Menschen in dieser Zeit zum Hass gegen die Russen erzogen wurden. Eben weil er das nicht aus seiner Erinnerung streichen kann, sehe er es als sehr bedrohlich an, dass heute die Medien schon wieder Russland vorverurteilen. Durch solchen Hass und die Lügen über die Russen habe er auf den Tag genau vor 70 Jahren fünf Angehörige seiner Familie verloren. Mit kraftvoller Stimme erzählte er über sein Leben, das von vielen Zufällen geprägt wurde, auch dass er 1945 fast in eine Schule nach Moskau gekommen wäre und dann vielleicht am Moskauer Theater gespielt hätte. Voller Achtung sprach er über einstige Kollegen wie Eberhardt Esche oder Wolfgang Heinz, und sein großer Dank gilt nach wie vor seiner Entdeckerin, Prof. Lucie Höflich, die ihn nach dem Vorsprechen – er war knapp 17 Jahre - als „süßes Bübchen“ bezeichnete. Wir hätten noch Stunden zuhören können, Mellies steckt voller Geschichten, und einige davon hat er auch in seinem 2010 erschienen Buch „An einem schönen Sommermorgen“ aufgeschrieben. Manche unserer Teilnehmer hatten vorsorglich das Buch mitgebracht und Otto Mellies signierte alle. Der wunderbare Tag wurde mit flotter Dixieland-Musik der „The Rattle Storks Oldtime Jazzband“ beschlossen, bevor dann alle wieder mit den drei Bussen die Fahrt nach Berlin antraten. Für die großartige Gestaltung, das wunderbare Programm an diesem 8. März möchten wir allen Organisatoren, vor allem dem Leiter des Arbeitskreises, Gisbert Graff, herzlich danken. ■■■ Jugoslawien und Frankreich stimmen nachdenklich. Es sind u.a. Bilder von Kriegshandlungen, Kriegszerstörungen, Gefallenen. Die Besetzung der Region durch amerikanische Truppen wird auf der Grundlage von Gefechtsberichten dokumentiert. Aussagen zur Situation der im Ort befindlichen Zwangsarbeiter und Kriegsgefangenen werden ebenso getroffen wie zur Lage der zahlreichen Evakuierten aus zerstörten Städten des Rheinlands und der Flüchtlinge aus den Ostgebieten. Zeitzeugenberichte, Rechercheergebnisse und Dokumentationen runden die Darstellung der Situation des Ortes im II. Weltkrieg und in den ersten Nachkriegsmonaten des Jahres 1945 ab. Diese Ausstellung wirft aber auch Fragen mit aktuellem Bezug auf. Was würden die damaligen Weltkriegsteilnehmer wohl sagen wenn sie die gegenwärtige politische Situation zur Kenntnis nehmen müssten? Sie, deren Meinung unüberhörbar war: Nie wieder Krieg – nie wieder! Seite 3 von 4 Und heute? Wir haben allen Grund von den politisch Verantwortlichen eine glaubwürdige, auf die Sicherung des Friedens gerichtete Politik in Europa zu fordern, fernab von allen militärischen Beteiligungen und Eingriffen. Wir haben auch nach den Gründen zu fragen, warum 70 Jahre Befreiung von Faschismus und Barbarei kein Anlass für den Deutschen OKV-Nachrichten 1/2015 Bundestag und die Bundesregierung ist, angemessen daran zu erinnern. Die Ausstellung wird am 17. April um 17.00 Uhr in der Dorfkirche zu Dietzhausen eröffnet. Sie kann täglich bis zum 22. April jeweils in der Zeit von 14.00 bis 19.00 Uhr besucht werden. ■■■ Ein spätes aber sehr aufschlussreiches Bekenntnis eines Kriminellen Am 21.03. 2015, 13.23 Uhr, erreichte das OKV folgende Mail Hallo ehemalige Genossen, als ehemaliger Ostzonenbewohner möchte ich mich mal über die Idioten der Stasi äußern. So effektiv wie sie immer dargestellt wurde war sie gar nicht. Bestes Beispiel, in den 70er Jahren haben wir als Betriebselektriker im Werk Nord des CKB im PC Betrieb regelmäßig die Chlorierer mit Eisen verunreinigt. Dadurch natürlich die Produktion gestört, die zu 80% zu den Russen ging. Die Arschlöcher sind uns nie auf die Schliche gekommen. So nun noch einer. Die Ferro Hütte im Werk Nord. Wie oft haben da die Mischer gebrannt und was war der Auslöser? Da das Paddelmischer waren, reichte eine kleine Eisenstange um Reibung und Funken zu erzeugen. Dieser Drecksstaat mußte geschädigt werden. Daraufhin schrieb die Redaktion folgende Mail zurück: * Na prima Herr Toot**, die Redaktion wird Sie als einen der Kronzeugen in Anspruch nehmen, der die Wirtschaft der DDR vorsätzlich und wissentlich sabotierte. Und wie Sie ja deutlich schreiben, haben das alle Betriebselektriker im Werk Nord des CKB im PC Betrieb regelmäßig getan. Vielleicht melden sich noch weitere dieser „Pioniere der Freiheit“ bei uns, wenn Sie ihr Bekenntnis, das Sie uns gesendet haben, lesen. Viele der ehemaligen DDR-Bürger wollen es ja auch heute noch nicht glauben, dass es solche willigen Helfer der ehemaligen BRD in der DDR gab. Wollen wir nur hoffen, dass dieser heutige Staat Ihnen schon ausreichend dafür gedankt hat. Da Sie uns das so offen präsentierten (mit Namen und Anschrift), werden Sie wahrscheinlich auch nichts dagegen haben, dass es in unseren Medien veröffentlicht wird.** OKV-Redaktion * Diese Mail blieb unbeantwortet. ** Name wurde geändert, Vor- und Zuname, sowie Postanschrift sind der Redaktion bekannt. In seiner Mail hatte er der Veröffentlichung schon mit einem „JA“ zugestimmt. Die Waffen nieder! „Keinem vernünftigen Menschen wird es einfallen, Tintenflecken mit Tinte, Ölflecken mit Öl wegwaschen zu wollen. Nur Blut soll immer wieder mit Blut abgewaschen werden.“ Bertha von Suttner, Friedensnobelpreis 1905 4. April, 12.00 Uhr, Dorothea-Schlegel-Platz S+U-Bahnhof Friedrichstraße Wir brauchen dringend eine Politik der Deeskalation und Entspannung, der zivilen Konfliktlösung und Gleichberechtigung in den internationalen Beziehungen, wie es das Völkerrecht vorsieht. Deshalb fordern wir: • Stopp der ideologischen Kriegsvorbereitung durch Politik und Medien • Stopp der Militarisierung von Bildungswesen und Hochschulforschung • Keine Duldung von Antisemitismus, Islamfeindlichkeit und Rassismus • Großzügige Aufnahme von Flüchtlingen • Stopp neuer Rüstungsprojekte wie z. B. Kampfdrohnen und Raketenabwehrsysteme • Kein Einsatz US-amerikanischer Kampfdrohnen bei gezielten Tötungen vom Boden Deutschlands aus Berliner Ostermarsch 2015 Stopp der Rüstungsexporte – Rüstungskonversion zugunsten ziviler Produkte • Stopp aller Auslandseinsätze der Bundeswehr • Abrüstung von Bundeswehr und NATO bis zu ihrer Auflösung • Abzug der Atomwaffen aus Deutschland und Verschrottung aller Atomwaffen Nur wenn wir uns in allen gesellschaftlichen Bereichen aktiv für diese Forderungen einsetzen, können Parteien und Regierung zu einem Kurswechsel gezwungen werden, ehe es zu spät ist. • Kommt zum Ostermarsch 2015! Friedenskoordination Berlin c/o Laura von Wimmersperg Hauptstraße 37, 10827 Berlin E-Mail: [email protected] Spendenkonto: Elisabeth Wissel, Postbank Stuttgart, Konto-Nr. 0936183708, BLZ 60010070 V.i.S.d.P.: Laura von Wimmersperg Der vollständige Text des Aufrufes unter www.okv-ev.de Freundeskreis „Ernst-Thälmann-Gedenkstätte“ Ziegenhals Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Genossinnen und Genossen, wir wollen auf unsere Website http://www.etg-ziegenhals.de verweisen. Drei Veranstaltungen werden in Berlin und Ziegenhals anlässlich des 129. Geburtstages Ernst Thälmanns durchgeführt. 4. April 2015, 19.00 Uhr in der Jonasstraße 29, Berlin Neukölln, Club International: mit Film und Diskussion, Essen, Trinken; 18. April 2015, 14.00 Uhr vor dem Ernst Thälmann Denkmal in Berlin Prenzlauer Berg, Kundgebung; 19. April 2015, 11.30 Uhr vor dem Gelände der zerstörten und zertrümmerten Ernst-Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals-Niederlehme, Kundgebung. Weitere Termine in der ersten Hälfte April: 8. April 2015, 18 Uhr, Veranstaltung des Landesverbandes Berlin der FreiDenker im Klub der Volkssolidarität, 10119 Berlin, Torstr. 203 – 205 Buchvorstellung und Diskussion mit dem Autor Dr. Klaus Blessing: „Die sozialistische Zukunft. Kein Ende der Geschichte!“ Das Buch basiert auf der Analyse des Scheiterns der nach dem 2. Weltkrieg in Europa praktizierten Alternativen zum kapitalistischen Wirtschaften. Ihre zu erneuernden prägenden Merkmale werden dargestellt. Davon ausgehend gelingt es Klaus Blessing, neue Visionen zum Sozialismus nicht nur aufzugreifen und zu vertiefen, sondern auch Handlungskonzepte zu entwickeln, mit denen Menschen für eine Gesellschaft der Gleichen zu mobilisieren sind 12. April 2015 - Jahrestag der Selbstbefreiung des KZ Buchenwald, Fahrten werden organisiert, siehe VVN-BdA u.a., www.vvn-bda.de siehe Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora http://www.lagergemeinschaft-buchenwald.de Weitere Termine entnehmen Sie bitte unserer Website, bzw. werden sie zu gegebener Zeit in einer OKV-Mitteilung zur Kenntnis gegeben. Seite 4 von 4 OKV-Nachrichten 1/2015 Letzte Meldung zu einer „freiheitlich-demokratischen“ Aktion gegen RotFüchse Von Helmut Holfert, OKV-Redakteur Der RotFuchs Förderverein e.V. ist Mitglied im OKV und ein beim Amtsgericht BerlinCharlottenburg eingetragener gemeinnütziger Verein. Eine Regionalgruppe in BerlinSchöneweide-Johannisthal führt seit 2 Jahren im Sozio-Kulturellen Zentrum „Ratz-Fatz e.V.“ in Niederschöneweide seine regelmäßigen Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen durch. Nun wurde ihm der Stuhl vor die Tür gestellt. Wenn das nicht geschieht, so der diesen Ausschluss bedauernde Verantwortliche des „RatzFatz“ gegenüber dem Organisator der RFVeranstaltungen, werden keine dringend notwendigen finanziellen Zuschüsse vom Bezirksamt Treptow-Köpenick bereit gestellt. Es schwieg sich durch, das Verdikt gegen die RotFüchse kam aus der CDU-Ecke im Bezirksamt, verantwortlich auch für die Kultur im Stadtbezirk; und das wurde dem Ratz-Fatz e.V. unmissverständlich mitgeteilt. Von sehr vielen Seiten wurden sofort Anfragen an Verantwortliche im BA und in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) gestellt und Einspruch erhoben. Nun ist das so ein Ding in dieser BVV. DIE LINKE ist zwar zweitstärkste Fraktion mit nur 2 Stimmen hinter der SPD (SPD 19), doch mit der „parlamentarischen Waffe“ der Zählgemeinschaft stehen sie oftmals auf verlorenem Posten. Bis auf die Fraktion DIE LINKE, antwortete keiner der Angeschriebenen. Doch diese Antwort war leider in keiner Weise hilfreich, da vorrangig nur die Unvereinbarkeit mit den politischen Bekenntnissen der RotFüchse erwähnt wurde. Ansonsten war es ein recht vages Lavieren bis hin zum untauglichen Hinweis, man könnte ja mit juristischen Mittel dagegen vorgehen. So bleibt der bittere Geschmack, dass sich in diesem Beispiel die Spaltung der linken Kräfte auch in Treptow-Köpenick zeigt. Ein Zustand, den man leider schon längst auf Bundes- und auch Länderebene miterleben muss. Warten wir also den weiteren Gang der Dinge ab und behalten dennoch im Gedächtnis, es ist der bisher „sichere“ Wahlbezirk von Gregor Gysi. ■■■ ERINNERN – BEWAHREN – A GIEREN – P ROTESTIEREN Unter dieser Rubrik stellt das OKV Initiativen/Projekte vor, die (noch) nicht innerhalb unseres Netzwerkes tätig sind, jedoch mit ihren Zielstellungen und Inhalten auch den unseren entsprechen. Mitglieder unserer Vereine und Verbände als auch unsere Sympathisanten und Leser der OKV-NACHRICHTEN sollen damit angeregt werden - soweit noch nicht geschehen – in diesen vorgestellten Initiativen/Projekten nach Möglichkeit ebenfalls aktiv oder zum Besuch angeregt zu werden bzw. deren Fundus mit zu bereichern. Zum Freundeskreis Walter Womacka e.V. Von Helga Kolodziej, stellvertretende Vorsitzende Walter Womacka – seine moralische Haltung, sein künstlerisches Erbe, sein Vermächtnis. Sie sind sicher schon oft über den Alex gegangen, haben in den Sommermonaten mit Ihren Kindern oder gar mit den Enkeln auf dem Rand des schönen Springbrunnens „Brunnen der Völkerfreundschaft“ gesessen, die Sonne genossen, geplanscht? Wenn Sie Ihren Blick ein wenig schweifen ließen, Ihre Fantasie bemühten, sahen Sie den Mosaikfries „Unser Leben“ am einstigen Haus des Lehrers, gut restauriert und denkmalgeschützt. Ob am ehemaligen Haus des Reisens das Kupferrelief „Mensch und Raum“, die großen Glasfenster in der Humboldt-Universität, im ehemaligen Amtssitz des Staatsratsrates der DDR - heute eine European School of Management, das Wandbild „Der Mensch, das Maß aller Dinge“ am neuen Standort, Haus Sperlingsgasse 1, überall in der Mitte Berlins begegnen uns viele dieser Arbeiten baugebundener Kunst Walter Womackas. Der Palast der Republik steht nicht mehr. Sie kannten ihn bestimmt. Seine immer toll besuchten Veranstaltungen, seine einladende Gastronomie und ganz bestimmt auch die Galerie mit den Werken großer Realisten der DDR. All das Interessante, war eine Klasse für sich. Auch das 2,80 x 5,50 Meter große Wandbild von Walter Womacka ist heute mit anderen Kunstwerken des Palastes „eingelagert“. Eine Formulierung, die den „Wegelagerern“ flott von den Lippen geht. Von Walter Womacka wurden im Zentrum von Berlin Bildzeichen in einem Umfang gesetzt, wie kein bildender Künstler seit Schadow es schaffte. Wir würden Walter Womacka nicht gerecht werden, wenn wir nicht seine Haltung zu den weltpolitischen Grundfragen unserer Zeit würdigen. Er hat seinen Protest über das Unrecht überfallener Völker, sein Mitgefühl für die Leidenden, seine Solidarität mit den um ihre Freiheit Kämpfenden immer ein Gesicht gegeben, seine Position künstlerisch umgesetzt. Ich erinnere Sie an seinen Vietnamzyklus, an seine Bilder über die Massaker in Chile, Irak, Serbien. Walter Womacka hat auf vier Kontinenten ausgestellt. Ein Weltreisender in Sachen Kunst, ein Weltverbesserer mittels der Kunst, ein durch und durch humanistischer Botschafter der DDR, Er blieb sich immer treu. In seiner 2004 erschienenen Biografie „Farbe bekennen“ schrieb er in seinem Vorwort: " In meinem Alter, da die Jahre endlich sind und das weiße Haar einen schützt, muss man kein Blatt vor den Mund nehmen. Ich war in der Welt zu Hause, in der DDR war ich daheim. Und darum werde ich sie Ostdeutsches Kuratorium von Verbänden e.V. Franz-M ehring-Platz 1, 10243 B erlin; Raum 630 Tel.: OKV-Präsident: 01752652897; Pressesprecher: 030/9912254 Geschäftszeiten: Nur dienstags 10.00 - 12.00 Uhr Bankverbindung: IBAN: DE30100205000003359600, BIC: BFSWDE33BER - Bank für Sozialwirtschaft trotz ihrer Unzulänglichkeit und ihrer Fehler immer verteidigen. Das meiste, was ich tat, würde ich wieder tun.“ Eine klare Haltung eines großen Künstlers zu seinen Idealen. Walter Womacka hat uns Hunderte - vielleicht viel mehr - Kunstwerke der baugebundenen Kunst, der Malerei, der Grafik, der Pastellmalerei ... hinterlassen. Ein großes Erbe. Die von ihm vorgesehene Schenkung an den Staat DDR war 1990 nicht mehr möglich. Die einzige Tochter und Erbin lebt mit ihren Kindern und Enkeln auf Zypern. Die Stadt Berlin und auch die Insel Usedom sind durch die Schenkungen vieler großer Künstler finanziell und raummäßig überfordert. Also was tun? Am 13.Mai 2007 wurde - noch zu Lebzeiten des betagten Künstlers - der Verein Freundeskreis Walter Womacka e.V. aus der Taufe gehoben. Die Gründer des Vereins Dr. Fritz und Bärbel Böhme, Andre Eckardt, weitere Weggefährten und Kunstfreunde hatten sich das Ziel gesetzt, die • Erhaltung, Pflege, Nutzung und Verbreitung des künstlerischen Lebenswerkes von Professor Walter Womacka zu sichern. • Einordnung des künstlerischen Schaffens von Professor Walter Womacka in die deutsche und internationale Kulturgeschichte weiter zu gewährleisten. • Die Ausleihe von künstlerischen Werken zu Ausstellungszwecken mit anderen Künstlern. Oft zu thematischen Ausstellungen. Restaurierung und Erhaltung seiner geschaffenen Kunst. • Katalogisierung der künstlerischen Arbeiten, Erstellung des Werkverzeichnisses in Zusammenarbeit mit Universitäten, Kunsthochschulen, Museen, Kunstsammlern und Einrichtungen, wie zum Beispiel die Burg Beeskow, in der Hunderte von Werken der bildenden Kunst lagern. Kunst, die im Auftrag des Staates DDR, gesellschaftliche Organisationen und Einrichtungen geschaffen wurde. Die sogenannte Auftragskunst. Ich erspare mir den Kommentar dazu. Anlässlich des Geburtstages des Künstlers am 22. Dezember wird seit drei Jahren - am dritten Adventssonntag - eine Matinee im Café Sybille in Berlin, Karl-Max-Allee durchgeführt. Wir machen diese Veranstaltung öffentlich und stellen einzelne Werke des Künstlers, mit ihrem kunstwissenschaftlichen Hintergrund, vor. Wir haben Publikationen erarbeitet. Dazu gehört eine umfangreiche Dokumentation zum Knaller der sechziger Jahre „Das Paar an Strand“. Sie würden staunen, wie viele Menschen darauf reagierten. Es stieß auf eine große Resonanz So gäbe es noch mehr zu berichten, doch dazu reichen die Zeilen nicht aus. V.i.S.d.P: Helmut Holfert Herstellung im Selbstverlag Redaktionsschluss: 31. 03. 2015 Erscheint nicht regelmäßig. Im Internet: http://www.okv-ev.de E-Mail: [email protected] Weitere Informationen im Internet: http://www.fkww.de/ Für den Inhalt namentlich gezeichneter Beiträge sind die Autoren verantwortlich. Der Herausgeber behält sich das Recht vor, zum Abdruck kommende Beiträge zu kürzen. Die OKV-Nachrichten dienen der Information und dem Gedankenaustausch. Die Beiträge können bei Behörden nicht als rechtsverbindliche Auskunft benutzt werden. Dieses Mitteilungsblatt ist kostenlos - Spenden zur Finanzierung der W e n n g e l e s e n , d a n n b i t t e Herstellungskosten w e i t e r r sind e i erwünscht. chen! Wenn gelesen, dann bitte weiterreichen!
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