der aktuellen Ausgabe - Artinside

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Ausgabe Sommer 2015
Das Museumsmagazin der Region Basel
Haroon Mirza/hrm199 Ltd.
10.06.2015 – 06.09.2015
Museum Tinguely
FUTURE PRESENT
Emanuel Hoffmann-Stiftung
Zeitgenössische Kunst von der
Klassischen Moderne bis heute
13.06.2015 – 31.01.2016
Schaulager, Münchenstein
Marlene Dumas
31.05.2015 – 06.09.2015
Fondation Beyeler, Riehen
Cézanne bis Richter
bis 21.02.2016
Martin Boyce
bis 16.08.2015
Frank Stella
bis 30.08.2015
Museum für Gegenwartskunst
Anicka Yi
12.06.2015 – 16.08.2015
Kunsthalle Basel
Poetics and Politics of Data
29.05.2015 – 30.08.2015
Haus der elektronischen Künste
Not Vital – Bellaval
05.06.2015 – 08.11.2015
Kloster Schönthal/BL
Heinz Mack
Licht Schatten
bis 20.09.2015
Museum Frieder Burda/D
Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz; Sonakinatography Transcriptions in Surround Sound, 2015 (Detail)
Claire Morgan
13.06.2015 – 15.11.2015
Fondation Fernet-Branca/F
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Kunstwerk
Unsere Innovationen
helfen Millionen Menschen,
indem sie Leid lindern und
Lebensqualität verbessern.
Wir geben Hoffnung.
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Editorial
Roland Wetzel
Liebe Kunstfreunde
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Weltoffenheit zeichnet die Stadt und Region Basel in vielerlei Hinsicht aus.
Eine traditionsreiche Mäzenatenkultur sowie die beachtliche Zahl an engagierten
Kulturinstitutionen ermöglichen es, immer wieder Ausstellungen von internationalem
Format zu präsentieren. Insbesondere der Sommer wartet stets mit hochkarätigen
Kulturerlebnissen auf, die neben den Kunstmessen im Juni ein Highlight im Kunstkalender
darstellen.
Titelbild:
Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz, 2015
Sonakinatography Transcriptions in
Surround Sound, (Detail).
Haroon Mirzas Klang-, Licht- und Medieninstallationen sprechen Sehsinn wie Gehör
an, befragen das Verhältnis der Sinne zueinander und bieten dabei ein unvergleichbares,
immersives Ausstellungserlebnis. Diesen Sommer ist das Museum Tinguely mit dem
in London lebenden Künstler ein besonderes Projekt eingegangen. Seine bisher grösste
Einzelausstellung ist gleichzeitig eine Gruppenausstellung, die Möglichkeiten des Dialogs
und der künstlerischen Zusammenarbeit vorstellt. Neben wichtigen bestehenden Werken
hat Mirza eine ganze Reihe von neuen Arbeiten und raumgreifenden Installationen
entwickelt, die teilweise für sich und teilweise im Dialog mit Werken anderer Künstler
stehen. So werden unter anderen Alexander Calder, Jeremy Deller, Channa Horwitz und
auch Jean Tinguely mit Werken in der Ausstellung vertreten sein.
Die Fondation Beyeler hat die in Kapstadt geborene und in Amsterdam lebende Künstlerin
Marlene Dumas nach Riehen eingeladen und präsentiert eine Vielzahl ihrer Werke, die in
ihrer individuellen Weltsicht auf faszinierende Weise Möglichkeiten der Malerei zwischen
Subjektivität und historischer Gültigkeit befragen. Spezielle Sinneserfahrungen werden
die Besucher auch in der Kunsthalle Basel erleben, wenn die in Korea geborene Künstlerin
Anicka Yi ihren «Duft des Vergessen» über die Räume der Kunsthalle verteilen wird.
Bei einem Teil
der Auflage:
Marlene Dumas,
The Painter, 1994
Das Kunstmuseum lädt uns weiterhin ein, seine Sammlung in neuen Umgebungen
einen Besuch abzustatten: Im Museum für Gegenwartskunst finden auf drei Etagen
eine komprimierte Sammlungspräsentation mit Meisterwerken von Cézanne bis Richter
und Sonderausstellungen zusammen. Im Museum der Kulturen ist die Ausstellung
Holbein. Cranach. Grünewald zu sehen. In Münchenstein wartet das Schaulager mit einer
Überblicksausstellung der Emanuel Hoffmann-Stiftung auf, die das langjährige Engagement
und den Reichtum der stetig wachsenden Sammlung vorstellt.
Dass sich das Haus der elektronischen Künste im Dreispitz neben der Kunsthochschule
und weiteren Kultureinrichtungen sehr gut etabliert hat, davon kann man sich in der
Ausstellung Poetics and Politics of Data überzeugen, die auf unterschiedliche Weise unsere
täglichen digitalen Datenab- und -anfälle sichtbar macht und kritisch befragt.
Schöne Ausstellungserlebnisse und wie stets viel Neugierde wünscht Ihnen
Roland Wetzel, Direktor Museum Tinguely
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Inhalt
12
John Baldessari, Two Suitcases (Blue), Six Advocates, 1990
Gerhard Richter, Kerze, 1982
06
Haroon Mirza, The System, 2014
16
Marlene Dumas, Amy-Blue, 2011
06 Haroon Mirza/hrm199 Ltd.
Museum Tinguely
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Haroon Mirzas Sound-, Licht- und
Medieninstallationen sprechen den
Sehsinn wie das Gehör an und schaffen
unvergleichbare, immersive Ausstellungserlebnisse. Die bisher grösste
Ausstellung präsentiert mit existierenden
und mehreren neu konzipierten Werken
Mirzas Schaffen in grosser Breite. Ausgehend von der theoretischen Fragestellung,
inwiefern eine Einzelausstellung zugleich
immer auch eine Gruppenausstellung darstellt, rückt Haroon Mirza/hrm199 Ltd. die
kollaborativen Praktiken des Künstlers ins
Zentrum und präsentiert unterschiedliche
Formen der Zusammenarbeit.
12 FUTURE PRESENT
Schaulager
Das Schaulager präsentiert mit der
Ausstellung FUTURE PRESENT die
Sammlung der Emanuel HoffmannStiftung. Zum ersten Mal seit über
dreissig Jahren bietet sich die Gelegenheit,
einen Überblick über die Sammlungstätigkeit der Stiftung zu gewinnen. Die
1933 gegründete Basler Stiftung widmet
sich bis heute dem Sammeln und Präsentieren von Gegenwartskunst. In den einzigartigen Ausstellungsräumen, ergänzt
durch Präsentationen in weiteren Räumen
des Schaulagers, kann die Sammlung
auf einer Fläche von über 5000 m2 erlebt
werden.
16 Marlene Dumas
Fondation Beyeler
Marlene Dumas (*1953 in Kapstadt, SA,
lebt in Amsterdam) zählt zu den herausragendsten Malerpersönlichkeiten unserer
Zeit. Im Zentrum ihres Schaffens stehen
die menschliche Figur und das Porträt.
In Einzel- und Gruppenporträts befasst
Dumas sich mit aktuellen und zeitlosen,
allen vertrauten Themen wie Liebe, Tod,
Identität.
Die Ausstellung The Image as Burden in der
Fondation Beyeler wurde in enger Zusammenarbeit mit Marlene Dumas entwickelt
und gemeinsam mit dem Stedelijk Museum Amsterdam und der Tate Modern
London organisiert.
5
33
Christopher Baker, HELLO WORLD!, 2008
26
Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für Gegenwartskunst Basel
39
Claire Morgan, Nipple, 2012
25
Anicka Yi, The Easy Way to
Quit New York, 2013
Kunstmuseum Basel
Museum für Gegenwartskunst
26 Cézanne bis Richter
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel
28 Holbein. Cranach. Grünewald
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel
im Museum der Kulturen Basel
30 Frank Stella
Malerei & Zeichnung
31 Martin Boyce
32 Das Kunstmuseum Basel
in Madrid
36
Heinz Mack, Großes Sandrelief (Algerische Wüste), 1976
34
Not Vital, Naked animal with
Roof (on its Head), 2010
25 Anicka Yi
Kunsthalle Basel
Die koreanische Künstlerin Anicka Yi
beschäftigt sich in der Kunsthalle Basel
mit dem Thema des Vergessens.
33 Poetics and Politics of Data
Haus der elektronischen Künste
Die Ausstellung reflektiert die Ambivalenz des Lebens in einer zunehmend von
Daten gesteuerten Welt.
34 Not Vital im Kloster Schönthal
Not Vitals Quellen sprudeln nicht nur im
bündnerischen Sent. Wegweisende Werke
entstehen ebenso in Peking, Agadez/Niger
und Rio de Janeiro.
36 Heinz Mack – Licht Schatten
Museum Frieder Burda
Die grosse Sommerausstellung zeigt die
Reliefs von Heinz Mack, die beispielhaft für
sein plastisch-bildnerisches Werk stehen.
39 Claire Morgan
Fondation Fernet-Branca
Die englische Künstlerin hinterfragt die
Unbeständigkeit der Dinge.
40 Ausstellungen ausserhalb
der Region Basel
44 Öffnungszeiten, Adressen
50 Vorschau
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Museum Tinguely
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Haroon Mirza, An-Infinato, 2009
Haroon Mirza /hrm199 Ltd.
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Haroon Mirza, Bitbang Mirror, 2015
Haroon Mirza/hrm199 Ltd.
von Roland Wetzel*
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ielen ist Haroon Mirzas Werk von der Biennale 2011
in Venedig bekannt: Im Arsenale baute er ein vielkantiges, pyramidenförmiges architektonisches
Konstrukt ein, das die Besucher in sein Inneres sog, sie
einem akustisch und optisch dumpf-aseptischen Raumempfinden aussetzte, das in Intervallen durch einen von
durchdringendem Ton begleiteten gleissenden Lichtkreis überblendet wurde. Mirza gewann mit dieser Installation einen der Hauptpreise der Biennale.
Im Museum Tinguely erhält er die Gelegenheit, seine
bisher grösste Einzelausstellung einzurichten. Unsere
Einladung nutzte er, um neben wichtigen bestehenden
Werken eine ganze Reihe von neuen Arbeiten und raumgreifenden Installationen zu entwickeln, die einen Teil
der grossen Eingangshalle, das Untergeschoss, den Park
vor dem Museum und eine Intervention im zweiten Obergeschoss umfassen.
Mit dem etwas kryptischen Titel Haroon Mirza/hrm199 Ltd.
will Mirza nicht sich selbst als Künstler in den Mittelpunkt stellen, sondern die Frage, wie man die zahlreichen
Beteiligten an jedem schöpferischen Prozess als Teile
eines Ausstellungsprojektes einbinden kann. Die Ausstellung trägt deshalb nicht nur seinen Namen, sondern
die Namen vieler Künstlerinnen und Künstler, die sich
auf der Plattform hrm199 Ltd., dem Firmennamen von
Mirzas Studio in London, zu Materialaustausch, künstlerischem Dialog, Zusammenarbeit, Ko-Autorschaft
oder zur Aneignung und Umformung künstlerischen
Materials zusammengefunden haben. Eine vergleichbare
Vorgehensweise findet sich bei Filmproduktionen, bei
denen der kreative Prozess viele Akteure sowie Spezialisten einbindet, die als Protagonisten auch gegen aussen
in Erscheinung treten.
Haroon Mirzas Installationen und Environments
lassen sich im Hier und Jetzt einer konkreten Präsen​tationssituation erfassen und verweigern sich weitgehend einer Aufzeichnung und Darstellung, die ihre
Komplexität reduziert. Seine künstlerische Praxis hat
ihren Ausgangspunkt in der Musik, im Rhythmus und
in (Schall-)Wellen, um sehr schnell auch andere Sinne zu
Haroon Mirza/hrm199 Ltd.
10.06.2015 – 06.09.2015
Museum Tinguely
www.tinguely.ch
inkorporieren: vom Geräusch zur Sättigung des Taktilen,
von der Tonspur zu deren visueller Darstellung als Landschaft, vom Klang-Körper zum Skulpturalen, zur Lichtinstallation und zur Assemblage, die den Zufall zum
Komplizen macht: technoide Synästhesien, die in formaler Präzision komplexe Narrationen entfalten können.
Mirzas Installationen erfassen und umfassen den Ort ihrer
Präsentation. Der Struktur ihrer Anordnung und Funktionsweise ist ein vielschichtiger Dialog mit dem verarbeiteten Material eingeschrieben, seien es die found footage
anderer Künstler, sei es ein anderes «Rohmaterial», das
eine kreative Anverwandlung und Transformation erfährt.
Sie werden kombiniert zu kontrapunktischen und manchmal disparaten Gefügen, die sich darüber hinaus auch als
ausstellungsspezifische Kombinationen einzelner Werke
oder Werkgruppen des Künstlers selbst abspielen können.
Ein wiederkehrendes Motiv bei Mirzas Werken ist der
«Missbrauch», die kreative Verfremdung von Apparaten
und Funktionszusammenhängen, als Strategie der Brechung und Erweiterung von Möglichkeiten. Die grosse
Klammer, die aus scheinbar disparaten Elementen eine in
der Zeit sich entwickelnde Gesamtkomposition macht,
sind sowohl der Resonanzkörper des präzise bespielten architektonischen Raumes als auch die Schallwellen
eines klingenden Rhythmus, die mit vielfältigen Verfahren elektrisch erzeugt werden. Diese musikalischen
Capricci entwickeln sich in klassischer Form und vereinen
die formale Strenge einer Bach’schen Fuge mit repetitivminimalistischen Techno-Beats, die direkt das viszerale
Nervensystem ansprechen. Die offene Form der Installationsanordnung ist so zugleich geprägt durch eine ganzheitliche Inkorporation aller Objekte.
Mirzas künstlerisches Schaffen vollzieht sich als permanentes Experiment, dem die kritische Analyse von
Entstehungsbedingungen und Kategorisierungen der
Kunstproduktion eingeschrieben ist. Es sind Grenzgänge, die beispielsweise das Potenzial der Verkörperlichung, Verräumlichung und Visualisierung von Klang
umfassen, sich auf dem schmalen Grat zwischen Geräusch und Musik, zwischen «hearing» und «listening»
bewegen. Die immersiven Erfahrungen, die seine Arbeiten generieren, werfen gleichzeitig wahrnehmungstheoretische Fragen nach sinnlich-relationalen Prozessen auf, nach den Wahrscheinlichkeiten von Synästhesie.
Fragen zu Wesen und Wirkung, zu Materialität und Me-
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Haroon Mirza, Duet for a Duo, 2015 (Detail)
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Haroon Mirza/hrm199 Ltd. The sound, light and media installations
by Haroon Mirza appeal to our sense of vision as well as our sense of
hearing and create unique immersive experiences. His mostly site-specific
installations also present a multi-layered dialogue with other artists and
between the materials themselves which include audio equipment, LEDs,
solar panels, found footage and works by other artists. The largest Mirza
exhibition to date will include existing work as well as several new creations,
thus showing Mirza's work in all its diversity. As an exploration of the
theoretical question: how far a solo exhibition is inherently also always a
group exhibition, 'Haroon Mirza/hrm 199 Ltd.' focuses on the collaborative
practices of the artist and the various forms of his co-operation.
Mattia Bosco und Haroon Mirza, Standing Stones, 2015
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Gaia Fugazza und Haroon Mirza, Fuji, 2014
dialität hat Mirza durch Theorien von Marshall McLuhan und Paul Levinson rezipiert.
Die Faszination für die digitalen Prozesse
der Transformation, der Kodifizierung und
Dekodifizierung gehört essenziell zu seinen
Arbeiten wie auch seine Versuche mit autonomen, sich selbst regulierenden Systemen.
Mit künstlerischen Verfahren der Appropriation, der Verwendung von Readymades und
Reverse Readymades sowie der Einführung
von Self-Governing Systems befragt Mirza die Produktionsbedingungen von Kunst
und dekonstruiert auf spielerische Weise die
Rolle des Autors und des Künstlers. Mittels
Störung und Dekontextualisierung werden
Objekte zu prekären Akteuren, die auf ein
Anderes verweisen.
Ein wichtiger Strang des Ausstellungsprogramms des Museums Tinguely befragt
Alexander Calder, Untitled, um 1940
Kernideen von Jean Tinguelys innovativer
Kunstpraxis für die Gegenwart. Im Zentrum
dieses generationenübergreifenden Dialogs
stehen Fragen, die Tinguely als prägende Figur der künstlerischen Avantgarde um 1960
stellte. Er schuf als Chronist des letzten Maschinenzeitalters kinetische Ins-tallationen
zur Abhängigkeit von Mensch und Maschine,
die zwischen Empathie und Kritik schwanken. KünstlerInnen der Gegenwart reflektieren die sich verändernden Abhängigkeiten
von digitalen, technischen «Lebenserleichterungen» und Körpererweiterungen, wobei sich ihre künstlerischen Strategien im
Hinblick auf den Eingriff in den Alltag, die
performativen sowie die partizipatorischen
Qualitäten der Interaktion multisensorisch
angelegter Werke mit Tinguely vergleichen
lassen. Von Brisanz bleibt die Inspiration
durch Alltägliches, durch Humor und Ironie als Träger einer kritischen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit. Das Spiel, der
Zufall, das Experiment und das Scheitern
(mit dem Potenzial, Neues zu schaffen) haben als Strategien kreativer Manifestation
ihren Wert seither noch erhöht. Dafür steht
exemplarisch auch die Ausstellung von Haroon Mirza, durch welche die Räume des Museums auf faszinierende Weise verwandelt
werden.
*Roland Wetzel ist Kurator
der Ausstellung und
Direktor des Museum Tinguely, Basel
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Robert Delaunay, La Tour Eiffel, 1910–1911
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Joseph Beuys, Schneefall, 1965
Salvador Dalí, Girafe en feu, um 1936/1937
FUTURE PRESENT –
Emanuel Hoffmann-Stiftung im Schaulager
D
ie Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung
gehört zu den bedeutendsten Sammlungen
moderner und zeitgenössischer Kunst in der
Schweiz. Zum ersten Mal seit über dreissig Jahren wird
sie im Schaulager mit der Ausstellung FUTURE PRESENT
im Überblick präsentiert. Dreihundert Kunstwerke von
achtzig Künstlern der mehr als tausend Werke umfassenden Sammlung werden auf über 5000 m2 präsentiert.
Die Ausstellung beinhaltet zeitgenössische Kunst von
der Klassischen Moderne bis heute: Gemälde, Skulpturen
und Zeichnungen sowie Installationen, Fotos, Film- und
Videoarbeiten. Neben den zwei Ausstellungsgeschossen
sind auf den oberen Etagen des Schaulagers zusätzliche
Ausstellungsräume für Installationen eingerichtet worden. Im öffentlichen Raum in und um Basel sind zudem
permanent Werke der Stiftung zu sehen.
Die 1933 in Basel von Maja Sacher (damals Maja Hoffmann-Stehlin, 1896–1989) im Andenken an ihren an den
Folgen eines schweren Autounfalls verstorbenen Ehemann – den Unternehmer und Kunstsammler Emanuel
Hoffmann (1896–1932) – gegründete Stiftung sammelt
ausschliesslich Gegenwartskunst. In den Statuten hielt
die Stiftungsgründerin in einer weltpolitisch sich verdunkelnden Zeit das erstaunlich optimistisch formulierte Leitmotiv der Stiftung fest: «Bejahung der Gegenwart und Zuversicht auf die Zukunft». Dazu kommt,
dass Gegenwartskunst zu sammeln zur damaligen Zeit
kaum geläufig war und sie nur sehr zögerlich in öffentliche Sammlungen aufgenommen wurde. Das damals
neue Museum of Modern Art lag im fernen New York und
war der ersten Stiftungspräsidentin wohl kaum bekannt.
Gemälde flämischer Expressionisten, die Maja und Emanuel Hoffmann während ihres gemeinsamen Aufenthalts
in Brüssel in den 1920er Jahren erworben hatten, bilden
den Grundstock der Sammlung. Diese Werke sind denn
auch am Anfang der Ausstellung im Schaulager zu sehen. Entsprechend der achtzigjährigen Sammeltätigkeit
der Stiftung führt die Ausstellung dann als «eine Reise
durch die Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts bis heute» von der Klassischen Moderne bis in die unmittelbare
Gegenwart.
Die Emanuel Hoffmann-Stiftung ist eng mit der Öffentlichen Kunstsammlung Basel verbunden. 1941 stellte
Maja Sacher die zuerst beim Basler Kunstverein ange-
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Jeff Wall, Boy falls from tree, 2010
Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009
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FUTURE PRESENT. Emanuel Hoffmann Foundation
Contemporary Art from Classic Modernism to the Present Day
For the first time in over 30 years Schaulager is presenting an extensive overview of
works from the Emanuel Hoffmann Foundation. Ever since it was established in 1933,
the Foundation has been devoted to the collection and presentation of contemporary art.
The current exhibition FUTURE PRESENT, covering over 5000 m2, will be on view not
only in Schaulager’s unique galleries but in other rooms on the premises as well. Works
from the Foundation are also permanently installed in public spaces in and around Basel.
Including a wide range of media from paintings, sculptures and drawings to installations,
photography and video, FUTURE PRESENT allows visitors to take «a journey through a
century of art» from classic modernism to the present day.
Elizabeth Peyton, Swan (Leonardo di Caprio), 1998
siedelte Sammlung der Stadt als Dauerleihgabe zur Verfügung, gemäss ihrem Stiftungspostulat, die Kunst der
eigenen Zeit der Öffentlichkeit zugänglich zu machen,
ein Anliegen, welches 1980 zum von ihr initiierten und
finanzierten weltweit ersten Museum für Gegenwartskunst in Basel führte. 2003 eröffnete das von der dritten
und aktuellen Stiftungspräsidentin Maja Oeri initiierte
Schaulager, in dem die Sammlung der Emanuel Hoffmann-Stiftung sichtbar gelagert und konserviert sowie
der Forschung zugänglich gemacht wird. Die Emanuel
Hoffmann-Stiftung leistet einen bedeutenden Beitrag
zur Vermittlung zeitgenössischer Kunst in Basel.
FUTURE PRESENT
Emanuel Hoffmann-Stiftung
Zeitgenössische Kunst von der
Klassischen Moderne bis heute
13.06.2015 – 31.01.2016
Schaulager, Münchenstein
www.schaulager.org
Im baubedingten Schliessungsjahr des Kunstmuseums bietet sich nun die einmalige Gelegenheit, rund
ein Drittel der Sammlung in der Ausstellung FUTURE
PRESENT im Überblick zu erleben. Zu sehen sind frühe
Klassiker, darunter Werke von Max Ernst, Hans Arp und
Joan Miró oder die aus dem Kunstmuseum so bekannten
Gemälde Brennende Giraffe von Salvador Dalí und Eiffelturm von Robert Delaunay. Bedeutende Arbeiten aus der
Mitte des 20. Jahrhunderts sind mit der aus dem Museum
für Gegenwartskunst vertrauten ikonischen Installation
Schneefall von Joseph Beuys und einer Auswahl von bisher
selten präsentierten Arbeiten von Bruce Nauman vertreten. Weitere herausragende Werke von Jeff Wall, Katharina Fritsch, Robert Gober, Tacita Dean, David Claerbout,
Thomas Demand, Elizabeth Peyton oder Peter Fischli und
David Weiss und vielen anderen zeugen von der Entwicklung der Gegenwartskunst der letzten Jahrzehnte.
15
Zur Ausstellungseröffnung publiziert die Laurenz-Stiftung
einen neuen Gesamtkatalog, der den reichen Sammlungsbestand
dokumentiert.
Bruce Nauman, Plaster Steps, 1997–1998
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David Claerbout, Oil workers (from the Shell company of Nigeria) returning home from work, caught in torrential rain, 2013
Marlene Dumas
Marlene Dumas, The Teacher (Sub A), 1987
17
Marlene Dumas
31.05.2015 – 06.09.2015
Fondation Beyeler
www.fondationbeyeler.ch
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Marlene Dumas, Broken White, 2006
Marlene Dumas – Im Bann der Malerei
Marlene Dumas ist eine leidenschaftliche Malerin. Ihre Kunst fasziniert und irritiert. Dem umfangreichen Werk dieser
bemerkenswerten Künstlerin widmet die Fondation Beyeler vom 31. Mai bis 6. September die bisher umfassendste Retrospektive in
Europa mit dem Titel «The Image as Burden».
von Jana Kouril*
I
m Zentrum des Schaffens von Marlene Dumas steht die Beschäftigung mit dem Porträt und der menschlichen Figur. Die
Ausstellung The Image as Burden bietet einen Überblick über ihr
Schaffen von der Mitte der 1970er-Jahre bis heute. Zusätzlich zu Dumas’ wichtigsten Bildern und Zeichnungen werden experimentelle
Collagen aus ihrem Frühwerk sowie mehrere, in neuerer Zeit entstandene Gemälde zu sehen sein.
Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit der Künstlerin entwickelt und zeichnet anhand einer groben chronologischen
Ordnung ihren künstlerischen Werdegang nach. Der Auftakt im ersten Raum wird mit drei besonderen Werken, mit The Painter (1994),
The Sleep of Reason (2009) und Helena’s Dream (2008) gemacht, die programmatischen Charakter für das Schaffen von Dumas haben und
den Blick für die Ausstellung einstimmen.
In Dumas Einzel- und Gruppenporträts dominiert eine abwechslungsreiche Palette von Farbtönen und Kontrasten. Expressive Farben wechseln mit fast transparenten Nuancen ab, die die Leinwand
scheinbar von innen leuchten lassen. Dumas bringt zarte Körper und
markante Gesichter auf die Leinwand, sie wirken manchmal stark,
zuweilen zerbrechlich. Ihre Bilder setzen Assoziationen frei, stossen
eigene Gedanken an, rühren an innere Bildwelten und erzählen trotzdem ihre eigene Geschichte. Sprache nimmt im Schaffen von Dumas
eine wichtige Rolle ein. Dafür zeugt die im letzten Jahr erschienene
Publikation Sweet Nothings. Notes and Texts 1982-2014, zahlreiche Kostproben sind im Katalog zur Ausstellung enthalten. Hinweis auf ihre
Affinität zur Sprache sind auch die Titel, die Dumas ihren Werken
und Ausstellungen gibt. So ist The Image as Burden, der Titel unserer
Ausstellung, der Titel eines Bildes von 1993, das auch in der Fondation Beyeler zu sehen ist.
Marlene Dumas hat seit vielen Jahren ein umfangreiches Bildarchiv angelegt, das ihr als Ausgangspunkt für ihre Gemälde und
Aquarelle dient. Sie bezieht sich dabei auf aktuelle Ereignisse im
öffentlichen Leben ebenso wie auf private Situationen, zu ihrem Archiv gehören Abbildungen aus Magazinen oder der Tagespresse, aus
Kunstbüchern oder auch Familienfotos. Ausgehend von solchen Vorlagen transformiert Dumas mit ihrer Malerei das Abbild in ein neues,
verführerisches und gleichzeitig irritierendes Bild – was in der Fotografie die Stilllegung der Zeit ist, erweckt Dumas in ihrer Malerei zum
Leben. Ihre Malerei strahlt eine vereinnahmende, sinnliche Kraft aus,
die den Betrachter in ihren Bann zieht. Ohne Vorbehalt, manchmal
19
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Marlene Dumas, The Widow, 2013 (2 Teile)
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Marlene Dumas, Missing Picasso, 2013
Marlene Dumas. Marlene Dumas (b. 1953, Cape
Town, SA, lives in Amsterdam) certainly ranks
among the leading painters and artists of our time.
In her work she focuses heavily on the human
figure. In single and group portraits, Dumas
addresses current as well as timeless topics we are
all familiar with, such as love, death, identity,
and mourning, making reference to both presentday issues and themes of art history. She draws on
an extensive pictorial archive containing private
Polaroid prints, media images, pictures from
magazines, as well as film stills as a source for her
fascinating, at times disturbing yet always deeply
moving paintings.
The exhibition «The Image as Burden» at
Fondation Beyeler was planned and designed in
close collaboration with Marlene Dumas and
realized together with the Stedelijk Museum
Amsterdam and the Tate Modern London. Sticking
to a basic chronological order, the show traces her
development as an artist. On display is a selection
of over a hundred paintings and drawings,
including several rarely shown collages from her
early work and a few very recent paintings. Thus
the show provides a comprehensive overview
of the artist’s oeuvre from the mid-1970s to the
present.
Marlene Dumas grew up in South Africa and
studied at the University of Cape Town before
leaving South Africa in 1976 and traveling to
Amsterdam where she still lives today. In 1979
she had her first solo exhibition in a small gallery
in Paris. Since then her work has been shown in
numerous exhibitions. In 1992 she was invited
to participate in Documenta IX in Kassel and
in 1995 she featured prominently at the Venice
Biennale. Over the last few years her work has
been presented in major shows in Europe, the
USA, Asia and Japan. Her works are also held
in private collections and major art museums
across the world, including the MoMA, New York,
the Tate Modern, London, and the Bayerische
Staatsgemäldesammlungen, Munich.
herausfordernd, zuweilen mit Humor, begegnet Dumas den
Menschen in ihren Bildern und lässt die Autonomie der Farbe
zu. Das Bedeutungsspektrum ihrer Sujets ist weit und verbindet vermeintlich unvereinbare Polaritäten, Erotisches findet
neben Religiösem, Schönheit neben Schreckensszenen Platz.
Die in Amsterdam lebende Künstlerin Marlene Dumas
(* 1953 Kapstadt, Südafrika) zählt zu den herausragenden Malerpersönlichkeiten unserer Zeit. Marlene Dumas ist in Südafrika aufgewachsen und hat an der Universität von Kapstadt
studiert. 1976 verliess sie Südafrika und siedelte in die Niederland über, wo sie bis heute lebt. 1979 fand in einer Pariser Galerie
ihre erste Einzelausstellung statt. Zu wichtigen Ausstellungen
der letzten Jahre gehören Präsentationen im Haus der Kunst in
München (2010/2011), im Museum of Contemporary Art in Los
Angeles und Museum of Modern Art in New York (2008) oder
im Museum of Contemporary Art in Tokio (2007). 1992 nahm
Dumas an der Documenta IX in Kassel teil und 1995 an der Biennale in Venedig, wo die Präsentation der Magdalena-Serie für
einen stark beachteten Auftritt sorgte.
Kuratorin der Ausstellung ist Theodora Vischer, Senior Curator der Fondation Beyeler. Sie wurde gemeinsam, jedoch mit
unterschiedlichen Schwerpunkten, mit dem Stedelijk Museum
in Amsterdam und der Tate Modern in London organisiert. Die
ungemein reichhaltige Publikation zur Ausstellung ist in enger
Zusammenarbeit mit der Künstlerin entstanden.
*Jana Kouril ist Assistenzkuratorin der Fondation Beyeler
21
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Marlene Dumas, For Whom the Bell Tolls, 2008
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Calder Gallery III
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Calder Gallery III
Calders frühe abstrakte
Malerei und Skulptur
bis 06.09.2015
Fondation Beyeler
www.fondationbeyeler.ch
I
m Rahmen der langjährigen Partnerschaft zwischen
der Fondation Beyeler und der Calder Foundation
(New York) wurde die Idee einer wechselnden Alexander Calder Gallery geboren, die als Serie von drei Ausstellungen spezifische Aspekte im Werk des amerikanischen
Bildhauers in den Mittelpunkt rückt. Die erste Präsentation fand im Jahr 2012 statt, die zweite 2013. In der Fondation
Beyeler ist nun die dritte Ausstellung der Serie zu sehen.
Die Alexander Calder Gallery III ist Calders früher abstrakter Malerei gewidmet, die in einen spannungsvollen
Dialog mit seinen bahnbrechenden Skulpturen der 1930erJahre tritt. Die selten gezeigten abstrakten Gemälde markieren den entscheidenden Übergang von der Figuration
zur Abstraktion im Schaffen des Künstlers und leiten zugleich seine ersten abstrakten Skulpturen ein. In Letzteren
23
Installationsansicht Calder Gallery III, Fondation Beyeler, Riehen/Basel
lässt der Künstler nicht nur die Dimension der Bewegung
aufscheinen, er führt auch neuartige Konzepte wie die Intervention des Betrachters sowie die Interaktion mit Klang
ein. Im Jahr 1926 zieht Calder nach Paris und wird in den
darauffolgenden Jahren zu einer wichtigen Figur der Pariser Avant-Garde Kunstszene, damals das pulsierende Zentrum des Modernismus. Calder gewinnt rasch an Bekanntheit mit seinem beliebten Performancewerk Cirque Calder,
das auch zahlreiche Künstlerkollegen anzieht – unter ihnen Piet Mondrian, der sich revanchiert, indem er Calder
im Oktober 1930 in sein Pariser Atelier einlädt. Dessen
durchgestaltete Einrichtung, wo jedes Objekt ästhetisch
ausgearbeitet und sorgfältig platziert ist, beeindruckt
Calder nachhaltig. Nach seinem Besuch in Mondrians
Atelier schafft Calder seine ersten abstrakten Gemälde in
einem Zeitraum von zwei Wochen; die malerische Komposition reduziert er auf wenige, einfache Elemente, anhand
derer er über die Grundbeziehungen von Formen, Farben,
Linien und Flächen reflektiert. Augenfällig sind die Bezüge zu anderen modernen Künstlern wie Wassily Kandinsky oder Jean Hélion. In seinen Gemälden nimmt Calder
zentrale Themen und Motive vorweg, die er kurz darauf
in die Bildhauerei überträgt. Diese Entwicklung mündet
schliesslich in seine abstrakten Drahtskulpturen, in die
Erfindung des Mobiles im Jahr 1931 und in seine motorisierten Blechreliefs. Calders abstrakte Gemälde sind eine
faszinierende Entdeckung im Werk des Bildhauers. Mit
der in enger Zusammenarbeit mit der Calder Foundation
organisierten Alexander Calder Gallery III findet die dreiteilige Serie in der Fondation Beyeler ihren Abschluss.
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Alexandra Bachzetsis, «Gold», 2004
Art Parcours
Ortsspezifische Kunstwerke rund um den Münsterplatz
D
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er Art Parcours 2015 wird sich im Herzen Basels rund um das
Basler Münster abspielen. Die umliegenden kulturellen Institutionen wie das Museum der Kulturen Basel, das Naturhistorische Museum Basel und das Antikenmuseum Basel werden
dabei ebenso eingebunden wie das Rathaus, der Marktplatz und der
Münsterplatz selbst. Der historische Kern von Basel wird zum Schauplatz von 23 Installationen, Performances und Interventionen und
zeigt international bekannte Künstler ebenso wie aufstrebende junge
Künstler und Künstlerinnen.
Der Art Parcours setzt sich mit Basels Gegenwart und Vergangenheit auseinander und verwebt die spezifisch lokalen Eigenheiten mit
künstlerischen Interventionen. Zum dritten Mal in Folge kuratiert,
die Direktorin des FRAC Champagne-Ardenne, Florence Derieux,
den Art Parcours. Der Sektor ist vom Mittwoch, 17. Juni, bis Sonntag,
21. Juni, für die Öffentlichkeit zugänglich. Ein Höhepunkt wird die
Parcours-Nacht am 20. Juni sein. Der ebenfalls von Derieux kuratierte
Abend bietet Special Performances von Rosa Barba, Julien Bismuth,
Erkka Nissinen und Lara Schnitger. Zu später Stunde wird der englische Sound-Künstler Haroon Mirza – der zeitgleich mit einer Einzelausstellung im Museum Tinguely zu sehen ist – zusammen mit
Factory Floor auflegen.
Öffnungszeiten Parcours
Mittwoch – Freitag, 17. – 19.06.2015, 11 – 22 h
Samstag, 20.06.2015, 11 h – Mitternacht
Sonntag, 21.06.2015, 11 – 19 h
Eintritt frei
www.artbasel.com
Auf dem Münsterplatz wird die Galerie Presenhuber, Zürich, zusammen mit der Gladstone Gallery, New York/Brüssel, die 2015 entstandene, gross angelegte Steinskulptur The Gracious des Schweizer
Künstlers Ugo Rondinone präsentieren.
Im Kreuzgang des Basler Münsters stellt sich die deutschpolnische Künstlerin Alicja Kwade mit ihrem Werk Der Tag ohne
Gestern I-III (2014-2015) den grossen Fragen von Raum und Zeit.
Das Naturhistorische Museum an der Augustinergasse beherbergt drei ortsspezifische Werke. Unter anderem wird die Tanzkünstlerin Alexandra Bachzetsis ihre erfolgreiche Tanzperformance
Gold aufführen, die die sprachlichen und gesellschaftlichen Codes
der Massenmedien, der Selbstvermarktung und der Verführung
hinterfragt.
Das Museum der Kulturen Basel zeigt zwei Werke des brasilianischen Künstlers Adriano Costa, der sich mit den kulturellen Herausforderungen auseinandersetzt, die er als lateinamerikanischer
Künstler, der in Europa arbeitet, antrifft.
Im Antikenmuseum Basel zeigt der Londoner Bildhauer Daniel
Silver sein aktuelles Werk untitled, 2015, eine Serie von halbfigürlichen, skulpturalen Werken, welche sich mit der anhaltenden
Leidenschaft des Künstlers für antike Themen beschäftigt.
Anicka Yi
V
erderbliche Substanzen, ob frittierte Blumen oder
abgelaufenes Milchpulver, Kartoffelchips oder die
Absonderungen von Schnecken, gehören zu den bevorzugten Materialien der in Korea geborenen Künstlerin
Anicka Yi (*1971). Die Ausstellung 7,070,430K of Digital
Spit, eine gänzlich neue Produktion für das gesamte Erdgeschoss der Kunsthalle Basel, schaut zurück auf ihre
vergangene künstlerische Praxis und markiert gleichsam
einen Abschluss der letzten fünf Jahre ihrer Produktionsund Ausstellungstätigkeit, die sich mit sehr persönlichen
Themen wie Ablehnung, Scheidung, und Tod beschäftigt
hat. Yi geht nun das Thema des Vergessens an und schafft
neue Arbeiten, welche auf vergangene Produktionen verweisen und einen ausstellungsspezifischen Geruch – den
Duft des Vergessens – tragen und über die Räume der
Kunsthalle verteilen. Riesige, aufblasbare Gefässe und
Skulpturen zeugen vom Interesse der Künstlerin für gegensätzliche Materialien. Begleitend und gleichzeitig als
Teil der Ausstellung gedacht, entwickelt die Künstlerin
eine brennbare, mit Duft imprägnierte und limitierte Publikation, eine sogenannte Publikation-als-Kunstwerk.
Hierbei darf der Spruch «burn after reading» wörtlich
genommen werden.
25
Die Ausstellung als auch die Publikation sind eine Ko-Produktion mit
der Fondation d'Entreprise Galeries Lafayette und zusätzlich unterstützt von der Gaia Art Foundation und Roldenfund.
Anicka Yi, Ohne Titel, 2015
Anicka Yi
7,070, 430K of Digital Spit
12.06.2015 – 16.08.2015
Kunsthalle Basel
www.kunsthallebasel.ch
Vincent Fecteau
V
incent Fecteau (*1969) hat im Laufe der letzten zwanzig Jahre
eine ausgesprochen eigenständige Ästhetik geschaffen, die einfache Materialien (Eisstiele, Champagnerkorken, Faden und Ähnliches), akkurates Handwerk und eine ausgefallene Formensprache
miteinander verbindet. Seine Skulpturen, die mal schräg, erotisch,
ausserirdisch oder barock und bisweilen auf paradoxe Weise all dies
zusammen sind, entstehen in kleinen, langsamen Schritten der Anhäufung, bei denen die Schichtungen und die Texturen ebenso wie
die Spuren der manuellen Bearbeitung alle sichtbar bleiben. You Have
Did the Right Thing When You Put That Skylight In, die bis dato umfassendste Werkschau und erste Einzelausstellung in der Schweiz des in
San Francisco lebenden Künstlers, zeigt eine Auswahl an älteren Arbeiten, welche bis ins Jahr 2000 zurückgehen, und stellt denen eine
ganze Serie an neuen Arbeiten gegenüber. Bestehend aus Bildern aus
Zeitschriften und anderen vorgefertigten Elementen (Schuhkartons,
Schmuckschatullen, Körbe und andere billige Behälter, allesamt tiefschwarz bemalt), beschreiben diese Wandskulpturen einerseits eine
Rückkehr zu den Ursprüngen seines Schaffens (Collage) und andererseits eine grundlegende Neuausrichtung.
Die Ausstellung ist grosszügig unterstützt von Martin Hatebur.
Vincent Fecteau, Ohne Titel, 2012
Vincent Fecteau
You Have Did the Right Thing
When You Put That Skylight In
18.06.2015 – 23.08.2015
Kunsthalle Basel
www.kunsthallebasel.ch
Artinside
Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für Gegenwartskunst Basel
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel
Cézanne bis Richter
von Bernhard Mendes Bürgi*
D
Artinside
ie Öffentliche Kunstsammlung Basel ist gerade
im Bereich des ausklingenden 19. Jahrhunderts
und der Klassischen Moderne von herausragender Bedeutung. Im grossen Oberlichtsaal und in den
angrenzenden Räumen des Museums für Gegenwartskunst sind Meisterwerke von Paul Cézanne bis Gerhard
Richter zu sehen. Es handelt sich um einen panorama-​
artigen Überblick, der die wesentlichen künstlerischen
Entwicklungen in der europäischen Malerei bis in die
1970er-Jahre auf unmittelbare Weise nachvollziehbar
macht. Die Richtschnur der Präsentation ist die Chronologie, die weniger ein didaktisches Nacheinander von
sich folgenden Kunstströmungen konstruiert, als viel-
mehr eine Gleichzeitigkeit des Anderen zeigt, die für die
Moderne prägend ist.
Am Anfang stehen französische Künstler, die jenseits
der akademischen Malerei nach neuen Bildsprachen
suchten. Das Werk von Paul Cézanne steht exemplarisch
für einen Weg der beharrlichen künstlerischen Recherche. Er machte als einer der Ersten transparent, dass ein
Bild aus einzelnen Pinselstrichen und Farbflecken aufgebaut ist. Die Ausstellung schliesst mit dem erst kürzlich erworbenen Zyklus Verkündigung nach Tizian von
Gerhard Richter. In mehreren Versionen wird die malerische Aneignung eines Gemäldes von Tizian zu abstrakten Farbräumen verwischt. Richter reflektiert sowohl die
27
Cézanne bis Richter
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel
bis 21.02.2016
Museum für Gegenwartskunst Basel
www.kunstmuseumbasel.ch
Geschichte der Malerei als auch die im 20. Jahrhundert
herrschende Dialektik von Abstraktion und Figuration,
die er zu einer neuen Synthese führt.
Insgesamt werden rund 70 Meisterwerke gezeigt, darunter Arbeiten von Cézanne, Pissarro, Monet, Degas,
Renoir, van Gogh, Modersohn-Becker, Böcklin, Hodler,
Braque, Picasso, Kandinsky, Mondrian, Klee, Miró, Fontana, Palermo, Tanguy und Richter.
*Bernhard Mendes Bürgi ist Direktor des Kunstmuseums
Basel und Kurator der Ausstellung
Das Kunstmuseum Basel wird erweitert. Gegenüber dem Hauptbau
und unterirdisch mit diesem verbunden, entsteht derzeit ein Ausstellungshaus von höchstem Anspruch an zeitgemässe Kunstpräsentation.
Gleichzeitig wird der Hauptbau des Kunstmuseums Basel saniert und
bleibt bis zur gemeinsamen Eröffnung von Haupt- und Neubau Mitte
April 2016 geschlossen.
Meisterwerke aus dem Kunstmuseum Basel werden in der Ausstellung Cézanne bis Richter im Museum für Gegenwartskunst und in der
Ausstellung Holbein. Cranach. Grünewald im Museum der Kulturen Basel
gezeigt. Aktuell präsentiert das Museum für Gegenwartskunst zudem
die Ausstellungen Martin Boyce, Frank Stella – Malerei & Zeichnung und
Joseph Beuys – Installationen, Aktionen und Vitrinen (S. 30/31).
Der Eintritt in das Museum für Gegenwartskunst ist bis Ende des
Jahres für alle Besucherinnen und Besucher kostenlos. Dies wird
möglich dank der Kostenübernahme durch den Fonds für künstlerische
Aktivitäten im Museum für Gegenwartskunst der Emanuel HoffmannStiftung und der Christoph Merian Stiftung. Dieser Fonds unterstützt seit
über zwanzig Jahren regelmässig das Ausstellungsprogramm im Museum für Gegenwartskunst und möchte im Schliessungsjahr des Kunstmuseums mit dieser grosszügigen Geste insbesondere die Bevölkerung
von Basel und Region einladen, das Museum am Rhein zu entdecken
und vermehrt zu besuchen.
Artinside
28
Artinside
Fortsetzung Seite 32
Holbein. Cranach. Grünewald
Meisterwerke aus dem
Kunstmuseum Basel
bis 28.02.2016
Museum der Kulturen Basel
www.mkb.ch
www.kunstmuseumbasel.ch
Meisterwerke
aus dem Kunstmuseum Basel
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Holbein. Cranach.
Grünewald
von Bodo Brinkmann*
W
ährend der Sanierung des Hauptbaus des Kunstmuseums
Basel können dessen wichtigste Alte Meister dank einer
fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem Museum der Kulturen Basel in diesem weiterhin bewundert werden. Den Kern des Altmeisterbestandes der Öffentlichen Kunstsammlung Basel bilden die
Werke der Renaissance nördlich der Alpen.
Wenn das Kunstmuseum Basel heute in aller Herren Länder bekannt ist, so liegt dies zu einem Gutteil daran, dass es weltweit den
grössten Bestand von Werken Hans Holbeins d. J. unter einem Dach
vereint. Hier in Basel war Holbeins Genie zur vollen Entfaltung gekommen. Den Bilderschatz, den er hinterliess, haben die Basler um
andere Spitzenwerke aus Spätmittelalter und Renaissance vermehrt.
Konrad Witz, Hans Holbein d. J. und sein gleichfalls schon berühmter Vater Hans d. Ä., Matthias Grünewald, Hans Baldung Grien
und Lucas Cranach d. Ä. stehen auf der Liste erlesener Namen der altdeutschen Kunst in dieser Präsentation. Dass gerade auch Schweizer
Künstler ihren Anteil am Vordringen der Renaissance hatten, bezeugen der Berner Niklaus Manuel gen. Deutsch und der weit gereiste
Schaffhauser Tobias Stimmer.
Die konzentrierte Zusammenstellung im doppelstöckigen Ausstellungssaal des Museums der Kulturen Basel intensiviert nicht nur
den Dialog der Gemälde untereinander. Sie eröffnet auch die Möglichkeit einer transkulturellen und gattungsübergreifenden Auseinandersetzung mit den Beständen des gastgebenden Hauses. Denn
diese stammen nicht nur im wahrsten Sinne des Wortes aus aller
Herren Länder; sie sind auch in den meisten Fällen keine Bilder auf
Holz oder Leinwand, sondern ganz andere Objekte.
*Bodo Brinkmann ist Kurator Alte Meister
im Kunstmuseum Basel und
Kurator der Ausstellung
Artinside
Ausstellungsansicht «Holbein. Cranach. Grünewald» im Museum der Kulturen Basel
30
Frank Stella, Damascus Gate. Variation I, 1969/70 (rechts), und Ifafa II, 1964 (links)
Frank Stella
Malerei & Zeichnung
bis 30.08.2015
Museum für Gegenwartskunst Basel
www.kunstmuseumbasel.ch
Frank Stella – Malerei & Zeichnung
von Anita Haldemann*
M
Artinside
it etwas über zwanzig Jahren erobert 1959 der Amerikaner Frank
Stella (geb. 1936) die Kunstszene
New Yorks über Nacht. Seine aufsehenerregenden Black Paintings aus diesem Jahr, beispielsweise das Basler Bild Morro Castle, sind
radikal abstrakt. Stella verzichtet auf jegliche
Illusion von Raum und Tiefe, sodass Figur
und Grund nicht mehr zu unterscheiden
sind. Er betont die Flächigkeit der Leinwand
und ihren Objektcharakter. Stella betrachtet
sich als Vertreter der ersten Künstlergeneration, für die die Möglichkeit der abstrakten
Malerei eine selbstverständliche Option war.
Aus seiner Sicht ist sie sogar der einzige Weg,
in der Nachkriegszeit überhaupt Malerei mit
grosser Ambition auszuüben. Die Ausstellung im Museum für Gegenwartskunst wird
vorwiegend aus den eigenen, äusserst reichen Sammlungsbeständen bestritten. Sie
zeigt Stellas frühe Entwicklung, die 1958 mit
den Gemälden West Broadway und Seward
Park, den Vorläufern der Black Paintings, beginnt. Auf die schwarzen Bilder von 1959 folgen die Shaped Canvases in den 1960er-Jahren,
die eine entscheidende Weiterentwicklung
von Stellas Bildauffassung verkörpern.
Zwischen 1967 und 1971 schuf Frank Stella
die Protractor Series, zu der unser Werk Damascus Gate. Variation I (1969/70) gehört. Ihren Titel erhielt die Serie vom kreisförmigen
Winkelmesser (Protraktor), mit dem Stella
die Formen der Gemälde entworfen hat. Mit
dem Werk Arpoador I von 1975 ist der Schritt
zum bemalten Relief aus Aluminium zu beobachten, den Stella mit der Brazilian Series
zwischen 1974 und 1975 vollzog. Ein zweiter
Teil der Ausstellung besteht aus den Zeichnungen, die mit über 350 Blättern sehr umfangreich im Kupferstichkabinett vertreten
sind. Gezeigt wird eine konzise Auswahl
von 115 Werken. Sie sind als «Working Drawings», als Werkzeichnungen, Ideenskizzen
und vorbereitende Studien, zu verstehen. Im
Gegensatz zu den grossformatigen Gemälden
hat Stella auf kleinen Blättern gezeichnet. Sie
geben Einblick in den Arbeitsprozess und damit auch in die Entwicklung künstlerischer
Ideen im Werk von Stella.
*Anita Haldemann ist interimistische Leiterin
des Kupferstichkabinetts und Kuratorin
der Ausstellung
Martin Boyce
von Søren Grammel*
M
artin Boyce ist ein schottischer Künstler, der in Glasgow lebt. In der ersten musealen
Einzelausstellung des Künstlers werden skulpturale Werke und Installationen sowie
Fotografien, Collagen und Wandarbeiten präsentiert. Gezeigt wird auch das mehrteilige Werk Do Words Have Voices, für das Boyce 2011 den renommierten Turner-Preis erhielt.
Boyce’ Arbeiten sind durch eine Vielzahl an Referenzen geprägt. Im Mittelpunkt stehen Klassiker modernen Designs und moderner Kunst. Der Künstler zerschneidet Arne-Jacobsen-Stühle
und setzt die Fragmente zu Mobiles zusammen, die die ruinöse Präsenz der Bruchstücke mit
der Leichtigkeit früher Arbeiten von Alexander Calder verbinden.
Häufig stellt Boyce auch einzelne skulpturale Elemente zu Installationen zusammen, die
an konkrete Orte wie Stadtparks oder Spielplätze erinnern, dabei aber imaginär und traumwandlerisch bleiben –Abdrücke von etwas, das mittlerweile verschwunden ist. Wie zum Beispiel Wasser, das wir zwar in der umfangreichen Installation A River in the Trees selbst nicht
sehen können, dessen Präsenz aber in Form von Trittsteinen und durch vertrocknete Blätter,
die auf einen Verdunstungsprozess verweisen, evoziert wird.
*Søren Grammel ist Leiter des Museums
für Gegenwartskunst und Kurator der Ausstellung
Martin Boyce
bis 16.08.2015
Museum für Gegenwartskunst Basel
www.kunstmuseumbasel.ch
31
Weitere Ausstellung im
Museum für Gegenwartskunst Basel
Joseph Beuys
Installationen, Aktionen & Vitrinen
bis 31.01.2016
www.kunstmuseumbasel.ch
Artinside
Martin Boyce, Mobile (For 1056 Endless Heights), 2002
Das Kunstmuseum Basel in Madrid
Fuego blanco
La colección moderna del Kunstmuseum Basel
bis 14.09.2015
Museo Nacional
Centro de Arte Reina Sofía
www. museoreinasofia.es
32
W
ährend der Schliessung des Hauptbaus des Kunstmuseums Basel werden umfassende Bestände der Öffentlichen
Kunstsammlung Basel auch in Madrid gezeigt. Dies in zwei
Ausstellungen in zwei der bedeutendsten Museen Spaniens: im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía sowie im Museo Nacional del
Prado.
entfaltet, das den Übergang von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwartskunst anschaulich macht – vom Expressionismus über die
abstrakte Kunst und den Konstruktivismus bis hin zur Minimal Art
und darüber hinaus. Schwerpunkte der Ausstellung in Madrid bilden
die Arbeiten von Fernand Léger, Alberto Giacometti, Paul Klee, Barnett Newman, Donald Judd und Pierre Huyghe.
Fuego blanco. La colección moderna del Kunstmuseum Basel
Die Ausstellung im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía
präsentiert eine Auswahl von über hundert Werken der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, darunter Gemälde, Collagen, Skulpturen, Fotografien und Videos. Ausgehend von Werken vom späten
19. Jahrhundert bis zur Gegenwart wird ein eindrückliches Panorama
10 Picassos del Kunstmuseum Basel
Für die Basler Picasso-Gemälde hat das Museo Nacional del Prado,
eines der weltweit bedeutendsten Kunstmuseen, sein Allerheiligstes
geöffnet. Die Basler Bilder werden in der Galería Central gezeigt, die
Meisterwerke der europäischen Malerei von Tizian über Tintoretto
und Velázquez bis Rubens, van Dyck und Goya versammelt.
Ausstellungsansicht «10 Picassos del Kunstmuseum Basel» im Museo del Prado, Madrid
Artinside
10 Picassos del Kunstmuseum Basel
bis 14.09.2015
Museo Nacional del Prado
www. museodelprado.es
33
Marc Lee, Pic-me, 2014
Poetics and Politics of Data
von Sabine Himmelsbach*
D
ie Ausstellung Poetics and Politics of Data widmet sich dem Paradigma der Datengesellschaft und reflektiert das Leben in
einer zunehmend von Daten gesteuerten Welt.
«Big Data» und «Datamining» sind die Schlagworte einer neuen
Zeitrechnung, in der die Macht der Daten eine radikale Transformation der Gesellschaft mit sich bringt, deren Handlungsmaxime
und Wissensproduktion sich zunehmend auf die Analyse und Auswertung von Daten stützt. Täglich generieren wir im Internet oder
in den sozialen Netzwerken eine Vielzahl von Daten. Jede Aktion im
Netz hinterlässt digitale Spuren. Hinzu kommen Sensoren und Kameras, die Aktivitäten und Bewegungen im urbanen Raum, aber auch
Verkehr und globale Warenströme minutiös dokumentieren. Aus all
diesen Daten bedeutungsvolle Muster und Strukturen herauszulesen, ist zum neuen Geschäftsmodell geworden – Daten wurden zum
«Öl des 21. Jahrhunderts».
Ausgehend von diesen Phänomenen werden in der Gruppenausstellung künstlerische Positionen präsentiert, die die kontinuierlichen Datenströme in unterschiedlicher Weise anschaulich machen
oder auch die Frage des Zugriffs auf die sowohl freiwillig als auch
unfreiwillig generierten Daten thematisieren. Die Inhalte reichen
von Prozessen der Selbstoptimierung, wie beispielsweise dem freiwilligen Messen und Dokumentieren von körperlichen Aktivitäten
(«Quantified Self»), bis hin zu ökonomischen Aspekten oder Fragen
nach der Nutzung oder dem Erkenntnisgewinn durch die Auswertung von Daten.
Im beständig anwachsenden Datenmeer fragen Künstlerinnen
und Künstler nach der Bedeutung und Position des Individuums in
einer technologisch vernetzten Gesellschaft und bieten mit ihrer Wi-
Poetics and Politics of Data
Gruppenausstellung
29.05.2015 – 30.08.2015
HeK (Haus der elektronischen
Künste Basel)
www.hek.ch
derständigkeit Alternativen zur normierten Datenwelt. Sie tun dies
in unterschiedlichsten Medien und Formaten, von netzbasierten Installationen bis hin zu grafischen Datenvisualisierungen, die nicht
nur einen neuen Zugang zu komplexen Datenstrukturen generieren,
sondern die Ambivalenz unserer «datifizierten» Welt poetisch sowie
politisch erlebbar machen.
*Sabine Himmelsbach ist Direktorin des HeK
(Haus der elektronischen Künste Basel)
Artinside
Kristin Lucas, Air on the Go, 2015
Not Vital.
Bellaval.
05.06.2015 – 08.11.2015
Kloster Schönthal
www.schoenthal.ch
34
Not Vital
Bellaval. Im Kloster Schönthal.
von Annina Zimmermann
D
en ersten von drei Pfefferbaumzweigen aus Chromstahl
schenkte Not Vital Ai Weiwei, seinem Nachbarn im Caochangdi-Quartier in Beijing. Der zweite Ast lehnt scheinbar achtlos gegen eine Dachkante am Eingang seines Skulpturenparks in Sent. Und – seit 2014 Teil der Sammlung – auch
im Innenhof des Klosters Schönthal hat der Künstler eine der
Leading the Way genannten Plastiken deponiert wie den Wanderstab eines rastenden Riesens. Der knospenreiche Zweig zeigt Natur in ihrem meistversprechenden Stadium. Im Schönthal (Bellaval auf Rumantsch) fängt der polierte Stahl morgens als Erster die
Sonne ein und weist – den Ort selbstbewusst markierend – gegen
den Himmel. Im Nähertreten löst das Objekt sich in der Spiegelung
seiner Oberfläche auf und saugt die Welt als Miniatur in sich ein.
Die Skulptur ist anwesend und doch nicht ganz greifbar, mit der
Umgebung verbunden und doch schwebend. Ihr Charakter erinnert
an den Künstler selbst, der zwischen Elternhaus in Sent, wo er 1948
geboren wurde, Peking, Agadez in Niger und Rio de Janeiro die Koordinaten der Welt abschreitet.
Mit Leading the Way begann die Freundschaft des Künstlers
Not Vital mit dem schönen Tal im Jura. 2015 dürfen wir nun zur
Sommerausstellung einladen, welche die wichtigsten aktuellen
Werkgruppen vereint: Träumerisch locken die Dali Stones genannten
Schnitte in Marmor in imaginierte chinesische Landschaften: die
Rücken bewaldeter Hügel, die im Schnee versinken, aus dem Nebel
aufsteigende Inseln – die doch zugleich nichts anderes sein wollen
als geschliffener Marmor und Gips. Aus reiner Kohle geformt ist der
Piz Nair, schwarzer Berg auf Rumantsch. Von Ferne wirkt das Material
wie Bronze oder Stein, aus der Nähe erkennt man die Kohle, die aus
diesem monumentalen Berg eine zerbrechliche Skulptur macht.
Artinside
Ikonische Tiere
Der tiefer gelegte Raum der sogenannten Krypta konfrontiert uns
mit einer mannshohen Tierfigur aus Gips, enthauptet und in Abstraktion sozusagen gehäutet. Die kleine Beobachtung von irgendeinem Foodmarket der Welt erreicht hier monumentale Dimensionen.
Ähnlich sublimiert zeigt sich die Golden Duck. Peking-Ente gilt als
grosse Delikatesse in China und in mancherlei Hinsicht als Symbol
der Stadt. Getrieben in 18-karätiges Gold lässt sie sich auch als Kommentar zur Kluft zwischen Armen und Reichen und einer entfesselten Konsumkultur verstehen. Hauptwerk der Ausstellung bildet der
Head im Kirchenraum, begleitet von einer ausgesuchten Auswahl
von Porträts des jungen Everton, die Not Vital 2014 in einer Werkserie
in Rio de Janeiro schuf. Dunkel schwebt das geschlossene Volumen
eines Kopfes in der Leere. Die mit Ölstift und mitunter Klebband sehr
haptisch auf das Blatt gebrachten Zeichnungen sind zugleich Setzung
und Verwischen. Sie zeugen in immer neuen Ansätzen von einer ausdauernden und nie abschliessbaren Annäherung, dem im Wortsinne
Begreifen der Existenz eines anderen, eines Gegenübers. Mysteriös
wirkt auch der grosse Head aus oszillierendem Edelstahl, der sich uns
im Kirchenraum ganz ohne Sockel präsentiert. Es verbindet die spirituelle Präsenz der grossen Buddhaköpfe von Laos mit Brancusis Rückführung des Schädels – Sitz des Geistes – in die Urform eines Eis. In
der polierten Oberfläche löst sich die kompakte Masse in Reflexionen
zugleich wieder auf, zerfliesst in Raum und Landschaft.
Ortsbezug mit universellem Anspruch
Materialien – ihre Erscheinung und die lokale Kultur ihrer Bearbeitung – nimmt der Künstler jeweils als Ressource vor Ort auf, wo
er sich auf Zeit zur Arbeit niederlässt. Das Persönliche verbindet sich
bei Not Vital mit einem universellen Deutungsanspruch, formuliert
in poetischer Leichtigkeit. Wem sonst würden wir einen Kuhfladen
abkaufen, wie sie Not Vital im Innenhof des Klosters auslegt? Für
das Projekt Cow Dung lässt Vital eintausend Kuhfladen in Bronze
giessen. Mit dem Verkaufserlös unterstützt er die Verbrennungsabteilung eines Krankenhauses in Nepal, wo Kuhfladen zum Heizen
und Kochen verbrannt werden und oft Anlass sind für schwere Verbrennungen, vor allem bei Kindern. Wie das Projekt des Klosters
Schönthal als kulturellem Begegnungsort ganz eigener Tradition
führt Not Vital vor Augen, dass ein engagierter Ortsbezug sich mit
Weltoffenheit ganz natürlich verbinden kann. Davon erzählen auch
Vitals vielfältige architektonische Projekte. In seinem Skulpturenpark in Sent erweiterte er die Anlage eines historischen Gartens geschickt, mit Pavillons und Brücken, Türmen und Terrassen, die das
unwegsame Terrain in eine Art Spiel des Lebens voller schalkhafter
Abkürzungen und Umwege verwandeln. Im afrikanischen Agadez
schuf er neben der berühmten Schule für Kinder unter offenem Himmel auch den ersten seiner Türme zur Beobachtung des Sonnenuntergangs (House to Watch the Sunset) und eine zylindrisch eingerollte
Struktur als Schutz vor Sandstürmen. In Patagonien kaufte Vital 2008
eine Insel und taufte sie in «Notona» um. Um ein «Haus» zu schaffen, liess er einen 50 Meter langen Tunnel in den natürlichen Marmor
hauen: Die Insel schien ihm zu schön, um auf ihr selber zu bauen.
Not Vital, Naked Animal with Roof (on its Head), 2010
35
Artinside
36
Artinside
Gestalter des Lichts
Heinz Mack
LICHT SCHATTEN
16.05.2015 – 20.09.2015
Museum Frieder Burda/D
www.museum-frieder-burda.de
D
ie grosse Sommerausstellung im Museum Frieder Burda zeigt
die Reliefs von Heinz Mack (*1931), die beispielhaft für sein
plastisch-bildnerisches Werk stehen. Mack gründete 1957/58
mit Otto Piene die Gruppe ZERO, der sich wenig später Günther
Uecker anschloss. Er nahm mehrfach an der documenta teil und vertrat 1970 Deutschland auf der Biennale in Venedig. Zentrales künstlerisches Motiv seines vielschichtigen Werks ist die Darstellung von
Licht in seinen unterschiedlichen Ausprägungen. In ungegenständlichen Skulpturen und ganz besonders in den Reliefs findet Heinz
Mack zu seiner spezifischen Gestaltung von Licht. Dabei arbeitet er
nicht nur mit dem lebendigen Wechselspiel von Beleuchtung und
Schatten, sondern auch mithilfe unterschiedlicher, vor allem glänzender Materialien an der Erscheinung von Licht.
Mitte der 1950er-Jahre beginnt Mack seine Arbeit an den Reliefs,
die er seitdem in verschiedenen Materialien und Techniken ausführt.
Dabei reichen die Werke vom kleinen, handlichen Format bis zu ausgedehnten Feldern, die er in den Sand der Wüste zeichnet. Heinz
Mack ist damit einer der Protagonisten der «Land Art», die sich seit
Ende der 1960er-Jahre als Reaktion auf die Ausweitung unseres Horizontes durch die Raumfahrt etabliert hat. Durch die plastische Struktur der Oberflächen und die unterschiedliche «Lichthaftigkeit» der
gewählten Materialien wird das einfallende Licht reflektiert, absorbiert und gestreut. So entstehen Strukturen von überzeugender Klar-
heit und überraschender Lebendigkeit. Die Ausstellung zeigt Werke
aller Schaffensphasen des Künstlers und wurde in enger Zusammenarbeit mit Heinz Mack entwickelt.
Zeitgleich zu den Werken von Heinz Mack präsentiert das Museum Frieder Burda die Kabinettausstellung Fontana, ZERO und die
Folgen zur Künstlergruppe ZERO, die rund 15 Jahre nach Ende des
Zweiten Weltkriegs optimistische Visionen und neuartige Konzepte
zur Überwindung traditioneller Gattungen und Techniken entwickelte. Ungewöhnliche Materialien wie Kunstharz, Aluminium, Glas
und Nägel wurden zu monochromen Objekten arrangiert, Feuer als
bildnerisches Mittel für vibrierende Rauchbilder eingesetzt und reflektierende Spiegelobjekte zu visuellen Erlebnisräumen zusammengeführt. Neben dynamisierenden Bildprinzipien wie Raster, Struktur,
Reihung und Rhythmus avancierten Licht und Bewegung zu wichtigen Gestaltungsmitteln.
Auch Wegbegleiter und Teilnehmer internationaler ZERO-Ausstellungen wie Adolf Luther oder Christian Megert werden präsentiert. Daneben zeigt die Schau Werke von Lucio Fontana und Yves
Klein, die nicht nur zentrale Impulsgeber für Künstler der ZEROGruppe, sondern auch der nachfolgenden Künstlergeneration waren.
Diese ist in der Ausstellung exemplarisch mit Arbeiten von Gerhard
Richter, Imi Knoebel und Günther Förg aus der Sammlung Frieder
Burda vertreten.
37
Artinside
Linke Seite: Heinz Mack, Radiales Doppel-Relief, 1958
Heinz Mack, Weisses Relief, 1954
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38
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Claire Morgan
Claire Morgan nimmt die Taxidermie (das Ausstopfen von Tieren) zum Anlass, um die Unbeständigkeit der Dinge zu hinterfragen. Ihre Arbeit besteht in der
geometrischen Inszenierung von präparierten Tieren.
Die Künstlerin wünscht, dass ihre Tiere ein Element der
Energie darstellen, eine Realität, die mit dem größeren
Komplex der Bauformen interagiert.
Auf diese Weise schafft sie Welten, die eine Energie sozusagen in fester Form verströmen: Die Zeit scheint still
zu stehen. Claire Morgan zieht gerne mehrere Register,
um Tier- und Pflanzenreich miteinander zu vermengen.
Schwerkraft, Zeit, Leben, Degeneration, Tod: All diese
Parameter sind beiden Reichen gemeinsam, auch wenn
die Rhythmen unterschiedlich sind. In ihren Arbeiten
beschäftigt sich Claire Morgan mit unserem Verhältnis
zu Natur und Umwelt. Ihrem Werk eignet eine gewisse
Melancholie, geht es doch darum, unsere Ernüchterung
angesichts der Welt, die uns umgibt, zu hinterfragen.
39
Claire Morgan
13.06.2015 – 15.11.2015
Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F
www.fondationfernet-branca.org
Bernard Frize, Solitaire 5, 1999,
Claire Morgan, Nipple, 2012
Günter Umberg, Ensemble, 2013
Bernard Frize – Günter Umberg
Im Mittelpunkt der Zusammenführung dieser beiden Künstler steht die Frage nach der
Materialität der Farbe. In sehr unterschiedlicher Weise arbeiten sie mit unterschiedlichen
Konzepten an der Beantwortung dieser Frage mit unterschiedlichen Bezugnahmen auf die Geschichte der Malerei. Bei Frize ist Farbe Ausdruck eines Konzepts, seiner peinture automatique.
Diesen Prozesses macht er durch Farbe sichtbar. Umberg hingegen fragt grundsätzlicher:
«Wie kommt die Farbe zum Bild?» Für ihn ist die Farbe allein Träger des gesamten künstlerischen Ausdrucks. Dennoch sind sich beide Künstler einig, dass die Einstellung des Betrachters und die Art der Präsentation eine wesentliche und aktive Rolle in der Wahrnehmung des
Kunstwerks spielen.
Bernard Frize – Günter Umberg
bis 04.10.2015
Fondation Fernet Branca, Saint-Louis/F
www.fondationfernet-branca.org
Artinside
Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
40
Aarau | Kunsthaus
Bern | Kunstmuseum
Solothurn | Kunstmuseum
St. Gallen | Kunstmuseum
Hans Schärer – Madonnen &
Erotische Aquarelle
Max Gubler. Ein Lebenswerk
Meister­werke aus der Stiftung
für Kunst, Kultur und Geschichte
Max Gubler (1898–1973) galt bis in die
1960er-Jahre als «einziges Genie der
Schweizer Malerei». 1952 vertrat er
die Schweiz an der Biennale Venedig.
Sein expressiver Realismus geriet nach
seiner Einweisung in eine psychiatrische Klinik im Jahr 1958 jedoch etwas
in Vergessenheit.
Die Ausstellung zeigt die erste echte
Retrospektive zu Max Gublers Lebenswerk, da Arbeiten seiner letzten
vier Schaffensjahre unter Verschluss
gehalten wurden und nun erst zugänglich sind. Ausgangspunkt für den
umfassenden Werküberblick ist das
Legat eines der wichtigsten Sammlerpaare Gublers, Ruth und Hans-Rudolf
Kull, das 2010 in die Sammlung des
Annatina Graf
Beni Bischof
Beni Bischof (*1976) arbeitet unbändig
und intuitiv. Spontane Gedanken zu
gesellschaftlichen und politischen
Themen übersetzt er in skurrile und
witzige Wort- und Zeichenbotschaften,
die von entwaffnender Direktheit sind.
Im Rahmen MANOR-Kunstpreises präsentiert das Kunstmuseum St.Gallen
die erste Einzelausstellung des Künstlers in einem Schweizer Museum.
Die Besucher erwartet eine einmalige
Inszenierung mit zahlreichen neuen
Werken von Beni Bischof.
Nebst Zeichnungen, Collagen, Malerei,
Skulpturen und Installationen zeugen
Beni Bischofs seit 2005 im Eigenverlag
herausgegebenen Lasermagazine von
seinem eruptiven Schaffensdrang. Die
Verheissung versprechende Scheinwelt des Glamours überführt er in
abgründige Bildzitate. Die Banalität des
alltäglichen Lebens wird ebenso wenig
verschont wie Dramen aus der politischen Agenda. Bildmaterial eignet sich
Beni Bischof aus der Trivialliteratur,
den Modezeitschriften, der Werbung
und aus der virtuellen Welt an. «Mich
Hans Schärer (1927–1997) ist einer der
wichtigsten Schweizer Künstler seiner
Generation. Seine erste Retrospektive
fand 1982 im Aargauer Kunsthaus statt.
Auf sein Potenzial sowie die Aktualität
seiner Arbeit verwies das Museum
in den letzten Jahren mehrfach im
Rahmen von Einzel- und Gruppenausstellungen. Das Interesse zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler an
Hans Schärers Bildsprache sowie die
Präsentation seiner Werke an der Biennale in Venedig 2013 bestätigen seine
Bedeutung für die Gegenwart.
Das Aargauer Kunsthaus stellt mit der
Ausstellung Hans Schärer. Madonnen &
Erotische Aquarelle nun zwei zentrale
Werkserien des Künstlers ins Zentrum
der Aufmerksamkeit. Den ikonenhaften, grossformatigen Madonnengemälden werden in der Ausstellung
die von Leichtigkeit und Fabulierlust
gezeichneten Erotischen Aquarelle
gegenübergestellt.
Kunstmuseums Bern gelangte. Im
Zentrum der Ausstellung steht Max
Gublers Malerei. Seine künstlerische
Entwicklung wird in sechs Themenräumen veranschaulicht. Ein Raum ist
dabei seiner Frau Maria gewidmet, die
er über 260-mal gemalt hat.
bis 02.08.2015
➞ www.kunstmuseumbern.ch
bis 02.08.2015
➞ www.aargauerkunsthaus.ch
Hans Schärer, Madonna, 1969
Das Schaffen der Malerin, Zeichnerin
und Videokünstlerin Annatina Graf
(*1965) kreist um Fragen von Bild und
Vorstellung, Erinnerung und Vergänglichkeit. Oft bezieht sie sich hierfür
auf den Foto-Fundus ihres eigenen
Familienlebens. Dank der formalen Offenheit ihrer Werke stehen gleichwohl
nie private, sondern allgemeine Fragen
im Zentrum. Zu solcher Distanzierung trägt auch die ungewöhnliche
Palette bei: Der nach Grundfarben
getrennte Malauftrag basiert auf einem
elektronischen Filterprogramm, das
die Künstlerin als Hilfsmittel benutzt.
Trotz des fast maschinellen Vorgehens
verleiht die manuelle Lasurtechnik
auf silbernen Oberflächen den Werken
eine besondere Sinnlichkeit. Das Spiel
von Auflösung und Verdichtung, das
sich beim Glanz der Malgründe im
Vorüberschreiten ergibt, zeigt sich in
anderer Weise auch bei den BleistiftZeichnungen. Auf den grobkörnigen
Papieren lösen sich die Motive auf.
In neuen monochromen Malereien
wendet sich Annatina Graf der Welt des
(Alb-)Traums zu. Auf die einfühlsame
Ansicht von Schlafenden folgen damit
gleichsam deren bizarre Innensichten.
Die Ausstellung, bei der es sich um die
erste museale Einzelschau der Künstlerin handelt, erstreckt sich über vier
Säle, verbindet Malerei, Arbeiten auf
Papier und Videokunst.
interessiert der Kontrast» – Beni
Bischof entglamourisiert den edlen
Schein der vermeintlichen Exklusivität
und zeichnet ein abgründiges Bild der
Gesellschaft.
bis 03.08.2014
➞ www.kunstmuseumsg.ch
13.06. bis 30.08.2015
➞ www.kunstmuseum-so.ch
Max Gubler, Doppelbildnis mit Katze, um 1952
Annatina Graf,
Beni Bischof, «DUDE I DUNNO WHY BUT I
LIKE YOUR MESS», 2015
Thun | Kunstmuseum
Winterthur | Kunstmuseum
Zürich | Haus Konstruktiv
Zürich | Kunsthaus
Christian Andersson
CH-Variationen – Neuere
Schweizer Zeichnungen
Das Kunstmuseum Winterthur besitzt
ein grosses Konvolut an Schweizer
Zeichnungen aus den letzten Jahrzehnten. Die Ausstellung vereint rund
zwanzig Positionen. Der Ausstellungstitel CH-Variationen spielt auf
die augenzwinkernde Wandarbeit CKVariationen (Die Schweiz) von Markus
Raetz an. Die Ausstellung zeigt Werke
von Christoph Rütimann, Mario Sala,
Rudolf de Crignis, Valentin Magaro,
Hans Brändli, Pia Fries, Heiner Kielholz, Lisa Hoever, Markus Döbeli und
anderen mehr.
William Kentridge – the Nose
EUROPA – Die Zukunft
der Geschichte
Welches Bild steht für Europa? Ist es
der Fall der Mauer und die Vereinigung
von Ost- und Westeuropa? Sind es
Wiederaufbau und Wirtschaftswunder nach dem Kollaps des Zweiten
Weltkriegs? Sind es die universellen
Menschenrechte und das politische
Selbstverständnis der Europäer, bei
denen Freiheit und Demokratie im
Zentrum stehen? Diese umfangreichste Europa-Kunstausstellung seit 1991 in
der Schweiz mit rund 100 Werken von
50 Künstlern aus allen Regionen des
In seinen Arbeiten schafft der schwedische Künstler Christian Andersson
(*1973) alternative Interpretationsmöglichkeiten für die Wahrheit: Er stellt
Fragen über das Denken und Sehen.
Damit sollen wir unsere Wahrnehmungsmuster hinterfragen, die uns
durchdringen und die sich im Verlauf
der Geschichte immer wieder ändern.
Das Kunstmuseum Thun konzipiert
mit dem Künstler seine erste institutionelle Einzelausstellung in der
Schweiz.
13.06. bis 16.08.2015
➞ www.kunstmuseumthun.ch
Christian Andersen, Self Portrait / Living Fossil,
2013
bis 30.08.2015
➞ www.kmw.ch
Hans Brändli, Ohne Titel, 2004
Im Haus Konstruktiv wird William
Kentridge (*1955) erstmals in einer Einzelausstellung in der Schweiz gezeigt.
Im Zentrum seiner Präsentation steht
die 8-teilige Videoinstallation I am not
me, the horse is not mine, die zuvor in der
Tate Modern in London gezeigt wurde.
Einzigartig ist, dass die Ausstellung im
Museum Haus Konstruktiv erstmalig
auch Werke präsentiert, die inhaltlich
im Zusammenhang mit dem Werkkomplex I am not me, the horse is not
mine entstanden und kaum bekannt
sind. Dazu zählen Bronzen, Tapisserien, Zeichnungen, Collagen und
Papierskulpturen.
04.06 bis 06.09.2015
➞ www.hauskonstruktiv.ch
Kontinents umfasst Arbeiten in den
Medien Malerei, Fotografie, Video und
Installation.
12.06.2015 bis 06.09.2015
➞ www.kunsthaus.ch
William Kentridge, Untitled VI, Skulptur aus
Bronze, 2007
Osman Bozkurt, Marks of Democracy /
Portraits of the Voters, 2002
FISCHER
Kunstauktionen 17. bis 19. Juni 2015
Vorbesichtigung 6. bis 14. Juni 2015
www.fischerauktionen.ch
Joan Miró, “Signes et Figurations”. 1935.
Schätzung: CHF 250 000 / 350 000
Galerie Fischer Auktionen AG | Haldenstrasse 19 | CH-6006 Luzern
Tel. +41 (0)41 418 10 10 | [email protected]
Bedeutende Ausstellungen ausserhalb der Region Basel
42
Berlin | Martin-Gropius-Bau
Frankfurt | Schirn Kunsthalle
Frankfurt | Städel
Hamburg | Deichtorhallen
Jahrhundertzeichen. Tel Aviv
Museum of Art visits Berlin
Doug Aitken
Zivilisation macht Hoffnung – Zivilisation macht Angst. Diese Gefühle
sind in den einzigartigen Kunstwerken
des US-Amerikaners Doug Aitken
spürbar. Seine spektakulären Film- und
Soundarbeiten nehmen die Besucher
mit auf eine synästhetische Reise um
die Welt und zu sich selbst – in einem
unwiderstehlichen Sog aus ausdrucksstarken Bildern und rhythmisierten
Landschaften. Mit raumfüllenden
Filminstallationen und korrelierenden
Skulpturen sowie einer ortsspezifischen Soundinstallation wird die
Ausstellung das vielfältige Werk des
international bekannten Künstlers auf
der kompletten Ausstellungsfläche
der Schirn – und darüber hinaus – im
Überblick vorstellen.
Laster des Lebens – Druckgrafik
von William Hogarth
Phillip Toledano – The Day will
come – when Man falls
In seinen Fotografien, Inszenierungen und Installationen setzt sich der
1968 in London geborene, heute in
New York arbeitende Fotograf Phillip
Toledano mit gesellschaftspolitisch
relevanten Fragen auseinander. Seine
Bildserien umkreisen dabei das Thema
«Zukunft» und «Individualität» aus
ganz unterschiedlichen Perspektiven
und korrespondieren so hervorragend
mit dem von Krzystof Candrowicz entworfenen Leitthema der VI. Triennale
der Photographie in Hamburg, das auf
dem Bibelzitat «The Day Will Come»
(Jeremiah 31:31-34) basiert.
In prägnanten, sehr emotionalen, aber
niemals kitschigen Fotografien begleitet Toledano in seiner Serie «Days With
My Father» (2010) seinen an Demenz
erkrankten Vater über die Zeitspanne
Aus Anlass des 50jährigen Jahrestages
der Aufnahme der deutsch-israelischen Beziehungen entsendet das Tel
Aviv Museum of Art etwa 70 Meisterwerke erstmals nach Europa. Der
Schwerpunkt der Ausstellung liegt in
der Moderne und wird ergänzt durch
zeitgenössische Medienkunst aus Israel. Die künstlerischen Strömungen des
20. Jahrhunderts sind durch Gemälde,
Skulptur und Grafik vertreten. Arbeiten von Alexander Archipenko, Max
Beckmann, Marc Chagall, Edgar Degas,
Erich Heckel, Alberto Giacometti,
Wassily Kandinsky, Jackson Pollock,
Ludwig Meidner, Pablo Picasso, Mark
Rothko, Egon Schiele und Lesser Ury
werden zu sehen sein. Den Klassikern
werden kontrapunktisch Videoarbeiten
und Installationen von Künstlern aus
Israel gegenübergestellt.
In ihrer Gesamtheit spiegelt die Schau
alle wichtigen Strömungen der figurativen und abstrakten Kunst des 20.
Jahrhunderts wider. Sie berücksichtigt
ebenso zeitgenössische Tendenzen
der Video- und Installationskunst.
Unter ihnen Positionen von Künstlern
wie Yael Bartana, Guy Ben-Ner, Nevet
Yitzhak, Nira Pereg, Michal Helfman,
die sich mit persönlichen, sozialen und
politischen Themen befassen. Der Dialog zwischen klassischer Moderne und
zeitgenössischer israelischer Kunst
erstreckt sich über alle Räume und
ist Teil des kuratorischen Konzeptes.
Kuratiert wird die Ausstellung von
Suzanne Landau, Ellen Ginton, Irith
Hadar und Raz Samira.
bis 21.06.2015
➞ www.berlinerfestspiele.de
Pablo Picasso, Bust of a Woman, 1953
Aitkens kaleidoskopisches Universum
dreht sich um die existenziellen Fragen
des Lebens, liefert jedoch keine einfachen Antworten. Stattdessen bringt
der Künstler eine fast naive Faszination
für das Menschsein und ein gemeinschaftliches Wesen und Zusammenwirken zum Ausdruck. Folgerichtig
haben die jüngsten Projekte des in Los
Angeles beheimateten Künstlers die
Form des Ausstellens neu formuliert und weltweite Aufmerksamkeit
erlangt, etwa durch die Illuminierung
der Aussenfassaden von Museen, wie
auf der National Mall in Washington D.C., oder durch ein aufwendig
inszeniertes Happening verschiedener
Künstler auf einer mehrwöchigen
«Station to Station»-Zugreise von New
York nach San Francisco.
Mit den druckgrafischen Arbeiten des
englischen Malers, Kupferstechers und
Radierers William Hogarth (1697–1764)
zeigt die Graphische Sammlung des
Städel Museums Kunstwerke aus
der Lebenszeit des Stifters Johann
Friedrich Städel. Mit den Folgen Der
Weg einer Dirne (1732), Der Weg eines
Liederlichen (1735) und Die Heirat nach
der Mode (1745) begründete Hogarth
die neue Gattung des «modern moral
subject». Als aufmerksamer Zeitgenosse thematisierte er die Laster und
Kehrseiten des modernen Lebens in der
Metropole London. Hogarth verstand
seine Werke als gedrucktes Theater
seiner Zeit und legte den Grundstein
für die gesellschaftskritische Karikatur
in England. Die Graphische Sammlung
des Städel verfügt über einen bedeutenden Bestand der Werke Hogarths;
all jene Folgen, die ihn international
berühmt machten, sind vollständig
vorhanden. Die besondere Qualität dieser Arbeiten liegt im grossen Interesse
an individuellen Physiognomien, der
scharfsinnigen Beobachtungsgabe und
dem beissenden Witz dieses Künstlers, dessen Werke eine ganze Epoche
prägten.
10.06. bis 06.09.2015
➞ www.staedelmuseum.de
09.07.2015 bis 27.09.2015
➞ www.schirn-kunsthalle.de
von drei Jahren.
Toledanos grossformatige, altmeisterlich arrangierte Portraits von Personen,
die diverse Schönheitsoperationen
hinter sich gebracht haben, changieren
zwischen den Polen Künstlichkeit und
Menschlichkeit. Für die Serie Phonesex
(2009) nahm Toledano rund dreissig
Telefonsex-Operateure in der Intimität
ihrer Wohnungen auf. Das noch im
Prozess der Entstehung befindliche
Projekt Maybe setzt sich mit der
eigenen Sterblichkeit und Physis des
Künstlers auseinander, indem er sich in
verschiedenen Rollen selbst inszeniert.
Diese Arbeit wird erstmalig am Haus
der Photographie in den Deichtorhallen im Rahmen der Triennale gezeigt
werden.
bis 07.09.2014
➞ www.deichtorhallen.de
Doug Aitken - Song 1 (excerpt 3), Videostill, 2012
William Hogarth, Der Weg einer Dirne –
Leichtfertigkeit. 1732
Phillip Toledano, Tiana, 2008
London | Tate Modern
London |
National Portrait Gallery
New York |
Museum of Modern Art
New York |
Guggenheim
Audrey Hepburn –
portraits of an Icon
Die faszinierende Fotografie-Ausstellung zeigt das Leben der Schauspielerin und Mode-Ikone Audrey Hepburn
(1929–1993) anhand von Porträts. Die
ersten Bilder zeigen die junge Frau als
Chor-Sängerin im Londoner West End,
auf über sechzig Fotografien wird der
Weg zum Star aufgezeigt, den berühmte Fotografen wie Richard Avedon,
Douglas Kirkland, Norman Parkinson
oder Irving Penn mit ihren Bildern
immer wieder ins beste Licht rückten.
One-Way Ticket: Jacob
Lawrence's Migration Series
and Other Works
Storylines: Contemporary Art
at the Guggenheim
Gegen hundert Werke aus der eigenen
Sammlung hat Guggenheim-Kuratorin
Katherine Brinson zusammengestellt,
um anhand dieser zeitgenössischen
Werken die Erzählweisen der Künstler
aufzuzeigen. Denn «Visual Art» hat
immer auch mit dem Erzählen von
Geschichten – dem «Storytelling» – zu
tun. Die meisten der gezeigten Werke
sind in den letzten zehn Jahren entstanden, und mit ihnen soll der künstlerische Umgang mit den Themen
Rasse, Gender, Sexualität, Geschichte
oder Politik dargestellt werden.
bis 07.09.2014
➞ www.tate.org.uk/modern
02.07. bis 18.10.2015
➞ www.npg.org.uk
bis 07.09.2015
➞ www.moma.org
05.06. bis 09.09.2015
➞ www.guggenheim.org
Sonia Delaunay, Prismes electriques, 1914
Douglas Kirkland, Audrey Hepburn – In
Courreges Paris, 1965
Jacob Lawrence. The Migration Series. 1940-41
Agnieszka Kurant, Phantom Library, 2011–12
(detail)
The EY Exhibition:
Sonia Delaunay
Sonia Delaunay (1885–1979), die Frau
von Robert Delaunay, war eine Schlüsselfigur in der Pariser Avantgarde.
Die Tate Modern präsentiert die erste
Retrospektive in Grossbritannien. Die
Ausstellung bietet eine radikale Neubewertung der Bedeutung Delaunays als
Künstlerin für das zwanzigste Jahrhundert. Die Ausstellung zeigt, wie sich
Sonia Delaunay dem Experimentieren
mit Farbe und Abstraktion widmete
und ihre Ideen mit verschiedensten
Materialien und Medien wie Leinwand,
Wandteppiche, Textilien, Mosaik und
Mode umsetzte.
1941 malte der damals 23-jährige Jacob
Lawrence eine Serie von 60 Bildern mit
Textelementen über die grosse Migrationswelle der USA, als ab 1915 über
Jahrzehnte hinweg Tausende schwarzer
Amerikaner aus dem eher ländlichen
Süden in den urbanen Norden zogen.
Diese Bilderserie gilt als wichtiger
Beitrag der Historienmalerei. Das
MoMA nutzt die Gelegenheit, um das
Thema Migration breit zu diskutieren:
Jacob Lawrences Werk wird ergänzt
mit damaligen Zeitzeugen aus dem
Bereich der Lyrik, der Musik und der
Fotografie.
43
Schwarzwaldallee 171
4058 Basel / Schweiz
+41 61 312 32 00
[email protected]
www.beurret-bailly.com
Katalog online:
www.beurret-bailly.com
B A S E L N
O
I
T
K
U
A I 2 0 15
0 . J U N 3. – 18. Juni 2
H
VORB ESIC
TIG U NG 1
Artinside
TURI SIMETI (*1929), Un ovale bianco, 1968
Acryl auf Leinwand, 132 × 132 cm
GÜNTHER UECKER (*1930), Garten, 1986
Steine und Sand auf Holz, 90 × 90 cm
Antikenmuseum Basel
St. Alban-Graben 5, CH-4010 Basel
+41 61 201 12 12
www.antikenmuseumbasel.ch
Öffnungszeiten | Opening Hours
Di–So 10–17 | Mo geschlossen
tue–sun 10 am–5 pm | closed on mon
Während / during Art Basel
Das Antikenmuseum beherbergt eine
Station des Art Parcours. Das Bistro und
das Museum sind wie folgt geöffnet:
17.6. | 10 – 22h
18.6. | 10 – 22h
19.6. | 10 – 22h
20.6. | 10 – 24h (Art Parcours Night)
21.6. | 10 – 19h
Eintritt gratis / free entry
44
Eintrittspreise | Tickets
Erwachsene | adults
Gruppen ab 10 pers.
Groups over 10 pers.
Personen unter 20 Jahren
Persons under 20 Years
Kinder unter 13 Jahren
Children under 13 years
Studierende | students
Museums-Pass-Musées
Colour Key
Schweizer Museumspass
HeK (Haus der elektronischen Künste Basel)
Immer in Bewegung:
Der Skulpturensaal ist neu eingerichtet.
Die Abteilung Orient, Zypern und frühes
Griechenland ist bis auf Weiteres geschlossen. Die Ägyptenabteilung ist ab
dem 28. Juni 2015 geschlossen. Wir bereiten die Ausstellung «Der versunkene
Schatz. Das Schiffswrack von Antikythera» vor. Eröffnung am 27.9.15.
Always on the move:
The Oriental department is closed for the
time being. The Egyptian hall will be closed
from June 28, 2015.
We are preparing the exhibition:
«The Sunken Treasure. The Antikythera
shipwreck».
Open from September 27, 2015.
CHF10.–
CHF 8.–
CHF 8.–
CHF 5.–
CHF 5.–
gratis
free
CHF5.–
gratis
gratis
gratis
Film Still, Tobias Revell, New Mumbai, Video 2012
Poetics and Politics of Data
29.05.2015 – 30.08.2015
Freilagerplatz 9,
CH-4142 Münchenstein/Basel
+41 61 283 60 50 | www.hek.ch
Vernissage / Opening 28.05.2015, 19h
Öffnungszeiten | Opening Hours
Mo/Di geschlossen | Mi–So 12–18 h
mon/tue closed | wed–sun 12–6 pm
Während / during Art Basel
Di-So, 12–20 h | Mi 10–20 h
Tue–sun 12 am – 8pm | wed 10 am–8 pm
Führungen | Guided Tours
Jeden Sonntag findet ein einführender
Rundgang durch die aktuelle Ausstellung statt. Beginn jeweils 15 Uhr, es
ist keine Anmeldung erforderlich, die
Führungen sind kostenlos.
Every sunday at 3pm. Free admission.
Führungen | Guided Tours
Öffentliche Führungen finden Sie in
unserer Agenda auf:
www.antikenmuseumbasel.ch
For public tours please check our website:
www.antikenmuseumbasel.ch
Ticketpreise | Tickets
Erwachsene / adults reduziert /reduced
Gruppen ab 10 Personen Groups (from 10 pers.)
CHF
CHF
CHF
CHF
9.–
6.–
6.–
6.–
Die Ausstellung «Poetics and Politics of
Data» reflektiert das Leben in einer zunehmend von Daten gesteuerten Welt.
Täglich generiert jeder von uns eine nahezu unfassbare Anzahl von Daten. Jede
Aktion im Internet hinterlässt digitale
Spuren. Ausgehend von den Phänomenen «Big Data» und «Datamining»,
also der Auswertung von Daten, werden
künstlerische Positionen präsentiert, die
den kontinuierlichen Datenstrom in unterschiedlicher Weise – von netzbasierten Installationen bis hin zu grafischen
Datenvisualisierungen – anschaulich
machen und die Ambivalenz des Lebens
in einer «datifizierten» Welt kritisch
hinterfragen.
Kloster Schönthal
Museum der Kulturen Basel
CH-4438 Langenbruck / BL
Tel +41 61 706 76 76
[email protected]
www.schoenthal.ch
Münsterplatz 20, 4051 Basel | Tel +41 61 266 56 00
www.mkb.ch | [email protected]
Opening Hours
Fri 2 pm–5 pm
Sat/Sun 11 am–6 pm
mon–thu closed
Öffnungszeiten
Fr 14–17 h
Sa/So 11–18 h
Mo-Do geschlossen
Eintrittspreise
Erwachsene Studenten Familien Gruppen ab 6 CHF 10.–
CHF 8.–
CHF20.–
CHF 8.–
Die private Stiftung unterhält das
Baudenkmal und die Landschaft ohne
Artinside Subventionen.
Tickets
Adults
Students
Families
Groups up to 6
CHF10.–
CHF 8.–
CHF20.–
CHF 8.–
The private Foundation maintains the
ancient monument and the landscape
without aid payments.
Öffnungszeiten
Di–So 10–17 h | Jeden ersten Mittwoch
im Monat 10–20 h
Opening Hours
Tue–Sun 10 am–5 pm | First wednesday of each month 10 am –8 pm
Während der Art Basel
Di–So, 10–17 h
During Art Basel
Tue–sun, 10 am – 5 pm
Eintrittspreise
Erwachsene CHF 16.–
Jugendliche 13–19 Jahre
CHF 5.–
Personen in Ausbildung CHF 5.–
IV und Gruppen (ab 10 Pers) CHF 11.–
Eintritt frei für alle:
Happy Day: 1. Sonntag im Monat
Happy Hour: letzte Öffnungsstunde Di–Sa
Führungen
Jeden Sonntag 11–12 h, kostenfrei
Tickets
Adults
CHF16.–
Adolescents 13 to 19
CHF 5.–
Students
CHF 5.–
Disabled/
Groups (at least 10 pers) CHF 11.–
Free Admission For All:
Happy day: First Sunday of the month
Happy hour: last opening hour Tue-Sat
Guided Tours: Every Sunday,
11 am-noon, free of cost
Kunst Raum Riehen
Museum Frieder Burda, Baden-Baden
Kunst Raum Riehen
Im Berowergut, Baselstrasse 71
CH-4125 Riehen | Tel. +41 61 641 20 29
Meris Angioletti, Golden, Brown and Blue, 2013
Nietzsche, Cyclists and Mushrooms
Sprache in der zeitgenössischen Kunst
bis 28. Juni 2015
Kuratiert von Heidi Brunnschweiler.
Der sogenannte Pictorial Turn in der
Kulturtheorie (W.J.T. Mitchell) leitete zu
Beginn der 1990er-Jahre eine Wende zum
Bild ein. Nach Jahren der Vorherrschaft
des Sprachlichen wurde eine Aufwertung
des Bildes als Erkenntnisgrösse verlangt.
Fortan standen Kunstformen, die mit
vorzüglich visuellen Mitteln operierten,
im Zentrum. Heute, zwanzig Jahre später,
lässt sich eine verstärkte Beschäftigung
mit Sprache in der Gegenwartskunst
beobachten. Gattungsgrenzen sind
durchlässig geworden, was text- und
bildbasierte Praktiken gleichberechtigt
auftreten lässt. Die Ausstellung geht unterschiedlichen Verwendungsweisen von
Sprache in der Gegenwartskunst nach
und fragt nach dem möglichen Einfluss
der pikturialen Wende.
Öffentliche Führungen | Guided Tours
[email protected]
www.kunstraumriehen.ch
Sa, So und Feiertage
11 und 15 h, Mi 16 h
sat, sun and legal holidays
11 am and 3 pm, wed 4 pm
Öffnungszeiten | Opening Hours
Mi–Fr 13–18 h | Sa/So 11–18 h
Wed–Fri 1 am–6 pm | Sat/Sun 11 am–6 pm
Private Führungen | Private Guided
Tours
Eintritt frei | free entry
+49 7221 39898-38
[email protected]
Nietzsche, Cyclists and Mushrooms
bis 28. Juni 2015
Sprache in der zeitgenössischen Kunst
nach der ikonischen Wende
Mit Meris Angioletti, Dominique Koch,
Salomé Voegelin & David Mollin
Busch, Serkin, Reger, Riehen
01. August bis 06. September 2015
Die Ausstellung wird veranstaltet im
Zusammenhang mit dem Musikfestival
«Klangraum Riehen Marlboro»
(23.08.2015 -31.08.2015)
Audioguide
deutsch und französisch
german and french
€ 4.–
45
Lichtentaler Allee 8b, D-76530 BadenBaden | Tel. +49 7221 39898-0
[email protected]
www.museum-frieder-burda.de
Öffnungszeiten | Opening Hours
Di–So 10–18 h, Mo geschlossen
tue–sun 10 am–6 pm, mon closed
Eintrittspreise | Tickets
Erwachsene | adults
Reduziert | reduced
€ 12.–
€ 10.–
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Vitra Design Museum
Hans-Thoma-Strasse 2-6 | D-76133 Karlsruhe | Tel +49 721 926 33 59
[email protected] | www.kunsthalle-karlsruhe.de
Charles-Eames-Str. 2 | D-79576 Weil am Rhein | Tel +49 76 21 702 32 00
[email protected] | www.design-museum.de
Öffnungszeiten
Täglich 10–18 h
Mo geschlossen
Opening Hours
Daily 10 am–6 pm,
Mon closed
Eintrittspreise
Eintritt Museum regulär
Ermässigt Schüler
Familien
Tickets
Admission museum regular
Reduced
Students
Families
€ 12.–
€ 9.–
€3.–
€24.–
Opening Hours
Daily 10 am–6 pm
Öffnungszeiten
täglich 10–18 h
€ 12.–
€9.–
€ 3.–
€24.–
Führungen
Siehe Webseite
Guided Tours
See website
Anreise
Mit der Strassenbahn: ab Hauptbahnhof
S1, S11, 2, 3, 4, 6 bis Haltestelle Herrenstrasse oder Europaplatz, 3 Min. Fussweg
Getting There
By tramway: from central station S1,
S11, 2, 3, 4, 6 to tram stop Europaplatz
or Herrenstrasse, 3 min. walk left
Eintrittspreise
Eintritt Museum Ermässigt € 10.–
€ 8.–
Tickets
Admission museum
Reduced
€ 10.–
€8.–
Führungen
Auf Deutsch Sa/So 11 h
Architekturführungen:
Täglich Deutsch 11, 13 und 15 h
Guided Tours
In German sat/sun 11 am
Architectural Tours:
English daily 12 am and 2 pm
Anreise
Ab Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen:
Linie 8 bis Haltestelle «Weil am Rhein
Bahnhof/Zentrum». Bus No 55, «Vitra»
Getting There
From Bahnhof Basel SBB, Barfüsserplatz, Claraplatz, Kleinhüningen: Line
8 to station «Weil am Rhein Bahnhof/
Zentrum». Bus No 55, «Vitra»
Artinside
46
Kunsthalle Basel
Fondation Fernet Branca
Steinenberg 7, Basel | Tel +41 61 206 99 00
www.kunsthallebasel.ch
2, Rue du Ballon, F-68300 Saint-Louis | Tel.+33 38 969 10 77
www.fondationfernet-branca.org
Öffnungszeiten
Di/Mi/Fr 11–18 h, Do 11–20.30 h
Sa/So 11–17 h
Während der Art Basel
Mo–Di, Do–So 10–20 h
Mi 10–22 h
Opening Hours
tue/wed/fri 11 am–6 pm,
thu 11am–8.30 pm | sat/sun 11 am–5 pm
During Art Basel
mon–tue, thu–sun 10 am–8 pm
wed 10 am–10 pm
Öffnungszeiten
Opening Hours
Mi-So 13–18 h, Mo und Di geschlossen
Während der Art Basel
Mo–So, 9–18 h
wed–sun 1 pm–6 pm, mon/tue closed
During Art Basel
mon–sun, 9–18 h
Eintrittspreise
Tickets
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF12.–
Ermässigt
CHF8.–
inkl. S AM (Schw. Architekturmuseum)
Tickets
Adults
CHF12.–
Reduced
CHF8.–
incl. S AM (Swiss Museum of Architecture)
Erwachsene
€ 8.–/6.–
Kinder unter 18 Jahren gratis
Adults
€ 8.–/6.–
Free admission for children
under 18 years
Führungen
Jeden Sonntag 15 h
An einigen Donnerstagen finden
Führungen in Englisch statt.
Guided Tours
Every sunday at 3 pm
Guided tours in English will be held on
a few Thursdays.
▲
▲
▲
Französisch und Deutsch auf Anfrage
Guided Tours
In French and English on demand
Messeplatz
13 14
11
Führungen
Tram Nr. 6
▲
▲
▲
1
9
10
Bus Nr. 55/Tram Nr. 8
Badischer Bahnhof
Claraplatz
Schifflände
Wettsteinplatz
2
Marktplatz
4
Münsterplatz
Museen | Museums
3
5
Aeschenplatz
Artinside
7
▲
Tram Nr. 11
8
▲
Tram Nr. 11
12
▲
Bahnhof SBB
Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012
6
Barfüsserplatz
1 Fondation Beyeler
2 Museum Tinguely
3 Museum für Gegenwartskunst Basel
4 Museum der Kulturen Basel
5 Kunsthalle Basel
6 Antikenmuseum Basel
7 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel
8 Schaulager, Münchenstein, BL
9 Kunstraum Riehen
10Vitra Design Museum/D
11 Fondation Fernet Branca/F
12Kloster Schoenthal
13 Museum Frieder Burda/D
14Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D
Credits | Titelseite: Haroon Mirza, A Chamber for Horwitz; Sonakinatography Transcriptions in Surround Sound, 2015
(Detail), Courtesy hrm199 Ltd.; Photo: David Bebber | Bei einem Teil der Auflage: Marlene Dumas, The Painter, 1994, The
Museum of Modern Art, New York, fractional and promised gift of Martin and Rebecca Eisenberg, © Marlene Dumas,
Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich |
Inhaltsverzeichnis: Museum Tinguely: Haroon Mirza, The System, 2014, Masse variabel, Ephemera einer Eileen GrayAusstellung aus dem Irish Museum of Modern Art, Courtesy of the artist and The Irish Museum of Modern Art; Photo:
Davey Moore | Schaulager: John Baldessari, Two Suitcases (Blue), Six Advocates, 1990, Emanuel Hoffmann-Stiftung,
Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Courtesy of John Baldessari, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche
Kunstsammlung Basel | Fondation Beyeler: Amy - Blue, 2011, National Portrait Gallery, London, Ankauf 2011, © Marlene Dumas, Foto: Alex Delfanne | Kunstmuseum Basel: Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter» im Museum für
Gegenwartskunst, Foto: Julian Salinas | Kunsthalle Basel: Anicka Yi, The Easy Way to Quit New York, 2013 | Kloster
Schönthal: Not Vital, Naked Animal with Roof (on its Head), 2010, Photograph: Eric Gregory Powell | HeK - Haus der
elektronischen Künste Basel, Christopher Baker, HELLO WORLD! OR: HOW I LEARNED TO STOP LISTENING AND LOVE
THE NOISE, 2008 | Museum Frieder Burda: Heinz Mack, Grosses Sandrelief (Algerische Wüste), 1976, Fotografie, Besitz
des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015; Foto: Thomas Höpker | Fondation Fernet Branca: Claire Morgan, Nipple,
2012, Photo: Claire Morgan |
S.6–7 Haroon Mirza, An_Infinato, 2009, Masse variabel, Mixed Media, darunter ungeschnittenes Videomaterial aus Memory Bucket (2003) von Jeremy Deller und Schnittreste aus Cycles #1 (1972/1977), 16 mm-Film von Guy Sherwin, Arts
Council Collection, Southbank Centre, London; Photo: Ken Adlard | S.8 Haroon Mirza, Bitbang Mirror, 2015, Untitled
(2013) von Anish Kapoor, LEDs, Arduino, Lautsprecher, Verstärker, Courtesy of the artists; Photo: David Bebber | S.9 Haroon Mirza, Duet for a Duo, 2015 (Detail), Masse variabel, Flexibles Photovoltaikpanel, LEDs, Arduinos, Steinlautsprecher, temporär mit Untitled (um 1940) von Alexander Calder, Ventilator, Ohne Titel, Radio-Skulptur (1962) und Radio
Stockholm, Radio-Skulptur (1966) von Jean Tinguely, Courtesy hrm199 Ltd.; Photo: David Bebber | S.10 Mattia Bosco und
Haroon Mirza, Standing Stones, 2015, Zwei Steine, Solarpanele, LEDs, LED-Treiber, Arduino, Lautsprecher, Courtesy the
artists; Photo: Luca Peruzzi | S.11 links: Gaia Fugazza und Haroon Mirza, Fuji, 2014, Glas, LEDs, Fischernetz, Farbe, Kabel
Private Collection; Photo: hrm199 Ltd., S.11 rechts: Alexander Calder, Untitled, um 1940, Stehendes Mobile, Metallblech,
Draht, Farbe, Photo Credit: Courtesy of Calder Foundation, New York / Art Resource, New York © 2015, ProLitteris, Zürich
| S.12 Robert Delaunay, La Tour Eiffel, 1910-1911, Öl auf Leinwand, 195.5 x 129 cm, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum
in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel | S.13 links: Salvador
Dalí, Girafe en feu, um 1936/1937, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, ©
Salvador Dalí, Fundació Gala-Salvador Dalí / 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung Basel | S.13 rechts: Joseph Beuys, Schneefall, 1965, 32 Filzdecken über drei Tannenstämmen, Emanuel HoffmannStiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, Foto: Martin P. Bühler, Öffentliche Kunstsammlung
Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich | S.14 oben: Jeff Wall, Boy falls from tree, 2010, Farbfotografie, Ed. 2/2 + 1 AP, Emanuel
Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2012, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Jeff Wall |
S.14 unten: Katharina Fritsch, Oktopus, 2006/2009, Ed. 1/3, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Geschenk der Präsidentin 2009,
Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, ProLitteris, Zurich, Foto: © Ivo Faber / 2015, ProLitteris,
Zurich | S.14 unten rechts: Elizabeth Peyton, Swan (Leonardo di Caprio), 1998, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum
in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Elizabeth Peyton, Foto: Tom Bisig | S.15 oben: Bruce Nauman, Plaster Steps,
1997-1998, Emanuel Hoffmann-Stiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © Bruce Nauman / 2015,
ProLitteris, Zurich, Foto: © Michael Tropea, Chicago | S.15 unten: David Claerbout, Oil workers (from the Shell company
of Nigeria) returning home from work, caught in torrential rain, 2013, 1-Kanal-Videoinstallation, Emanuel HoffmannStiftung, Depositum in der Öffentlichen Kunstsammlung Basel, © 2015, Pro Litteris, Zurich | S.16–17 Marlene Dumas,
The Teacher (Sub A), 1987, Privatsammlung, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.18 Marlene
Dumas, Broken White, 2006, Courtesy Gallery Koyanagi, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich |
S.19 Marlene Dumas, The Widow, 2013, 2 Teile, Defares Collection, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris,
Zürich | S.20 Marlene Dumas, Missing Picasso, 2013, Courtesy Zeno X Gallery, Antwerpen, © Marlene Dumas, Foto: Peter
Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.21 Marlene Dumas, For Whom the Bell Tolls, 2008, The Rachofsky Collection and the
Dallas Museum of Art through the DMA/amfAR Benefit Auction Fund, © Marlene Dumas, Foto: Peter Cox, © 2015, ProLitteris, Zürich | S.22–23 Installationsansicht Calder Gallery III, Fondation Beyeler, Riehen / Basel, Works of art © 2014 Calder
Foundation, New York / Artists Rights Society (ARS), New York , Foto: Jean-Jacques Nobs |
▲
▲
6
8
Impressum.
Artinside – Das Museumsmagazin der Region Basel
Herausgeber: Matthias Geering
Chefredaktion | Artdirection | Produktion: Sibylle Meier
Lauftext Meier Geering, Oberwilerstrasse 69, CH-4054 Basel
Korrektorat: Lesley Paganetti, Basel
[email protected] | www.artinside.ch
Ausgabe Sommer 2015 | Erscheint drei Mal jährlich
Die nächste Ausgabe erscheint am 23. September 2015
Auflage 170 000 Exemplare
Bildbearbeitung/Druck: Vogt-Schild Druck, Derendingen
Ein Teil der Auflage ist der Basler Zeitung und
einem Teil der Badischen Zeitung
vom 3. Juni 2015 beigelegt
Jahresabo Schweiz: CHF 20.–
Jahresabo EU: Euro 20.–
ISSN 1660-7287
S.24 Alexandra Bachzetsis, «Gold», 2004, Meyer Riegger (Berlin, Karlsruhe) and kurimanzutto (Mexico City), Courtesy
the artist and the galleries | S.25 oben Anicka Yi, first published in Artforum International 53, no. 7, March 2015 | S.25
unten: Vincent Fecteau, Untitled, 2012, Courtesy of the artist and Galerie Buchholz, Berlin/Cologne | S.26–27 Ausstellungsansicht «Cézanne bis Richter», Museum für Gegenwartskunst Basel, Foto: Julian Salinas | S.28 Ausstellungsansicht
«Holbein. Cranach. Grünewald», Museum der Kulturen Basel, Foto: Julian Salinas | S.30 Frank Stella, West Broadway,
1958, Kunstmuseum Basel, © 2015 ProLitteris, 8033 Zürich | S.31 Installationsansicht zu Martin Boyce, Mobile (For 1056
Endless Heights), 2002, Umgeänderte Jacobsen-Stühle der Serie «7», Sammlung Haubrok, Berlin | S.32 Not Vital, Naked
Animal with Roof (on its Head), 2010, Photograph: Eric Gregory Powell | S.35 oben: Marc Lee, Pic Me, Online Projekt,
2014, | S.35 unte: Kristin Lucas, Air on the Go (2015), Foto: Vincianne Verguethen, courtesy xpo gallery, Paris | S.36 Heinz
Mack, Radiales Doppel-Relief, 1958, Besitz des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 | S.37 Heinz Mack, Weisses Relief,
1954, Besitz des Künstlers © VG Bild-Kunst, Bonn 2015 | S.39 oben: Claire Morgan, Nipple, 2012, Foto: Claire Morgan, Fondation Fernet Branca/F | S.39 unten links: Bernard Frize, Solitaire 5, 1999, Foto: André Morin, S.39 unten rechts: Günter
Umber, Ensemble, 2013, Foto: Alistair Overbruck | S.40 Hans Schärer, Madonna, 1969, © Erben Hans Schärer/ProLitteris,
Zürich 2015 | Max Gubler, Doppelbildnis mit Katze, um 1952. © Eduard, Ernst und Max Gubler-Stiftung, Zürich | Annatina Graf, | Beni Bischof, «DUDE I DUNNO WHY BUT I LIKE YOUR MESS», 2015 | S.41 Christian Andersen, Self Portrait /
Living Fossil, 2013 | Hans Brändli, Ohne Titel, 2004 | William Kentridge, Untitled VI, Skulptur aus Bronze, 2007 | Osman
Bozkurt, Marks of Democracy / Portraits of the Voters, 2002, © Osman Bozkurt | S.42 Pablo Picasso: Bust of a Woman,
1953, © Succession Picasso / Pro Litteris 2015 | Doug Aitken - Song 1 (excerpt 3), Videostill, 2012 | William Hogarth, Der
Weg einer Dirne – Leichtfertigkeit. 1732 | Phillip Toledano, Tiana, 2008 aus der Serie A New Kind of Beauty | S.43 Sonia
Delaunay, Prismes electriques, 1914, Centre Pompidou Collection, MNAM / Cci, Paris, © Pracusa 2013057 | Douglas Kirkland, Audrey Hepburn – In Courreges Paris, 1965 | Jacob Lawrence. The Migration Series. 1940-41. Panel 40: The migrants
arrived in great numbers. The Museum of Modern Art, New York. © 2015 The Jacob and Gwendolyn Knight Lawrence
Foundation, Seattle | Agnieszka Kurant, Phantom Library, 2011–12 (detail). © Agnieszka Kurant. Photo: Jean Vong. Courtesy Tanya Bonakdar Gallery, New York | S.45 Vitra Design Museum, Foto: © Vitra Design Museum, Mark Niedermann |
S.49 Schaulager-Aussenansicht, Foto: Ruedi Walti, Basel, Bibliothek, Foto: Tom Bisig, Basel, Bookshop, Foto: Tom Bisig,
Basel | Museum Tinguely Aussenansicht, Foto: (c) Museum Tinguely Basel, Roland Schmid | S.50 Museum Tinguely: Ben
Vautier, Zufall oder Kunst, 2014, Sammlung des Künstlers, © 2015 ProLitteris, Zürich | Kunstmuseum Basel: Cy Twombly,
Untitled, 1961 (Roma), Daros Collection Schweiz | Fondation Beyeler: Kasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition, 1915, Fondation Beyeler, Riehen/Basel, Sammlung Beyeler, Foto: Robert Bayer, Basel .
Bus Nr. 55 ab Claraplatz, Bad. Bahnh.
Tram Nr. 8 ab SBB, Clarapl., Barfüsserpl.
5
Tram Nr. 6 ab City, Claraplatz, Messeplatz
7
Bus Nr. 604 ab Schifflände
Geodaten Kanton-Basel-Stadt, 11. 12.2012
Stadtplan
City Map Basel
links/left
Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB
3
Tram Nr. 11 ab Bahnhof SBB
2
47
1
4
Museen | Museums
1 Fondation Beyeler, Riehen
2 Schaulager, Münchenstein/BL
3 HeK – Haus der elektronischen Künste Basel
4 Kunstraum Riehen
5 Vitra Design Museum, Weil am Rhein/D
6Museum Frieder Burda, Baden-Baden/D
7 Fondation Fernet Branca, St. Louis/F
8 Kloster Schoenthal
9 Staatliche Kunsthalle Karlsruhe/D
Artinside
▲
12
48
Museum für Gegenwartskunst Basel Fondation Beyeler
www.kunstmuseumbasel.ch | [email protected]
St. Alban-Rheinweg 60, CH-4010 Basel | Tel +41 61 206 62 62
www.fondationbeyeler.ch | [email protected]
Baselstrasse 101 | CH-4125 Riehen | Tel +41 61 645 97 00
Ausstellungen | Exhibitions
Joseph Beuys | bis/up to 31.01.2016
Cézanne bis Richter – Meisterwerke
aus dem Kunstmuseum Basel | bis/up to 21.02.2016
Martin Boyce | bis/up to 16.08.2015
Frank Stella – Malerei & Zeichnung | bis/up to 30.08.2015
Öffnungszeiten
Mo–So 10–18 h, Mi 10–20 h
Im Juni: Mo-So 9–18 h, Mi 9–20 h
Während der Art Basel: 9–19 h
Öffnungszeiten
Di–So 10–18 h, Mo geschlossen
Während der Art Basel
Mo–So 10–18 h
Eintrittspreise
Bis 31.12.2015
Freier Eintritt für alle
Führungen
Tel. +41 61 206 63 00
[email protected]
Opening Hours
Tue–Sun 10 am–6 pm, Mon closed
During Art Basel
Mon–Sun 10 am–6 pm
Tickets
Until 31.12.2015
Free entry for all
Guided Tours
Tel. +41 61 206 63 00
[email protected]
Sonderveranstaltungen
Tel. +41 61 206 62 56
Special Events
Tel. +41 61 206 62 56
Anreise
Ab Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 Richtung
Riehen bis Haltestelle Kunstmuseum
(ca. 4 Minuten)
Ab Badischer Bahnhof: Tram Nr. 2
Richtung Binningen bis Haltestelle
Kunstmuseum (ca. 6 Minuten).
Zu Fuss der Beschilderung folgend ->
St. Alban-Vorstadt -> Mühlenberg ->
St. Albanrheinweg Nr. 60 (ca. 10 Min.).
Getting There
From Bahnhof SBB: Tram No. 2, direction Riehen, Tram stop Kunstmuseum
(approx. 4 min.)
From Badischer Bahnhof: Tram No. 2,
direction Binningen, Tram stop
Kunstmuseum (approx. 6 min.)
Follow the signs on foot: St. AlbanVorstadt -> Mühlenberg -> St. Albanrheinweg No. 60 (approx. 10 min.).
Bistro Kunstmuseum Basel
Das Bistro Kunstmuseum bleibt geöffnet.
The Bistro of the Kunstmuseum remains open
Öffnungszeiten | Opening hours
Mo/Mon –
​ Fr/Fri 9 – 15 h
bistrokunstmuseumbasel.ch
St. Alban-Graben 16, CH-4051 Basel
Tel +41 61 271 55 22
Bibliothek | Library Kunstmuseum Basel
Di/Tue – Fr/Fri 10 – 18 h | Sa/Sat 10 – 17 h
Die Bibliothek bleibt während der Sanierung geöffnet und beherbergt zusätzlich
einen Satelliten der Buchhandlung sowie
Postkarten und Informations-Material.
The Library remains open and will host a
satellite salesroom of the bookshop as well
as postcards and information materials.
Artinside St. Alban-Graben 10, Basel | +41 61 206 62 70
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF 28/25.–
IV/Gruppen ab 20 Personen CHF20.–
Studenten bis 30 Jahre
CHF 12.–
Jugendliche 11–19 Jahre
CHF 6.–
Familienpass CHF50.–
Jeden Montag von 10 bis 18 Uhr und
mittwochs von 17 bis 20 Uhr vergüns­
tigte Eintrittspreise (ausser Feiertage)
Führungen
Mo–So öffentliche Überblicksführungen
in deutscher Sprache.
Sporadisch sonntags in französischer
und englischer Sprache.
[email protected]
www.fondationbeyeler.ch/agenda
+41 61 645 97 20
Anreise
Tram Nr. 6 (ab Innenstadt und Badischem Bahnhof), Tram Nr. 2 (ab Bahnhof
SBB) mit Umsteigen bei der Haltestelle
Messeplatz auf Tram Nr. 6. Mit Bahn ab
Basel SBB und Badischem Bahnhof nach
Riehen.
Fondation Beyeler Shop
Restaurant Berower Park
Täglich 9–18 h
Mi auch abends geöffnet
Daily 9 am–6 pm
Wednesday longer hours
in the evening
Tel +41 61 645 97 70
Opening Hours
Mon–Sun 10 am–6 pm, Wed 10 am–8 pm
In June: Mon–Sun 9 am–6 pm,
Wed 9 am–20 pm
During Art Basel: 9 am–7 pm
Tickets
Adults
CHF 28/25.–
Disabled/Groups 20 CHF20.–
Students up to 30 years
CHF 12.–
Adolescents 11–19 years
CHF 6.–
Family pass
CHF50.–
Monday from 10 am to 6 pm and
Wednesday from 5 pm to 8 pm reduced
admission rates (except holidays)
Guided Tours
For information regarding guided tours
in English on Sundays visit
[email protected]
www.fondationbeyeler.ch/agenda
+41 61 645 97 20
Getting There
Tram No. 6 (from City and Badischer
Bahnhof), Tram No 2 (from Bahnhof
SBB) with a change stop Messeplatz to
Tram No. 6. By railway from Basel SBB
and Badischer Bahnhof to Riehen.
+41 61 645 97 25
+41 61 645 97 56
shop.fondationbeyeler.ch
[email protected]
49
Museum Tinguely
Schaulager
www.tinguely.ch | [email protected]
Paul Sacher-Anlage 1 | CH-4002 Basel | Tel +41 61 681 93 20
www.schaulager.org | [email protected]
Ruchfeldstrasse 19 | CH-4142 Münchenstein/Basel | Tel +41 61 335 32 32
Öffnungszeiten
Di–So 11–18 h, Mo geschlossen
Während der Art Basel
Mo–So 9–19 h
Opening Hours
Tue–Sun 11 am–6 pm, mon closed
During Art Basel
Mon–Sun 9 am–7 pm
FUTURE PRESENT
Emanuel Hoffmann-Stiftung
Zeitgenössische Kunst von der
Klassischen Moderne bis heute
13. Juni 2015 – 31. Januar 2016
FUTURE PRESENT
Emanuel Hoffmann Foundation
Contemporary Art from Classic
Modernism to the Present Day
June 13 2015 – January 31 2016
Eintrittspreise
Erwachsene
CHF18.–
Schüler, Studenten,
Lehrlinge, IV
CHF 12.–
Gruppen ab 12 Personen
CHF 12.–
Kinder/Jugendliche
bis 16 Jahre
freier Eintritt
Schulklassen inkl. B
­ egleitpersonen
haben nach telefonischer Voranmeldung
freien Eintritt: +41 61 681 93 20
Tickets
Adults
CHF18.–
Students, senior citizens
CHF 12.–
Groups 12 persons or more CHF 12.–
Children up to 16
free admission
Free entrance for school groups
attended after reservation:
+41 61 681 93 20
Öffnungszeiten während
der Ausstellung
Di, Mi, Fr 10–18 h | Do 10–20 h
Sa und So 10–18 h | Mo geschlossen
Opening Hours During Exhibition
Tue, Wed, fri 10 am–6 pm |Thu 10 am–8 pm
Sat and Sun 10 am–6 pm | Mon closed
Während der Art Basel
Mo/Di 15.–16. Juni, 10–20 h
Mi 17. Juni, 12–20 h | Do 18. Juni, 10–20 h
Fr/Sa 19.–20. Juni, 10–20 h
So 21. Juni, 10–18 h
During Art Basel
Mon–Tue June 15–16, 10 am–8 pm
Wed June 17, 12 noon–8 pm
Thu June 18, 10 am–8 pm
Fri–Sat June 19–20, 10 am–8 pm
Sun June 21, 10 am–6 pm
Führungen
Öffentliche Führungen in deutscher Sprache: So 11.30 h | Private Führungen auf
dt., engl., frz. und ital.: +41 61 681 93 20
Guided Tours
Open guided tours in German
Sun 11.30 am | Private guided tours in
English, German, French and Italian:
+41 61 681 93 20
Eintrittspreise
Ticket für drei Eintritte (nicht übertragbar)
Regulär | Reduziert
CHF 18.–| 12.–
Dauereintritt regulär
CHF30.–
Reduziert
CHF22.–
Tickets
Tickets for three visits (not transferable)
Regular | Reduced
CHF 18.– | 12.–
Permanent admission regular CHF30.–
Reduced
CHF22.–
Workshops and Kinderclub
+41 61 688 92 70
Führungen
Tel. +41 61 335 32 32 | [email protected]
Guided Tours
Tel. +41 61 335 32 32 | [email protected]
Getting There
From Bahnhof SBB: Tram No 2 to Wettsteinplatz, Bus No. 31 or 38 to Museum
Tinguely. From Badischer Bahnhof:
Bus No. 36.
Freeway: Exit Basel Wettstein/Ost
Anreise
Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 11 Richtung
Aesch bis Schaulager (ca. 10 Minuten)
Autobahn: Autobahn A2/A3 von Bern/
Luzern/Zürich bzw. von Basel/Deutschland. Ausfahrt Delémont/Muttenz/
Dreispitz-Freilager.
Getting There
Take tram No. 11, bound for Aesch, at the
Swiss Railway Station SBB to Schaulager
stop (approx. 10 min.)
By car: A2/A3 coming from Berne/Lucerne/Zurich or from Basel/Germany/
France. Take the Delémont/Muttenz/
Dreispitz-Freilager exit.
Workshops und Kinderclub
+41 61 688 92 70
Anreise
Vom Bahnhof SBB: Tram Nr. 2 bis Wettsteinplatz; Bus Nr. 31 oder 38 Richtung
Habermatten bis Museum Tinguely.
Vom Badischen Bahnhof: Bus Nr. 36.
Autobahn: Ausfahrt Basel Wettstein-Ost,
Parkplatz unter der Autobahnbrücke.
Das Schaulager ist primär einem wissenschaftlichen Fachpublikum, der Lehre
und Forschung vorbehalten. Während
Ausstellungen und Veranstaltungen ist
das Schaulager auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Intended primarily for an expert audience,
Schaulager is open to researchers, scholars
and students. During exhibitions and special
events, Schaulager is open to the public.
Geniessen Sie einen idyllischen Rheinspaziergang mit anschliessendem Museumsbesuch.
Das Museumsbistro «Chez Jeannot» ist schon aufgrund seiner Aussicht einen Besuch wert.
Museumsbistro Chez Jeannot
Das Restaurant «Chez Jeannot» liegt
direkt an der Rheinpromenade.
Öffnungszeiten | Opening hours
Di–So 10–18 h | Tue to Sun 10 am–6 pm
Reservationen | Reservations
Tel +41 61 688 94 58
Privat- und Sonderanlässe auf Anfrage
Private and special events on demand
Lesesaal | Reading Room
Bibliothek | Library
Öffnungszeiten | Opening hours
Mo bis Do, 9–13 h, 14–17 h
Mon to Thu, 9 am–1 pm, 2 pm–5 pm
Auf Anmeldung | By appointment
Tel. +41 61 335 32 32
[email protected]
Artinside
Buchladen | Bookshop
Das nächste Artinside erscheint am 23. September 2015 mit diesen Themen
50
Ben Vautier, Zufall oder Kunst, 2014
Kasimir Malewitsch, Suprematistische Komposition, 1915
Museum Tinguely
21.10.2015 – 24.01.2016
Museum für Gegenwartskunst
Basel
Fondation Beyeler
04.10.2015 – 17.01.2016
Ben Vautier.
Ist alles Kunst?
29.08.2015 – 17.01.2016
Von Bildern. Strategien der
Aneignung
Auf der Suche nach 0,10 –
Letzte futuristische Ausstellung
der Malerei
Ben Vautier ist seit den späten 1950erJahren als Künstler, Performer, Organisator und Erfinder in Sprache und Kunst
präsent. Er gehört zu den Pionieren von
Fluxus in Europa und war enger Mitstreiter der Künstler der École de Nice –
mit César, Arman, Yves Klein und anderen.
Bekannt ist er für seine Schriftbilder, die
mit einzelnen Worten oder kurzen,
prägnanten Sätzen Nachdenken oder
Lächeln auslösen. Seine Performances –
er nennt sie «Gestes» – bewegen sich oft
in einem gesellschaftlichen und politischen Diskurs, den er in neuerer Zeit auch
mit seinem Internet-Radio und seinen
Newsletters weiterführt.
Das Museum Tinguely widmet Ben
Vautier, der im Sommer 2015 seinen
achtzigsten Geburtstag feiert, seine erste
umfassende Retrospektive in der Schweiz.
Artinside
Cy Twombly, Untitled, 1961
Ein Diskurs mit und über Bilder. Mit
Werken von John Baldessari, Marcel
Broodthaers, Harun Farocki, Andrea
Fraser, Nina Könnemann, Louise Lawler,
Sherrie Levine, Hilary Lloyd,
Michaela Meise, Richard Prince und
Cindy Sherman.
12.09.2015 – 31.01.2016
Cy Twombly – Malerei & Skulptur
Der amerikanische Künstler Cy Twombly zählt zu den wichtigsten Vertretern
einer Künstlergeneration, die sich in den
1950er-Jahren vom Abstrakten Expressionismus löste und ganz eigene, einflussreiche Bildsprachen entwickelte. Im
Fokus der Ausstellung stehen Gemälde
und Skulpturen der 1950er- bis 1970erJahre aus der Sammlung des Kunstmuseums Basel, ergänzt um ausgewählte
Leihgaben.
1915 schuf Kasimir Malewitsch sein
berühmtes Gemälde Das schwarze Quadrat,
das zu einer der Ikonen der modernen
Kunst avancieren sollte. Doch Malewitschs Einfluss beschränkt sich nicht auf
die Übernahme der quadratischen Form
und der Farben Schwarz und Weiss. Sein
Schwarzes Quadrat legte den Grundstein
zur gegenstandslosen Kunst, aus der
später die Konzeptkunst entsprang, in
der die Ausführung des Kunstwerks nicht
mehr im Vordergrund steht, sondern die
dem Werk zugrunde liegenden Ideen. Die
Fondation Beyeler feiert das 100-jährige
Jubiläum von diesem Meisterwerk sowie
der Letzten Futuristischen Ausstellung 0,10
im damaligen Petrograd, dem heutigen
St. Petersburg, wo das Schwarze Quadrat
zum ersten Mal präsentiert wurde. In
einer umfassenden Präsentation werden neben weiteren suprematistischen
Arbeiten des Künstlers auch Werke seiner
Künstlerkollegen und weiterer Teilnehmer der 0,10-Ausstellung versammelt
sein. Viele Gemälde aus der originalen
Ausstellung werden zum ersten Mal in der
Schweiz gezeigt. Parallel wird eine weitere
Ausstellung in der Fondation Beyeler mit
Werken zahlreicher, bedeutender Gegenwartskünstler den Einfluss zeigen, den
Malewitschs Schwarzes Quadrat bis heute
in der Kunst ausübt.
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