Besucherinformation Digital Conditions 14.03.– 25.05.2015 Digital Conditions Lee Friedlander Mishka Henner Camille Henrot Yngve Holen Pierre Huyghe Lorna Mills Katja Novitskova Julien Prévieux Jon Rafman Thomas Ruff Avery Singer Hito Steyerl Michael Wolf 14.03.– 25.05.2015 5 4 3 6 1 7 2 Parallel zur CeBIT und zur HANNOVER MESSE 2015 fokussiert die Gruppenausstel lung »Digital Conditions« das Zusammen spiel von digitaler Technologie und Kunst. Der Kunstverein Hannover zeigt Werke, in denen das Digitale als strukturelles Merkmal der heutigen gesellschaftlichen Realität thematisiert wird oder als technisches Pro duktionsmittel Verwendung findet. Auf welche Weise eignen sich Künstler digitale Technologien an – welchen Einfluss hat der Einsatz von beispielsweise 3D-Scan-, Grafik- und Animationsprogrammen, von Web-Diensten wie Google Maps und Google Earth oder die massenhafte Verbreitung von Bildern durch das Netz auf die Medien Fotografie, Film, Malerei und Skulptur? Wie wird die ambivalente Bedeutung digita ler Technologien künstlerisch reflektiert? Mit 13 internationalen Künstlern aus unter schiedlichen Generationen versammelt die Ausstellung exemplarische Positionen, die sich mit Phänomenen der digitalen Gegen wart befassen. Aus verschiedenen Blick winkeln beleuchten die gezeigten Arbeiten die Bild- und Geisteswelten des digitalen Kosmos. Raum 1 Thomas Ruff (geb. 1958, lebt in Düsseldorf) Ano nymes Bildmaterial aus dem Internet bildet die Grundlage zweier großformatiger Fotografien aus der umfassenden Serie »jpegs« von Thomas Ruff, die nach der Anfang der 1990er Jahre für die Internetzirkulation entwickelten Datenkompressionstechnik zur raschen elektronischen Übertragung von Bildern benannt ist. Auslöser der Serie war eine defekte Kamera während des Anschlags auf das World Trade Center 2001, daraufhin recherchierte Ruff im World Wide Web nach entsprechenden Bildern. Durch die extreme Vergrößerung der Bilddateien mit niedriger Auflösung lösen sich die Land schaftsmotive aus der Nähe betrachtet in abstrakte Formationen auf und wird die charakteristische geometrische Rasterung des komprimierten Datensatzes aus 8 × 8Pixelblöcken sichtbar. Lorna Mills, »Stress Relief«, 2011 GIF-Animation (Still), Loop Courtesy Lorna Mills Lorna Mills (lebt in Toronto) Auch die kanadische Netzkünstlerin Lorna Mills bedient sich der im Netz kursierenden Bilder, die sie freistellt, teils vergrößert und in collagenartige, bewegte Szenerien überführt. In ihren bizarren, ruckelnden Gif-Animationen scheinen die Bilder nicht nur außer Kontrolle geraten zu sein, sondern auch die Bilderflut der digitalen Gegenwartskultur zu kulminieren. Heitere und makabere Szenen verschmelzen bei Mills zu kurzen, schrillen Loops. Von künstlerischer Seite wurde das GifGrafikformat aus den Anfängen des Internets in den letzten Jahren vermehrt aufgegriffen, da sich kurze Animationen auf einfache Weise erstellen und verbreiten lassen. Sowohl Ruff als auch Mills machen sich in ihren Arbeiten die spezifischen visuellen Merkmale der jeweils zugrundeliegenden Datenkompressionstechnik – .jpg und .gif – als gestalterische Besonderheit zunutze und lassen die visuellen Bausteine der zirkulierenden digitalen Bilder sichtbar werden. Raum 2 Lee Friedlander (geb. 1934, lebt in New York) Die Computerisierung der Arbeitswelt ist Thema der S/W-Serie »MIT, Boston and vicinity (1985 / 86, 2002)« von Lee Friedlander. Die im Massachusetts Institute of Technology aufgenom menen Fotografien fokussieren die Auswir kungen der damals neuen Bürowelten auf den Menschen. Statische Haltung, starrer Blick und einseitig ausgerichtete Wahrnehmung der Protagonisten verdeutlichen, dass Friedlander charakteristische Merkmale von der Arbeit am Computer in den Mittelpunkt rückt. Julien Prévieux (geb. 1974, lebt in Paris) Das Zusammenspiel von Technik und Physis thematisiert auch Julien Prévieux in seinem animierten Film »What Shall We Do Next? (Séquence #1)« (2007– 2011), in dem er die typischen schema tischen Handbewegungen, mit denen u. a. Smartphones und Tablets bedient werden, aus ihrem Gebrauchszusammenhang löst und damit offenlegt, wie Technologie unsere alltäglichen Bewegungen und motorischen Fähigkeiten beeinflusst. Auch der Titel deutet auf den Einfluss technologischer Entwicklung hin sowie auf die Tatsache, dass die Bewegungsmuster zur Betätigung der Benutzerschnittstellen bereits vor Fertigstellung der Geräte beim amerikanischen Patent- und Markenamt eingingen. Jon Rafman (geb. 1981, lebt in Quebec) In seinem drastischen Film »Still Life (Betamale)« (2013) erstellt der kanadische Künstler Jon Rafman mit gefundenem Bildmaterial aus dem Netz ein Psychogramm von Menschen, die in Online-Fantasiewelten nach wahren Sinnes erfahrungen suchen und sich in ihrer virtuellen Existenz verlieren. Bilder von Messie-Wohnungen sogenannter Computer Nerds werden mit las ziven Aufnahmen von Damen im KuscheltierOutfit oder Fetisch-Anime-Zeichnungen kombiniert und lenken den Blick auf die grenzenlose Fantasie verschiedener Internet-Subkulturen. Nicht nur die Fundstücke stammen größtenteils aus der stark frequentierten Website 4Chan, auch der Begleittext dokumentiert die Reaktionen auf die dortige Veröffentlichung des Films. Lee Friedlander »MIT, Boston and vicinity«,1985 /86, 2002 Silbergelatine-Abzug, 28 × 35,5 cm Julien Prévieux »What Shall We Do Next? (Séquence #1)« 2007– 2011 3D-Animation, 3.54 Min. (Installationsansicht, Detail) Sammlung Niedersächsische Sparkassenstiftung, Hannover Courtesy Jousse Entreprise, Paris Raum 3 Mishka Henner (geb. 1976, lebt in Manchester) In seinen Fotografien bedient sich der belgische Künstler Mishka Henner automatisch erstellter Bilder des virtuellen Kartendienstes Google Earth. Seine außergewöhnlich detailgetreuen Arbeiten sind aus Hunderten von Satellitenfotos zusammengesetzt, die über öffentlich zugäng liche Geografische Informationssysteme ermittelt wurden. Aus der Ferne wirken die Werke aus der Serie »Beef & Oil« (2012–14) wie abstrakte Gemälde mit geometrischen Farbflächen und rhythmisierenden Mustern. Tatsächlich eröffnen sie jedoch eine ungewöhnliche Sicht auf die Rinder-Mastbetriebe und Ölfelder Nordamerikas, die die Kehrseite des auf Produktions- und Ertragsmaximierung ausgerichteten Massenkonsums offenlegt. So zeigt sich an der grünen Verfärbung eines Auffangbeckens der Einsatz von Chemikalien aufgrund der Unmengen von Exkrementen und entpuppen sich wie Punkte wirkende Details als Schlachtvieh in Massentierhaltung. Zudem offenbaren in die Landschaft eingeschriebene Strukturen die komplexe infrastrukturelle Logik der Ölsuche, -gewinnung und -lieferung. Katja Novitskova (geb. 1984, lebt in Amsterdam) Die raumgreifende Installation »Patterns of Activation (on Mars)« (2014) von Katja Novitskova überführt unterschiedlichstes – im Web, via Google-Bildersuche – gefundenes Bildmaterial zurück in den Realraum. Bilder eines Marabus und einer geschwungenen roten Ertragskurve werden als freistehende Cut-Outs zu skulptu ralen Protagonisten und verweisen auf die unendliche Reproduzierbarkeit und Wandlungsfähigkeit digitaler Bilder. Vor dem Hintergrund der aktiven Rolle der digitalen Bilder bei der Definition von Wirklichkeit erzeugt Novitskova ein Bewusstsein für eine Ästhetik, die aus der gesteigerten Präsenz des Internets heraus längst Teil der Alltagskultur geworden ist. Die an Filmkulissen angelehnte Präsentation wird in Echtzeit gefilmt und auf einen Monitor im ersten Ausstellungsraum übertragen. Sie lässt sich sowohl als Anspielung auf Verschwörungstheo rien der im Studio fingierten Mondlandung oder zukünftigen suborbitalen Weltraumtourismus lesen, spielt aber auch an auf die Erkundungen des Mars durch sogenannte Mars-Rover. Deren Fähigkeit zur eigenständigen Navigation wird in vergleichbarer Marslandschafts-Kulisse getestet. Mishka Henner »Tascosa Feed Yard, Bushland, Texas« 2013 Pigmentdruck auf Aluminium,149 × 188,5 cm Katja Novitskova »Pattern of Activation (on Mars)«, 2014 Installation, verschiedene Materialien (Detail) 300 × 600 × 300 cm Courtesy Carroll / Fletcher, London Sammlung Köser, Köln; Courtesy Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin Raum 4 Hito Steyerl (geb. 1966, lebt in Berlin) In ihrem Film »How Not To Be Seen. A Fucking Didactic Educational. MOV File« (2013) führt Hito Steyerl verschiedene Varianten vor, um sich unbemerkt im Zeitalter von Google Earth zu bewegen. Eine stammelnde Computerstimme gibt subver sive Anleitungen zum Unsichtbarwerden, wie u. a. chamäleonartig zum Bestandteil des Bildes zu werden oder unterhalb die Pixelgröße der Satelliten-Zooms zu schrumpfen. Als explizites Monty Python-Remake ist das ironisch-kritische Werk formal und strukturell an Tutorials im Internet angelehnt. Eine den Projektionsraum des Films umgebende räumliche Installation aus aufgestellten, gehängten und am Boden platzierten Modulen zeigt – teils maßstäblich modifizierte – Auflösungstestbilder, die der optimalen Einstellung von Luftbildkameras bis Computermonitoren dienen. Hiermit unterstreicht Steyerl, dass wir uns in einer konstanten Verbildlichung von Welt befinden, in der Orte und Menschen gleicher maßen potentielle »Zielobjekte« sind, und sen sibilisiert auf indirekte Weise für einen bewussten Umgang mit digitalen Daten und dem Internet. Yngve Holen (geb. 1982, lebt in Berlin) Die Installation »Extended Operations XWB« (2014) von Yngve Holen führt dagegen den Einfluss moderner Technologien in eine bewusste Dimension zurück. Der norwegische Künstler zeigt grau-rosa schimmernde Skulpturen, die wie Fragmente riesiger Knochen erscheinen und auf höhenverstellbaren Bühnenelementen aufgebahrt sind. Tatsächlich handelt es sich jedoch um skulpturale Objekte, die einen mehrstufigen Material- und Medientransfer durchlaufen haben. Holen bedient sich eines 3D-Scanners, um Fleischstücke aus einer Berliner Metzgerei detailgetreu einzuscannen. Der so generierte Datensatz dient als Bauplan, nach dem er die Objekte in Italien entsprechend dem virtuellen Abbild mittels CNC-Maschine aus Marmor fräsen lässt. Als sterile Körper ohne Muskelgewebe verweisen sie auf die verschiedenen Ausformungen einer Idee von Objekt – das Fleischstück, den gleichgestaltigen Marmorblock sowie den hierfür generierten Datensatz – und machen die Komplexität des Ineinandergreifens von virtuellen und physischen Prozessen im digitalen Zeitalter bewusst. Hito Steyerl, »How Not To Be Seen. A Fucking Didactic Educational .MOV File«, 2013 HD-Video (Still), 16:9, Farbe, Ton, 14 Min. Installation, verschiedene Materialien Yngve Holen »Extended Operations XWB«, 2014 Marmor, Wabenplatte, Teppich, Fluchtwegmarkierungssystem, Bühnenelement, Taubenabwehrzaun, 210 × 70 × 40 cm Courtesy Andrew Kreps Gallery, New York Courtesy Galerie Neu, Berlin; Installationsansicht Hamburger Kunsthalle, ars viva 2014/15 (Foto: Kay Riechers) Raum 5 Camille Henrot (geb. 1978, lebt in New York) Die französische Künstlerin Camille Henrot zeigt eigens für die Ausstellung entwickelte Collagen, die sich aus mehreren digital wie auch physisch übereinandergelagerten Bildflächen zusammensetzen. Die Gleichwertigkeit von Bildern, Formen und Objekten globaler Kulturen kennzeichnet einen Großteil ihrer Arbeiten, welche die Geschichte der Zivilisation und Technologie in den Mittelpunkt rücken. So ist der Desktop als Be nutzeroberfläche des Rechners Hauptschauplatz ihrer bekannten Videoarbeit »Grosse Fatigue«, in der sie die Evolutionsgeschichte anhand von religiösen, wissenschaftlichen und mythologischen Welterklärungsmodellen als verdichtetes digitales Universum nacherzählt. An anderer Stelle im aktuellen Werk Henrots personifiziert die mythologische Figur eines blassen Fuchses der westafrikanischen Dogon den rastlos im Internet nach Informationen suchenden, welt ordnungsgetriebenen Gegenwartsmenschen, dessen Gesicht vom blassblauen Licht der Bildschirme beschienen wird. In den hier gezeigten Collagen überlagert Henrot gestische kalli graphieartige Zeichen mit Schraffuren vielfach geschwungener retardierender Linien und mit CNC-gefrästen Zeichnungen, die sie durch Fragmente eingescannter Werbeanzeigen für die 3D-Neuverfilmung eines Dokumentarfilms oder für Gehirntraining ergänzt. Pierre Huyghe (geb. 1962, lebt in Paris) Im Mittelpunkt der filmischen Arbeiten von Pierre Huyghe – der wie Friedlander und Ruff als Referenzfigur innerhalb der Ausstellung gelesen werden kann – steht eine computeranimierte Manga-Figur. Die im Verbund mit den Filmen präsentierten Verträge weisen darauf hin, dass die beiden Filme Teil des kollaborativen Projekts »No Ghost Just a Shell« (1999 – 2003) sind, für das Huyghe und Philippe Parreno von einer japanischen Animationsfirma das Copyright für die Background Character-Figur mit Namen »Annlee« erworben haben. Bis zum Abschluss des Projekts – der mit der Vergabe des Copyrights an Annlee einherging – dienten die Daten des in Umrissen existierenden Bildes als Ausgangspunkt für Arbeiten von geladenen Künstlern, die die entleerte Hülle (shell) verschiedenartig belebten. Während »One Million Kingdoms« (2001) Originaltonaufnahmen des Astronauten Neil Armstrong bei der ersten Mondlandung mit Passagen aus Jules Vernes Roman »Reise zum Mittelpunkt der Erde« verbindet und den Wunsch, Unbekanntes zu ergründen, ins Zentrum stellt, reflektiert Annlee in »Two Minutes Out of Time« (2000) über ihr Dasein als fiktive Hülle, die darauf wartet, gefüllt zu werden und die Grenzen zwischen Sehen und Gesehen-Werden, Realität und Fiktion verschwimmen lässt. Pierre Huyghe »Two Minutes Out of Time«, 2000 Animationsfilm (Still), Farbe, Ton, 4 Min. Courtesy Marian Goodman, New York; Esther Schipper, Berlin Raum 6 Avery Singer (geb. 1987, lebt in New York) Die komplexen Bildkompositionen ihrer Arbeiten entwirft Avery Singer vorab mit einer 3D-Grafiksoftware – so auch für »Happening« (2014). Im Anschluss werden diese in Airbrush-Technik auf Leinwand übertragen, so dass die Pigmente hauchdünn auf dem Träger liegen. Während die glatte Oberfläche und verschiedene Grautöne die Malerei wie Druckgrafik wirken lassen, führt ihr technischer Aufbau zu einem visuellen Eindruck, wie er durch Flachbildschirme mit der ihnen eigenen immateriellen illusionistischen Räumlichkeit erzeugt wird. Avery Singer »Happening«, 2014 Acryl auf Leinwand, 254 × 305 cm Courtesy Kraupa-Tuskany Zeidler, Berlin (Foto: Joerg Lohse) Das Oszillieren zwischen der digital angelegten dreidimensionalen Bildkonstruktion und deren Übertrag auf ein physisches Tafelbild veranschaulichen den Anspruch, die Erfahrungen des Digitalen durch Malerei zu repräsentieren. Von einer dokumentarischen Fotografie aus den 1960er Jahren inspiriert und mit Verweisen auf Motive und Stilistik der klassischen Moderne unterfüttert, rückt »Happening« künstlerische Aktionen in den Mittelpunkt, die von stilisierten Gliederpuppen ausgeführt werden und von einem Blockflötenspieler angeleitet zu werden scheinen. Raum 7 Michael Wolf (geb. 1959, lebt in Hongkong und Paris) Ebenso wie Mishka Henner bedient sich auch der deutsche Künstler Michael Wolf in seinen Fotografien automatisch erstellter Bilder virtueller Kartendienste, um über deren Be deutung nachzudenken. Google Street View und Google Earth ermöglichen, virtuell durch die Straßen zu navigieren oder die Welt aus der Vogelperspektive zu betrachten. Sie sind aus Reiseplanungen kaum noch wegzudenken. Der Nutzer hat sich längst an die scheinbar unbegrenzten Möglichkeiten des visuellen Erkundens gewöhnt, oftmals weniger begleitet von dem Bewusstsein, ebenso Gegenstand der Beobachtung werden zu können. Michael Wolf, der sich seit vielen Jahren mit dem Leben in modernen Megacitys beschäftigt, interpretiert das Genre Street Photography in seinen Fotografien neu und eignet sich mit der Kamera vor dem Bildschirm Ausschnitte aus dem end losen Bildpanorama von Google Street View an, die im Anschluss vergrößert werden. Wolf fokussiert scheinbar unbemerkte, alltägliche Momente wie auch Reaktionen auf das zudring liche Kameraauge. Seine fotografische Serie, in der Mensch und Tier – zwischen den eingeblendeten Pfeilen und Straßenangaben der Software – wie Statisten in einem Computerspiel wirken, verweist ebenso auf den sozio-technischen Wandel im alltäglichen Umgang mit Geografie und Räumlichkeit im Internet wie auf die PostPrivacy-Debatte. Michael Wolf »Interface 15«, 2009 C-Print, 127 × 155 cm Courtesy Michael Wolf Die Gruppenausstellung »Digital Conditions« unternimmt eine Sichtung des allgegenwär tigen und doch noch immer an seinen An fängen stehenden Phänomens des digitalen Zeitalters. Wie stehen analog und digital, physisch und virtuell einander gegenüber? Wo liegt die Grenze zwischen Subjekt und Objekt, und wie eindeutig lassen sich derar tige Grenzen noch definieren? Mit den versammelten Arbeiten der ausge wählten Künstler sowie einem interdisziplinä ren Symposium zum Digital Turn am 18. April 2015 will der Kunstverein Hannover den aktuellen Diskurs befördern und erweitern. Die Ausstellung wird durch ein umfang reiches Rahmenprogramm, bestehend aus Vorträgen, Gesprächen sowie zahlreichen Führungsformaten, Workshops und einem 3D-Druck Open Studio ergänzt. In Kooperation mit dem Schauspiel Hannover bietet der Kunstverein Hannover vergünstigte Eintritts modalitäten an; eine ausstellungsbeglei tende Filmreihe im Koki – Kino im Künstler haus und Konzerte des Studios Incontri der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover runden das Angebot ab. Während der Messen CeBit und der HANNOVER MESSE 2015 hat der Kunstverein bis 21 Uhr geöffnet. (Termine s. Rückseite) Programm zur Ausstellung Koki – Kino im Künstlerhaus Ausstellungsbegleitende Filmreihe ab April 2015: Führungen Vortrag Summer Wars – Samâ wôzu Internet-Anime von Mamoru Hosoda, Japan 2009 Who Am I – Kein System ist sicher Cyber-Thriller von Baran bo Odar, Deutschland 2014 Life in a Day – Ein Tag auf unserer Erde Experimenteller Dokumentarfilm, Großbritannien 2011 The Imitation Game – Ein streng geheimes Leben Biopic, Drama, Großbritannien, USA 2014 Mittwoch 22. April 2015 19.00 Uhr Wem geht die Kunst ins Netz? Digitalisierung und künstlerisches Arbeiten Mittwoch, 25. März 2015 19.00 Uhr Es spricht Jörg Heiser (Kritiker frieze und frieze d/e, Autor FAZ, Dozent HBK Hamburg) Künstlergespräch Katja Novitskova stellt ihre Arbeit vor (in engl. Sprache) Mittwoch, 29. April 2015 19.00 Uhr Interdisziplinäres Symposium Auswirkungen des Digital Turn aus versch. Blickwinkeln Samstag, 18. April 2015 14.00 bis 19.00 Uhr Kooperationen im Rahmen der Ausstellung Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Konzerte mit Studierenden und Joachim Heintz, Leiter des elektronischen Studio Incontri: Freitag, 13. März 2015 20.00 Uhr (Eröffnung) CAI – Computer Assisted Improvisation Dienstag, 21. April 2015 19.00 Uhr Ortsspezifische Komposition – ein digitales und analoges Konzert www.incontri.hmtm-hannover.de Mit der Kinokarte für die o. g. Filme erhalten Sie freien Eintritt in die Ausstellung. www.koki-hannover.de Schauspiel Hannover Mit einer Eintrittskarte für die Ausstellung »Digital Conditions« erhalten Sie 20 % Ermäßigung auf den Eintrittspreis für das Stück »Das Anadigiding« (Teil 1) im Schauspielhaus Hannover. Mit einer Eintrittskarte der Vorstellungen »Das Anadigiding« oder »Das Anadigiding II« er halten Sie freien Eintritt zur Ausstellung »Digital Conditions«. www.schauspielhannover.de Dialogführung mit Dr. Jürgen Rink (Chef redakteur c’t Digitale Fotografie) Kuratorische Führungen während der CeBIT und der Hannover Messe jeweils um 20.00 Uhr Mittwoch, 18. März 2015 mit Kathleen Rahn (Direktorin) Donnerstag, 16. April 2015 mit Ute Stuffer (Kuratorin) Mittwoch, 6. Mai 2015 mit Ute Stuffer (Kuratorin) 19.00 Uhr Augenschmaus im Kunstverein jeden Mittwoch um 12:30 Uhr Kurzführung (ca. 20 Minuten) Im Anschluss ab 13.00 Uhr serviert Da Capo! Catering im Foyer des Kunstvereins wechselnde Mittagsmenüs. Speisen und Getränke sind nicht im Eintrittspreis inbegriffen. Turnusführungen Jeden Sonntag um 15.00 Uhr (im Eintrittspreis inbegriffen) Kunstparkett Kunstsalon Gespräche zu Kunst, System und Gesellschaft Kunstkontakte Open Studio Die heilige Macht der Sammler 3D Drucken – Hintergrund und Herausforderung Montag, 23. März 2015 19.00 Uhr Samstag, 21. März 2015 14.00 bis 17.00 Uhr zu Gast Heinz-Norbert Jocks (Publizist, Düsseldorf) Montag, 11. Mai 2015 19.00 Uhr mit Hannes Malte Mahler (Künstler) und Peter König (stellvertretender Chefredakteur Make). Gespräch mit den neuen Stipendiaten der Villa Minimo (Preis des Kunstvereins): Susann Dietrich und Christian Retschlag Offen für Erwachsene und Kinder aller Altersgruppen. Teilnahme im Eintrittspreis inbegriffen, für Mitglieder frei Atelierbesuche in Hannover Der junge Kunstklub im Kunstverein Exklusiv für Mitglieder konzipiert vom Beirat des Kunstvereins Hannover VorFührung Montag, 16. März 2015 18.30 Uhr Atelierbesuch bei Peter Heber und Sascha Hahn Verbindliche Anmeldung erforderlich. Begrenzte Teilnehmerzahl. Sophie’s After Work Zum Feierabend Kunst genießen Donnerstag, 30. April 2015 19.00 Uhr Teilnahme: 15 € inkl. Kurzführung und Imbiss Anmeldung bis zum 27. April 2015 Reisen zur Kunst Samstag, 2. Mai 2015 Mitgliederfahrt nach Berlin Kunststoff Freitag, 13. März 2015 18.00 Uhr Führung durch die Ausstellung mit Kuratorin Ute Stuffer Eintritt frei Play(h)art Freitag, 24.4.2015 18.00 Uhr Tutorials, Talk, Performance des Kollektivs »Wölfe und Kabel« Eintritt 3 € / Mitglieder frei Anmeldung: kunststoff@ kunstverein-hannover.de Schulprogramm In den Führungen und Workshops für Schülerinnen und Schüler (Klassen 1 – 13) werden die Besonderheiten der digitalen, künstlerischen Aneignungen thematisiert. So wird in der praktischen Work shop-Arbeit das eigene analoge und digitale Bildermachen sowie das um sich greifende Massenphänomen »Selfie« bearbeitet. Anmeldung: paedagogik@ kunstverein-hannover.de Informationsabend für Lehrkräfte Mittwoch, 18. März 2015 17.30 Uhr Kunsttauchkurse jeweils samstags für Kinder im Alter von 5 bis 8 Jahren Termine jeweils 12.00 –13.30 Uhr 14. März 2015 Auf die Technik, fertig, los 28. März 2015 Prototyp Opticom 11. April 2015 Ana Log & Digi Tal 25. April 2015 Unikat John! 9. Mai 2015 Wenn Computer Hunger haben! 23. Mai 2015 Parole: Pixelpink für Kinder im Alter von 8 bis 11 Jahren Termine jeweils 14.30–16.00 Uhr 28. März 2015 Trockenkreisläufe und Anweisungen 25. April 2015 Smartphonetick 23. Mai 2015 Das ist ja megabyte! Öffnungszeiten Dienstag–Samstag 12.00 –19.00 Uhr Sonn- und Feiertag 11.00 –19.00 Uhr Während der CeBIT (16.– 20. März 2015) und Hannover Messe (13.–17. April 2015) ist der Kunstverein von Dienstag – Sonntag bis 21.00 Uhr geöffnet! Öffnungszeiten Bibliothek Mittwochs 16.00 –19.00 Uhr Eintritt 6 € / ermäßigt 4 € / Mitglieder frei Alle Veranstaltungen sind im Eintrittspreis inbegriffen. Der Kunstverein wird vom Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover institutionell gefördert. Wir danken für die Förderung: sowie Stiftung Kunstverein Hannover Freundeskreis Kunstverein Hannover Kooperationspartner: Medienpartner: Michael Wolf »Paris Street View # 009«, 2009 Kunstverein Hannover Sophienstraße 2 D-30159 Hannover T: +49(0)511.16 99 278-0 F: +49(0)511.16 99 278-278 [email protected] www.kunstverein-hannover.de
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