Reformierte Presse Badenerstrasse 69, 8004 Zürich Tel. 044 299 33 21 Fax 044 299 33 93 E-Mail: [email protected], www.reformierte-presse.ch Abonnemente: Tel. 033 828 81 12 Inserate: Tel. 044 299 33 20 E-Mail: [email protected] 29. Jahrgang Preis: Fr. 3.70 (inkl. 2,5% MwSt.) Auflage: 3313 (geprüft) Wochenzeitung der reformierten Kirchen AKTUALITÄT Für Profis: Wie Pfarrpersonen sich am besten kleiden 5 Nr. 12 I 20. März 2015 THEMA Für Laien: Die evangelischen Passionsspiele im deutschen Zschorlau 6 FEUILLETON Für Profis und Laien: Die Paulusbriefe, frisch erklärt 9 Neue Männer braucht die Frauenkonferenz «Hoffnungsgeschichten gegen Krieg und Gewalt» – so das Thema der Frauenkonferenz des Kirchenbundes Eine «andere Politik» ist möglich: Die Frühlingstagung der SEK-Frauenkonferenz diskutierte am 16. März über kirchliche Handlungsmöglichkeiten, gegen Gewalt und Gleichgültigkeit vorzugehen. Susanne Leuenberger – Von Frauen organisierte Tagungen interessieren Frauen. Diese Erkenntnis erschloss sich der Besucherin der Frauenkonferenz des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK). Unter den 70 Anwesenden, die sich am Montag in der Berner Heilsarmee-Zentrale eingefunden hatten, konnte gerade eine Handvoll Besucher ausgemacht werden. Die fehlende männliche Präsenz ist schade, denn erstmals hatte die Konferenz ein breiteres Publikum eingeladen. Die Konferenz hätte auch Männer ansprechen können, zumal das Thema – «Hoffnungsgeschichten gegen Krieg und Gewalt» – keine Geschlechtergrenzen kennt: Unter der Leitung der Theologinnen Sabine Scheuter, Adelheid Heeb und Carmen Jud diskutierten die Anwesenden über Handlungsstrategien, mit denen den humanitären Krisen im Nahen Osten und in Afrika begegnet werden kann. Und was Frau und Mann in der Schweiz tun können, um Kriegsflüchtlingen zu helfen. Zunächst aber sorgten die Grussworte des SEK-Präsidenten für Heiterkeit. Es entbehrte nicht einer gewissen Komik, dass ausgerechnet Gottfried Locher, der für seine Aussagen zu Genderthemen für Empörung sorgte, die Frauentagung eröffnen sollte. Locher packte den Stier bei den Hörnern und erinnerte sich an das «böse Erwachen» an jenem Dezembermorgen, als er im Radio von dem offenen Brief gegen ihn erfuhr, den viele der heute anwesenden Frauen mitunterzeichnet hätten. Seitdem sei ein gutes Gespräch mit den Initiantinnen des Briefs entstanden, er sei lernfähig und bereit, seine Sicht auf Geschlechterfragen zu überdenken. Die Theologin Carmen Jud leitete mit ihrem Input in die Thematik von «Krieg und Gewalt» ein. Mit der feministischen Theoretikerin Judith Butler plädierte sie für eine «andere Politik»: Diese antworte auf erfahrene Gewalt nicht mit Gegengewalt, sondern lasse Schmerz zu, verwandle Trauer über Verlust und Zerstörung in eine «Politik der Verletzlichkeit». So sei jedes Leben prekär. Und jedes Leben abhängig vom Schutz der Gemeinschaft, eine feministisch-theologische Fortsetzung auf Seite 3 Kirchenklang mit fröhlichen Kinderstimmen In Basel fand der gelungene Auftakt zum «cantars kirchenklangfest 2015» statt Foto: Mark Wiedmer Mit mehr als zwanzig Veranstaltungen in Kirchen der Basler Innenstadt fand letztes Wochenende der Auftakt zum «cantars kirchenklangfest 2015» statt. Besonders eindrücklich war der fröhliche Stimmenklang von vielen ganz jungen Kirchenstimmen. Andrew Bond (rechts) mit dem Kinderchor ökiko in der Offenen Kirche Elisabethen. Mark Wiedmer – «Es isch irgendwie, ds Härz goot uf» – «Bim Singe vergissisch anderi Sache» – «Normalerwiis sing ich dihäime jo eläi. Aber Zämesinge im Chor find ich besser». Das erzählten frisch von der Leber weg drei Buben der Knabenkantorei Basel zu ihrem Konzert im Basler Münster der «Tagesschau» im Schweizer Fernsehen. Und illustrierten da- mit ihren gelungenen Choreinsatz am «cantars-Auftakt-Festival» vergangenen Samstag in Basel mit dem Nachmittagskonzert «Perlen geistlicher Chormusik» von Bach bis Gounod. Dass Kirchenkultur und -gesang auch für junge und jüngste Mitwirkende attraktiv sein kann, bewiesen verschiedene der rund zwanzig Auftaktkonzerte, die in Basel von mehreren Hundert Personen besucht wurden. Neben den Buben der Knabenkantorei gab auch die Mädchenkantorei Basel ein Konzert mit der Pergolesi-«Stabat Mater». Und der BasFortsetzung auf Seite 4
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