April 2015 / Nr. 20 Festvortrag in der Stadtkirche Oberbürgermeister a.D. Ulrich Pfeifle: Vom Pfarrhaus ins Rathaus 2 Zukunft der Aalener Kirchen Die beiden Dekane berichten aus ihren Bereichen 3 Schweizer Kapuziner eingeladen Vortrag beim evangelischen Kirchentag mit Dr. Anton Rotzetter 5 Dialog mit Islam und Israel 6 Christen und Muslime für Freiheit und Toleranz 7 Abend auch klar, dass Reformation mehr ist als nur Luther. Am zweiten Abend wurden lokale Bezüge hergestellt. Wie verlief die Einführung der Reformation in Württemberg (Erich Haller) und auch in Aalen (Dr. Roland Schurig)? Dabei wurde deutlich, wie unterschiedlich die Situation vor Ort jeweils war und reformatorische Gedanken und evangelische Predigt nicht überall so schnell auf Begeisterung stießen und Anerkennung fanden. Wichtig waren aber auch wichtige reformatorische Erkenntnisse wie die vier „Soli, allein Christus, allein durch die Schrift, allein durch die Gnade und allein durch den Glauben. Der vierte und letzte Abend stand unter der Überschrift „Reformation und Kultur“. Die drei Reformatoren auf den Kirchenfenstern in der Aalener Stadtkirche. v.l.n.r: Martin Luther, Johannes Brenz und Jakob Andreae. (Foto: Archiv) Dr. Magdalene Gärtner ging auf die Kunst in der Reformation ein, Dr. Rainer Wiese referierte über „Luther und die Sprache“ und Kirchenmusikdirektor Thomas Haller stellte Lieder der Reformation vor. Dieser Reformationskurs mit insgesamt 16 Abenden an vier Veranstaltungsorten war ein großer Erfolg. „Ökumene Aktuell“ in der 20igsten Ausgabe Danke Sie halten die zwanzigste Ausgabe der Zeitung „Ökumene Aktuell“ in den Händen. Zum 1. Aalener Ökumenischen Kirchentag im Jahr 2000 erschien die erste Ausgabe, plötzlich über Nacht sozusagen die Null-Nummer einer Zeitung, die zu einem neuen medialen Produkt werden sollte. Durch ein ehrenamtliches Redaktionsteam ständig lebendig gestaltet, erschien die Zeitung Jahr für Jahr in regelmäßigen Abständen, anfangs zwei Ausgaben pro Jahr, später eine, mit einer ungewöhnlich hohen Auflage von 37.000 Exemplaren. Einmalig in der Diözese und Landeskirche Vom Lebensweg zum Kirchentag Ein Projekt aus der Landesgartenschau bringt spirituelle Impulse as große Jubiläum zur Reformation findet zwar erst 2017 statt, aber in der Evang. Kirchengemeinde Aalen und im gesamten Evang. Kirchenbezirk wird es auf dem Weg zum 500-jährigen Jubiläum eine ganze Reihe von Veranstaltungen geben. Dazu hat sich schon 2014 eine Steuerungsgruppe gebildet, die all diese Veranstaltungen koordiniert und begleitet. Start war in den ersten Monaten dieses Jahres ein Grundkurs Reformation, der in Bopfingen, Essingen, Ellwangen und Aalen stattfand und sich über vier Abende erstreckte. Dabei ging es viel um Martin Luther und seine Verdienste um die Reformation, aber Dekan a.D. Erich Haller stellte am ersten 4 Schuldekane informieren Sonneck und Jungbauer über Religionsunterricht in den Schulen D Die Überschrift eines Artikels zu Ökumenischen Initiativen in der ersten Ausgabe „Das Trennende überwinden – das Gemeinsame suchen“ kann als Leitwort über allen Ausgaben stehen, welche eine Dokumentation aller ökumenischen Bestrebungen im Aalener Raum darstellen. Es wurden Ökumenische Initiativen vorgestellt, zu den gemeinsamen Veranstaltungen etwa der vier Aalener Ökumenischen Kirchentage 2000, 2005, 2009 und 2013 eingeladen. Die Fahrten zu den Ökumenischen Kirchentagen 2003 in Berlin und 2010 in München wurden redaktionell begleitet. Es wurde zu gemeinsamen Bildungs- veranstaltungen eingeladen und gemeinsame Projekte im diakonisch-karitativen Bereich vorgestellt. Die Ökumene-Tagungen im Kloster Neresheim wurden dokumentiert und vieles mehr. Die Zeitung „Ökumene Aktuell“ kann durchaus als eine Besonderheit in der Diözese und in der Landeskirche und als ein ökumenisches Pilotprojekt gesehen werden. Zuerst wurde die Zeitung allein von den Großkirchen evangelisch und katholisch getragen, und später seit der Gründung der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) im Jahre 2005 auch von den Freikirchen, der evangelisch- methodistischen Gemeinde und der Gemeinde der Baptisten. Ökumene in der Region gefördert Die Herausgeber der Zeitung, die Verantwortlichen der 4 Mitgliedskirchen der ACK Aalen, wissen das enorm große redaktionelle Engagement des ehrenamtlich tätigen Redaktionsteams sehr zu schätzen und danken herzlich dafür. Allein durch die Begeisterung des Mitarbeiterteams konnten über den Zeitraum von 15 Jahren viele konkrete Beispiele, Anregungen und Impulse die ökumenische Entwicklung unserer Region widerspiegeln. Dank gilt dem Süddeutschen Zeitungsdienst (SDZ) sowie auch der MedienFabrik Werner, die für die Herstellung der Zeitung einen technischen Mitarbeiter zur Verfügung stellt. Ebenso danken wir den Sponsoren für namhafte Spenden, etwa der Vereinigung „Unitá dei Cristiani“, welche ökumenische Pro- Das Redaktionsteam bei der technischen Herstellung von „Ökumene aktuell“. v.l.n.r. Johannes Müller, Matthias Harsányi, Jochen Urban, Bernhard Richter und Wilfried Krüger um den technischen Mitarbeiter Michael Wolpert. (Foto: opo) Und sie waren allesamt sehr gut besucht. Ein deutliches Zeichen dafür, wie Menschen doch auch bereit sind, über Fragen des Glaubens nachzudenken und sich dafür zu interessieren, was es eigentlich heißt, evangelisch zu sein, was die theologischen und geschichtlichen Grundlagen sind und wie diese uns bis in die Gegenwart hinein begleiten und hoffentlich auch noch in der Zukunft leiten. Und für alle, die diesen Kurs verantwortet haben, ein ermutigendes Signal, auf dem Weg zum Reformationsjubiläum noch manche Veranstaltung ins Leben zu rufen und zu organisieren. br jekte finanziell unterstützt. Es gibt keine Alternative zur Ökumene. Das ökumenische Engagement ist ein bereichernder Austausch von Gaben, und führt zu größerer Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft, wie Papst Franziskus in seinem Apostolischen Schreiben „Die Freude des Evangeliums“ schreibt: „Die Glaubwürdigkeit der christlichen Verkündigung wäre sehr viel größer, wenn die Christen ihre Spaltungen überwinden würden…“ (Nr. 244). Pius Angstenberger und Ralf Drescher Reformation und Ökumene Auf dem Weg zum Jubiläum Nach dem Reformationskurs im ersten Quartal diese Jahres hat die Steuergruppe unter Leitung von Dekan Ralf Drescher weiter Veranstaltungen geplant und auf den Weg gebracht. Dabei wird derzeit auch in Erwägung gezogen, inwieweit dieses Jubiläum auch ökumenischen Charakter bekommen soll. Fest stehen auf jeden Fall zwei Vorträge ganz verschiedener Art. Am 23. Oktober wird Pfarrer Steffen Kern von der Altpietistischen Gemeinschaft zu Gast sein und referieren unter der Überschrift: „ Zeit zum Aufstehen- Sieben. Thesen zur Erneuerung der Kirche in Gegenwart und Zukunft.“ Am Martinstag, 11. November wird es in der Martinskirche in Aalen einen Vortrag über die drei Martins geben, den heiligen Martin, Martin Luther und Martin Luther-King. Wir freuen uns, als Referentin in Aalen die Beauftragte der Landeskirche fürs Reformationsjubiläum, Dr. Christiane Kohler-Weiß begrüßen zu dürfen. Und musikalisch gibt es am Ende dieses Jahres auch noch einen Leckerbissen: Am Totensonntag 2015, also am 22.11., wird in der Stadtkirche in Aalen um 18 Uhr das Oratorium von Carl Loewe über Jan Hus durch die Aalener Kantorei aufgeführt. Der 1369 geborene Jan Hus war Theologe, Prediger und Reformator, zeitweise sogar Rektor der KarlsUniversität in Prag. Als er auf dem Konzil von Konstanz nicht bereit war, seine Lehre zu widerrufen, wurde er am 6. Juli 1415, also vor 600 Jahren auf dem Scheiterhaufen verbrannt. In der Woche vor der Aufführung dieses Oratoriums wird es am Montag, 16. November in Aalen einen Vortrag des Heidenheimer Pfarrers Frank Bendler über Jan Hus geben. Vieles ist in diesen Tagen auf den Weg gebracht worden. Das Reformationsjubiläum gründet in unserer Region auf vielen Säulen. Und wir freuen uns, wenn wir im nächsten Jahr dieses Jubiläum auch auf eine ökumenische Basis stellen werden. br 2 FESTVORTRAG IN DER STADTKIRCHE Oberbürgermeister a.D. Ulrich Pfeifle zum Auftakt des Reformationsjubiläums Typisch evangelisch. Vom Pfarrhaus ins Rathaus Zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich des 500-jährigen Jubiläums der Reformation hielt Oberbürgermeister a.D. Ulrich Pfeifle am 25. Oktober 2014 den Festvortrag in der Aalener Stadtkirche. „Ökumene aktuell“ dokumentiert diese bemerkenswerte Rede in wesentlichen Zügen: Oberbürgermeister a.D. Ulrich Pfeifle Dekan Drescher hat mir freundlicherweise freie Hand gelassen bei der Wahl des Themas. Ich habe mich entschieden für die Überschrift: „Typisch evangelisch. Vom Rathaus ins Pfarrhaus“. Ausgehend von meiner eigenen, durchaus wohl typisch evangelischen Vita will ich in meinen Ausführungen den Bogen spannen vom Reformationsgeschehen in der Reichsstadt Aalen bis hin zu den heutigen ökumenischen Bemühungen unterm Aalbäumle. Typisch evangelisch war auf jeden Fall meine Geburt. Ich wurde als 5. Kind in eine schwäbische Pfarrersfamilie hineingeboren, und dies nicht an irgendeinem Tag, sondern ausgerechnet am 31. Oktober, dem Reformationstag. Evangelischer geht’s gar nicht. Mein Vater war damals Pfarrer an der Stiftskirche in Stuttgart, und in jenen Zeiten, übrigens trotz Krieg, war es in evangelischen Pfarrhäusern noch Brauch und Sitte, zahlreiche Kinder zu haben. Die Stiftskirche in Stuttgart war und ist bis heute der Mittelpunkt des Protestantismus in Württemberg schlechthin, und trotz Krieg und Beeinträchtigungen durch die Nationalsozialisten war die Kirche damals immer rappelvoll. Und als der damalige württembergische Landesbischof Theophil Wurm von den Nazis unter Hausarrest gestellt wurde, da zog die Gemeinde nach dem Gottesdienst unter Führung ihrer Pfarrer Kurt Pfeifle und Helmut Thielicke, dem späteren bedeutenden Theologieprofessor, zum Haus ihres Bischofs und sang dort Lutherchoräle. Alles kriecht außer dem Wurm Bischof Wurm war ein aufrechter Gegner der Nationalsozialisten (…) Im Ländle gab es in diesen Jahren das treffliche geflügelte Wort „In Württemberg kriecht alles außer dem Wurm“. (…) Ich habe mich gefragt, wie eigentlich mein Leben und damit auch mein Glaube verlaufen wäre, wenn ich statt in eine typisch schwäbische Pfarrerfamilie z.B. in eine katholische Lehrersfamilie hineingeboren worden wäre oder wenn ich in Istanbul als Sohn muslimischer Eltern zur Welt gekommen wäre. Ich muss zugeben, ich habe bis heute nie eine ganz befriedigende Antwort auf diese Frage gefunden, sie auch nicht von meinem Vater erhalten, der sich darauf zurückzog, es sei eben Gottes Wille gewesen, dass ich so und nicht anders geboren wurde. Das akzeptierte ich zwar, schlussfolgerte dann daraus auch, dass es ebenso Gottes Wille war, dass mein Freund katholisch und dass andere Jungs auf der Welt muslimisch waren. Diese Grundfrage hat mich jedenfalls mein Leben lang Toleranz üben lassen gegenüber allen Menschen anderen Glaubens. Ökumene war ein Fremdwort In meiner Jugend war der Begriff Ökumene noch ein totales Fremdwort. Es kam auch durchaus vor, vor allem auf dem Land, dass Katholiken am Karfreitag und Protestanten an Fronleichnam ihre Wäsche heraushängten. Auch waren Mischehen in vielen Familien nahezu undenkbar. (…) Aber im Verlauf meines weiteren Lebens, geprägt von der evangelischen, fast pietistischen Erziehung, freute ich mich immer mehr über mein Evangelischsein und wollte es auch nie ändern. (…) Was war und ist nun das typisch evangelische am evangelischen Pfarrhaus? Das typischste ist, dass es dieses Pfarrhaus überhaupt so gibt, das heißt, dass seit Luther nicht nur der Pfarrer im Pfarrhaus wohnt, sondern mit ihm seine Frau und seine Kinder, bzw. heute auch die Pfarrerin mit ihrer Familie. Die Abschaffung des Zölibats war zweifellos auch ein wichtiges Ergebnis der Reformation. (…) Typisch evangelisch in den evangelischen Pfarrhäusern war sodann immer bis heu- te die Liebe zur Musik und daraus folgernd die besondere Affinität zur Kirchenmusik. (…) Die Grundlage dafür hat natürlich Martin Luther gelegt. 36 Lieder sind von ihm erhalten; bei 20 hat er auch selbst die Melodie geschrieben. (…) Und so wie Luther propagierte, dass Kinder über die Musik in den Glauben hineinwachsen, haben Jahrhunderte Pfarrerskinder zu Hause die Liebe zur Musik eingeimpft bekommen. Dankbar für Kirchenmusik Selbstverständlich war es in den Pfarrhäusern, dass jedes Kind ein Instrument lernte. Bei mir war es Geige und Klavier. (…) Jedenfalls gehört zum evangelischen Kirchenleben ganz wesentlich die Kirchenmusik dazu, und ich bin dankbar dafür, dass gerade hier in Aalen die Kirchenmusik an der Stadtkirche unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Thomas Haller so einen hohen Stellenwert besitzt. (…) Typisch evangelisch, gerade in der württembergischen Landeskirche, waren über Jahrhunderte die evangelisch-theologischen Seminare. (…) Es war üblich, dass Söhne aus Pfarrersfamilien, aber nicht nur Pfarrerskinder, nach Bestehen des nicht ganz einfachen sog. Landexamens dort ihre letzten vier Gymnasialjahre absolvierten. (…) Erklärtes Ziel der Seminare war und ist es, von dort den Pfarrersnachwuchs zu rekrutieren. Das hat meistens funktioniert, nicht jedoch bei den Pfeifles, obwohl zwei Brüder von mir und auch ich selbst diese Pfarrersschmiede besuchten. Die beiden Brüder entwickelten andere berufliche Interessen und bei mir führte der früh entwickelte rebellische Geist zum vorzeitigen Abgang aus dem Seminar Schöntal. (…) Jedenfalls meldeten mich meine Eltern schweren Herzens wieder ab. So ist nichts aus meinen Pfarrersambitionen geworden, und ich wurde dann halt Oberbürgermeister.(…) Nach dem Verlassen des Elternhauses gab es viele Stationen in meiner Vita, nämlich Tübingen und Hamburg, Konstanz und Reutlingen, bevor ich als verhinderter Pfarrer im Jahre 1976 als Oberbürgermeister in Aalen landete. (…) Reformation in Aalen Die „Olamer“ sind von Haus aus eher bedächtige, IMPRESSUM Herausgeber: Adam Salomon. (…) Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Über das vierwöchige se(ACK) Aalen gensreiche Wirken AndreRedaktion: äs in Aalen berichtet PfarWilfried Krüger (kg) rer Zeller (1926) folgendes: Johannes Müller (jm) „Mit dem 29. Juni 1575 beBernhard Richter (br) gann die evangelische GeJochen Urban (ju) schichte Aalens. Am FeiMatthias Harsányi (mh) ertag Peter und Paul wurde Fotos: SchwäPo-Archiv, in der Stadtkirche die erste opo und Privat evangelische Predigt gehalten. Die ersten vier WoHersteller: chen sind beherrscht durch SDZ Druck u. Medien GmbH & Co. KG, Aalen die Gestalt Jakob Andreäs. (…) Vier Wochen lang preUmbruch und Gestaltung: digte er abwechselnd mit MedienFabrik Werner Die Aalener, sowohl die Pfarrer Salomon, täglich“. GmbH, Aalen Bürgermeister als auch Weitere Exemplare von der Gemeinderat und die Wandel von 1575 bis 2014 „Ökumene aktuell“ erPfarrer fürchteten sich halten Sie unter der nicht zu Unrecht vor dem Durch Zuwanderung weService-Nr. (0 73 61) allgewaltigen katholischen gen Arbeit, (…) wegen 5 94-2 50 oder beim zustänFürstpropst in Ellwangen. Flucht und Vertreibung digen Pfarramt. Dieser versuchte mit allen und durch EingemeindunMitteln die Reformation gen hat die damals evanin seinem Einflussbereich gelische Reichsstadt heute haben im letzten Jahrzehnt zu unterbinden. (…) Je- wieder eine klare Mehrheit kontinuierlich an Mitgliedern verloren, jeweils etwa denfalls blieb in Aalen an katholischen Christen. zunächst alles, wie es war, In der Gesamtstadt Aalen 10%. bis zum bedeutungsschwe- leben derzeit rund 15 000 Was bedeutet dies alles für ren Jahr 1555, in dem der Protestanten und 31 000 die bevorstehenden ReforAugsburger Religionsfrie- Katholiken. Daneben gibt mationsfeierlichkeiten? den verkündet wurde. (…) es die große Gruppe der 1. Fortsetzung des ökumenischen AufeinanderzuEr garantierte die Koexis- Sonstigen mit rund 19 000 gehens tenz beider Konfessionen. Menschen, unter ihnen 2. Engagement im SozialDurch den in Augsburg er- etwa 5000 Muslime. bereich aus christlicher zielten Kompromiss fühlten Auch in der Kernstadt gibt Verantwortung sich etliche Aalener Bürger es eine deutliche Mehrermutigt, sich dem Pro- heit der Katholiken. Der 3. Unverdrossene Verkündigung der frohen Bottestantismus zuzuwenden. Prozentsatz beträgt hier schaft. (…) (…) Und dann kam es zum 40,25%. Und beide Kirchen entscheidenden Glücksfall für die Reformation in Spuren der Reformation bei den Baptisten Aalen. Die Stadt bekam einen neuen Ratsschreiber namens Johann Preu. (…) Mit allen taktischen und ju- Überzeugt vom reformato- Schreib- und Leseunterristischen Finessen betrieb rischen Grundsatz „Allein richt erteilt wurde. Ebenso er eine Pendeldiplomatie die Schrift!“ verstehen sich wurde ein „Prediger- und zwischen dem Fürstpropst die Evangelisch-Freikirch- Missions-Institut“ erricheinerseits, dem Hof des lichen Gemeinden Baptis- tet, um die Bildung der Preevangelischen Herzogs und ten in Deutschland als Bi- diger zu verbessern. Im 20. den evangelischen Reichs- belbewegung. Baptisten ist Jahrhundert wurde dieses städten andererseits, die er es wichtig, auf das Wort der Institut das „Theologische für eine Unterstützung der Bibel persönlich und in der Seminar“ der Baptisten. Reformation in Aalen ge- Gemeinschaft mit Gläubi- Im 21. Jahrhundert wurde winnen konnte. gen zu hören. Dabei geht es das baptistische Ausbilnicht um den Buchstaben, dungsinstitut in Elstal bei Volksbefragung sondern um das Hören auf Berlin als staatliche Fachzur Konfession den lebendigen Gott, wie hochschule anerkannt, in er sich in Jesus Christus der bis heute die biblischen Zusammen mit den damals gezeigt hat. Auf die Bibel Fächer grundlegende Bezwei Bürgermeistern arbei- hören, ist ein vom Heiligen deutung haben. Früher gab tete er gezielt darauf hin, Geist geleitetes Geschehen es in den Gemeinden die dass der Rat schließlich und soll durch Gebet be- wöchentliche Bibelstunde, entschied, eine Volksbe- gleitet sein. Durch das Le- heute werden Bibelkurse fragung zur Frage der Ein- sen des Neuen Testamentes angeboten. In Hauskreisen führung der Reformation und die Verkündigung des wird die Bibel gemeinsam in Aalen abzuhalten. Die- Evangeliums wird Jesus gelesen und auf aktuelse brachte ein eindeutiges Christus als Zuwendung le Lebenssituationen hin Ergebnis. Die Stadt hatte Gottes zum Menschen im- ausgelegt. Wie immer sich etwa 2000 Einwohner. 350 mer neu vernehmbar. Im die Formen ändern, viele davon waren stimmberech- Alten Testament achten Baptisten leben mit der Bitigt. 310 stimmten für die Baptisten auf die Geschich- bel im persönlichen Leben Reformation, lediglich 40 te Gottes mit seinem Volk und Glauben, sie können dagegen. Israel und Gottes Willen von ihren Erfahrungen erNun handelte Herzog Lud- für alle Menschen. Da zählen, wie Gottes Wort wigs von Württemberg: Baptisten das Wort Got- ihnen zur Lebenshilfe und Er schickte im Juni 1575 tes zeitgemäß weitergeben Wegweisung geworden ist. gleich zwei erfahrene evan- und hörbar machen wollen, In der Gemeinde ist die gelische Theologen nach verändern sich die Formen. Bibel Quelle und Norm für Aalen, zum einen den lan- Der Gründer der deutschen gemeinsames Glauben und desweit bekannten, in Re- Baptisten, Johann Gerhard Handeln. Baptisten hoffen, formationsdingen äußerst Oncken, ließ im 19. Jahr- dass es weiterhin typisch erfahrenen Tübinger Theo- hundert in Hamburg eine für sie bleibt, persönlich logieprofessor Jakob An- Schule erbauen, in der ar- und gemeinsam auf die Bimh dreä, und dazu den Pfarrer men Kindern mit der Bibel bel zu hören. auf Neuerungen nicht unbedingt gleich aufspringende Menschen. So war’s auch schon zu Reformationszeiten vor 500 Jahren. Aalen ist die letzte deutsche Reichsstadt überhaupt, die sich der Reformation angeschlossen hat. (…) Warum hat es nahezu 60 Jahre seit dem Thesenanschlag Luthers im Jahr 1517 gedauert, bis die Reformation sich 1575 endgültig in Aalen durchsetzte? (…) „Allein die Schrift“ ZUKUNFT DER AALENER KIRCHEN 3 Zukunft der katholischen Kirche in Aalen Pastoral und Gebäudesituation Die vier Grundaufgaben einer christlichen Gemeinde: Die missionarische Verkündigung und Predigt (Martyria), die Feierkultur des Glaubens (Liturgie), die Bezeugung des Glaubens in der Zuwendung und Hilfe für Notleidende (Diakonia), und der Gemeinschaft stiftende, dialogische Auftrag der Kirche (Communio) bleiben auch in Zukunft Maßstab und Richtschnur des seelsorglichen pastoralen Handelns. Freilich werden sich zukünftig Schwerpunktsetzungen in diesen pastoralen Feldern herausbilden aufgrund der sich stellenden Herausforderungen, z.B. durch die Zahl der Asylbewerber und Flüchtlinge vor Ort. Andererseits sollen die Grundaufgaben sich gegenseitig durchdringen, wenn sie ihre Kraft entfalten wollen, z.B. eine Liturgie, in der die Not der Menschen zur Sprache kommt, wird lebensnaher und Menschen dienlicher. Gott sei Dank haben wir hier in Aalen in allen pastoralen Feldern viele engagierte Ehrenamtliche, die sich im Geist Jesu Christi einbringen und Menschen zuwenden. Gerade auch in den karitativ sozialen Diensten, und das übrigens seit der Pfarreigründung im Jahr 1872, hat sich eine kontinuierlich Entwicklung der Caritas in unseren Gemeinden ergeben, In den letzten Wochen und Monaten wurde immer wieder gefragt, wie es um den Fortgang des Gemeindehausneubaus in der Friedhofstraße bestellt wäre?! Vordergründig sähe alles danach aus, als würde überhaupt nichts geschehen. Tatsächlich aber wurde intensiv gearbeitet, geplant und das weitere Vorgehen gründlich abgestimmt – und zwar auf allen Ebenen: Im Kirchengemeinderat, im Koordinationsausschuss, mit der Kirchenleitung und nicht zuletzt auch mit der Stadt. Bei vielen dieser Gespräche waren unsere Architekten Klaiber und Öttle aus Schwäbisch Gmünd unsere Fachplaner, sowie unser Projektsteuerer Herr Buck von der Atrium Projekt GmbH in Reutlingen dabei. Alles in allem also ein sehr komplexer Vorgang. Erfreulicherweise hat die Kirchenleitung unserem Bauvorhaben, bzw. unseren Bauvorhaben grundsätzlich zugestimmt und die entsprechenden Fördergelder in Aussicht gestellt. Das gilt für den Gemeinde- die sich in den letzten 2530 Jahren beschleunigt hat. Das liegt auch an der stärkeren Kompetenz der Kirchen im sozialen Gefüge unserer Stadt, das liegt auch an der guten und verstärkten ökumenischen Zusammenarbeit, aus der ein starkes soziales Netzwerk im Verbund von Kirchengemeinden, Diakonie, Caritas und den Kommunen entstanden ist. (Nachbarschaftshilfe, Besuchsdienste, Freundeskreis für Wohnsitzlose, Kocherladen, Flüchtlings- kompetenten Erzieherinnen eine hervorragend pädagogische Arbeit geleistet, Kinder und Familien erfahren Hilfestellungen und Werteorientierung. Die Familienbildungsstätte in Trägerschaft der Kirchen verstärkt seit Jahrzehnten das große Engagement im Bildungsbereich für Familien. Die Kirche muss sich zu allen Zeiten vom Geist Jesu Christi erneuern lassen. In unserer Zeit, die von einer Glaubens- und Gotteskrise geprägt ist, aus Die Aalener Marienkirche. arbeit, Förderverein Regionales Bündnis für Arbeit, Ökum. Hospizdienst, Sozialstation St. Martin gGmbH, Familienpflege, Missionsprojekte, EineWelt-Arbeit, u.a.). Eine Schwerpunktsetzung der Aalener Kirchengemeinden ist durch die 10 Kindertagesstätten in Trägerschaft der kath. Kirche gegeben. Hier wird von der auch eine Kirchenkrise resultiert, suchen viele Menschen geistliche Orientierung und Lebens- und Glaubenshilfen. Diese zu geben heißt missionarisch in die Gesellschaft hinein zu wirken, durch Bibelgruppen, Katechese, aber auch durch vermehrt angefragte Einzelgespräche in der Seelsorge. Auch strukturelle Refor- men sind notwendig. Die Kirche steht, was Gebäude und Personal anbelangt, wie alle großen Träger und Institutionen in einem Strukturwandel. Der Gebäudebestand von 43 Gebäuden bzw. Gebäudeteilen in der Gesamtkirchengemeinde Aalen kann so nicht gehalten werten. Seit Jahren sind die Gremien mit dem Bischöflichen Bauamt in Rottenburg im Gespräch, und es wurden richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Die Zentren Salvator und St. Maria werden erhalten, während die umliegenden Filialkirchen nach und nach aufgegeben werden. Als ersten Schritt wird die Kirche und das Gemeindezentrum St. Maria saniert, auf energetischen Stand gebracht und nach zukünftigen Nutzungsanpassungen renoviert. Ein Preisgericht tagte, und der Kirchengemeinderat fasste den Beschluss, der Vorplanung für die Umgestaltung und Sanierung des Gemeindezentrums St. Maria durch die Architekten Kayser & Kayser zuzustimmen. Die Planungen sind im Moment in vollem Gange. Was sich immer wieder zeigt ist: Alle 3 deutschen Gemeinden und die 2 muttersprachlichen Gemeinden sind, was den Fortbestand ihrer weiteren Entwicklung und ihrer Ge- bäude anbelangt, aufeinander verwiesen und werden im Gespräch bleiben und gemeinsam die Aufgabe schultern. Die Aufgabe bleibt, die Flamme des Glaubens Reformation aus katholischer Sicht: Gedenken statt Jubiläum Kann man eine Kirchenspaltung als Jubiläum feiern? Das fragen sich viele Katholiken anlässlich des im Blick auf das Jahr 2017 angekündigten 500. Reformationsjubiläums. Deshalb sprechen viele Repräsentanten der katholischen Kirche lieber von einem Reformationsgedenken, von dem ein Impuls zur Versöhnung ausgehen soll: Gemeinsam sich auf den Weg zu machen, neu und tiefer Jesus zu begegnen. Ziel sollte es sein, einig zu sein, seine Botschaft intensiver zu leben und aus dem Glauben an ihn zu handeln. Prälat Hubert Bour, der einige Jahre im Bischöflichen Ordinariat Rottenburg für die Ökumene zuständig war, hielt zu diesem Thema auch in unserem Dekanat Ostalb Vorträge. Er stellte drei trennende Fakten heraus, die es bis heute zwischen der evangelischen und katholischen Kirche gibt. Da ist zunächst der unterschiedliche Kirchenbegriff. Luther hat das lateinische Wort für Kirche „ecclesia“ stets mit dem Wort „Gemeinde“ übersetzt, während die Ka- Dekan Ralf Drescher erläutert die Planung Kirche vor Ort – in Zukunft hausneubau, für die Sanierung des Dekanatsgebäudes und schließlich auch für den Verkauf des Pfarrhauses der Martinskirche und einem entsprechenden Neubau desselben. Das Gemeindehaus in der Friedhofstraße Rückblende: Wie Sie wissen, wurde die Planung hinsichtlich des Gemeindehauses in der Friedhofstraße zunächst auf der Basis eines Umbaus betrieben. (Das liegt nun aber in der Tat schon einige Zeit zurück!). Eine erste Machbarkeitsstudie wurde damals angefertigt, die die bestehende Kubatur sehr weitgehend übernommen hatte. Mit der grundsätzlichen Genehmigung unseres Bauvorhabens in der Friedhofstraße seinerzeit (Ende 2013/Anfang 2014) hatte die Kirchenleitung dann aber auch noch die Prüfung einer Variante Neubau gefordert. Eine zweite Machbarkeitsstu- die wurde angefertigt, die einen kompletten Neubau realisieren sollte. Dabei wurde in beiden Fällen dasselbe Raumprogramm zugrunde gelegt, damit wir am Ende einen echten Vergleich haben sollten. Auch diese Machbarkeitsstudie wurde der Kirchenleitung zur Prüfung vorgelegt. In der Folge ergaben sich diverse Abstimmungsgespräche mit der Kirchenleitung. Dabei wurde der Ansatz eines Neubaus eindeutig favorisiert, was so vom Kirchengemeinderat am 25. Juni 2014 dann auch beschlossen wurde. Von Seiten der Stadt Aalen, aber auch von den Verantwortlichen seitens der Kirchenleitung, wurde schließlich noch einmal zu bedenken gegeben, die vorliegende zweite Machbarkeitsstudie bzw. den Vorentwurf jetzt noch einmal im Blick auf Fragen des Städtebaus zu überarbeiten, was sich insbesondere auf die Höhe des Gebäudes auswirken sollte. Das Architekturbüro Klaiber und Öttle hatte daraufhin einen weiteren Vorentwurf präsentiert, der die Gesichtspunkte bzw. Anforderungen des Städtebaus entsprechend aufgenommen hat. Und so lagen am Ende eines langen Prozesses im weiter zu reichen, entsprechend dem Wort: „Tradition heißt nicht, die Asche aufheben, sondern die Flamme weiterreichen.“ (Ricarda Huch) Pius Angstenberger KGR konnte sich auf seiner Klausur am 24. Januar 2015 zwischen zwei sehr guten und überzeugenden Varianten entscheiden. Das neue evangelische Gemeindehaus an der Friedhofstraße wird nun ein dreigeschossiger Baukörper, mit hoher Trans- tholiken ihre „Kirche“ viel umfänglicher und größer sehen, als ein „Ereignis, aus dem Heil kommt“. Der zweite trennende Faktor sei das unterschiedliche Verständnis des Lehramtes. Bei den Katholiken liege die oberste Kompetenz beim Papst, während es nach Luther die Heilige Schrift ist. Das dritte trennende Element sei das unterschiedliche Verständnis des Priesteramtes: Die herausgehobene Stellung durch die katholische Priesterweihe, während bei den evangelischen Christen das allgemeine Priestertum gelte. Auch engagierte Laien könnten eine Abendmahlsfeier leiten. Nach dem zweiten Vatikanischen Konzil wurden jedoch große Erfolge in der Ökumene erreicht, so zum Beispiel die Trauung konfessionsverschiedener Ehepartner. In unserer Region ist ein traditionell gutes Verhältnis und vorbildliche Zusammenarbeit unter den Konfessionen vorhanden. Ein Blick in die 20 Nummern der „Ökumene aktuell“ kann dies belegen. Pius Angstenberger den. Mit dieser Maßnahme soll allerdings erst begonnen werden, wenn das neue Gemeindehaus in der Friedhofstraße einigermaßen fertig gestellt ist. Alles andere würde nämlich unsere Kapazitäten ganz sicher überfordern. Eine Entscheidung hinsichtlich des Pfarrhauses der Martinskirche ist zwischenzeitlich ebenfalls gefallen. Der Kirchengemeinderat hat auf seiner Klausur am 24. Januar 2015 beschlossen, das Pfarrhaus der Martinskirche durch einen Neubau bzw den Kauf eines entsprechenden Hauses oder einer entsprechenden Pfarrwohnung auf dem Areal der Martinskirche zu ersetzen. Weiteres Vorgehen Experten mit Dekan Drescher (2.v.r.) bei der Planung. Januar 2015 dem hiesigen Kirchengemeinderat zwei Vorentwürfe vor, die dasselbe Raumprogramm realisieren konnten, die von den Kosten ziemlich nahe beieinander lagen und den Anforderungen des Brandschutzes genügten. Mit anderen Worten: Der parenz, barrierefrei, ohne Keller. Die Kosten sollen ca. 4,5 Millionen Euro betragen. Dekanat und Pfarrhaus der Martinskirche Das Dekanatsgebäude soll grundlegend saniert wer- Was jetzt folgt, ist eine gründliche Planungsphase, in der auch die sogenannten Fachplaner einbezogen werden. Die Grundsatzentscheidungen sind jetzt getroffen. Ich glaube fest, dass dieser kreative Prozess richtig gut werden kann, unsere Gemeinde nach vorne bringt. Ralf Drescher SCHWEIZER KAPUZINER EINGELADEN Anton Rotzetter, ein Schweizer Kapuziner, Autor und gefragter Redner, vertritt die Meinung: „Wir brauchen einen anderen Umgang mit Tieren!“ Die Katholische und Evangelische Erwachsenenbildung im Ostalbkreis haben den bekannten Referenten nach Aalen, in die Sängerhalle in Wasseralfingen und nach Schwäbisch Gmünd zum Vortrag eingeladen, um dieses Thema mit Interessierten zu diskutieren. Wer die Gelegenheit verpasste ihn zu hören, kann dies beim Evangelischen Kirchentag vom 3. – 7. Juni in Stuttgart nachholen. Unser Verhältnis zu Tieren ist höchst widersprüchlich: Gehätschelt als Haustiere – was keinem Tier von seiner Natur her entspricht – werden Tiere zur bloßen Sache in Forschung und Tierhaltung degradiert. „Die Einstellung zum Tier ist eine Art Schnittstelle“, sagt Rotzetter, „an der der heutige Streicheln - mästen - töten? Mit Tieren anders umgehen! Lebensstil, der weitgehend auf dem Prinzip der Ausbeutung und der Rücksichtslosigkeit aufbaut, eine revolutionäre Wende erfahren könnte - zu Gunsten von Lebensqualität, weltweiter Gerechtigkeit und umfassender Solidarität.“ Als Forscher im Bereich der franziskanischen Spiritualität erkannte der Kapuziner Rotzetter deutlich, dass ökologische und tierethische Fragestellungen von Franz von Assisi her zum unveräußerlichem Bestand theologischen Denkens gehören. Er erinnert an die Haltung Albert Schweitzers „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“ Er selbst beschreibt sich als jemanden mit einem “angeborenen freundlichen Verhältnis“ zu Tieren, stammt er doch aus einer naturverbundenen Bergfamilie. Zunehmend beschäftigte er sich mit tierbezogenen Ergebnissen der Biologie, der Philosophie, der Verhal- tensforschung, aber auch der Bibelwissenschaft. Alles, was ist, ist nach Franziskus geschwisterlich miteinander verbunden, und alles Leben ist ein Geheimnis, dem wir Menschen mit Ehrfurcht zu begegnen Dr. Anton Rotzetter, Kapuziner aus Friburg/Schweiz. haben. Rotzetter vermutet einen Zusammenhang von heutiger Grausamkeit überhaupt mit der Art und Weise, wie mit Tieren umgegangen wird. „Grausamkeit und Tier-Ethik hängen zusammen.“ Seit 2004 lässt sich auch in der katholischen Theologie eine Wende beobachten. Die Verantwortung auch für die 30 Jahre Tierwelt wird betont und es wird wahrgenommen, dass nach Rö 8, 18 ff die ganze Schöpfung - auch die Tiere - „auf die Erlösung harren“: „Nach der Bibel ist das Tier kultfähig“, so Rotzetter. Nach Psalm 36 „rettet Gott Menschen und Tiere“. Anton Rotzetter weist auch darauf hin, dass Jesus nach seiner Taufe (Mk 1,13) vierzig Tage in der Wüste vom Satan versucht wurde, „bei den wilden Tieren“ war und die Engel ihm dienten. Es geht ihm nicht um Vermenschlichung des Tieres, auch nicht darum, dass das Tier als Ersatz für menschliche Beziehungen ‚überfordert‘ wird. Er ist vielmehr überzeugt, dass Tier und Mensch einen großen Teil an gemeinsamer Lebendigkeit haben und dass dem Tier deswegen besondere Ehrfurcht gebührt. In den letzten Jahrzehnten hat die Schöpfung immer mehr unter dem Absolutheitsanspruch der Ökonomie gelitten. Alles kann zur Sache, zum Objekt werden, das man ausbeutet. Zwar gibt es heute wohl niemanden mehr, der nicht von Bewahrung der Schöpfung spricht. Sobald es aber konkret wird, scheuen viele die Konsequenzen. In Anlehnung an AKUT (Aktion Kirche und Tiere) macht Rotzetter deutlich: - Theologisch ist das Tier Geschöpf Gottes, das dem Menschen am nächsten steht und von der LebenskraftGottes ‚angehaucht‘ ist. - Philosophisch ist das Tier „Selbstzweck“ und nicht nur für den Konsum da… - Ökologisch ist die Massentierhaltung verantwortlich für immense Treibhausgasbelastung - Humanistisch wird Armut und Hunger mitverursacht durch den übermäßigen Fleischkonsum. Dagegen empfiehlt er: Genießen ohne zu töten, weniger bis zu kein Fleischkonsum, die Wiederentdeckung des bewussten Fastens mit festen Fastenzeiten und das 24h Betreuung und Pflege zu Hause durch geschultes, osteuropäisches Personal PROMEDICA PLUS Schwäbisch Gmünd / Aalen / Ellwangen Hauptstr. 19 | 73571 Göggingen Tel. 07175 – 261 93 05 www.schwaebisch-gmuend.promedicaplus.de Bernd Müllmaier Hans-Tobler-Straße 1 73432 Aalen-Ebnat Telefon 0 73 67 / 24 04 Telefax 0 73 67 / 44 47 www.muellmaier-ebnat.de [email protected] Fliesen Abele FLIESENFACHGESCHÄFT FLIESENLEGERMEISTER Verkauf, liefern und verlegen von • Fliesen • Platten • Mosaik • Natursteine Ihr Partner für Alt- und Neubau Hüttenhöfe 2 – 73434 Aalen – Tel. 0 73 61/4 97 95 – www.fliesen-abele.de Josef Lipp GmbH & Co. KG Bahnhofstr. 119 73430 Aalen Telefon 07361 / 581-0 www.josef-lipp.de Sakral-Artikel Die UNITÀ DEI CRISTIANI wurde im Jahre 2001 gegründet. Erklärtes Ziel ist, die getrennten christlichen Kirchen in ihren Bemühungen um die Einheit in der Vielfalt zu unterstützen und alles zu tun, die Einheit der Christen in versöhnlicher Vielfalt zu fördern. Wir unterstützten viele Projekte in der Region, in Deutschland und auch weltweit, die sich mit der praktischen Umsetzung der Ökumene befassen, so auch „Ökumene aktuell“. Mehr Informationen über unsere Arbeit und einer Mitgliedschaft erfahren Sie auf unseren Internetseiten oder schreiben Sie uns einfach an. Wir freuen uns über jedes neue Mitglied. UNITÀ DEI CRISTIANI e.V. Otto-Leimer-Straße 2, 89165 Dietenheim/Iller Telefon 0 73 47/ 9 65 00 · Fax 0 73 47/ 9 65 01 90 E-Mail: [email protected] www.unita-dei-cristiani.com Eine große Auswahl an sakralen Artikeln finden Sie im in der Aalener City. Ansprechen dieses Themas in persönlichen Gesprächen im eigenen Umfeld. Rotzetter studierte Philosophie und Theologie in Solothurn, Bonn und Tübingen. Er war Präsident der Franziskanischen Akademie. Heute ist er eine der führenden Stimmen der christlichen Tierschutzbewegung und Präsident der AG „Kirche und Tiere“ der Schweiz. Er ist Mitbegründer des Instituts für Theologische Zoologie in Münster/Westfalen. Er ist ein weithin bekannter Fachmann für franziskanisch und biblisch geprägte Spiritualität und lebt im Kapuzinerkloster Fribourg, Schweiz. kg Tradition seit 1909 4 Spitalstraße 5 · Aalen · Tel. (0 73 61) 6 14 58 SCHULDEKANE INFORMIEREN 5 Oft gestellte Frage: Religionsunterricht ökomenisch? Es gibt ein Kooperationsmodell der Konfessionen „Ökumenischer Religionsuntericht gibt es nicht“, sagte auf Anfrage von „Ökumene aktuell“ Sigrid Sonneck, die katholische Schuldekanin für Gymnasien in Schwäbisch Gmünd. Sigrid Sonneck, kath. Schuldekanin für Gymnasien, Schwäbisch Gmünd „Die Schüler und Schülerinnen sollen in ihrer Kirche beheimatet sein und deshalb im Religionsunterricht konfessionell gebunden unterrichtet werden“, so die Schuldekanin. Es gibt allerdings ein Modell für eine konfessionelle Kooperation beim Religionsunterricht an Gymnasi- en, informierte Sigrid Sonneck. Halbjährlicher Wechsel Dieses Modell wurde am 1. März 2005 zwischen der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) und der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) vereinbart. Nach erfolgreicher Pilotphase wurde es am 1. August 2009 erneut bestätigt. In halbjährlichem bzw. jährlichem Wechsel nehmen die Schülerinnen und Schüler am Religionsunterricht der eigenen und dann der anderen Konfession teil Beteiligung mehrer Hochschulen Die evangelischen Landeskirchen von Baden und von Württemberg sowie die Diözesen Freiburg und Rottenburg-Stuttgart haben Wert auf eine fundierte Auswertung der ersten Erfahrungen gelegt. Sie gaben eine wissenschaftliche Auswertungsstufe unter Beteiligung mehrer Hochschulen in Auftrag. Diese kommt zu dem Schluss, dass gemischte Schülergruppen von einem konfessionell profilierten, aber kooperativen Unterricht deutlich profitieren. Gegenseitige Bereicherung als Vorteil Sie bereichern sich gegenseitig, indem sie einander über ihre Kirche und ihre Traditionen informieren, sich gegenseitig befragen und Unbekanntes entdecken. So setzen sie sich stets auch mit ihrer eigenen religiösen Bindung auf neue Weise auseinander und entwickeln persönliche Fragestellungen. Kongrete Realisierung des neuen Modells „Dieses von den jeweiligen Schulen in der konkreten Realisierung erstellte Modell hat sich sehr bewährt und ist beliebt“, bestätigte Sigrid Sonneck. Die einzelne Umsetzung muss vom Schuldekanat gebilligt und von der Diözese abgesegnet werden. Das Curriculum, also der Bildungsplan mit den Unterrichtseinheiten, ist auf zwei Jahre beschränkt und wird an der jeweiligen Schule von den beteiligten Lehrkräften erstellt. Darin kommen evangelische wie katholische Inhalte in gleicher Gewichtung zum Zuge. Die Praxis in 50 Gymnasien Sigrid Sonnneck, die in ihrem Schuldekanat Einblick in knapp 50 Gymnasien hat, weiß von sieben Gymnasien in Schwäbisch Gmünd, Gaildorf, Crailsheim, Gerabronn, Ebersbach an der Fils, Göppingen, und Lorch, die sich vorwiegend in den Klassen 5 und 6 auf die konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht eingelassen haben. In Aalen und Ellwangen ist dies nicht der Fall. Anpassung an die Jahrgangsstufen „Der entscheidende Punkt ist: Das Modell ist ökumenisch grundgelegt, aber kein ökumenischer Religi- Mit Gott erwachsen werden Religionsunterricht ist mehr als Ethik Kinder haben ein Recht auf Religion – sie haben ein Recht darauf, mit Gott bekannt gemacht zu werden. Dafür braucht es den Religionsunterricht. Wenn der Glaube das Leben der Familie mit prägt, bekommt das Kind schon von den Eltern eine Einführung in dieses Glaubensleben. Aber selbst wenn bei seinen Eltern davon nichts vorkommt, bleibt immer noch die Prägung der Gesellschaft durch Kirchen, Wegkreuze, religiöse Formen und Festtage. Einem Kind diesen Lebensbereich vorzuenthalten wäre genauso unverantwortlich, wie ihm jede Musik oder jede sportliche Betätigung, jedes Malen von Bildern oder Erzählen von Geschichten wegzunehmen oder zu verbieten. Kinder, deren Eltern weniger an Religion weitergeben können, brauchen deshalb dafür den Religionsunterricht. Am weltlichen Recht festgemacht Sogar im weltlichen Recht lässt sich das festmachen: Kinder haben ein Recht auf Religion – sie haben ein Recht darauf, mit Gott bekannt gemacht zu werden. In Art. 14 der Kinderrechtskonvention garantieren die Vertragsstaaten – darunter auch Deutsch- entscheidet, ob er weiter land – die Religionsfrei- Handball oder ob sie weiter heit. Dazu gehören die Klavier spielen möchte. Rechte und Pflichten der Glaubenserziehung im Eltern, das Kind bei der Elternhaus Ausübung der Religionsfreiheit zu leiten, freilich in Im Religionsunterricht begegnen unsere Kinder genau solchen Menschen – entweder in Ergänzung zur Glaubenserziehung im Elternhaus bzw. der weiteren Familie oder stellvertretend für Mütter und Väter, die im Glaubensbereich ihren Kindern nichts bieten können oder wollen. Gerade der von den Kirchen verantwortete Unterricht, der ein klares Profil zeigt und in ganz bestimmte Traditionen einführt, schult Dr. Harry Jungbauer, das Wahrnehmungsvermöevang. Schuldekan für die gen und das SprachvermöKirchenbezirke Aalen und gen der Kinder enorm. Wird da spannend von GotSchwäbisch Gmünd tes Handeln durch Mose ereiner seiner Entwicklung zählt, werden einprägsame entsprechenden Weise. Die Lieder von Jesus gesungen positive Religionsfreiheit, und die wichtigen Glaunach der jeder Mensch das benseinsichten von Paulus Recht hat, sich einer Reli- (im islamischen Unterricht gionsgemeinschaft anzu- von Mohammed) anschauschließen, seine Religion lich vermittelt: dann sind durch Feiern, Feste und die Kinder mit Freude und Handlungen seiner Glau- Interesse dabei. Sie finden bensgemeinschaft auch öf- in Ritualen, im Anzünden fentlich zu zeigen: all das der Kerze und im Gebet muss dem Kind erst mög- Ausdrucksformen für ihren lich gemacht werden, bevor Dank und ihre Klage, für es dann selbst entscheidet, ihre Sehnsüchte, ihre Bitob es erwachsen das alles ten und Fürbitten. fortführen will – so, wie der Sie können ihre Fragen oder die Jugendliche dann stellen zu den ihnen frem- den alten Glaubenssätzen und bekommen diese Fragen (hoffentlich) verständlich beantwortet. Sie können prüfen, was es für ihr Leben bedeuten kann, eine Kraft des Heiligen Geistes zu empfinden, zur Gemeinschaft der Kirche zu gehören, zu vergeben und eigene Fehler vergeben zu bekommen oder ein neues, ewiges Leben jenseits des Todes zu erhoffen. Wie sollen sie das für ihr Leben überlegen können, wenn es ihnen niemand einsehbar vorlegt und vorlebt? Kinder haben ein Recht auf Religion Ethik ohne Glaube ist zwar möglich, kann aber letztlich nicht wirklich begründet werden. So leistet der Religionsunterricht auch viel für die ethische Erziehung. Trotzdem: Religionsunterricht ist mehr als Ethik. Er zeigt vielmehr, wie der Glaube Halt und Geborgenheit geben kann. Kinder haben ein Recht auf Religion und damit auch auf Religionsunterricht. Mein weltweit geschätzter religionspädagogischer Lehrer Karl-Ernst Nipkow, der vor einem Jahr verstorben ist, hat es so formuliert: Sie sollen mit Gott erwachsen werden. Dr. Harry Jungbauer onsuntericht als solcher“, argumentierte die Schuldekanin. Etwas anders sieht der Fall in den beiden Jahrgangsstufen vor dem Abitur aus, in dem die Jugendlichen schon stärker gefestigt sind. Wer sich hier intensiver mit Religion auseinandersetzen will und das Fach als Kernfach mit vier Wochenstunden wählt, wird sich in einem konfessionell gemischten Kurs wiederfinden. „Dies wird zum Beispiel in St. Gertrudis in Ellwangen praktiziert“, berichtet Sonneck. Ungetaufte Schüler können teilnehmen Daran können auch ungetaufte Schüler/innen oder Moslems teilnehmen. Schließlich gibt es noch das „Gastrecht“. Die beiden großen Kirchen haben sich darauf geeinigt, um Schülerinnen und Schülern auch in solchen Gegenden die Teilnahme am Religionsunterricht zu ermöglichen, wo ihre Konfession stark unterrepräsentiert ist. Damit habe man sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Schuldekanin meint, dies könne in der Zukunft eine wachsende Bedeutung erlangen, da der Anteil der aus konfessionell gebundenen Familien stammenden Jugendlichen stetig abnehme. Abmeldequoten nur sehr gering Die Abmeldequote für den Religionsunterricht sei übrigens an den meisten Schulen bisher sehr gering. Die Schüler/innen fänden den Religionsunterricht interessant, auch wenn sein offizielles Image nicht unbedingt als „cool“ gelte. Im Spannungsfeld der Konfessionen biete sich oft mehr Diskussion als im eher neutralen Fach Ethik. Im Bildungsplan sei Ethik als Ersatzfach vorgesehen. „Das ist in Ordnung“, sagt Sigrid Sonneck. Aber der Religionsunterricht biete nicht nur die Möglichkeit, den eigenen Glauben kennen und schätzen zu lernen. Er rege auch zum Verständnis von Religion und Religionen überhaupt an. (jm) Baptisten: ein generationsübergreifendes Projekt Auf Schatzsuche… In der Baptistengemeinde in Aalen äußerten Mitglieder in einem Gesprächsforum „Gemeinde im Gespräch“ den Wunsch nach einem überschaubaren und modernen Lehrprojekt. Neben den Sonntagspredigten und den Bibelarbeiten in den Hauskreisen wollte man Einheiten, in denen Themen der Bibel durch Referate kompetent vorbereitet und im Plenum besprochen werden können, um so ein gemeinsames Lernen zu ermöglichen. In Begleitung der Pastoren sollten begabte und interessierte Mitglieder der Gemeinde und insbesondere junge Menschen es wagen dürfen, ihre Lehrfähigkeiten auszuprobieren. Mit dem Titel: „Auf Schatzsuche gehen… gemeinsam die Schätze der Bibel heben“, kam so ein Programm für sieben Montagabende zustande. The- men waren: „Gerecht aus Glauben“, „Warum lässt Gott Leid zu?“, „Wahrheit und Gnade“, „Die Macht des Gebets“, „Wie gehe ich mit Geld um?“, „Vergeben Ja oder Nein“ und „Wir reden über Sex“. Die Abende wurden von der Gemeinde gut besucht, die Referate wurden mit Zustimmung und Applaus gewürdigt und die Gespräche und Diskussionen vertieften das Wissen und wurden als Förderung des gemeinsam gelebten Glaubens erlebt. Besonders hervorgehoben wurde, dass das Ziel erreicht wurde, in einer ermutigenden Atmosphäre generationsübergreifend miteinander über biblische Werte ins Gespräch zu kommen. Die Gemeinde wird diese „Schatzsuche“ fortsetzen und ermutigt Mitchristen zu zeitgemäßen Bibelgesprächen mit Jung und Alt. mh Auf Schatzsuche gehen…. Generationsübergreifend die Bibel entdecken 6 VOM LEBENSWEG ZUM KIRCHENTAG Neuer Zugang zur Spiritualität in Schwäbisch Gmünd Der „LebensWeg“ zwischen St. Salvator und Schönblick In einem ökumenischen Arbeitskreis wurde in mehrjähriger Zusammenarbeit – Beginn 2009, Fertigstellung 2014 – ein innovatives Konzept eines Meditationswegs erarbeitet. Menschen unterschiedlichen Alters und verschiedener Lebenserfahrung sollen angesprochen werden, sich mit elementaren eines bereits geschaffenen und breit angenommenen meditativen Wegs (‚weiterweg‘ in Rotenhar bei Gaildorf), zurückgreifen. Seine Kunstwerke verstehen sich als Zeigewerk-Visualisierungen. Über die Betrachtung des Kunstobjekts, das visuelle und geistige Angesprochen-Werden hinaus, geht es jeweils um ein ak- Die offenen „Türen der Tugenden“ – eine Station auf dem Lebensweg. Fragen des Lebens und des Glaubens auseinanderzusetzen. Die Eröffnung stand im Zusammenhang der Landesgartenschau, ist nun aber für die Stadt und Umgebung ein bleibendes und von einem Arbeitskreis betreutes Langzeitangebot, das sich ergänzend in die in der Region bekannten „Glaubenswege“ einfügt. In dem beschaulichen Erholungswald des Taubentals, der allein schon Ruhe ausstrahlt, verbindet der neue Skulpturenpfad den traditionell katholischen St. Salvator mit dem evangelischen Ferien- und Kongress-Zentrum Schönblick. Der Weg ist sowohl von der Höhe aus nach unten ins Remstal als auch von unten bergwärts nach oben zu begehen (ca. 2,5 km). Der Wanderer und Pilger begegnet auf diesem Weg sieben eindrucksvollen Großinstallationen, die verschiedene Sichtweisen auf das Leben eröffnen sollen: „Erschaffenes Leben“, „Erlöstes Leben“, „Erfülltes Leben“, Gereiftes Leben“, „Befreites Leben“, „Liebenswertes Leben“ und „Ewiges Leben“. Die Herausforderung an den Künstler und an die Arbeitsgruppe war es, die Themen in konkret erfahrbare Skulpturen umzusetzen und für die einzelnen Stationen nur minimale Interpretationshilfen als Texte beizufügen. Die Zusammenarbeit mit dem Künstler Martin Burchard aus Tübingen erwies sich als sehr fruchtbar. Burchard konnte auf Erfahrungen mit Kunst im öffentlichen Raum und einschlägige Referenzobjekte, nicht zuletzt auf die Realisierung tives-sinnenhaftes-körperliches sich Einlassen und ganzheitliches Erfahren. Der Besucher soll in das Kunstwerk gleichsam mit allen Sinnen eintreten und dann die bei ihm hervorgerufene persönliche Resonanz spüren. Die jeder Station beigegebenen Texttafeln sollen noch zu einer Vertiefung beitragen. Das Textangebot entstammt drei Bereichen: Bibel, Theologie, und Weltliteratur und ist offen für eine individuelle Auswahl. Ein Begleitheft steht ebenfalls zur Verfügung. Durchgängig ist die dezidiert christliche Botschaft und Deutung des Lebenssinns, jedoch ohne missionarischen Eifer. Nur kursorisch können 3 ausgewählte Stationen beschrieben werden - man muss sie pilgernd erwandern und erfahren. Hier kann nur eine Motivation hervorgerufen werden, den LebensWeg selber aufzusuchen! Wird der Weg von unten (Salvator-Seite) begangen, so begegnet der stille Wanderer zuerst der Station „Erschaffenes Lebern“: Er betritt ein Oktogon mit 7 transparenten Glasstelen, auf denen Kinder das Schöpfungswerk Gottes nach dem biblischen Bericht der Genesis dargestellt haben. Kinder können die Schöpfung mit ihren offenen Augen noch als Wunder empfinden. Auch die Besucher können ihren Blick hier neu öffnen. Wenn sie dann die Texte meditieren, tauchen sie selber neu in die Schöpfungswirklichkeit ein: „Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war gut“ (Die Bibel, Genesis 1,31); „Geschaffen hast Du uns zu Dir, und ruhelos ist unser Herz, bis es seine Ruhe hat in Dir“ (Augustinus); „O Erde, Erde, Stern aller Sterne durchzogen von den Spuren des Heimwehs, die Gott begann“ (Nelly Sachs). Eine zweite Station: „Erfülltes Leben“. Wir werden vor bunte Türen gestellt. Sie stehen uns offen. Gehen wir hindurch. Erst beim absteigenden Durchgang schlüsselt sich am Türrahmen geschrieben auf, was Erfüllung heißen kann: Gelassenheit, Zufriedenheit, Achtsamkeit… , innere Haltungen und Tugenden also, die das Leben reich machen. „Denn nichts Endliches, nicht die ganze Welt kann eine Menschenseele befriedigen, in der das Bedürfnis nach dem Ewigen sich regt.“ (Sören Kierkegaard). Die Station „Ewiges Leben“ bildet die Mitte des Meditationswegs. Dass auch hier eine Zeige-Visualisierungs-Installation gelungen ist, ist besonders überraschend und eindrucksvoll. Der Blick wird gleichsam nach oben gezogen! Aber die Türen bleiben unten erdhaft verankert. Ewiges Leben ist nicht nur in einem Jenseits zu erwarten, es ist Zusage und Hoffnung schon in der Gegenwart. „Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein, denn das Erste ist vergangen.“ (Die Bibel, Offenbarung des Johannes 21,4). Die Vegetation des Frühlings, der sommerliche, lichte Wald des Taubentals oder auch eine herbstliche Naturkulisse könnten zusätzlich dazu beitragen, dass der LebensWeg in unserer zunehmend säkularisierten und oft mit Lärm erfüllten Welt einen neuen Zugang zu Spiritualität eröffnet, der nicht nur auf gemeinsame christliche Fundamente verweist und diese erlebbar macht, sondern auch gemeinsamen menschlichen Bedürfnissen entspricht. Hildegard Kasper Kirchentag in Stuttgart vom 3. bis 7. Juni 2015 Starke Beteiligung der Ostalb Pfarrer Ulrich Marstaller, Bezirksbeauftragter für den Kirchentag, im Gespräch mit Pfarrer Bernhard Richter über die Kirchentagslosung und die aktuellen Planungen. Wie wirkt die Losung des Stuttgarter Kirchentags auf Sie persönlich? Ulrich Marstaller: „Damit wir klug werden“ ist eine Losung, die vielleicht im ersten Augenblick irritiert. Was bedeutet „klug“ werden? Wie wird man’s? Was ist „kluges“ Handeln? In der wörtlichen Übersetzung des Kirchentages heißt es: Unsere Tage zu zählen, das lehre uns, damit wir ein weises Herz erlangen. Das weise Herz ist klug genug, die Endlichkeit des Lebens nicht zu verdrängen. Dies betonte auch Prälatin Gabriele Wulz bei ihrer Predigt beim Regionalgottesdienst am Kirchentagssonntag in der Aalener Stadtkirche. Was alles erwartet die Besucher vom 03. – 07. Juni in Stuttgart ? Ulrich Marstaller: Alle Beteiligten freuen sich auf ein buntes Fest des Glaubens. Über 100.000 Gäste, über 2.000 Veranstaltungen, über 50.000 Übernachtende in Privat- und Gemeinschaftsquartieren, fünf Tage diskutieren, singen, beten und feiern. Das alles ist Kirchentag. Wie wird die Eröffnung am Mittwochabend sein ? Ulrich Marstaller: Los geht es in der Innenstadt mit mehreren Eröffnungsgottesdiensten und dem anschließenden Abend der Begegnung. In der gesamten Stuttgarter Innenstadt erwartet die Gäste schwäbische Gastfreundschaft. „Guck gscheid no“ was Kirchengemeinden, Vereine sowie Initiativen aus den sieben Regionen der württembergischen und badischen Landeskirche mit nach Stuttgart bringen. Sind auch Gruppen aus unserer Region dabei ? Ulrich Marstaller: Selbstverständlich. Unter dem Motto: von der Ostalb verwöhnt, werden die Besucher des Abends der Begegnung mit kulinarischen Köstlichkeiten erfreut. Aus unserem Aalener Dekanat sind es Stände und Aktionen aus Essingen, Unterrombach, Lauterburg, Oberkochen und Unterkochen, Aalen, Walxhein, Schweindorf, Kirchheim und weiteren Kirchengemeinden aus dem Ries. Im Mittelpunkt steht der 21 Meter lange Ostalbtisch und wir laden ein zum Feiern und Beten auf dem oberen Teil der Königstraße. Mit einem Klang des Südens um 22.00 Uhr werden die Besucherinnen und Besucher dann mit typischen kirchlichen und weltlichen Liedern im „Schwabenländle“ begrüßt. Zum Abendgebet um 22.30 Uhr treffen sich dann alle Besucher vor den neun Bühnen in der Stuttgarter Innenstadt und alles erstrahlt im L i c h t e rmeer von tausenden von Kerzen. Wie geht es dann in den nächsten Tagen weiter ? Ulrich Marstaller: Von Donnerstag bis Samstag beginnen die Tage nach den Morgengebeten mit Bibelarbeiten an verschiedenen Orten und thematischem und kulturellem Programm. Weiter gibt es den Markt der Möglichkeiten im Neckar Park und die speziellen Zentren für Jugendliche und Kinder. Die Abende gehören vor allem Konzerten – großen unter freiem Himmel und kleineren in Kirchen und Hallen. Am Freitagabend wird dann in allen Gemeinden das Feierabendmahl gefeiert. Der Kirchentag wird sich räumlich in zwei zentralen Gebieten abspielen. Die Stuttgarter Innenstadt und der Bad Cannstatter Neckar Park bilden die beiden großen Veranstaltungszentren. Nach drei vollen Tagen geht der Kirchentag am Sonntagvormittag mit einem zentralen Schlussgottesdienst mit Abendmahl auf dem Cannstatter Wasen zu Ende. br Alle Informationen rund um den Kirchentag erhalten sie unter www.kirchentag.de. Konfirmanden und Firmlinge an Stationen des Leidens Ökumenischer Jugendkreuzweg Der Ökumenische Jugendkreuzweg hat in diesem Jahr in Aalen eine neue Form gefunden. Firmlinge und Konfirmanden machten sich auf den Weg durch Aalen, um Stationen des Leidens bewusst wahrzunehmen. Über 70 Jugendliche besuchten den Waldfriedhof, das Ostalbklinikum, das Jobcenter und das Mahnmal auf der Schillerhöhe. An jeder Station wurde ein Bibeltext gelesen, ein Lied gesungen und ein paar Gedanken zum jeweiligen Ort vorgetragen. An der ersten Stationen auf dem Aalener Waldfriedhof ging es um ein Bibelwort aus Prediger 3: Alles hat seine Zeit. Pfarrer Bernhard Richter betonte, dass an keinem anderen Ort uns Menschen die Vergänglichkeit und die Begrenztheit unseres Lebens so deutlich bewusst werde wie auf einem Friedhof. Doch gerade an diesem Ort dürfe man sich daran erinnern, dass Tod und Sterben nicht das Ende sind, son- dern Ostern auf Karfreitag folgt und die Kraft der Auferstehung letztlich den Sieg über den Tod erwirkt hat. Am Ostalbklinikum ging es um die Heilungsgeschichte aus Markus 5, 21-34. Martin Kronberger sprach von ganz unterschiedlichen Gefühlen und Verbindungen, die Menschen mit einem Krankenhaus verknüpfen, also Schmerz, Leid, Einsamkeit, Hoffnung, auch der Glaube an die „Götter in Weiß“, Zweifel, ob man wieder gesund werde, aber auch Hoffnung, dass Genesung möglich sei. Der nächste Halt war das Jobcenter in der Hopfenstraße, wo Pastoralassistent Sven Koeder auf den Psalm 23 einging, den Psalm vom guten Hirten. Koeder stellte die Frage, ob nur jemand was ist und gilt, wenn er oder sie eine Arbeit hat. Leben ist nicht immer einfach, es kann sein, dass ich keine Arbeit finde. Bin ich dann nichts mehr wert und warum nicht? Kann nicht gerade Gott als guter Hirte mich durch Zeiten der Arbeitslosigkeit hindurchführen, mich stärken und ermutigen? Der Ökumenische Kreuzweg der Jugend endete mit einer Meditation von Pfarrer Marco Frey am Mahnmal auf der Schillerhöhe. Dort sind alle Aalener Bürger mit Namen genannt, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind, und die in den Kriegswirren schwere Leidenstage haben erleiden müssen. Die Glocken der Markuskirche in unmittelbarer Nähe läuteten zum Gedenken und allen Teilnehmern wurde das großes Geschenk des Friedens für das eigene Leben und für die Zukunft der Welt bewusst. br DIALOG MIT ISLAM UND ISRAEL Nach den Anschlägen auf das World Trade Center war es in der Debatte über den Islam etwas ruhiger geworden. Aber nach den Gräueltaten von Salafisten und IS-Terroristen, nach dem Massaker in der Pariser Redaktion in der Satirezeitschrift „Charlie Hebdo“ und den Terrordrohungen in Brüssel und Kopenhagen hat sich die Debatte verschärft und bei einigen ist der „Islam“ zu einem Feindbild geworden. In den Medien überschlagen sich Begriffe wie Islam, Islamismus, Islamisten, Muslime, Sunniten. Schiiten, Huthis, Dschihadisten, Al Kaida, Boko Haram, Salafisten, Taliban, IS, Hassprediger, die alle im Namen des Islam handeln wollen und sich auf den Koran berufen. Darf man, ja muss man sprachlich und inhaltlich unterscheiden? In Leserbriefen in Aalener Zeitungen wird auf einzelne Suren des Korans hingewiesen, die Gewalt rechtfertigen. Der Christlich-Islamische Dialogkreis (CID) macht weiter in seinem Tun und ist mit Dr. Jürgen Wasella von der VHS Aalen der Ansicht, dass 99 Prozent der Muslime friedliebende Menschen sind. Die Muslime im CID müssen damit leben, sich dauernd rechtfertigen zu sollen. Den Christen im CID wir vorgeworfen, Weichspüler zu sein und vor lauter Toleranz den eigenen Standpunkt zu verlieren. Im CID fanden und finden viele Veranstaltungen zur Die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland vor 50 Jahren war ein außergewöhnlicher Schritt. Die Initiative ging vom ersten israelischen Premierminister David Ben Gurion aus. Er traf sich im Frühjahr 1960 das erste Mal mit Konrad Adenauer in einem New Yorker Hotel. Die beiden Politiker beschlossen daraufhin eine weitere Zusammenarbeit. Ben Gurion sagte später: „Ich habe mich gefreut, Bundeskanzler Adenauer kennenzulernen. Mein Volk vermag die Vergangenheit nicht zu vergessen. Aber wir erinnern uns der Vergangenheit nicht, um darüber zu brüten, sondern um dafür zu sorgen, dass es sich niemals wiederholen wird.“ Am 12. Mai 1965 nahmen schließlich Israel und die Bundesrepublik Deutschland offizielle diplomatische Beziehungen auf. 1975 reiste Ministerpräsident Rabin als erster israelischer Regierungschef nach Deutschland. 1985 unternahm Richard von Weizäcker als erstes deutsches Staatsoberhaupt den Ge- 7 Macht der Christlich-Islamische Dialog noch einen Sinn? Der Dialogkreis in schwierigen Zeiten Auslegung des Korans und für Muslime, die mehr Thema „Wie lege ich die turisten und Journalisten, der Bibel statt, wobei Ge- übers Christentum erfah- Bibel aus“. Ende Oktober zwei Polizisten und vier jümeinsamkeiten, aber auch ren wollen, wie auch für besuchten Mitglieder des dische Mitbürger. Die BeUnterschiede festgestellt Christen, die zusammen CID gemeinsam die Syna- troffenheit unter Christen wie Muslimen weltweit und werden, mit denen man mit Muslimen ihr eigenes goge in Ulm. gut leben kann. Gemein- Gottesbild bedenken woll- Die Teilnehmer waren be- auch in Aalen war groß. sam ist, dass man einzelne ten. Die Fatih-Moschee eindruckt von den strengen Die Sprecher der DitibVerse nicht aus dem Zu- spendete zum Ende des Regeln der orthodoxen jü- Moschee, Muammer Ersammenhang reißen darf, Ramadan Lebensmittelpa- dischen Gemeinde in Ulm, mis, und der Fatih-Mosondern immer im (auch kete für die Bedürftigen in der Autofahren am Sab- schee, Hüseiyin Kiziltepe, historischen) Kontext se- der Aalener Tafel in der bat nicht erlaubt ist. Auf verurteilten den grauhen muss. Genau das tun Bahnhofstraße. Zum sel- Einladung des Vereins samen Angriff auf das Schärfste. Mitte a b e r Januar gab es ein sowohl erfreuliches Erchristlieignis in Aalen che wie für das christislamislich-muslimische tische M i t e i n a n d e r. FundaMuammer Ermentalismis und Murat ten. Göl, VorsitzenIn Aalen der der Türkigab es schen Gemein2014 und de konnten zur 2015 vieEröffnung des le Veranmuslimischen staltungen zum Davidstern, Kreuz und Halbmond zieren die Friedenskerze, gestaltet von Odilia Sproll. G e b e t s r a u m s im c h r i s t - Sie ist das Geschenk der christlichen Kirchengemeinden und der islamischen DITIB- (Mescit) Ostalbklinikum lich-isla- Gemeinde an OB und Landrat. (Fotos: Oliver Giers) neben den Demischen und interreligiösen Dialog ben Anlass feierten Anfang Aakademie und des evan- kanen Ralf Drescher und und Miteinander. Im Juni Oktober zahlreiche Men- gelischen Pfarramts Unter- Dr. Pius Angstenberger, Religionsbeauftrag2014 hielt Dr. Abdelmalek schen im interkulturellen kochen-Ebnat feierten im den vom Zentrum für islami- Garten im Hirschbach mit Dezember 2014 Christen ten Yusuf Kirbiyik für die sche Theologie an der Uni- Pfarrer Uwe Quast und und Muslime gemeinsam Ditib- und Fatih-Moschee versität Tübingen in der Pastoralreferent Wolfgang das „Noah-Fest“ (Aschu- und zahlreichen VertreVHS Aalen einen Vortrag Fimpel ein Interkulturelles ra) im Albert-Schweizer- tern aus der Politik begrüHaus, wobei nach Tradi- ßen. Alle Redner werteüber „Islamische Gottes- Erntedankfest. tion die Aschura-Suppe ten Raum und Festakt als Anhand der beiden unbilder“. Schöp- („Noahs Pudding“) kre- Symbol des Friedens und Ebenfalls im Juni 2014 terschiedlichen der Toleranz. sprachen Pfarrer Uwe fungsberichten in der Bi- denzt wurde. Quast und Pastoralreferent bel sprach Mitte Oktober Das Jahr 2015 begann mit Am 21. Januar 2015 kamen Tobias Obele über „Bedeu- Pfarrer Manfred Metzger einem Schock: Am 07.01. mehrere hundert MenTerroristen, schen zu der Kundgebung tung und Brauchtum von vor Christen und Musli- ermordeten Ostern und Pfingsten im men im Albert-Schweitzer- die sich auf den Koran be- für Toleranz und Freiheit Christentum“. Ein Abend Haus in Unterkochen zum riefen, in Paris elf Karika- der Stadt Aalen auf den 50 Jahre Diplomatische Beziehungen Israel - Deutschland Israeltag in Aalen am 13. Mai 2015 genbesuch in Israel. Im Jahr 2008 wurden schließlich die deutsch-israelischen Regierungskonsultationen ins Leben gerufen, die seither jährlich stattfinden. Aus Anlass des diesjährigen Jubiläumsjahrs finden dazu Feierlichkeiten in beiden Ländern statt. Eine eigens dafür eingerichtete Homepage informiert mit Berichten und Veranstaltungshinweisen (www.de50il.org). Dieses Ereignis macht deutlich, dass Versöhnung zu einem friedlichen Miteinander von Menschen und Völkern führen kann. Aus dem Abgrund der Verbrechen des Nationalsozialismus ist eine vorbildliche Freundschaft zwischen zwei Ländern entstanden. Freundschaft zwischen Deutschland und Israel schen Israel wahr?“ Eine aktuelle Umfrage der Konrad Adenauer Stiftung in Israel vom Dezember 2014 hat ergeben, dass die Mehrheit der Israelis ein positives Deutschlandbild hat. 68 Prozent der Befragten äußerten sich, dass sie eine positive oder sehr positive Haltung zu Deutschland hätten. Im Jahr 2014 kamen 196.000 Touristen aus Deutschland nach Israel. Die deutschen Tourismuszahlen liegen somit an vierter Stelle nach den USA, Russland und Frankreich. Jerusalem blieb 2014 das beliebteste Reiseziel vor Tel Aviv und dem Toten Meer. Aber auch viele Israelis entdecken zunehmend Deutschland. Hier ist für viele Israelis die Stadt Berlin der Renner. ses Jahr an dieses Jubiläum an. In ca. 50 Städten in Deutschland wird der Israeltag um den 12. Mai herum gefeiert. Durchgeführt wird der Israeltag von jüdischen Gemeinden und Organisationen, aber auch von christlichen Israelfreunden. In Aalen wird der Israeltag seit mehreren Jahren von der AAC (Arbeitsgemeinschaft Aalener Christen) ausgerichtet. 2015 findet er am Mittwoch, 13. Mai, in der Martinskirche in Aalen statt. Ab 18.30 Uhr können bei einem Israelbazar Falafel gekostet und israelische Produkte erworben werden. Um 19.30 Uhr spricht Heribert Schmitz, Oberas- Israel live in Aalen – Vor einer ersten Begegdas besondere Event nung von Deutschen mit Israelis bewegt viele die Frage: „Wie sehen die Israelis Die seit über zehn Jahren heute die Deutschen?“ und in Deutschland stattfinden„Wie nehmen die Deut- den Israeltage knüpfen die- Die Knesset in Jerusalem – Sitz des israelischen Parlaments. Marktplatz, an der neben Landrat Klaus Pavel, OB Thilo Rentschler und den christlichen Dekanen auch der Aalener Imam Mursel Gökdere teilnahm. Er verurteilte die Anschläge von Paris und in anderen Ländern aufs Schärfste. „Das ist nicht der Islam“, denn der stelle Liebe, Toleranz, Frieden und ein gutes Miteinander in den Mittelpunkt. Anfang Februar diskutierte der Ökumenische Männerkreis Peter und Paul über „Was bringt der Christlich-Islamische Dialog zwischen Paris und Dresden?“. Dabei wurde ein „Kuscheldialog“ kritisiert, der das Trennende links liegen lässt. Im Februar und März hielt Pfarrer Manfred Metzger für die Ev. Erwachsenenbildung Unterkochen und den CID eine Vortragsreihe über den „Islam“, bei der es zwischen Christen und Muslimen zu fruchtbaren Gesprächen kam, bei denen auch Unterschiede herausgestellt wurden. Für 2015 plant der CID noch einen Vortrag über „Wie lege ich den Koran aus“ und voraussichtlich im Juli einen Friedensmarsch von der Stadtkirche über St. Maria, Fatih-Moschee zur Ditib-Moschee unter dem Motto „Christen und Muslime beten für den Frieden“. Anfang Mai besucht der CID das Zentrum für Islamische Theologie und das Institut für ökumenische und interreligiöse Forschung in Tübingen. ju bach, zum Thema „Vom Osmanischen Reich zu Israel“. Dieser geschichtliche Vortrag wird Hintergründe aufzeigen, die das heutige Israel bis in die Gegenwart hinein prägen. Diese Fakten sind auch wichtig zum tieferen Verständnis des Nahostkonflikts. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, es wird um eine Spende für den Jüdischen Nationalfonds JNFKKL gebeten. Werner Dombacher 8 ANZEIGEN Kaufe in BAR PKW, alle LKW/Busse/ROTE PLAKETTE Rost – km – TÜV – Unfall und Fabrikat egal. Ein Anruf lohnt sich. 0 73 61/6 66 55 Hygiene-Service B. Rapf Mantelhofer Weg 23 73431 Aalen Tel. 0 73 61 / 4 22 04 Fax 0 73 61 / 4 15 41 RMS Reisebüro GmbH Klaus Katruff Schlosserstr. 10, 73433 aalen t. (0 73 61) 52 68 91 / (01 75) 1 00 24 98 Mehr Spielfreude schönherr mit einem schönen Markenklavier aus unserer Klavier-Galerie • Verkaufsberatung durch den Klavierbaumeister DiE MalErWErkSTaTT 24-Stunden Seniorenbetreuung und pflege – eine gute Alternative zum Altenheim! polnische pflegerinnen mit deutschkenntnissen, erfahrung und Herz! Kein Vermittlungshonorar. Golden Care Johann-Strauss-Weg 10 89134 Blaustein Tel. 0 73 04/8 00 28 68 Mobil: 01 52.56 50 89 62 www.golden-care-pflege.de e-Mail: [email protected] Zu Hause in den besten Händen! 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