SYMPOSIUM KUNSTTHERAPIE AN SCHULEN

Konkreter Anlass für das Symposium ist das von Wolfgang Lang initiierte und von der Karl-Schlecht-Stiftung unterstützte Projekt Kufe, ein wissenschaftlich
begleitetes Pilotprojekt als Kooperationsprojekt zwischen der HKT Nürtingen und der Weiherbachschule Grötzingen, das in Praxis und Theorie vorgestellt wird.
SYMPOSIUM
KUNSTTHERAPIE AN SCHULEN
Eingeladen sind alle, die sich für Kunsttherapie an Schulen und ihre möglichen Formen interessieren und Verantwortung für deren Entwicklung und
Implementierung tragen: Studierende und AbsolventInnen der Kunsttherapie, Lehrkräfte und Eltern, Schulleitung und Schulverwaltung, WissenschaftlerInnen
und BildungspolitikerInnen, Verantwortliche für die Lehrerfortbildung…
AN DER HOCHSCHULE FÜR KUNSTTHERAPIE NÜRTINGEN
Dienstag, 12.Mai 2015 13 - 17 Uhr
Die Symposiumsbeiträge zeigen aus unterschiedlichen Perspektiven, welche Potentiale kunsttherapeutischen Arbeitsformen an Schulen im Rahmen von
Prävention, Entwicklungsförderung sowie frühzeitiger Unterstützung und zeitnaher Intervention in krisenhaften Situationen innewohnen.
Die Fotos des Flyers sind beim Aktionstag an der Weiherbachschule bei einer Gruppenarbeit
mit Imke Niemeyer und Sara Derfler entstanden (Studentinnen der HKT im 7. Semester).
Unterstützer und Kooperationspartner des Projektes KufE
KSG Karl Schlecht Stiftung
Gutenbergstraße 4
D-72631 Aichtal
Hochschule für Kunsttherapie
Sigmaringer Straße 15/2
D-72622 Nürtingen
Weiherbachschule Grötzingen
Schulstraße 23
D-72631 Aichtal-Grötzingen
Schulen sind wichtige, langjährige und zeitintensive Lern- und Lebensorte für Kinder und Jugendliche. Der schulische Alltag ist jedoch geprägt durch
zunehmend schwieriger werdende Lehr- und Arbeitsbedingungen, die lustvolle Lern- und Bildungsprozesse erschweren. Aufgaben, die sich aus dem
Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schulen ergeben, und die neben der Wissensvermittlung insbesondere auch die Vermittlung sozialer und kommunikativer
Kompetenzen und die Persönlichkeitsförderung zum Ziel haben, sind unter den gegebenen Bedingungen schwer realisierbar. Große Klassen und ein relativ
unflexibler Bewertungsdruck auf der einen Seite, gesamtgesellschaftliche Phänomene wie zunehmende Gewaltbereitschaft, Aggression, Mobbing und ein
beunruhigender Anstieg psychischer Erkrankungen auf der anderen Seite sind Faktoren, die den schulischen Alltag empfindlich stören. Dementsprechende
Hilferufe aus den Schulen prägen die schulische Medien-Landschaft.
Kunsttherapeutische Angebote in unterschiedlichen Formen stellen eine Möglichkeit dar, in der Schule zusätzliche (Lern-)Räume zu eröffnen, um auf der Basis
begleiteter künstlerisch-ästhetischer Erfahrungen sich mit Identitäts- und Lebensfragen auseinanderzusetzen. Als Unterstützung für SchülerInnen in besonderen Situationen, z.B. als Hilfe zur Bewältigung kritischer Phasen, bedingt durch Trennungserfahrungen, Erkrankungen, Todesfälle, als Teil der Sucht- und
Gewaltprävention oder als Stärkung jugendlicher Lebenskompetenzen können sie eine mögliche Entlastung für SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern darstellen.
Symposium
Dienstag, 12. Mai 2015
13 - 17 Uhr
Programm
13.00 Uhr
Grußworte
Prof. Johannes Junker
Rektor der Hochschule für
Kunsttherapie Nürtingen
Dipl.-Päd. Hannelore Blümel
Rektorin der Weiherbachschule Grötzingen
Frank Henssler
Referent für Bildung und Erziehung
der Karl Schlecht Stiftung
13.15 - 14.00 Uhr
Kunsttherapie an Schulen Potentiale, Formen, Perspektiven
Prof. Dr. Christine Mechler-Schönach
14.00 - 14.45 Uhr
Risiko- und Schutzfaktoren für
positive Entwicklung
Prof. Dr. Ulrich Elbing
Ausgehend von einer aktuellen Situationsskizze zu
den schulischen Lern- und Lehr-Bedingungen werden
Möglichkeiten aufgezeigt, wie und in welcher Weise
kunsttherapeutische Arbeitsformen als zusätzliche
Angebote an Schulen Unterstützung und Entlastung
bringen können – für SchülerInnen und LehrerInnen.
Auf der Basis bisheriger Evaluations- und Forschungserfahrungen sowie langjährigen Erfahrungen mit
Projektarbeit an Schulen im Rahmen der Lehre an der
HKT werden Potentiale und Perspektiven von Kunsttherapie hinsichtlich Prävention und Entwicklungsförderung aufgezeigt.
Aktuelle Erkenntnisse der Trauma-Forschung zeigen, dass
frühe Stress-Erfahrungen sich in Verhaltensweisen zeigen,
die zu den „Klassikern“ schulischer Probleme zählen:
Eingeschränkte Aufmerksamkeit, erhöhter Aktivitätslevel,
eingeschränkte Affekt- und Selbstregulation im Verhalten.
Dem gegenüber ist die soziale Förderung dieser Kinder
auch in der Schule nachweislich kompensatorisch
wirksam. Der Vortrag arbeitet auf diesem Hintergrund
Chancen und Möglichkeiten heraus, die sich für die
Schule als Lern- und Lebensort für Risikokinder bieten.
15.00 - 15.45 Uhr
KufE - Kunsttherapie an der
Weiherbachschule in Grötzingen.
Ein Integrationsmodell für Schulen
Dipl.-Päd. Hannelore Blümel
Dipl.-Kunsttherapeut (FH) Wolfgang Lang
„Wir stärken, unterstützen und begleiten unsere
Schüler“, so lautet der erste Kernsatz im Leitbild der Weiherbachschule. Schulische Rahmenbedingungen erschweren jedoch die Aufgabe der
individuellen und ganzheitlichen Förderung der
Schüler.
Das Integrationsmodell zeigt Möglichkeiten und
Potentiale auf, die Kunsttherapie für individuelle
Förderung und Stärkung der Schüler gezielt an
Schulen einzusetzen.
15.45 - 16.10 Uhr
Kunsttherapeutischer Alltag an der
Weiherbachschule im Praxissemester
Studentin der HKT Lena Domes
im 6. Semester (Praxissemester)
Aus den Erfahrungen des Praxissemesters an der
Weiherbachschule werden konkrete Beispiele kunsttherapeutischer Arbeit und verschiedener Settings
vorgestellt: Kreativstunde, Wahlfachmodule, kunsttherapeutische Kleingruppenarbeiten und Einzelsettings als Auskopplung aus dem Unterricht oder
Arbeiten mit ganzen Klassenverbänden. Es werden
einige im Praxissemester durchgeführte Einheiten
gezeigt, die einen konkreten Einblick in mögliche
kunsttherapeutische Arbeitsweisen an Schulen und in
dabei eintretende Herausforderungen geben.
16.10 - 16.30 Uhr
Rechtliche Aspekte
Prof. J. Junker
Kunsttherapie in der Schule ist aus rechtlicher Sicht ein
bisher wenig beleuchtetes Gebiet. In dieser kurzen
Einführung in dieses Themenfeld werden einige rechtliche Fragen aufgeworfen, die alle Künstlerischen
Therapien zukünftig betreffen werden. Ziel wird es sein
zu erkunden, wie unser Beruf mit den schulrechtlichen
Rahmenbedingungen kompatibel ist und welche Änderungen angestrebt werden müssen, um künstlerisch
therapeutisch in der Schule arbeiten zu können.
16.30 - 17.00 Uhr
Kontakttische
Möglichkeiten zur Diskussion in Kleingruppen