- JTV Media Ministries

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INHALT
Die Brücke nach Nirgendwo!
Erich Schultze
Dienen - nicht Herrschen
Walter Neumann
In seiner Selbstverleugnung
(Autor unbekannt)
Selbstverleugnung
Ralf Luther
Weltgeschichte wohin?
Johannes Pflaum
Christus kommt bald - Kapitel 15: Siegel oder Malzeichen?
Ellen G. White
Jesaja - Kapitel 13 - Gottes Gericht über Babel
Bibel online.net
Der BEWEIS, dass Gott existiert und dass die Bibel Gottes Wort ist
Prof. Dr. Werner Gitt
Gottes Macht und Gottes Weisheit
Thomas Huntziker
Tipps zum Bibellesen: Verstehen durch Fragen
BibelStudien-Institut
Einzigartige Scharfsichtigkeit
Die Auswirkung rechtzeitig gekaufter Augensalbe
KOMM
Erwischt im sozialen Netzwerk!
Paul Kieffer
Macht der Glaube krank?
Dr. Michael Kerzendorfer
Neuvorstellungen
Konstenlose Online-Broschüre
©
Für den Inhalt verantwortlich:
Dr.h.c. Herbert Wendl
Alle: 2151 Asparn an der Zaya , Österreich
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Aus der Redaktion
Vielleicht haben Sie sich vor fast 3 Wochen gewundert, schon wieder eine Ausgabe zu erhalten. Noch mehr werden Sie sich gewundert haben, wenn Sie lesen mussten „verspätet“. Mich würde es nicht wundern, wenn Sie sich dabei die Frage gestellt haben sollten,
ob bei mir noch alles in Ordnung ist. Denn die letzte Ausgabe war nicht verspätet, sondern um fast eine Woche zu früh. Ich möchte hier nicht weiter auf die Gründe eingehen
und damit wertvollen Platz verschwenden, es ist nun leider passiert. Der Umzug war
nicht der Grund. Und ich bitte Sie, diese Überreaktion zu entschuldigen.
Diese lange Zeitspanne hat erwartungsgemäß auch Auswirkungen. Nicht nur was die
vielen Neuvorstellungen betrifft (wie angekündigt), sondern auch auf den redaktionellen
Teil, der diesmal außerordentlich lang geworden ist. Bekanntlich sind wir bestrebt, Ihnen
jene Meldungen zukommen zu lassen, die Ihnen von den Medien vorenthalten werden
oder nur „so beiläufig“ erwähnt werden (und dann auch nur stark „verwässert“). Und die
hatten es in den letzten 3 Wochen in sich.
*****
In der letzten Ausgabe haben wir die Pläne der Regierungen vorgestellt, die darauf abzielen, den Einfluss der Eltern auf die Erziehung der Kinder zurück zu drängen. Dazu emp fehlen wir einen Beitrag von Quer-Denken TV: Eva Herman - Gender Mainstream Totale
Kontrolle ber Familie und Geschlecht (1:11:32). Ab Min. 35 redet sie über Gender. 3-5
Jahre sollte die Mutter ihr Kind stillen. Je länger die Mutter das Kind stillt, desto weniger
wird das Kind krank, aber weshalb wird uns darüber nichts gesagt? Warum wird in den
Medien nicht Werbung gemacht! Wie bitte Gender ist Geschlechtsneutral! Was ist das für
eine barbarische, satanische Organisation? Da wird man direkt wieder nach Sodom und
Gomorra zurückbefördert. Oder in den Römerbrief, sie haben Mann mit Mann und Frau
und Frau Schande getrieben.
Von woher kommt Gender? Wer steckt hinter Gender? Um diese Fragen zu beantworten,
lohnt sich ein Blick an die Quelle. Den sogenannten Jungbrunnen in der Schweiz, wo
Gender bewirtschaftet wird.
https://www.gendercampus.ch/de/studium-Forschung
Lehrplan 21
Mitarbeiter
http://www.lehrplan.ch/mitarbeit#NMG
Lehrplan-Gesamtausgabe: http://vorlage.lehrplan.ch/gesamtausgabe/Gesamtlehrplan
%201%20FS%20Franzoesisch.pdf
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Auszüge:
Die Schülerinnen und Schüler … können sich eigener Meinungen und Überzeugungen (z.B. zu Geschlechterrollen) bewusst werden und diese mitteilen.
Seite 30-32
Personale Kompetenzen (Selbstreflexion, Selbstständigkeit und
Eigenständigkeit)
Selbstreflexion:
Eigene Ressourcen kennen und nutzen
Die Schülerinnen und Schüler …
können eigene Gefühle wahrnehmen und situationsangemessen ausdrücken.
können ihre Interessen und Bedürfnisse wahrnehmen und formulieren.
können Stärken und Schwächen ihres Lern- und Sozialverhaltens einschätzen.
können auf ihre Stärken zurückgreifen und diese gezielt einsetzen.
können Fehler analysieren und über alternative Lösungen nachdenken.
können auf Lernwege zurückschauen, diese beschreiben und beurteilen.
können eigene Einschätzungen und Beurteilungen mit solchen von außen vergleichen und Schlüsse ziehen (Selbst- und Fremdeinschätzung).
können aus Selbst- und Fremdeinschätzungen gewonnene Schlüsse umsetzen.
Selbstständigkeit:
Schulalltag und Lernprozesse zunehmend selbstständig bewältigen, Ausdauer
entwickeln Die Schülerinnen und Schüler ...
können sich in neuen, ungewohnten Situationen zurechtfinden.
können Herausforderungen annehmen und konstruktiv damit umgehen.
können sich Unterstützung und Hilfe holen, wenn sie diese benötigen.
können einen geeigneten Arbeitsplatz einrichten, das eigene Lernen organisieren,
die Zeit einteilen und bei Bedarf Pausen einschalten.
können sich auf eine Aufgabe konzentrieren und ausdauernd und diszipliniert
daran arbeiten.
können eigenverantwortlich Hausaufgaben erledigen und sich auf Lernkontrollen
vorbereiten.
können übertragene Arbeiten sorgfältig, zuverlässig und pünktlich erledigen.
können Strategien einsetzen, um eine Aufgabe auch bei Widerständen und Hindernissen zu Ende zu führen.
Eigenständigkeit:
Eigene Ziele und Werte reflektieren und verfolgen
Die Schülerinnen und Schüler ...
können sich eigener Meinungen und Überzeugungen (z.B. zu Geschlechterrollen)
bewusst werden und diese mitteilen.
können eigene und andere Meinungen und Überzeugungen auf zugrunde liegende Argumente (Fakten, Interessen, Werte) hin befragen.
können Argumente abwägen und einen eigenen Standpunkt einnehmen.
können die Argumente zum eigenen Standpunkt verständlich und glaubwürdig
vortragen.
können aufgrund neuer Einsichten einen bisherigen Standpunkt ändern; sie
können in Auseinandersetzungen nach Alternativen oder neuen Wegen suchen.
können einen eigenen Standpunkt einnehmen und vertreten, auch wenn dieser
im Gegensatz zu vorherrschenden Meinungen/Erwartungen steht.
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Soziale Kompetenzen (Dialog- und Kooperationsfähigkeit, Konfliktfähigkeit
und Umgang mit Vielfalt)
Dialog- und Kooperationsfähigkeit:
Sich mit Menschen austauschen, zusammenarbeiten
Die Schülerinnen und Schüler ...
können sich aktiv und im Dialog an der Zusammenarbeit mit anderen beteiligen.
können aufmerksam zuhören und Meinungen und Standpunkte von andern
wahrnehmen und einbeziehen.
können in der Gruppe und in der Klasse oder in einem Schülerrat Abmachungen
aushandeln und Regeln einhalten.
können auf Meinungen und Standpunkte anderer achten und im Dialog darauf
eingehen.
können je nach Situation eigene Interessen zu Gunsten der Zielerreichung in der
Gruppe zurückstellen oder durchsetzen.
können Gruppenarbeiten planen.
können verschiedene Formen der Gruppenarbeit anwenden.
Konfliktfähigkeit:
Konflikte benennen, Lösungsvorschläge suchen, Konflikte lösen
Die Schülerinnen und Schüler ...
können sachlich und zielorientiert kommunizieren, Gesprächsregeln anwenden
und Konflikte direkt ansprechen.
können sich in die Lage einer anderen Person versetzen und sich darüber klar
werden, was diese Person denkt und fühlt.
können Kritik angemessen, klar und anständig mitteilen und mit konstruktiven
Vorschlägen verbinden.
können Kritik annehmen und die eigene Position hinterfragen.
können Formen und Verfahren konstruktiver Konfliktbearbeitung anwenden.
können in einer Konfliktsituation einen Konsens suchen und diesen Konsens anerkennen.
können Konfliktsituationen, die sich nicht lösen lassen, aushalten und nach
neuen Konfliktlösungsmöglichkeiten suchen; wenn nötig holen sie bei Drittpersonen Unterstützung.
können die von der Schule bereitgestellten Hilfen nutzen und Instrumente zur
gewaltfreien Konfliktlösung akzeptieren.
Umgang mit Vielfalt:
Vielfalt als Bereicherung erfahren, Gleichberechtigung mittragen
Die Schülerinnen und Schüler ...
können Menschen in ihren Gemeinsamkeiten und Differenzen wahrnehmen und
verstehen.
können respektvoll mit Menschen umgehen, die unterschiedliche Lernvoraussetzungen mitbringen oder sich in Geschlecht, Hautfarbe, Sprache, sozialer Herkunft, Religion oder Lebensform unterscheiden.
können die Wirkung von Sprache reflektieren und achten in Bezug auf Vielfalt
auf einen wertschätzenden Sprachgebrauch.
können einen herabwürdigenden Sprachgebrauch erkennen und nehmen einen
solchen nicht passiv hin.
Lehrplan 21 26.03.2015
Neue Weltordnung im Lernplan21
Seite 33
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Zur Umsetzung dieser Idee bedarf es vielfältiger politischer, ökonomischer, ökologischer, sozialer und kultureller Entwicklungen. Gerechtigkeit, politische Teilhabe und die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sind wesentliche Bedingungen einer Nachhaltigen Entwicklung. Diese kann nicht für ein Land allein gedacht werden, sondern muss immer auch in einem globalen Zusammenhang gesehen werden.
Hier kommt wohl die Neue Weltordnung am besten zum Vorschein.
Die wahren Gründer des Lehrplans21
Seite 34 von 480
Fächerübergreifende Themen unter der Leitidee nachhaltiger Entwicklungen
Im Lehrplan 21 wurden die folgenden sieben fächerübergreifenden Themen unter
der Leitidee Nachhaltiger Entwicklung aufgenommen:
Politik, Demokratie und Menschenrechte, Natürliche Umwelt und Ressourcen,
Geschlechter und Gleichstellung!!!!!!!, Gesundheit, Globale Entwicklung und
Frieden!!!!!!!!, Kulturelle Identitäten und interkulturelle Verständigung!!, Wirtschaft und Konsum.
Die Auswahl basiert einerseits auf bestehenden Konzepten wie der Gesundheitsbildung, dem globalen Lernen, der interkulturellen Pädagogik, der geschlechtergerechten Pädagogik, der politischen Bildung und der Umweltbildung. Anderseits
folgt sie den Schlüsselthemen der UNO-Dekade Bildung für Nachhaltige Entwicklung 2005-2014, den Herausforderungen und Massnahmen der Strategie Nachhaltige Entwicklung des schweizerischen Bundesrates (2002, erneuert 2008 sowie der bisherigen Einbindung einiger dieser fächerübergreifenden Themen in die
kantonalen Lehrpläne. Neu ist die Orientierung dieser Ansätze und Themen an
der Leitidee Nachhaltiger Entwicklung.
Die neuen Lernpläne sind ein wesentlicher Bestandteil der Neuen Weltordnung. Vom ersten Tag in den Kindergarten bis zum letzten Tag aus der Schule wird nichts dem Zufall
überlassen. Es findet eine totale Umerziehung in den Schulen statt. Der Lehrplan21 ist
in allen Kantonen gleich. Somit entspricht er dem Ziel der Neuen Weltordnung. Viele sind
schockiert, wie der Lehrplan21 dazu beiträgt eine gesamte Gesellschaft ändern zu wollen. Die Versuchskaninchen sind unsere Kinder.
Dabei habe ich beim lesen immer wieder festgestellt, wie Kinder Kompetenzen erarbeiten
sollen, die Erwachsene haben. Damit wird gesorgt, dass die Kinder unabhängiger vom
Elternhaus und mehr sich auf die Schule fokussieren. Es muss den Kindern so viel beigebracht werden, dass sogar Lehrer Zweifel am Lehrplan21 haben.
Interessant in diesem Zusammenhang ist das Leben, der CO2-Ausstoss, Frühsexualisierung, gleichgeschlechtliche Rollen und andere Themen welche exakt auf die Neue Weltordnung zugeschnitten sind. Selbstständigkeit bedeutet auch Unabhängigkeit. In diesem
Sinne wird im Lehrplan21 alles unternommen, um die Kinder möglichst als frühe Erwachsene heranzubilden. Je länger man den Lehrplan21 studiert um so mehr graust es
einem. Die Schule will nun allgemein Einfluss auf das Denken, Handeln, Fühlen der Kinder übernehmen und dass der Lernplan massiv in die Erziehung eingreift, geben die Befürworter des Lehrplans21 auch zu.
Der Lehrplan21 in der Schweiz ist das größte Umerziehungsprogramm aller Zeiten. Weg
von Elternerziehung hin zu Unabhängigkeit und Eigenverantwortung, welche die Schule
den Kindern mit auf den Weg gibt. Dass nun den erzieherischen Teil hauptsächlich die
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Schule übernimmt und dass die Sexualität frei gewählt werden kann, da man nicht als
Mann oder Frau geboren, sondern so anerzogen worden ist, wird unsere Gesellschaft
noch ganz entwurzeln. Das scheint aber gerade das Ziel dieser elitären Neuen Weltordnungen zu sein. Generationen von Generationen ganz nach ihrer Vorstellung erziehen
und züchten zu wollen. Entsprechend sehen die Lehrpläne auch aus. Vom alten Schulmodel hin zu einem völlig neuen Schulmodell. Kaum wiederzuerkennen. Dabei soll der
Bundesrat als oberste Instanz die Kantone unterwerfen und eingreifen können, wenn die
Kantone sich nicht an den Lehrplan21 halten. Der Lehrplan21 ist eine Zumutung, weil er
fast in allen erzieherischen Bereichen der Eltern Einfluss nimmt. Das Denken und Handeln soll vom Kindergarten bis zum Austritt aus der Schule geformt und kontrolliert werden. Im Lehrplan heißt es auch, dass es das Ziel sei, dass die Kinder selbstständig die
Hausaufgaben machen sollten, so dass auch in diesem Bereich die Eltern nicht mehr gebraucht werden, da ja nun die Schule der erste Ansprechpartner für die Kinder werden
soll.
Wie peinlich diese Gender-Ideologie ist beweist dieser Artikel:
http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/jesaja/13/#1
Staatliche Sexualerziehung - Eine Gefahr?
Im Bildungsministerium wird ein neuer Erlass zur Sexualerziehung vorbereitet. Wer den
Inhalt genau durchliest, wird merken: Da erwartet uns nichts Gutes. Im Folgenden eini ge Hintergründe zum geplanten Erlass und einer Umfrage des Bildungsminsteriums zum
Thema Sexualerziehung, an der quasi jeder teilnehmen kann!
Der Entwurf für den neuen Grundsatzerlass zur schulischen Sexualerziehung, der den
geltenden Erlass aus dem Jahr 1990 bzw. 1994 ablösen soll, wurde Ende März 2015 von
der Bildungsministerin zur Stellungnahme an einige Adressaten versendet , aber viele
wichtige Diskussionspartner, wie z.B. Eltern- und Lehrervertreter, wurden nicht informiert (als Kirche haben wir Stellung genommen). Dieses Defizit an öffentlicher Diskussion soll nun offenbar durch die laufende Online-Erhebung kompensiert werden. Unklar
bleibt, wieweit die Ergebnisse dieser Online-Umfrage tatsächlich noch in den neuen
Grundsatzerlass einfließen werden.
Der Entwurf für den neuen Grundsatzerlass bezieht sich ebenso wie die Online-Umfrage
explizit auf die WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa.
Diese wurden 2011 von der Europazentrale der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in
Zusammenarbeit mit der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) herausgegeben, sind aber für Österreich in keiner Weise bindend. Sexualerzie hung soll lt. diesen WHO-Standards mit der Geburt beginnen. So ist bereits für das Alter
von 4-6 Jahren von „frühkindlicher Masturbation“ die Rede. Im Alter von 10-12 Jahren
sollen Kinder über erste sexuelle Erfahrungen sprechen. Was die WHO weiter als altersgerecht befindet, ist hier zu finden.
Die “Standards” basieren auf der pädagogischen These, dass Kinder selbst ihre eigenen
Werte entwickeln sollen, ohne ihnen eine differenzierte Auseinandersetzung mit verschiedenen Wertvorstellungen zu ermöglichen, wie es aber der rechtliche Rahmen in Österreich vorsieht (vgl. Art. 14 Abs. 5a Bundes-Verfassungsgesetz, § 2 Schulorganisationsgesetz). Stattdessen wird Sexualität auf wenige Aspekte reduziert, wie Selbstbestimmung
und Lustgewinn. In den Standards ist keine Zielführung der Sexualerziehung im Hinblick auf Ehe bzw. dauerhafte Partnerschaft und Familie auszumachen. Sexualität wird
so zur Ware, zu einem Konsumgut, das nach Belieben bedient werden kann und deren
mögliche „Folgen“ man durch ausreichendes Wissen „verhüten“ können soll. Wie bereits
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die beiden ersten angeführten Zielsetzungen andeuten, sind die WHO-Standards von der
umstrittenen „Gender-Ideologie“ beeinflusst.
„Gendertheorie“ (Gender-Ideologie, Genderismus, Gender Mainstreaming)
Mit diesen Begriffen wird die aus marxistischen und feministischen Denkansätzen in den
1990er Jahren entstandene Ideologie bezeichnet, die seit der UNO-Weltfrauenkonferenz
1995 in Peking als politische Strategie die Gleichstellung der Geschlechter top down
weltweit durchsetzen will. Dabei geht es im Kern nicht mehr um das allgemein akzeptier te Anliegen der Gleichberechtigung von Mann und Frau, sondern um die Auflösung der
geschlechtlichen Bipolarität von Mann und Frau.
Geschlecht wird nicht mehr biologisch (sex), sondern soziologisch (gender von lat. genus,
ursprünglich für die grammatikalische Unterscheidung verwendet) definiert und erscheint damit für jedes Individuum frei wählbar. Alles, was sich dieser „Befreiung“ aus
dem gesellschaftlich aufgezwungenen Geschlecht entgegenstellt, wird als „Diskriminierung“ angeprangert. Dieses Konzept hat schwerwiegende Konsequenzen für die Gestaltung der Gesellschaft (z.B. Relativierung der natürlichen Familie aus Mutter, Vater,
Kind/ern; Ausweitung der künstlichen Fortpflanzung; Überbetonung und Trennung der
Sexualität von der Weitergabe des Lebens; behauptetes Recht auf Abtreibung unter dem
Deckmantel „Recht auf Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung“;
schließlich die Einführung einer Sexualerziehung, die Kinder möglichst früh auf ihre „sexuellen Bedürfnisse“ hinführt). Die Gender-Ideologie ist wissenschaftlich höchst umstritten.
Weitere Kritikpunkte am Entwurf des Erlasses
Der Erlass bezeichnet Sexualerziehung als Unterrichtsprinzip, das eine fächerübergreifende Koordination erfordert. Damit können Eltern nicht nachvollziehen, was wann unterrichtet wird. Sexualerziehung wird aus dem Verantwortungsbereich der Eltern in den
der Schule verschoben.
So lassen sich als wesentliche Kritikpunkte formulieren:
1. Das Recht der Eltern, ihre Kinder im hochsensiblen Bereich der Sexualaufklärung
entsprechend ihren eigenen Überzeugungen zu erziehen, scheint an den Rand gedrängt (vgl. aber das in Art. 2 1. Zusatzprotokoll zur Europäischen Menschenrechtskonvention verankerte sog. Elternrecht - in Österreich in der Verfassung
verankert). Wir vermissen die ausdrückliche Betonung des Einverständnisses der
Eltern.
2. Der notwendigen Wertorientierung und der Bedeutung sittlicher Normen wird
nicht ausreichend Rechnung getragen (Begriffe wie „Liebe“ und „Familie“ kommen
etwa gar nicht vor).
3. Dem Aspekt der Gefahrenabwehr (z. Bsp. Missbrauch) wird nicht ausreichend vorgebeugt. Im neuen Erlass ist häufig von Körperkompetenz die Rede. Wie in anderen Ländern beobachtet werden konnte, dürfte Körperkompetenz vor allem das
praktische Erforschen des eigenen und fremden Körpers bedeuten. Ein dazu ermutigender Unterricht überschreitet die Grenze zum Missbrauch. Denn: Kinder
sind sehr unterschiedlich entwickelt und das individuelle Schamgefühl und die Intimität der Kinder und Jugendlichen kann sehr leicht verletzt werden, ganz zu
schweigen vom „sexuellen Gruppendruck“, den ein solcher Unterricht verstärken
würde.
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4. Die im Entwurf geforderte Orientierung der Sexualerziehung u.a. an der „Vielfalt
der Lebensformen (z.B. sexuelle Orientierung, Geschlechtsidentität)“ erweckt den
Eindruck einer ideologischen Prägung des ganzen Projekts. Ohne dies explizit offenzulegen, werden auf diese Weise Vorstellungen der umstrittenen, aber schwer
fassbaren Gender-Ideologie in die Schulen transportiert.
Eine nähere Analyse des Erlassentwurfes und eine ausführlichere Darstellung der
Kritikpunkte ist hier zu finden. Die Stellungnahme unserer Kirche ist im Anhang.
Beispiele „moderner“ Sexualerziehung aus Österreich
Da gibt es zum Beispiel die Webseite Lovetour.at. Wer dort auf den Link „All about Love
und Sex“ klickt, wird zwar eine umfassende Erklärung zu allen erdenklichen Spielarten
von „Sex“ finden – „Love“ aber weitgehend vermissen. Der Lovetour Bus tourt übrigens
seit 2002 zu unseren Schulen. Diese Pädagogik hat schon längst Einzug gehalten in österreichische Sexualberatungsorganisationen. Hier kannst du sehen, was unsere Kinder
dort lernen. Und das ist erst der Anfang. In unseren Nachbarländern geht es schon wei ter, wie in diesem Flyer eindrücklich erklärt wird. Wollen wir das auch für unsere Kinder
in Österreich?
Umfrage des Bildungsministeriums
An dieser Umfrage kann praktisch jeder teilnehmen. Es gibt aber spzielle Fragen für
Lehrkräfte, für Eltern/Angehörige/Sonstige... und für Schüler/innen…
Beim Ausfüllen ist kritisches Hinterfragen geboten, manche Fragen sind durchaus manipulativ!
Die Umfragen wurden am 15.5. um 13 Uhr geschlossen.
Was wir an diesem Fragebogen jedoch ausgesprochen gut finden, ist die Tatsache, dass
es kaum eine Pflichtfrage gibt. Man kann also Fragen auch auslassen und am Ende je des Abschnitts freien Text einfügen, in dem man alle Sorgen und Bedenken formulieren
kann. Siehe die im Anhang befindliche Datei mit den Anmerkungen zum Fragebogen.
Wir hoffen mit diesen Zeilen den Hintergrund ausreichend erklärt zu haben und dass
viele Eltern ihre Gedanken und auch Sorgen in der Umfrage mitteilen. Hier ein Blick in
die mediale Diskussion der Themen: Artikel in der Presse von Gudula Walterskirchen,
Artikel in der Krone von Dr. Tassilo Wallentin.
Eine Menge an Informationen zum Thema sind auf dieser Homepage zusammengefasst
für alle, die sich hier mehr einlesen wollen: www.sexualerziehung.at
Ein Beispiel der Umfrage mit kritischen Kommentaren! (2,8 MB) >speichern<
STA-Stellungnahme zum Entwurf des neuen Erlasses zur Sexualerziehung (107 kB)
>speichern<
Und es geht weiter:
SPÖ Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek ließ einen neuen Grundsatzerlass
zur schulischen Sexualerziehung entwerfen, der den geltenden Erlass ablösen soll, ohne
jegliche öffentliche Diskussion oder adäquate Einbindung von Eltern- und Lehrervertretern. Ende März 2015 wurde dieser Entwurf nur an wenige ausgewählte Experten zur
Stellungnahme binnen 10 Werktagen versendet. Es blieb nicht unbemerkt...
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Der enorme Proteststurm von Eltern, Schulämtern und engagierten Personen, der auch
medial hohe Wellen schlug, erfordert nun eine eingehendere Prüfung des Vorhabens. Zusätzlich verlangte die ÖVP Familienministerin Sophie Karmasin am 8. Mai einen "Neustart” für den Erlass, da es nicht dem "Wunsch der Eltern” entspreche, "dass die Sexualerziehung verstaatlicht werden soll”. Statt einzulenken will Heinisch-Hosek das Ergebnis
einer Online-Umfrage abwarten, die sie am 25. April starten ließ, um offenbar ihren Plan
"demokratisch” zu legitimieren. Diese wurde jedoch überraschend am 15. Mai - ohne
Vorankündigung - vom Netz genommen (mit Dankesnotiz, dass sich mehr als 10.000
Teilnehmer beteiligt hätten). Was immer das bedeutet...
http://citizengo.org/de/22777-nein-zu-sch%C3%A4digender-Fr
%C3%BChsexualisierung-unserer-Kinder
Was ist das Grundproblem? Die ausdrückliche Stoßrichtung des Entwurfs sind die
WHO-Standards für Sexualaufklärung in Europa. Das bedeutet das Propagieren einer
Sexualerziehung ab Geburt. Bereits für 4 bis 6-jährige ist "frühkindliche Masturbation"
vorgesehen und 10 bis 12-jährige sollen planmäßig über erste sexuelle Erfahrungen berichten. Kurzum, man will die Familienstruktur von Mutter, Vater, Kind schrittweise "denaturieren” und die zwei Pole von Mann und Frau sollen zu einer "Option” unter vielen
anderen gemacht werden...
Was sind die Hauptkritikpunkte am Erlassentwurf?
1. Die Kinder bekommen kaum Werte vermittelt, um sich gut zu orientieren.
2. Eltern sollen immer weniger Rechte haben.
3. Der Entwurf grenzt sich nicht klar von den Gefahren von Pornographie und Miss brauch ab.
4. Er ist ideologisch geprägt und birgt die Gefahr einer Indoktrinierung.
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Was können Sie jetzt dagegen tun?
Bitte unterzeichnen Sie die Petition an die Unterrichtsministerin, damit der Erlassentwurf fallen gelassen wird, weil er dem geltenden Schul- und Verfassungsrecht widerspricht.
Lassen wir nicht zu, dass ein amtlicher Freibrief für jene externe "Experten" erlassen
wird, die unkontrolliert Schüler in Workshops anleiten. Wir stehen für einen transparenten Unterricht unter Einbindung der Eltern, der respektvoll auf die Lebenswelt der Jugendlichen eingeht. Denn: Nicht Lustgewinn durch Sexual- und Verhütungspraktiken,
sondern vor allem verantwortungsvolle Liebe ist der Schlüssel zu erfüllten Beziehungen.
Wir fordern einen grundlegende Überarbeitung des Erlasses ohne WHO-Standards als
Basis. Denn: Die gesetzlich verankerten Elternrechte sollen gewahrt bleiben.
*****
Die Brücke nach Nirgendwo!
Liebe Leser,
auf der Homepage prophesyagain.org las ich
einen aufrüttelnden Aufsatz der Predigerfrau
Hilari Henriques aus Florida, den ich Euch
natürlich nicht vorenthalten darf, und ihn
deshalb ins Deutsche übersetzt anhänge.
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Sie schreibt über eine Brücke, die nirgendwo hinführt, sondern abrupt irgendwo endet,
aber nicht da, wo sie hinführen sollte. Leider muss sie dieses Bild auf viele Missstände
der STA-Gemeinschaft anwenden.
Wir kennen alle den, der sich als Pontifex Maximus (oberster Brückenbauer) bezeichnet,
aber der Menschheit nicht eine Brücke zum Gott der Bibel, sondern dem Gott und den
Göttern dieser Welt schlägt. Das apokalyptische Großbabylon wird leider viel zu spät
merken, dass sie unter der Leitung des Papstes eine Brücke betreten hat, die nicht nur
nirgendwo endet, sondern geradewegs in die Verdammnis führt. Wir aber wollen dem,
der uns den richtigen Weg zu Gott, dem Vater weist, dessen Leiter wirklich zum Himmel
reicht, und der in Wirklichkeit den Titel Pontifex Maximus verdient, da durch seinen Tod
am Kreuz die Kluft der Sünde zum Vater überbrückt hat, Jesus Christus, die Ehre geben, und Ihn loben und preisen.
Zu Recht weist Hilari darauf hin, dass die Erweckungsversammlungen und Gebetsinitiativen innerhalb der Adventgemeinde ohne eine gründliche Reformation, die viele eingebrochene Missstände behebt, in Wirklichkeit nutzlos, ja sogar eine Anmaßung sind, wie
sie an den Beispielen Elias und Josuas herausarbeitet. Dies bringt uns nicht weiter, sondern ist eine Brücke nach Nirgendwo.
Obwohl Ted Wilson bereits seit seiner Antrittspredigt 2010 nicht müde wird, über Erweckung, Heiligung und Reformation sowie über verschiedene Missstände zu sprechen, haben die Übel sogar noch mehr zugenommen wie Schw. Henriques bezeugt, und eine echte Reformation bis heute nicht stattgefunden.
Bekannte STA-Irrlehrer bleiben unbehelligt und können Evolution, spirituelle Formation
und andere falsche Dinge lehren und vom Predigtpult aus verkündigen. Disziplinierung
scheint ein Fremdwort geworden zu sein, man lässt alles laufen. Ganze Verbände oder
gar Divisionen laufen Sturm gegen die Richtlinien der Weltarbeitsgemeinschaft und rebellieren gegen die Ordnung. Auf Verbandsebene wird beschlossen, praktizierende Homosexuelle entgegen dem GK-Beschluss in der Gemeinschaft beizubehalten. Aber die GK
rührt sich nicht, und lässt bei einer Jugendveranstaltung in Gegenwart des GK-Präsidenten durch den Vizepräsidenten Marc Finley sinngemäß verlauten, dass sie als GK keine Verwaltungsvollmacht besäßen, um durchzugreifen und Übertreter abzusetzen, sondern nur Ratschläge erteilen könnten). Diese vertretene Meinung von Mark Finley - und
leider handelt die GK offensichtlich nach diesem Grundsatz - ist aber falsch, da die Wor king Policy (Weltarbeitsrichtlinien) klar herausstellt, dass die GK die oberste Instanz des
Werkes ist und notfalls Dissidenten ihrer Ämter entheben kann - diese Regularien sind
aufgeführt.
Eine andere Frage ist natürlich, dass Organisationseinheiten wie Verbände, Vereinigungen oder Gemeinschaftseinrichtungen wie Schulen, Gesundheitseinrichtungen usw., sich
natürlich solchen verabschiedeten Maßnahmen der GK widersetzen können und auch
nach ihren eigenen Körperschaftsverfassungen und gesetzlichen Satzungen mehrheitlich
derartige Beschlüsse boykottieren können. Dann allerdings besitzt die GK die Möglichkeit, diese aufständischen Organisationseinheiten oder Einrichtungen aus der Weltgemeinschaft der STA auszuschließen (wie man auch Gemeinden ausschließen kann),
denn umgekehrt ist die GK auch die Instanz, die neue Organisationseinheiten und Einrichtungen ins Leben ruft und beschließt.
Aber offensichtlich will sich die GK nicht mit rebellierenden Verbänden und Einrichtungen anlegen, denn dies bedeutet Streit, Gliederverlust und damit verbunden eventuell die
Beendigung der Karriere eines GK Präsidenten oder Vizepräsidenten. Allerdings kann es
sein - denn darauf deutet vieles hin -, dass man im GK-Ausschuss schon längst nicht
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mehr über die Mehrheiten verfügt, die für Disziplinierungen dieser Art erforderlich sind.
Das heißt, die Korruption ist inzwischen so weit gediehen, dass der GK-Ausschuss nicht
mehr im Sinne der eigenen Richtlinien handlungsfähig ist, da die Mehrheit der Aus schussglieder keine Disziplinierungen durchführen will.
Deshalb herrscht ein großes Chaos und viel Unordnung in vielen Teilen der Welt, denn
Ordnung durch die GK als letzter und oberster Instanz ist nicht mehr durchsetzbar und
Anrufungen nur noch Papiertiger, die irgendwo versanden.
Deutschland ist ein gutes Beispiel. Der Norddeutsche Verband beschließt entgegen der
Vollversammlungsbeschlüsse, Frauenordination durchzuführen. Es erfolgt keine Disziplinierung! Die Baden-Württembergische Vereinigung (BWV) beantragt bei der Division
und GK, eine eigene Organisationseinheit bilden zu dürfen - und dies aus gutem Grunde, denn die Irrlehren und sündhaften Praktiken im NDV wurden den Delegierten der
Sonderdelegiertentagung in der BWV deutlich in einer Powerpointpräsentation vor Augen
geführt. Und wie wurden diese Anträge von immerhin der größten und finanzstärksten
Vereinigung des SDV behandelt? Ohne ordentliche Beschlüsse der Ausschüsse von Division und GK, erklärte der EUD-Präsident, dass er mit Leuten in der GK gesprochen
habe, und die Anträge nicht durchgehen würden. Dass der Vorstand und dann auch der
Ausschuss der BWV solch eine unordentliche Bearbeitung akzeptiert hat, ist schon verwunderlich. Gleichzeitig versicherte EUD-Vorsteher Vertaillier, dass die Probleme in Gesprächen aufgearbeitet werden sollten. Und wie wurde dies aufgearbeitet, denn es sollten
vor allem die theologischen Differenzen zur Sprache kommen? In „Adventisten heute“
(AH, Februar-Ausgabe, S. 5) berichtete der Chefredakteur über das erste Gespräch anlässlich der FiD-Sitzung im Dezember 2014 (ein weiteres hat m. E. noch nicht stattgefunden) mit der bezeichnenden Überschrift: „Ratlose Sprachlosigkeit“: „ Die prägnanteste Zusammenfassung der Auseinandersetzung mit diesen Themen während der Sitzung im
Dezember 2014 dürften die zwei Begriffe sein, die ein Vorsteher in seinem Redebeitrag
gebrauchte: ratlose Sprachlosigkeit. Wir nehmen davon Abstand, hier einen Bericht über
die Behandlung dieser Themen zu veröffentlichen, weil die nötige Kürzung aus Platzgründen zu Missverständnissen führen kann. Wir laden aber die Leser ein, für die
Mediationsgespräche zu beten, die zwischen dem SDV und der BWV unter der Leitung
der EUD geplant sind.“
Es ist m. E. völlig klar, dass es keine Einigung geben wird und kann, denn die liberalen
Kräfte in der Leitung der FiD, die ja gerade den sogenannten „Deutschen Adventismus“
etablieren wollen, stehen in klarer Opposition zur BWV, die am offiziellen Adventismus
festhält und sich klar von den von ihnen öffentlich bezeichneten Irrlehren und Verhaltensweisen distanziert hat. Diese Gespräche sind deshalb auch eine Brücke nach Nirgendwo, oder werden letztlich nicht über die anfängliche „ratlose Sprachlosigkeit“ hinauskommen.
Bezüglich der Frauenordination (FO) hat man den Eindruck, dass die Redaktion von AH
in der letzten Ausgabe (Mai 2015) verzweifelt versucht, die deutschen STA auf FO entge gen der biblischen Anordnung einzuschwören. Neben einem Artikel über FO, wo in verwirrender Weise drei Ansichten - eine richtige und zwei falsche - dem einfachen, kaum
informierten Gemeindeglied zugemutet werden, kommen bei der Rubrik Lesermeinungen
nur zwei FO-Befürworter zu Wort, und die Lesermeinung der Gegenseite wird nicht veröffentlicht (von einem Leserbrief, der gegen FO argumentiert, weiß ich aus erster Quelle,
dass er AH zugesandt wurde).
Die beiden „Parteifreunde“ von AH, die ausgiebig zu Wort kommen, sind der adventistischen Leserschaft bestens bekannt, denn der erste, R. Rupp, hat in bahnbrechender
Weise dafür gesorgt, dass die Adventgemeinschaft in Deutschland mit der nationalen
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ACK-Ökumene und dem VEF-Kirchbund vermählt wurde, während der andere, Dr. L.
Träder, mit seinem „Quo-vadis Adventgemeinde?“-Papier für ein großes Durcheinander
sorgte, und wegen seiner irrigen Auffassungen Predigtverbot von der BWV erhielt, wie er
selbst auf seiner Homepage berichtet. Aber warum filtert die Redaktion von AH die andere Lesermeinung eines STA heraus, obwohl sie doch eigentlich zur Neutralität verpflichtet sein sollte, und beide Meinungen den Lesern zu offerieren hat - zumal gerade in der
FO-Frage die Weltarbeitsgemeinschaft FO (noch) verbietet?
Es wird also immer deutlicher, dass AH nicht mehr ausgewogen und neutral alle STA zu
Wort kommen lässt, sondern der liberalen Obrigkeit hörig zu sein scheint nach dem Motto: „Des Brot ich ess, des Lied ich sing.“ Statt AH wäre m. E. ALOPZ (Adventistiische Liberale Obrigkeits-Partei-Zeitung) treffender.
Noch ein Wort zu der Verstümmelung und Umbenennung des „Großen Kampfes“ in „Die
große Hoffnung“, worauf Schwester Henriques in ihrem Artikel ebenfalls zu sprechen
kommt.
Es gibt Glaubensgeschwister, die nichts auf ihren GK-Präsidenten kommen lassen wollen, wie verkehrt auch sein Handeln sein mag. So wird die Umwandlung des „Großen
Kampfes“ in die total verkürzte Ausgabe „Die große Hoffnung“ als legitime evangelistische
Möglichkeit gesehen, um den heutigen Leser nicht mit einem dicken Buch und vielen
neuen Einsichten zu überfordern.
Ganz davon abgesehen, dass meines Erachtens ein Etikettenschwindel vorliegt, wenn
man pausenlos vom „Großen Kampf“ spricht, für die Verbreitung des „Großen Kampfes“
betet und dies als „Großes Kampf Projekt“ bezeichnet, aber in Wirklichkeit den Großen
Kampf bis zur Unkenntlichkeit entstellt hat, so dass vom großen Kampf zwischen Licht
und Finsternis - was dieses Buch besonders auszeichnet - nur noch ein kleiner Bruchteil
als „Die große Hoffnung“ übrig bleibt und dies als „Große Kampf“-Aktion deklariert, ist es
meiner Meinung nach vom GK-Präsidenten verwerflich, zuerst die Verbreitung des
„Großen Kampfes“ hoch zu geloben, und dann eine kastrierte und völlig zahnlose Ausga be mit einer anderen Überschrift zu realisieren.
Man kann natürlich unterschiedlicher Meinung darüber sein, ob es sinnvoll ist, eine ge kürzte (aber nicht verstümmelte - in Deutschland gibt es eine gekürzte Ausgabe, die aber
alle wesentlichen Themen und Aussagen enthalten soll) oder ungekürzte Ausgabe für
evangelistische Zwecke zu verwenden, aber darum geht es in diesem Fall nicht. Es ging
um das Versprechen und die ständige Wiederholung dessen, das besonders unterscheidende Buch von Ellen White „Der große Kampf“ herauszubringen, dass die Autorin höher
als Gold und Silber einschätzte, und um dessen große Verbreitung sie besorgt war - die
entsprechenden Zitate über den „Großen Kampf“ aus dem Buch „Mit dem Evangelium
von Haus zu Haus“ wurden bei diesem Projekt auch immer wieder angeführt.
Von einer total entschärften Ausgabe ohne die wesentlichen Wahrheiten des Adventglaubens und der markanten dreifachen Engelsbotschaft war nie die Rede. Jedenfalls fühlten
sich viele Geschwister - zu Recht - getäuscht!
Ein anderer missionseifriger Glaubensbruder aus Amerika, David Mould, der sich im sozialen Bereich für seine Landsleute in Jamaika einsetzt und eine sehr interessante „Fernseh“-Homepage aufgebaut hat, die viele Artikel und Videos anbietet (siehe LRLTV.org),
hat sich seit vielen Jahren vorgenommen, das wichtige Buch „Der große Kampf“ (das
nach der Bibel für ihn das wertvollste Buch ist) mit schönen und aussagekräftigen Bildern auszustatten und zu verbreiten. Er beklagt in mehreren Beiträgen ebenfalls dieses
„Täuschungsmanöver“. Allerdings nimmt er Ted Wilson, den er persönlich kennt, etwas
13
in Schutz, bemängelt aber, dass dieser wegen der Kurzfassung nicht protestiert hat. Er
ist der Meinung, dass Ted Wilson als eine Art Strohpuppe oder Galionsfigur fungiert, und
in Wirklichkeit jesuitische Kräfte in der Generalkonferenz am Wirken sind, die die Verbreitung des eigentlichen Großen Kampfes unter allen Umständen verhindern wollen,
was ihnen durch die Umwandlung des Projekt in „Die Große Hoffnung“ auch gelungen zu
sein scheint. Er berichtet in einem seiner Videobeiträge über „Adventistische Kriminalität“, bezüglich der Verbreitung des Großen Kampfes, dass z. B. gemäß einer Liste von einer adventistischen Druckerei, für die Südamerikanische Division 87 Millionen „Große
Kämpfe“ verzeichnet sind, man aber in Wirklichkeit - wenn man die „kleingedruckten
Zeilen“ liest - nur über achtzig Millionen „Die große Hoffnung“ ausgeliefert hat, und kein
einziger „Großer Kampf“ in dieser Zahl enthalten sei. In Australien seien bereits Spenden
für den „Großen Kampf“ zurückgefordert worden - wohl aufgrund der täuschenden Ankündigungen.
Das neue Liederbuch für deutsche und Schweizer Adventgemeinden - ein Stolperstein
für treue STA.
Wie der Adventverlag in AH-aktuell am 8.5.2015 mitteilt, soll das neue Liederbuch „glauben, hoffen, singen“ im Juli ausgeliefert werden.
Unterzeichnet von acht STA, darunter der ehemalige angestellte Prediger Nicola Taubert
und sogar Olaf Schröer, der sich noch im Predigtamt befindet, ist am 24. April eine Zusammenfassung der Musikgeschichte verbunden mit einer Stellungnahme zum neuen
Liederbuch per E-Mail durch unsere Reihen gegangen. Darin wird m.E. zu Recht auf die
Gefahren im neuen Liederbuch hingewiesen. Dort heißt es: „ Mit großem Bedauern sehen
wir in dem neuen Liederbuch glauben-hoffen-singen den Versuch, Popularmusik und
charismatische Anbetungselemente in ausnahmslos allen deutschsprachigen Gemeinden
zu etablieren. Dieser Schritt ist die Konsequenz einer jahrzehntelangen Fehlentwicklung
adventistischer Musikkultur unter der falschen Annahme, Musik sei neutral und könne
in jeder Spielart für geistliche Zwecke „geheiligt“ werden. Dies ist der alte Irrglaube der
Heilsarmee und der Irrtum der „charismatischen Erweckung“ von Indiana, und er ist
heute ebenso abzulehnen wie vor 115 Jahren durch unsere Pioniere.... Doch wenn Geistliches und Weltliches zusammengeführt werden, wird nicht das Weltliche gereinigt, sondern das Geistliche verunreinigt (Hag 2,12.13). Ein Gemeindeliederbuch, das bei gut einem Viertel seines Inhalts aus der Stilistik säkularer Musik und der „Inspiration“ charis matischer Autoren schöpft, trägt fremdes Feuer ins Heiligtum.
Der Geist der charismatischen Bewegung ist nicht der Geist von oben, sondern in ein
christliches Gewand gehüllter Spiritismus, von dem uns vorausgesagt ist, dass er Katholizismus, Protestantismus und sogar die säkulare Welt zu einer Einheitsreligion verbinden wird (GK 494). Das subjektive „Anbetungserlebnis“ unter dem Einfluss stark emotionaler Musik ist dabei ein wichtiges Bindeglied – im Gegensatz zur adventistischen Betonung des objektiven Wortes Gottes als Fundament des Glaubens: „Was steht geschrieben? Was ist Wahrheit?“
Wir lehnen die in dieser Bewegung eingesetzten säkularen Musikstile wie Pop, Rock und
Jazz ab, weil sie nicht geistlich ansprechen, sondern fleischlich, nicht auferbauen, sondern unterhalten. Sie täuschen den Anbetenden eine „Gottesbegegnung“ vor, weil sie ein
Gefühlshoch erlebt haben, das schnell wieder abflaut und dann nach Wiederholung verlangt (1T 412). Ihre Stilelemente wirken tendenziell entweder ekstatisch oder tranceartig
und in beiden Fällen hemmend auf das Frontalhirn, den Sitz unseres Willens, Gewissens
und Urteilsvermögens und den Ort, dem Gott sein Siegel aufdrücken möchte (Off 7,3).
Sie stehen damit in direktem Widerspruch zur biblischen Aufforderung: „Seid nüchtern
und wacht!“ (1Pe 5,8) – „Habt acht, dass euch niemand verführt!“ (Mt 24,4) – „Was ich
14
euch sage, sage ich allen: Wacht!“ (Mk 13,37) Kein ernsthafter Christ kann es sich in
diesen letzten Tagen leisten, sich Einflüssen auszusetzen, die diese Wachsamkeit untergraben.
Wir möchten daher auf zwei gute Alternativen zum neuen Liederbuch aufmerksam machen. Zum Einen ist es möglich, weiter das WLG zu benutzen und den Bestand durch
den Kauf gebrauchter Exemplare aufzustocken. Empfehlenswert ist aber auch das österreichische Liederbuch Singt unserm Gott.“
Diese neue Initiative hat eine eigene Homepage erstellt, die über Musik aufklärt (siehe
„machtdermusik.de), im Impressum steht der Name Johannes Kolletzki - bekannt von
Amazing Discoveries -, der ebenfalls zu den acht Unterzeichnern gehört. Schaut Euch die
Homepage an, es lohnt sich.
Wer nun meint, die verantwortlichen Administratoren würden diese berechtigte Kritik zu
Herzen und dementsprechend Veränderungen vor sich nehmen, wird allerdings enttäuscht.
Schon im Vorfeld hatte sich die Österreichische Union aus dem Ausschuss für das neue
deutschsprachige Liederbuch ausgeklinkt, weil sie offensichtlich die Ansichten über
Musik der beiden deutschen Verbände und der Schweizer Union nicht mittragen konnten. Deshalb brachten die Österreicher lieber ein eigenes Liederbuch heraus - eigentlich
ist diese Tatsache schon ein Skandal und Beweis, wohin der deutsche Adventismus wandert.
Und jetzt wird auch bei der berechtigten Kritik der eigenen Gemeindeglieder in dem vom
Adventverlag veröffentlichten Beschluss der beiden deutschen Vorstände wiederum eine
Berichtigung abgelehnt: „Stellungnahme zum Liederbuch glauben, hoffen, singen
... Kurz vor dem Erscheinen versuchen Personen und Gruppen aus dem Kreis der Adventgemeinde zu verunsichern, indem sie sich gegen das Buch positionieren und mehrere Dokumente in Umlauf gebracht haben. Es ist wichtig zu wissen, dass keiner der Auto ren in diesen Fragen die Auseinandersetzung mit adventistischen Fachgremien gesucht
hat.
Als Leiter der Freikirche in Deutschland positionieren wir uns wie folgt: ... Wir
teilen nicht die Meinung der Kritiker, dass die Fachgremien des neuen Liederbuches ihrer Arbeit nicht gerecht geworden seien. Neben von der Freikirche beglaubigten Musikangestellten haben kompetente adventistische Theologen die Arbeit
sorgfältig begleitet... Wir teilen nicht die Gedanken eigenwilliger Zusammenstellungen und Interpretationen von z. B. „biblischer Musikgeschichte“, die wir als
unakzeptabel verkürzt, undifferenziert, offenbar von den beabsichtigten Schlussfolgerungen der Verfasser motiviert sehen und die in Kernaussagen eine biblische Begründung vermissen lassen... Wir teilen jedoch nicht die Meinung der
Kritiker, den Fokus in der Geschichtsbetrachtung auf Machenschaften von Gottes Widersacher legen zu müssen und aus der Perspektive der Verführung und
des Abfalls heraus unser Gottes- und Weltbild mit seinen Schlussfolgerungen zu
formulieren.
4. Schlussfolgerungen:
... Nicht Befürchtungen und Abgrenzung, sondern tiefes Gottvertrauen sind die
Grundlage, mit der das Liederbuch glauben hoffen singen zu nutzen ist. Wir singen von Gott, seiner Wärme und seiner Liebe. Unsere Grunderfahrungen des
15
Glaubens liegen den Texten und der Musik zugrunde: Freude, Erlösung und Geborgenheit...
Die Vielfalt von Musik-, Text- und Satz-Stilistik ist gewollt. Sie korrespondiert
mit der Vielfalt innerhalb von Gemeinden, in die Gott uns gestellt hat. Das Liederbuch zeigt, dass wir in keiner „Gott-losen“ Welt leben, sondern in einer Welt,
die Gott in seinen Armen trägt...
Hannover und Ostfildern, 8. Mai 2015, Die Vorstände beider deutschen Verbände“
Nun sollen also die Adventgläubigen in Deutschland und der Schweiz gemäß der Devise:
„Friss Vogel oder stirb“, mehr oder weniger gezwungen werden - auch gegen ihr Gewissen
- aus diesem mit charismatisch-weltlichen Liedern durchsetzten Liederbuch zu singen denn eine Alternative bieten die Vorstände nicht an. Und zusammen mit den Österreichern - die mit ihrem neuen Liederbuch gezeigt haben, dass es auch anders geht -, kann
man die Kritik nicht einfach vom Tisch wischen.
Auf diese Weise wird nun auch der Gottesdienstbesuch in einer ökumenisch-charismatisch verseuchten Glaubensgemeinschaft, die schon über viele Jahre falsch indoktriniert
wird und darunter leidet, durch solch ein Liederbuch immer fraglicher. Will sich der Einzelne weiter diesen glaubenzerstörenden Einflüssen aussetzen? Hier kommt eine Menge
Konfliktmaterial auf uns zu.
Im Übrigen sorgt auch das neue Liederbuch in den USA für Aufregung, das mit katholischen Elementen angereichert sein soll.
Zum Schluss möchte ich auf die letzten bedeutungsvollen Vorgänge in den USA bezüglich Frauenordination (FO) eingehen.
Auch in den USA werden letzte Anstrengungen vor der GK-Vollversammlung in San Antonio im Juli unternommen, um FO durchzusetzen. Wie das adventistische Magazin
Spectrum (spectrummagazine.org) kürzlich veröffentlicht hat, haben sechs bekannte adventistische „Elder Statesmen“ eine eigene Homepage erstellt (AdventistElders.com), in
der sie sich vehement für FO einsetzen. Es sind der ehemalige GK-Präsident Jan Paulson; der inzwischen pensionierte, langjährige Vorsteher der Nordamerikanischen Divison, Charles Bradford; der in Südamerika arbeitende Evangelist Alexandro Bullon; der
von 1985 bis 2002 als Vizepräsident der GK dienende Calvin B. Rock; der 25 Jahre lang
als Editor im Review and Herald arbeitende William G. Johnsson und der langjährige,
frühere Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der GK (BRI), Angel Rodriguez.
Wegen des Platzes nur einige Aussagen dieser pensionierten Kirchenführer.
Unter der Hauptüberschrift „Es ist Zeit - Von Herzen Gedanken über Mission und Einheit von adventistischen Statesmen Elder“, schreibt zuerst Jan Paulsen:
„Wir alle müssen einfühlsam sein für das, was den besten Interessen der Mission
und Einheit dient, in der Zeit und dem Platz der Kultur, wo wir uns befinden.
Und wir tun dies ohne einen Kompromiss gegenüber biblischer Lehren, mit denen wir uns identifizieren... so dass wir in globaler Einheit vorangehen können!
Wenn dieses Verständnis in San Antonio nicht vorherrscht, fürchte ich einen
Bruch. Die Nachfolgewirkung ist ebenso zerstörerisch auf anderen Gebieten des
Lebens unserer Gemeinschaft. Mein Gebet ist, dass wir „Ja“ sagen. Wenn nicht,
fürchte ich, werden uns sowohl die Geschichte als auch der Herr streng richten.“
Bradford merkt an:
16
„Die Gemeinschaft sollte sich dahin bewegen, die gesamten Vorzüge der Frauentalente zu nutzen... Wir müssen die Fesseln des Romanismus abschütteln... Wir
brauchen keinen Text in der Bibel, der sagt: ´Du sollst Frauen ordinieren`, um
vorwärts zu gehen.“
William G. Johnson beruft sich auf die inzwischen eingeführte Praxis, wenn er uns wissen lässt:
„Beginnend mit dem Jahr 1976 unternahm die Gemeinschaft eine Serie von
Schritten, die uns dahin brachten, wo wir heute stehen: Wir bevollmächtigten
Frauen als Älteste auf der Stufe von örtlichen Gemeinden... und bevollmächtigten sie unter bestimmten Voraussetzungen dazu, alle Führungsfunktionen des
Predigtdienstes zu übernehmen: Predigten, Taufen, Austeilen des Abendmahles,
und die Durchführung von Trauungen.“
Schließlich argumentiert der wohl prominenteste Theologe und langjährige Leiter des
BRI, Angel Rodriguez:
„... die Anerkennung, dass die Ordination von Frauen für das Predigtamt keine
Sache der Lehre ist, sondern eher eine, wo verschiedene Meinungen annehmbar
sind, sollte jetzt in das wirkliche Gemeindeleben, wo es machbar ist, eingepflanzt
werden. Dieser wichtige Schritt ist durch mehrere Punkte gerechtfertigt: ... Zweitens ist es nun klar, dass es keine biblische Passage oder eine Aussage von Ellen
G. White gibt, die klar die Ordination von Frauen befiehlt oder ihr
widerspricht.... Dies ist keine lehrmäßige Frage, sondern eine Sache der Tradition... Lasst uns das tun, was richtig und gut für die Gemeinde ist...“
Im gemeinsamen Schlußteil unter der Überschrift „Es ist Zeit“, wird der Leser mit „Engelszungen“ wegen der Einheit und effektiven Mission gedrängt, sogar bei aller Unterschiedlichkeit, mit „Ja“ zu stimmen.
Zu dieser FO-Initiative gab dann der Rat adventistischer Pastoren (CAP) in Nordamerika
unter der Überschrift „Elder Statesmen, Frauen Ordination, Gemeindezerbruch“ eine
neunseitige Erwiderung heraus, datiert vom 7.5.2015 (siehe OrdinationTruth.com).
Wegen des Platzes und der mangelnden Zeit, diese Antwort zu übersetzen, hier nur eini ge kurze Hinweise. Es wird in den Unterpunkten auf die Fragen eingegangen, wer letztlich mit seinem Verhalten die Gemeinden spaltet, so dass es zum Bruch kommt; wieso
keine unserer biblischen Lehren als STA betroffen seien, und dies nur eine Frage der
Tradition sei. Selbst das säkulare Time Magazin würde anerkennen, dass Frauenordination natürlich eine theologische Frage ist. In Abwesenheit dessen, was die Schrift offenbart, würde die Gemeinschaft getrennt von Christus ihren Weg wandern. Außerdem wäre
die Uneinigkeit in jeder Division nicht aufgehoben, denn z. B. auch ein Teil der Führerschaft in Nordamerika, der für FO ist, hat in seinen eigenen Reihen die Mehrheit gegen
sich.
Zum Abschluss lesen wir die erschütternden und herausfordernden Sätze:
„Die Trennungslinie ist vor uns: Unterwerfung unter Gott, der Männer und Frauen entwarf, oder Unterwerfung unter die Mächte der Kultur. Die Gemeinschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten, die auf der Einrichtung des Sabbats und dem
göttlichen Entwurf des Menschen fußt, kann auf diesen Wahrheiten fortbestehen. Oder sie kann sich dem Flug von der Schöpfung hin zu einer neuen Ordnung, die jetzt konstruiert wird, anschließen. Die Stunde der göttlichen Antwort
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eilt. Die Zeit zur Entscheidung ist gekommen. Möge Gott die Herzen stärken.
Möge Er uns als treue Bürger, nicht den Elder Statesmen, sondern dem König
Jesus selbst gegenüber erfinden.“
Die Zeit ist ernst, liebe Geschwister, und es hat den Anschein, dass Gott seine Worfschaufel für die große Sichtung durch Irrlehren in der Hand hält, um die Adventgemeinde kräftig zu schütteln, damit der gute Weizen von der Spreu getrennt wird. Wir
werden voraussichtlich in den kommenden Wochen noch großen Herausforderungen zu
begegnen haben. Gott prüft jetzt jeden Einzelnen, wo er steht.
Möge Gott uns in dieser turbulenten Sichtungszeit stärken und ein klares Unterscheidungsvermögen schenken, was einerseits die Bibel und Sein Wille uns offenbart, und andererseits, was nur menschliche Meinung, Tradition und Kultur ist, damit wir nicht auf
einer Brücke wandern, die nach Nirgendwo führt.
Erich Schultze
STA Leiter konstruieren Brücke nach Nirgendwo!
prophesyagain.org, 12. März 2015
Stelle dir vor, du reist auf einer Brücke, die
nirgendwo hinführt, vergegenwärtige dir deine folgende Frustration und Erschöpfung,
nachdem du zum Schluss gekommen bist,
dass die Brücke, auf der du reist, dich nicht
zu dem Bestimmungsort führt, von dem du
dachtest, das sie dich hinführt. Solch eine
Brücke hat entweder ein oder beide Enden,
die gebrochen sind, oder die Konstruktion
war nicht vervollständigt worden. Der Ausdruck „Brücke nach Nirgendwo“ wurde mit einem abschätzigen Beiklang übernommen,
wenn dies mit der früheren Gouverneurin Sarah Palin in Verbindung stand. Berichte
weisen darauf hin, dass „Palin ursprünglich die Konstruktion einer Brücke unterstützte,
die die Stadt Ketchikan mit ihrem Flugplatz der spärlich bevölkerten [Insel, ES] Gravina
Island verbinden würde.“ (1) Das Projekt wurde später von Palins Amt fallen gelassen
und die Geldmittel, die vom Kongress als angemessen für dieses Projekt angesehen wurden, waren für andere fragwürdige Bestrebungen unter der Führung von Palins Amt
zurückgehalten worden.
Es existiert heute in der weltweiten Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten die
Konstruktion einer Brücke nach Nirgendwo; und schlimmer noch, diese gebrochene
Brücke gibt dem Einzelnen, der auf ihr reist, ein falsches Gefühl der Sicherheit, dass sie
ihren erwarteten Bestimmungsort erreichen werden. Im Klartext, diese Brücke, die von
Leitern der Siebenten-Tags-Adventisten gebaut wird, stellt die Richtlinien und Methoden
dar, durch die die weltweiten Glieder der Gemeinschaft glauben, dass sie den Spätregen,
das Siegel Gottes und insbesondere die Erlösung empfangen werden. Es ist klar, wie
auch immer - gegründet auf den Erfahrungen des alten Israel unter der Führung König
Ahabs, während der Zeit des Elia -, dass kein Regen, ein Symbol der Gunst Gottes und
des Segens durch den Heiligen Geist, auf den Körperschaftsleib ausgegossen wurde, weil
krasse Abweichungen, einschließlich Baalsanbetung, verbreitet waren. In gleicher Weise
kann und wird kein Spätregen ausgegossen auf die Gemeinschaft der Siebenten-TagsAdventisten, solange Abweichungen und heutige, moderne Baalsanbetung bestehen und
ungehindert durchgehen.
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Die Erfahrung und Botschaft des Propheten Elia wird in diesen letzten Tagen gemäß der
Prophezeiung, enthalten in Maleachi 3:22-24, erwartet:
„Gedenkt an das Gesetz meines Knechtes Mose, das ich ihm befohlen habe auf dem Ber ge Horeb für ganz Israel, an alle Gebote und Rechte! Siehe ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des HERRN kommt. Der soll das Herz
der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf dass ich
nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage.“
Um die Erfahrungen Elias zu wiederholen, müssen die besonderen Zustände des alten
Israel, die den Dienst des Elia notwendig machten, bestehen, und in der Tat innerhalb
der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, dem modernen Israel, vorherrschend
sein.
Wir lesen in 1. Könige 17,1:
„Und es sprach Elia, der Tischbiter, aus Tischbe in Gilead zu Ahab: So wahr der
Herr lebt, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen,
ich sage es denn.“
Wie war der Zustand Israels zu jener Zeit, die den Zorn Gottes in solch einem Ausmaß heraufbeschwor, dass buchstäblich Tau und Regen, Symbole des Segens Gottes, der Lehre und
des Heiligen Geistes, für drei Jahre und sechs Monate von ihr ferngehalten wurde? Siehe Jakobus 5:17. Ahab, verbunden mit Isebel, einer heidnischen Prophetin Baals, tat mehr Böses
als all seine götzendienerischen Vorgänger; er diente Baal und führte Israel zur Baalsanbe tung; und er errichtete Ascherabilder und baute Altäre für Baal, worauf Opfer dargebracht
wurden (1. Kön. 16:30-33).
Elia bat Gott nicht darum, Sein göttliches Gericht über Israel zurückzunehmen, weil er wusste, dass Gott nicht die geringste Abweichung von Wahrheit und vom Prinzip segnen und billi gen kann, und dass Gottes Fluch auf denen ruhte, die die Grundsätze wissen und sich weigern, nach diesen zu leben. Elia verstand die Prinzipien in 5. Mose 11:10-17 richtig. Gemäß
der Heiligen Schrift werden der Früh- und Spätregen nur denen verheißen und geschenkt,
die Gott lieben und Ihm dienen, und eifrig auf Seine Gebote hören, während sich die Himmel
für die verschließen, die abweichen und andere Götter anbeten. Würde Elia um Regen bitten,
und die Israeliten ermutigen, das gleiche zu tun, wobei Israel in solch einem degenerierten
und rückfälligen Zustand verblieb, wäre dies Spott gegenüber Gott und ein anmaßendes Ge bet, und solche Gebete wird Gott auch nicht erhören, sondern sie als Gräuel ansehen ( Sprüche 28:9). Elia erkannte, dass solches Gebet eine Brücke nach Nirgendwo sein würde.
Oh dass doch die Leiter der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten erkennten,
dass Gott Seinen Geist in der Kraft des Spätregens nicht auf eine im Abfall befindliche
Gemeinschaftskörperschaft ausgießen will und kann!
Im Oktober 2010 beschloss die weltweite Gemeinschaft, um den Spätregen zu bitten, damit
er auf jedes Glied innerhalb der Denomination fällt, um das Werk der Evangelisation abzuschließen.
„Bei knieendem Gebet beschlossen über 300 Delegierte 2010 beim Jahrestreffen des
Exekutivausschusses der Siebenten-Tags-Adventisten, ´einen dringlichen Ruf zur Erweckung...` anzunehmen. Dem Beschluss folgte ein einstündiger Gottesdienst- und
Gebetsablauf - bei dem Pastor Dwight Nelson von der Pioneer Memorial Gemeinde in
Berrien Springs, Michigan, eine Weihe zelebrierte, in der Adventisten aufgerufen
wurden, für das Erfülltwerden mit dem Heiligen Geist in der Kraft des Spätregens zu
beten, um die Evangeliumsmission, die der Bewegung übergeben wurde, zu been-
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den. ´Der Herr möchte dieses Werk abschließen`, sagte Ted N.C. Wilson, der Präsident der Adventgemeinschaft, während der Versammlung. ´Er wünscht, den Heiligen
Geist in unbeschränktem Maße auszugießen.`“ (2)
Das beschlossene Dokument beinhaltet die folgende Aussage:
„Wir appellieren an jedes Gemeindeglied, sich mit den Gemeinschaftsleitern und Millionen anderer Siebenten-Tags-Adventisten zu vereinigen, indem sie eine tiefere Beziehung mit Jesus suchen und nach der Ausgießung des Heiligen Geistes trachten,
um 7.00 Uhr jeden Morgen oder Abend, sieben Tage in der Woche. Dies ist ein dringender Aufruf, den Globus zu umschließen mit ernster Fürbitte. Dies ist ein Ruf zu
einer totalen Übergabe an Jesus und an die Leben-verändernde Macht des Heiligen
Geistes, wonach unserem Herrn verlangt, es uns jetzt zu geben.“ (3)
Interessanterweise wiederholte Ted Wilson in seiner Antrittsrede 2010 die Notwendigkeit des
Suchens und Bittens um Erweckung, Reformation und Spätregen, während er in der gleichen Rede Praktiken und Sünden einzeln aufführte, die Siebenten-Tags-Adventisten um jeden Preis meiden sollten.
„Strecke dich nicht aus nach Bewegungen oder Megakirchenzentren außerhalb der
Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten, die dir geistlichen Erfolg, gegründet auf
einer fehlerhaften Theologie, verheißen. Bleibe den unbiblischen geistlichen Disziplinen oder Methoden der spirituellen Formation fern, die im Mystizismus, solchem wie
kontemplatives Beten, zentriertes Beten wurzelt, und von der Emerging Church Bewegung, in der diese gefördert werden.“ (4)
Seit der Zeit, als die Predigt gehalten wurde, bis zur Gegenwart, sind all die sündhaften
Praktiken, die oben aufgelistet sind, öffentlich durchgeführt worden und sind völlig allgemein in der ganzen Denomination der Siebenten-Tags-Adventisten - dies weist darauf
hin, dass die Leiter, Pastoren und Administratoren diesen Empfehlungen nicht gefolgt
sind, und auch hat der Präsident keine Richtlinien eingesetzt, um diese Praktiken auszurotten, und sicherzustellen, dass diese nicht hereinkommen. Sicherlich gab es diese
Praktiken schon vor 2010 ringsumher, aber sie sind gegenwärtig öffentlicher und waghalsiger; und die Tatsache, dass sie erkannt worden sind, macht ihre Tolerierung noch
unentschuldbarer.
Es gibt heute bekannte Pastoren und Dienste, die unter dem Beifall der Generalkonferenz arbeiten und mit der Emerging Church Bewegung stark verwickelt sind; die One
Project Movement (Ein Projekt Bewegung) ist nur ein Beispiel. Es gibt gegenwärtig Pastoren und Professoren, die in Einrichtungen der STA arbeiten, die ihre Master- und Doktorabschlüsse in Theologie mit Schwerpunkt in spiritueller Formation erlangten, und sie
reichen diese irrigen Theorien und Disziplinen an ihre arglosen Glieder und von den
Sprechpulten weiter. Es gibt sogar Kurse, die von STA-Universitäten über spirituelle Formation und andere mystisch, geistliche Disziplinen angeboten werden, obwohl sie unter
unbekannten Namen aufgelistet erscheinen. Die Textbücher für einige der theologischen
Kurse, die von STA-Universitäten angeboten werden, wurden von bekannten Spiritisten
und Leitern der Emerging Church Bewegung geschrieben.
Es gibt nicht wenige Gemeinden und Prediger, die gewöhnlich nichtadventistische Pastoren und Sprecher in ihre Gemeinden einladen, um Gottesdienste, Seminare und Workshops abzuhalten. Es gibt Bücher und verschiedenes anderes Lesematerial von Autoren,
die nichtadventistischen Glaubens sind und gefährliche Irrtümer und die Lehren des
Spiritismus enthalten, das von Pastoren dargereicht und unterstützt wird. Es gibt Professoren in STA-Schulen, die die Evolutionstheorie lehren, die im Widerspruch zum biblischen Bericht der Schöpfung in sechs buchstäblichen Tagen steht, dennoch verbleiben
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sie in ihren Positionen. Gott wird niemals Seinen Geist auf eine Gemeinschaft in solch einem Zustand ausgießen, ungeachtet der Aufrufe, Predigten und ernstlicher Bitten um
den Spätregen. Solches Denken ist wahrlich eine Brücke nach Nirgendwo!
Präsident Ted Wilson setzt seine Predigt fort, indem er sagt, dass Adventisten auf die durchgeführten evangelistischen Methoden achten, die auf dem „großen Kampf Thema“ basieren,
und dass das Buch „Der große Kampf“ gelesen und weit verbreitet werden sollte.
„Haltet Ausschau nach demütigen Pastoren, Evangelisten und Abteilungsleitern innerhalb der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, die evangelistische Methoden und Programme bereitstellen können, welche auf soliden biblischen Prinzipien und dem ´Großen Kampf Thema...` basieren. Lasst uns den Geist der Weissagung
lesen, dem Geist der Weissagung folgen, und den Geist der Weissagung weitergeben.
Es gibt so viele wunderbare Bücher zu teilen, eingeschlossen das eine Buch, auf das
Ellen White hinwies, von dem sie wünschte, dass es mehr verbreitet werden sollte als
irgendein anderes: ´Der große Kampf`. Dank sei dem Herrn für die religiöse Freiheit
in diesem und anderen Ländern, die uns erlaubt, die Wahrheit zu teilen.“ (5)
Wiederum ist ein offensichtlicher Widerspruch erkennbar, bei dem was gesagt worden ist
und dem, was getan wurde. Das Buch „Der Große Kampf“ berichtet - wie kein anderes
Buch - im lebhaften Detail die Themen des großen Kampfes von dem ersten Anfang der
Sünde und Satan, bis zu ihrer endgültigen Vernichtung und Christi Sieg. Aber unter Präsident Wilson, der zur Verbreitung dieses Buches aufrief, ist der ursprüngliche „Große
Kampf“ des Kampfes beraubt, bedeutsam verkürzt und in „Die Große Hoffnung“ umgewandelt worden. Beträchtliche historische und prophetische Teile des Buches sind ausgelöscht worden und lässt den Leser mit einem unvollständigen, vagen Verständnis des
Themas über den großen Kampf zwischen Gut und Böse zurück. Wilson initiierte das
„Große Kampf Projekt“ mit dem Ziel der Verbreitung großer Mengen von „Die große Hoffnung“ durch jede Division, jeden Verband und jede Vereinigung. (6) Es ist eine große
Täuschung, zu meinen, dass die Verbreitung von „Die Große Hoffnung“ den Platz einnehmen und den Zweck vollenden kann, den die große Verbreitung des „Großen Kampfes“
bewirken könnte. Die folgenden Aussagen attestieren, dass das Buch in seiner Gesamtheit (die Abschnitte, die die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft beschreiben) nötig ist. Die Verteilung dieser Nachahmung des „Großen Kampfes“, genannt „Die Große
Hoffnung“, wobei man denkt, dass Gottes Absicht vervollständigt werden kann, um die
Welt und die Kirche zu erleuchten, ist eine Brücke nach Nirgendwo!
“Der große Kampf“ sollte weit verbreitet werden. Er enthält die Geschichte der
Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. In dem Abriss der letzten Szenen der Weltgeschichte ist er ein mächtiger Zeuge für die Wahrheit. Mir liegt die
Verbreitung dieses Buches mehr am Herzen als die irgendeines anderen meiner
Bücher. Denn im „Großen Kampf“ wird der Welt die letzte Warnungsbotschaft
deutlicher vermittelt als in irgendeinem der anderen Bücher, die ich geschrieben
habe.“ (7)
„Ich wurde belehrt, dass die wichtigen Bücher, die das Licht enthalten, das Gott
über den Abfall Satans im Himmel gegeben hat, jetzt weit verbreitet werden sollen,
denn durch sie wird die Botschaft Gottes die Herzen vieler Menschen erreichen. „Patriarchen und Propheten“, „Daniel und die Offenbarung“ und „Der große Kampf“
sind nötiger denn je. Die darin betonten Wahrheiten werden manchem die Augen öffnen ... Viele unter unserem Volk waren gerade den wichtigsten und notwendigsten
Büchern gegenüber blind. Hätte man Verständnis und Geschick im Verkauf dieser
Bücher bewiesen, so stände die Sonntagsgesetzbewegung (in Amerika) nicht da, wo
sie heute steht.“ (8)
21
In der Fortsetzung seiner Ansprache, war einer der Höhepunkte Wilsons die Arten der
Musik und der Anbetung, die ein Teil der Gottesdienste sein sollten, und über die Art der
Musik, die vermieden werden sollte.
„Verwendet christozentrische, bibelbasierte Praktiken der Anbetung und Musik bei
Gemeindediensten... geht nicht rückwärts hinein in verwirrende, heidnische Vertonungen, wo Musik und Anbetung so auf das Gefühl und die Erfahrung ausgerichtet
sind, dass du die zentrale Ausrichtung nach dem Worte Gottes verlierst.“ (9)
Jeden Sabbat widerhallen Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten in der ganzen
Welt von gegenwärtiger, weltlicher Musik, vollständig mit Synkopierung, Rufen, Klatschen und Tanzen. Es ist eine gebräuchliche Praxis - zumindest in der Nordamerikanischen Division - in den Gemeinden und Diensten, Feierlichkeiten zu beschaffen, wobei
die Gastsinger weltliche, nicht adventistische Künstler sind; ungeachtet dessen, dass
auch viele vorgebliche adventistische Sänger nicht in Harmonie mit der Bibel und der
Beschreibung durch den Geist der Weissagung über himmlische und heilige Musik sind.
Solche unerhörten und respektlosen Handlungen zu übersehen und dennoch die Dreistigkeit zu besitzen, um die Ausgießung des Heiligen Geistes auf den gesamten Leib der
Siebenten-Tags-Adventisten zu bitten, ist eine Brücke nach Nirgendwo.
Informierte, gewissenhafte Siebenten-Tags-Adventisten können nicht um die Ausgießung
des Heiligen Geistes auf die Denomination bitten, während Sünde und Abfall besteht, toleriert, unterstützt und sogar ermutigt wird; dies würde ihre Übereinstimmung signalisieren, dass Gott diese Praktiken billigt, und dass nur der Name und das Bekenntnis
Gott genügen, um Seinen Geist auszugießen. Aber die Jahre hindurch werden von STA
Predigern globale Feldzüge abgehalten und Links für alle Gemeinden in der ganzen Welt
erstellt, um an den gemeinsamen Anstrengungen teilzuhaben, den „Regen“ auf die Gemeindekörperschaft herabzubeten.
Diese Bestrebungen und Erweckungen werden den Regen oder die Frucht nicht hervorbringen, weil die Prediger die Reformation nicht mit einbeziehen, wozu die Bibel und der Geist der
Weissagung aufruft. Wenn die Bedingungen auf solchen Treffen dargelegt würden, und die
weltweiten Leiter sie ernstlich erwägen, würde die ganze Denomination ernsthafte Änderungen vornehmen müssen und sich einer gründlichen Reorganisation unterziehen, und müsste
vielen ihrer Pastoren und Angestellten kündigen, wie es König Josia tat (siehe 2. Könige
23:16-25).
Wenn jemand Ansprüche, die von solchen „Erweckungsversammlungen“ herrühren,
nachverfolgt, und Einzelne getauft werden, nur um in die Gemeindeumgebungen zurückgesandt zu werden, die nicht förderlich sind für geistliches Wachstum und nicht frei sind
von weltlichen Praktiken und irrigen Lehren, war die gesamte Anstrengung ein Fehler.
All die Kosten, Hilfsmittel, Gebete und Menschenkraft wären mehr als vergeudet, wenn
diese aufrichtigen Einzelnen, angeblich geerntet, nicht dort eingepflanzt werden, wo sie
beständig in der praktischen Frömmigkeit, eingebunden in den zentralen Pfeilern des adventistischen Glaubens, erzogen werden, wo die korrupten Einflüsse der Welt nicht akzeptiert und praktiziert werden.
„Erweckung meint die Erneuerung des geistlichen Lebens, eine Stärkung der Kräfte
des Herzens und des Geistes, eine Auferstehung vom geistlichen Tod. Reformation
zeigt sich in einer organisatorischen Veränderung, einer Veränderung im Denken
und Handeln. Reformation wird nicht die gute Frucht der Gerechtigkeit hervorbringen, wenn sie nicht mit einer Erweckung durch den Geist verbunden ist. Sowohl Erweckung als auch Reformation haben ihr bestimmtes Werk zu tun, und beide müssen sich darin ergänzen.“ (10)
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Es besteht kein Mangel hinsichtlich des Gebets und sogar des Abhaltens von „Erweckungs“-Versammlungen überall in der Denomination der Siebenten-Tags-Adventisten;
wie auch immer, Reformation ist kaum ein Teil des Ausgleichs, und Seelen werden in
diesen Versammlungen aufgeweckt, nur um wieder zurückzugehen und in fleischlicher
Sicherheit zu denken, dass nur durch Gebet und Bitten um den Heiligen Geist - ohne
persönlich reformiert zu sein, und ohne dass die Gemeinden insgesamt reformiert sind,
und gründlich von der Babylonischen Durchdringung gereingt -, die Ausgießung des
Spätregens bewirkt würde. Dies ist wahrlich eine Brücke nach Nirgendwo und errichtet
Anmaßung von der übelsten Sorte - man bittet Gott, ein Volk zu segnen, während Sünde
ungehindert fortbesteht. Jene, die nach der Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Körperschaft rufen, argumentieren, dass sie starken Glauben besäßen, dass sie den verheißenen Segen empfangen werden; solche Personen täuschen sich selbst und befinden
sind in einer gefährlichen Position.
„Der Glaube ist in keiner Weise mit Vermessenheit zu vergleichen. Der wahre Glaube
ist frei davon. Die Vermessenheit ist eine satanische Verfälschung des Glaubens. Der
Glaube ergreift Gottes Verheißungen und bringt Frucht im Gehorsam. Die Vermessenheit erhebt auch Anspruch auf die Verheißungen, gebraucht sie aber, um Übertretungen zu entschuldigen, wie Satan es tat. Der wahre Glaube hätte das erste El ternpaar im Garten Eden veranlasst, der Liebe Gottes zu vertrauen und seinen Geboten zu gehorchen; die Vermessenheit aber verleitete sie, sein Gesetz zu übertreten
in der Annahme, seine große Liebe würde sie vor den Folgen der Sünde bewahren.
Das ist kein Glaube, der die Gunst des Himmels beansprucht, ohne die Bedingungen zu erfüllen, unter denen die Gnade gewährt wird. Glaube gründet sich auf die
Verheißungen und Verordnungen der Heiligen Schrift.“ (11)
Gerade so, wie der Baum des Lebens durch einen Engel versperrt wurde, um den Menschen
an der Teilhabe seiner Frucht zu hindern, damit er nicht unsterblich in Sünde lebt (1. Mose
3:22-24), hat Gott die Himmel vom weiteren Gießen des Regens auf eine Gemeinde (als Kör perschaft) und Personen (einzeln) verschlossen, die gleichgültig gegenüber Sünde sind, und
diese praktizieren oder entschuldigen. Gott kann Seinen Geist nicht ausgießen oder Sein Siegel aufdrücken auf Personen, die in ihren Charakteren noch Mängel aufweisen, damit solche
Personen nicht versiegelt oder unsterblich in Sünde würden; im Gegenteil, Er wird ihnen sei ne Gegenwart entziehen.
„Nur mit Widerstreben zieht der Herr seine Gegenwart von denen zurück, die mit
großem Licht gesegnet waren und die im Dienste an anderen die Macht des Wortes
verspürten. Einst seine treuen Diener und mit seiner Gegenwart und Führung begnadet, wandten sie sich von ihm ab und führten andere in den Irrtum und sind
deshalb der göttlichen Ungnade verfallen... Das Siegel Gottes wird nur solchen auf
die Stirn gedrückt werden, die wegen der Gräuel, die im Lande geschehen, seufzen
und weinen. Diejenigen, die zur Welt hinneigen, die mit den Trunkenen essen und
trinken, werden sicher mit den Ungerechten vernichtet werden.“ (12)
Es kommt ein Punkt, an dem die Leiter erkennen müssen, dass Gebet alleine nicht den
begehrten Segen des Spätregens bewirken kann. Wie Gott zu Josua sagte, als babylonisches Material genommen und im Lager der Israeliten aufbewahrt wurde, so sagt Er der
Leiterschaft der Gemeinschaft:
“...Steh auf! Warum liegst du auf deinem Angesicht? Israel hat sich versündigt, sie
haben meinen Bund übertreten, den ich ihnen geboten habe und haben von dem Gebannten genommen und gestohlen und haben´s verheimlicht und zu ihren Geräten
gelegt... Steh auf, heilige das Volk und sprich: Heiligt euch auf morgen! Denn so
spricht der Herr, der Gott Israels: Es ist Gebanntes in deiner Mitte, Israel; darum
23
kannst du nicht bestehen vor deinen Feinden, bis ihr das Gebannte von euch tut.“
(Josua 7:10.11.13)
Viele warten umsonst darauf, dass die ganze Gemeinschaft die Kraft des Spätregens
empfängt, sogar obwohl das „Gebannte“ noch da ist; diese Zeit wird niemals kommen sie treiben Handel auf einer Brücke nach Nirgendwo!
“Hoffen wir zu sehen, dass die ganze Gemeinde erweckt wird? Diese Zeit wird nie mals kommen.“ (13)
Da die Zeit niemals kommt, in der die ganze Gemeinde erweckt wird, und es entschieden
worden ist, dass die Methoden und Vorgehensweisen, die jetzt angewandt werden, um
die Ausgießung des Heiligen Geistes herbeizuführen, nicht nur unwirksam, sondern anmaßend sind, obliegt es jedem einzelnen, unter Gebet zu studieren, wie es vor sich geht,
dass er oder sie erweckt, reformiert und ein Empfänger des Heiligen Geistes Gottes in der
Kraft des Spätregens werden kann.
Elias Erfahrung auf dem Berg Karmel gibt uns die Antwort. Elia reparierte zuerst den
zerbrochenen Altar, was Reformation andeutet in Praxis und Vorgehensweise, bei Motiven und Charakter - um in das herrliche Bild Christi reformiert zu werden. Reformation
kommt nur als Antwort bei einer Umkehr und Einschärfung der Prinzipien der Bibel und
des Geistes der Weissagung, den Schriften von Ellen G. White, und indem wir der Wahr heit des Wortes die Heiligung der Seele erlauben. Wie Gott offenbart, was wahre Anbe tung ausmacht und was nicht, und wie durch die Hilfe des Heiligen Geistes Verbesserungen vorgenommen, Idole zerstört und falsche Konzepte und Praktiken verlassen wurden - solch einer, der danach handelt, mag ernstlich darum beten und sogar erwarten,
dass der Regen zu seiner Zeit fällt.
“Nur diejenigen, die das Licht ausleben, das sie haben, werden größeres Licht
empfangen. Wenn wir nicht täglich Fortschritte im Ausleben lebendiger, christlicher Tugenden machen, so werden wir die Offenbarungen des Heiligen Geistes
im Spätregen nicht wahrnehmen können. Er mag in den Herzen rund um uns
her ausgegossen werden, wir aber werden ihn weder erkennen noch empfangen.“
(14)
Hilari Henriques
(1) http://www.cnn.com/2008/POLITICS/09/09/palin.earmarks/index.html?iref=24hours
(2) http://news.adventist.org/all-news/news/go/2010-10-11/adventists-urged-to-pray-for-latterrain-power-to-finish-work/
(3) Ibid
(4) http://www.scribd.com/doc/33861749/Ted-N-C-Wilson-Sermon-Go-Forward
(5) Ibid
(6) http://greatcontroversyproject.adventist.org/about-the-project.html
(7) White, Ellen. Mit dem Evangelium von Haus zu Haus, S. 120; Colporteur Ministry, (1953), Seite 127
(8) White, Ellen. Mit dem Evangeliums von Haus zu Haus, S. 116f; The Colporteur Evangelist,
(1950), Seite 21
(9) http://www.scribd.com/doc/33861749/Ted-N-C-Wilson-Sermon-Go-Forward
(10) White, Ellen. Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 135; Selected Messages, Band 1,
(1958), Seite 128
24
(11) White, Ellen. Das Leben Jesu, S. 111; The Desire of Ages, (1898), Seite 126
(12) White, Ellen. Zeugnisse für die Gemeinde, Band 5, S. 222; Testimonies for the Church, Band
5, (1882-1889), Seite 212
(13) White, Ellen. Selected Messages, Band 1, (1958), Seite 122
(14) White Ellen. Zeugnisse für Prediger, S. 437; Testimonies to Ministers and Gospel Workers,
(1923), Seite 507
„Bereite dich, Israel, und begegne deinem Gott.“ Amos 4,12
Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde ,so
kann er das Reich Gottes nicht sehen. Joh.3,3
Der Glaube, dass man von neuem geboren ist, wenn man getauft wird, ist auch bei den
Adventisten, gegenwärtige Wahrheit. Ist das aber wahr? EGW hat schon zu ihrer Zeit folgendes geschrieben,
„Die Neugeburt ist heutzutage eine seltene Erfahrung. „Viele, sehr viele, die den
Namen Christi annehmen, sind ungeheiligt und unheilig. Sie sind zwar getauft,
doch lebendig begraben worden. Sie sind dem Ich nicht abgestorben und daher
nicht zu einem neuen Leben in Christus auferstanden." 6BC 1075; BK 377
Aus diesem Grund gibt es so viele Probleme in den Gemeinden….(376,377)
Der Herr helfe uns, uns selbst zu sterben und von neuem geboren zu werden,
dass Christus in uns lebe als lebendiger, wirksamer Grundsatz, als Kraft,die uns
heilig erhält. 9T 188 (Z9 179)
Ja damals, aber heute sieht es bestimmt anders aus!
Ist das wirklich so ? Es gibt ein Sprichwort, welches auch auf die Gemeinde Gottes passt.
„Das Wasser, dass der Quelle am nächsten ist, ist am saubersten“
Wie kann man sich nun selber prüfen?
Den anderen zu prüfen ist einfacher.
Im Leben Jesu Seite 156 steht.
“Sobald der Geist Gottes in das Herz einzieht, gestaltet er das Leben um. Sündhafte Gedanken werden verbannt, böse Taten vermieden; Liebe, Demut und Frieden nehmen die Stelle von Ärger, Neid und Zank ein. Traurigkeit verwandelt sich
in Freude,
Oder Galater 5,22-24:
25
Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit,
Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit; gegen all dies ist das Gesetz nicht. Die aber
Christus Jesus angehören, die haben ihr Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Begierden.
Wenn das im eigenem Leben fehlt, dann ist man nicht wiedergeboren und statt dessen
auch nur eins der folgenden Eigenschaften vorhanden ist,
„Götzendienst, Zauberei, Feindschaft, Hader, Eifersucht, Zorn, Zank, Zwietracht,
Spaltungen, 21 Neid, Saufen, Fressen und dergleichen. Davon habe ich euch
vorausgesagt und sage noch einmal voraus: Die solches tun, werden das Reich
Gottes nicht erben.
Wäre das nicht schrecklich?
Der Zustand der Menschen in den Gemeinden sieht heute so aus
Siehe Grafik - Ist das auch dein Problem?
Ich wünsche Dir dazu die rechte Einsicht und den Mut zur Veränderung.
Das ist nur ein Angebot!
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Wer mir nachfolgen will, darf nicht mehr sich selbst in den Mittelpunkt stellen,
sondern muss sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen. Wer sich an sein
Leben klammert, der wird es verlieren. Wer aber sein Leben für mich einsetzt, der
wird es gewinnen. (Matthäus 16,24.25 Hfa)
Mit Christus gekreuzigt PdF
Selbstverleugnung.Pdf
Die Umwandlung des Charakters [der Christen] soll vor der Welt das Zeugnis dafür sein,
dass die Liebe Christi in uns wohnt. Der Herr erwartet von seinem Volk den Beweis, dass
die erlösende Macht der Gnade auf einen unvollkommenen Charakter einwirken und ihn
veranlassen kann, sich ebenmäßig zu entwickeln und reichlich Frucht zu tragen.
Doch um dieser göttlichen Absicht entsprechen zu können, ist eine Vorbereitung notwendig. Der Herr gebietet uns, unser Herz von der Selbstsucht zu reinigen, die die Wurzel
der Entfremdung ist. Er hat Sehnsucht danach, seinen Heiligen Geist in reichem Maße
über uns auszugießen, und er befiehlt uns, durch Selbstverleugnung den Weg dazu zu
bereiten. Wenn das Ich Gott übergeben wird, werden unsere Augen geöffnet, dass sie die
Steine sehen, die unser unchristliches Verhalten anderen in den Weg gelegt hat. Gott gebietet uns, alle diese Steine wegzuräumen: „Bekennt nun einander die Sünden und betet
füreinander, damit ihr geheilt werdet." (Jak 5,16 EB). Dann werden wir die Zusicherung
erhalten wie David, als er nach dem Bekenntnis seiner Sünde betete: „Schenk mir Freude über deine Rettung, und mach mich bereit, dir zu gehorchen! Dann will ich den Gott losen deine Wege zeigen, damit sie zu dir zurückfinden." (Ps. 51,14.15 Hfa).
Wenn die Gnade Gottes die Seele erfüllt, wird von ihr ein Einfluss des Glaubens, der Zuversicht und der christlichen Liebe ausgehen, der das geistliche Leben aller kräftigt, die
mit ihm in Berührung kommen ... Wer der vergebenden Liebe Christi teilhaftig geworden
und durch den Geist Gottes erleuchtet und zur Wahrheit bekehrt worden ist, der wird
fühlen, dass er um dieser kostbaren Segnungen willen ein Schuldner aller geworden ist,
mit denen er in Berührung kommt (siehe Röm 1,14). Ist jemand von Herzen demütig,
dann wird der Herr ihn gebrauchen und durch ihn Menschen erreichen, zu deren Herzen
26
selbst eingesegnete Prediger nur schwer Eingang linden können. Er wird unter dem Einfluss des Geistes Gottes Worte sprechen, die die rettende Gnade Christi offenbaren.
Wenn wir andern Segen bringen, werden wir selbst Segen empfangen. Gott schenkt uns
Gelegenheit, Gnade weiterzugeben, um uns erneut mit größerer Gnade zu füllen. Arbeitet
ein Kind Gottes mit den Gaben und Fähigkeiten, die Gott ihm verliehen hat, werden Hoffnung und Glaube gestärkt.
Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Band 2, S. 344f. (rev.)
Sinn oder Unsinn von Gebetsketten, Gebetstage usw !?
Es existiert heute in der weltweiten Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten die
Konstruktion einer Brücke nach Nirgendwo; und schlimmer noch, diese gebrochene
Brücke gibt dem Einzelnen, der auf ihr reist, ein falsches Gefühl der Sicherheit, dass sie
ihren erwarteten Bestimmungsort erreichen werden. Im Klartext, diese Brücke, die von
Leitern der Siebenten-Tags-Adventisten gebaut wird, stellt die Richtlinien und Methoden
dar, durch die die weltweiten Glieder der Gemeinschaft glauben, dass sie den Spätregen,
das Siegel Gottes und insbesondere die Erlösung empfangen werden.
Es ist klar, wie auch immer - gegründet auf den Erfahrungen des alten Israel unter der
Führung König Ahabs, während der Zeit des Elia -, dass kein Regen, ein Symbol der
Gunst Gottes und des Segens durch den Heiligen Geist, auf den Körperschaftsleib ausgegossen wurde, weil krasse Abweichungen, einschließlich Baalsanbetung, verbreitet waren. In gleicher Weise kann und wird kein Spätregen ausgegossen auf die Gemeinschaft
der Siebenten-Tags-Adventisten, solange Abweichungen und heutige, moderne Baalsanbetung bestehen und ungehindert durchgehen.
Weiterlesen
Das größte Bedürfnis der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten heute besteht nicht
darin, mehr Geld, größere Budgets, mehr Häuser, mehr Institutionen und Einrichtungen
zu haben, auch nicht mehr Evangeliums-Kreuzzüge durchzuführen. Was wir als Glieder
der Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten am dringendsten benötigen, ist die Befreiung von unseren Sünden. Er wartet darauf, dass sein Volk den Sieg über die Sünde erringt, damit Er ihnen das Paradies anvertrauen kann. Jesus kam, um „sein Volk von ihren Sünden zu erretten", um uns zu helfen, Überwinder zu werden!
Robert H. Pierson, ehem.GK President
Was würde er heute sagen?
Hans Hauser
www.maranathagrup.de
[email protected]
*****
Schwimmende Särge
Auf der Flucht vor Gewalt retten sie sich auf Boote, die
"schwimmenden Särgen" gleichen. Oft sind sie der letzte Ausweg für verfolgte Menschen,
die Schutz für sich und ihre Familie suchen. Doch anstatt mit Menschlichkeit zu reagieren, lassen unsere Regierungen sie auf hoher See verhungern und verdursten.
Das Mittelmeer und die Andamanensee in Asien werden zu Friedhöfen.
27
In Burma wird das Volk der Rohingya vertrieben: Tausende Familien treiben hilflos auf
hoher See und müssen ihren eigenen Urin trinken, weil sie in Malaysia, Thailand und Indonesien abgewiesen wurden. Und jede Woche riskieren Syrer und Menschen aus Afrika
ihr Leben an Europas Mittelmeerküste ― auf der Flucht vor Folter, Hungersnot und Menschenhändlern ist die gefährliche Überfahrt ihre letzte Hoffnung.
Wir stehen vor der größten Flüchtlingskrise seit dem Zweiten Weltkrieg. Doch bisher haben unsere Regierungen die verzweifelten Menschen in einem Klima der Fremdenfeindlichkeit sterben lassen. Nun spitzt sich die Krise zu und unsere Gemeinschaft hat die
einmalige Chance, der Kultur der Angst mit einer Welle der Menschlichkeit zu begegnen.
Wenn wir alle eine kleine Spende beisteuern, können wir Rettungseinsätze auf dem Meer
finanziell unterstützen und ein Avaaz-Flüchtlingsteam zusammenstellen, das bei diesen
Einsätzen und der Eingliederung hilft. Mit gezielter Lobbyarbeit können wir unsere Entscheidungsträger außerdem dazu drängen, die Grenzen zu öffnen, und Anzeigen schalten, um dem Rassismus entgegenzuwirken.
Zusammen können wir dazu beitragen, Flüchtlinge zu retten — und damit Hand in Hand
für Mitmenschlichkeit einstehen.
Wenn wir nicht handeln, könnte 2015 zum Jahr der Bootsflüchtlinge werden!
Avaaz-Mitglieder haben diese Kampagne bereits in Großbritannien ins Rollen gebracht.
Dort hat die Regierung von insgesamt vier Millionen Flüchtlingen nur 143 Syrer aufgenommen! Doch über 1000 Avaazer haben diese skandalöse Flüchtlingspolitik mit vereinten Kräften angefochten: Sie haben sich bereiterklärt, Flüchtlingen bei der Neuansiedlung zu helfen und ihre Gemeinderäte dazu aufgefordert, jeweils 50 syrischen Flüchtlingen Schutz zu bieten. Vier Gemeinderäte haben bereits zugestimmt und mit unserem
Druck wollen wir noch viele weitere dazu bringen.
Doch dieses Problem betrifft nicht nur Großbritannien und Syrien: Wenn Menschen in
größter Gefahr wie Kriminelle behandelt und dem Tod überlassen werden, dann steckt
unsere Menschlichkeit in der Krise. Aber wenn wir gemeinsam genügend Spenden sammeln, könnte Avaaz diese fünf wichtigsten Initiativen ergreifen:
1. Mutige Organisationen unterstützen, die Flüchtlinge auf See retten.
2. Flotten der Menschlichkeit mit mehr privaten Booten starten, um Rettungseinsätze zu unterstützen.
3. Ein Avaaz-Flüchtlingsteam starten, um mit Lobbyarbeit die Regierungen, die EU
und den Verband Südostasiatischer Nationen (ASEAN) dazu aufzufordern, sich für
wirksame Such- und Rettungseinsätze starkzumachen und mehr Plätze für
Flüchtlinge zu schaffen.
4. Lokale Organisationen in Europa und Südostasien unterstützen, um Flüchtlinge
zu unterstützen, die in Aufnahmelagern und in unserer Gesellschaft ankommen.
5. Schlagkräftige Anzeigen auf Werbeflächen und in Zeitungen schalten, um dem Klima der Fremdenfeindlichkeit entgegenzuwirken.
Dieses Jahr könnten 30.000 Flüchtlinge im Mittelmeer ertrinken. Diese Familien flüchten vor Terror und Elend und die Entscheidung, in ein Boot zu steigen, könnte für viele
der einzige Ausweg sein. Sorgen wir Hand in Hand dafür, dass diese Tragödien auf dem
Meer ein Ende nehmen. Sagen Sie jetzt eine Spende zu:
28
JA, ICH SAGE €2 ZU, genug für eine Rettungsdecke
JA, ICH SAGE €4 ZU, genug für ein Essenspaket für ein Kind
JA, ICH SAGE €10 ZU, genug für Wasser für sechs Flüchtlinge
JA; ICH SAGE €20 ZU, genug für 10 schlagkräftige Anti-Rassismus Poster
JA, ICH SAGE €50 ZU, genug um Bootsflüchtlingen ein Satellitentelefon zu leihen damit
diese Journalisten ihre Geschichten mitteilen können
Um einen anderen Betrag zuzusagen, klicken Sie hier.
Die Avaaz-Gemeinschaft ist eine der einzigen weltweit, die mit Millionen von Bürgern auf
beiden Seiten vertreten ist: sowohl in den Ländern, aus denen die Familien flüchten, als
auch in den Ländern, in denen sie Hilfe suchen. Wir konnten mit Spenden bereits wichtige Initiativen im Kampf gegen Ebola und humanitäre Einsätze in Nepal unterstützen. Packen wir jetzt diese Krise an, indem wir mit Inspiration, Liebe und Mut das Blatt wenden.
Mit Hoffnung und Entschlossenheit,
Alice, Ben, Oli, Diego, Mais, Emily, Dalia, Ricken und das Avaaz-Team
QUELLEN:
"Rettung von Bootsflüchtlingen ist völkerrechtliche Pflicht" (Deutsche Welle)
http://www.dw.de/rettung-von-bootsfl%C3%BCchtlingen-ist-v%C3%B6lkerrechtliche-pflicht/a18450984
800 Tote im Mittelmeer: Italiens Marine ortet gesunkenes Flüchtlingsschiff (Spiegel Online)
http://www.spiegel.de/politik/ausland/mittelmeer-marine-ortet-gesunkenes-fluechtlingsschiff-a1032662.html
Rohingya, die Heimatlosen (Deutsche Welle)
http://www.dw.de/rohingya-die-heimatlosen/a-18447783
Und auf Englisch:
Syrien Flüchtlinge Regionale Reaktion (UNHCR)
http://data.unhcr.org/syrianrefugees/regional.php
Auf dem Meer gestrandet und unerwünscht: Das Leid der Rohingya "Bootsflüchtlinge" aus
Myanmar (CNN)
http://edition.cnn.com/2015/05/19/asia/rohingya-refugee-ships-explainer/
Gestrandete Rohingya-Migranten sagen: 'Wir sterben an Bord' (Al Jazeera)
http://www.aljazeera.com/news/2015/05/stranded-rohingya-migrants-dying-board150517130244345.html
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Dienen - nicht
Herrschen
Walter Neumann
Kath. Kirche St. Michael, Kirchberg (Sachsen)
Chorfenster "Fußwaschung"
Als Jesus mit seinen Jüngern das letzte Mal in Jerusalem zusammengekommen war, um
das Passahfest zu feiern, war niemand da, der die staubigen Füße der Festgesellschaft
wusch. Normalerweise besorgte das der Haussklave. Aber den gab es hier nicht. Und von
den Jüngern waren sich alle zu gut, um solch eine Skalvenarbeit zu verrichten. Da stand
Jesus Christus auf und wusch seinen Jüngern die Füße. Warum tat er das? Weil das
ganz seinem Wesen entsprach. Er war in die Welt gekommen, um uns Menschen zu die nen. Und weil er uns ein Beispiel geben wollte. Nach seinem Willen, sollen wir jedes Mal,
wenn wir Abendmal feiern, einander die Füße waschen - weil wir nicht oft genug daran
erinnert werden können, dass auch wir zum Dienen berufen sind.
Die Fußwaschung
Vor dem Passafest aber erkannte Jesus, dass seine Stunde gekommen war, dass
er aus dieser Welt ginge zum Vater; und wie er die Seinen geliebt hatte, die in der
Welt waren, so liebte er sie bis ans Ende. Und beim Abendessen, als schon der
Teufel dem Judas, Simons Sohn, dem Iskariot, ins Herz gegeben hatte, ihn zu verraten, Jesus aber wusste, dass ihm der Vater alles in seine Hände gegeben hatte
und dass er von Gott gekommen war und zu Gott ging, da stand er vom Mahl auf,
legte sein Obergewand ab und nahm einen Schurz und umgürtete sich.
Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an, den Jüngern die Füße zu waschen,
und trocknete sie mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war. Da kam er zu Simon
Petrus; der sprach zu ihm: Herr, solltest du mir die Füße waschen? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Was ich tue, das verstehst du jetzt nicht; du wirst es aber
hernach erfahren. Da sprach Petrus zu ihm: Nimmermehr sollst du mir die Füße
waschen! Jesus antwortete ihm: Wenn ich dich nicht wasche, so hast du kein Teil
an mir.
Spricht zu ihm Simon Petrus: Herr, nicht die Füße allein, sondern auch die Hände
und das Haupt! Spricht Jesus zu ihm: Wer gewaschen ist, bedarf nichts, als dass
ihm die Füße gewaschen werden; denn er ist ganz rein. Und ihr seid rein, aber
nicht alle. Denn er kannte seinen Verräter; darum sprach er: Ihr seid nicht alle
rein.
30
Als er nun ihre Füße gewaschen hatte, nahm er seine Kleider und setzte sich wieder nieder und sprach zu ihnen: Wisst ihr, was ich euch getan habe? Ihr nennt
mich Meister und Herr und sagt es mit Recht, denn ich bin's auch. Wenn nun ich,
euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, so sollt auch ihr euch untereinander die Füße waschen. Ein Beispiel habe ich euch gegeben, damit ihr tut,
wie ich euch getan habe. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Knecht ist nicht
größer als sein Herr und der Apostel nicht größer als der, der ihn gesandt hat.
Wenn ihr dies wisst - selig seid ihr, wenn ihr's tut.
Johannes 13, 1-17
31
In seiner
Selbstverleugnung
Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Gebrechlichkeit tragen und nicht
Gefallen an uns selber haben. Es stelle sich aber ein jeglicher unter uns also, dass er
seinem Nächsten gefalle zum Guten, zur Besserung, denn auch Christus nicht an sich
selber Gefallen hatte, sondern wie geschrieben steht: die Schmach derer, die dich
schmähen, ist auf mich gefallen. Darum nehmet euch untereinander auf, gleichwie
Christus euch aufgenommen hat zu Gottes Lobe.
(Röm. 15,1—3. 7)
Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir. (Matth. 16, 24)
Christus hat nicht Gefallen an sich selbst gehabt; er trug die Schmach, womit die Menschen Gott schmähten und vermehrten, mit Geduld, auf dass er seinen Vater verherrlichen und die Menschen erlösen möchte. Er hatte nicht Gefallen an sich selbst: dies Wort
ist der Schlüssel zum Leben Jesu, sowohl in seiner Beziehung zu Gott als auch zu den
Menschen. Auch hierin muss sein Leben unser Vorbild und unsre Richtschnur sein; wir,
die wir stark sind, sollen nicht Gefallen an uns selber haben.
Sich selbst verleugnen — dies ist das gerade Gegenteil von dem: „Gefallen an sich selber
haben.“ Als Petrus den Herrn verleugnete, sagte er: ich kenne den Menschen nicht, ich
habe nichts mit ihm und seinen Angelegenheiten zu tun; ich wünsche nicht, als sein
Freund angesehen zu werden. Gerade so verleugnet der wahre Christ sich selbst, den al ten Menschen: ich kenne diesen alten Menschen nicht; ich will nichts mit ihm und seinen Angelegenheiten zu tun haben. Und wenn ihm Schmach oder Unrecht getan oder etwas von ihm verlangt wird, das der alten Natur zuwider ist, so spricht er einfach: macht
mit dem alten Adam, was ihr wollt, er geht mich nichts an. Durch das Kreuz Christi bin
ich der Welt, dem Fleisch und dem eigenen Ich gestorben; ich betrachte diesen alten
Menschen als einen Fremden; ich leugne, dass er mein Freund ist; ich nehme keinerlei
Ansprüche und Wünsche seinerseits an; ich kenne ihn nicht.
Derjenige Christ, dem es nur um seine Errettung von Fluch und Verdammnis zu tun ist,
kann dies nicht verstehen; es ist ihm unmöglich, sich selbst zu verleugnen. Aber ein
Jünger Jesu, der seinen Herrn als Vorbild genommen hat, kann sich damit nicht zufrieden geben; er verlangt nach der völligen Gemeinschaft mit dem Kreuze Christi. Der Heilige Geist hat ihn gelehrt zu sagen: ich bin mit Christo gekreuzigt und darum der Sünde
und dem eigenen Ich gestorben. In der Gemeinschaft mit Jesu sieht er den alten Menschen, als einen verurteilten Verbrecher, gekreuzigt; er schämt sich, ihn als Freund an zuerkennen; es ist sein fester Entschluss, wozu er auch die Kraft erhalten hat, nicht län ger seiner alten Natur zu Gefallen leben, sondern sie zu verleugnen. Weil der gekreuzigte
32
Christus sein Leben ist, darum, ist ihm nun die Selbstverleugnung Lebensregel geworden.
Diese Selbstverleugnung erstreckt sich über jegliches Gebiet des Lebens. So war es im
Leben Jesu und so muss es bei einem jeden sein, der sich danach sehnt, ihm von ganzem Herzen nachzufolgen. Bei dieser Selbstverleugnung kommt nicht sowohl alles Sündliche, Unerlaubte, dem Gesetze Gottes zuwiderlaufende in Betracht als vielmehr Erlaubtes oder scheinbar Gleichgültiges. Dem selbstverleugnenden Geist steht immer der Wille
und die Verherrlichung Gottes höher als die eigenen Interessen oder Freuden.
Ehe wir es lernen können, unseren Nächsten zu gefallen, muss die Selbstverleugnung
zuerst in unserem persönlichen Leben zur Geltung gekommen sein. Das heilige Fasten
dessen, der da gesagt hat: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem
jeglichen Wort, das durch den Mund Gottes gehet“, dessen, der nicht essen wollte, bis
ihm sein Vater Nahrung gab, bis des Vaters Werk getan war — es lehrt den Gläubigen
eine heilige Mäßigung im Essen und Trinken. Die heilige Armut dessen, der nicht hatte,
da er sein Haupt hinlegte, lehrt ihn, den Besitz, den Gebrauch und den Genuss irdischer
Dinge stets so einzurichten, dass er besitzen könne, als besäße er nicht. Nach dem Beispiel des heiligen Leidens Jesu, der unsere Sünden an seinem eigenen Leibe auf dem
Holz getragen hat, lernt er alles Leiden geduldig tragen; an seinem Leibe, als dem Tempel
des Heiligen Geistes, wünscht er, das Sterben des Herrn Jesu herumzutragen (2 Kor. 4,
10) ; mit Paulus zähmt er seinen Leib und betäubt ihn (1 Kor. 9, 27), und alle seine Begierden lässt er von der Selbstverleugnung Jesu beherrschen; er sucht nicht sich selbst
zu gefallen.
Die Selbstverleugnung erstrecket sich auch auf den Geist. Der Gläubige unterwirft seine
eigene Weisheit und sein Urteil dem Worte Gottes; er verzichtet auf seine eigenen Gedanken und öffnet sich der Unterweisung des Wortes und des Geistes Gottes. Auch den
Menschen gegenüber bezeigt er diese Verleugnung seiner eigenen Weisheit damit, dass er
bereitwillig hört und lernt, dass er, auch wo er weiß, dass er im Rechte ist, mit Sanftmut
und Demut seine Meinung ausspricht, und stets bemüht ist, das Gute bei anderen herauszufinden und anzuerkennen.
Ferner hat die Selbstverleugnung es hauptsächlich mit dem Herzen zu tun. Alle seine
Neigungen und Wünsche werden ihr unterstellt, und hauptsächlich wird der Wille, diese
königliche Macht der Seele, ihr untertänig gemacht. So wenig die Selbstsucht Anteil haben konnte am Leben Jesu, so wenig darf sein Nachfolger ihr erlauben, seinen Wandel zu
beeinflussen; die Selbstverleugnung muss sein Lebenselement werden.
Solange jemand mit geteiltem Herzen sich zu einem Leben der Selbstverleugnung zu
zwingen sucht, ist es freilich schwer; aber für denjenigen, der sich rückhaltlos dazu hergibt, weil er das Kreuz von ganzem Herzen ergriffen hat, damit es die Macht der Sünde
und das eigene Ich zerstöre, ist der daraus entspringende Segen ungleich größer als alle
scheinbaren Opfer und Verluste. Er wagt kaum mehr von Selbstverleugnung zu reden,
so groß ist das Vorrecht, dass er dadurch genießt, dass er nach Jesu Bild umgestaltet
wird.
Es ist nicht so, wie manche sich vorstellen, dass die Selbstverleugnung in Gottes Augen
von mehr oder weniger Wert ist, je nach dem Maße des Schmerzes, den sie verursacht.
Nein, denn dieser Schmerz kommt hauptsächlich von einem noch verborgenen Widerstreben her. Dem Herrn am wohlgefälligsten ist die Selbstverleugnung wohl in der Seele,
die mit stiller Sanftmut oder sogar mit Freuden darein willigt, die um Jesu willen nichts
als ein Opfer ansieht, und verwundert ist, dass andere von Selbstverleugnung reden können.
33
Es gab Zeiten, wo die Menschen glaubten, sie müssten in die Wüste oder in die Stille der
Klöster flüchten, um sich selbst zu verleugnen. Der Herr Jesus dagegen hat uns gelehrt,
dass wir am besten in unserem gewöhnlichen Umgang mit anderen Menschen diese
Selbstverleugnung ausüben können. Deshalb sagt auch Paulus: Wir sollen nicht Gefallen an uns selber haben, . . . dass wir unseren Nächsten gefallen zum Guten, zur Besserung ... weil auch Christus nicht Gefallen an sich selber hatte . . . Darum nehmet euch
untereinander auf, gleichwie euch Christus hat aufgenommen. Nichts Geringeres als die
Selbstverleugnung unsers Herrn, der nicht Gefallen an ihm selber hatte, darf unser Ziel
sein. Was er war, sollen wir sein; was er tat, sollen wir tun.
Welch ein herrliches Leben würde es sein, wenn dies einmal in der Gemeinde Christi zur
Wirklichkeit würde! Da wird jeder es als den Zweck seines Daseins ansehen, andere
glücklich zu machen; ein jeder wird sich selbst verleugnen, nicht das Seine suchen, an dere höher achten als sich selbst. Da wird jede Empfindlichkeit, aller beleidigte Stolz, alles Gefühl der Hintansetzung verbannt sein. Als Nachfolger Jesu wird ein jeder suchen,
den Schwachen zu tragen und seinem Nächsten zu gefallen zur Besserung. Die wahre
Selbstverleugnung wird sich darin offenbaren, dass niemand an sich selbst denkt, sondern jeder nur für den anderen lebt.
„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich
und folge mir.“ Dies Wort gibt uns nicht nur den Willen, sondern auch die Macht, uns
selbst zu verleugnen. Wer nicht bloß durch Jesus in den Himmel zu kommen wünscht,
sondern ihm um seiner selbst willen nachgeht, der wird ihm auch folgen, und in dem
Herzen eines solchen wird Jesus bald die Stelle einnehmen, die früher das eigene Ich
inne hatte. Jesus allein wird dann der Mittelpunkt und das Ziel seines Lebens; die ungeteilte Hingabe zur Nachfolge Jesu wird mit dem wunderbaren Segen gekrönt, dass Jesus
durch seinen Geist selbst sein Leben wird. Jesu Geist selbstverleugnender Liebe wird
über ihn ausgegossen, und es wird ihm nun zur größten Herzensfreude, das alte Ich zu
verleugnen, wodurch er eben zu der innigsten Gemeinschaft mit Gott gelangt. Die Selbstverleugnung ist für einen solchen Nachfolger Jesu nicht mehr eine Pflicht, die er bloß
deshalb erfüllt, um vollkommen zu werden; auch ist sie nicht nur ein negativer Sieg, der
hauptsächlich darin bestünde, das alte Ich drunten zu behalten. Jesus hat die Stelle des
Ich eingenommen, und seine Liebe und Sanftmut fließen auf andere über, seit dem alten
Ich der Abschied gegeben wurde. Kein Gebot wird dann köstlicher und natürlicher als
dieses: „Wir sollen nicht Gefallen an uns selber haben, weil auch Christus nicht an sich
selber Gefallen hatte.“ „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und folge
mir.“
Lieber Herr, ich danke dir für diesen neuen Ruf, dir nachzufolgen, und nicht Gefallen an
mir selbst zu haben, gleichwie du keinen Gefallen an dir selbst hattest. Ich danke dir,
dass ich diesen Ruf nicht mehr, wie ehemals, mit Furcht anzuhören brauche. Deine Gebote sind mir nicht mehr schwer; dein Joch ist sanft, und deine Last ist leicht. Was ich
an deinem Erdenleben als Vorbild für mich sehe, ist zugleich ein Pfand dessen, was du
mir durch dein himmlisches Leben gibst. Ich habe dies nicht immer so deutlich verstan den. Als ich dich schon lange gekannt hatte, wagte ich noch immer nicht, an die Selbstverleugnung zu denken. Aber hat man einmal gelernt, was es heißt, das Kreuz auf sich
zu nehmen, mit dir gekreuzigt zu sein und den alten Menschen ans Kreuz geheftet zu se hen, dann ist es nicht mehr schwer, ihn zu verleugnen. O, mein Herr, wer würde sich
nicht schämen, der Freund eines gekreuzigten, verfluchten Verbrechers zu sein? Seit ich
es erfahren habe, dass du mein Leben bist, und dass du eine Seele, die sich dir gänzlich
übergibt und anvertraut, auch vollständig in deine Pflege nimmst, um in ihr das Wollen
und das Vollbringen zustande zu bringen, ist es mir nicht mehr bange, ob du mir auch
die Liebe und Weisheit geben werdest, deinen Fußstapfen auf dem Pfade der Selbstverleugnung freudig nachzufolgen. Hochgelobter Herr, deine Jünger sind dieser Gnade
34
nicht wert, aber weil du uns doch dazu erwählet hast, wollen wir gern nicht länger Gefallen an uns selbst haben, sondern ein jeder unserem Nächsten dienen, wie du es uns gelehrt hast. O lasse hierzu deinen heiligen Geist mächtig in uns wirken.
(Autor unbekannt)
35
http://www.jesus.ch/information/bibel/neutestamentliches_woerterbuch/146386-selbstverleugnung.html
Selbstverleugnung
• Selbstverleugnung ist der Verzicht auf die eigene Führung
• Selbstverleugnung ist Bereitsein für die Verfügungen eines Höheren
Selbstverleugnung ist der Verzicht auf die eigene Führung
Unter Selbstverleugnung versteht das Neue Testament nicht Selbstquälerei. Die Forderung Jesu an seine Jünger, sie sollten sich selbst verleugnen (Matth. 16,24; Mark. 8,34;
Luk. 9,23), hat es nicht darauf abgesehen, dass die Jünger sich allerlei Leiden selbst auferlegen oder suchen.
Gemeint ist damit vielmehr: Die Jünger sollen ihr eigenes Ich nicht mehr als massgebend
anerkennen. Sie sollen darauf verzichten, den Antrieben ihrer eigenen Person zu folgen.
Das ist die Voraussetzung dafür, dass sie sich seiner Führung unterstellen.
Matthäus 16,25 ist zu übersetzen: »Wer seine Persönlichkeit retten will, der wird sie verlieren; wer sie aber darangibt um meinetwillen, wird sie gewinnen.« Das heisst: Wer seine
eigene Persönlichkeit durchsetzen und ihren Eingebungen folgen will, wird die Würde einer menschlichen Persönlichkeit - und mehr - verlieren. Wer aber seinen persönlichen
Ansprüchen, Neigungen, Wünschen und Willenszielen absagt, um sich ganz der Leitung
Christi zu unterstellen, der wird richtig eine Persönlichkeit werden.
Selbstverleugnung ist Bereitsein für die Verfügungen eines Höheren
Sich selbst verleugnen heißt: es aufgeben, ein Leben aus eigener Bestimmung zu führen,
um restlos bereit zu sein für die Verfügungen eines Höheren. Die Grundvoraussetzung
für das alles ist natürlich, dass die Verbindung mit diesem Höheren da ist und man ganz
bestimmte Weisungen von ihm erhält.
Die Schwierigkeiten, Leiden und Kämpfe, die das zur Folge hat, bringt der Dienst mit
sich, man wählt sie sich nicht selbst und vergrössert nicht seinerseits die, die sich einstellen. Welchem Soldaten fällt es ein, sich Wunden zu schlagen über die hinaus, die die
Schlacht ihm einträgt, oder sich dem Frost auszusetzen, wo der Dienst es gar nicht erfordert?
Freilich, die Leiden, die sich aus der Nachfolge Christi ergeben, nimmt der Jünger unweigerlich auf sich. Das gehört mit zur Selbstverleugnung.
Autor: Ralf Luther
Quelle: Neutestamentliches Wörterbuch
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Johannes Pflaum, Neu St.Johann
„Du, König, hattest einen Traum, und siehe, ein großes und hohes und hell glänzendes
Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. Das Haupt dieses Bildes war von
feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine
Lenden waren von Kupfer, seine Schenkel waren von Eisen und teils von Ton. Das sahst
du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an
seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. Da wurden miteinander
zermalmt Eisen, Ton, Kupfer, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der
Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte.
Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg, so dass er die ganze
Welt füllt.“
Daniel 2,31-35
Vor vielen Jahren kam ich erstmals nach Arosa. Voller Vorfreude war ich auf die Berg gipfel gespannt, die dieses Hochtal umschließen. Bei meiner Ankunft war aber alles in
dichte Wolken gehüllt. Am nächsten Morgen begann sich die Wolkendecke zu lichten,
und ein atemberaubendes Gebirgspanorama zeichnete sich immer klarer ab.
Eine einmalige Geschichtsschau
Genauso ist die göttliche Offenbarung fortschreitend. Heilsgeschichtliche Entwicklungen,
die zunächst nur angedeutet werden, beginnen sich im Lauf der biblischen Offenbarung
immer klarer abzuzeichnen. In Dan. 2 „lichtet sich der Nebel“, und in einem einmaligen
prophetischen Panaroma wird der Ablauf der Weltreiche bis hin zur Aufrichtung des
sichtbaren Gottesreiches deutlich. Dieser Ablauf widerspiegelt zugleich die „Zeiten der
Nationen“ (Luk 21,24), die mit der Zerstörung Jerusalems durch Nebukadnezar (586 v.
Chr.) zu laufen begannen. Ihren Abschluss finden sie mit der Wiederkunft Christi und
der damit verbundenen Errettung Jerusalems (Sach 12,1-9). Zugleich sehen wir eine gewaltige Konfrontation, die am Ende der Völkergeschichte ihren Höhepunkt erreicht. Es
ist die Auseinandersetzung zwischen den Weltreichen einer gefallenen Menschheit einerseits und zwischen dem Gottesreich oder der Gottesherrschaft, andererseits.
Dieses Kapitel bleibt aber nicht bei dieser Konfrontation stehen. Dann könnte man
angstvoll verzagen. Vielmehr wird der Blick auf Gottes vollkommene Souveränität und
absolute Herrschaft gelenkt. In eindrücklicher Weise wird deutlich, wie Gott über allem
steht, die Fäden in der Hand hält und zu seinem Ziel kommt. Durch Daniel zeigt Gott
dem Weltherrscher Nebukadnezar und der gesamten Menschheitsgeschichte ihre Grenzen auf. Damit wird der Unterschied zwischen menschlicher Ohnmacht und göttlicher
Vollmacht deutlich.
Das Standbild und seine Bedeutung
Das Standbild in diesem Kapitel wird uns folgendermaßen geschildert:
●
●
Der Kopf aus feinem Gold (V. 32).
Die Brust und Arme aus Silber (V. 32).
37
●
●
●
Der Bauch und die Lenden aus Kupfer (V. 32).
Die Schenkel aus Eisen (V. 33);
die Zehen teils aus Eisen, teils aus Ton (V. 34).
Wir haben eine sehr glanzvolle, aber zugleich auch furchteinflößende Statue vor uns (V.
31). Damit wird das Wesen der Weltreiche deutlich. Einerseits üben sie eine ungeheure
Faszination aus und wirken sehr anziehend. Dies lässt sich durch die ganze Geschichte
verfolgen. Andererseits geht etwas Angst machendes von ihnen aus. Wie groß die Faszination auch ist, so werden durch die Weltreiche immer Menschen bedrückt und unterjocht. Dies ist die zwangsläufige Folge, da diese Reiche durch gefallene und vom Fürst
dieser Welt geknechtete Menschen aufgerichtet werden.
Die Abfolge des Materials
Die Statue macht eine deutliche Abwärtsentwicklung des Materials sichtbar. Es wird immer schlechter und wertloser, bis hin zum Dreck. Damit wird deutlich, wie sich die Welt geschichte aus der göttlichen Sicht abwärts entwickelt. Innerhalb dieser Abwärtsentwicklung kann es auch ein Aufhalten oder kurzzeitige Aufwärtsentwicklungen geben. Aber
dies ändert nichts an der allgemeinen Tendenz.
Die Weltgeschichte wird ihren Tiefpunkt unmittelbar vor der Aufrichtung des Gottesreiches erreichen. Sie entfernt sich immer weiter von Gott. Im Gegensatz dazu versucht die
Menschheit, sich eine Aufwärtsentwicklung einzureden. Der Mensch feiert sich gerne als
„Freiheits- und Fortschrittsmacher“. Aber dies entspricht nicht der göttlichen Realität,
sondern dem evolutionären Denken. Aus biblischer Sicht können der äußere Fortschritt
und die technischen Errungenschaften nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich die
Weltgeschichte in einer immer rasanteren Abwärtsentwicklung befindet.
Die Zerstörung der Statue
In einem Augenblick wird das so faszinierende und zugleich furchteinflößende Standbild
zerstört. Dabei handelt es sich um göttliches Eingreifen (V. 34). Die Statue wird zermalmt
und pulverisiert. Am Ende ist der Unterschied des Materials nicht mehr wichtig, da Die
Tenne ist in der Bibel ein Bild für das göttliche Gericht (vgl. Ps 1,4). Anstelle der Statue
tritt der Stein, der zu einem gewaltigen Berg anwächst, bis er die ganze Erde ausfüllt. Je sus Christus ist der Stein, welcher mit seiner Wiederkunft das messianische Reich in Is rael aufrichten wird (vgl. 1. Mo 49,24; Jes 28,16; 1. Petr 2,8).
Die Deutung des Standbildes
Durch das unterschiedliche Material werden verschiedene Epochen der Weltgeschichte
deutlich. Der Schlüssel zur Deutung liegt in V. 38. Das goldene Haupt ist Nebukadnezar
als Herrscher des neubabylonischen Reiches. Somit ergibt sich die Abfolge:
●
●
●
●
Das goldene Haupt ist das babylonische Weltreich.
Die silberne Brust ist das Reich der Meder u. Perser, welches Babel ablöste.
Der bronzene Bauch stellt das griechisch-mazedonische Weltreich dar.
Das griechisch-mazedonische Weltreich wurde von Rom abgelöst. Mit dem Eisen
verblasst der Glanz der vorigen Metalle. Dafür verfügt es aber über Härte. Die römische Militärmaschinerie hatte eine noch nie gekannte Stärke erreicht, welche
alle Widerstände hinwegwalzte. Mit den beiden Beinen ist die Teilung von Westund Ostrom vorausgesagt. Daraus gehen die Füße und Zehen hervor. Sie sind
teils aus Eisen und teils aus Ton (Dreck). Etwas von dem Eisen bleibt in ihnen.
38
Damit stehen wir bei den Nachfolgestaaten Roms. Von der Härte und Macht des
römischen Reiches ist etwas in ihnen geblieben. Aber die Geschichte zeigt, wie zerbrechlich (Ton) die Politik innerhalb der Nachfolgestaaten war. Obwohl die Wiedererrichtung des Römischen Imperiums immer wieder angestrebt wurde, kam es
doch nicht dazu. Diese Linie lässt sich durch die europäische Geschichte verfolgen.
Die letzte Geschichtsepoche
In den Zehen bleibt etwas von dem Eisen. Das Römische Weltreich wird nicht wie seine
Vorgänger endgültig untergehen. In den europäischen Nachfolgestaaten ist etwas von
ihm geblieben: Die Sprache der Wissenschaft (Latein), die militärische Gliederung, das
Staats- und Rechtswesen, die Zivilisation und schließlich die Verwaltung (Diözesen) der
römisch-katholischen Kirche. Auch die Festigkeit des Eisens wird in der europäischen
Geschichte sichtbar. Dazu sei nur die militärische Schlagkraft von Karl d. Große, Napoleon, Hitler u.a. erwähnt
Alle bisherigen Versuche, mit einer Bündnis- bzw. Heiratspolitik (z.B. Habsburger) oder
durch militärisches Vorgehen (z.B. Napoleon, Hitler) das Römische Imperium wieder auf zurichten, blieben bisher erfolglos .Auch die Völkervermischung innerhalb Europas
konnte keine Einheit bewirken. Nun hat sich die Europäische Union aufgemacht, mit
politischer Diplomatie, bewusst oder unbewusst, das römische Imperium wieder herzustellen. Wohin diese Bestrebungen am Ende führen, wird durch die Parallele von Daniel
2 zu dem vierten Tier aus Daniel 7,7 deutlich. Während das Standbild in Kap. 2 in den
zehn Zehen ausläuft, trägt das vierte Tier zehn Hörner. Aus den Nachfolgestaaten Roms
wird sich am Ende das antichristliche Weltreich erheben (vgl. Offb. 13,1-2). Anders gesagt: Das Römische Reich ist unterbrochen, bis es im antichristlichen Weltreich auferstehen wird.
Das Gottesreich nach den Weltreichen
Daniel sieht den Ablauf der Weltreiche. Am Ende der vierten Epoche wird das unumstößliche Gottesreich sichtbar aufgerichtet. Dies ist mit der endgültigen Zerstörung des
Standbildes verbunden.
Die Errichtung des Gottesreiches, welches alle vorangegangenen Weltreiche beseitigt,
kommt mit der Wiederkunft Christi. Wie erwähnt ist er der Stein (Ps. 1 18,22; Luk 20,17;
Apg. 4,1 1). Jesus selbst hat von der zermalmenden Kraft dieses Steins gesprochen (Luk
20, 18). Er wird die Völker bei seiner Wiederkunft richten (Joel 4,1-12; Matth 25,31-46;
Offb 1,7; 6,15-17). Das Königreich des Himmels (Dan 2,44-45) bezieht sich in erster Linie
auf das Tausendjährige Friedensreich. Dahinter leuchtet aber auch die Neuschöpfung
auf (Offb 21,1). Auch Jesaja bestätigt den restlosen Untergang der Weltreiche (Jes
65,17): Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das
Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen.
Die Statue aus Daniel 2 zeigt uns die weltgeschichtlichen Entwicklungen aus der göttlichen Sicht. Karl Hartenstein schrieb 1: Die Bibel sieht die Weltgeschichte nicht unter
dem Zeichen immer gewaltigerer und umfassenderer Vollendung auf ein Paradies hin, zu
einem Gottesreich auf Erden. Wohl erweitert sich in der Entwicklung der Geschichte unser Wissen, die Macht über die Natur, die Formung des Stoffes, aber das alles insgeheim
auf Kosten der entscheidenden Erkenntnis Gottes und seines Reiches.
39
Aber diese Abwärtsentwicklung ist nicht das Ende. Vielmehr verliert die Statue ihren
Glanz und ihr furchterregendes Aussehen. Sie wird zu einem Durchgangsstadium auf
dem Weg zum Königreich des Himmels. Welchen geschichtlichen Weit- und Hoffnungsblick ist uns durch Gottes Wort gegeben! So wie es Daniel gebetet hat (Dan. 2, 20-22):
Gepriesen sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit! Denn Weisheit und Macht, sie
sind sein. Er ändert Zeiten und Fristen, er setzt Könige ab und setzt Könige ein, er gibt
den Weisen Weisheit und Erkenntnis den Einsichtigen; er offenbart das Tiefe und das
Verborgene; er weiß, was in der Finsternis ist, und bei ihm wohnt das Licht.
1 Maier Gerhard, „Der Prophet Daniel“ S. 134; Wuppertaler Studienbibel
Aufblick und Ausblick 2007 − 2
40
Ellen G. White
Christus kommt bald
Achtung!
Die DVD-Ausgabe dieses Buches darf weder als Datei noch als Druckerzeugnis
kopiert und verbreitet werden.
(V. 201104)
Titel der amerikanischen Originalausgabe: Last Day Events
© 1991 by Pacific Press Publishing Association
Übersetzung: Manfred Böttcher, Ursula Kaija, Ursula Weigert
Redaktionelle Bearbeitung: Elí Diez, Gerhard Rempel
Einbandgestaltung: Studio A Design, Hamburg
Titelbild: Image-Bank
© Advent-Verlag GmbH, Grindelberg 13-17, D-20144 Hamburg
Gesamtherstellung: Grindeldruck GmbH, D-20144 Hamburg
Das Werk einschliesslich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.
Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags
unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen
und die Verarbeitung in elektronischen Systemen.
Alle Rechte vorbehalten — Printed in Germany 1994
Verlagsarchiv-Nr. 1558 294 — ISBN 3-8150-1251-1
Kapitel 15
Siegel oder Malzeichen?
Nur zwei Gruppen
Es kann nur zwei Gruppen geben. Jede davon ist deutlich gekennzeichnet, entweder mit
dem Siegel des lebendigen Gottes oder mit dem Malzeichen des Tieres oder seines Bildes.
RH 30.1.1900
In den großen Streit zwischen Glauben und Unglauben wird die ganze christliche Welt
hineingezogen werden. Jeder wird Stellung beziehen. Manche wollen sich scheinbar in
diesem Kampf auf keine Seite stellen. Sie möchten nicht den Eindruck erwecken, als
stellten sie sich gegen die Wahrheit, doch sie werden sich auch nicht mutig auf die Seite
Christi stellen ... Sie alle werden zu den Feinden Christi gezählt. — RH 7.2.1893
Während wir uns dem Ende unserer Zeitrechnung nähern, wird die Abgrenzung zwischen den Kindern des Lichtes und den Kindern der Dunkelheit immer deutlicher. Sie
werden sich immer mehr entzweien. Dieser Gegensatz drückt sich in den Worten Christi
„wiedergeboren“ aus — neugeschaffen in Christus, tot für die Welt und lebendig für Gott.
Dies sind die Trennmauern, die Himmel und Erde scheiden und den Unterschied be41
schreiben zwischen denen, die der Welt angehören, und denen, die aus ihr herausgerufen sind, die erwählt und kostbar in den Augen Gottes sind.
Special Testimony to the Battle Creek Church (Ph 155) 3 (1882)
Die Trennung geht durch die Familie
Auch Mitglieder der gleichen Familie werden sich trennen. Die Gläubigen erhalten ein
Zeichen. „Sie sollen, spricht der Herr Zebaoth, an dem Tage, den ich machen will, mein
Eigentum sein, und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.“ (Maleachi 3,17) Wer Gottes Geboten gehorsam ist, wird sich mit
den Heiligen Gottes vereinigen. Sie werden durch die Tore in die Stadt einziehen und
vom Baum des Lebens nehmen.
„Dieser wird aufgenommen werden.“ Sein Name soll im Buch des Lebens stehen, während jene, mit denen er vorher zusammen gewesen war, das Zeichen endgültiger Trennung von Gott erhalten werden. — TM, 234.235 (1895)
Gerichtet nach der Erkenntnis
Viele hatten nicht die Möglichkeiten, die uns geschenkt wurden. Sie werden vor denen in
den Himmel gehen, die große Erkenntnis besaßen und doch nicht danach lebten. Viele
haben nach ihrer besten Erkenntnis gelebt und werden auch danach gerichtet werden.
Brief 36, 1895
Alle müssen auf die festgesetzte Zeit warten, bis die Warnung in alle Teile der Welt getra gen worden ist und bis jeder Mensch genügend Erkenntnis und Beweise erhalten hat.
Manche werden weniger Erkenntnis haben als andere, doch jeder wird nach der empfangenen Erkenntnis gerichtet. — Mx 77, 1899
Uns ist große Erkenntnis über Gottes Gebote zuteil geworden. Diese Gebote sind der sittliche Maßstab. Vom Menschen wird verlangt, dass er sich daran hält, und nach ihm wird
er am letzten Tag gerichtet werden. An jenem Tag werden die Menschen gemäß der
Erkenntnis gerichtet werden, die sie erhalten haben. — RH 1.1.1901
Wer viel Erkenntnis empfangen und sie missachtet hat, wird schlechter dastehen als
jene, die nicht so viele Möglichkeiten erhalten haben. Sie rühmen sich selbst, aber nicht
Gott. Das Gericht über diese Menschen wird in jedem Fall der Schande entsprechen, die
sie dadurch über Gott gebracht haben. — 8MR, 168 (1901)
Jeder wird ausreichend Licht empfangen, um seine Entscheidung ganz bewusst treffen
zu können. — GC, 605 (1911)
Keine Entschuldigung
Niemand wird dafür bestraft, eine Einsicht oder Kenntnis nicht beachtet zu haben, die er
nie erhalten hat oder nie erwerben konnte. Doch viele weigern sich, der Botschaft Christi
zu folgen, weil sie es vorziehen, sich der Welt anzupassen. Die Wahrheit, die sie verstandesmäßig erfaßt, und die Erkenntnis, die sie erhalten haben, wird sie im Gericht verurteilen. — 5BC, 1145 (1844)
Wer die Gelegenheit hat, die Wahrheit zu vernehmen, sich aber nicht die Mühe macht,
sie zu hören oder zu verstehen, der wird vor Gott ebenso schuldig gesprochen werden,
als ob er sie gehört und abgelehnt hätte. Es wird keine Entschuldigung geben für jene,
42
die es vorziehen, im Irrtum zu leben, obwohl sie erfahren könnten, was wahr ist. In seinem Leiden und seinem Tod hat Jesus für alle Schuld durch Unwissenheit gesühnt, aber
bei vorsätzlicher Blindheit kann er uns nicht helfen.
Wir werden nicht verantwortlich gemacht für Erkenntnis, die uns nicht erreicht hat, sehr
wohl aber für die, der wir uns widersetzt und die wir abgelehnt haben. Ein Mensch kann
nicht Wahrheit erkennen, die er nie vorgelegt bekam, und deshalb auch nicht wegen
einer Erkenntnis verurteilt werden, die ihm nie zuteil wurde. — 5BC, 1145 (1893)
Praktizierte Nächstenliebe
Wie einmal über uns entschieden wird, hängt eng mit praktizierter Nächstenliebe zusammen. Christus sieht jede Wohltat so an, als hätte sie ihm persönlich gegolten.
TM, 399 (1896)
Wenn die Völker vor ihm versammelt werden, wird es nur zwei Klassen von Menschen
geben. Ihr ewiges Schicksal wird davon abhängen, was sie ihm in der Gestalt armer und
leidender Mitmenschen getan oder verweigert haben ...
Selbst unter den Heiden gibt es manche, die Gott unwissentlich dienen. Niemals wurde
ihnen sein Licht durch menschliche Werkzeuge gebracht. Trotzdem werden sie nicht verlorengehen. Zwar kannten sie das geschriebene Gebot Gottes nicht, sie haben jedoch seine Stimme in der Natur vernommen und taten, was das Gesetz fordert. Ihre Werke sind
der Beweis dafür, dass der Heilige Geist ihre Herzen berührt hat. Gott anerkennt sie als
seine Kinder.
Wie überrascht und glücklich werden die Demütigen unter den Völkern und unter den
Heiden einmal sein, wenn sie aus dem Mundes des Heilands die Worte hören: „Was ihr
getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan.“ (Matthäus 25,40) Welche Freude wird das Herz unseres Herrn erfüllen, wenn seine Nachfolger bei seinen anerkennenden Worten überrascht und freudig zu ihm aufblicken.
DA, 637.638/LJ, 635.636 (1898)
Auf den Beweggrund kommt es an!
Am Gerichtstag werden manche diese und jene gute Tat anführen und damit begründen
wollen, weshalb sie Anerkennung finden sollten. Sie werden sagen: „Ich habe jungen
Menschen ein Geschäft eingerichtet. Ich habe Geld gegeben, um Krankenhäuser zu
gründen. Ich habe die Nöte von Witwen gestillt und die Armen in mein Haus eingeladen.“
Das stimmt, aber eure Beweggründe waren so durch Selbstsucht befleckt, dass die Tat in
Gottes Augen nicht annehmbar war. In allem, was ihr getan habt, wurde das Ich in den
Mittelpunkt gerückt. — Ms 53, 1906
Das Motiv ist es, das für unsere Handlungen maßgebend ist; es bestimmt ihren Wert
oder Unwert. — LJ, 609 (1898)
Was ist das Siegel Gottes?
Sobald die Gläubigen an ihrer Stirn versiegelt und dadurch für die Zeit der Sichtung vorbereitet sind, wird die Sichtung kommen. Es handelt sich dabei nicht um ein sichtbares
Siegel oder Zeichen, sondern um ein Gegründetsein in der Wahrheit, sowohl verstandesmäßig als auch geistlich. Die versiegelten Gläubigen können nicht mehr von Christus ge trennt werden. — 4BC, 1161 (1902)
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Das Siegel des lebendigen Gottes wird denen aufgedrückt, die bewußt den Sabbat des
Herrn halten.14 — 7BC, 980 (1897)
Wer das Siegel Gottes auf seiner Stirn haben möchte, hat den Sabbat des vierten Gebots
zu heiligen. — 7BC, 970 (1899)
Das richtige Beachten des Sabbats ist ein Zeichen der Treue zu Gott. — 7BC, 981 (1899)
Nur das vierte Gebot von allen zehn enthält das Siegel des großen Gesetzgebers, des
Schöpfers des Universums. — 6T, 350 (1900)
Die Beachtung von Gottes Gedächtnismal, den im Garten Eden eingesetzten Ruhetag,
des siebten Tages, ist ein Prüfstein unserer Treue zu Gott. — Brief 94, 1900
Jeder Gläubige erhält ein Zeichen, genauso wie damals ein Zeichen auf die Türen der hebräischen Häuser in Ägypten gemalt wurde, um sie vor dem großen Verderben zu bewahren. Gott sagt: „Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen,
damit sie erkannten, dass ich der Herr bin, der sie heiligt.“ (Hesekiel 20,12)
7BC, 969 (1900)
Christusähnlich
Das Siegel des lebendigen Gottes wird denen gegeben, die in ihrem Wesen Christus ähnlich sind. — 7BC, 970 (1895)
Jene, die das Siegel des lebendigen Gottes empfangen und in der Zeit der Trübsal beschützt werden, müssen das Bild Jesu vollkommen widerstrahlen. — FS, 61 (1851)
Das Siegel Gottes wird niemals auf die Stirn eines Unreinen gedrückt, niemals auf die
Stirne von Männern oder Frauen, die ehrgeizig sind oder die Welt lieb haben, niemals auf
Männer und Frauen, die doppelzüngig oder betrügerischen Herzens sind. Wer dieses Siegel empfängt, wird als Anwärter für den Himmel vor Gott ohne Flecken stehen.
5T, 216 (1882)
Liebe zeigt sich im Gehorsam, und die vollkommene Liebe treibt alle Furcht aus. Wer
Gott liebt, trägt das Siegel Gottes auf seiner Stirn und tut die Werke Gottes.
SD, 51 (1894)
Wer sich dem verderblichen Einfluß der Welt und des Bösen erfolgreich widersetzt, wird
zu denen gehören, die das Siegel des lebendigen Gottes erhalten. — TM, 445 (1886)
Bemühen wir uns mit aller von Gott geschenkten Kraft, den Stand vollendeter Männer
und Frauen in Christus zu erreichen? Streben wir nach seiner Fülle, strecken wir uns
immer höher und höher, hin zur Vollkommenheit seines Charakters? Wenn Gottes Diener dem nachstreben, werden sie an ihrer Stirn versiegelt werden. Der Engel, der Bericht
führt, erklärt dann: „Es ist vollbracht.“ Sie werden vollkommen sein in ihm, der sie geschaffen und erlöst hat. — 3SM, 427 (1899)
Bereits versiegelt
Ich sah, dass die gegenwärtige Prüfung mit dem Sabbat nicht eher stattfinden konnte,
als die Vermittlung Jesu im Heiligen vollendet und er durch den zweiten Vorhang eingegangen war. Deshalb ruhen Christen, die gestorben sind, ehe die Tür in das Allerheiligste
44
(nach Beendigung des Mitternachtrufs im siebenten Monat 1844) geöffnet wurde, und die
nicht den wahren Sabbat gehalten haben, nun in Hoffnung. Sie hatten nicht das Licht
und die Prüfung mit dem Sabbat, die wir haben ... Ich sah, dass Satan manche vom Volk
Gottes durch diesen Punkt versuchte: Weil so viele gute Christen im Glauben gestorben
sind und nicht den wahren Sabbat gehalten haben, bezweifelten sie, dass er nun ein
Prüfstein für uns sei ... Satan versucht nun in dieser Zeit der Versiegelung jede List, um
das Volk Gottes von der gegenwärtigen Wahrheit abzuhalten und es unentschlossen zu
machen. — FS, 33 (1851)
Ich sah, dass Deine Frau [Mrs. Hastings] versiegelt wurde und auf Gottes Ruf hin
auferstehen wird, um bei den 144000 zu sein. Ich sah, dass wir nicht um sie zu trauern
brauchen, weil sie in der Zeit der Trübsal ruhen wird. — FG 2, 267 (1850)
Es gibt auf unserer Erde Menschen, die über neunzig Jahre alt sind. Die Folgen des
Alters sind in ihrer körperlichen Schwäche zu sehen. Doch sie vertrauen Gott, und Gott
liebt sie. Sie tragen das Siegel Gottes und werden zu denen gehören, denen der Herr
gesagt hat: „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben.“ (Offenbarung 14,13)
7BC, 982 (1899)
Übergangen?
In kurzer Zeit wird jeder, der Gottes Kind ist, sein Siegel erhalten. Möge es auf unsere
Stirn gedrückt werden! Wer könnte den Gedanken ertragen, übergangen zu werden,
wenn der Engel ausgeht, um die Nachfolger Jesu an ihrer Stirn zu versiegeln?
7BC, 969.970 (1889)
Wenn den Bekennern der Wahrheit ihr Glaube in diesen verhältnismäßig friedlichen Zeiten keine Stütze ist, was wird sie dann aufrechterhalten, wenn die große Prüfung kommt
und der Erlass gegen alle ergeht, die weder das Tier und sein Bild anbeten, noch sein
Malzeichen an ihre Stirn oder ihre Hand nehmen wollen? Diese ernste Zeit liegt nicht in
ferner Zukunft. Statt sich schwach und unschlüssig zu verhalten, sollte Gottes Volk
Kraft und Mut für die Zeit der Bedrängnis sammeln. — 4T, 251 (1876)
Das Malzeichen des Tieres
Dem Apostel Johannes wurde ein Volk gezeigt, das sich eindeutig von denen unterscheidet, die das Tier oder sein Bild dadurch verehren, dass sie den ersten Tag der Woche halten. Das Heilighalten dieses Tages ist das Malzeichen des Tieres.
TM, 133 (1898)
Wenn die Prüfungszeit kommt, wird deutlich werden, was das Malzeichen des Tieres ist.
Es ist die Heilighaltung des Sonntags. — 7BC, 980 (1900)
Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar im Halten des siebten Tages, Gottes Ge denktag an die Schöpfung ... Das Malzeichen des Tieres ist das Gegenteil davon — die
Heilighaltung des ersten Tages der Woche. — 8T, 117 (1904)
Das Malzeichen des Tieres ist der päpstliche Ruhetag. — Ev, 234 (1899)
„Und es macht, dass sie allesamt, die Kleinen und Großen … sich ein Zeichen machen
an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn.“ (Offenbarung 13,16) Menschen werden nicht
nur genötigt, am Sonntag keine Arbeit mit ihren Händen zu verrichten, sondern sie sollen auch den Sonntag als den Sabbat anerkennen.
Special Testimony to the Battle Creek Church (Ph 86) 6.7 (1897)
45
Wann empfängt man das Malzeichen des Tieres?
Noch niemand hat bislang das Malzeichen des Tieres empfangen.— Ev, 234 (1899)
Das Halten des Sonntags ist noch nicht das Malzeichen des Tieres und wird es auch
nicht sein, bis die Menschen per Erlass gezwungen werden, diesen heidnischen Ruhetag
zu feiern. Die Zeit wird kommen, wenn dieser Tag zum Prüfstein wird, doch noch ist es
nicht so weit. — 7BC, 977 (1899)
Gott hat den Menschen den Sabbat gegeben als Zeichen zwischen ihm und ihnen, als ein
Zeichen ihrer Treue. Wer weiterhin das Gesetz Gottes missachtet, obwohl er seine Richtigkeit erkannt hat, und in dieser vor uns liegenden Zeit der Auseinandersetzung
menschliche Gesetze über Gottes Gebote stellt, wird das Malzeichen des Tieres erhalten.
Ev, 235 (1900)
Der Sabbat wird der große Prüfstein der Treue sein; denn er ist der besonders umstrittene Punkt der Wahrheit. Wenn die letzte Prüfung den Menschen auferlegt wird, dann wird
die Grenzlinie gezogen werden zwischen denen, die Gott dienen, und denen, die es nicht
tun.
Während die Feier des falschen Sabbats den Landesgesetzen entspricht, steht sie im Widerspruch zum vierten Gebot und wird zum Bekenntnis der Zugehörigkeit zu einer
Macht, die Gott feindlich gegenübersteht. Die Heiligung des richtigen Sabbats im Gehorsam gegen Gottes Gebote ist ein Beweis der Treue dem Schöpfer gegenüber. Die einen erhalten das Malzeichen des Tieres als Aus druck ihrer Ergebenheit zu irdischen Mächten,
die anderen das Siegel Gottes als Zeichen dafür, dass sie sich für die Treue zu Gott entschieden haben. — GC, 605/GK, 606 (1911)
Die Erzwingung der Sonntagsfeier ist der Prüfstein
Niemand wird verurteilt, solange er nicht die Erkenntnis gewonnen und die Verpflichtung gegenüber dem vierten Gebot erkannt hat. Doch wenn der falsche Ruhetag per Er lass erzwungen und der laute Rufe des dritten Engels die Menschen vor der Anbetung
des Tieres und seines Bildes warnen wird, dann wird die Linie deutlich zwischen Wahrheit und Irrtum gezogen werden. Dann werden jene, die weiterhin das Gesetz Gottes
mißachten, das Malzeichen des Tieres erhalten. — Ev, 234.235 (1899)
Wenn die Sonntagsfeier gesetzlich erzwungen wird und die Welt Kenntnis über die Verbindlichkeit des richtigen Sabbats erlangt hat, dann wird jeder, der Gottes Gebot mißachtet, um einer allein durch die Macht Roms eingeführten Verordnung nachzukommen,
dem Papsttum mehr Ehre erweisen als Gott. Er kommt damit einer Verordnung nach,
die nur durch die Macht Roms eingeführt wurde, und betet somit das Tier und sein Bild
an. Wenn Menschen das verwerfen, was von Gott eingesetzt und als Zeichen seiner Auto rität gegeben ist, und statt dessen das heilighalten, was Rom als das Zeichen seiner
Oberherrschaft erwählte, nehmen sie dadurch das Zeichen der Huldigung Roms, das
„Malzeichen des Tieres“ an. Erst wenn deutlich gemacht ist, was mit dieser Entscheidung
auf dem Spiel steht, wenn zwischen den Geboten Gottes und menschlichen Anordnungen zu entscheiden ist, werden diejenigen, die in ihrer Übertretung beharren, das „Malzeichen des Tieres“ erhalten. — GC, 449/GK, 449.450 (1911)
14 Diese und ähnliche Äußerungen können nur im Zusammenhang mit den anderen Aussagen
richtig verstanden werden, die am Anfang dieses Kapitels zu lesen sind; denn Gott zieht Menschen nur für die Erkenntnisse zur Rechenschaft, die ihnen zugänglich waren.
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http://www.bibel-online.net/buch/luther_1912/jesaja/13/#1
Jesaja - Kapitel 13
Gottes Gericht über Babel
1 Dies ist die Last über Babel, die Jesaja, der Sohn des Amoz, sah: (Jeremia 50.1)
(Jeremia 51.1-51)
2 Auf hohem Berge werfet Panier auf, rufet laut ihnen zu, winket mit der Hand, dass sie
einziehen durch die Tore der Fürsten. (Jesaja 13.17)
3 Ich habe meine Geheiligten geboten und meine Starken gerufen zu meinem Zorn, die
fröhlich sind in meiner Herrlichkeit.
4 Es ist ein Geschrei einer Menge auf den Bergen wie eines großen Volks, ein Geschrei
wie eines Getümmels der versammelten Königreiche der Heiden. Der HERR Zebaoth rüstet ein Heer zum Streit, 5 sie kommen aus fernen Landen vom Ende des Himmels, ja, der
HERR selbst samt den Werkzeugen seines Zorns, zu verderben das ganze Land.
6 Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. (Joel 1.15)
7 Darum werden alle Hände lass und aller Menschen Herz wird feige sein.
8 Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen; es wird ihnen bange sein wie einer Gebärerin; einer wird sich vor dem andern entsetzen; feuerrot werden ihre Angesich ter sein.
9 Denn siehe, des HERRN Tag kommt grausam, zornig, grimmig, das Land zu verstören
und die Sünder daraus zu vertilgen.
10 Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell; die Sonne geht finster auf, und der Mond scheint dunkel. (Hiob 9.9) (Hesekiel 32.7) (Joel 2.10) (Joel 3.4)
(Joel 4.15) (Amos 5.8) (Matthäus 24.29)
11 Ich will den Erdboden heimsuchen um seiner Bosheit willen und will dem Hochmut
der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen, 12 dass ein
Mann teurer sein soll denn feines Gold und ein Mensch werter denn Goldes Stücke aus
Ophir. (1. Könige 9.28)
13 Darum will ich den Himmel bewegen, dass die Erde beben soll von ihrer Stätte durch
den Grimm des HERRN Zebaoth und durch den Tag seines Zorns.
14 Und sie sollen sein wie ein verscheuchtes Reh und wie eine Herde ohne Hirten, dass
sich ein jeglicher zu seinem Volk kehren und ein jeglicher in sein Land fliehen wird, 15
darum dass, wer sich da finden lässt, erstochen wird, und wer dabei ist, durchs Schwert
fallen wird.
16 Es sollen auch ihre Kinder vor ihren Augen zerschmettert werden, ihre Häuser geplündert und ihre Weiber geschändet werden. (Psalm 137.8-9)
17 Denn siehe, ich will die Meder über sie erwecken, die nicht Silber suchen oder nach
Gold fragen, 18 sondern die Jünglinge mit Bogen erschießen und sich der Furcht des
Leibes nicht erbarmen noch der Kinder schonen. (Jesaja 13.16)
19 Also soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer,
umgekehrt werden vor Gott wie Sodom und Gomorra, (1. Mose 19.24-25) 20 dass man hinfort
nicht mehr da wohne noch jemand da bleibe für und für, dass auch die Araber keine Hütten
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daselbst machen und die Hirten keine Hürden da aufschlagen; 21 sondern Wüstentiere werden
sich da lagern, und ihre Häuser sollen voll Eulen sein, und Strauße werden da wohnen, und
Feldgeister werden da hüpfen 22 und wilde Hunde in ihren Palästen heulen und Schakale in den
lustigen Schlössern. Und ihre Zeit wird bald kommen, und ihre Tage werden nicht säumen.
(Jesaja 34.10-15)
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Der schmale Weg Nr. 3 / 2012
Der BEWEIS, dass
Gott existiert
und dass die Bibel
Gottes Wort ist
Prof. Dr. Werner Gitt
An dem Thema „Gott“ versuchen sich viele Menschen vorbei zu mogeln. So richtig will es
ihnen jedoch nicht gelingen.
In London haben Atheisten an den roten Doppeldeckerbussen dafür werben wollen, dass
es keinen Gott gibt. Das scheiterte allerdings an dem englischen Werbegesetz, nach welchem nur etwas beworben werden kann, das mit konkreten Fakten belegbar ist. Keiner
der Agitatoren aber konnte nachweisen, dass es keinen Gott gibt. Als Ausweg änderten
sie ihren Slogan um, dass es „wahrscheinlich“ keinen Gott gibt. Ihr Ausspruch enthielt
aber konsequenterweise auch eine Wahrscheinlichkeit dafür, dass es einen Gott gibt,
was manch einen zum Nachdenken über die Gottesfrage brachte.
In Deutschland wurde die Werbekampagne der Atheisten an öffentlichen Bussen gar
nicht erst erlaubt. Daher entschloss man sich, einen eigenen Werbebus auf eine
Deutschlandrundtour zu schicken. Der deutsche Slogan wurde gegenüber dem englischen noch verschärft: „Es gibt [mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit] keinen
Gott.“ Man fragt sich als denkender Mensch: Warum ziehen die Atheisten gegen etwas zu
Felde, das es nach ihrer Auffassung gar nicht gibt?
Klar ist, dass niemand beweisen kann, dass es keinen Gott gibt. Aber ist andererseits
seine Existenz beweisbar? Wenn das Letztere möglich ist, dann sind die atheistischen
Verbände einem Irrtum aufgesessen. Kann man darüber hinaus zeigen, dass es den bib lischen Gott gibt, dann gehen die Atheisten auf die Hölle zu, denn die Bibel sagt: „Deren
Los ist die dunkelste Finsternis“ (Judas 13). Auf einen größeren Verlust kann man nicht
setzen.
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Wir wollen auf die Gottesfrage mit Hilfe von zwei neuen Gottesbeweisen antworten. Die
Formulierung in Römer 1,21 „Denn obwohl sie von Gott wussten“ ist eine sehr starke
Aussage und bezeugt uns, dass Gott sich auch außerhalb der Bibel offenbart und somit
beweisbar gemacht hat. Wenn auch Gottesbeweise nicht direkt zum Glauben führen, so
haben sie doch eine wichtige Funktion: Sie widerlegen den Atheismus und sind geeignet,
mancherlei Glaubenshindernisse abzubauen oder gar zu beseitigen. Ältere Gottesbeweise
stammen z. B. von Aristoteles, Anselm von Canterbury und Thomas von Aquin. An dieser
Stelle nennen wir zwei Gottesbeweise, die erst in den letzten Jahren von dem Autor dieses Artikels entwickelt wurden, nämlich den aus der naturgesetzlichen Information und
den prophetisch-mathematischen:
Der Gottesbeweis aus den Naturgesetzen der Information
Aufgrund der Naturgesetze über Information wissen wir, dass die riesigen Informationsmengen in den Zellen aller Lebewesen einen intelligenten Urheber benötigen. Gegenüber
den historischen Gottesbeweisen, die weitgehend philosophisch orientiert sind, haben
wir hier erstmals einen naturgesetzlichen Beweis für die Existenz eines intelligenten Senders und damit für die Existenz eines Gottes. Auf Kant, der vor 200 Jahren lebte und als
der große Zerschmetterer der Gottesbeweise angesehen wird, können wir uns keineswegs
berufen, da damals nur ein Bruchteil der heutigen naturwissenschaftlichen Erkenntnisse bekannt war. Ausführlich ist die Beweisführung in meinem Buch Am Anfang war die
Information [1] erläutert.
Der „Prophetisch-mathematische Gottesbeweis“
Die Bibel enthält über 3000 prophetische Aussagen, die sich bereits erfüllt haben. Als
ein gut nachvollziehbares Beispiel sei hier die in 5. Mose 28,64-65 von Gott angekündigte Zerstreuung des Volkes Israel genannt, dann die in Jeremia 16,14- 15 zugesagte
Rückkehr in das verheißene Land, die im Jahre 1948 nach fast 2000 Jahren durch die
Staatsgründung Israels in Erfüllung ging.
Diese Qualität weist kein anderes Buch der Weltgeschichte auf. Damit ist uns ein einzigartiges Kriterium zur Prüfung der Wahrheit an die Hand gegeben. Ist es möglich, dass
Menschen, über einen Zeitraum von 1500 Jahren verteilt, so viele präzise Voraussagen
treffen konnten? Haben sie sich zufällig erfüllt oder war das nur möglich, weil Gott der
Autor der Bibel ist, der aufgrund seiner Allwissenheit Prophetien geben kann, die dann
auch am geschichtlichen Ablauf nachprüfbar sind?
Weitere Beispiele
Zu Israel:
In Bezug auf die Sammlung der Juden in der Endzeit, die Wiederentstehung des Staates
Israel und die damit verbundenen Ereignisse gibt es sehr viele Prophezeiungen, z.B. in
Hes 36-39; Jes 11,11 f.; 43,5 f.; 60,8 f.; Sach 8,7 f.; 12,1 ff.; 14,1 ff.; Dan 9,27; Mt 24; Lk
21,24; Röm 11,25 f. u.v.a. Viele davon erfüllten sich in der jüngsten Vergangenheit oder
kommen in unseren Tagen zur Ausreifung!
Zu Jesus Christus:
Über dreihundert bis in die Einzelheiten gehende und zum großen Teil unbeeinflussbare
Prophezeiungen weisen im Alten Testament auf den Herrn Jesus hin.
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Zum Beispiel:
1. Dass er zwar als Kind geboren, aber in Wirklichkeit als SOHN (Gottes) gegeben
wird. (Prophezeiung: Jesaja 9,6; Erfüllung: Lukas 2,6-7 und Johannes 3,16)
2. Dass er von einer Jungfrau geboren werden sollte. (Prophezeiung: Jesaja 7,14;
Erfüllung: Matthäus 1,23)
3. Dass er in Bethlehem zur Welt kommt. (Prophezeiung: Micha 5,1; Erfüllung:
Matthäus 2,1-6)
4. Dass er auf einem Esel in Jerusalem unter großem Jubel einziehen wird. (Prophezeiung: Sacharja 9,9; Erfüllung: Matthäus 21,1-5)
5. Dass er für 30 Geldstücke verraten und verkauft wird. (Prophezeiung: Sacharja
11,12-13; Erfüllung: Matthäus 27,3-6)
6. Dass er ausgepeitscht, geschlagen und bespuckt wird. (Prophezeiung: Jesaja
50,6; Jesaja 53,4; Erfüllung: Matthäus 27,27-31; Johannes 19,1)
7. Dass er getötet wird. (Prophezeiung: Jesaja 53,7-9; Erfüllung: Matthäus 27,3354)
8. Dass man seine Hände und Füße durchbohrt. (Prophezeiung: Psalm 22,17; Jesaja 53,5; Erfüllung: Johannes 19,18; Johannes 20,25-27; 1. Petrus 2,24-25)
9. Dass man ihm keinen einzigen Knochen brechen würde. (Prophezeiung: Psalm
34,21; Erfüllung: Johannes 19,33-36)
10. Dass man seine Kleider verteilt und sein Gewand verlost. (Prophezeiung:
Psalm 22,19; Erfüllung: Matthäus 27,35)
11. Dass man seinen toten Leib ins Grab eines reichen Mannes legen würde. (Prophezeiung: Jesaja 53,9; Erfüllung: Matthäus 27,57-60)
12. Dass Gott der Vater ihn aus den Toten auferwecken wird. (Prophezeiung:
Psalm 16,10; Erfüllung: Apostelgeschichte 2,29- 32)
Die größte Prophezeiung, die noch aussteht, ist die bezüglich der Wiederkunft Christi.
Nachzulesen unter anderem in Apostelgeschichte 1,9-11. Auch diese Vorhersage wird
sich mit der gleichen Genauigkeit erfüllen wie alle anderen bereits eingetroffenen Prophezeiungen.
(Aus einem Traktat des Missionswerks Werner Heukelbach: Die Bibel – mehr als ein
Buch, Seite 22 f.)
Können wir es uns vorstellbar machen, was das bedeutet? Wir wollen es uns in einem
Modell veranschaulichen: Man stelle sich einen ungewöhnlich großen Ameisenhaufen
vor, in dem sich unter den ansonsten schwarzen Ameisen nur eine einzige rote Ameise
befindet. Es ist leicht einzusehen: Je größer der betrachtete Haufen wird, desto kleiner
ist die Wahrscheinlichkeit, die eine rote Ameise zufällig (z.B. mit verbundenen Augen)
herauszugreifen. Die Frage lautet nun:
Bei welcher Ameisenzahl ist die Wahrscheinlichkeit, die eine rote Ameise zufällig herauszugreifen, gerade genau so groß, wie die, dass sich 3268 Prophetien zufällig erfüllen kön nen?
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Wir beginnen mit einer Schätzung: Reicht eine Badewanne voller Ameisen aus, oder
muss die Wassermenge des Bodensees durch Ameisen ersetzt werden oder ist gar das
Volumen einer Erdkugel mit Ameisen zu füllen? Die Berechnung zeigt: Es sind immer
noch zu wenige. Was nun? Muss man vielleicht denken, unser riesiges und unvorstellbar
großes Universum sei dicht mit Ameisen zu füllen oder gar zwei oder drei solcher Universen; vielleicht sogar hundert (10 hoch 2) oder tausend (10 hoch 3)? Erst die mathematische Rechnungübersteigt alle unsere Vorstellungen und nennt uns die tatsächliche Menge an Universen: Es sind unfassbare 10 hoch 896. Was drückt eine solche immense Zahl – also eine Eins, gefolgt von 896 Nullen – von randvoll mit Ameisen gefüllten
Universen aus?
Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die über 3000 Prophetien zufällig erfüllen konnten, ist
somit praktisch Null. Die Zahlenergebnisse der mathematischen Berechnungen wachsen
derart ins Gigantische und Transastronomische, dass unser Denken und Vorstellungsvermögen weit überfordert sind, um diese Realität noch angemessen einzuschätzen. Der
ausführliche rechnerische Nachweis ist in meinem Buch So steht’s geschrieben [2] erbracht worden. Das staunenswerte Ergebnis lässt sich kurz zusammenfassen:
Durch den „Prophetisch-mathematischen Gottesbeweis“ kann die Existenz eines allwissenden und allmächtigen Gottes nachgewiesen werden, der mit dem Gott der Bibel identisch ist.
Daraus ergeben sich drei bedeutsame Konsequenzen:
1. Die Bibel ist von Gott, und sie ist wahr
Kein Mensch ist in der Lage, Prophetien zu formulieren, die sich dann auch ausnahmslos erfüllen. Der wahre Autor der Bibel ist der allwissende und allmächtige Gott (2. Timotheus 3,16). Darum ist die ganze Bibel wahr. Jesus betet zum Vater: „Dein Wort ist die
Wahrheit“ (Johannes 17,17) und Paulus bekennt: „Ich glaube allem, was geschrieben
steht“ (Apostelgeschichte 24,14). Er vertraute Gott auch ohne den „Prophetischmathematischen Gottesbeweis“.
2. Es gibt keinen anderen Gott als den Gott der Bibel
Keiner der in der Vergangenheit erbrachten Gottesbeweise bestätigt einen bestimmten
Gott. Sie sind allesamt so allgemein gehalten, dass jede Religion sie für sich nutzbar machen kann. Der „Prophetisch-mathematische Gottesbeweis“ hingegen weist eindeutig auf
den Gott der Bibel und auf seinen Sohn Jesus Naturgesetze der Information und durch
den „Prophetisch-mathematischen Gottesbeweis“. Die Bibel bewertet das atheistische
Denken in Psalm 14,1: „Die Toren sprechen in ihrem Herzen: ‚Es ist kein Gott‘.“ Weiterhin heißt es: „Dem Gottlosen wird es (in Ewigkeit) nicht wohlergehen“ (Prediger 8,13). Die
Atheisten greifen somit nicht nur ins Leere, sondern befinden sich auf dem Weg zur ewigen Verdammnis: „Wer aber nicht (an den Herrn Jesus) glaubt, der wird verdammt werden“ (Markus 16,16).
Es ist Rettung möglich
Dieser Artikel möchte niemanden wegen seines bisherigen Weges anklagen – weder die
Ehebrecher noch Betrüger, weder die Vertreter verschiedener Religionen noch die Missionare des Atheismus. Vielmehr ist es unser Anliegen, auf Wege der Verlorenheit aufmerksam zu machen und allen Lesern einladend zuzurufen: In diesem Leben ist noch für jeden Sünder Umkehr möglich. In Johannes 3,17-18 ist die weitreichende Konsequenz, die
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das Evangelium für uns hat, kurz zusammengefasst: „Denn Gott hat Seinen Sohn (Jesus) nicht in die Welt gesandt, dass Er die Welt richte, sondern dass die Welt durch Ihn
gerettet werde. Wer an Ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist
schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“
Weil Gott die Ewigkeit in unser Herz gelegt hat (Prediger 3,11), können wir in all den Din gen unseres irdischen Lebens keine wirkliche Erfüllung finden. Wir sind Ewigkeitsgeschöpfe, und darum wird unsere Existenz auch niemals ausgelöscht. Jenseits der Todesmauer gibt es nur zwei Aufenthaltsorte – den Himmel oder die Hölle. Der erste ist
unaussprechlich herrlich, der andere unvorstellbar schrecklich. Gottes Wunsch ist es,
uns einmal im Himmel zu haben. Dazu brauchen wir den Herrn Jesus. Er ist der Türöffner zum Himmel, weil er uns von unserer Schuld befreit und uns eine neue Lebensperspektive schenkt. Wenn Sie den Wunsch haben, gerettet zu werden und in den Himmel
zu kommen, müssen Sie sich von Ihrem alten Weg ohne Jesus abwenden und Jesus in
Ihr Leben aufnehmen. Diese Lebenswende können Sie in einem Gebet vollziehen, das in
etwa wie folgt lauten könnte:
»Herr Jesus Christus, Deinen Namen kenne ich. Ich habe aber bisher so gelebt, als wenn
es Dich überhaupt nicht gäbe. Jetzt habe ich erkannt, wer Du bist, und darum wende
ich mich erstmals in einem Gebet zu Dir. Ich weiß nun, dass es einen Himmel und auch
eine Hölle gibt. Errette mich darum vor der Hölle, in die ich wegen all meiner Schuld, be sonders des Unglaubens, eigentlich hinkäme. Es ist mein Wunsch, einmal in alle Ewigkeit bei Dir im Himmel zu sein. Mir ist bewusst, dass ich nicht durch eigene Verdienste,
sondern nur durch den Glauben an Dich in den Himmel kommen kann. Weil Du mich
liebst, bist Du auch für mich am Kreuz gestorben und hast meine Verfehlungen auf Dich
genommen und für mich bezahlt. Ich danke Dir dafür. Du siehst alle meine Schuld, auch
die von meiner Kindheit an. Jede einzelne Sünde meines Lebens ist Dir bekannt – alles,
was mir jetzt bewusst ist, aber auch alles, was ich längst vergessen habe. Du weißt alles
über mich, denn Du kennst mich ganz genau. Mit jeder Regung meines Herzens bist Du
vertraut, ob es Freude oder Trauer, Wohlergehen oder Verzagtheit ist. Vor Dir bin ich wie
ein aufgeschlagenes Buch. So, wie ich bin und wie ich bisher gelebt habe, kann ich vor
Dir und dem lebendigen Gott nicht bestehen, und darum würde ich den Himmel verpas sen. Darum bitte ich Dich, vergib mir alle meine Schuld. Meine Sünden tun mir von Herzen leid.
Bitte hilf mir, alles abzulegen, was vor Dir nicht richtig ist und schenke mir neue Gewohnheiten, die unter Deinem Segen stehen. Öffne mir den Zugang zu Deinem Wort, der
Bibel. Hilf mir, dass ich verstehe, was Du mir darin sagen willst und dass ich in Deinem
Wort neue Kraft und Lebensfreude finde. Du sollst von jetzt an mein Herr sein, zu dem
ich gerne gehöre und dem ich folgen will. Gib mir dazu ein gehorsames Herz. Zeige mir
bitte den Weg, den ich nun gehen soll. Ich danke Dir, dass Du mich erhört hast. Ich
glaube Deiner Zusage, dass ich jetzt durch meine Hinwendung zu Dir ein Kind Gottes geworden bin, das einmal ewig bei Dir im Himmel sein wird. Ich freue mich über den
großen Gewinn, Dich jetzt schon in jeder Situation an meiner Seite zu haben. Bitte hilf
mir dabei, Menschen zu finden, die auch persönlich an Dich glauben und lass mich eine
biblisch orientierte Gemeinde finden, wo ich regelmäßig Dein Wort hören kann. Amen.«
[1] Werner Gitt, Am Anfang war die Information,
Hänssler-Verlag, Holzgerlingen, 3. überarbeitete und erweiterte Auflage 2002, z. Z. Vergriffen.
[2] Werner Gitt, So steht’s geschrieben, Christliche Literatur-Verbreitung, Bielefeld, 7. stark erweiterte und überarbeitete Auflage 2008.
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel kann zur weiteren Verbreitung als Traktat beim Missions-
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werk DIE BRUDERHAND unter dem Titel „... und Er existiert doch“ in Deutsch, Französisch, Georgisch, Rumänisch, Russisch und Ungarisch kostenlos bestellt werden
(Telefon: 051 49/ 98 91-0,
Fax: -19;
E-Mail: [email protected];
Homepage: bruderhand.de
Ferner möchten wir das Buch von Dr. Roger Liebi „Der verheißene Erlöser“ als Vertiefung zur bib lischen Prophetie empfehlen
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Gottes Macht und Gottes Weisheit
Thomas Huntziker
Man kann dem Teufel alles unterstellen, nur eines kann man ihm nicht unterstellen,
dass er faul ist. Denn wäre der Teufel faul, könnte das Evangelium problemlos verkündigt werden. Aber genau das will der Teufel nicht und deshalb kämpft er, jeden Tag, jede
Stunde und jede Minute. Solange der Teufel für 1000 Jahre nicht gebunden wird, wird er
weiterhin Menschen verführen und in den Abgrund reißen. Er wird nicht eher zur Ruhe
kommen, bis er alles in den Abgrund gerissen hat. Aber das wird nicht passieren, da
Gott da ist, der seine Jünger schützt. Er, der Himmel und Erde gemacht hat, hat Satan
besiegt. Wie Jesus sagte, ich sah den Satan wie ein Blitz vom Himmel herabfallen. Satan
hat den Kampf verloren und musste verschwinden, es heißt, seine Stätte wurde nicht
mehr gefunden.
Wenn es heißt, seine Stätte wurde nicht mehr gefunden, heißt das, dass er Gott unterlegen war. Wie sollte es denn anders sein? Hat nicht Gott alles gemacht und ist nicht alles
durch sein Wort entstanden. Menschen, Engelswesen, Welten, Gewalten und Herrschaften. Wenn Satan Herrscher über Gott wäre, müsste Satan ja Gott werden und Gott zu
seinem Geschöpf werden. Der aber alles gemacht hat, der hat auch alle Geschöpfe in seiner Gewalt.
Hätte das Reich Gottes aufgehört, wenn Jesus Christus den Preis für uns nicht bezahlt
hätte in dem er gesündigt hätte. Nein, Gott wäre immer noch Herrscher über das Univer sum, aber keine Menschliche-Seele, selbst der Sohn könnte mehr in seiner Gegenwart
sein. Selbst wenn alle Engel die im Reich Gottes sind, sich auf die Seite von Satan stellen
würde, hätte Gott die Macht, durch sein Wort sie alle zu vernichten.
Soweit ist es aber Gott sei Dank nicht gekommen, aber es ist schon schlimm genug, dass
nur wenige Menschen ins Reich Gottes eingehen werden und das obschon Jesus für sie
am Kreuz gestorben ist. Aber Gott muss das in Kauf nehmen, den er gab den Menschen
den freien Willen. Den freien Willen bedeutet immer, dass der Mensch es selber in der
Hand hat, das Gute zu erwählen und das Böse zu beseitigen oder wie es seit Anbeginn
der Welt der Fall ist, das Böse zu erwählen und das Gute zu vernichten.
Schon Adam und Eva hatten den freien Willen von Gott bekamen, hatten sie den freien
Willen sich zwischen dem Baum vom ewigen Lebens essen oder den Baum vom Gut und
Böse. In diesem Sinne hat sich, was der freie Wille betrifft, nichts geändert. Aber die
Menschen waren nicht die Einzigen, die einen freien Willen bekommen haben. Auch die
Engel im Himmel hatten einen freien Willen, ein Drittel von ihnen wollte aber nicht mehr
bei Gott sein, sondern folgte Satan nach.
Hier auf dieser Welt geht es nicht nur um einen Kampf, sondern auch darum, ob wir treu
zu Gott halten wollen oder ob wir uns lieber von Satan verführen lassen wollen wie Adam
und Eva. Die Gute Nachricht, dieser Zustand dieser Welt mit Krieg, Hass und Mord hört
auf. Die Gottlosen werden vernichtet, die zu Jesus gehören werden ewig leben. So wird
am Ende der Zustand, der einst mal war wieder hergestellt. Ein Garten Eden, ein Reich
Gottes wo das Böse nicht mehr herrscht, mit einsichtigen Menschen und Engeln die wis sen, dass das Gute, das man tut immer noch das Beste ist. Diese Welt, die Herrschaft
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Satans haben allen Gläubigen und allen heiligen Engeln aufgezeigt, wohin es führt, wenn
man seinen eigenen Weg geht. Das Gerichtsurteil Gottes am Ende der Zeiten über so vie le Nationen, Völker und Stämme wird es ein für allemal allen gläubigen Menschen und
allen gläubigen Engeln aufzeigen. Dann wird es keinem Wesen mehr in den Sinn kommen, Gottes Autorität, sein Handeln und sein Wort in Frage zu stellen. Den der Beweis
wurde ein für allemal erbracht, wohin die Menschheit und die Engelswelt ohne Gott abdriftet. Niemand wird sich mehr getrauen über Gott zu überheben sein Handeln und sein
Wort mehr in Frage zu stellen.
Gott hat sich auf das Experiment eingelassen mit Satan, er hat ihm gestattet ihn zu verlassen, zusammen mit allen Menschen die von Gott und seinen Sohn nichts wissen wollen. Die Worte Satans, das Leben ohne Gott sei besser, hat sich nicht nur als Lüge, son dern auch als riesengroßen Betrug erwiesen. Am Tag wo der große Gerichtstag kommen
wird, werden alle Geschöpfe sehen, dass Gott gerecht ist, aber alle Menschen und alle
Engelswesen die zu Satan gegangen sind ungerecht sind. Amen.
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14.04.2015
Tipps zum Bibellesen: Verstehen durch Fragen
„Wer, wie, was? Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt, bleibt dumm!“, sagt ein be kanntes Kinderlied – und spricht damit etwas Wahres aus. Neugier und Wissensdrang
führen dazu, dass man spannende Dinge entdeckt. Auch als „Kinder Gottes“ dürfen wir
beim Lesen der Bibel neugierig sein und uns viele Fragen stellen. Warum steht es so im
Text und nicht anders? Wir können beim Wort Gottes schließlich davon ausgehen, dass
nichts einfach zufällig geschrieben steht, sondern dass eine bestimmte Absicht dahinter
steht.
Fragen gibt es unendlich viele, aber es braucht etwas Übung, sie zu formulieren. Wer nur
oberflächlich über die Bibel liest, stellt sich kaum Fragen. Wer aber genau hinsieht, kann
sich vor Fragen kaum noch retten. Hier ein Beispieltext mit ein paar möglichen Fragen:
Matthäus 5,13: „Ihr seid das Salz der Erde; wenn aber das Salz fade geworden ist, womit
soll es gesalzen werden? Es taugt zu nichts mehr, als hinausgeworfen und von den Menschen zertreten zu werden“.
• Zu wem spricht Jesus hier? (Matthäus 5,1) In welchem Zusammenhang steht diese Aussage? (d. h. was kommt davor und danach?) (Matthäus 5,13-16)
• Welche Eigenschaften hat Salz? Warum werden Christen als „Salz der Erde“ bezeichnet?
• Wie wird Salz fade? Wie könnten auch wir unsere „Würzkraft“ verlieren?
• Was könnte das für mein Leben bedeuten? Was möchte ich praktisch umsetzen?
Insbesondere die letzte Frage ist sehr wichtig. Oft lesen wir über einen Bibeltext drüber
und fragen uns gar nicht, was er mit uns persönlich zu tun hat. Dabei wünschen wir
uns doch, dass das Lesen des Wortes für unser Leben einen Unterschied macht. Fragen
zum Text helfen uns außerdem, auf wichtige Details zu achten. Hier noch einige Fragen,
die hilfreich sein können: Wer handelt? Was geschieht? Was sagt dieser Text über Gott
aus? Wir wünschen Ihnen, dass Sie viele Fragen an die Bibel haben und auch faszinierende Antworten finden werden. Wir sind davon überzeugt, dass Sie das spannendste
Buch der Welt vor sich haben!
P.S.: Wenn Ihnen beim Bibellesen Fragen kommen, schreiben Sie Ihrem Fernkursbetreuer oder dem IBSI-Team auf [email protected]. Wir gehen gerne in einem Brief darauf
ein!
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Jänner 2013
Einzigartige Scharfsichtigkeit
Die Auswirkung rechtzeitig gekaufter Augensalbe
I
n der Liebe Gottes und Christi bleiben zu lernen, ist die einzige Lebensaufgabe der
Einfalt Christus gegenüber. Diese Aufgabe wird nur erfüllt durch die Wachsamkeit der
heiligen Einfalt. Sie beruht ganz auf dem beständigen Misstrauen gegen alles Eigene und
Menschliche. Die List Satans besteht stets darin, das Einfaltskind wieder zur Ichliebe zu
verführen. Er weiß am besten, dass niemand in der Ichliebe und zugleich in der Gottesliebe zu leben vermag. Die wahre Einfalt darf ihr persönliches Ich immer nur innerhalb
der Liebe Gottes und Christi kennen, bewerten und bewahren wollen. Der Einfaltsmensch darf auch sich selbst nur noch in Christus lieben. Er bleibt nur so lange in der
Einfalt, als er die Glaubensgewissheit betätigt : Ich lebe, jawohl; aber ich lebe nicht mehr
als Ich, sondern es lebt in mir Christus. (Gal 2,20 ; Phil 3,20 ; Joh 6,52 ; 10,29.) Er ist
mein Leben. Er ist mir gegeben, und ich bin ihm gegeben. Ich gehöre nicht mehr mir
selbst, sondern bin Gott in Christus erkauft und kann nur noch leben als ein Geist mit
ihm (1Kor 6,19.17) ; darum ist jede Rückkehr zur eigenmächtigen Selbstliebe gleichbedeutend mit dem Verlassen der Gottes- und Christusliebe. Sie ist Verletzung der Einfalt
und Rückfall in fluchvollen Zwiespalt.
Wo ich irgendwie mein Leben wieder in die eigene Hand nehme, mich in mir selbst wieder liebe, für mich selbst wieder Liebe suche oder Hass fürchte, in mir selbst wieder sicher und selbständig werde, da bin ich aus der heiligen Ein-falt gewichen oder gar gefal len und nicht bestanden und geblieben in der Liebe Gottes und Christi. Unwissende, die
sich für klug halten, meinen immer, die from-me Einfalt sei billige Gedankenlosigkeit,
während doch zu nichts auf Erden mehr Achtsamkeit gehört als zu einem Leben in der
reinen Einfalt. Wohl hat es die Einfalt leicht, ja selig leicht, weil sie unverrückt nur auf
das Eine sinnt, nur in dem Einen ruht und nur von dem Einen sich behütet weiß ; (Röm
12,1 ; Phil 1,10 ; 1Joh 4,1) eben dazu gehört aber ein sicherer Prüfgeist und die wachsamste Unterscheidungstätigkeit zur bewussten Abweisung alles anderen. O wie viele
sind mit scheinbar einfältigem Herzen in die gröbsten Verirrungen hineingeraten ! Sie
wurden betrogen durch eine zu billige Auffassung von der Einfalt. Die Wachsamkeit der
heiligen Einfalt ist etwas unbeschreiblich Zartes. Ich kann sie nur vergleichen dem Lauschen der Braut auf die Stimme des Bräutigams (Hohelied 5,2). Im Lauschen scheint sie
zu schlafen, ist sie taub gegen alle fremden Stimmen ; aber ihr Herz wacht. Untrügbar
erlauscht es die Stimme des Bräutigams. So ist das Wachen der Einfalt vor allem ein
stets der Stimme ihres Herrn gewärtiges, ganz von ihm abhängiges, ganz auf ihn wartendes, einsames, leitsames geistliches Hören. Will die Einfaltsseele dabei vor Trugstimmen
des eigenen Herzens oder gar Satans bewahrt bleiben, so muss ihr Ohr sich unablässig
üben im Hinhören auf die Rede der Heiligen Schrift. Für den Empfang echter, unmittelbarer Geistesmitteilungen wird nur reif, wer sich unter die mittelbare Offenbarung Gottes durch sein Wort beugt. Diese Beugung entspricht durchaus dem Misstrauen ge-gen
uns selbst im Zeichen des Kreuzes und der Selbstverneinung. Wer sie nicht beachtet, ist
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schon außerhalb der Einfalt und in der Irre ; er ist bereits sicher geworden in sich selbst.
Die Wachsamkeit der wahren Einfalt besteht außerdem in einer einzigartigen Scharfsichtigkeit. Das macht die »Augensalbe«, die sie rechtzeitig bei ihrem Herrn gekauft hat (Offb
3,18). Ihr lichtes Einfalts-Taubenauge (Hohelied 1,15 ; Mt 6,22) schaut überall und immer glückselig nur den Bräutigam. Sie mag irdisch-sinnlich vor Augen haben, was im mer die Welt zeigt : sie sieht durch alles hindurch und über alles hinaus doch nur Ihn.
So sind ihr die Züge Seines Wesens wundersam vertraut geworden, und sie kann nichts
anderes : sie muss alles, was sie an sich und den Staubgeborenen sieht, messen an Seinem Bilde. O, wie scharf er-misst da ihr geisterleuchtetes Herzens auge alles, was nicht
mit Ihm übereinstimmt bis zum feinsten Unterschied. Der grelle Unterschied zwischen
der reinen Lichtfülle Seiner Herrlichkeit und der gefährlich wuchernden eigenen Unzulänglichkeit und Ungenüge an allen Geschöpfen hält sie wach, reißt sie aus Ermattung
und Rausch, gibt ihr nüchterne Haltung nach innen und außen, verleiht ihr göttlichen
Takt und geistliche Zucht.
Auch durch die Rede ihres Mundes verharrt die heilige Einfalt in fruchtbarer Wachsamkeit. Es ist ja der Mund, den Sein Mund geküsst (Hohelied 1,2) und der berührt worden
ist mit der glühen-den Kohle vom Altar (Jes 6,6). Ehrerbietig gibt er Antwort der vernom menen Rede des Herrn und den geheimen Unterweisungen des Geistes. Beständig gedeiht das Lobopfer als Frucht seiner Lippen (Hebr 13,15), ja, er wacht in Dankbarkeit bei
Tag und Nacht. Fragend erkundet er den Willen des Herrn, kindlich sagt er, was quält,
freudig erbittet er, was fehlt (Kol 4,2).
Doch wozu dies wachsame und achtsame geistliche Hören, Schauen und Re-den der
echten Einfalt ? Nur zu dem einen Zweck, um ungeschmälert und ungeschwächt in der
Liebe Gottes und Christi bleiben zu lernen. Aufs zartest und besonnenste Achthaben,
dass jegliches Geschehen innerhalb der Liebe Gottes und Christi verlaufe, das ist der
höchste Sinn und Ertrag der geistlichen Wachsamkeit.
Über alles kann sich ein Menschenherz täuschen, nur über sein Lieben nicht. Man weiß
immer, wie viel man liebt, und die heilige Einfalt muss dies besonders wissen. Sie, die
durch den göttlichen Hass hindurch in die Liebe Gottes und Christi eingegangen ist und
in dieser Liebe ihre einzige Kraft und ihr Leben hat, sie allein weiß ja, was es heißt : Gott
ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm. (1Joh 4,16.)
Und sie allein, sie, die jeder Selbsttäuschung über eigene Liebesfähigkeit und eigene Lie benswürdigkeit entronnen ist, sie allein versteht die Tragweite des Wortes Jesu : »Bleibet
in meiner Liebe !« (Joh 15,9.)
Ach ja, Herr, in Deiner Liebe ; ich selber habe ja keine Liebe, die ich Dir bringen und in
der ich bleiben könnte.
Ich kann ja nur Deiner Liebe vertrauen und in Einfalt in ihr bleiben lernen. O hab Dank,
dass ich in ihr bleiben darf und dass sie in mir bleiben will ! Wo sollte ich bleiben, wenn
ich nicht mehr in Deiner Liebe bleiben dürfte ? Sie ist ja meine einzige Heimat und einzige Kraft. Welch ein elendes Nichts wäre ich ohne sie !
O, darum bewahre mich durch Deine Liebe vor jeder Ich- und Kreaturenliebe ! Lass mich
nichts lieben als Dich allein und in Deiner Liebe nichts tun können als lieben !
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http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/in201111_art2.htm
Erwischt im sozialen Netzwerk!
Gelöschte Kommentare im Internet lassen sich manchmal
mittels Suchmaschinen immer noch finden. Deshalb: Wie
sollen sich junge Christen im Internet verhalten?
Von Paul Kieffer
Was prüfen Hunderttausende – sogar Millionen – von Menschen täglich? Vielleicht sogar
mehrmals täglich? Ihren Blutzuckerwert? Ihren Kontostand? Ihre Einstellung? Nein! Sie
gehen ins Internet und loggen sich bei ihrem sozialen Netzwerk ein, ob es Facebook,
MySpace, Stayfriends, Studi-VZ oder eine von zahlreichen anderen Webseiten ist. Der
Austausch per soziales Netzwerk ist heute eine tägliche Routine für Millionen von Menschen.
Soziale Netzwerke wie Facebook sind für junge Leute zum Hauptkommunikationsmittel
geworden. Mittels unserer eigenen Seiten bei solchen Netzwerken teilen wir anderen unsere aktuelle Laune mit oder stellen Fotos von unseren neuesten Erlebnissen zur Ansicht.
Wir nutzen solche Webseiten zum Austausch von Gedanken, Witzen, Liedern und Videos. Mittels unseres online-Profils lassen wir die Welt wissen, wer wir sind. Wir informieren die Welt des Internets über unsere Vorlieben und Abneigungen, über das, was
uns glücklich bzw. traurig macht, und ganz bestimmt darüber, was uns einzigartig
macht. Solche Netzwerke können ein tolles Medium sein, um uns mit unseren Freunden
auszutauschen, Kontakte mit alten Freunden wiederherzustellen und sogar neue Leute
kennenzulernen.
Bei all dem Spaß, den wir auf diese Weise erleben, ist ein Wort der Vorsicht für junge
Christen angebracht, damit ihre Erfahrungen auf den sozialen Netzwerken positiv sind.
Was sollte in unseren Gedanken vordergründig sein, wenn wir unser Profil einrichten
oder ändern? Nachfolgend sind einige Fragen, die ich als Empfehlung für junge Christen
mitgeben möchte.
Wie repräsentiere ich Gott?
Manche Menschen sind selbstsüchtig und leben größtenteils nur für sich selbst. Ihr online-Profil spiegelt diese Haltung wider. Junge Christen verstehen, dass sie sich mittels
ihres Profils der Welt darstellen, doch dabei gibt es eine wichtige Überlegung, die sie be herzigen sollten. In Epheser 5, Vers 8 heißt es: „Denn ihr wart früher Finsternis; nun
aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts.“ Bei ihrem online-Profil geht
es nicht nur um sie, sondern auch um ein Spiegelbild ihrer Überzeugung.
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Wenn die Leute unsere Profilseite z. B. bei Facebook sehen, finden sie dort etwas, das
uns als christlich orientierten Menschen identifiziert? Oder sieht unser Profil genauso
aus wie alle anderen? Gibt es bei unserem Profil etwas, das uns als gläubigen Menschen
kennzeichnet, der nach moralischen Maßstäben lebt?
Meide ich eine ordinäre Ausdrucksweise?
Zeigen wir uns mittels unserer Wortwahl als Kinder des Lichts oder als Kinder der Fins ternis? Spiegeln wir, wenn unser Profil ordinäre bzw. vulgäre Ausdrücke, eine schmutzige Umgangssprache oder Anspielungen auf Sex enthält, Licht oder Finsternis wider? In
Kolosser 3, Vers 8 lesen wir: „Nun aber legt alles ab von euch: Zorn, Grimm, Bosheit,
Lästerung, schandbare Worte aus eurem Munde.“ Das schließt auch unser online-Profil
mit ein!
Es mag sein, dass solche Ausdrücke nicht zu unserer Alltagssprache gehören, doch es
hat sich gezeigt, dass Menschen Dinge schreiben können, die sie nie im persönlichen Gespräch sagen würden. Junge Christen werden bemüht sein, sich im Internet einer Ausdrucksweise zu bedienen, die ihren Erretter, Jesus Christus, gebührend repräsentiert.
Meide ich unpassende Themen?
Gibt es unpassende Themen auf unserer Seite bzw. auf unserem Blog? Als Repräsentant
des Lichts trägt ein junger Christ dafür Sorge, dass die auf seiner Seite behandelten Themen positiv und erbauend sind. Für sexuelle Motive, Perversion, Respektlosigkeit, Rufmord usw. gibt es auf der Webseite eines jungen Christen keinen Platz.
Der Apostel Paulus ermahnt uns diesbezüglich: „Habt nicht Gemeinschaft mit den unfruchtbaren Werken der Finsternis; deckt sie vielmehr auf. Denn was von ihnen heimlich
getan wird, davon auch nur zu reden ist schändlich“ (Epheser 5,11-12).
Zu bedenken ist, dass sich Arbeitgeber heute manchmal das online-Profil von Stellenbewerbern ansehen. Gibt es auf unserer Seite Themen, die für einen potenziellen Arbeitge ber peinlich wären oder ihn dazu bewegen könnten, uns als Angestellten abzulehnen?
Oder zeigt der Inhalt unseres online-Profils, dass wir ein gewinnbringender Angestellter
wären?
Sind meine Fotos angebracht?
Gibt es zweideutige bzw. unangebrachte Fotos auf meiner Seite? Unsere Gesellschaft
scheint dabei zu sein, sexuelle Anziehung zum wichtigsten persönlichen Attribut zu machen. Junge Christen gehen nicht in die Falle, zweideutige oder sexy Fotos von sich oder
anderen auf ihrer online-Seite zu veröffentlichen.
Gottes Wort betont die Wichtigkeit unseres inneren Wesens: „Euer Schmuck soll nicht
äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott“ (1. Petrus 3,3-4). Bescheidenheit und Sittsamkeit sollen bei
allem, was ein junger Christ im Internet veröffentlicht, einen hohen Stellenwert haben.
Wie sieht es bei Fotos von Alkoholkonsum aus? Sehen deine Partyfotos wie die aller anderen aus? Oder spiegeln sie göttliche Werte wider? In unserer Welt der digitalen Fotografie sollen junge Menschen darauf achten, wann und unter welchen Umständen sie fo tografiert werden. Das Resultat eines schnellen Schnappschusses kann ein peinliches
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Foto sein, das per Internet in Blitzeseile in aller Welt verteilt wird und nie wieder vollständig gelöscht werden kann.
Uns sollte auch bekannt sein, dass die Suchmaschinen im Internet unsere Seite regelmäßig archivieren, wodurch sie praktisch permanent aufbewahrt wird. Ein momentanes
schlechtes Urteilsvermögen bei der Veröffentlichung von Fotos kann uns lange danach
plagen. Fotos, die zur Zeit ihrer Entstehung spaßig erscheinen mögen, können zu einem
späteren Zeitpunkt anders interpretiert werden, als wir es gemeint haben.
Das Faszinierende am Internet ist, mit welcher Leichtigkeit jeder Informationen teilen,
finden und herunterladen kann. Alles ist im Netz verfügbar, ob geschützt oder nicht. Es
kann kopiert und sogar gegen unseren Willen anderswo verwendet werden. Und es sind
nicht nur die großen sozialen Netzwerke, die einem Ärger machen können. Jede Seite,
über die man persönliche Daten verbreiten kann, macht die Informationen, welche man
ihr anvertraut, über kurz oder lang allen anderen zugänglich – oft auch über Wege, an
die man nicht gedacht hätte.
Es ist deshalb außerordentlich wichtig, den Zugang zu unserem online-Profil auf diejenigen zu beschränken, die wirklich unsere Freunde sind, damit nur sie zu unseren privaten Fotos und dergleichen mehr Zugang haben.
Spiegelt meine Musikwahl richtige Werte wider?
Ein weiteres Merkmal, wodurch wir uns als Kinder des Lichts identifizieren, ist unsere
Musikauswahl. Gibt es unpassende Lieder bzw. Liedtexte auf unserer Seite? Enthalten
unsere Liedtexte vulgäre Ausdrücke? Oder sind sie erbauend und motivierend? Repräsentiert unsere Musikauswahl mehr das Licht oder aber die Finsternis?
Es gibt Lieder, die Gott nicht hören will: „Tu weg von mir das Geplärr deiner Lieder; denn
ich mag dein Harfenspiel nicht hören“ (Amos 5,23). Bei ihrer Musikauswahl werden junge Christen Wert auf solche Lieder legen, die Gott – und sie selbst – ehrt.
Sind die Links auf meiner Seite akzeptabel?
Junge Christen sollen sich auch die Frage stellen: „Gibt es unpassende Links auf meiner
Seite?“ In den Sprüchen heißt es dazu: „Wenn du mit vernünftigen Menschen Umgang
pflegst, wirst du selbst vernünftig. Wenn du dich mit Dummköpfen einlässt, schadest du
dir nur“ (Sprüche 13,20; „Hoffnung für alle“-Übersetzung).
Die Links auf unserer Seite können als Aussage über uns selbst gewertet werden. Haben
wir Links zu dunklen, vulgären oder respektlosen Webseiten? Oder weisen unsere Links
auf positives Denken und Handeln hin? Sind sie hilfreich und interessant oder respektlos und erniedrigend?
Einige abschließende Fragen
Bei einer Beurteilung des Inhalts auf unseren Seiten können wir einige letzte Fragen stellen. Wären unsere Eltern mit unserem online-Profil einverstanden? Würde deine Mutter
(ganz gleich wie alt du bist) etwas auf deiner Seite peinlich finden? Gibt es etwas auf deiner Seite, das deine Eltern lieber nicht sehen sollen? Wenn ja, dann ist eine Revision dei ner Seite notwendig!
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Würde dein Pastor deine Seite gutheißen? Junge Christen wissen, dass sie nicht nur sich
selbst und ihre Familie repräsentieren, sie repräsentieren auch ihre Gemeinde. Geben
wir ein gutes Beispiel für Menschen ab, die sich für die Bibel interessieren bzw. neu zur
Gemeinde kommen?
Und am wichtigsten: Wäre Gott mit deiner Seite einverstanden? In 2. Chronik 16, Vers 9
lesen wir: „Die Augen des Herrn blicken über die ganze Erde, um die zu stärken, deren
Herzen ganz ihm gehören.“ Selbst wenn wir unsere Seite schützen, damit nur unsere
Freunde sie sehen können, sieht Gott sie immer!
Die Beliebtheit sozialer Netzwerke wird sicherlich weiter steigen. Ermutigen wir uns ge genseitig, sie auf eine Gott wohlgefällige Weise zu nutzen: „Niemand verachte dich wegen
deiner Jugend; du aber sei den Gläubigen ein Vorbild im Wort, im Wandel, in der Liebe,
im Glauben, in der Reinheit“ (1. Timotheus 4,12).
Es liegt viel Weisheit für junge Christen, die im Internet aktiv sind, in Sprüche 22, Vers
1: „Ein guter Ruf ist besser als großer Reichtum; Liebenswürdigkeit hilft weiter als Silber
und Gold” (Gute Nachricht Bibel).
INTERN November 2011
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Macht der Glaube krank?
Ein brisantes Thema mit einem ganz realen Hintergrund
Einleitung
Psychische und körperliche Erkrankungen nehmen in unseren Gemeinden zu. Und dies
ist eine Beobachtung, die sich im letzten Jahrzehnt immer mehr bestätigt hat. Tatsache
ist, und meine Aussage wird dadurch erhärtet, dass in anderen Denominationen - und
diese arbeiten teilweise mit Statistiken – dasselbe Problem zu beobachten ist.
Seelsorgerliche Erfahrungswerte deuten darauf hin, dass im besonderen Christen aus
dem evangelischen Bereich mit ausgeprägter Religiosität (Frömmigkeit) häufiger seelsorgerliche, medizinische und psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen. Wir wollen
im folgenden diese Aussagen differenzierter betrachten.
Einseitig überspitzt und auch aus einer gewissen Unwissenheit heraus hat Sigmund
Freud, der Begründer der Psychoanalyse, in diesem Zusammenhang von der Religion als
einer “universellen Zwangsneurose” gesprochen. Der Frauenarzt E. Schätzing prägte
(1955) den Begriff der “ekklesiogenen Neurose”, weil er beobachtete, dass Patientinnen,
die unter Frigidität, psychischen Schmerzen im Genitalbereich litten, oder Geburtsschwierigkeiten hatten, meist auch eine stark vorhandene religiöse Einstellung aufwiesen. Andere Therapeuten, wie zum Beispiel V. Frankl, beurteilen Religiosität differenzier ter und schreiben ihr eine stabilisierende Funktion zu.
Noch deutlicher wird E.G. White:
“Wahre Religion erhebt den Geist, kultiviert den Geschmack, verbessert unser Urteilsvermögen, und macht den Besitzer zu einem Teilhaber der Reinheit und Heiligkeit des Himmels.“ ( COL, S. 629)
Das ist eine sehr breite und auch erfreuliche Aussage. Wie kommt es aber dazu, dass
diese Aussage in der Praxis so realitätsfremd scheint? Oder ist unser Bibelstudium, die
Auslegung und unsere Theologie so einseitig und wenig praktikabel geworden?
Die Theologie ist eine historische und hermeneutische Wissenschaft. Das heißt, sie sollte
zu einem Verstehen, zu einem Erklären des menschlichen Daseins und schlussendlich
auch zu einer Verhaltensänderung führen.
Auch Johannes 17,17-19 spricht davon, dass die Wahrheit heiligt und zwar an Leib, Seele und Geist. Andererseits stellt sich in diesem Zusammenhang natürlich die Frage, ob
nicht doch gewisse psychische Störungen medizinisch und psychologisch angegangen
werden müssen, und nicht grundsätzlich als “geistliche “Probleme angesehen werden
dürfen. Wir wollen hier versuchen, nach Ursachen zu suchen.
Formen der “Religiosität”
In einer Untersuchung in der Mitte der 80er Jahre ergab sich richtungweisend folgendes:
Diejenigen, die zu ausgeprägter Religiosität neigten, hatten die niedrigste Ausprägung in
Richtung Depressivität. Eine Gruppe, die sich als ziemlich religiös bezeichnete, wies
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einen deutlich erkennbaren Zusammenhang mit Depressivität auf.
Nicht religiöse Personen, darunter bewusste Atheisten, ließen einen leichten Zusammenhang zur Depressivität erkennen. Nun stellt sich die Frage: Worauf deutet das hin? Welcher Schluss lässt sich daraus ziehen?
Schon in den frühen 60er Jahren erkannte der Psychologe Ellport, dass Religiosität
durch zwei verschiedenartige Ausprägungen beschrieben werden kann. Er bezeichnete
diese als “extrinsisch” im Gegensatz zu einer “intrinsischen” religiösen Orientierung.
Unter extrinsischer Ausrichtung wird eine oberflächliche Gläubigkeit verstanden, die in
Problemzeiten zusammenzubrechen droht und wenig Halt geben kann. Sie orientiert sich
weitgehend an äußeren Formen und Normen und sucht mehr einen persönlichen Lebensgewinn, wie zum Beispiel Trost in Angst, Hilfe bei Krankheiten usw. Extrinsische
Religiosität hat einen negativen Einfluss auf die psychische Gesundheit. Derartig gepräg te geprägte Personen sind stärker selbstbezogen, haben einen Mangel an Lebensperspektiven, haben Schwierigkeiten im sozialen Umgang, und die damit verbundene Heuchelei
führt häufig zu Ängsten und Schuldgefühlen. Die Offenheit ist reduziert und eine eigenwillige, wenig flexible Haltung ist erkennbar. Das religiöse Verständnis ist hier mehr auf
die bekenntnismäßigen Inhalte ausgerichtet.
Die intrinsische Orientierung: Sie stellt eine ganzheitliche Überzeugung dar, sowohl auf
der Ebene des Verstandes, als auch in den Beweggründen. Der ganze Mensch mit allen
seinen Lebensbereichen ist mit einbezogen. Eine Glaubenshaltung, die im ganzen Menschen verinnerlicht ist, also Leib, Seele und Geist umfasst.
Psychisches Wohlbefinden und Gesundheit sind die Folge und bilden eine Art “Nebenprodukt”. Die Bibel würde das nach 1. Thess. 5,23 so beschreiben:
“Der Gott des Friedens heilige euch durch und durch und euer Geist, ganz samt
Seele und Leib müsse bewahrt werden unsträflich auf die Ankunft unseres
Herrn.”
In diesem Zusammenhang bestätigt eine psychologische Untersuchung den Eindruck
vieler seelsorgerlicher Erfahrungen, dass extrinsische Religiosität mit einer erhöhten Depressivität einhergeht, und dass diese einen erhöhten Anteil an Frauen aufweist, und
auch gleichzeitig den höchsten Altersdurchschnitt.
Die Schlussfolgerung des Autors: “Männer nehmen eindeutigere Positionen ein, während
die von Frauen von geringerer Konsequenz gekennzeichnet ist – und dass besonders ältere Frauen den mittleren Bereich religiösen Glaubens bevorzugen.”
Wenn man diese Aussagen interpretiert, dann geht es allgemein gesprochen um die Aufrechterhaltung einer frommen Fassade. Die Anstrengung, nach außen einen idealen
Schein des Christseins zu erhalten, geht auf die Dauer an die Nervenkraft und schwächt
gleichzeitig die glaubensmäßige Haltung. Letztlich könnte hier aber nur eine generelle
Aufrichtigkeit und Offenheit helfen. Gerade hier ist uns ja die Bibel ein Vorbild, denn
hier werden Schwächen nicht vertuscht sondern offen berichtet, zum Beispiel die Verleugnung des Petrus, der Streit unter den Aposteln, der Rechtfertigungsversuch des Paulus vor der Gemeinde zu Korinth - denn nur so kann eine Lösung und Veränderung des
Problems stattfinden.
Eine Unterscheidung zwischen dem Glaubensinhalt und der Glaubensform wird in der
christlichen Dogmatik mit den lateinischen Begriffen “fides quae creditur” und “fides qua
creditur” bezeichnet. Der “fides quae creditur” ist das, was inhaltlich geglaubt wird. Die
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“fides qua“ hingegen, meint den Glauben, durch den oder aus dem heraus man glaubt.
Allerdings ist der Zusammenhang zwischen beiden Glaubensformen unauflöslich. Deshalb gibt es wohl auch kaum einen Christen der nur “extrinsisch” oder nur “intrinsisch”
glauben würde, aber die Schwerpunkte könne bei jeder einzelnen Person unterschiedlich
gewichtet sein.
Durch die ganze Geschichte des Volkes Gottes hindurch lässt sich sowohl die extrinsische als auch die intrinsische Glaubensform beobachten.
Im Alten wie im neuen Testament finden sich Beispiele von Männern und Frauen, die
sich entweder mehr an den äußeren Formen des Glaubens, an geforderten Leistungen
und Ritualen ausrichteten, oder durch persönlichen Einbezug ihres ganzen Lebens in
das Glaubensverständnis miteinbezogen waren.
Dem aufmerksamen Leser sind die zwei Glaubensformen wohl bekannt. Interessant ist
aber hier, das wissenschaftliche Erkenntnisse zu ähnlichen Aussagen kommen. Praktisch finden wir diese zwei Glaubensformen z.B. in Jeremia 7 ,1ff; Matth. 23, 1ff; Luk.
10, 25-27; Apg. 5, 1ff; Apg. 10, 9ff; Röm. 14, 1ff; Gal. 5,1ff.
Am besten lässt sich der intrinsische Personenkreis mit dem Pauluswort aus Galater 2
beschreiben:
“Nicht ich lebe, sondern Christus lebt in mir!”
Möglicherweise meint Paulus die extrinsischen Glaubensform, wenn er von den “Schwachen im Glauben” (Röm. 14,1) spricht. Mit den “Schwachen” sind hier nicht medizinisch
Kranke gemeint, sondern Christen, die durch ihr enges, ängstliches Gewissen gebunden
sind, unter erhöhter Gesetzlichkeit leiden, und die Freiheit der Kinder Gottes (vgl. Gal.
5,1) in ihrem Leben nicht zum Ausdruck kommt oder gekommen ist.
Wünschenswert ist es, dass man von einem extrinsischen Glauben durch eine Bekehrung zum intrinsischen Glauben kommen kann, wie das Beispiel von Nikodemus beweist
(Joh. 3 ff).
Wachsen in Christus
Das Wachstum zu Christus hin spielt dabei in diesem Zusammenhang eine bedeutende
Rolle. Wir müssen davon ausgehen, dass der am Anfang seiner Bekehrung stehende
Mensch auch in seinem Christsein dazu neigt, seine Erlebniswelt einfach strukturiert zu
verstehen. Das Denken ist weitgehend eindimensional geworden. Das ist daran zu erkennen, dass alles möglichst auf eine Ursache zurückgeführt wird, Erfahrungen werden verallgemeinert, komplizierte Dinge werden vereinfacht, Gegensätze werden in einander ausschließende Positionen eingeteilt (alles oder nichts, schwarz-weiß Denken).
Erfahrungen des Glaubens werden in Entsprechung zu ähnlichen Erfahrungen in der
Vergangenheit interpretiert. So kann aus dem uns eigenen natürlichen Anerkennungsbedürfnis, das durch Leistung das Selbstwertgefühl zu steigern versucht, ein gesetzlicher
Glaube werden, der an der Einhaltung von Regeln, Vorschriften, und Normen seinen persönlichen Wert ableitet.
Aus diesen Zusammenhängen sind auch einseitige Gottesbilder zu verstehen, in denen
Gott als Aufpasser, Oberbuchhalter oder als Drücker, oder wie es zum Beispiel bei Jugendlichen der Fall ist, als Droge angesehen werden kann.
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Meine persönliche Ansicht ist, dass viele so genannte bekehrte Christen auf dieser Stufe
stehen bleiben, mit allen Konsequenzen, die daraus resultieren.
Um unser Thema auf breite Füße zu stellen, ist eine Ausführung über Bekehrung und
Heiligung unerlässlich. Wer annimmt, dass mit einer Bekehrung auch das ganze Sein
komplett in die Erneuerung einbezogen ist, versteht z.B. 2. Kor.5,17 zu einfach. Heiligung ist ein dynamischer Prozess, ein Lernprozess, der auch manchmal der Realität ge horchend ein Lernplateau enthält. Das heißt, man tritt scheinbar auf der Stelle oder es
geht gar wiederum bergab. Aber wesentlich wesentlich ist, dass die bewusste Anwendung
der biblischen Aussagen nicht im Formalen stecken bleibt, so wie wenn es nur darum
ginge, bestimmte Verhaltensweisen und Untugenden aufzugeben, was natürlich dann im
Formalismus enden muss.
Der Abstand zwischen Wirklichkeit und “so sollte es sein”, erweist sich als unerträglich
spannungsvoll. Erkennt man dagegen den Lernvorgang, wird der Druck zum scheinbar
unerreichbaren Ideal leichter und man verfällt nicht in eine passiv-resignative Haltung,
die wiederum ein Anstoß zu verschiedenen Krankheiten sein kann.
Dazu aber noch ein Gedanke: Die intrinsische Glaubensform stellt ja keinen statischen
Zustand dar. Wenn nicht der Glaube durch wechselnde Schwierigkeiten und Prüfungen
herausgefordert und sozusagen immer wieder aufgefrischt wird, kann er durchaus zur
Tradition bzw. zur Erstarrung werden.
Kein Glaube kann sich vor Gewöhnung schützen! So kann aus einem intrinsischen
Glauben durchaus ein extrinsischer werden, der sich dann in Gewöhnung und Tradition
manifestiert (siehe auch das Gleichnis von den zehn Jungfrauen und den sieben Gemeinden in der Offenbarung, im besonderen Laodizea). In diesem Zusammenhang sei
noch auf den Begriff externe und interne Kontrollüberzeugung hingewiesen.
Der “Locus of control” ist der Punkt, von dem aus eine Person ihr Leben als kontrolliert
ansieht, also, von äußeren Mächten, Menschen, Umständen, im Gegensatz zur eigenen
inneren Tätigkeit und Entscheidungskraft.
Ein Mensch mit einer erhöhten externen Kontrollüberzeugung hat Ansichten wie: “Ohne
Beziehungen kann man nicht nach oben kommen”, oder “Man kann sich anstrengen wie
man will, man wird deshalb nicht mehr Erfolg haben”, oder “die da oben machen doch
mit einem, was sie wollen”.
Christen mit ausgeprägter externer Kontrollüberzeugung bleiben viel eher passiv, als aktiv zum Handeln zu kommen. Sie fühlen sich eher durch biblische Aussagen bestätigt,
die zu Geduld, Warten und Stillesein aufrufen.
Dort aber, wo unmittelbarer Gehorsam und konkretes Handeln verlangt wird, (vgl. Joh.
5, 8) geht dies nur zaghaft und schleppend vor sich.
Hier besteht die Gefahr, dass bei einer Predigt, Evangelisation oder Campmeeting jeder
nur das heraushört, was sein verfestigtes Selbstbild aufrecht erhält, obwohl es sehr wohl
korrigierende Aussagen gibt. Die Aussagen in der Bibel sind eben, wie wir wissen, vielschichtig und komplementär. Ein einfaches allesoder- nichts-Schema, “schwarz-oderweiß” findet sich eben nicht so häufig, wie manchmal angenommen wird.
So können Missverständnisse nicht vermieden werden, aber es gilt, sie vorweg zu nehmen.
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Wesentlich erscheint mir hier, dass der Prediger, Evangelist mit seinen eigenen
Denkstrukturen, Stärken und Schwächen seiner Persönlichkeit gut vertraut ist und dies
auch im Umgang mit seinen Mitgeschwistern versucht einzubringen.
Dass der Glaube (2. Thess. 3,2) nicht jedermanns Ding ist, führt dazu, dass vieles, was
als christlicher Glaube ausgegeben wird, in Wahrheit menschliches und allzumenschliches Denken, Hoffen und Fürchten, zum Ausdruck bringt. So ist es vorstellbar, dass ein
so genannter “Glaube” durch “so genannte” Christen zu neurotischen Symptomen führen
kann.
Ein falsch verstandener Glaubensvollzug kann dann zur Kaschierung von Infantilismen,
Ideologien, Projektion, Aggression, Ängsten und Schuld dienen.
Probleme in Beziehung von Geschlechtlichkeit und Sexualität können auftreten. So findet sich bei genauerer Betrachtung ein ganzes Spektrum von sexuellen Problemen, die
tabuisiert werden und denen man sich erst nach einer wirklich entstandenen Vertrauensbeziehung öffnet. Hier stellt sich eine entscheidende Frage, ob es nicht im Elternhaus
und in der Schule auch “Erziehungsfehler” im Glauben gibt?
Die geistlichen Hintergründe seelischer Störungen
Andererseits muss man jedoch, wenn man von den krankmachenden Hintergründen im
Leben eines Christen spricht, sehr wohl auf die Maßstäbe achten. Jesus Christus hat für
so viele Menschen einen einzigartigen Neuanfang ermöglicht. Es muss daher bei allen
nachfolgenden Betrachtungen immer wieder bedacht werden, dass die Zahl derjenigen
Christen, die in ihrem Glaubensleben Schaden davongetragen haben, in keinem Verhältnis zur Zahl derjenigen stehen, die im wahrsten Sinne des Wortes “gesund an Leib, Seele
und Geist” geworden sind.
Die geistlichen Hintergründe seelischer Störungen hängen ursächlich mit Sünde und
Schuld im Leben eines Menschen zusammen. Da geht es dann nicht mehr um die Frage
nach der Vererbung, Störungen im Stoffwechsel oder einem frühkindlichen Trauma. David ist hier ein Beispiel:
“... denn meine Sünden gehen über mein Haupt, wie eine schwere Last sind sie
mir zu schwer geworden … ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich
schreie vor Unruhe meines Herzens.” (Ps. 38, 5.9)
Hier wird deutlich der Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit aufgezeigt.
Ein weiterer Hintergrund, der auch beleuchtet werden muss und der auch zu Perönlichkeitsstörungen führen kann, ist die Art und Weise, wie wir über uns denken (unser
Selbstkonzept).
Das kann unsere Stimmungen, unser Verhalten und auch unseren Glauben deutlich beeinflussen. Deutlich wird dies in Forschungsarbeiten über die “externe und interne Kontrollüberzeugung”: Menschen mit einer erlernten, internen Kontrollüberzeugung sind
davon überzeugt, dass sich Anstrengungen lohnen, dass nach Mühe mit Erfolg zu rechnen ist. In der Regel sind solche Leute leistungsorientiert und selbstbewusst.
Bei der externen Kontrollüberzeugung gehen die Menschen eher davon aus, dass fleißiges Arbeiten kaum etwas einbringt, dass die Belohnung von “Mächten” ausgeht, die au68
ßerhalb der Person liegen.
Derartige Personen sind leicht von anderen zu beeinflussen, achten stark auf Dinge und
Ereignisse, die in ihrer Umwelt liegen und haben die Neigung, eher zu depressiven Personen zu werden. Bei der Verkündigung in den Gemeinden kann es zu einer einseitigen
Ausrichtung kommen, nämlich in Richtung externer Kontrollüberzeugungen. Wenn die
überwiegende Lehrmeinung des Predigers oder des Erziehers dahin geht, dass man als
Christ passiv sein müsste, dass Gott schon alles richtig macht und Gott alles kontrolliert, kann man durch eine solche einseitige Ausrichtung in eine unbiblische Denk- und
Verhaltensweise geführt werden.
Hier sollten statt dessen Impulse zum eigenen Handeln und zur Eigenverantwortung gegeben werden, z. B. Richter 14:
“Du aber gehe hin in dieser deiner Kraft”,
oder Matth. 7, 7:
“Klopfet an, so wird euch aufgetan!”
Für Menschen mit ausgeprägter interner Kontrollüberzeugung hingegen mag es richtig
sein, sie in die Stille, in die Passivität bzw. in eine größere Abhängigkeit von Gottes Führung zu bringen.
Ein anderes tiefgreifendes Gemeindeproblem, das aber meines Erachtens häufig nicht erkannt wird, lässt sich mit dem Begriff der “kognitiven Dissonanz” beschreiben.
Das lässt sich theologisch gesehen am besten durch einen Widerspruch zwischen Glaube
und Wirklichkeit beschreiben. Hier scheitern viele. Diesen Widerspruch kann man nicht
dadurch auflösen, dass man ihn einseitig einem dogmatischen Glaubensverständnis unterordnet, zum Beispiel vgl. Hebr.11,1 – und damit ist Schluss! Gerade Jugendliche merken früher oder später, dass ein solches einfach strukturiertes Denken mit der Wirklich keit nicht übereinstimmt. Sie rebellieren dann gegen die landläufig vorgebrachten Glaubensformulierungen und -inhalte, weil sie mit ihren persönlichen Erfahrungen nicht
übereinstimmen, oder sie gehen in die innere Emigration. Sie werden passiv, und schalten gleichsam auf “Durchzug”. In manchen Fällen kann das auch zu einem schizoiden
(“abgespaltenen”) Doppelleben zwischen Lebensalltag und Glauben führen; andere führen ein geistliches Doppellleben zum Beispiel beim Auslegen und Interpretieren der Bibel, was dann seinen Einfluss bis tief in die Gemeinde trägt, falls die betreffende Person
ein Prediger oder Verkündiger ist.
In unserem Themenkreis müssen auch Überlegungen angestellt werden, inwieweit die
Erziehung eines Kindes und sein daraus resultierendes späteres Verhalten als Erwachsener einen Einfluss ausübt. Generell muss dabei gesagt werden, dass es zwischen frühkindlicher Erziehung und dem gegenwärtigen Verhalten kein direkter monokausaler Zusammenhang besteht. Ein bestimmtes Erziehungsverhalten kann bei einem Kind zu Störungen führen, beim anderen nicht. Auch ist es nicht der einzige Erziehungsfehler, sondern die Gesamthaltung des Erziehers, die dann zu Problemen führen kann.
Hier einige kurz angeführte Beispiele: “Wenn das der liebe Jesus sieht”, “er schaut auf
dich herab”. Hier wird Jesus oder Gott als Rächer oder Polizist dargestellt. Kinder lernen:
Vor Gott muss man Angst haben. So kann sich ein Glaubensleben entwickeln, bei dem
eine “wenn du nicht, dann” Beziehung das Gottesverhältnis prägt. Geistlicher Leistungsdruck und Zwangshaftigkeit können die Folge eines derartigen Erziehungsstiles sein. Mit
der Bibel wird dann “leisten” und “müssen”, “Druck” und möglicherweise auch “traurig”
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verbunden sein.
Allgemein zeigt sich auch, dass bei der christlichen Erziehung der Moralbereich im Vordergrund steht. Einerseits eine gute Sache, andererseits auch einseitig, wenn man bedenkt, dass die Persönlichkeitsformung außer Acht gelassen werden könnte. In der Praxis ist es dann so, dass wenn man ein Kind des Predigers oder Ältesten ist, dann tut man
dies oder jenes nicht! Meistens geht es jedoch hier um Dinge, die mit dem biblischen
Fundament wenig gemeinsam haben. Bei Kindern und später dann auch im Erwachsenenalter entsteht der Eindruck: “Bist du Christ, Adventist, dann darf man nichts!”
So kommt es dann zu eintrainierten Fassaden und je älter die Kinder werden, umso
schneller möchten sie diesen Zwang wieder loswerden. Kinder entdecken schon in frühen
Jahren mangelnde Identität und Fassadenhaftigkeit, die bei manchen Eltern herrscht.
Das ihnen aufgezwungene Selbstkonzept und das persönliche Erleben (d.h. das praktische Verhalten, das die Erziehungspersonen zeigen) sind nicht deckungsgleich. Kinder
und Erwachsene haben dann möglicherweise für ihr ganzes Leben gelernt: “ Bei Glaubensdingen darf man nie ganz ehrlich sein!” Man darf nicht sagen, dass die Predigt langweilig war, oder dass die Geschwister in der Gebetstunde eigentümlich reden.
So wird eine gekünstelte Harmonie hergestellt, die aber unehrlich ist. Die Gefühle und
die sprachlichen Aussagen stimmen nicht überein. Mögliche Folgen dieser mangelnden
Ehrlichkeit kann eine lebenslange Scheinanpassung mit z.B, Depression sein. Kinder
entdecken auch schnell die Doppelgleisigkeit im Verhalten ihrer Eltern. Sie erkennen,
dass vieles von der Freundlichkeit, der Höflichkeit, der Demut, der Nächstenliebe und
dem Geben von Gaben, die manche Eltern zeigen, gar nicht von einer innigen Beziehung
zu Jesus herrühren, sondern dass Angst vor einer Strafe, oder ein Nichtakzeptiertwerden
in der Gemeinschaft dahinter steckt. Auch hier kommt es zu einer Scheinanpassung.
Man muss sich als Christ verstellen; man darf nicht sagen, was man wirklich fühlt.
Ein anderer sehr praktischer und aktueller Themenbereich: Schon in früher Jugendzeit
wird den Kindern beigebracht: “Wenn du brav betest, dann macht dich Jesus gesund!”
Das ist theologisch nicht unrichtig, wird aber oft in einem falschen Zusammenhang gebraucht. Wen Jesus lieb hat, den macht er gesund! Ein solches Denken geht dann auch
in das Erwachsenenalter über und führt dann nicht selten zu dem irrigen Denken, dass
man doch gesund werden müsse, wenn man Jesus lieb hat.
Andere wiederum gehen von einem falschen Leistungsdenken aus: “Ich habe so viel für
Jesus getan, warum werde ich jetzt nicht gesund?”
Oder: “Ich habe so viel für Jesus getan, warum bekomme ich keinen Ehemann oder keine Ehefrau?” Oder: “Jetzt habe ich doch Gott so fest darum gebeten und meine Depressionen sind immer noch nicht weg.”
Als Folge entsteht dann oft die Meinung, dass wegen der nicht eingetreten Heilung das
Verhältnis zu Christus nicht in Ordnung ist.
Selbstüberhebung auf der einen, und Passivität auf der anderen Seite mit allen Konsequenzen, werden durch bestimmte Formulierungen gefördert.
Wenn Eltern, Gläubige, Seelsorger mit Worten kommen wie: “ Ich habe eine Botschaft für
dich”, oder “mir ist innerlich für dich klar geworden”, dass ...!” Wenn in dieser Art über
jemanden entschieden wird, anstatt das gegenseitige Gespräch zu suchen, dann müssen
wir uns nicht wundern, wenn negative psychische Reaktionen die Folge sein können.
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Eine häufig praktizierte Vorgangsweise ist das “Gebet als Problemlöse-Instrument”.
Um innerweltlichen Problemen, Streit, Beziehungsstörungen aus dem Weg zu räumen,
wird häufig oft nur “gebetet”. Hier hat uns Gott aber ganz andere Mittel z.B. die Kommu nikationsfähigkeit untereinander gegeben. Aber so eingesetzt führt das Gebet viel mehr
zu einem “unter-den-Teppich-kehren”.
Schwierigkeiten und Scheinlösungen tauchen an anderer Stelle wieder auf und ebenso
psychische Störungen.
Eine andere Art und Weise ist es, auf die Sorgen und Probleme des anderen nicht mit
Mitgefühl und Verständnis einzugehen, sondern man gibt schnelle Ratschläge, meistens
einen Bibeltext und es “wird gebetet” und dann ist man wieder alleine gelassen. Die Fra ge ist, welches Gottesbild bekommen wir durch ein derartiges Praktizieren unseres
“Glaubens?”
Ein anderer Aspekt: Eine einseitige Verkündigung kann uns an Leib, Seele und Geist
krank machen. Falsche Gottesgedanken und Glaubensvorstellungen wecken nämlich
falsche Erwartungen und rufen noch stärkere Enttäuschungen hervor. Hier eine Auswahl: “Mit Jesus bist du nie mehr einsam!”
Doch, wer mit Jesus lebt, ist zwar nicht mehr allein (Matth.28,20), aber einsam kann er
trotzdem sein.
“Mit Jesus bist du immer fröhlich!” Das ist nicht wahr! Denken wir an das Heer von Depressionen, an die von Schmerz Geplagten, an die von Kummer und Trauer Bedrückten.
“Jesus löst alle deine Probleme !” Auch das ist so nicht richtig. Jesus kann sie lösen. Aber
er kann z.B. auch meine Einstellung dazu ändern oder eine Alternative aufzeigen.
Er kann mir aber vor allem die Kraft geben, die Probleme zu ertragen. Er kann aber auch
wollen, dass ich an dem Problem reife und deswegen lässt er es mir. (vgl. 2. Kor. 12,9)
“Jesus gibt Antwort auf alle Fragen!” Hier müssen wir sagen: “Nein!” Es gibt in meinem
Leben und im Leben vieler anderer Nachfolger genug unbeantwortete Fragen” (vgl. 1. Kor.
13,12).
Aber auch wir persönlich mit unserem einseitigen und verzerrten Wahrnehmungsrahmen, schaden uns durch eine falsch verstandene Predigt und Verkündigung. Ein Beispiel:
Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen. Siehe,
es ist alles neu geworden”. (2. Kor. 5,7)
Bei einer aufrichtigen und von Herzen kommenden Bekehrung oder bei einer Taufe
scheint dieses Wort im Überschwang der Gefühle zuzutreffen. Aber im Alltag, im täglichen Leben ist eben das Ablegen und Anziehen des neuen Menschen mit viel Lernen und
Einüben verbunden. Man ist Christ und muss doch erst Christ werden! Die Neuschöpfung hat aber begonnen. In diesem Umdenk- und Umlernprozess werden mit Sicherheit
Fehler passieren, die auch aus bestimmten Krankheiten resultieren können.
“Jesus heilte sie alle!” (Matth.12,15)
Ja, alle die man in dieser Situation zu ihm brachte, wurden geheilt, aber nicht alle Kran71
ken in Palästina. Das wichtigste Ziel Jesu ist, dass unsere Seelen heil werden und reif
für den Himmel sind. In unserer gegenwärtigen Welt, gilt es auch Krankheit anzunehmen
und mit Leid und Tod leben zu lernen.
Ein falsches Gottesbild kann auch entschieden durch das Erziehungsverhalten der Eltern und Erzieher geprägt werden. Niemand kann verhindern, dass das Gestern ins Heute hineinspielt. Mit Vorerfahrungen aus der Kindheit gehen wir ins Glaubensleben hinein. Bis zum sechsten Lebensjahr hat sich unser Lebensstil weitgehend festgelegt. Dieser
legt uns nicht unumstößlich fest, gibt aber unserem Leben einen bestimmten Rahmen.
Er ist wie eine Schablone, die wir über alles legen, um uns zu orientieren, aber wir er kennen sie persönlich nicht. Diese Schablone ist wie eine gefärbte Brille, die auch unser
Gottesbild einfärbt. Kinder, die späteren Erwachsenen in der Gemeinde, sprechen dann
die gleichen Erfahrungen aus, über den persönlichen, irdischen Vater und dann auch
über Gott, den himmlischen Vater. War der leibliche Vater ein Tyrann, dann zeigt auch
der himmlische Vater tyrannische Züge. Verlangte der Vater bedingungslosen Gehorsam,
so erwartet auch der himmlische Vater vom Kind bedingungslosen Gehorsam.
Wurde das Familienoberhaupt als warmherzig und einfühlsam erlebt, zeigen sich auch
beim himmlischen Vater entsprechende Wesensmerkmale. Also: Wie wir Vater und Mutter erlebt haben, spiegelt unsere Vorstellung von Gott wieder! Die Erfahrungen mit wichtigen Erziehungspersonen prägen also unsere Identifikation mit Gott und das mit all seinen Konsequenzen für uns persönlich!
Die Bibel kennt dieses Problem. In Joh.14,9 heißt es:
“Solange bin ich bei euch, und du kennst mich nicht Philippus? Wer mich sieht,
der sieht den Vater“.
Daher: Machen wir uns kein Jesusbild zurecht, das unsere Wünsche befriedigt. Machen
wir uns kein Jesusbild zurecht, das unangenehme Seiten ausblendet. Machen wir uns
kein Jesusbild zurecht, das uns Arbeit und Anstrengung erspart. Denn schlussendlich
bestimmen nicht die Tatsachen weitgehend unser Leben, sondern wie wir darüber denken. Meine erfahrenen Wahrnehmungen, meine verinnerlichten Überzeugungen, bestimmen darüber, wie wir unsere Erlebnisse bewerten und daher auch wie wir über Gott denken.
Aber hier gibt es Hoffnung: Durch offenes und vorurteilsfreies Bibelstudium und unter
Gebet können unsere Gedanken bzw. Denkstile geändert werden. Weil das so ist, können
wir Überzeugungen, die mit dem Wort Gottes nicht übereinstimmen, ablegen. Niemand
muss ein irrationales Denken weiterführen. Falsche Gottesbilder und falsche Glaubenseinschätzungen, die uns krank machen, können wir ablegen. Dazu ist eine bereitwillige und intensive Selbsterforschung notwendig. Denn falsche Gottesbilder und Glaubensüberzeugungen sind häufig mit Angst verbunden; nämlich die Angst, enttäuscht zu
werden, die Angst, bestraft zu werden, die Angst, nicht akzeptiert zu werden. Ängste aber
blockieren, verspannen und belasten den Organismus, was diesen auf die Dauer schädigen kann.
Was können wir dagegen tun?
Der Apostel hat uns dazu eine erfreuliche Anregung gegeben.
“Wer bereit ist, Gott zu gehorchen, wird merken, ob meine Lehre von Gott ist oder
ob ich meine eigenen Gedanken vortrage!” (Joh. 7, 17).
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Das heißt nichts anderes, als dass Jesus uns aufruft, ihn auf die Probe zu stellen. Wir
werden ermutigt, mit ihm ein Experiment zu wagen.
Auch gegen unsere inneren Überzeugungen können wir Schritte wagen, die uns Jesus
anbietet. Freilich, je ängstlicher und misstrauischer wir unser geistliches Leben gestaltet
haben, desto vorsichtiger und zaghafter probieren wir neue Wege. Aber Jesus lädt uns
ein, seinem Wort zu gehorchen und zu vertrauen. So machen wir neue Erfahrungen, ge winnen neue Erkenntnisse, und korrigieren unser Gottesbild. Gleichzeitig aber, wenn
auch schrittweise, werden wir an Leib, Seele und Geist gesünder.
Tatsache ist, dass viele Christen unter psychischen und psychosomatischen Störungen
leiden. Sie wirken verklemmt, unfrei, sind unecht und es mangelt an ehrlicher Aufrichtigkeit. Manche setzen vor allem am Sabbat ein fröhliches Gesicht auf, aber das stimmt
mit dem Inneren bzw. mit dem wirklichen Leben nicht überein. Diese Störungen kommen, wie schon ausgeführt, durch ein falsches Erziehungsverhalten, durch Lernprozesse
bzw. auch Vererbung zustande und führen durch Glaubensfehlhaltungen und falsche
Gottesüberzeugungen zu erheblichen Beeinträchtigungen. Eine zusätzliche (bereits vorhandene) Organschwäche kann solche Probleme noch mehr fördern. So sehr ein Glaube,
der befreit und heilt, unser Leben nachhaltig verändern kann und positive Einflüsse hervorruft, so sehr zeigt sich, dass Christen in ihrem Glaubensleben unglücklich sind.
Sie leiden an Gott - haben nicht die Gewissheit der Erlösung, fühlen sich verworfen und
meinen, Gott könne sie nicht lieben, sie fühlen sich unfrei und leiden unter Schmerzen
und Funktionsstörungen, ohne dass der Organismus als krank angesehen werden kann.
Hier handelt es sich um Körperreaktionen, die im Zusammenhang mit dem ganzen Lebensstil des Menschen zusammenhängen. Der Lebensstil schließt dann aber auch den
christlichen Glauben mit ein. So leiden Menschen mit einer perfektionistisch-ehrgeizigen
Haltung häufig wegen ihrer hohen Ansprüche unter Verkrampfungen und Verspannungen, was schließlich auch zu konkreten Organstörungen führen kann. Leistungsmenschen, die ihre Schwächen nicht vor anderen zeigen können, leiden z.B. unter Rückenschmerzen in Verbindung mit Angst und Depression.
Es ist daher wichtig zu erkennen: Gott überfordert keinen Menschen!
Unser Herr zwingt niemanden, sich für ihn kaputt zu arbeiten. Auch E.G. White betont
diesen Standpunkt immer wieder. Aber: Bei den meisten Überforderungen handelt es
sich um Selbstüberforderungen. Wir befriedigen unsere Eitelkeit und unsern Hochmut.
Wir tun nicht nur etwas für den Herrn, nein, wir tun auch eine ganze Menge für uns
selbst. Ehrgeiz heißt die Wurzel! Er will herrschen, will andere übertrumpfen, will besser
sein als andere. Man sieht in erster Linie sich - und am Ende fordert der Ehrgeiz seinen
Preis.
Im Neuen Testament kommt er sieben mal vor (eritheia) und immer bezeichnet er einen
Fehler, der die Gemeinde ruiniert. Bei uns selbst kommt es dann zu Magengeschwüren,
Herzinfarkten und nervlichen Erschöpfungszuständen. Das sind die Krankheitsbilder,
die wir durch unsere eigenen Probleme geschaffen haben. Probleme künstlicher Rangordnungen, falsche Autoritäten, Probleme von Ehrgeiz und Prestige; der Mensch ist, was
er denkt!
Ehrgeiz, Prestigedenken, Machtstreben sind ungeistliche Verhaltensmuster und spiegeln
natürlich auch im Alltagsleben ein problematisches Verhalten wider.
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Jesus formulierte aber etwas ganz anderes: “Die Demütigen werden das Erdreich besitzen!”
Wer einen demütigen Menschen kennt, der wird feststellen, dass er tatsächlich das besitzt, was auf dieser Erde besitzenswert erscheint. Wenn wir nachdenken, werden wir
verstehen, warum die Demütigen einmal das Erdreich besitzen werden. Solche Menschen
sind rücksichtsvoll, fürsorglich und suchen vor allem das Interesse des Anderen. Sie re den nicht überlang über ihre eigenen Leistungen, sondern sie erkennen schnell die Erfolge des Anderen an.
Jetzt aber zu einem weiteren und entscheidenden Problem, das Körper, Seele und Geist
krank macht. Viele Christen neigen dazu, ihre Eheprobleme, Wut und Ärger vor anderen
Menschen herunterzuspielen und unter den Teppich zu kehren. Bagatellisieren, Verschweigen, aus dem Weg gehen - sind häufig praktizierte Verhaltensweisen in christlichadventistischen Gemeinden. Der Auseinandersetzung wird, um des lieben Friedens willen, aus dem Weg gegangen, in der Hoffnung dass sich die Konflikte von selbst in Luft
auflösen. Viele Christen sind ehrlich davon überzeugt, durch Schweigen, durch Zudecken, durch gute Miene zum bösen Spiel machen, würden Konflikte gelöst.
Nachgiebigkeit aus Überzeugung ist in Ordnung, denn “die Liebe deckt der Sünden Menge.” (1. Petr. 4, 8)
Wenn es sich aber um keine aufrichtige Liebe handelt, dann macht Nachgiebigkeit aus
Schwäche und Ärger vor einer Eskalation unglücklich. Wer gegen seine Überzeugung Ärger und bittere Gefühle herunterschluckt, belastet seine Organe, wird verspannt, mit allen Folgen für Herz und Kopf, Rücken und Magen. Er wird bitter, kann depressiv werden
und brütet Rachegedanken aus. Es gilt zu erkennen: Runterschlucken und Verschweigen sind keine christlichen Tugenden! Sie haben mit Demut nichts zu tun!
Aber auch das Herausschreien von Zorn und Wut ist absolut keine Lösung. Gehen uns
schon Kleinigkeiten z.B. in der Familie “auf die Nerven” und werden wir aggressiv, dann
liegt es daran, dass wir schon zu viel Wut “hinuntergeschluckt” haben. Nicht nur, dass
solche Verhaltensreaktionen ungeistlich sind, sie schaden auch unserem Herz- und
Kreislaufsystem, deren Endfolgen gravierend sein können.
Stehen wir aber zu viel unter Leistungsdruck, Tempo, Unruhe und leben wir als Christ in
Spannung und Verkrampfung, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn sich unser Organismus in keinem harmonischen Gleichgewicht befindet. Fehlt es gleichzeitig auch an
Freude, Erfolg, Vertrauen, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Liebe, dann vermindert
sich die Leistung unseres Immunsystems und der Widerstand gegen Bakterien und Viren, und nicht zuletzt der Widerstand gegen Krebs lässt nach. Es gilt daher zu erkennen,
wie wichtig es ist, die oben angeführten Eigenschaften von Freude bis Liebe zu bekommen, und auch selbst zu geben. Hier ist die Gemeinschaft, die Gemeinde am Zug. Ist
dem aber auch so?
Besteht die Zuneigung nicht nur oft in Schulterklopferei und “es wird schon werden” Trost?
Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen
Ein weiterer Problemkreis sind die Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen in
christlichen Kreisen. Man schämt sich, und deshalb redet man nicht darüber, dass sich
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in unseren Gedanken Lästergedanken abspielen können, dass man Flüche auf der Zunge
hat, dass sexuelle Vorstellungen hoch kommen oder dass man meint, bestimmte Sünden
begehen zu müssen.
Personen mit Zwangsstörungen sind oft trotzige Kinder gewesen. Sie wollen alles anders
machen, als es bei Eltern und Mitmenschen üblich ist. So stellen die Zwangshandlungen
oft einen Gegenzwang gegen den Zwang der Eltern dar. Gegen Gebote und Verbote setzt
der junge Mensch seine Strategierituale, Wiederholungszwänge und gleichförmige Handlungen ein. Ihr Sinn ist es, die Zeit totzuschlagen oder sich lebenswichtigen Fragen nicht
stellen zu müssen. Wer stundenlang dieselben Dinge putzt, bestimmte Handlungen
zwangshaft wiederholt, der flieht gleichsam in ein unnützes Leben, das auch der Gemeinschaft des Christen zuwiderläuft. Aber gleichzeitig gehorcht der Zwangshafte nur
seinem eigenen Zwang; seine Gesetze und Praktiken bestimmen die Umgebung. Er wehrt
sich so gegen jeden fremden Willen und gegen jede andere Beeinflussung.
Personen mit Zwangsstörungen erleben die Zwangshandlungen und Zwangsgedanken als
nicht zum eigenen ICH gehörig. Sie erleben Ohnmacht und Versagen, mit ihrem Willen
gegen den fremden Willen anzukommen. Verständlich, dass viele Seelsorger in den
Zwangsgedanken eine teuflisch-dämonische Macht erkennen. Wenn ein Christ unsinnige
Rituale benützt, dann lacht der Teufel darüber. Keine Frage aber ist, dass wer ehrlich je doch eigenmächtig und selbstherrlich alle bösen Gedanken verbannen und abtöten will,
ungewollt den Zwangsmechanismus auf den Plan ruft. Man denke nur eine Minute lang
nicht an ein Kamel!
Was aber ist gesund, stellt sich jetzt die Frage? Gesund ist der Mensch, der in der Lage
ist, seine Gedanken zu lenken. Gesund ist, wer Beziehungen pflegen kann und seine
Aufgaben zeitgerecht erfüllt. Gesund ist, wer seine Gedanken und Gefühle an die Lebensumstände sinnvoll anpassen kann und in der Lage ist, die Gedanken zu stoppen, sich
abzulenken und die störenden Impulse zu vergessen.
Krankhaft ist, wenn eine Person das unbezwingbare Gefühl hat, sich 20 – 25 mal am Tag
die Hände waschen zu müssen. Wenn ein Mensch quälende Rituale durchführen muss.
Wenn er nicht in der Lage ist, Gedanken, Wünsche und Impulse zu stoppen und unter
Hort- und Sammelzwängen leidet, z.B. alte Zeitungen aufheben muss und Post, Schnüre
und Verpackungen aufhebt.
Was steckt hinter der Zwangsstörung? Schlussendlich drückt man sich vor Verantwortung und weicht Entscheidungen aus. Man benutzt sie, um das Leben und die Welt unter
Kontrolle zu halten, um Überlegenheit anzustreben ; um eine Abwehr gegenüber der
Angst zu haben; um seinen hohen Eigenwert, die Leistung zu demonstrieren; um seinen
Ehrgeiz zu verstecken aus Angst vor Niederlagen und auch, um sich mit bestimmten Abwehrhaltungen die Menschen vom Leibe zu halten.
Der Zwangshafte ist ein übertriebener Moralist. Diese Gesinnung verschafft ihm besonders unter Christen eine hohe Anerkennung und Bewunderung. Er muss so denken,
fühlen und handeln und erzieht so alle Menschen zur Nachsicht. Der Zwangshafte ist edler, sauberer und ethisch besser als andere Menschen. Seine hohe Moralität verleiht ihm
höchste Beachtung. Er sichert sich damit eine Vormachtsstellung - gelingt das nicht, so
flieht er in die Rolle des Märtyrers.
In Zusammenhang mit letzteren und in besonders krassen Fällen können die Zwangshandlungen auch den Charakter einer Selbstbestrafung annehmen. “Wenn ich jetzt
nicht umkehre und den Fuß auf den Pflasterstein setze, den ich vorher ausgelassen
habe, so wird meine Mutter sterben!”. “Wenn ich nicht genau zu jeder Stunde mein Ge75
bet spreche, so wird meinem Mann ein Unglück zustoßen!”
Jede Zeremonie wird genau erfüllt und daher stirbt die Mutter nicht und dem Mann geschieht kein Unglück. Der Zwangshafte glaubt daher, ohne dass er sich dessen bewusst
ist, über gottähnliche Kräfte zu verfügen. In unserem Beispiel muss er bestimmte Riten
und Formen einhalten, dann verhindert er Todesfälle.
So wird der Zwangshafte gleichsam Herrscher über Tod und Leben und man kann daher
von einem Gottähnlichkeitsstreben sprechen. Wir müssen daher erkennen: Hinter dem
Zwangshandeln verbirgt sich ungeistliches Allmachtsstreben und eine uneingestandene
Werkgerechtigkeit.
Die Eltern solcher Personen waren selbst überordentlich oder übersauber in ihrem Verhalten. Ihre moralischen und ethischen Ansprüche an sich und die Kinder bewegten sich
weit über der Norm ihrer Mitmenschen. Das Familienleben und die Beziehungen zu anderen Menschen wurden durch Gebote, Verbote, starre Regeln und Normen bestimmt.
Kritik und Nörgelei herrschten vor. Alles ist mangelhaft und unzureichend.
Als Christen sind sie unzufrieden, unglücklich und liegen mit sich, mit den Kindern und
Gott im Streit. Das Kind wagt gegenüber diesen Haltungen keinen offenen Widerstand
(wenn es nicht zu einer übergroßen Anpassung kommt), sondern reagiert mit einem Ge genzwang. Das Kind, und später der Erwachsene erlegt sich später Zwänge auf und ge winnt dadurch Macht und Überlegenheit. Gedanken und Gefühle entstehen, das Gegenteil von dem zu tun, was einem eingetrichtert wurde: In der Kirche, bei Versammlungen
Unangepasstes zu demonstrieren, beim gemeinsamen Gebet zu kichern, beim Bibellesen
an etwas Obszönes zu denken, im Gottesdienst verbotenen Phantasien nachzuhängen.
Jetzt ist es auch einleuchtend, warum (scheinbar) aufrecht meinende Christen, die es
mit der Nachfolge ernst meinen, Lästergedanken haben und von widersprüchlichsten Gedanken und Gefühlen heimgesucht werden können.
Was dagegen tun? Unser Thema hier ist nicht primär Therapie, sondern Aufdeckung von
Zusammenhängen. Aber nur soviel: Gut meinende Seelsorger, die im Unklaren über den
Mechanismus des Zwanges sind, raten zu intensivem Beten gegen Zwang. Aber da beginnt das Problem. Wenn jemand gegen seine Zwangsimpulse anbetet, beschäftigt er sich
nur noch mit dem Zwang und setzt den Zwangsmechanismus im Bewegung. Das Gebet
unterstützt dann ungewollt den Zwang. Der Zwang ruft zum Gebet. Ein hilfreiches Gebet
beschäftigt sich aber nicht mit dem Kampf gegen das Symptom, sondern mit dem Kampf
für ein geistliches und verantwortliches Leben. Es geht, wie wir bereits vorher ausgeführt
haben, um eine Einstellungsänderung, nicht um das Symptom an sich. Die Bibel in ihrer
Gesamtheit ist die Hilfe für eine Einstellungsänderung. Wenn der Ratsuchende eine innere Kehrtwendung vollzieht, wenn er seine Flucht vor dem Leben und vor der Verantwortung bekennt, wenn seine ungeistlichen Motive ans Licht kommen und widergespiegelt werden und wenn er erkennt und bekennt, kommt es zu einer Einstellungs- und so mit zu einer Gesinnungsänderung. Die Einstellungsänderung bewirkt dann auch eine
Sichtveränderung. Wer auf den Zwang schaut, dem bleibt das Problem. Wer von sich weg
auf Christus schaut und sich voll ihm anvertraut, der erfährt Beistand und Befreiung.
Verursachungen von Krankheiten
Wie schon erwähnt und wie uns auch allen geläufig ist, stellen wir Menschen eine Einheit von Leib, Seele und Geist dar. Aber ziehen wir die richtigen Konsequenzen und welche Folgen ergeben sich daraus? Um Krankheit zu vermeiden, müssen alle drei Bereiche
harmonisch mit- und untereinander kooperieren. Ist dies nicht der Fall, d.h. werden die
Gesundheitsgesetze in diesen Bereichen nicht eingehalten, ist in kürzerer oder längerer
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Zeit mit körperlich-seelischen und seelisch-körperlichen Erkrankungen zu rechnen.
Selbstverständlich kann und wird dabei eine genetische (vererbte) Disposition bzw. Neigung eine deutliche Rolle spielen.
Den Fall des Blindgeborenen in Joh. 9, 1-3 wollen wir aber jetzt in unserer konkreten
Diskussion auslassen.
Seit einigen Jahren und in der letzen Zeit in verstärktem Ausmaß fällt auf, dass eine Zu nahme von schwer wiegenden Erkrankungen wie Krebs, Herz-Kreislauferkrankungen,
Demenzen, psychosomatische Erkrankungen, Alkoholismus, Süchte aller Art, Psychosen
und sexuelle Perversionen in unseren Reihen zunehmen. Es sind, etwas verallgemeinert,
die Krankheiten und die Plagen, die in ähnlicher Form den Ägyptern auferlegt wurden (2.
Mose 15, 26). Man kommt zu dem Eindruck, dass kaum mehr ein Unterschied zwischen
“draußen” in der Welt und “drinnen” in der Gemeinde in Bezug auf Häufigkeit und
Krankheitsformen besteht.
Könnte das damit zusammenhängen, dass sich die Gemeinde im Laodizea- Zustand befindet? So wie Schw. White schreibt, dass die Gegenwart Gottes nicht in ihrer Mitte ist
(Notebook Leaflets, vol. 1, 99). Wie lässt sich das konkret beschreiben? Was sind die Ursachen dafür? Wir wollen hier einige markante Punkte herausgreifen.
Eine nicht geringe Zahl von Geschwistern ließ sich taufen, weil sie dachten sie würden
bei der Wiederkunft Christi dabei sein. Es kam aber nicht so, wie sie es sich persönlich
vorgestellt hatten. Die Folge: geistliches Schwächeln und Nachlässigkeit. Andere kämpften beinahe fanatisch um gewisse Glaubensinhalte. Die Reaktion Gottes, wie auch die in
ihrem geistlichen Umkreis waren nicht so, wie es erwartet wurde. Folge: tiefe Resignation, Passivität, wenn nicht sogar offener Abfall. Wiederum andere gewöhnten sich an die
neuen Predigtstile in der Gemeinde und vernachlässigten ihr Selbststudium. Folge: Welt lichkeit, Oberflächlichkeit, Unwissenheit, Passivität, sowie Verlust des Auftrages, den die
Gemeinde haben sollte. Andere fingen an ihre Mitknechte zu schlagen (Matth. 24, 49).
Folge: Offener Streit, bis zu offenen Aggressionen, Spaltungen und Isolation waren das
Ergebnis. Die als uneinsichtig und rigide empfundenen Reaktionen der Gemeindeleitung
auf derartige Problemkreise führten bei den Geschwistern zu schweren Glaubenskonflikten bis zum Zweifel am Evangelium an sich.
Die Folge waren psychosomatische Erkrankungen mit vielen Schmerzen und gravierenden Folgen, die bis in die Familien, Beruf und in die Zukunft reichten. Weil die geschwisterliche Liebe immer mehr erkaltete, kam der Geist Kains in der Gemeinde auf.
Ein Fall ist mir bekannt, wo sogar durch derartige Zustände eine Psychose zum Aus bruch gekommen ist. Dass über Gemeindeprobleme, Abfall, unzureichende Verkündigung mit psychischen Symptomen reagiert wurde, lesen wir auch in der Bibel:
“Und zeichne mit einem Zeichen an der Stirne die Leute die da seufzen und jammern über alle Gräuel die geschehen.” (Hes. 9, 3)
Wenn man hier genauer hinschaut, dann erkennt man in diesem Zusammenhang eine
äußerst belastende Situation mit all ihren Konsequenzen.
Gar nicht wenige Geschwister leiden psychisch und körperlich unter dem zukünftig zu
erwartenden großen Konflikt zwischen Licht und Finsternis. Die prophetischen Aussagen
und die eigene Zukunft lassen ihnen keine Ruhe und machen ängstlich und bedrücken
sie innerlich. Auch hier findet sich im Alten Testament eine ähnliche Parallele. Als Daniel
auf den großen Konflikt hingewiesen wurde, schrieb er :
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“Ich, Daniel, war erschöpft und einige Tage krank.” (Dan. 8, 27)
So haben auch viele Geschwister starke Ängste vor der Zeit der Trübsal, die ihnen nicht
aus dem Kopf gehen will und sie seelisch sehr belastet. Hier haben wir die Ermutigung
und Verheißung Gottes:
“Wie deine Tage, so deine Kraft!” (5. Mose 33, 25).
Auch Schw. White schreibt dazu, dass Jan Hus einen Tag vor seinem Märtyrertum eine
stärkende Vision empfing und er dadurch mutig seinen Weg beschreiten konnte.
(MR 244/275)
Auf der anderen Seite haben wir Geschwister, die massiv zum Verdrängen der Realität
neigen, und die äußerlich und innerlich zu erkennen geben, dass ihr Herr noch lange
nicht kommt. Die Gottesdienste werden daher zum reinen “Sitzungsritual” mit Kommen
und Gehen, Gemeindetourismus oder zum “geselligen Beisammensein mit Kaffee, Kuchen und Tratsch. Aber was ist das Resultat von alledem? Der Geist Gottes zieht sich zu rück, der Segen Gottes schwindet und ein anderer Geist breitet sich statt dessen aus.
Hiob 5, 6+7 beschreibt das so:
“Denn Frevel geht nicht aus der Erde hervor und Unheil wächst nicht aus dem
Acker; sondern der Mensch erzeugt sich selbst das Unheil; wie Funken hoch empor fliegen!”
E.G, White schrieb zu ihrer Zeit:
Die Gemeinde ist jetzt ein riesiges Hospital, gefüllt mit geistlich Kranken, die un ter den Einfluss eines reinigenden Schmelzofens gebracht werden müssen, bis aller Müll verbrannt worden ist!” (MR 8)
Mein persönlicher Eindruck ist, dass wir zwar heute keine Verfolgung und kein Märtyrertum von außen haben, aber das wir von innen her durch Krankheiten und Streit dezimiert werden!
Wenn wir hier von einer Einheit aus Leib, Seele und Geist ausgehen, dann heißt das unter anderem, wir haben keine Krankheiten wie wir Haare auf dem Kopf haben, sondern
wir sind krank! Krankheiten deuten (fälschlicherweise) auf eine bestimmte Stelle im Körper hin: Krank sein aber meint den ganzen Menschen, der heil- und heilungsbedürftig
ist. Der Prophet Jesaja sieht das so:
“Das ganze Haupt ist krank; das ganze Herz ist matt.“ (Jes. 1, 5)
Krankheiten haben Krankheitssymptome. Aber was sind Krankheitssymptome wirklich?
*
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*
*
*
*
Symptome sind Signale, die der Organismus aussendet
Symptome sind Kontrollleuchten, die aufleuchten und anzeigen, dass etwas fehlt.
Symptome sind Anzeichen für eine tief liegende Störung
Symptome sind Hinweise, unseren Lebensstil zu hinterfragen
Symptome sind Alarmzeichen, die die Persönlichkeit als Ganzes herausfordern.
Symptome sind der sichtbare Ausdruck eines unsichtbaren Prozesses
Symptome können ein Denkzettel Gottes sein, unser Unheil zu bedenken
Symptome sollen nicht kaschiert und verhindert werden, sondern sollen verstanden
werden
* Wenn uns Krankheitssymptome befallen, ist es hilfreich, konkrete Fragen an sich
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selbst zu stellen
* Symptome sind als Herausforderung Gottes zu erkennen. Was will Gott damit bezwecken: Er will uns zur Buße, Sinnes- und Verhaltensänderung führen: “Die ich lieb habe,
die strafe und züchtige ich!” (Offb. 3,19).
Jetzt gilt es, unsere eigenen Wege und Verhaltensweisen einer Selbstprüfung zu unterziehen. Klar, deutlich und gerade für unsere Zeit sind folgende Fragen und Denkanstöße,
die Aufforderung des 139. Psalms ernst zu nehmen: “Durchforsche mich Gott, sieh mir
ins Herz, prüfe meine Wünsche und Gedanken! Und wenn ich Gefahr bin, mich von dir
zu entfernen, dann bringe mich zurück auf den Weg zu dir!” (Psalm 139, 23+24).
Was gibt es hier zu bedenken? Wie sieht es mit meiner persönlichen Gesundheitsreform
aus? Bin ich zu extrem? Oder bin ich immer nachlässiger geworden? Bin ich zu einseitig? Habe ich im erhöhten Maße zu viele ungesunde Vorlieben? Hat mich meine Umgebung mitsamt ihren Verhaltens- und Ernährungsgewohnheiten fast schon eingeholt?
Habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich gewöhnlich zu viel esse? Bin ich von meinen
Mitmenschen oder vom Arzt bezüglich der einen oder anderen Gesundheitsproblematik
angesprochen worden?
Abschließend: Habe ich eine gute Selbsterkenntnis oder neige ich dazu, meine Probleme
unter den Teppich zu kehren, nach dem Motto “mir kann das nicht passieren, mir macht
das nichts aus?” Bin ich auch bereit mir etwas sagen zu lassen oder gehe ich hartnäckig
meinen eigenen Weg weiter?
Die Beziehung zwischen unserem Handeln und den Folgen wird von Mose über die Stimme Gottes so niedergeschrieben:
“Wenn du der Stimme deines Gottes gehorchen wirst, dass du hältst und tust alle
seine Gebote … so will ich dich zum höchsten aller Völker auf Erden machen.”
(5. Mose 28, 1.2)
“Wenn du aber nicht gehorchen wirst der Stimme des Herrn deines Gottes … wird
dich der Herr schlagen mit Pest, Schwindsucht, Entzündung, mit Geschwüren
und ihr werdet kein Heilmittel dagegen finden. Er wird euch strafen mit Wahnsinn, Blindheit und Geistesverwirrung.” (5. Mose 28, 22.27.28.)
Krankheiten haben sehr wohl mit unserer Lebensgrundüberzeugung
zu tun!
In diesem Zusammenhang stellt sich noch eine weitere Frage, die ein weit reichendes
Spektrum haben kann. Ist für mich die Gesundheitsreform Selbstzweck, damit ich mir
Krankheiten vom Leibe halte oder dient sie mir dazu, Gott durch Gesundheit zu verherrlichen und ihm mit allen meinen Kräften zu dienen? Da stellt sich natürlich auch die
Frage: Wie stelle ich meine Gesundheit wieder her?
Durch Buße, Umkehr, Sinnes- und Verhaltensänderung oder will ich nur meine Beschwerden loswerden? Welche Mittel wende ich dazu an? Es ist hier nicht das Thema
über Medikamente, Operationen und alternative Medizin zu schreiben, sondern die Frage
ist: worauf und auf wen ist mein Glaube ausgerichtet und wie praktiziere ich ihn?
In diesem Zusammenhang ist noch die Frage der Wunder - bzw. Scheinheilungen anzusprechen. Eine Frage, die in Zukunft sicher immer mehr an Bedeutung zunehmen wird.
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Wird hier von der Ursache auf die Wirkung geschlossen? Kann ich nach der Heilung so
weiter leben wie vorher?
Das sind Fragen und ein Thema, worüber selbst auch die “Auserwählten” fallen könnten.
Darum schreibt auch E.G. White, dass Satan heilen wird und Christus wird heilen. Auch
Satan kann echte Heilungen vollbringen, die Frage ist mit welchem Zweck und mit welchem Ziel.
Um Einseitigkeiten zu vermeiden: Auch beim richtigen und Gott wohlgefälligen Glauben
kann es zu Krankheit kommen. Nehmen wir als Paradebeispiel Hiob und Paulus. Im
Hiob 2.3 lesen wir:
“Der Herr sprach zu dem Satan: hast du acht auf meinen Knecht Hiob gehabt?
Denn es ist seinesgleichen auf Erden nicht, rechtschaffen, fromm und gottesfürchtig und meidet das Böse und hält noch fest an seiner Frömmigkeit; du aber
hast mich bewogen ihn ohne Grund zu verderben.”
Ein besseres göttliches Zeugnis kann wohl kaum über einen Menschen ausgesprochen
werden. Aber dennoch gab es durch seine Krankheit ein weiteres geistliches Wachstum
für ihn.
Hiob musste nicht nur seine Krankheit erdulden, sondern auch noch seine drei “Freunde”. Er musste Fürbitte für sie vor Gott leisten und er nahm noch mehr an Geduld, Weisheit und Verständnis zu. Endlich kam er zu dem Schluss:
“Ich hatte dich nur vom Hörensagen vernommen; aber nun hat mein Auge dich
gesehen!” (Hiob 42, 59)
Jakobus schrieb von ihm:
“Von der Geduld Hiobs habt ihr gehört und wie der Herr es hinausgeführt hat.”
(Jak. 5, 11)
Eine ähnliche Parallele finden wir bei Paulus mit dem Pfahl im Fleisch:
“Auf dass ich mich nicht der hohen Offenbarungen überhebe, ist mir gegeben ein
Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlage, auf
dass ich mich nicht überhebe. Dafür habe ich drei mal zum Herrn gefleht, dass er
von mir wiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen,
denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.” (2. Kor. 12, 7-9).
Die göttlich inspirierte Interpretation ist die Bewahrung vor Tendenzen zur Selbsterhöhung im christlichen Gewand. Der Leser möge dazu selbst die Textstellen in 2. Kor. 11,
23-30 lesen.
Es gilt daher zu erkennen: Krankheit, die bei einem Menschen bleibt, muss nicht in je dem Fall Ausdruck von Kleinglauben und Unglauben sein.
Es kann dahinter sehr wohl eine göttliche Bestimmung, eine göttliche Erziehungsmaßnahme, ja sogar eine göttliche Auszeichnung stehen.
Dem natürlichen Empfinden des Menschen wird es aber immer schwer fallen, das zu bejahen und anzunehmen. Denn zweifellos gibt es Beispiele genug, wie gerade die Art und
Weise mit der das Kreuz und Leid getragen wurde, zu einem besonderen Segenszeugnis
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für die Umgebung geworden ist.
Zusammenfassung
Macht der Glaube krank? Der Glaube ist es sicher nicht. Viel zu oft aber sind wir es
selbst und das Verhalten unserer Mitmenschen, die uns krank machen. Und dies sehr
häufig, ohne dass wir es selbst erkennen.
Wir brauchen nicht so sehr neue medizinische Fortschritte, sondern mehr göttllche Augensalbe und mehr Bereitwilligkeit zur Veränderung. Für uns als Adventisten war immer
das Stichwort “Prävention” im Vordergrund.
Wenn wir das vorher Gesagte durchdenken und beherzigen, wird sich das Bibelwort an
uns erfüllen:
“Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der
Gerechtigkeit und Heiiung unter ihren Flügeln.“ (Mal. 3, 20)
Dr. Michael Kerzendorfer
Stimme der Übrigen August 2009
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***** NEUVORSTELLUNGEN *****
Martin Baron
Blutmond Tetrade
Termine mit Gott
Die Sache mit den Blutmonden … was steckt eigentlich dahinter?
Video-Seminar mit Martin Baron
Das Thema „Blutmonde“ bzw. „Tetrade“ beschäftigt zunehmend zahlreiche Christen – vor
allem in der englischsprachigen Welt. Für einige ist es der blanke Unsinn, für andere der
Anlass zu wilden endzeitlichen Spekulationen. Worum geht es wirklich?
1:42:52
Gert Hoinle
Losgekauft vom Fluch
In Galater 3, 13 heißt es, "Christus hat uns losgekauft vom Fluch des Gesetzes." Pastor
Gert Hoinle erklärt anhand der Bibel, was dieser Fluch genau ist, von dem wir losgekauft
sind.
20:55
Treue öffnet Türen Gottes
Selbst die größten Männer und Frauen Gottes mussten sich erst zu dem entwickeln, was
sie wurden. Dabei ist festzustellen, dass Gott stets mehr auf Treue und Zuverlässigkeit
geachtet hat als auf Talent. Pastor Gert Hoinle öffnet die Bibel und spricht zum Thema.
36:03
Unscheinbare Türen Gottes
Jesus sagt zur Gemeinde in Philadelphia: "Siehe, ich habe eine geöffnete Tür vor dir gegeben, die niemand schließen kann." (Offenbarung 3, 8).
Geöffnete Türen Gottes führen hinein in einen Bereich des Segens und damit des Erfolges. Manche Türen des Herrn schauen jedoch unscheinbar aus. Die dürfen wir aber
nicht verachten.
22:00
Raimund Fuchs - Das Geheimnis einer glücklichen Familie
Das Modell Familie hat ausgedient – oder? Sollte man sich heute wirklich noch in eine
enge Beziehung wagen, wo alle Masken durchschaut werden? Familienexperte Raimund
Fuchs beantwortet brennende Fragen aus der Bibel heraus. Auf kurzweilige Weise spürt
er das Geheimnis des Glücks auf und macht Mut, sich als Familie neu von Gott be schenken zu lassen.
01. Heilstätte Familie - 55:06
02. Der Erlösungsplan - 54:10
03. Balance halten - 52:00
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04. Wie die Eltern, so die Kinder - 1:02:06
Dr. Lothar Gassmann
Die biblische Gemeindeordnung
Predigt in der Bibelgemeinde Pforzheim
Wie gehen Alt und Jung, Mann und Frau miteinander in der christlichen Gemeinde um.
Dr. Lothar Gassmann beleuchtet diese existentielle Frage von Titus 2 her.
36:13
Kurt Piesslinger
Das Geheimnis einer glücklichen Ehe
Anhand ihrer eigenen Erfahrung erzählen die Piesslingers, wie Gott selbst die Weichen
dafür stellt, einen gläubigen Partner fürs Leben zu finden. Es wird deutlich, dass der
Dreh- und Angelpunkt einer erfüllenden Beziehung von Anfang an der gemeinsame
Draht nach oben ist. Wenn Mann und Frau sich täglich mit Christus verbinden, dürfen
sie trotz ihrer Unterschiedlichkeit Einheit, Ergänzung und Glück erleben. Dies zeigen
auch verschiedene biblische Geschichten, die Kurt auf spannende Weise nachzuerzählen
weiß.
01. Wie zwei sich fanden - 1:04:47
02. Unsere Sehnsucht in der Ehe - wie kann sie gestillt werden - 1:05:55
03. Unser Schicksal in der Ehe - wie kann ich ihm entkommen? - 1:13:09
Gadiel Rios - Die Übrigen
Wer sind die Übrigen? Welche Menschen meint die Bibel mit dieser Bezeichnung?
54:01
M.Witte - Vorboten des Sonntagsgesetzes
Sehr Interessante Vortrag, es geht hier auch u.a. um die Geschichte des
Sonntagsgesetzes. Ja und was sich heute tut in Punkt Sonntagsgesetzes. Sehr aufschlussreicher Vortrag!
1:49:15
Christopher Kramp
Offenbarung 14
Vers
Vers
Vers
Vers
Vers
Vers
Vers
8
8
8
8
8
9
9
A - 30:42
B - 36:31
C - 42:19
D - 39:04
E - 33:23
A - 34:29
B - 36:19
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2015-04-25 Manfred Cihak - Gottes Verheißungen und mein
Leben - 31:22
2015-05-16 Christian Schultschick - Ich bin bei euch – 22:18
2015-05-09 Kurt Heissig - Gottes Verheißungen für uns –
56:32
2015-05-23 Gregor Kopa - Gott schämt sich nicht unser 35:59
Rolf Pöhler - Warum lässt Gott das zu?
Ist Gott allmächtig und gut? Warum gibt es dann Katastrophen, Kriege, Krankheit, Leid, … ?
Prof. Dr. Rolf Pöhler geht dieser Frage nach.
32:28
Ewald Jurak - Nimm Jesus 8
Die Wunder Jesu
Diese Sendung ist die achte Folge der Reihe unter
dem Titel "Nimm Jesus" in der die Wunder Jesu
auf Erden etwas beleuchtet werden. Das Leben von Jesus ist wohl
das meist studierte Leben auf dieser Erde. Pastor Ewald Jurak bringt weitere Gedanken
zu diesem Jesus und zeigt auf wer er war und warum er hier auf dieser Welt war.
30:15
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