Psychische Belastungen in der Arbeitswelt und am Beispiel Merck

Psychische Belastungen in der Arbeitswelt
und am Beispiel Merck
Maxi Nieber / Tagung der Betriebsräte BG RCI /
17. April 2015
Übersicht
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1
Psychische Belastungen in aller Munde
2
Definitionen, Entstehungsmodelle, Folgen
3
Prävention lohnt sich
4
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bei Merck
Psychische Belastungen in der Arbeitswelt und am Beispiel Merck l Maxi Nieber l Tagung der Betriebsräte BR RCI l 17. April 2015
Übersicht
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Psychische Belastungen in aller Munde
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Definitionen, Entstehungsmodelle, Folgen
3
Prävention lohnt sich
4
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bei Merck
Psychische Belastungen in der Arbeitswelt und am Beispiel Merck l Maxi Nieber l Tagung der Betriebsräte BR RCI l 17. April 2015
Psychische Belastungen in aller Munde
„Psychische Erkrankungen sind eines der
drängendsten Probleme in der Arbeitswelt und
kosten Unternehmen und Sozialversicherungen
Milliarden“
Ehemalige Bundesarbeitsministerin von der Leyen zur Vorstellung des Stressreport 2012 für die
Bundesrepublik Deutschland
© T. Maelsa
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Psychische Belastungen in aller Munde
Gründe …. !?
 Veränderungen in der Arbeitswelt:
 Zunehmend geistige Arbeit + steigende
Anforderungen an Qualifikation und
Weiterbildung
 Fortlaufende Beschleunigung von
Fertigungs-, Dienstleistungs- und
Kommunikationsprozessen
 Verstärkter Einsatz neuer Technologien,
die permanente Erreichbarkeit ermöglichen,
zunehmende Arbeitsunterbrechungen und
„Entgrenzung“ der Arbeit
BG RCI BGI 5172
 Diskontinuierliche Beschäftigungsverhältnisse, steigende
Mobilitätsanforderungen und wachsende berufliche Unsicherheiten
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Psychische Belastungen in aller Munde
Widerspieglung im Stressreport 2012 (BAuA)
 Psychische Anforderungen aus der Arbeitswelt stagnieren seit 5
Jahren auf hohem Niveau
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Psychische Belastungen in aller Munde
Widerspieglung im Stressreport 2012 (BAuA)
 Gesundheitliche Beschwerden, die in Zusammenhang mit der Arbeit
stehen, haben zugenommen.
Anteil ausgewählter Diagnosegruppen an den jährlichen
Frühberentungen
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Psychische Belastungen in aller Munde
Gefährdungsbeurteilung Psychischer Belastungen
 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG) verpflichtet alle Arbeitgeber
dazu, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen
 Novellierung des ArbSchG am 24.10.2013
 Explizite Forderung einer Gefährdungsbeurteilung psychischer
Belastungen
 Ergänzung von § 5 Abs. 3 ArbSchG um den Punkt 6: Eine Gefährdung
kann sich ergeben durch „Psychische Belastungen bei der Arbeit“
Aktuell Forderung nach einer „Anti-Stress-Verordnung“ von
verschiedenen Seiten


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Begründung: ArbSchG zu abstrakt, fehlende Klarheit im Umgang mit Gefahren
durch psychische Belastung
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Psychische Belastungen in aller Munde
Gefährdungsbeurteilung Psychischer Belastungen
 In unseren Augen:

Klarstellung und Ergänzung um den Begriff psychische Gesundheit bereits
geschehen (2013): braucht Zeit

Zunehmendes Thema in den Regelwerken

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z.B. Bildschirmarbeitsverordnung, Biostoffverordnung, Verordnung zur arbeitsmedizinischen Vorsorge,
auch geplant in Arbeitsstättenverordnung und Betriebssicherheitsverordnung

Starre und pauschale Vorgaben sind für die Praxis nicht zielführend;
Anpassung an die jeweiligen betrieblichen Gegebenheiten muss gewährleistet
sein

GDA liefert Empfehlungen und sorgt für Aktivitäten in Verbänden und
Organisationen  Handlungshilfen für Praktiker, das Thema in der Praxis
umzusetzen ohne starre Vorgaben
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Übersicht
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Psychische Belastungen in aller Munde
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Definitionen, Entstehungsmodelle, Folgen
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Prävention lohnt sich
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Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bei Merck
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Viele Begriffe … unklare Bedeutungen !?
Zusammenhang ?
Belastung
Beanspruchung
Stress
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Belastungen und Beanspruchungen
 „Psychische Belastung - ist die Gesamtheit aller erfassbaren Einflüsse,
die von außen auf den Menschen zukommen und auf ihn psychisch
einwirken“ (Zapf & Semmer, 2004, S. 1009)
– Belastungen sind neutral und nicht per se negativ
Handlungsspielraum
Abwechslung
Informationsangebot
Arbeitszeit
Arbeitsmenge
Soziales Klima
Arbeitstempo
Schichtarbeit
BG RCI BGI 5174
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Belastungen und Beanspruchungen
 „Psychische Beanspruchung - ist die unmittelbare (nicht langfristige)
Auswirkung der Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinen
jeweiligen überdauernden und augenblicklichen Voraussetzungen,
einschließlich der individuellen Bewältigungsstrategie“(Zapf & Semmer,
2004, S. 1009)
Handlungsspielraum
Abwechslung
Informationsangebot
Arbeitszeit
Motivation
Arbeitsmenge
Soziales Klima
Körperliche Beschwerden
Arbeitstempo
Stress
BG RCI BGI 5172
Schichtarbeit
Monotonie
Psychische
Beschwerden
Arbeitszufriedenheit
Überforderung/
Unterforderung
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Stress ist eine negative
Beanspruchungsfolge
 Stress als natürliche Reaktion des Körpers auf Umweltreize
– Stress entsteht, wenn die äußeren Belastungen nicht mehr bewältigt werden können.
Belastungen
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Ressourcen und
Bewältigungsmechanismen
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Spezifische negative Reaktionen bei Stress
BG RCI BGI 5172
Kurzfristige, aktuelle Reaktionen
Mittel- bis langfristige
chronische Reaktionen
Erhöhte Herzfrequenz
Blutdrucksteigerung
Allgemeine psychosomatische
Beschwerden und Erkrankungen
Unzufriedenheit, Resignation,
Depression, Burnout-Syndrom
Physiologisch, somatisch
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Psychisch (Erleben)
Anspannung
Frustration
Ärger
Ermüdungs-, Monotonie-,
Sättigungsgefühle
Verhaltensmäßig
Individuell
Leistungsschwankung
Nachlassen der Konzentration
Fehler
Schlechte sensomotorische
Koordination
sozial
Konflikte
Streit
Aggression gegen andere
Rückzug (Isolierung) innerhalb und außerhalb der Arbeit
Vermehrter Nikotin-, Alkohol- und
Tablettenkonsum
Fehlzeiten (Krankheitstage)
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Job-Demand-Control Model (Karasek, 1979)
 Die Kombination aus einer hohen Arbeitsintensität und geringen
Einflussmöglichkeiten stellt ein besonders hohes Gesundheitsrisiko dar.
Arbeitsintensität (demands)
gering
hoch
Passiver Job
(allgemeine Absenkung der
Aktivierung und
Problemlösefähigkeit)
Handlungsspielraum
(control)
Stressiger Job
(Gesundheitsrisiko/Fehlbeanspruchungsrisko)
Ruhiger Job
hoch
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(kein Gesundheitsrisiko,
aber auch keine
Herausforderung
und damit keine Förderung)
Aktiver Job
(gesundheits- und
lernförderlich)
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Definitionen, Entstehungsmodelle, Folgen
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Prävention lohnt sich
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Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bei Merck
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Kosten psychischer Störungen und
Belastungen in Deutschland
 Auf der Basis der Krankheitskostenrechnung 2008 muss davon ausgegangen
werden, dass psychische Störungen ca. 11% der jährlichen direkten
Krankheitskosten und ca. 18% aller verlorenen Erwerbsjahre verursachen
1: Krankheitskostenrechnung DESTATIS 2010, www.gbe-bund.de
2: eigene Berechnungen des Gutachtens
Quelle: Kosten der psychischen Erkrankungen und Belastungen in Deutschland (Hans Böckler Stiftung, Gutachten von Dr. Wolfgang
Bödeker und Michael Friedrichs, 2011)
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Kosten psychischer Störungen und
Belastungen in Deutschland
Quelle: Kosten der psychischen Erkrankungen und Belastungen in Deutschland (Hans Böckler Stiftung, Gutachten von Dr.
Wolfgang Bödeker und Michael Friedrichs, 2011)
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Ökonomischer Nutzen betrieblicher
Prävention Gutachten Hans Böckler Stiftung (2011)
 Wissenschaftlich eindrucksvoll belegt (hauptsächlich USA)
 Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können die
Krankheitskosten und die krankheitsbedingten Fehlzeiten deutlich
reduzieren: Um durchschnittlich 26%
 Return of Prevention (ROI; gibt an, wie viel Dollar Ersparnis pro
investierten Dollar das Unternehmen zurück erhält): 1:2 bis 1:6
 Auch in Deutschland betriebliche
Kosten-Nutzen-Verhältnisse von 1:5
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Für jeden
investierten Euro
kann das
Unternehmen mit
Prävention bis zu
5 Euro
einsparen.
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Zusammenfassend lässt sich sagen …
 Die Arbeitswelt stellt andere/neue Anforderungen an die Beschäftigten
und Unternehmen.
 Gleiche Belastung – unterschiedliche Beanspruchung:
 Psychische Belastungen sind alle Einflüsse der Arbeit, die täglich psychisch auf
den Mitarbeiter einwirken.
 Je nach individuellen Voraussetzungen haben sie positive oder negative Folgen
(Beanspruchung) für Körper und Psyche der Mitarbeiter, damit auch für das
Unternehmen.
 Die Kosten arbeitsbedingter psychischer Störungen und Belastungen für
Unternehmen, Sozialversicherungsträger und Gesellschaft sind enorm
hoch.
 Betriebliche Prävention kann erheblich zur Senkung der Kosten
beitragen.
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Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen bei Merck
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Merck - Das älteste pharmazeutischchemische Unternehmen der Welt
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2015
Apotheker Friedrich Jacob Merck
erwirbt die Engel-Apotheke
Etwa 9000 Mitarbeiter am Standort
Darmstadt
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Arbeits- und Gesundheitsschutz
Bei Merck haben wir uns in der Vergangenheit verstärkt auf Gefährdungen
konzentriert und Belastungen vernachlässigt
 Demografische Anforderungen und Krankheiten (mit langen Ausfallzeiten)
zeigen aber, dass wir uns nun stärker den Belastungsfaktoren widmen
müssen
Arbeitsschutz
Gesundheitsschutz
Gefährdungen
Belastungen
kurzfristig
Unfälle
Verletzungen
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langfristig
Erkrankungen
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Risiko- und Schutzfaktoren
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Historie bei Merck
Allgemeine Aktivitäten rund um das Thema psychische
Belastung
Verankerung der
Gefährdungsbeurteilung im
Arbeitsschutzgesetz (1996)
BELS –
BELastungs
System
(ab 2013)
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen
(2009-2013)
Konkrete Weiterentwicklung spezifischer Methoden, Analysedauer und untersuchte MA-/
Tätigkeitszahlen
1996-2009
2009
Programm „Sicher
und gesund bei
Merck“ (1998-2003)
 Forschungsprojekt:
Diplomarbeit
PULSE Mitarbeiterbefragung (200920012)
 Beobachtungen +
Fragebogen;
Gruppe <= 50
 Zeit pro Analyse:
2 Monate
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2010
2011
2012
2013
 Einführung der Auswertesoftware
 Einführung einer
ScreeningBelastungsanalyse
 Fragebogen:
Gruppe <= 50
 Fragebogen: Gruppe <= 500
 Strukturiertes Interview
BELS-Runden
 Zeit pro Analyse: 1
Monat
 Zeit pro Analyse / Gesamtprozess:
3-4 Tage / 8-10 Tage
 Zeit pro Analyse:
1 Std. pro Tätigkeit
Prozess 3-5 Tage
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Belastungssystem (BELS):
Screening mit Interview
 Selbst entwickeltes Instrument zur Erfassung und Bewertung von
verschiedenen Belastungen (psychisch, ergonomisch und Umgebung)
 Für jede Tätigkeit kann ein eigenes Profil
erstellt werden.
 Die Erhebung erfolgt über ein strukturiertes
Interview mit Vorgesetztem und
Sicherheitsbeauftragtem
 Berücksichtigung der demografischen
Entwicklung durch altersabhängige
Bewertungen verschiedener Belastungen
 die Bewertung erfolgt auf Grundlage von hinterlegten
Berechnungen, die sich an
 Norm- und Grenzwerten
 wissenschaftlichen Erkenntnissen und
 guter Praxis orientieren
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Psychische Belastungen in der Arbeitswelt und am Beispiel Merck l Maxi Nieber l Tagung der Betriebsräte BR RCI l 17. April 2015
Nutzen von BELS
 Systematische Erfassung der Belastungsfaktoren im Sinne der
Gefährdungsbeurteilung
– Überblick über die Ausprägungen der Belastungen an den Arbeitsplätzen im Betrieb
– Erfüllung gesetzlicher und formeller Anforderungen
• §§4 und 5 ArbSchG verpflichtet den Arbeitgeber, physische und psychische Belastungen
zu ermitteln, zu beurteilen und zu reduzieren
 Unterstützung bei der Gestaltung gesundheitsförderlicher und
leistungserhaltender Arbeitsplätze
– Gesundheitsförderliche Arbeitsplätze: Erhöhung der Motivation und Leistungsfähigkeit
– konkreter Gestaltungs- und Handlungsbedarf für bestehende Arbeitsplätze
– Präventionsarbeit: Langfristige Senkung des Krankenstandes
– Alters- und alternsgerechte Arbeitsplätze
– Ersatzarbeitsplätze
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Diese physischen Belastungen werden mit
BELS erfasst
 Umgebungsbelastungen
 Sehanforderung*
 Lärm
 PSA
 Ergonomische Belastungen
 Vibration*
 Klima*
 Körperhaltung*
 UV-Belastung
 Lastenhandhabung*
 Hitze*
 Manuelle Arbeitsprozesse*
 Kälte*
 Arbeitsstoffe
 Ordnung und Sauberkeit
BG RCI BGI 5169
 Feuchtarbeit
*demografierelevant, d.h. bei der Bewertung dieser Faktoren erfolgt eine unterschiedliche Bewertung für
jüngere und ältere Mitarbeiter. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben eindeutig nachgewiesen, dass das Alter
einen Einfluss auf diese Faktoren hat.
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Diese psychischen Belastungen werden mit
BELS erfasst
 Arbeitsorganisation
 Arbeitsaufgabe
 Soziale Faktoren
 Schichtarbeit*
 Handlungsspielraum
 Kooperation
 Arbeitszeit
 Konzentrationsanforderungen
 Informationsangebot
 Sinnhaftigkeit
 Soziale Unterstützung und
Teamklima
 Takt- und Zeitbindung
 Abwechslungsreichtum
 Arbeitstempo
 Überforderung
 Fremdbestimmtheit
 Unterforderung
 Unterbrechungen / Störungen
 Lernerfordernisse
 Führungskultur
 Entwicklungsmöglichkeiten
 Rückmeldung
 Übergreifend
 Job Typ
 Mitsprache
 Rollenkonflikt
 Rollenklarheit
BG RCI BGI 5172
 Unsicherheit aufgrund
tätigkeitsbezogener Rahmenbedingungen
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*demografierelevant, d.h. bei der Bewertung dieser Faktoren erfolgt eine unterschiedliche Bewertung für
jüngere und ältere Mitarbeiter. Wissenschaftliche Erkenntnisse haben eindeutig nachgewiesen, dass das Alter
einen Einfluss auf diese Faktoren hat.
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Kein Handlungsbedarf–
gesundheits- und
leistungserhaltender
Arbeitsplatz
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Vertiefender
Analysebedarf /
Optimierungspotential
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dringender
Handlungsbedarf /
fehlende Werte
Prozess - BELS
Planung
Analyse ISTZustand
Maßnahmenableitung und umsetzung
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• Vorgespräche zur Tätigkeitsauswahl
• Evtl. Vor-Ort-Begehung
• Durchführung der BELS Interviews für alle
ausgewählten Tätigkeiten (ca. 1h/Tätigkeit)
• BELS-Runden (6x1,5h / ca. alle 3 Wochen)
Teilnehmer:
direkter Vorgesetzter +
Siba/Mitarbeiter
Interviewer (SO-SO)
Teilnehmer:
direkter Vorgesetzter,
nächst höherer Vorgesetzter (AL/BL),
Mitarbeiter, Siba, Sifa,
Betriebsrat,
Werksärzte, ggf. Sozialberatung
Moderator (SO-SO)
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Herangehensweise
 zweistufige Vorgehensweise
1. Screening mit BELS
keine besonderen Auffälligkeiten
Auffälligkeiten
2. Vertiefende Analyse
(z.B. Messungen, Befragungen etc.)
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Module
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Best-Practice-Beispiele für umgesetzte
Maßnahmen im Bereich Psyche

Stressbewältigung
 Angebot eines Workshops zum Thema Stressmanagement und
Resilienzstärkung


Lärm und Konzentrationsanforderungen

Gelockerte Anwesenheitspflicht bei Jour Fixen (Webkonferenzen möglich)

Vermehrter Einsatz von Headsets

Nutzung freier Büroräume von Kollegen
Unterbrechungen
 Entlastung von Assistenzen durch Sprechen auf Mailbox oder Klärung einfacher
Sachverhalte per Mail
 Einführung von Systematisierungen zur festen Anordnung von Arbeitsmitteln

Außendienstmitarbeiter
 Newsletter für Außendienstmitarbeiter zur körperlicher und psychischer Entlastung
während Dienstfahrten und in Hotels
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Best-Practice-Beispiele für umgesetzte
Maßnahmen im Bereich Psyche

Kommunikation
 Verbesserte Kommunikation von Ergebnissen und Kennzahlen an die
Mitarbeiter
 Verbesserung der räumlichen Verfügbarkeit des Teamleiters

Einbindung und Wertschätzung
 Beteiligung der Mitarbeiter in vielen Fragestellungen; Einzelgespräche und
Team-Meetings
 Förderung der Identifikation und Eigeninitiative der Mitarbeiter
 Schichtarbeit
 Entwurf eines ergonomischeren Schichtmodells in Teilkonti
 Implementierung des Seminars „Gesund und Fit bei der Schichtarbeit“
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Fragen / Feedback
"Geh in deiner Arbeit auf,
nicht unter."
Jaques Tati
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Back up
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BELS
Beispiele für umgesetzte Maßnahmen I
 Ergonomische Verbesserungen
 Reduzierung von Lasten; Anbringung von Hebehilfen
 Einsatz anderer Arbeitsmaterialien (Behälter und Tische)
 Einsatz von Hubtischen
 Ergonomie-Schulungen
 Reduktion von Umgebungsbelastungen
 Einsatz von Klebefolien zur Verringerung von Sonneneinstrahlung und
Blendung
 Anbringung von Lamellenvorhängen zur Reduktion von Luftzügen
 Anbringung von Jalousien zur Verringerung von Blendung durch
Sonneneinstrahlung
 Umbau von Oberlichtern zur selbständigen Steuerung durch die
Mitarbeiter bei Hitze und Blendung
 Automatische Belüftung durch Dachluken mit Hilfe von Regen- und
Windsensoren zur Reduktion von Hitze
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