STADT LEONBERG Stadtwerke Leonberg Dr. Ulrich Vonderheid Ralf Sperandio Dezernat B Kerstin Hammel Drucksache 2015 Nr. V 6 V-Ausschuss Gemeinderat am 22.01.15 ö am 27.01.15 ö Vorgangsdrucksache 2014 Nr. V 64 Nr. V 64/1 Verhandlungsgegenstand Abriss und Neubau des P+R-Parkhauses am Leonberger Bahnhof ☒ Kenntnisnahme ☒ Beschlussvorschlag 1. Vom Projektstand und dem Projektzeitplan wird Kenntnis genommen. 2. Dem Abriss des bestehenden P+R-Parkhauses am Leonberger Bahnhof gemäß dem Projektablauf wird zugestimmt. 3. Das Betriebskonzept wird genehmigt. 4. Die Freigabe des Projekts Neubau P+R-Parkhaus am Leonberger Bahnhof wird beschlossen. Dr. Ulrich Vonderheid Kaufmännischer und Erster Betriebsleiter Klaus Brenner Technischer Betriebsleiter Seite 2 1. Zusammenfassung des Sachverhalts Das bestehende, nicht mehr sanierungsfähige P+R-Parkhaus am Leonberger Bahnhof soll durch einen Neubau an selber Stelle ersetzt werden. Der erforderliche Grunderwerb wurde bereits getätigt und ein Mietvertrag über die Belegung von ca. 300 Stellplätzen mit der Fa. Robert Bosch GmbH abgeschlossen. Entsprechend dem Gremienbeschluss wird das Projekt mit den Ingenieur- bzw. Architekturbüros Boll und Partner, Stuttgart, Mischke, Gerlingen, und Schneck, Leonberg, realisiert. 2. Ziele der Maßnahme Bau eines neuen Parkhauses als Ersatz für das nicht mehr sanierungsfähige P+R-Parkhaus am Bahnhof Leonberg. 3. Sachverhalt/Sachstand 1. Projektstand und Zeitplan Am 30.09.2014 hat der Gemeinderat beschlossen, das Grundstück Flst.Nr. 3244/6 zum Kaufpreis von 370.000 EUR zu erwerben, um das bestehende, nicht mehr sanierungsfähige P+R-Parkhaus am Bahnhof Leonberg abreißen und als Ersatz an selber Stelle ein neues Parkhaus errichten zu können. Der notarielle Kaufvertrag wurde am 16.12.2014 mit der Deutschen Bahn AG beurkundet. Der Kaufpreis wurde am 23.12.2014 überwiesen. Am 17.12.2014 wurde gemäß Beschluss des Gemeinderats vom 30.09.2014 (Drucksache 2014 V 64/1) zwischen den Stadtwerken Leonberg und der Fa. Robert Bosch GmbH ein unbefristeter Mietvertrag über ca. 300 Stellplätze abgeschlossen. Entsprechend dem Beschluss des Finanz- und Verwaltungsausschusses vom 22.10.2014 wird die Umsetzung des Bauvorhabens mit dem Ingenieurbüro Boll und Partner (Tragwerk), Stuttgart, sowie den Architekturbüros Mischke, Gerlingen, und Schneck, Leonberg, realisiert. Der mit den Beteiligten abgestimmte Zeitplan sieht u.a. folgende Eckdaten vor: Jahr 2015 2016 KW 2 4 4 5 5 – 17 4 – 17 11 13 - 18 18 18 19 22 26 27 – 1/2016 2-7 8 Vorgang Finale Entscheidung Entwurf Vorlage BV P- und V-Ausschuss Einreichung Baugesuch / Lageplan Architekt Einreichung Brandschutzgutachten Bearbeitung Baugesuch B-Plan-Verfahren Gemeinderat Aufstellungs-/Auslegungsbeschluss B-Plan Öffentliche Auslegung B-Plan Planreife nach § 33 BauGB Genehmigung Baugesuch Abriss des bestehenden Gebäudes Beauftragung Bauunternehmen Satzungsbeschluss B-Plan Bauzeit Restarbeiten, Reinigung Endabnahme, Inbetriebnahme des Parkhauses Seite 3 Der ausführliche Zeitplan ist der Drucksache (Anlage 1) beigefügt. 2. Abriss des bestehenden Gebäudes Der Beginn der Abbrucharbeiten ist auf den 04.05.2015 terminiert. Für die mit dem Abriss des P+R-Parkhauses wegfallenden dauervermieteten Stellplätze können Ersatzstellplätze angeboten werden. So wird für die bisherigen Halbjahres-Abonnement-Parker der Ausweichparkplatz in der Mühlstraße mit 37 Plätzen zur Verfügung gestellt. Die erforderliche Zustimmung der Deutsche Bahn AG für die Nutzung des Platzes liegt vor. Die Halbjahres-Abonnenten werden von der Verkehrs-und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) entsprechend benachrichtigt. Die Monats-Abonnenten werden vom Schalterpersonal im Bahnhof informiert. Des Weiteren werden im Parkhaus und Bahnhof Info-Aushänge vorbereitet. Für 64 derzeit durch die Fa. Bosch angemietete Parkplätze hat Bosch eine Interimslösung bis zur Inbetriebnahme des Neubaus gefunden. Für die Kurzparker können keine Ersatzparkflächen angeboten werden. Dem Imbiss-Pächter wurde das Mietverhältnis zum 31.03.2015 fristgerecht gekündigt. 3. Betriebskonzept Parkhaus 3.1 Städtebau: Das neu zu errichtende Parkhaus wird das bestehende an gleichem Ort ersetzen. Vorgabe für das neue Parkhaus war die deutlich höhere Stellplatzanzahl von ca. 500 im Vergleich zu den bestehenden 262 Stellplätzen, von denen 48 Stellplätze aus sicherheitstechnischen Gründen nicht genutzt werden können. Auf annähernd denselben Grundrissabmessungen wird das Gebäude den erhöhten Anforderungen durch doppelte Höhe des Bestands gerecht. Neben der Bereitstellung von zusätzlichem Parkraum liefert das Bauvorhaben des Weiteren in zweierlei Hinsicht einen ganz entscheidenden Mehrwert für das Stadtgefüge. Über einen Steg am Parkhaus (auf der Ebene 6) sowie eine behindertengerechte Doppel-Aufzugsanlage ( zwei Fahrstühle jeweils mit einer Kabinengröße für 10 Personen), kann die Verbindung vom Bahnhof zum deutlich höher liegenden innerstädtischen Bereich, z.B. zum nächstgelegenen Obi-Markt und anderen Geschäften hergestellt werden. Bisher gibt es keine barrierefreie Verbindung. Es müssen erhebliche Umwege über die Bahnhof- und Römerstraße in Kauf genommen werden, um in die Innenstadt zu gelangen. Zur Bahnhof-Straße hin soll das Gebäude mit einer sorgfältigen Fassadengestaltung die städtebauliche Situation an diesem Ort aufwerten. Die zukünftige Höhe von 23,00 m verschafft dem Gebäude städtebauliche Dominanz. Das erscheint im Kontext der nicht vollendeten gleich hohen Obi-Bebauung in direkter Nachbarschaft eher vorteilhaft. Zur Bahnhofstrasse und die folgenden ca. 10m an den kurzen Seiten soll die Fassade im Rahmen der Kosten höherwertig gestaltet werden. Die Ostseite des Gebäudes soll zudem eine Fassadenbegrünung erhalten. Seite 4 3.2 Baubeschreibung: Das Parkhaus misst 52 x 33 m und verfügt auf 9 Geschossen (mit 18 Ebenen) und 23 m Höhe über 452 Stellplätze mit jeweils einer Mindestbreite von 2,50 m. Hinzu kommen 11 Mini-Parker mit einer reduzierten Stellplatzlänge von 4,50 m. Die lichte Geschosshöhe beträgt gemäß der geltenden Garagenverordnung 2,02 m ( zulässig 2,0m) unter den Deckenträgern. Zwischen den Trägern ist die Raumhöhe 40 cm höher. Jeweils die der Aufzugsebene zugeordneten Ebenen sind barrierefrei erreichbar. Das Parkhaus erfüllt alle Kriterien, die an eine moderne Bauweise gestellt werden. Es verfügt über große Transparenz durch eine offene Gestaltung des Treppenhaus/Aufzugsbereichs und der Fassade. Des Weiteren bestehen mehrere Möglichkeiten, aus dem Parkhaus über Stahlstege und Balkone direkt auf die bereits vorhandene Freitreppe vom Bahnhof Richtung Obi zu gelangen. Die Besucher fühlen sich nicht im Gebäude gefangen, sondern haben mehrfach von den einzelnen Geschossen direkten Zugang nach draußen in den öffentlichen Bereich der Treppe. 3.3 Konstruktion: Im Interesse der Langlebigkeit des Gebäudes wird es als Stahl-Verbundkonstruktion geplant. Das Trägermaterial der Deckenplatten besteht aus Beton-Filigranplatten oder Trapezblechen. Dieses Material dient als verlorene Schalung. Die Deckenplatte wird monolithisch auf das Trägermaterial aufbetoniert. 3.4 Stellplätze a. Allgemein Insgesamt verfügt das Parkhaus über 463 Stellplätze, davon 11 Stellplätze für Miniparker. Nach Abzug der vertraglich zugesicherten 300 Stellplätze an die Fa. Bosch verbleiben 163 Stellplätze für die Allgemeinheit. b. Stellplätze für Frauen: Nach § 4 Abs.8 der Garagenverordnung (GaVO) sind mindestens 10 von 100 in geschlossenen Großgaragen in der Nähe von Zufahrten auszuweisen. Bei 150 öffentlichen Stellplätzen werden deshalb 15 Frauenparkplätze ebenerdig im unmittelbaren Zufahrtsbereich ausgewiesen und entsprechend durch Markierungen kenntlich gemacht. Von außen jederzeit einsehbar, besteht von diesen Stellplätzen stets eine direkte Möglichkeit, ins Freie zu gelangen. c. Stellplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen: Nach § 4 Abs.9 GaVO sind in allgemein zugänglichen Großgaragen 1 vom Hundert, mindestens aber zwei der Stellplätze als Stellplätze für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen einzurichten. Sie sind in der Nähe der barrierefreien Erschließung anzuordnen und zu kennzeichnen. Die somit geforderten 5 Stellplätze werden im allgemeinen Bereich auf den Ebenen 1 und 2 ausgewiesen. Die Fa. Bosch stellt solche Stellplätze direkt auf dem Firmengelände zur Verfügung. Seite 5 3.5 Bewirtschaftung Die öffentlichen Parkplätze werden über Parkscheinautomaten bewirtschaftet. Auf jeder der 6 Ebenen wird ein Automat installiert. Auf eine Schrankenanlage wird verzichtet. Zum einen aus verkehrlichen Gründen (siehe 3.8) und zum anderen wegen der besseren Zugänglichkeit der Nutzer der Bosch-Parkplätze. Deren Zugang wird durch eine eigene Schrankenanlage auf Ebene 7 geregelt. 3.6 Ausstattung a. Fahradboxen/- abstellplätze: 10 Fahrradboxen und weitere Abstellplätze werden neben dem Parkhaus eingerichtet. Aus Sicht der Verwaltung führt die Installierung von Fahrradboxen im angrenzenden Bereich des Parkhauses zu einer höheren Akzeptanz. b. Elektroladeplätze: Ca. 20 Elektroladeplätze werden in den Ebenen 1 und 2 B vorinstalliert. Bei Bedarf können dann innerhalb kürzester Zeit Ladestationen eingerichtet und in Betrieb genommen werden. 3.7 Sicherheit: a. Notruf: Notrufmelder werden auf jedem Parkdeck angebracht. Zusätzlich soll Handyempfang überall im Parkhaus gewährleistet sein. b. Videoüberwachung: Eine Videoüberwachung ist vorgesehen. Ein Überwachungskonzept wird in Zusammenarbeit mit der Polizei erarbeitet. c. Beleuchtung: Es ist eine LED- Beleuchtung mit Tageslichtsteuerung vorgesehen, die für eine helle und freundliche Atmosphäre im Parkhaus sorgt. d. Wachdienst: Vorgesehen ist ein Wachdienst, der regelmäßig kontrolliert und gleichzeitig die Parkscheinautomaten wartet, die Leerung übernimmt und die Parkscheinpflicht überwacht. 3.8 Verkehr Die Zufahrt erfolgt wie bisher rechtwinklig abbiegend von der Bahnhof-Straße direkt in das Parkhaus. Seite 6 3.9 Treppenanlage Die Treppenanlage muss im oberen und unteren Teil wegen Anpassung der Übergänge vom Parkhaus auf die Treppenabsätze neu gestaltet werden. Gleichzeitig werden im mittleren Bereich defekte Stufen ausgetauscht. Eine zeitweise Vollsperrung der Anlage ist unumgänglich, nicht jedoch für die gesamte Bauzeit. 3.10 Toilettenanlage Eine Toilettenanlage ist nicht im Parkhaus, sondern im Bahnhofs- bzw. Bushaltestellenbereich vorgesehen. 4. Betriebskalkulation Auf die Ausführungen der Drucksache 2014 V 64 zur Betriebskalkulation wird verwiesen. Der Projektaufwand bewegt sich innerhalb der dort dargestellten Kalkulation sowie im Rahmen des Ansatzes im Investitionsplan der Stadtwerke. 4. Weiteres Vorgehen 5. Abriss des bestehenden Parkhauses Projektabwicklung gemäß dem beigefügten Zeitplan Alternativen zum Beschlussvorschlag Keine. 6. Finanzierungsübersicht Der Beschlussvorschlag ☒ führt zu folgenden finanziellen Belastungen: 6.1 Bezeichnung der Maßnahme Haushaltsstelle Neubau P+R Parkhaus am Bahnhof Wirtschaftsplan Stadtwerke 6.2 Mittelbedarf Lfd. Jahr FinPlanjahr FinPlanjahr FinPlanjahr 2015 2016 2017 2018 4,5 Mio EUR EUR EUR EUR 6.3 Mittelbereitstellung HAR Vorjahr Lfd. Jahr FinPlanjahr FinPlanjahr FinPlanjahr 2014 2015 2016 2017 2018 EUR 4,5 Mio EUR EUR EUR EUR
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