Forum Menschenrechte

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Berlin, 5.5.2015
Schutz vor rassistischer Diskriminierung in Deutschland nicht ausreichend gewährleistet
Zivilgesellschaftliche Gruppen legen Vereinten Nationen Alternativberichte vor
Der UN-Antirassismusausschuss (CERD) der Vereinten Nationen befasst sich diese Woche in Genf mit
dem Staatenbericht Deutschlands zur UN-Antirassismuskonvention und prüft, wie Deutschland mit der
Umsetzung der in der Konvention kodifizierten Rechte und der daraus erwachsenden Staatenpflichten
vorankommt.
Zivilgesellschaftliche Akteure haben in einem gemeinschaftlichen Projekt mit Unterstützung des
FORUM MENSCHENRECHTE einen umfangreichen Parallelbericht vorgelegt.
„Wir wollen auf blinde Flecken im System hinweisen und konstruktive Empfehlungen für größeren
Schutz vor Rassismus und rassistischer Diskriminierung geben“, so das Mitglied des
Kordinierungskreises des FORUM MENSCHENRECHTE, Dr. Beate Wagner heute in Berlin, „denn der
Schutz vor rassistischer Diskriminierung ist in unserem Land leider nicht hinreichend gewährleistet, wie
die zahllosen rassistischen Verbrechen sowie die verabscheuungswürdigen Brandstiftungen in
Flüchtlingsunterkünften zeigen.“
Der Projektleiter des Parallelberichts, Joshua Kwesi Aikins, stellt den Bericht dem UN-Gremium heute
in Genf vor. Er betont, von zentraler Bedeutung seien aussagefähige Daten zur Diskriminierung von den
einzelnen nach der Konvention schutzwürdigen Gruppen und zu rassistisch motivierten Straftaten. Diese
fehlen im deutschen Staatenbericht. „Entscheidend ist, dass bei der Berichterstattung über rassistische
Diskriminierung die davon betroffenen Gruppen gehört werden. Deshalb haben wir diesen Stimmen im
Bericht prominentes Gewicht gegeben, und deshalb bin ich heute hier in Genf“, so Aikins.
Schwerpunkte des Berichts liegen in der Darstellung der institutionellen Diskriminierung im Bildungsund Gesundheitssystem, sowie im Asyl- und Aufenthaltsrecht. Vor allem geht er auf den Schutz von
rassistischer Diskriminierung betroffener Gruppen in Deutschland ein. Mehrere weitere
Alternativberichte liegen den Vereinten Nationen vor.
Der Bericht und thematische Hintergrundpapiere sind auf der Webseite www.rassismusbericht.de
verfügbar.
Für Rückfragen stehen Ihnen zur Verfügung:
Kwesi Aikins unter 0177-2325577
Dr. Beate Wagner unter 030-2593750