Wirtschaft als eigenständiges Schulfach - IHK Hochrhein

im SÜDWESTEN
Jobmotor 2014
Viele Stellen und gute Konzepte:
Sieben Unternehmen geehrt
Einzelhandel
Leichte Umsatzzuwächse 2014,
Optimismus fürs laufende Jahr
Industrie- und Handelskammern
Hochrhein-Bodensee
Schwarzwald-Baar-Heuberg
Südlicher Oberrhein
Orientierung bei der Berufswahl
Wirtschaft als
eigenständiges
Schulfach
Mai 2015
W RTSCHAFT
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser
M
it der Bildungsplanreform soll das Fach „Wirtschaft,
Berufs- und Studienorientierung“ zum Schuljahr
2016/17 an weiterführenden allgemeinbildenden
Schulen im Land eingeführt werden. Das ist ein Fortschritt aus
Sicht der Wirtschaft. Die IHKs fordern seit Jahren einen höheren Stellenwert ökonomischer Inhalte in der Schule. Mit dem
Stand der Dinge befasst sich unser Titelthema dieser Ausgabe (Seite 6).
Zur Orientierung Jugendlicher in Gesellschaft
und Wirtschaft kann man aber auch ganz individuell beitragen: Dies tut der Metzgermeister und Partyservice-Unternehmer Joachim
Lederer aus Weil am Rhein. Seit vielen Jahren
bietet er jungen Leuten, die Probleme haben,
eine Berufsausbildung an, unterstützt sie
beim Fußfassen im Leben und verhilft ihnen
zu einem Arbeitsplatz. Lederer ist unser „Kopf
des Monats“ auf Seite 12.
Der Weiler Unternehmer ist mit seiner Initiative auch einer der Gewinner des diesUlrich Plankenhorn
jährigen „Jobmotors“. Diesen Preis haben
Leitender Redakteur
zum neunten Mal die Badische Zeitung, die
Handwerkskammer Freiburg, der Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden
(WVIB) und die drei IHKs im Südwesten vergeben. Sieben Unternehmen gewannen ihn. Nicht nur für das Schaffen möglichst
vieler Arbeitsplätze, wie in den ersten Jahren des Preises, sondern auch für pfiffige Konzepte, wie man Arbeitnehmer gewinnt
und hält, wurden sie ausgezeichnet (Seite 34).
Ihren Umsatz leicht gesteigert haben vergangenes Jahr die Einzelhändler im Südwesten. Für das laufende Jahr sind sie überwiegend optimistisch. In den einzelnen Branchen und Regionen
sieht die Entwicklung allerdings unterschiedlich aus, wie die
Vertreter des Handelsverbands Südbaden kürzlich berichteten
(Seite 50).
Viel Spaß beim Lesen.
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
1
Bild: Thomas Kunz
INHALT
MAI
4
PANORAMA
6
TITEL
Neues Schulfach Wirtschaft
11
LEUTE
Patrick Kraemer
Simon Hübner
Arne Raap-Mehl/Alfred Schwär
Horst Rettich/Helmut Weisser/
Thorsten Rettich
12
Kopf des Monats:
Joachim Lederer
Zurrgurte aus Engen
16
Gründer:
Annette Meier & Stefan Wiegand
Alles sicher
17
Festgezurrt, damit nichts
rutscht: In unserer Rubrik
„Aus dem Südwesten“ stellen
wir diesmal Sicherungsgurte
vor, die Allsafe Jungfalk in
Engen fertigt.
REGIO REPORT
Neues aus dem IHK-Bezirk
34 Jobmotor: Die Sieger für 2014
Leaserad,
35 Riesterer Retail Solutions,
Pimicos
36 Grieshaber Logistics,
Spiegelhalter Holzleisten
37 SBS Feintechnik,
Metzgerei Lederer
38 Zahoransky-Gruppe
39 Commerzbank Freiburg,
Hund Möbelwerke
40 Kaisers Gute Backstube,
Sparkasse Staufen
41 Volksbank Offenburg
42 Progresswerk Oberkirch
43 Kreissparkasse Tuttlingen
Bild: Thomas Kunz
34 UNTERNEHMEN
72
Einzelhandel
Trotzdem
optimistisch
50
Die Umsätze der Einzelhändler in der
Region haben sich vergangenes Jahr
weniger dynamisch entwickelt als die
ihrer Kollegen im Land und Bund. Auf
das laufende Geschäftsjahr blicken sie
trotzdem optimistisch.
Themen der Titelseite
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2
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
REGIO
REPORT
Neues aus
dem IHK-Bezirk
17
Die Jobmotoren 2014
Viele Stellen, gute Konzepte
Die passenden Mitarbeiter zu finden und im Unternehmen zu halten, wird zu einer großen
Herausforderung für Unternehmen – gerade im ländlichen Raum. Der Jobmotor zeichnete
deshalb gute Konzepte dafür bei kleinen, mittleren und großen Unternehmen aus.
Geehrt wurden auch wie immer Firmen, die vergangenes Jahr besonders viele
Stellen geschaffen haben. Das Bild links zeigt die Vertreter der sieben ausgezeichneten Firmen.
34
44 Bodensee-Schifffahrt,
Europa-Park
45 Sick
46 Aesculap
47 Faller
48 Engel & Völkers
49 THEMEN & TRENDS
49 Gesundheitswirtschaft in
Baden-Württemberg: Etwas
Skepsis
50 Einzelhandel:
Optimismus überwiegt
52 PRAXISWISSEN
52 Umwelt & Innovation
54 Recht
56 Steuern
58 MESSEN
58 News
59 Kalender
72 DIE LETZTE SEITE
6
Aus dem Südwesten:
Sicherungsgurte von Allsafe
Jungfalk
TITELTHEMA: Neues Schulfach Wirtschaft
Mehr Ahnung vom
wirklichen Leben
Die Forderung der IHKs, dass wirtschaftliche Inhalte einen höheren Stellenwert
in der Schule erhalten sollten, ist alt. Etwas neuer das Interesse der badenwürttembergischen IHKs an der Berufs- und Studienorientierung der Schüler.
Im Zuge der Bildungsplanreform 2016 werden beide Anliegen berücksichtigt und
das neue Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ eingeführt. Die
IHKs planen, Lehrerfortbildungen anzubieten.
EVN14_Anz_IHK_185x21_Bild_DV.indd 4
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
STANDARDS
57 Literatur
66 Börsen
68 Impressum
BEILAGENHINWEIS
Der Regionalausgabe Konstanz liegt ein Prospekt der
CMC Personal GmbH in Singen bei und der Ausgabe
Schwarzwald-Baar-Heuberg liegt ein Flyer der CMC
Personal GmbH in Villingen-Schwenningen bei. Ebenfalls
ist der Gesamtauflage der Zeitschrift ein Einhefter der
Haufe-Lexware GmbH & Co. KG in Freiburg beigefügt.
10.09.14 12:06
3
Merkel besucht IHK Fosa
„Eine Arbeit, die
uns allen nützt“
B
undeskanzlerin Angela Merkel hat zusammen mit
Bundesbildungsministerin Johanna Wanka Mitte
April das Kompetenzzentrum aller deutschen IHKs zur
Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse, das IHK
Fosa („Foreign Skills Approval“), in Nürnberg besucht.
Die Politikerinnen informierten sich über den Ablauf
des Anerkennungsverfahrens und diskutierten mit
Antragstellern sowie Vertretern von Fosa, Bundesarbeitsagentur und Bundesamt für Migration über deren
Erfahrungen, Motivationen und Herausforderungen.
Die Kanzlerin lobte die Idee der IHKs, sich zusammenzuschließen und die Anerkennung nicht reglementierter Berufe an einer zentralen Stelle zu prüfen: „Ich
finde, das ist eine bemerkenswerte Arbeit, eine Arbeit,
die uns allen nützt.“ine
Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (rechts) bei ihrem
Besuch in Nürnberg zusammen mit IHK-FosaGeschäftsführerin Heike Klembt-Kriegel und Dirk
von Vopelius, dem Vorsitzenden der IHK Fosa.
Gewerbliche Wirtschaft in Zahlen 2014/2015
Betriebe
Beschäftigte
Umsatz
Ausland
(mit mehr als 50 Beschäftigten)
(in 1000)
(in Mio Euro)
(in Mio Euro)
Dez.
Jan.
Feb.
Dez.
Jan.
Feb.
Dez.
Jan.
Feb.
Dez.
Jan.
Feb.
Stadtkreis Freiburg
42
42
42
9
9
9
205
152
167
109
89
102
Breisgau-Hochschwarzwald
90
92
91
17
17
17
265
254
257
147
133
131
Emmendingen
62
63
63
12
12
12
164
167
170
92
101
103
Ortenaukreis
210
213
216
44
44
44
978
784
859
495
316
378
Südlicher Oberrhein
404
410
412
81
82
82
1611
1357
1452
843
639
715
Rottweil
101
102
102
20
20
20
335
353
352
165
162
161
Schwarzwald-Baar-Kreis
144
148
151
26
26
26
328
386
372
140
146
146
Tuttlingen
131
134
136
28
28
28
507
467
485
278
250
261
Schwarzwald-Baar-Heuberg
376
384
389
73
73
74
1169
1206
1209
583
558
569
Konstanz
71
72
72
16
16
16
449
395
468
221
193
254
Lörrach
91
91
91
18
18
18
414
365
369
247
213
208
Waldshut
54
56
57
12
12
12
189
224
247
78
89
97
Hochrhein-Bodensee
216
219
220
46
46
46
1052
984
1084
546
495
558
Regierungsbezirk Freiburg
996
1013
1021
201
202
202
3833
3547
3745
1971
1692
1842
Baden-Württemberg
4263
4283
4306
1101
1099
1100
25954
23184
25998
15091
13183
15442
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, die Angaben sind gerundet und ohne Gewähr (WiS 5/2015)
4
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
PANORAMA
„BusinessRun“ in Freiburg
laufen fürs betriebsklima
A
beschäftigung
mit behinderung
U
m vorbildliche Beispiele für die Ausbildung und
Beschäftigung von Menschen mit Behinderung
bekannt zu machen, hat die Arbeitgeberinitiative Unternehmensforum gemeinsam mit der Bundesvereinigung
Deutscher Arbeitgeberverbände, der Bundesagentur
für Arbeit und der Charta der Vielfalt erneut den
Inklusionspreis ausgelobt. Er richtet sich an Unternehmen aller Größenordnungen, die aktiv zeigen, wie
die Inklusion von Menschen mit Handicap im Betrieb
gelingen kann. Vorschläge können bis 15. Juli beim
Unternehmensforum unter dem Stichwort „Inklusion“
eingereicht werden.
wis
www.inklusionspreis.de
Bild: Werner Fellner - Fotolia
Inklusionspreis für Unternehmen
m 11. Juni heißt es wieder „Laufen, feiern, tanzen“, beim dritten „BusinessRun Freiburg“, dem laut Veranstalterangaben
einzigen Firmenlauf in Südbaden. Betriebe aus der Region sind
aufgerufen, ihre laufbegeisterten Mitarbeiter in Dreier-Teams für
den gemeinschaftlichen Start zu motivieren. Die etwa sechs Kilometer lange Strecke führt entlang der Dreisam und endet im
Schwarzwald-Stadion. Sie ist sowohl für Anfänger als auch
trainierte Läufer geeignet. Vergangenes Jahr nahmen
mehr als 3.800 Läufer von über 300 Firmen teil. Beim
„BusinessRun“ steht der Teamgeist im Vordergrund,
nicht die sportliche Höchstleistung. „Das gemeinsame Lauferlebnis aktiviert das Zusammengehörigkeitsgefühl unter den Kollegen und steigert das
Betriebsklima“, wirbt der Veranstalter, die BusinessRun Freiburg GbR. Nach dem Zieleinlauf sind
alle Läuferinnen und Läufer, Kollegen, Freunde und Verwandte sowie alle anderen Stimmungsmacher entlang der
Strecke zur großen „AfterRunParty“ im Schwarzwald-Stadion
eingeladen.
wis
www.business-run-freiburg.de
Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg
März 2015
VerbraUcherPreis-inDeX
Deutschland
Baden-Württemberg
Index
107,0
106,6
Veränderung
zum Vorjahr
+ 0,3%
+ 0,4%
Basisjahr 2010=100; QUELLE: Statistisches Landesamt (Angaben ohne Gewähr)
Produkte, die die
Umwelt schonen
D
as baden-württembergische Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft vergibt alle zwei
Jahre den Umwelttechnikpreis Baden-Württemberg
für hervorragende und innovative Produkte oder Verfahren in der Umwelttechnik. Umweltminister Franz
Untersteller hat jetzt zur vierten Runde aufgerufen.
Unternehmen, die ihren Sitz oder eine Niederlassung
in Baden-Württemberg haben, können sich mit materialsparenden und umweltschonenden Produkten oder
Technologien, die kurz vor der Markteinführung stehen
oder höchstens zwei Jahre am Markt sind, bis 17. Mai
darum bewerben. Anders als beim Umweltpreis, den
das Ministerium ebenfalls vergibt, geht es beim Umwelttechnikpreis nicht um unternehmensinterne Prozesse, sondern um die umwelttechnische Leistungsfähigkeit der Produkte. Der Preis ist mit insgesamt
100.000 Euro dotiert und wird in den vier Kategorien
Energieeffizienz, Materialeffizienz, Emissionsminderung sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik vergeben.
Zudem gibt es einen Sonderpreis der Jury.
ine
www.umwelttechnikpreis.de
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
5
Das neue Fach soll Schülern
helfen, „mündige Wirtschaftsbürger“ zu werden.
Neues Schulfach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“
Mehr Ahnung vom
wirklichen Leben
Seit Jahren fordern die IHKs einen
höheren Stellenwert ökonomischer
Inhalte in der Schule. Mit der Bildungsplanreform wird das Fach „Wirtschaft,
Berufs- und Studienorientierung“ nun
zum Schuljahr 2016/17 an weiterführenden allgemeinbildenden Schulen in
Baden-Württemberg eingeführt. Die
IHKs planen Lehrerfortbildungen dazu.
6
A
nfang des Jahres hat eine Kurznachricht auf twitter für Aufsehen
in ganz Deutschland gesorgt. Sie
stammte von der Schülerin Naina aus
Köln, die twitterte: „ich bin fast 18 und
habe keine Ahnung von Steuern, Miete
oder Versicherungen. Aber ich kann 'ne
Gedichtsanalyse schreiben. in vier Sprachen.“ ihr tweet warf die Frage auf, was
Schulunterricht leisten sollte und ob der
Unterricht manchmal an der lebenswirklichkeit der jungen erwachsenen vorbeigeht. Welche Kompetenzen in der Schule
zu erlangen sind, darum geht es aktuell
bei der Bildungsplanreform in Baden-Württemberg – zum Schuljahr 2016/17 treten
sämtliche neue Bildungspläne in Kraft.
Als neues Fach wird ab Klasse 7/8 an
den Hauptschulen/Werkrealschulen, den
Realschulen, den Gemeinschaftsschulen
sowie den Gymnasien „Wirtschaft, Berufsund Studienorientierung“ eingeführt.
im Herbst geht die Anhörungsfassung der
Bildungspläne online. in dieser Phase können sich interessenvertreter wie die iHK bei
etwaigen einwänden zu Wort melden. erst
nach einer möglichen weiteren Überarbeitung stehen die Pläne fest. Die neuen Bildungspläne werden sukzessive eingeführt,
beginnend mit Klasse 5/6. Die Hoheit über
die Bildungspläne hat das Kultusministerium. An den Real- und GemeinschaftsWirtschaft im Südwesten
5 | 2015
titel
schulen wird das Fach Wirtschaft in der Kontingentstundentafel mit insgesamt fünf Wochenstunden, an
den Gymnasien mit insgesamt drei Wochenstunden
ausgewiesen. In welcher Klassenstufe wie viele Stunden unterrichtet werden, können die Schulen selbst
festlegen. Zudem werden in den Bildungsplänen aller
Schularten von der ersten Klasse bis zum Abschluss
sogenannte Leitperspektiven verankert. Sie sollen in
den unterschiedlichen Fächern und auf verschiedenen
Klassenstufen altersangemessen unterrichtet werden.
Unter anderem soll die „Berufs- und Studienorientierung“ stärker in den Curricula der Schulen berücksichtigt werden, ebenso die „Verbraucherbildung“.
Ganz neu ist das Fach Wirtschaft an den allgemeinbildenden Schulen aber nicht. Am Gymnasium
gibt es seit rund zehn Jahren den Fächerverbund
Geographie-Wirtschaft-Gemeinschaftskunde (GWG),
und seither kann Wirtschaft zudem in der Kursstufe
als eigenes vierstündiges Fach gewählt werden. An
der Realschule (die Gemeinschaftsschulen arbeiten
derzeit mit dem Bildungsplan der Realschule) kommt
Wirtschaft in Form des Fächerverbunds Erdkunde/
Wirtschaftskunde/Gemeinschaftskunde auf dem
Stundenplan vor. An der Hauptschule existiert das
Fach „Welt-Zeit-Gesellschaft“ – eine Mischung aus
Geschichte, Gemeinschaftskunde und Erdkunde –
ebenfalls seit gut zehn Jahren. Mit Wirtschaft als
eigenständigem Schulfach werden die Fächerverbünde aufgelöst. Durch die Eigenständigkeit des
neuen Schulfachs will das Kultusministerium dafür
sorgen, dass wirtschaftliche Inhalte nicht zugunsten
von anderen Fächern aus dem Verbund verdrängt
werden können. Ökonomische Bildung und Kompetenzen sollen den Schülern noch stärker als bisher
vermittelt werden.
Karikatur: Jeannot Mediendesign, Bild: HandmadePictures- – Fotolia
Uralte IHK-Forderung
Das neue Fach „Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ soll genau das erreichen, was die 17-jährige Schülerin Naina gefordert hatte – den Unterricht
noch näher an der Lebenswirklichkeit der Teenager
zu gestalten und sie zu mündigen Verbrauchern zu
machen. Auch die Berufs- und Studienorientierung der
Schüler rückt verstärkt in den Fokus. In der vorläufigen Skizzierung der Bildungspläne für weiterführende
allgemeinbildende Schulen (für die Sekundarstufe I
entsteht ein schulartübergreifender Bildungsplan, die
achtjährigen Gymnasien haben einen eigenen aber vom
gemeinsamen nicht unabhängigen Plan) heißt es zum
neuen Fach: „Die unterschiedlichen ökonomischen
Perspektiven werden lebensweltlich konkret, indem sie
mit bestimmten ökonomisch geprägten Rollen verbunden werden. Die Schüler erwerben die Kompetenzen,
die es ihnen ermöglichen, sich zu einem mündigen
Wirtschaftsbürger zu entwickeln.“ Beleuchtet wird die
Rolle des Bürgers als Verbraucher, als Erwerbstätiger
und als gestaltender Bürger.
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Mit dem neuen Schulfach Wirtschaft an baden-württembergischen Schulen geht eine uralte Forderung
der IHKs in Erfüllung. „Andere Bundesländer kriegen
das politisch nicht durch“, merkt Martin Frädrich,
Geschäftsführer der Abteilung Beruf und Qualifikation der IHK Region Stuttgart und Federführer für
die Ausbildung der IHKs in Baden-Württemberg an. Auch in Freiburg ebenso wie
»Das Verständnis von
in Villingen-Schwenningen und Konstanz
sind die Vertreter der Kammern erfreut,
Wirtschaft bei Schülern
da die ökonomische Schulbildung bisher
zu kurz kam, so die allgemeine Meinung.
ist völlig unzureichend«
„Wirtschaft muss präsenter in der Schule
sein. Das fordern die IHKs seit mehr als
zehn Jahren“, sagt Andreas Kempff, Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher-Oberrhein. Etwa das Thema
Betriebswirtschaft – wie ein Unternehmen praktisch
funktioniere – das fehle in den Lehrbüchern. „Das
Verständnis von Wirtschaft bei Schülern ist einfach
völlig unzureichend. Die Folge ist, dass relativ wenige
wissen, was sie am Ende ihrer Schulzeit eigentlich
machen wollen.“ Das hatte ein von dieser IHK angebotenes Berufsprofiling bei abschlussnahen Klassen ergeben. Rund 1.000 Schüler nahmen bisher daran teil.
„Das Ergebnis über alle Schultypen hinweg war, dass
80 Prozent der Schüler, die
kurz vor dem Abschluss
standen, nicht wussten,
was sie machen wollen“,
berichtet Kempff. „Bei den
20 Prozent, die wissen,
was sie machen wollen,
passt der Berufswunsch
oftmals nicht zu deren
Begabung.“ Weil sich dieses Problem laut Kempff
in den vergangenen Jahren verschärft hat, setzen sich die baden-würtwas beinhaltet das
tembergischen IHKs seit
einigen Jahren verstärkt
neue Schulfach?
dafür ein, dass neben der
Unter den Themen, die das Kultusministerium vorsieht,
Wirtschaft die Berufs- und
sind beispielsweise die Rolle des Bürgers als GeldanleStudienorientierung stärger oder als Kredit- und Versicherungsnehmer. Auch die
ker im Schulunterricht beRolle des Arbeitnehmers sowie des Unternehmers wird
rücksichtigt wird. Damit
näher betrachtet. Hier ein kleiner Auszug aus der Liste
das auch praxisnah umder Inhalte, die für den Wirtschaftsunterricht vorgesegesetzt wird, wollen die
baden-württembergischen
hen sind: Ökonomisches Prinzip, Haushaltsplan, WirtIHKs Lehrerfortbildungen
schaftskreislauf, Zusammenspiel von Angebot, Nachfrage und Preis, Geschäftsfähigkeit, Verbraucherbildung
zum neuen Fach anbieten.
und -schutz, Ziele der Vermögensanlage, Ursachen für
Das Kultusministerium hat
zugesagt, das IHK-Seminar
Überschuldung, Gestaltung des Entscheidungsprozesses bei der Berufswahl, Interessen von Arbeitgebern
als offizielle Lehrer-Fortbilund Arbeitnehmern, rechtliche Bestimmungen des Ardung auszuschreiben.
beits- und Ausbildungsverhältnisses, duale Ausbildung,
„Das IHK-Seminar zur
Vergleich von Wirtschaftsordnungen, konjunkturelle
Lehrerfortbildung bereiPhasen, Umverteilung von Vermögen, Inflation, Rolle
tet vor allem auf eine
des Steuerzahlers.
titel
praxisnahe Berufs- und Studienorientierung im
Unterricht vor“, sagt ida Willumeit. Sie ist die leiterin „Kinder-Jugend-Wissen“ an der iHK Reutlingen
und hat im Auftrag der Federführung Weiterbildung
einen landesweiten Arbeitskreis moderiert. ein Seminarkonzept mit ausgearbeitetem Curriculum liegt
bereits vor. Die weiteren Details zur Ausstattung und
Markteinführung regelt jetzt ein expertenkreis
unter leitung der iHK Karlsruhe. ein Curriculum
»Die meisten Schüler wurde und wird noch erarbeitet, aus dem der
kennen bestenfalls Ablauf der Fortbildungen hervorgeht. Das künftiiHK-Fortbildungsangebot für lehrer aller weizehn Berufe« ge
terführenden Schulen besteht aus drei Modulen:
Als erstes nehmen interessierte lehrer an einer
zweitägigen Präsenzveranstaltung in den Räumen der
iHK vor Ort teil, darauf folgt die Praxisphase in der
Schule und zum Abschluss wird ein Workshop mit
Austausch und Feedback angeboten.
Der Baden-Württembergische industrie- und Handelskammertag stellt für die Startphase 50.000 euro
zur Verfügung. Die ersten lehrerfortbildungen sollen bereits im Herbst am Bildungszentrum der iHK
in Freiburg und möglicherweise auch an anderen
iHKs in Südbaden starten. Angeboten werden die
berufsbegleitenden Seminare direkt in den iHKs oder
iHK-Bildungszentren. teilnehmende lehrer erhalten
nicht nur einen Überblick über sämtliche Phasen
der Berufsvorbereitung, vom Berufstest bis zum Bewerbungstraining. Sie haben darüber hinaus auch
Gelegenheit, ihre neuen Kenntnisse in der Praxis zu
erproben und sich gemeinsam auszutauschen.
„Das Hauptziel der lehrerfortbildungen ist, Schulen
zum Aufbau eines ‚Fahrplans Berufsorientierung‘
anzuregen, der in verschiedenen Klassenstufen
passende Angebote zum thema bereitstellt“, erklärt
Monika Setzler, leiterin des Bildungszentrums der
iHK Südlicher Oberrhein. Dieser „Fahrplan“ soll
gewährleisten, dass eine fundierte Berufswahlentscheidung in der Schule systematisch aufgebaut
wird. ein weiteres Ziel der lehrerfortbildungen ist,
ein gewisses Berufsspektrum aufzuzeigen, darunter
auch die Möglichkeiten der dualen Ausbildung. „Die
meisten Schüler kennen – und das hat sich in den
letzten Jahren überhaupt nicht verändert – bestenfalls
zehn Berufe. Und das sind die, die zufälligerweise in
ihrem sozialen Umfeld auftauchen“, bemängelt der
iHK-Hauptgeschäftsführer Andreas Kempff.
Außerdem sollen die iHK-Angebote wie Bildungspartnerschaften zwischen Schulen und Unternehmen
und damit verbunden die Möglichkeit von Praktika
oder das Projekt „Unternehmer in
der Schule“ noch bekannter gemacht werden.
Denn die könnten für
den Wirtschaftsunterricht interessant
sein. Das Angebot
kann sich regional
unterscheiden und
wird auch auf die
8
Besonderheiten, etwa welche Betriebe vor Ort sind
oder darauf, wo die jeweiligen iHKs ihre Schwerpunkte
haben, angepasst.
Hinter dem Projekt „Unternehmer in der Schule“
steht, so erklärt Kempff, die Absicht, dass Schüler einmal einen leibhaftigen Unternehmer gesehen haben
und das „oft klischeehafte Bild eines Unternehmers“,
das durch Negativberichterstattung über einzelne Unternehmen entstanden sei, gerade gerückt werden
könne. Der iHK-Hauptgeschäftsführer aus Freiburg
könnte sich gut vorstellen, dass Unternehmer im
neuen Fach Wirtschaft einzelne Unterrichtsstunden
halten. Auch Betriebsbesuche hält er im Rahmen des
Fachs für sinnvoll.
erprobungsschulen in südbaden
im Regierungsbezirk Freiburg wurde und wird seit
dem Schuljahr 2014/15 das neue Fach „Wirtschaft,
Berufs- und Studienorientierung“ an sogenannten
erprobungsschulen unterrichtet, die Rückmeldung
an die Bildungsplankommission des Kultusministeriums geben, sodass die Bildungspläne optimiert
werden können. erprobungsschulen in Südbaden für
das Fach Wirtschaft sind: das Hans-thoma-Gymnasium in lörrach, das Friedrich-Wöhler-Gymnasium
in Singen, das Gymnasium Spaichingen sowie der
eichendorff-Schulverband Gottmadingen – Realschule und Werkrealschule. Sie arbeiten auf der
Basis von einer Arbeitsfassung des Bildungsplans.
Hubert Bernnat, Schulleiter am Hans-thoma-Gymnasium in lörrach erklärt, was mit dem neuen Schulfach
auf die Schulen zukommt. er begrüßt die einführung
des Fachs Wirtschaft grundsätzlich, einen kleinen
Wermutstropfen gebe es allerdings und da stimmen
ihm die meisten betroffenen lehrer des bisherigen
Fächerverbunds auch an anderen Schulen zu: Von den
Fächern Gemeinschaftskunde und Geografie müssen
Stunden abgezogen werden. „Gemeinschafskunde
wird dann bis Klasse 10 eine Wochenstunde weniger,
Geografie zwei Wochenstunden weniger unterrichtet.“
Direkt betroffen von der Neuerung ist Michael lamberty, Schulleiter des Gymnasiums in Spaichingen,
einer weiteren erprobungsschule. er ist Geografielehrer. „Die Mehrstunden, die durch Wirtschaft als
eigenständiges Fach benötigt werden, werden von
meinem Fach abgezogen, das muss bluten“, bedauert
lamberty. Ansonsten sieht er aber in der Umsetzung
an seiner Schule keinerlei Probleme. Zumal Wirtschaft
ohnehin unter den Schülern ein begehrtes Fach sei
und er genügend qualifiziertes Personal für die Mehrstunden in Wirtschaft habe, das permanent weitergebildet werde. in der derzeit laufenden Kursstufe
hatten mehr Schüler als die möglichen 25 das Fach
Wirtschaft als vierstündiges Kernkompetenzfach vertiefen wollen. es hatte einiges an Überzeugungsarbeit
gekostet, sie für das Fach Gemeinschaftskunde (Gmk)
zu gewinnen. Vereinfacht hatte die Situation, dass
in der Gmk zumindest viele Prüfungsthemen auch
Wirtschaftsthemen sind, da es dort fachliche ÜberWirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Karikatur: Jeannot Mediendesign, Bild: karichs – Fotolia
schneidungen gibt. Lamberty berichtet, die Schule
kooperiere immer wieder eng mit den Firmen in der
Region. Mit circa 30 bestünden Bildungspartnerschaften, von denen man etwa beim BOGY (Berufsorientierungsprogramm am Gymnasium) profitieren könne.
„Wir werden von der Wirtschaft in der Region sehr gut
unterstützt, wenn es beispielsweise um die Vermittlung von Praktikumsplätzen geht“, lobt er.
Horst Scheu, Schulleiter des Friedrich-Wöhler-Gymnasiums in Singen, sieht der Einführung des neuen
Schulfachs ebenso gelassen entgegen. Der Probeunterricht an seiner Schule sei im ersten Schulhalbjahr in einer achten Klasse sehr positiv verlaufen.
Betraut damit war die Wirtschaftslehrerin
Mandy Döbler. Sie unterrichtete das Fach
„Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung“ im ersten Schulhalbjahr 2014/15 in
einer achten Klasse. Das Thema der Unterrichtseinheit lautete „Der Jugendliche als
Verbraucher“. Eine der Zielsetzungen: Schüler zu mündigen Verbrauchern zu befähigen.
„Wir sprachen im Unterricht beispielsweise darüber, was ‚wirtschaften‘ überhaupt
heißt und wie jugendliche Konsumenten
ticken“, berichtet Döbler. Die Lehrerin erklärte den Achtklässlern, was es mit dem
„Homo oeconomicus“ und dem Maximalund Minimalprinzip auf sich hat. Auch über
die Probleme, die ein Nutzen maximierendes Verhalten mit sich bringt, sprach sie.
Eine Reihe von weiteren Themen wie die
Konsumgesellschaft oder die Wirkung von
Werbung wurden besprochen. Der Titel einer
Stunde lautete etwa: „Finanzkräftige Kids/
Taschengeldparagraf und Erstellung eines
individuellen Haushaltsplans“. Am Ende gaben die Schüler Feedback zu der neuen Unterrichtseinheit. Döblers Fazit: „Die Schüler
waren in der Erprobungsphase begeistert
von dem neuen Fach Wirtschaft und bedauerten, dass die Erprobung vorbei war. Viele
Fragen waren noch offen, aber wir mussten
dann einen Schnitt machen.“ Sie erklärt sich
die Begeisterung der Achtklässler für das neue Fach
damit, dass die Themen der Unterrichtseinheit nah
an der Lebenswelt der Schüler lagen.
Wirtschaft als Studienfach
Didaktisch hatte die Lehrerin den Stoff größtenteils
selbst aufbereitet, weil es bisher keine Lehrbücher
dazu gibt. Döbler hat in Heidelberg Politikwissenschaft, Deutsch und Pädagogik studiert. Ein Lehramtsstudium der Wirtschaftswissenschaft im Verbund Politikwissenschaft wie heute gab es damals
noch nicht. Sie belegte aber in der Politikwissenschaft
Seminare mit wirtschaftlichen Inhalten. Als Lehrerin
hat sie dann noch eine Zusatzausbildung in Wirtschaft
absolviert – diese qualifiziert zum Unterrichten in der
vierstündigen Kursstufe.
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Durch die Einführung des neuen Schulfachs Wirtschaft wird es an den Universitäten künftig Änderungen geben. Seit 2010 können angehende Gymnasiallehrer das Studienfach Politikwissenschaft/
Wirtschaftswissenschaft wählen. Ab dem Wintersemester 2015/16 wird das Kombifach für das
Lehramt am Gymnasium Politikwissenschaft/Wirtschaftswissenschaft getrennt. Politikwissenschaft
und Wirtschaftswissenschaft können dann jeweils
als ein wissenschaftliches Fach studiert werden. Die
Absolventen erwerben im Vorbereitungsdienst entsprechend dem Studienfach eine Lehrbefähigung in
Gemeinschaftskunde oder Wirtschaft.
Angehende Lehrer an Werkreal-, Haupt- und Realschulen können bisher bereits das Studienfach Wirtschaft wählen. Für alle Studierenden des Fachs ist
ein Betriebspraktikum verpflichtend
vorgeschrieben.
»Die Schüler waren in der
Für das neue Schulfach wird das
Erprobungsphase begeisKultusministerium beziehungsweise
werden die Regierungspräsidien (Abtert von dem Fach«
teilung Schule und Bildung) Fortbildungen anbieten. Mit den geplanten Lehrerfortbildungen wollen die baden-württembergischen
IHKs das Kultusministerium bei der Weiterbildung
der Lehrer unterstützen. Die ersten Lehrer haben
Interesse an dem Angebot signalisiert. Doch noch
nicht alle wissen davon. In den kommenden Monaten
werden die IHKs verstärkt die Werbetrommel dafür
Elisabeth Weidling
rühren.
9
Leute
Weil am Rhein
Patrick Kraemer (51) ist seit April neben ­Philippe
Lang weiterer Geschäftsführer der ConductixWampfler GmbH (Weil am Rhein). Er zeichnet
für die Bildung einer „Global Sales & Market
Organization“ verantwortlich. Kraemers Laufbahn führte von Lumberg Sarl über Sick zu
Conductix-Wampfler, wo er 2011 als „Director
Automation Division“ startete. Kraemer gilt laut
Pressemitteilung als Spezialist in Automatisierungstechnik, Strategieentwicklung, Organisationsaufbau und der Entwicklung internationaler Key Accounts, so eine
Presssemeldung von Conductix-Wampfler. Der Sohn einer Elsässerin
und eines Luxemburgers spricht drei Sprachen.orn
freiburg
Nachfolger gefunden: Seit März ist der Diplomingenieur Eckard
Bathe (51) weiterer geschäftsführender Gesellschafter der Limberger + Dilger GmbH & Co. KG in Freiburg neben dem Betriebswirt
Alfred Speth (68), der die Unternehmens- und Personalberatung
seit 1996 allein führte. „Damit ist die Unternehmensnachfolge im
47. Jahr des Bestehens in die Wege geleitet“ teilt das Unternehmen
mit.ine
Schiltach
Wie erwartet ist der Unternehmensberater Klaus F. Jaenecke (59)
Mitte April zum Aufsichtsratsvorsitzenden der Hansgrohe SE gewählt worden. Er folgt auf Klaus Grohe (78), der – wie in unserer
März-Ausgabe berichtet – nicht mehr zur Wiederwahl antrat. Die
Beteiligungsgesellschaft der Familie Klaus Grohe, Syngroh, vertritt
nun sein Sohn Pierre Nikolas Grohe (39) im Aufsichtsrat. Diesem
gehören außerdem Keith Allman und Richard O‘Reagan (beide Masco)
sowie die Arbeitnehmervertreter Barbara Scholl und Stefan Krischak
an. Masco ist Hauptanteilseigner von Hansgrohe.orn
freiburg
Die Mattke AG hat seit Anfang des Jahres einen neuen Prokuristen: Der Maschinenbautechniker Simon Hübner (30) unterstützt in
dieser Funktion die Vorstände Klaus-Dieter
Bütow und Werner Böhringer. Grund für die
Verstärkung seien die wachsenden Aufgaben
in der Automatisierungstechnik und Mechatronik, mit denen die Firma und damit auch
Aufgaben sowie Verantwortung der Vorstände wüchsen. Die Mattke AG, vor 50 Jahren
von Klaus-Dieter Bütows Vater Manfred Bütow gegründet, ist auf
Servoantriebstechnik spezialisiert. Zu ihren Kunden zählen große
Namen wie ABB, BMW oder Bosch. Das Unternehmen beschäftig
25 Mitarbeiter.ine
weil am rhein
Die Rheinhafengesellschaft Weil mbH hat ihre
innerbetriebliche Struktur neu ausgerichtet.
Die Betriebsleiterin Evelin Rudigier hat die
alleinige Verantwortung des Containercenters
übernommen. Jürgen Jabs leitet interimsmäßig
den Teilbetrieb Massengut. Geschäftsführer
der Gesellschaft (Hafendirektor) ist Hans-Peter Mösch.orn
Freiburg
Das Bestattungsunternehmen Horizonte Dreisamtal hat seit April
einen neuen Inhaber: Arne Raap-Mehl (51) ist der Nachfolger von
Alfred Schwär (65), der in Ruhestand gegangen ist. Schwär hatte
vor 14 Jahren das Bestattungsunternehmen Rombach in St.Peter
übernommen, war kurz darauf mit der Firma nach Freiburg übersiedelt, hatte sie umbenannt und zu einem Wegbereiter für individuelle
Bestattungskultur gemacht.ine
Leute
Es läuft
beim Jogi
Joachim Lederer | Metzgermeister, Catering-­
unternehmer, Marathonläufer, Jobmotorgewinner
Weil am rhein. „Ich mach‘s mal anders.“ Dieser
Gedanke hat die Kindheit und Jugend von Joachim Lederer, genannt Jogi, geprägt, und aus dieser Trotzhaltung heraus hat er eine Energie entwickelt, die ihn bis
heute antreibt: In seinem Beruf als Metzger, in seiner
Rolle als Ausbilder und Förderer schwieriger Jugendlicher (für die er gerade mit dem Jobmotor ausgezeichnet wurde – siehe auch Bericht auf Seite 37) und in
seiner Freizeit als Marathonläufer.
Es war keine schöne Kindheit, die der heute 54-Jährige auf dem elterlichen Hof im Wiesental erlebte. „Ich
hab Tag und Nacht geschafft“, berichtet er in seinem
Schwarzwälder Alemannisch. „Und meinen Beruf
konnte ich mir nicht aussuchen.“ Der ältere Bruder
übernahm den Hof, Jogi, der jüngere, ging in Zell im
Wiesental in die Metzgerlehre. So war das damals eben.
Der Vater und der Chef waren von ähnlichem Schlag:
viel gerackert, wenig gelebt, knauserig zu ihren Mitmenschen. So wollte Jogi Lederer nicht werden. Schon während der Lehrzeit überlegte er sich, wie er später mal
als Chef seine Mitarbeiter behandeln würde. Und die
Prognose seines Vaters („Aus dir wird nichts“) nahm er
» Ich will immer
der Beste sein « als Motivation, das Gegenteil zu beweisen. Direkt nach
der Lehre absolvierte er die Meisterprüfung, hängte als
erster Metzgermeister überhaupt den Betriebswirt des
Handwerks an und machte sich mit 29 Jahren selbstständig. Sein Betrieb in der Hauptstraße in Weil entwickelt sich seither prächtig, ebenso der Partyservice,
den er ein paar Jahre später startete. Mit seinem Vater
hat Jogi Lederer sich vor dessen Tod ausgesöhnt, weil
der schließlich seinen Weg anerkannte.
Mit 21 Jahren wurde er selbst Vater und für ihn war klar:
Mein Kind darf sich mal aussuchen, was es machen
will. Im Alter von zehn Jahren beschloss der Sohn, Professor für Mathematik zu werden, und genau das hatte
er mit 28 bereits geschafft. Sebastian Lederer ist jetzt
33, lebt und lehrt in den USA. Weil der eigene Sohn ihm
so gar keine Probleme gemacht hatte, verwendete Jogi
12
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
f
Kop
des s
t
a
n
Mo
Lederer seine Energie schon früh für andere. Seit 20
Jahren engagiert er sich für Jugendliche, die es nicht so
leicht haben. Er nimmt sie bei sich im Betrieb auf, kümmert sich wie ein Vater um sie und sorgt dafür, dass
sie zurück in die Spur finden. Seine Frau Regina, eine
Krankenschwester, unterstützt ihn dabei: backt Kuchen
zum Geburtstag, wäscht oder flickt mal die Kleider.
Seine Geduld scheint unendlich, und seine gute Laune
kommt Jogi Lederer selten abhanden. „Ich kann mich
gut mit Sport abreagieren“, sagt er. Früher war er Ringer, seit vielen Jahren läuft er – nein, das trifft es nicht,
er rennt. Die Fotos von einigen seiner Zieleinläufe, die
im Mitarbeiteraufenthaltsraum hinter dem Laden hängen, zeigen ein verbissenes Gesicht: Da kämpft einer.
Die 42 Kilometer schafft der Metzgermeister unter
drei Stunden. Zwei ganze und zwei halbe Marathons
stehen pro Jahr auf seinem Plan. Jogi Lederer hat beruflich wie sportlich das gleiche Ziel: „Ich will immer
der Beste sein.“ In seiner Altersklasse gelingt ihm das,
dafür trainiert er fünf bis sechs Mal pro Woche. Seine
Frau hat er auch zum Laufen gebracht. Sie läuft zwar
langsamer, macht aber dafür mehr Wettkämpfe und hat
sich zur Lauftherapeutin ausbilden lassen.
Laden, Catering, Sport, soziales Engagement – „wie
machst Du das?“, fragen viele. „Ich hab gute Gene“,
antwortet Jogi Lederer. „Ich kann 24 Stunden am Stück
arbeiten und immer an der Schmerzgrenze laufen.“
Immerhin ein bisschen Erholung gönnt der Marathonmann sich auch: Montag bis Mittwoch sind seine
„Ruhetage“: Da arbeitet er nur von vier Uhr morgens
bis zum frühen Nachmittag, trainiert dann und geht
um acht ins Bett. Wie er mit seinen Auszubildenden
umgeht, seine Mitarbeiter motiviert und seine eigene
Rolle als Chef sieht, interessiert viele. Fast jede Woche klingelt das Telefon, weil er wo referieren oder auf
einem Podium diskutieren soll. Das macht Jogi Lederer
ohne Vorbereitung. „Ich brauch kein Skript. Ich kann
zwei Stunden so was erzählen.“
Dass seine Meinung gefragt ist und seine Leistung,
vor allem sein Engagement für seine Jugendlichen anerkannt wird, freut ihn. „Ich mach es ja sowieso, aber
das ist das Bonbon.“ Er würde gerne andere motivieren,
ihnen zeigen, wie es geht. „Wenn nur jeder Zehnte
meinem Beispiel folgen würde, hätten wir viel weniger
Probleme“, sagt Jogi Lederer.kat
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Wirtschaft im Südwesten
13
gründer
in kürze
Das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie hat das Freiburger Startup Enit Energy IT Systems im Gründerwettbewerb „IKT Innovativ“ als
einen der Hauptpreisträger ausgezeichnet. Das Unternehmen erhält
30.000 Euro. Der Ideenwettbewerb
prämiert innovative Unternehmensgründungen in den Informations- und
Kommunikationstechnologien. Enit
bietet Energiemanagementsysteme
für mittelständische Industriebetriebe an, insbesondere für Unternehmen mit erhöhtem Stromverbrauch.
Der „Enit Agent“ visualisiert den
Verbrauch pro Maschine und Zähler. „Dadurch schaffen wir ein neues
Verständnis über die Prozesse und
Zusammenhänge in einem Unternehmen“, sagt Simon Fey, der Enit
Energy IT Systems zusammen mit
Hendrik Klosterkemper und Pascal Benoit als Ausgründung aus dem
Freiburger Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) und zusammen mit der Universität Freiburg sowie der Hochschule Offenburg 2014
gegründet hat. Derzeit entwickelt
das Team seine Produkte in einem
Drittmittelprojekt an der Universität
Freiburg weiter. Deren Gründerbüro berät das Unternehmen, und das
Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie fördert es im Programm
EXIST-Forschungstransfer.
30.07.14 12:11
Bild: Carolin Vogt
z_WIS_25072014_01.indd 1
Leute Gründer
Das Team der Freiburger Enit Energy
IT Systems bei der Preisverleihung
(v.li.): Mehran Shakeri, Simon Fey,
Pascal Benoit, Kai Klapdor, Niels
Schröter und Hendrik Klosterkemper.
14
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Leute Gründer
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geb
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Riegeler Paar hat eine Eisdiele eröffnet
regional und rein
Wie kamen Sie auf die Idee, Eis selbst herzustellen?
Meier: über einen Artikel im Magazin „Stern“ mit dem titel „Leck mich“. Aus purer neugier
besuchten wir die eisfachschule von uwe Koch in Werl und machten das eisdiplom. unsere
Begeisterung war dann so groß, dass wir ein eiscafé gründeten.
Gibt’s in der „EisMeierei“ auch andere Leckereien außer Eis?
Wiegand: der absolute Bestseller neben eis sind heiße Waffeln nach einem rezept von
Annettes Großmutter. Weil eis im Winter weniger gekauft wird, wollen wir ab dem dritten
Quartal zusätzlich Pralinen und Schokolade von einer emmendinger Confisserie anbieten.
Was ist das Besondere an Ihrer Geschäftsidee?
Meier: unsere hausgemachten eissorten – zum Beispiel Quark-Karamell-Sesam – sind einmalig im Großraum Freiburg. So weit wie möglich arbeiten wir mit natürlichen Zutaten und
regionalen Produkten. Für unser Konzept haben wir den ersten Platz beim regional Cup des
elevator Pitch Baden-Württemberg belegt.
Wie stellen Sie das Eis her?
Meier: In unserem hauseigenen eislabor nach unserem eigenen reinheitsgebot. das bedeutet,
das eis ist frei von künstlichen Farbstoffen, künstlichen Aromen, von pflanzlichen Fetten, von
emulgatoren und von Konservierungsstoffen.
Wie läuft’s bislang und wie haben Sie die Gründung finanziell gestemmt?
Wiegand: Wir wussten nicht, was wir mit unserem Lottogewinn machen sollten und dachten,
eine eismanufaktur sei ein gutes Investment. das eiscafé läuft hervorragend und durch Mundzu-Mund-Propaganda kommen immer mehr Gäste von immer weiter her. Mit Ausnahme einer
kurzen Winterpause haben wir vor, ganzjährig zu öffnen.
Was haben Sie davor gemacht?
Meier: Ich bin gelernte Arzthelferin und war in der Blutspende der universitätsklinik Freiburg
beschäftigt, Stefan ist teilhaber einer Handelsagentur in Freiburg.
Interview: ew
16
Wirtschaft im Südwesten
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REGIO REPORT
IHK Hochrhein-Bodensee
Der französische
Schulleiter JeanLuc Schildknecht
(Bildmitte) stellte
die beiden Auszubildenden Ndimby
Rasoamanana und
Yannik Predieri
(rechts im Bild) bei
der Unterzeichnung
der Kooperationsvereinbarung vor.
Kooperationsvereinbarung zwischen Evonik Industries AG und Lycée Jean-Mermoz
Bildungspartnerschaft
überwindet Grenzen
Bildungspartnerschaften: Die Initiative der IHK
soll Unternehmen und Schulen zusammenbringen und die Zusammenarbeit in der beruflichen
Bildung verbessern. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Erstmals gelang dies
zwischen einer elsässischen Schule und einem
Industriebetrieb vom Hochrhein.
D
ie Evonik Industries AG (früher Degussa) in Rheinfelden ist
einer der größten Industriebetriebe am Hochrhein und stellt mit
1.200 Mitarbeitern eine Vielzahl chemischer Produkte her. Die jährliche Produktion liegt bei 300.000 Tonnen, das Areal ist 40 Hektar
groß. Wie Peter Dettelmann, Standortleiter des Unternehmens, bei
der Vorstellung der Bildungspartnerschaft und der Unterzeichnung
der Partnerschaftsurkunde in Rheinfelden hervorhob, braucht die
Firma hochqualifizierte Mitarbeiter. Diese bildet sie meist selbst
aus, sie ist mit 160 Auszubildenden der größte Ausbildungsbetrieb
in der Region. Umgekehrt möchte das Lycée Jean-Mermoz in St.
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Louis (nur wenige Kilometer nördlich von Basel gelegen) interessierte Schüler in langfristig sichere, gut bezahlte und erfüllende
Berufslaufbahnen führen. Im Elsass ist die Jugendarbeitslosenquote
zwar nicht so hoch wie im übrigen Frankreich, beträgt jedoch immer noch das Doppelte bis Dreifache der Arbeitslosenquote unter
deutschen Jugendlichen, so Jean-Luc Schildknecht, Leiter des Lycée
Jean-Mermoz. Die Schule ist die größte ihrer Art im Elsass. Sie
hat 2.200 Schüler, 250 Lehrer und 330 sonstige Angestellte. Zum
Auftrag des Lycée gehört es, die grenzüberschreitende Ausbildung
von Praktikanten und Auszubildenden zu fördern. Mit zwei jungen
Leuten beginnt nun ab September die praktische Zusammenarbeit.
Die Beiden werden Industriemechaniker lernen. Sie verfügen über
deutsche Sprachkenntnisse (die Sprachbarriere ist normalerweise
die größte Schwelle in der deutsch-französischen Ausbildung), leben
in St. Louis und können mit der Basler Straßenbahn und dem Zug
zwischen Basel Badischer Bahnhof und Rheinfelden ihren neuen
Arbeitgeber in einer knappen Stunde erreichen.
Das Lycée Mermoz bietet innerhalb des Baccalauréat professionnel
(das entspricht etwa unserem Wirtschaftsgymnasium) während acht
Wochen im ersten von drei Jahren die Möglichkeit, ein Praktikum in
einem deutschen Betrieb zu machen. Ab dem zweiten Jahr folgt dann
das sogenannte Bac Pro Dual, innerhalb dessen die praktische
17
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee
Evnonik-Ausbildungsleiter
Klaus Lebherz, IHK-Präsident Thomas Conrady,
IHK-Hauptgeschäftsführer
Claudius Marx und der
französische Schulleiter
Jean-Luc Schildknecht .
INHALT
17
Bildungspartnerschaft
Evonik und Lycée Jean-Mermoz
besiegeln Kooperation
19
Einkaufstourismus
IHK warnt vor Bagatellgrenze für
Mehrwertsteuerrückerstattung
21
Taxistreit
Gute Nachbarschaft geht anders
22
IHK-Initiative „PROFILE“
Wasserkraftwerk in Rheinfelden
öffnet seine Pforten
23
Macht Strom mobil?
IHK und HWK initiieren Tag der
Elektromobilität
25
IHK unterstützt Existenzgründer
Lörracher Ölmanufaktur feiert
einjähriges Bestehen
28
BioLago-Netzwerk
Hochschulen engagieren sich
verstärkt
30
Gebührentarif
32
Lehrgänge und Seminare
18
Ausbildung im Betrieb stattfindet (entsprechend unserem dualen
System) und die begleitende schulische Ausbildung in Frankreich.
Am Ende kann eine Doppelqualifikation sowohl mit französischem
als auch mit deutschem Abschluss stehen.
Das duale System übrigens, so Rainer Reisgies, Ausbildungsberater
bei der IHK Hochrhein-Bodensee, erlebt derzeit im Elsass eine Renaissance. Restbestände waren noch aus der Zeit des Kaiserreichs,
als das Elsass deutsch war, vorhanden. Bei dem festlichen Anlass
unterschrieben IHK-Präsident Thomas Conrady, Hauptgeschäftsführer Claudius Marx, Schulleiter Jean-Luc Schildknecht, Evonik
Standortleiter Peter Dettelmann und der Ausbildungsleiter des Unternehmens Klaus Lebherz die IHK-Urkunde, die eine entsprechende
Bildungspartnerschaft dokumentiert sowie einen Kooperationsvertrag zwischen der Schule und dem Unternehmen. Basis dieser
Vereinbarungen ist ein Rahmenabkommen aus dem September
2013, das einerseits von den Ministerpräsidenten der Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz sowie den Kultusministern,
Vertretern der Arbeitsagenturen und der IHKs unterschrieben wurde
und andererseits von den Repräsentanten der Region Alsace, der
Académie de Strasbourg und den CCIs des Elsass.
orn
WIS im Internet
Die Berichte aus unserer Printausgabe
finden Sie kurz vor Erscheinen des
Heftes auch im Internet unter
www.wirtschaft-im-suedwesten.de
Sie erreichen uns per E-Mail unter:
[email protected]
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
IHK warnt vor Bagatellgrenze für Mehrwertsteuerrückerstattung
Zu kurz gesprungen
Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee warnt vor einer Bagatellgrenze
für die Mehrwertsteuerrückerstattung, wie sie immer wieder, jüngst von SPD und Grünen auf
Landesebene, ins Spiel gebracht wird.
er reflexartige Ruf nach Einführung eisiver wie unnötiger Eingriff in bestehende
Einzelhandelsstrukturen mit drastischen
ner solchen Grenze ist angesichts der
Schlangen an Kassen und Grenzübergängen
Folgen für Unternehmen und Beschäftigte,
und der Belastung des Zolls durchaus verwarnt Handelsexperte Bertram Paganini
ständlich“, meint IHK-Hauptgeschäftsführer
von der IHK. Ein echter Schildbürgerstreich
Claudius Marx. „Bei genauerem Hinsehen
zudem, denn die vermeintliche Entlastung
des Zolls kann auch ohne eine Bagatellspringt er jedoch gleich zweimal zu kurz.“
grenze erreicht werden – durch ein elektDenn zum einen richte eine solche Grenze
erheblichen wirtschaftlichen Schaden an,
ronisches System, wie es aktuell von einer
zum anderen gebe es bessere Lösungen
Arbeitsgruppe aus Zoll,
für das Problem, an denen bereits intensiv
IHK und Handel erarbeitet
wird. „Nicht die Erstattung
gearbeitet werde.
Der sogenannte Einkaufstourismus habe
ist das Problem, sondern
das Verfahren“, sagt Marx,
der Region an Bodensee und Hochrhein
„also müssen wir das Vernachhaltiges Wachstum beschert. Die
fahren optimieren, nicht
in den Landkreisen Konstanz, Waldshut
und Lörrach über viele Jahre hinweg entdie Erstattung reduzieren.“
standenen Verkaufsflächen seien auf die
Zu kurz gesprungen sei
grenzüberschreitende Nachfrage ausgeauch der Verweis auf die
legt. Gastronomie und andere Dienstleishohen Personalkosten
tungen profitierten ebenfalls. Weil aber
beim Zoll, ist man sich bei
unsere Nachbarn oft nur eine Brücke überder IHK sicher. Wer auf die
queren müssten oder – wie in Konstanz/
Kosten der Allgemeinheit
Kreuzlingen – nur ein paar hundert Meter
schaue, müsse auch die
zurücklegen, habe unsere Region für die
Einnahmeseite sehen, die
Nordschweiz Nahversorgungscharakter. Die
Gewerbesteuern der UnFolge: Die meisten
ternehmen und die LohnEinkäufe
liegen
steuern ihrer Mitarbeiter.
»Nicht die Erstattung
Dann werde schnell deutunter 50 Euro.
ist das Problem, sondern lich, dass die Mühe beim
Kappungsgrenzen
wie die aktuell disZoll sich lohne. „Was die
das Verfahren«
kutierten könnten
Kollegen beim Zoll leisten,
ist Wirtschaftsförderung
deshalb über 80
Prozent aller Ausfuhren von der Erstattung
im besten Sinne“, ist Marx überzeugt. Und
ausschließen. Kleine Unternehmen wären
er fügt hinzu: „Wer die Mehrwertsteuerrückbesonders betroffen.
erstattung ausbremst, nimmt den Turbo aus
dem Motor. Auch wenn der Motor deshalb
Eine Bagatellgrenze von 100 Euro, wie von
den Grünen diskutiert, wäre deshalb gerade
nicht stehen bleibt – besser wird der Vorkeine Bagatelle, sondern ein ebenso masschlag davon nicht“, so Marx.cw
Bild: M. Schuppich – Fotolia
D
Die IHK lehnt eine
Bagatellgrenze für
kleinere Beträge bei
der Mehrwertsteuerrückerstattung ab,
weil diese vor allem
kleinen Unternehmen
schaden könnte.
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee
Die Servicestelle Go.for.europe sagt, wie’s ins Ausland geht
Fernweh während der Ausbildung?
IHK-Auszubildende vor ihrem
Auslandsaufenthalt in Engls Auszubildende oder Auszubildender ins Ausland und Spanien. In der ersland? Ja, natürlich! Immer mehr jungen Menschen
ten Reihe links außen ist die
zieht es während der Lehrzeit in die Ferne. Viele wissen
Go.for.europe-Projektleiterin
Verena König zu sehen. jedoch gar nicht, dass Auslandsaufenthalte keineswegs
A
nur Schülern und Studenten vorbehalten sind oder
sie glauben, dass der Weg dahin viel zu kompliziert
ist. Dabei ist alles ganz einfach: Go.for.europe, das
Gemeinschaftsprojekt der baden-württembergischen
Wirtschaft, vermittelt Praktikumsplätze, kümmert
sich um Bürokratisches und Finanzielles, steht den
Auszubildenden vor Ort zur Seite und berät auch die
Unternehmen. Seit 2008 hat Go.for.europe dazu beigetragen, dass über 1.700 Auszubildende aus BadenWürttemberg einen Teil ihrer Ausbildung im Ausland
absolvieren konnten.
Im Schnitt gerade mal vier Prozent eines Ausbildungsjahrgangs gehen für Praktika oder andere Fortbildungen
ins Ausland, zeigen Zahlen der Nationalen Agentur Bildung (NA beim BIBB) für Europa. Zu wenig, findet die baden-württembergische Wirtschaft. Denn neues Lernen
und eigenes Wissen in die Fremde tragen, fördert nicht
Anzeige
nur den europäischen Gedanken, sondern qualifiziert
auch junge Menschen weiter und bringt neue Impulse
in die heimischen Unternehmen. Baden-Württemberg
hat mit Go.for.europe in Trägerschaft des Baden-Württembergischen Handwerkstags, des Industrie- und
Handelskammertags und des Verbands der Metall- und
Elektroindustrie Südwestmetall eigene Servicestellen
an den Standorten Konstanz, Stuttgart, Esslingen und
Freiburg eingerichtet. Das Projekt wird unterstützt durch
das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft BadenWürttemberg aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.
Wer noch in 2015 als Auszubildende/Auszubildender
im kaufmännischen Bereich, Handel, Dienstleistung
oder im HOGA-Gewerbe Interesse hat, sein Talentinventar in Europa aufzufrischen, kann sich aktuell für ein
Auslandspraktikum, das durch das Berufsbildungsprogramm „Erasmus+“ Berufsbildung bezuschusst wird,
bewerben. Der Auslandsaufenthalt findet in folgendem
Zeitraum statt:
4.10. – 31.10.2015 – 20 Plätze für Plymouth, England
4.10. – 31.10.2015 – 10 Plätze für Málaga, Spanien
Die Auslandspraktika sind Bestandteil der dualen Ausbildung. Nach erfolgreich abgeschlossenem Auslandsaufenthalt erhalten die Auszubildenden den Europass
Mobilität, ein europaweit anerkanntes Dokument und
zugleich eine wichtige Referenz für die weitere berufliche Karriere. „Der Europass ist bei Arbeitgebern sehr
beliebt und stellt für die Auszubildenden ein großes
Plus für ihr berufliches Weiterkommen dar. Darüber
hinaus können die jungen Erwachsenen nach abgeschlossener Ausbildung ihre Chancen auf dem in- und
ausländischen Arbeitsmarkt steigern“, betont Verena
König vom Baden-Württembergischen Industrie- und
Handelskammertag, Projektleitung Go.for.europe. vk
Weitere Informationen zum Bewerbungsprozess:
unter www.goforeurope.de oder bei Verena König,
Projektleiterin bei der IHK Hochrhein-Bodensee,
Tel.07531 2860-157, [email protected]
Taxistreit
Gute Nachbarschaft geht anders
ie Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee hat Kenntnis über ein
aktuelles Schreiben des Kantons Zürich erhalten, das sich an Taxiunternehmen in Deutschland und Österreich richtet. Darin informiert
das Amt für Wirtschaft und Arbeit über die
Umsetzung der „Vorschriften zum Bringen
und Holen von Fahrgästen am Flughafen Zürich“. Demnach sei jede einzelne Fahrt von
und an den Flughafen Zürich „ab dem 9. Tag
im Kalenderjahr“ – wie schon bislang etwa
Handwerkerleistungen, die in der Schweiz erbracht werden – vorab über ein Onlineportal
anzumelden, andernfalls drohe eine Geldbuße von bis zu 5.000 Schweizer Franken. Und
nach 90 Tagen je Kalenderjahr sei Schluss.
Danach dürfe nurmehr gebracht, nicht aber
mehr abgeholt werden. Für Letzteres brauche
es dann eine Arbeitsbewilligung. Schließlich
seien ab dem 15. Einsatztag in der Schweiz
die dort geltenden Lohn- und Arbeitsbedingungen einzuhalten.
Die IHK ist nicht nur über den Stil verwundert.
Das Schreiben erreichte die Mitgliedsunternehmen ohne jede Vorankündigung. „Es hätte
doch nahegelegen, die neue Praxis anzukündigen und uns Gelegenheit zur Stellungnahme und Klärung offener Fragen zu geben“,
ärgert sich IHK-Verkehrsexpertin Yvonne
Feißt, „Auch eine Übergangsfrist hätten wir
erwartet. Gute Nachbarschaft geht anders!“
Zwar verzichtet die Schweiz freundlicherweise auf eine achttägige Voranmeldung jeder
einzelnen Fahrt – wohl, weil man erkannt hat,
dass kaum ein Taxifahrer auf dieser Welt weiß,
wen er eine Woche später befördern wird.
IHK-Hauptgeschäftsführer Claudius Marx,
hält das angekündigte Verfahren dennoch
für gänzlich untauglich: „Das Schreiben lässt
nicht nur offen, ab wann die neuen Regeln
Bild: Fotolia
D
überhaupt gelten sollen. Es wirft mehr Fragen
auf, als es beantwortet.“
Denn anders als eine Handwerkerleistung
wird die Beförderung nicht an einem bestimmten Ort erbracht. Welche Lohn- und
Arbeitsbedingungen sollen gelten, wenn die
Taxifahrt in Deutschland beginnt und über
Schaffhausen, den Aargau oder Thurgau in
den Kanton Zürich führt? Gelten sie nur für
den jeweiligen Teil der Fahrt? Und wenn ja,
ist die Dienstleistung dann nach Kilometeroder nach Zeitanteilen unterschiedlich zu
vergüten, je nachdem, wo oder wann sie
zurückgelegt wurden? Wie soll das alles
nachgewiesen und dokumentiert werden?
Und wenn der Chef selbst fährt, wie kann
oder muss er die fehlende Arbeitnehmereigenschaft nachweisen?
„Hier wurde nicht nur ohne Not mit der heißen Nadel gestrickt“, meint Marx. „Es wird
auch offensichtlich, dass Freizügigkeitsabkommen und 90-Tage-Regelung auf die
Dienstleistung einer Personenbeförderung
gar nicht passen, bei der weder der Anbieter, noch der Kunde in der Schweiz residieren, der Vertrag nach deutschem Recht in
Deutschland geschlossen wurde und lediglich ein Teil der Beförderungsleistung in der
Schweiz erbracht wird.“ Eben deshalb habe
man ja über Jahrzehnte eine pragmatische
Lösung gefunden und praktiziert. Wenn die
nun Hals über Kopf aufgegeben werde, entstehe der Eindruck, dass eher die Marktabschottung das Ziel sei, nicht ein geordnetes
Verfahren.
Die IHK will den betroffenen Unternehmen und
Mitgliedsfirmen weiterhin zur Seite stehen und
in einem Brief an die Kantonsregierung um
Klärung der offenen Fragen bitten sowie auf
eine praktikable Lösung drängen.cw
Anzeige
REGIOREPort IHK Hochrhein-Bodensee
IHK-Initiative ermöglicht Unternehmensbesuche
Bild: Energiedienst Holding AG
Wasserkraftwerk in Rhein­felden öffnet seine Pforten
Das Wasserkraftwerk in Rheinfelden
Anzeige
M
it dem Programm Firmen kennenlernen – kurz:
„PROFILE“ – unterstützen die baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern den Wissensund Technologietransfer innerhalb der Wirtschaft. Das
ganze Jahr über laden Unternehmen Vertreter anderer
Firmen aus der Region zur Präsentation ihrer Erfolgskonzepte ein. Am 30. Juni öffnet die Energiedienst AG
die Pforten des Wasserkraftwerks Rheinfelden für regionale Führungskräfte und Fachleute.
In der Veranstaltungsreihe werden neueste Entwicklungen und Trends in Technik und Betriebsführung in
der Praxis demonstriert und diskutiert. Ein zentrales
Thema sind dabei innovative Energielösungen. Mit über
einem Jahrhundert Erfahrung ist die EnergiedienstGruppe ein „Vorzeigeunternehmen“ in Hinblick auf die
Verbindung von Ökologie und Ökonomie. Mithilfe von
Wasserkraft, einer der schonendsten Verfahren der
Stromgewinnung, versorgt die Energiedienst-Gruppe
rund 750.000 Menschen mit Ökostrom. Ende Juni haben die interessierten Besucher die Möglichkeit zur
Besichtigung des Wasserkraftwerks in Rheinfelden. Das
Programm beinhaltet einen Vortrag mit dem Thema
„Ökologisch – Ökonomisch – Regional: Mit Nachhaltigkeit die Zukunftsfähigkeit sichern“. Anschließend hat
der Teilnehmerkreis die Möglichkeit zu einem Rundgang
mit anschließendem Imbiss und Get-together.
ng
Besichtigung Wasserkraftwerk Rheinfelden am
30. Juni von 14 bis 17 Uhr. Die Teilnahmegebühr
beträgt 50 Euro, eine Anmeldung ist unbedingt
erforderlich. Anmeldung und Informationen bei:
Claudia Veit, [email protected],
Tel.: 07531 2860-127, www.profile.ihk.de
Bild: stockWERK – Fotolia
IHK und HWK initiieren Tag der Elektromobilität
Macht Strom mobil?
„Nur mit einer neuen Mobilitätskultur und einer nachhaltigen Mobilitätspolitik werden wir (Auto-)Mobilität auf Dauer für alle sichern“, verkündete 2010 der baden-württembergische Minister für Verkehr und
Infrastruktur Winfried Hermann. Nun wird in Konstanz Bilanz gezogen: Welche Errungenschaften gibt es?
Ist die Verknüpfung von Mobilität und Nachhaltigkeit gelungen? Am 17. Juni treffen Vertreter des Landes,
der Wirtschaft und Industrie auf interessierte Unternehmen, um über Neuerungen im Bereich E-Mobility
zu diskutieren.
D
ie zunehmende Bevölkerungsdichte,
der Klimawandel sowie die Verknappung fossiler Rohstoffe sind die Herausforderungen unserer Zeit. Deshalb sind
besonders im Automobilland Baden-Württemberg, wo jeder vierte Arbeitsplatz von
der Automobilindustrie abhängt, Innovationen in der Elektromobilität unverzichtbar.
Eine Weichenstellung für die Industrialisierung von E-Mobility ist notwendig, um
auch in Zukunft im Wettbewerb um herausragende Technologien auf dem Weltmarkt
zu bestehen.
Die Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee und die Handwerkskammer
Konstanz nehmen diese Herausforderungen in der Vortragsreihe „Macht Strom
mobil?“ in den Blick. Zu den Gästen und
Referenten zählen Minister Winfried Her5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
mann und Franz Loogen von e-mobil BW,
der Landesagentur für Elektromobilität und
Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg GmbH, Christian Klaiber, Gründer
der Initiative Zukunftsmobilität sowie Frank
Pawlitschek von Ubitricity und Gerd Burkert
(Energieagentur Kreis Konstanz gGmbH).
Zudem stellt Dr. Richard Leiner, Professor
an der HTWG Konstanz die „Solgenia“ –
das weltweit erste Boot mit solarer Brennstoffzellentechnik vor. Ein weiterer Gast ist
Jedrzej Gawlowski, Geschäftsführer der
Firma Sunyacht Concept UG innovative
Solar-Schiffskonstruktionen. Im Anschluss
an die Vorträge findet unter der Moderation des Hauptgeschäftsführers der IHK
Hochrhein-Bodensee, Claudius Marx, eine
Podiumsdiskussion über die angesprochenen Themen statt.
Das Programm für interessierte Unternehmen findet am 17. Juni von 14 bis 19 Uhr
auf der Insel Mainau statt. Am Vormittag
sind Schüler zum Tag der Elektromobilität
eingeladen. Die Jugendlichen hören Vorträge über die Wandlung des KfZ-Motors und
erhalten die Möglichkeit, sich über Berufsmöglichkeiten im Bereich der Mobilität zu
informieren. Zudem präsentiert an diesem
Tag die Zeppelin-Gewerbeschule aus Konstanz ihr Schulprojekt zum Thema Elektromobilität.
ng
Vortragsreihe zum Thema
„Macht Strom mobil?“ am 17. Juni
von 14 bis 19 Uhr, Insel Mainau,
Kastaniengarten. Weitere Informationen
bei: Claudia Veit, Tel.: 07531 2860-127,
www.konstanz.de
23
IHK Hochrhein-Bodensee REGIOREPORT
IHK Hochrhein-Bodensee unterstützt Existenzgründungen
Im beschaulichen Brombach,
einem Ortsteil Lörrachs, stellt
Matthias Lienemann seit einem
Jahr hochwertige Speiseöle
aus Nüssen und Saaten her.
Den Schritt in die Selbstständigkeit schaffte der Visionär
im Mai 2014. Von der Idee
bis hin zur Realisierung und
darüber hinaus begleitete die
IHK Hochrhein-Bodensee die
Existenzgründung.
Ölmanufaktur
feiert einjähriges Bestehen
J
eder große Erfolg war zuerst eine kleine
Idee.“ Dieses Sprichwort umschreibt treffend, worauf es bei einer Existenzgründung
ankommt: die gute Idee. Die Industrie- und Handelskammern unterstützen Visionäre deutschlandweit, um deren Ideen zur erfolgreichen
Etablierung auf dem Markt zu verhelfen. Im
Gebiet Hochrhein-Bodensee arbeitet seit 2013
der ursprünglich aus dem technisch-grafischen
Bereich stammende Unternehmer Matthias
Lienemann eng mit der IHK zusammen.
Einkauf, über die Produktion, bis hin zur
Abfüllung und Flaschenetikettierung – verlaufen von Hand. Um das Pressverfahren
möglichst schonend zu gestalten, verwendet Matthias Lienemann heute eine so genannte Schneckenpresse aus Edelstahl mit
integrierter Wasserkühlung. Die Nüsse und
Saaten können mit ihr bei einer Temperatur
unter 37 Grad Celsius verarbeitet werden.
„Mit der Kaltpressung ist gewährleistet,
dass Vitamine, Mineralien und mehrfach
ungesättigte Fettsäuren erhalten bleiben“,
erklärt Lienemann. Außerdem werde dieEtwas Neues wagen
sen wichtigen Inhaltsstoffen zuliebe auf eine
Vor zwei Jahren entschied sich Lienemann mit
Filtration verzichtet: „Die Öle werden zehn
der „Ölmanufaktur Brombach“ etwas Neues zu
Tage in Edelstahlbehältern gelagert. Dabei
wagen. Er stellte zuerst mit einer einfachen
setzen sich die Feststoffe ab und alle WirkÖlpresse mehr als 20 Öle her, um sein Handstoffe bleiben enthalten.“
Seit einem Jahr stellt Matthias Lienemann in
werk vor Familie, Freunden und Bekannten auf
Matthias Lienemann legt großen Wert
Lörrach-Brombach wertvolle Speiseöle her.
den Prüfstand zu stellen. Das Ergebnis: Die
darauf, hochwertige Produkte herzustelmeisten von Lienemann produzierten Speiselen. Eine große Sorgfalt bestünde deshalb
sowohl in der Ölproduktion, als auch bei der Qualität und der
öle stießen auf rege Begeisterung. Um den Traum von der professiBeschaffung der Rohstoffe, die zum überwiegenden Teil aus kononellen Produktionsstätte in die Wirklichkeit umzusetzen, wandte
trolliert biologischem Anbau stammten. Das Speiseöl ist im Onsich der Unternehmer an die IHK Hochrhein-Bodensee. Es sei gut,
einen kompetenten Ansprechpartner zu haben, sagt Lienemann:
lineshop des Betriebs (www.oelmanufaktur-brombach.de) sowie
„Bei Fragen zur Gewerbeanmeldung sowie zu Genehmigungen und
im Stapflehus in Binzen, im Naturkostladen Bionara in Freiburg
zu Vorschriften, die im Lebensmittelbereich besonders zu beachten
und in einem Delikatess-Einzelhandelsgeschäft in Hegenheim/
sind, wurde ich persönlich unterstützt. Damit stand meiner Idee von
Elsass erhältlich. Mit jeder verkauften Flasche unterstützt die
der eigenen Ölproduktion nichts mehr im Wege.“
Ölmanufaktur Brombach ein soziales Schulprojekt in Peru. Ein Jahr
nach seiner Gründung kann das Unternehmen auf einen ersten
erfolgreichen Schritt auf dem Weg von der kleinen Idee zum großen
Öl aus der Manufaktur
Erfolg zurückblicken.
ng
Ein Jahr nach der Existenzgründung stellt Lienemann 17 unterschiedlichste Sorten in der hauseigenen Ölmanufaktur her. Dabei
IHK Gründungsberatung, Reinhart König, Tel. 07531 2860-135,
ist der Name Programm, denn sämtliche Arbeitsschritte – vom
[email protected]
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
25
Bild: Gooseman - Fotolia
Veranstaltung zur Sicherheit im Unternehmen
Gefährdungsbeurteilung veranschaulichen
I
n der Veranstaltung „Gefährdungsbeurteilung und
Unterweisung – Lösungsvorschläge für Kleinbetriebe“ sollen Unternehmen die Möglichkeit bekommen,
die Wichtigkeit der Gefährdungsbeurteilung aus Sicht
von Ministerium und Gewerbeaufsicht zur erfahren.
Die Arbeitsplanung berücksichtigt bereits, welche
Werkzeuge oder Geräte benötigt werden
ob der Mitarbeiter die vorgesehene
Es geht nicht um die und
Aufgabe fachlich und menschlich aus„perfekte“ Gefähr- führen kann. Gefährdungsbeurteilung,
und Betriebsanweisung
dungsbeurteilung Unterweisung
unterstützen dabei. Der Unternehmer ist
für die Organisation des Arbeitsschutzes verantwortlich. Er bestimmt, wie er den Arbeitsschutz organisiert. Aber er muss den Arbeitsschutz
organisieren.
Die Themen der Veranstaltung: Allgemeines zur Gefährdungsbeurteilung, die Rechtsgrundlagen im Arbeitsschutzgesetz und in den Fachverordnungen zum
Anzeige
Beispiel Gefahrstoffverordnung und Betriebssicherheitsverordnung.
Es geht um die Anschaulichkeit, nicht um die „perfekte“ Gefährdungsbeurteilung – man findet immer noch
etwas, das besser gemacht werden kann, nur: Ist es
prioritär? Und: Das Arbeitsschutzgesetz lässt „Nachbesserung“ zu. In einer Übung soll dies veranschaulicht
werden. Eine Abschlussdiskussion mit den Vertretern
von Ministerium und Gewerbeaufsicht runden die Thematik ab. Als Dozenten sind der Ministerialrat Alfred
Schröder vom Umweltministerium Baden-Württemberg
und Hans-Werner Martini von der Gewerbeaufsicht Lörrach eingeladen. Die kostenlose Veranstaltung findet
am 12. Mai von 13.30 bis 17 Uhr in der IHK HochrheinBodensee, E.-Fr.-Gottschalk-Weg 1, 79650 Schopfheim
statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.
Michael Zierer, Tel. 07622 3907-214
[email protected]
Kleinsendungen unter 1.000 Euro
Zertifikatslehrgang
Zoll-Vereinfachung
weiterhin möglich
Personalreferent/in IHK
m kleinen Grenzverkehr zwischen Deutschland und der Schweiz
werden täglich viele Waren exportiert, die unter 1.000 Euro Warenwert liegen. Seien es nun Ersatzteile für eine Maschine, ein neuer
Dichtungssatz, die Blumen für das Frühjahrsbeet oder die Auslieferung
eines Schrankes. Diese Ausfuhren müssen weiterhin weder schriftlich
noch elektronisch über das Zollsystem angemeldet werden.
Die Möglichkeit zur Abgabe der mündlichen Zollanmeldung stand nach
den neuen europäischen Verzollungsrichtlinien zur Disposition. „Es
wäre für unsere Wirtschaft in der Region eine enorme bürokratische
Hürde gewesen, wenn nun für die Ausfuhr von Cent-Artikeln in die
Schweiz eine elektronische Ausfuhranmeldung, und das möglichst 24
Stunden vorher, erstellt werden müsste“, so Uwe Böhm, Geschäftsführer International der Industrie- und Handelskammer HochrheinBodensee. Nun können die bisher gewohnten Verfahren weiterhin
auch über das Jahr 2016 hinaus angewendet werden. Der Exporteur
geht mit seiner Rechnung zum Zoll und lässt sie lediglich bei der
Ausfuhr abstempeln. Erst bei Rechnungsbeträgen über 1.000 Euro
greifen dann die verpflichtenden Anmeldeverfahren.
Dies war ein wesentliches Anliegen der IHK Hochrhein-Bodensee bei
den Änderungen im neuen Zollrecht der EU. Es war nicht einfach, die
EU von der Bedeutung für die
Region an der EU-Außengrenze zu überzeugen. Sicherlich
war es aber positiv, dass der
zuständige EU-Kommissionsmitarbeiter sich ein eigenes
Bild vor Ort an den Grenzübergängen über das enorme
Aufkommen gemacht hat. „Oft
wirkt der persönliche Eindruck mehr als seitenlange Stellungnahmen“,
so Böhm. In welcher Form es ab Mai 2016 eine mündliche Zollanmeldung auch bei der Einfuhr aus der Schweiz in die EU geben wird, ist
allerdings noch offen.
bö
Uwe Böhm, Telefon: 07622 3907218, [email protected]
as Aufgabengebiet in der Personalabteilung in den Unternehmen ist vielfältig: Talente zu finden, zu fördern und an das Unternehmen zu binden gehört genauso zur modernen Personalwirtschaft
wie die Kenntnis aktueller arbeitsrechtlicher Rahmenbedingungen.
Wie kann man die Personalverantwortlichen in Fragen der Personalbeschaffung oder Personalverwaltung kompetent unterstützen?
In welchen Themen in Bezug
auf die Personalentwicklung
können Mitarbeiter/-innen
unterstützt werden? Welche
Gesetze sind für die Personalabteilung von Bedeutung?
Diese und viele weitere Fragen werden in dem von der
IHK neu entwickelten Zertifikatslehrgang beantwortet,
der ab 10. Juni in Konstanz
startet.
Der Lehrgang richtet sich
an Einsteiger/-innen in den
Personalbereich und an
Mitarbeiter/-innen in Unternehmen, die ihre Kenntnisse im Bereich der Personalarbeit aufbauen und erweitern wollen. Er findet berufsbegleitend zwei Mal
wöchentlich abends und gelegentlich samstags in Konstanz statt.
Bei entsprechender Berufserfahrung im Personalbereich kann in der
Folge der öffentlich-rechtliche Abschluss zum/zur Personalfachkaufmann/Personalfachkauffrau erworben werden, der für leitende
Aufgaben im Personalbereich qualifiziert.
Einen finanziellen Anreiz, in die berufliche Weiterbildung zu investieren, bietet die Fachkursförderung aus Mitteln des Europäischen
Sozialfonds. Über die Fachkursförderungen kann ein Rabatt in Höhe
von 30 bis hin zu 50 Prozent, gewährt werden.
ke
Bild: momius – Fotolia
Bild: Cyril Hou - Fotolia
I
D
Katharina Eckert, Tel.: 07622 3907-211, katharina.eckert@
konstanz.ihk.de oder im Internet www.konstanz.ihk.de,
Dokument-Nr. 14360171
Anzeige
REGIOREPORT IHK Hochrhein-Bodensee
BioLago-Netzwerk
Hochschulen engagieren sich verstärkt
B
ioLago verbindet Wissenschaft und Wirtschaft der Life Science-Branche in der
Vierländerregion Bodensee. Die ExzellenzUniversität Konstanz ist dabei der entscheidende Wissensträger für die Unternehmen
im Netzwerk. Als Fördermitglied wird sie
sich noch stärker im Netzwerk engagieren
bei Veranstaltungen, Kooperationsprojekten
und beim Wissenstransfer. Auch die Hochschule Furtwangen ist nun mit ihrer Fakultät
„Medical & Life Science“ Mitglied bei BioLago. Sie ergänzt die angewandte Forschung
in den Bereichen Biotechnologie, Bioverfahrenstechnik und molekulare Medizin.
Durch die Kooperation von Wirtschaft und
Wissenschaft im BioLago-Netzwerk werden
Innovationen gefördert und der Wirtschaftsraum Bodensee wird gestärkt. Unter den
rund 90 Mitgliedern sind viele kleine und
mittlere Unternehmen, aber auch sieben
Hochschulen und Forschungseinrichtungen, etwa die Exzellenzuniversität Konstanz,
das Thurgauer Biotechnologie-Institut und
mehrere Fachhochschulen. Das hochwertige Forschungs- und Bildungsangebot ist
als Wissensquelle für die mittelständische
Wirtschaft wichtig, die oft keine eigene Forschung und Entwicklung betreibt.
Die Universität Konstanz ist seit Jahren
im BioLago-Netzwerk engagiert: Es gibt
gemeinsame Veranstaltungen wie „Uni
meets Pharma“ und „Wissenschaft trifft
Wirtschaft“, in denen sich Unternehmer,
Wissenschaftler und Dienstleister regelmäßig über neue Produkte und Verfahren
in der Life Science-Branche austauschen.
Darüber hinaus agiert die Universität Konstanz für die Netzwerkunternehmen als
zentrale Wissensquelle für Innovationen.
Sie ist jetzt Fördermitglied von BioLago
geworden: mit diesem besonderen Engagement soll die langjährige Kooperation weiter ausgebaut werden. Neben
den bestehenden Veranstaltungen sind
gemeinsame Projekte und Initiativen für
die Ausbildung von Fachkräften in der
Life Science-Branche, aber auch für den
Wissens- und Technologietransfer geplant.
Der Rektor Ulrich Rüdiger unterstützt dieses
Anliegen: „Life Science ist ein zentraler Bereich der Universität Konstanz in Forschung
und Lehre. BioLago ist für uns ein unverzichtbarer Partner für den Wissens- und
Kompetenztransfer mit der Wirtschaft im
Bodenseeraum, der unseren Wissenschaft-
lern, dem wissenschaftlichen Nachwuchs
und den Studierenden zugutekommt.“
Als neues Hochschulmitglied ist die Fakultät
„Medical & Life Science“ der Hochschule
Furtwangen mit Standort Villingen-Schwenningen dem BioLago-Netzwerk beigetreten. Die Hochschule betreibt Lehre und
Forschung für die Bioverfahrenstechnik
sowie molekulare und technische Medizin.
Die Studiengänge leisten einen Beitrag zu
mehr Lebensqualität und Gesundheit; sie
befassen sich mit der Biotechnologie, Umwelttechnik und Nachhaltigkeit, aber auch
der Diagnostik, Therapie und Prävention
von Krankheiten. Die Fakultät „Medical &
Life Science“ ist sehr forschungsstark und
sucht über BioLago neue Kontakte zur Wirtschaft, um Lehre und Forschung praxisnah
zu gestalten.
Das Institut für Angewandte Forschung
(IAF) ist der zentrale Ansprechpartner der
Hochschule für Forschung, Entwicklung
und Transfer. Dekan Professor Hans-Peter
Eigner betont das Interesse der Fakultät an
Unternehmenskontakten in den Bereichen
Biotechnologie, Bioverfahrenstechnik und
molekularer Medizin und Medizintechnik.
Man wünscht sich gemeinsame Entwicklungsprojekte und eine praxisbezogene Beratung bei der Ausbildung von Studierenden.
Weitere Informationen zur Hochschule unter
www.hs-furtwangen.de und im Mitgliedsprofil bei BioLago (www.BioLago.org).
bl
Seminar im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wirtschaftsrecht für Unternehmer“
Datensicherheit: Gegen Virusbefall und Festplattencrash
D
ie Sicherung von Daten ist in kleinen und mittelständischen
Unternehmen oft nicht ausreichend geregelt – mit weitreichenden und kostenintensiven Folgen von möglichen Datenverlusten bei Virenbefall oder Hardware-Ausfall. Die Datensicherheit
ist aber eine grundlegende Voraussetzung für jede erfolgreiche
unternehmerische Tätigkeit und ist darüber hinaus erforderlich,
um die handels- und steuerrechtlichen Vorgaben zu erfüllen. Kleine und mittelständische Unternehmen müssen sich daher zunehmend mit den Herausforderungen der Datensicherheit und hoher
IT-Verfügbarkeit auseinandersetzen. Wie kann verlässliche Datensicherheit unter Berücksichtigung der typischen Strukturen von
KMUs gestaltet werden?
Folgende Themen werden behandelt:
Gesetzliche Anforderungen an elektronische Daten und Rechtsfolgen bei Nichtbeachtung(GoBD und GDPdU)
Gefährdungspotenziale bei fehlender Datensicherheit
28
Schutzbedürftigkeit der unterschiedlichen Unternehmensdaten
Maßnahmen zur Gewährleistung der Datensicherheit
Das Seminar stellt keine technischen Lösungen zur Datensicherheit
vor, sondern stellt die Anforderungen aus rechtlicher und steuerlicher
Sicht sowie deren Umsetzung in der Praxis dar. Es wendet sich daher
primär an Mitglieder der Geschäftsführung und der Verwaltung. tv
Die Veranstaltung findet statt:
In Schopfheim im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, E.-Fr.Gottschalkweg 1, am 19. Mai, 16 bis 19 Uhr,
in Konstanz im Gebäude der IHK Hochrhein-Bodensee, Schützenstr.
8, am 20. Mai, 16 bis 19 Uhr.
Die Teilnahmegebühr beträgt 90 Euro.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen in diesem
Jahr: www.konstanz.ihk.de Suchwort <Wirtschaftsrecht>.
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Schüler bei der Suche nach Praktikumsplätzen in einem Unternehmen –
eine Hospitanz kann entscheidend für die Berufswahl sein.
Berufsfachschüler suchen Praktikumsplätze
Den richtigen Beruf finden
S
eit dem Schuljahr 2013/14 bietet die Robert-Gerwig-Schule
für Wirtschaftsschüler ein Ganztageskonzept mit zwei je dreiwöchigen Praktikumswochen im ersten Schuljahr an. Rund ein
Viertel der Schüler, die mit Hauptschulabschluss in zwei Jahren
die Fachschulreife erwerben, haben diese neue Form gewählt. Die
Schülerin Franziska Hauser begründet dies: „Durch das Praktikum
habe ich die Möglichkeit, den richtigen Beruf für mich zu finden.“ Ihr
Mitschüler Fabio Stärk ergänzt: „Hier kann ich Kontakte zu späteren
Arbeitgebern knüpfen.“ Mit diesem neuen, zusätzlichen Angebot
verfolgt die Schule das Ziel, die Schüler umfassender zu fördern
und damit ihre Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss sowie auf
einen gelingenden Übergang in eine berufliche Ausbildung deutlich
zu erhöhen. Dafür sucht die Robert-Gerwig-Schule Unternehmen,
die Schüler durch eine Praktikumsstelle unterstützen.
sk
www.rgs-singen.de
Sachverständige
Erneute öffentliche
Bestellung
Am 20. März 2015 wurde erneut öffentlich bestellt:
Dipl.-ing. (FH) Ralph Mathes,
gottlieb-Daimler-Straße 15, 78224 Singen
Tel.: 07731 984250, Fax: 07731 984251,
E-Mail: [email protected],
Internet: www.bausachverstaendiger-mathes.de
Sachgebiet: Schäden an Gebäuden
Die öffentliche Bestellung und Vereidigung ist befristet
bis zum 5. Juli 2020.
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
29
REGIOREPort IHK Hochrhein-Bodensee
Gebührentarif ab 1. Mai 2015
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Hochrhein-Bodensee hat
in ihrer Sitzung am 27. März 2015 gem. § 4 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung
des Rechts der Industrie- und Handelskammern (IHKG) vom 18. Dezember 1956
(BGBI. I. S. 920), zuletzt geändert durch Artikel 17 des Gesetzes zur Förderung
der elektronischen Verwaltung sowie zur Änderung weiterer Vorschriften vom 25.
Juli 2013 (BGBl. I, S. 2749) und gem. § 3 Abs. 2 b) der Satzung der IHK HochrheinBodensee vom 6. Dezember 2011 sowie gem. § 1 Abs. 1 der Gebührenordnung
der IHK Hochrhein-Bodensee vom 28. November 2007 den Gebührentarif wie
folgt neu gefasst:
Zuschlag für
1. Außenwirtschaft / International
Gebührentatbestand
1.1
Ausstellen eines Carnets
*) auch für Mitglieder der Handwerkskammer
1.2
Nachbearbeitung eines Carnets
1.3
Regulierung nicht ordnungsgemäß abgefertigter Carnets
1.4
Ausstellen von Ursprungszeugnissen sowie dem Wirtschaftsverkehr dienenden Bescheinigungen inklusive bis
drei Kopien
1.5
für jede, ab 4. Kopie
1.6
Ausstellung von elektronischen Ursprungszeugnissen
1.7
Elektronische Ausstellung von dem Wirtschaftsverkehr
dienenden Bescheinigungen
nicht IHK-­
Zugehörige
Gebühr EUR
40,00*)
2.2.2
2.2.3
2.2.4
2.2.5
2.2.6
2.2.7
2.3
2.3.1
30
Sonderfälle Ausbildung / Umschulung
Für Umschulungsverhältnisse, die nicht im Rahmen der
Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Kultus und
Sport Baden-Württemberg und den Kammern über die gemeinsame Abschlussprüfungen gem. § 34 BBiG abgewickelt werden, erhöhen sich die unter 2.1.1 vorgesehenen
Gebühren
Bei Nichtteilnahme an der Umschulungsprüfung wird die
unter 2.2.1 vorgesehene Gebühr zurückerstattet
Wiederholung einer Abschluss- oder Umschulungsprüfung
Zusatzbearbeitungsgebühr bei verspäteter Anmeldung zur
Zwischen- und Abschlussprüfung
Prüfungsgebühr für Zusatzqualifikationen (ZQ)
für Auszubildende
Wiederholungsprüfung Zusatzqualifikation
Die Gebühr nach 2.2.5 ermäßigt sich bei Rücktritt von der
Prüfung
Weiterbildung
Prüfungen gem. § 4 Ausbilder-Eignungsverordnung
a) Gesamtprüfung
b) mündlicher Prüfungsteil
c) schriftlicher Prüfungsteil
2.3.3
2.3.4
2.3.5
EUR
60,00
2.3.6
2.3.7
25,00
50,00
9,00
2,50
9,00
9,00
2. Berufliche Bildung
2.1
Berufsausbildung und Umschulung
2.1.1
Betreuung eines Berufsausbildungs- oder Umschulungs170,00 70,00
verhältnisses Pauschalgebühr für die Eintragung und
Prüfungen in allen Ausbildungsberufen, die nicht unter die
Ausnahme 2.1.1.1 oder 2.1.1.2 fallen
2.1.1.1 Berufskraftfahrer
550,00 150,00
2.1.1.2 Hotel- und Gastronomieberufe
195,00 70,00
2.1.2
Bei Auflösung eines Berufsausbildungs- oder
Umschulungsverhältnisses ermäßigt sich die Gebühr:
a) vor Beginn der Ausbildung auf
40,00 10,00
b) innerhalb der Probezeit auf
40,00 10,00
c) v or Aufforderung zur ersten Teil- oder
85,00 25,00
Zwischenprüfung auf
Bei Übernahme eines Azubis nach abgelegter erster Teil85,00
2.1.3
oder Zwischenprüfung oder in einen aufbauenden Aus­
bildungsvertrag reduziert sich die Eintragungsgebühr auf
2.1.4
Abschlussprüfung nach Zulassung in besonderen Fällen
170,00
(§ 45 Abs. 2 BBiG): in allen Ausbildungsberufen, die nicht
unter die Ausnahmen 2.1.4.1 oder 2.1.4.2 fallen
a) b ei Rücktritt von der Prüfung einen Tag vor der Prüfung Volle Gebühr
b) bei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage vor der Prüfung
75 %
c) bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage
50 %
vor der Prüfung
2.1.4.1 Berufskraftfahrer
550,00
2.1.4.2 Hotel- und Gastronomieberufe
195,00
2.2
2.2.1
2.3.2
um 100 %
150,00
50,00
100,00 – 300,00
50,00 – 125,00
um 50 %
170,00 – 300,00
85,00 – 150,00
85,00 – 150,00
2.3.8
2.4
2.4.1
2.4.2
2.4.3
2.4.4
2.4.5
2.4.6
2.4.7
Wiederholung einer Prüfung
gem. § 4 Ausbilder-Eignungsverordnung
a) Gesamtprüfung
130,00 – 240,00
b) mündlicher Prüfungsteil
70,00 – 130,00
c) schriftlicher Prüfungsteil
60,00 – 110,00
Prüfungsgebühr für die Durchführung der Meisterprüfung
a) Basisqualifikation
200,00 – 400,00
b) Handlungsspezifische Qualifikationen
300,00 – 500,00
Sonstige gewerblich-technische Fortbildungsprüfungen
200,00 – 800,00
Prüfungsgebühr für die Durchführung von
kaufmännischen Fortbildungsprüfungen
a) ohne AEVO-Prüfung
200,00 – 800,00
b) mit AEVO-Prüfung
300,00 – 900,00
Wiederholung einer Fortbildungsprüfung
200,00 – 800,00
Rücktritt von einer Fortbildungsprüfung:
a) bei Rücktritt von der Prüfung einen Tag vor der Prüfung
Volle Gebühr
b) bei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage
75 %
vor der Prüfung
c) bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage
50 %
vor der Prüfung
Bearbeitung eines Widerspruchs
50,00 – 100,00
Ersatzausfertigungen / Gleichwertigkeits­bescheinigung / verspätete Anmeldung
Ersatzausfertigung von Prüfungsdokumenten
80,00
Feststellung der Gleichwertigkeit oder Stellungnahmen zu
50,00 – 500,00
(ausländischen) Prüfungszeugnissen
60,00
Bestätigung der Gleichwertigkeit sonstiger Prüfungszeugnisse einer anderen Bildungsstätte, soweit nicht ander­
weitig geregelt
Bestätigung der Gleichwertigkeit anderer Abschlüsse
50,00 – 155,00
(z. B. Techniker) in Teilbereichen
Anrechnung anderer Prüfungsleistungen
50,00 – 155,00
Übersetzung eines Zeugnisses
50,00
Zusatzbearbeitungsgebühr bei verspäteter Anmeldung
50,00
zur Weiterbildungsprüfung
3. Handel und Dienstleistungen
3.1
Unterrichtungsverfahren im Gaststättengewerbe
3.1.1
Unterrichtung im Gaststättengewerbe
3.1.2
Ausstellung von Ersatzbescheinigungen über die
Teilnahme am Unterrichtungsverfahren
3.1.3
Kosten für die Beiziehung eines Dolmetschers
3.1.4
Einzelunterrichtung
3.1.5
Bescheinigung über die Befreiung vom Unterrichtungs­
verfahren aufgrund besonderer Qualifikation
3.2
Bewachungsgewerbe
3.2.1
Sachkundeprüfung Bewachungsgewerbe
3.2.2
Rücktritt von einer Sachkundeprüfung:
a) bei Rücktritt von der Prüfung einen Tag vor der Prüfung
b) b ei Rücktritt von der Prüfung 7 Arbeitstage vor der
Prüfung
c) bei Rücktritt von der Prüfung 14 Arbeitstage vor der
Prüfung
3.2.3
Unterrichtungsverfahren im Bewachungsgewerbe für
unselbstständiges Bewachungspersonal
3.2.4
Unterrichtungsverfahren im Bewachungsgewerbe für
Selbstständige, gesetzliche Vertreter einer juristischen
Person, Betriebsleiter
3.2.5
Ausstellung von Ersatzbescheinigungen über die
­Teilnahme am Unterrichtungsverfahren
4. Recht
4.1
Bestellung und Vereidigung von Sachverständigen
4.1.1
Bearbeitung eines Antrags auf öffentliche Bestellung und
Entscheidung darüber
4.1.2
Bearbeitung eines Antrags auf Erweiterung des
Fachgebiets und Entscheidung darüber
4.1.3
Öffentliche Bestellung und Vereidigung
4.1.4
Verlängerung einer befristeten öffentlichen Bestellung
4.1.5
Bearbeitung eines Antrags auf Errichtung einer
­Zweigniederlassung und Entscheidung darüber
Widerspruchsgebühr (bei Zurückweisung des Widerspruchs)
4.1.6
- im Fall 4.1.1
Wirtschaft im Südwesten
85,00
30,00
135,00
280,00
30,00
150,00 – 300,00
Volle Gebühr
75 %
50 %
425,00
850,00
30,00
300,00
150,00
300,00
150,00
100,00
300,00
5 | 2015
4.2
4.2.1
4.2.2
4.2.3
4.2.4
4.2.5
4.2.6
4.2.7
4.2.8
4.2.9
4.2.10
4.2.11
4.3
4.3.1
4.3.2
- im Fall 4.1.2 und 4.1.4
150,00
- im Fall 4.1.5
100,00
Erlaubnis- und Registrierungsverfahren für Versicherungsvermittler
Erlaubnisverfahren
275,00
Erlaubnisbefreiung
150,00
Durchführung des Erlaubnisverfahrens für Versicherungs50,00
berater unter Vorlage der bisherigen Erlaubnis nach dem
Rechtsberatungsgesetz
Ersatzausstellung Gewerbeerlaubnis
30,00
Rücknahme/Widerruf einer Erlaubnis oder
150,00 – 250,00
Erlaubnisbefreiung
Registrierung
25,00 – 50,00
Ergänzung/Änderung Registerdaten außerhalb
15,00 – 50,00
Gewerbeanzeige
Eintragung/Veränderung der (beabsichtigten) Betätigung
bis 20,00
in anderem EU- oder EWR-Staat (pro Staat) und
Änderungen der Registerdaten, soweit für die IHK eine
Pflicht zur Weiterleitung der Information besteht
Schriftliche Auskünfte aus dem Register
15,00
Prüfung nach § 15 VersVermVO
100,00 – 400,00
Überprüfung der Erlaubnis- bzw. Erlaubnisbefreiungsvor100,00
aussetzungen infolge personenbezogener Änderungen
Erlaubnis- und Registrierungsverfahren für Finanzanlagevermittler und
Honorar-Finanzanlagenberater
Erlaubnisverfahren
275,00 – 350,00
4.3.4
Durchführung des Erlaubnisverfahrens unter Vorlage der
bisherigen Erlaubnis nach § 34 f Abs. 1 S. 1 Nr. 2 oder
3 GewO
Erweiterung/Reduzierung der bestehenden Erlaubnis
gem. § 34 f GewO oder § 34 h GewO um eine oder
mehrere Kategorien
Ersatzausstellung Gewerbeerlaubnis
4.3.5
Rücknahme/Widerruf einer Erlaubnis
4.3.3
4.3.6
Anforderung des Prüfberichtes gem. § 24 Abs. 1 FinVermV
4.3.7
4.3.8
Ergänzung/Änderung der Registerdaten außerhalb
Gewerbeanzeige
Schriftliche Auskünfte aus dem Register
4.3.9
Prüfung nach § 24 Abs. 2 FinVermV
4.3.10
4.3.11
Überprüfung der Erlaubnisvoraussetzungen infolge
personenbezogener Änderungen
Registrierung
4.3.12
Registrierung von beschäftigten Personen (je Person)
50,00
50,00 – 250,00
30,00
150,00 – 250,00
50,00 – 100,00
25,00
15,00
100,00 – 400,00
100,00
25,00
5.1.1
Erstmalige Eintragung einer Organisation in das Register
280,00 – 930,00
5.1.2
Ergänzung der Eintragung um einen neuen, bisher noch
nicht in das Umweltmanagement der Organisation ein­
bezogenen Standort oder Teilstandort
Prüfung der Voraussetzungen für den Bestand der
Eintragung nach Ablauf der Frist zur Vorlage einer neuen
Umwelterklärung
Eintragung nach vorübergehender Aufhebung
oder Streichung der Eintragung
Im Widerspruchsverfahren bei Zurückweisung
des Widerspruchs
100,00 – 510,00
5.1.4
5.1.5
5.1.6
5.2
5.2.1
5.2.2
100,00 – 510,00
180,00 – 930,00
Die Gebühr beträgt das
1,5-fache der vollen
Amtshandlungsgebühr
Hat eine Organisation eine Mehrzahl von Standorten, auch im europäischen Ausland, kann die Register
führende Stelle wegen eines daraus resultierenden
Mehraufwands die in Nr. 5.1.1 bis 5.1.5 genannten
Gebühren um bis zu 25 v. H. je zusätzlichem Standort
überschreiten
Umsetzung der Chemikalien- und Klimaschutzverordnung
Erteilung einer Sachkundebescheinigung nach der Chemikalien- Klimaschutzverordnung aufgrund einer erfolgreich
abgelegten IHK- oder HWK-Abschluss- oder Weiterbildungsprüfung
Entscheidung über die Erteilung einer Sachkundebescheinigung nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung
aufgrund mehrerer Teilprüfungen
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Entscheidung über die Erteilung einer vorläufigen Sachkundebescheinigung nach der Chemikalien-Klimaschutzverordnung aufgrund einschlägiger Vorkenntnisse
40,00 – 60,00
6. Verkehr
6.1
Gefahrgutfahrerschulung gem. GGVSE/ADR
6.1.1
Anerkennung eines Lehrganges:
a) für den ersten Kursteil
510,00
b) für jeden weiteren Kursteil
255,00
6.1.2
Wiedererteilung der Anerkennung
a) für den ersten Kursteil
255,00
b) für jeden weiteren Kursteil
130,00
6.1.3
Modifikation einer Anerkennung
50,00 – 255,00
6.1.4
Prüfung für Gefahrgutfahrer je Kurs
50,00
6.1.5
Lehrgangsbetreuung je Kurs
50,00
6.1.6
Ersatzausstellung einer ADR-Bescheinigung
30,00
Umschreibung von ADR-Bescheinigungen anderer Behörden
6.1.7
40,00
6.2
Gefahrgutbeauftragtenschulung gem. GbV
6.2.1
Anerkennung eines Lehrgangs
a) für den ersten Verkehrsträger
560,00
b) für jeden weiteren Verkehrsträger
360,00
6.2.2
Wiedererteilung der Anerkennung
a) für den ersten Verkehrsträger
460,00
b) für jeden weiteren Verkehrsträger
180,00
6.2.3
Modifikation einer Anerkennung
50,00 – 255,00
6.2.4
Prüfung für Gefahrgutbeauftragte
125,00
6.2.5
Ersatzausstellung eines Schulungsnachweises
45,00
6.3
Erwerb der Grundqualifikation der Fahrer im Güterkraft- und Personenverkehr:
beschleunigte Grundqualifikation
6.3.1
Regelprüfung
110,00
6.3.2
Prüfung Quereinsteiger
90,00
6.3.3
Prüfung Umsteiger
90,00
Die Gebühr ermäßigt sich bei Rücktritt von einer Prüfung
50 v. H. der vollen
6.3.4
nach Zulassung,
Gebühr
jedoch vor deren Beginn, auf
45,00
6.3.5
Ersatzausstellung einer Bescheinigung
100,00 – 150,00
6.3.6
Sonderkosten für Zusatzprüfung
7. Zentrale Dienste
Mahngebühren
7.1
Erste Mahnung
7.2
Zweite Mahnung
7.3
Beitreibung
5,00
15,00
25,00
20,00
5. Umwelt
5.1
Maßnahmen im Rahmen der Wahrnehmung der Aufgaben der Register
­führenden Stelle nach 3 Kapitel 2 und der Verordnung (EG) Nr. 1221/2009 und
§§ 32 – 36 des Umwelt-Audit-Gesetzes (UAG)
5.1.3
5.2.3
Konstanz, den 27. März 2015
IHK Hochrhein-Bodensee
gez.
gez.
Thomas Conrady
Prof. Dr. Claudius Marx
PräsidentHauptgeschäftsführer
Gem. § 11 Abs. 2 Nr. 3 des Gesetzes zur vorläufigen Regelung des Rechts der Industrie- und
Handelskammern (IHKG) wird die von der Vollversammlung der IHK Hochrhein-Bodensee am
27. März 2015 beschlossene Änderung des Gebührentarifs mit Wirkung vom 1. Mai 2015
genehmigt.
Stuttgart, den 31. März 2015
AZ: 82-4221.2-03/64
Finanz- und Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg
gez.
Dieter Mähler
Regierungsdirektor
Der vorstehende Gebührentarif wird hiermit ausgefertigt und im Mitteilungsblatt “Wirtschaft
im Südwesten“ veröffentlicht.
20,00 – 40,00
Konstanz, den 1. April 2015
IHK Hochrhein-Bodensee
40,00 – 200,00
gez.
gez.
Thomas Conrady
Prof. Dr. Claudius Marx
PräsidentHauptgeschäftsführer
31
REGIOREPort IHK Hochrhein-Bodensee
Lehrgänge und Seminare der IHK
Wann?
Was?
Wo?
Euro
Informationen: Konstanz, Tel.: 07531 2860-118; Schopfheim, Tel.: 07622 3907-230, www.konstanz.ihk.de
Ausbildungsakademie
13.05.15
Azubi-Seminar: Der Kunde am Telefon – die richtigen Worte finden
Konstanz
99,00
18.06.15
Ausbilderreihe: Wie ticken Auszubildende? Generation Facebook – Wie damit umgehen?
Konstanz
150,00
04.05.15
Zollprozesse ins Managementsystem integrieren
Konstanz
270,00
07.05.15
Incoterms 2010
Konstanz
140,00
15.06.15
Lieferantenerklärungen – Bedeutung, Regeln, Konsequenzen
Schopfheim
270,00
30.06.15
Export-, Zoll- und Versandpapiere richtig erstellen – Übung macht den Meister!
Schopfheim
270,00
17.06.15
Warenverkehr mit der Schweiz
Schopfheim
270,00
Außenwirtschaft
Betriebswirtschaft / Einkauf/Logistik / Marketing/Vertrieb
ab 12.05.15
Social Media Manager (IHK) – Zertifikatslehrgang
Schopfheim
1.300,00
ab 18.05.15
Betriebswirtschaftliche Grundlagen für Nicht-Kaufleute – Zertifikatslehrgang
Schopfheim
900,00
auf Anfrage
Logistikmanager/in – Zertifikatslehrgang
Konstanz
1.900,00
ab 06.05.15
Management-Assistent/in (IHK) – Zertifikatslehrgang
Schopfheim
2.150,00
30.06.15
Büroorganisation statt Papierberge
Schopfheim
270,00
11.06.15
Zeitgemäße Geschäftskorrespondenz – Die richtigen Worte finden
Konstanz
270,00
Betriebliches Eingliederungsmanagement
Schopfheim
90,00
Waldshut/Singen
auf Anfrage
Büromanagement
Gesundheit
20.05.15
ab Frühjahr 2015 Präsenzkraft in der Pflege – Zertifikatslehrgang
Personalwesen/Persönlichkeitsentwicklung
16.06.15
Sicheres Auftreten im Job
Konstanz
270,00
18.+19.06.15
Grundkurs – Lohn- und Gehaltsabrechnung
Konstanz
490,00
23.06.15
Körpersprache verstehen und nutzen
Schopfheim
270,00
24.06.15
Mein persönliches Potential nutzen
Schopfheim
270,00
Konstanz
990,00
ab Frühjahr 2015 Fachkraft für Lohn- und Gehaltsabrechnung – Zertifikatslehrgang
Führung
ab 04.05.15
Professionelles Business Coaching – Zertifikatslehrgang
Überlingen
auf Anfrage
08.05.15
Hilfe, ich bin Vorgesetzte/r!
Konstanz
270,00
20.05.15
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist normal!
Konstanz
270,00
15.06.15
Junger Fuchs führt alten Hasen
Konstanz
270,00
Konstanz
auf Anfrage
Konstanz
620,00
Immobilienmanagement
ab Frühjahr 2015 Professionelles Immobilienmanagement – Zertifikatslehrgang
Qualitätsmanagement
12.+13.05.15
QM-Lehrgangsmodul „Auditmethodik“
Das Angebot weiterer Weiterbildungsanbieter ist zu finden unter www.wis.ihk.de.
32
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Jobmotor
die sieger
für 2014
Knapp 900 Stellen haben die 47 Firmen im vergangenen Jahr geschaffen, die sich für den
neunten Jobmotor beworben haben. Inzwischen geht es aber nicht mehr nur um die Anzahl an
Stellen, sondern der Preis zeichnet auch pfiffige Konzepte aus, Mitarbeiter überhaupt zu finden
und zu halten. Insgesamt haben die Stifter des Jobmotors – Badische Zeitung, Handwerkskammer Freiburg, Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden und die drei IHKs im Südwesten – dieses Mal sieben Unternehmen ausgezeichnet, die wir auf dieser und der folgenden
Doppelseite vorstellen.
Kleine Unternehmen
Leaserad
DIe JoBMotoreN
Die Jobmotoren für das Jahr 2014 wurden zum einen an Firmen verliehen,
die viele Stellen neu geschaffen haben.
Zum anderen wurden Konzepte ausgezeichnet, mit denen Unternehmen
Mitarbeiter finden und binden.
Sieger in der Kategorie neu
geschaffene Stellen:
Kleine Firmen (bis 19 Mitarbeiter):
Leaserad (Freiburg) und Riesterer
Retail Solutions (Freiburg)
Mittelgroße Firmen (20-199 Mitarbeiter): Pimicos (Eschbach)
Große Firmen (über 200 Mitarbeiter):
Grieshaber Logistics (Bad Säckingen)
Sieger in der Kategorie
Mitarbeiter finden und binden:
Kleine Firmen (bis 19 Mitarbeiter):
Spiegelhalter Holzleisten (Bernau)
Mittelgroße Firmen (20 bis 199 Mitarbeiter): Metzgerei Lederer (Weil a.Rh.)
Große Firmen (über 200 Mitarbeiter):
SBS Feintechnik (Schonach)
34
Ulrich Prediger
(rechts), der
Gründer von
Leaserad und sein
Geschäftspartner
holger tumat
mit rädern von
Leaserad.
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EGO
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GES NEU
CHA
STE FFENE
LLE
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FrEiBurG. nachdem die Freiburger „Leaserad Gmbh“ bereits im vergangenen
Jahr einen Jobmotor in der Kategorie
„Fachkräfte finden“ erhalten hatte,
wurde sie in diesem Jahr mit dem
Jobmotor in der Kategorie „neu geschaffene Stellen“ geehrt. Im vergangenen Jahr waren zehn neue
Stellen geschaffen worden – damit hatte sich die mitarbeiterzahl
im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt. Der Gründer Ulrich Prediger,
der sich seit 2011 mit holger tumat die Geschäftsführung teilt,
hat in diesem Jahr bereits weitere
mitarbeiter eingestellt, genaue
Zahlen wollte er auf Anfrage aber
nicht nennen. Seit 2007 ist das
Unternehmen, das auf seiner
Internetseite unter dem namen
„Jobrad“ seine Dienste anbietet,
am markt.
Die Idee: Angestellte und Selbstständige können günstig LeasingDiensträder erwerben, die dann
auch privat genutzt werden.
Leaserad übernimmt für die Kunden – meistens sind das Unternehmen – die Abwicklung und
steht in engem Kontakt zu den
Fachhändlern. Zum Kundenkreis
zählen inzwischen deutschlandweit über 800 Unternehmen. ew
Unternehmen
KATEGORIE
NEU
GESCHAFFENE
STELLEN
Mittlere Unternehmen
Pimicos
Kleine Unternehmen
riesterer retail Solutions
FrEiBurG. Auch die riesterer Gmbh aus Freiburg, ein Unternehmen, das Filialen plant, einrichtungskonzepte dafür entwickelt und
realisiert, ist im vergangenen Jahr in der mitarbeiterzahl gewachsen.
Von 2013 auf 2014 konnte die riesterer retail Solutions (rrS) die
Zahl der mitarbeiter mehr als verdoppeln. Sechs Personen wurden
2014 eingestellt. Auch in diesem Jahr sind bereits neue mitarbeiter
hinzugekommen. Aktuell sind 15 Personen bei riesterer angestellt,
weitere Stellen ausgeschrieben – zu redaktionsschluss wurden
ein Innenarchitekt, ein Bauleiter und ein Projektmanager gesucht.
Der CeO Jürgen riesterer, der das Unternehmen 2008 gegründet
hat, machte zunächst eine Ausbildung zum holztechniker und war
dann als Projektmanager im In- und Ausland tätig. Von seinen erfahrungen konnte er bei der Unternehmensgründung profitieren.
trotz der Schwierigkeiten in der Branche einzelhandel kann sich
seine Firma erfolgreich am markt behaupten. „nach sieben Jahren
Vertrauensaufbau und harter Detailarbeit erkennen immer mehr
Filialkunden den mehrwert unserer Dienstleistung, sodass wir von
unseren Kunden weiterempfohlen werden“, begründet riesterer
das starke Wachstum. riesterer erhält Aufträge von großen marken
wie Schöffel, hallhuber oder Porsche Design. Für diese hat rrS
Filialeröffnungen im In- und Ausland begleitet. Jede trägt dennoch
eine individuelle note.
Gemeinsam mit seinen mitarbeitern entwickelt riesterer ganzheitliche Konzepte für die Filialisierung, die die Suche der Immobilie,
die anschließende Planung sowie die realisierung der Filiale umfassen. „Diese 360-Grad-Betreuung ist in dieser Form einzigartig“,
so riesterer. Bei der Umsetzung kooperiert er mit Partnerfirmen.
Je nach Bedarf kümmert sich der Unternehmer auch um die weitere Betreuung nach der Filialeröffnung und steht den Inhabern bei
technischen Problemen oder anstehenden renovierungsarbeiten
mit rat und tat zur Seite.
ew
Jürgen riesterer, Gründer und Geschäftsführer des Spezialisten für
Filialisierungskonzepte
„riesterer retail Solutions“.
EschBach. ebenso in der Kategorie neu
geschaffene Stellen im Jahr 2014 glänzen
konnte die Pimicos Gmbh aus eschbach.
Der hersteller von Systemen und Komponenten für die mikro- und nanopositioniertechnik sowie für die optische Systemtechnik
schaffte im Jahr 2014 insgesamt 26 neue
Vollzeitstellen (vorher: 65) und eine vierte
zusätzliche teilzeitstelle. eingestellt wurden
unter anderem hochspezialisierte Ingenieure, außerdem Fachkräfte für den Bereich der
montage und der Fertigung. Lucius Amelung,
Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter, kündigte weiteres Wachstum an.
In fünf Jahren sollen nach seinen Aussagen
200 mitarbeiter bei Pimicos beschäftigt sein.
Aktuell sind es 95.
„Durch die Fusion im Jahr 2011 mit der Physik Instrumente (PI) Gmbh & Co. KG mit Sitz
in Karlsruhe zählen wir zu den marktführern
im Bereich der Produktgruppe motorisierte
Positionierer, die zukünftig ausschließlich am
Standort eschbach entwickelt, vertrieben
und gefertigt werden“, begründet Amelung
das Wachstum. eingesetzt werden die Komponenten von Pimicos etwa in der messtechnik, der halbleitertechnologie und der
medizintechnik. Die Kunden kommen aus
der Industrie sowie aus der Wissenschaft
und Forschung.
Die möglichkeit zur weiteren expansion
hinsichtlich der mitarbeiterzahl besteht. Im
vergangenen Jahr ist ein erweiterungsbau
bezogen worden, freie Flächen sind noch
vorhanden. Amelung gründete das Unternehmen 1990 in Umkirch.
ew
Pimicos-Chef
und Gründer
Lucius Amelung
bei der Arbeit.
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5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Alle Bilder auf dieser Doppelseite: Thomas Kunz
Zwei der vier
Mitglieder der
GrieshaberGeschäftsleitung:
Kurt Grieshaber
(rechts) und sein
Sohn Andreas
Grieshaber.
KAT
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Große Unternehmen
Grieshaber Logistics
BAD SÄCKINGEN. Die Grieshaber-Gruppe ist einer
der großen Logistik-Dienstleister in Südbaden. Nach
sieben Jahren Vorbereitungs-, Planungs- und Bauzeit
wurde im Juli 2013 mit dem Logistik Park Hochrhein in
Rheinfelden ein neuer Standort eröffnet und während
des Jahres 2014 „hochgefahren“. Das berichtet Andreas Grieshaber, der neben seinem Vater Kurt Grieshaber
sowie Ulf Tonne und Toni Elbert Mitglied der Geschäftsleitung der Gruppe ist. Der 25.000 Quadratmeter große
und 25 Millionen Euro teure Logistik Park Hochrhein
beschäftigt mittlerweile 135 Mitarbeiter, die zum größten Teil im Laufe des Jahres 2014 eingestellt wurden. In
der Region beschäftigt Grieshaber insgesamt 400 Mitarbeiter. Konzernweit, inklusive der Niederlassungen
in Frankreich und der Schweiz sowie eines weiteren
großen Standortes in Biebesheim bei Darmstadt hat
die Gruppe 600 Beschäftigte. In Rheinfelden arbeitet
Grieshaber für die Pharma- und Health Care Industrie
(zu 50 Prozent) sowie für Auftraggeber aus dem Bereich Fast Moving Consumer Goods und schließlich im
Rahmen industrieller Lösungen. Der Standort zeichnet
sich durch vier Temperaturzonen und eine Luftfeuchtigkeitsüberwachung aus. Vor allem Hersteller aus der
Pharmaindustrie erwarten solche Bedingungen. Die
Auslastung des Logistik Park Hochrhein ist sehr gut,
sieben bis acht große Auftragsprojekte sorgen dafür.
Der Gruppenumsatz von Grieshaber hat sich 2014 auf
50 Millionen Euro belaufen.
orn
36
Junior und Senior
gemeinsam bei der Arbeit:
Pirmin (links) und
Ernst Spiegelhalter.
Kleine Unternehmen
Spiegelhalter
Holzleisten
BERNAU. Der Standort ist ein Nachteil für die Spiegelhalter GmbH. Bernau mit seinen knapp 2.000
Einwohnern liegt zwar in einem traumhaft schönen
Schwarzwälder Hochtal. Doch das schätzen, so scheint
es, eher Urlauber denn Mitarbeiter. Der Holzleistenhersteller Spiegelhalter jedenfalls tut sich immer schwerer,
Stellen zu besetzen. Deshalb engagiert sich das Unternehmen seit vielen Jahren über das normale Maß
hinaus für die rund 20 Mitarbeiter, die es hat: Sie bekommen zusätzlich zu Weihnachts- und Urlaubsgeld,
Tantiemen sowie Fahrgeld auch einen Teil ihrer betrieblichen Altersvorsorge finanziert. Außerdem stellt
Spiegelhalter seinen Leuten die Arbeitskleidung und
beteiligt sie am Gewinn. „Wir sind seit Jahrzehnten
vorbildlich im sozialen Bereich“, sagt der kaufmännische Leiter Johannes Köpfer. „In der Summe bieten
wir damit ähnlich viel wie unser metallverarbeitender
Nachbar, der höhere Löhne zahlt.“ Der Jobmotor in der
Kategorie Mitarbeiter finden und binden würdigt nun
dieses Engagement.
Die Firma Spiegelhalter hat – wie die Holzverarbeitung
im Schwarzwald – eine lange Tradition. Der Vater und
der Großvater vom jetzigen Seniorchef Ernst Spiegelhalter fertigten vor allem Produkte für die Küche.
Als die immer mehr vom Kunststoff ersetzt wurden,
sattelte man um. Ernst Spiegelhalter startete Anfang
der 1970er Jahre ganz neu mit der Herstellung von
Massivholzleistung speziell für den Fußbodenbau und
erzielte in Nischenmärkten wie der Belieferung von
Wohnwagenherstellern oder im Saunabau Erfolge.
Zudem produzieren die Bernauer viele verschiedene
Holzleisten für den Innen- und Außenausbau, für Fenster, Bilderrahmen oder Spielzeug sowie Seitengitter
für Pflegebetten. Etwa 40 Prozent seines Umsatzes in
Höhe von über vier Millionen Euro jährlich erzielt der
Betrieb in der Schweiz. Denn durch die Grenznähe hat
der Standort hier doch einen Vorteil.
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Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Unternehmen
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BIN
Mittlere Unternehmen
Metzgerei Lederer
Große Unternehmen
SBS Feintechnik
schonach. Die Auftragsbücher der SBS Feintechnik waren übervoll, aber es fehlten die Fachkräfte, um
alle Aufträge zu bewältigen. Das Familienunternehmen,
entwickelt und produziert seit fast 160 Jahren Zahnräder
und Antriebe – anfangs für Kuckucksuhren, heute vor
allem für den Automobil-, den maschinen- und Anlagenbau, die Gebäude-, haushalts-, medizin- und Umwelttechnik. Über 400 mitarbeiter beschäftigt die Burger
Gruppe in der 4.000-einwohner-Gemeinde Schonach
und im nachbarort Prechtal. Weitere Stellen zu besetzen, wird da zur echten herausforderung, bei der auch
die Arbeitsagentur in dem Fall nicht helfen konnte. Was
also tun? „Ich ruf heute Abend mal daheim an“, schlug
ein führender mitarbeiter vor, der aus Polen stammt. Am
nächsten tag hatte Personalchefin Silke Burger einige
telefonnummern auf dem tisch liegen, kontaktierte die
Interessierten, und kurz drauf rückten die ersten drei
Polen für eine Probewoche an. rund drei Jahre ist das
nun her, knapp zwei Dutzend polnische mitarbeiter hat
Burger seither eingestellt (weit über 100 ausländische
sind es nun insgesamt) und bereits Bewerbungen für die
nächsten Vakanzen vorliegen. Der Fachkräfteengpass
ist damit einstweilen gelöst.
Dass die neuen mitarbeiter sich wohl fühlen und bleiben
– dafür engagieren sich Silke Burger und ihre Kollegen
in der Personalabteilung in besonderem maße. Das war
auch der Grund für den Gewinn des Jobmotors in der
Kategorie mitarbeiter finden und binden. „Ich stell mir
vor, wie es für mich wäre, neu in einem Land zu sein“,
sagt Silke Burger. „Ich würde mich freuen, wenn mich
jemand nimmt und mir hilft.“ Und genau das tut SBS
mit den Ankömmlingen: Wer mit dem Zug anreist, wird
am Bahnhof abgeholt und in die „Schwarzwald WG“
gebracht. Das ist eine betriebseigene Pension, die für
kurzfristige Aufenthalte bereit steht. Der Kühlschrank
dort ist mit dem nötigsten gefüllt. Paten, die die muttersprache beherrschen, zeigen den neuankömmlingen die
Gegend und unterstützen sie am Arbeitsplatz. Wenn sich
nach der Probezeit beide Seiten für eine feste Anstellung
entscheiden, übersiedeln die mitarbeiter meist in eine
Werkswohnung und holen Partner oder Familie in den
Schwarzwald. Auch einige der nachgezogenen Frauen
hat SBS eingestellt. Und in den vergangenen Jahren kamen fünf polnische Babys in Schonach zur Welt. kat
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Personalchefin Silke
Burger und ihr mann
thomas Burger, der
geschäftsführende Gesellschafter der SBS Feintechnik in Schonach ist.
Spaß hinter der theke:
einige mitarbeiter
der metzgerei Lederer aus
Weil am rhein.
WEil aM rhEin. Schulen, Sozialeinrichtungen,
Bürgermeister: Alle in Weil am rhein und Umgebung
kennen ihn und wissen, Problemfälle können sie zum
Jogi schicken. Joachim Lederer, den alle einfach Jogi
nennen, engagiert sich seit zwei Jahrzehnten für Jugendliche, die Probleme haben. er hat schon einen
Vollwaisen von der Straße geholt, Behinderte ausgebildet und diverse andere in die Spur zurückgeholt.
Sein rezept: „Ich mach mit allen einen Plan, leg ein
Ziel fest. Dann gehen wir das Stück für Stück an“, sagt
der metzgermeister, der seit 1991 seinen Laden in
der hauptstraße betreibt und seit 16 Jahren zusätzlich
einen Partyservice.
Die Jugendlichen, die zu ihm kommen, sind meist zwischen 17 und 19 Jahre alt, stecken in einer schwierigen
Phase, manche sind zuhause rausgeflogen. Jogi Lederer kümmert sich um sie nicht nur als Chef, er nimmt
auch eine Vaterrolle an. er kauft ihnen Klamotten, hilft
bei der Wohnungssuche und hinterlegt, falls nötig, die
Kaution. Wenn es Probleme gibt, wird darüber gesprochen. Das scheint überhaupt Lederers rezept: er lässt
sich wirklich auf die jungen Leute ein, interessiert sich
für jeden einzelnen, fragt nach. Und stupst sie immer
wieder an, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen.
Sechs bis acht Jahre dauert es in der regel, bis Jogis
Zöglinge reif sind für den normalen Arbeitsmarkt. 90
Prozent schaffen es bei ihm. nach Abschluss der Lehre
zahlt er ihnen den Führerschein.
Der Jobmotor, den Lederer für dieses engagement in der
Kategorie mitarbeiter finden und binden gewonnen hat,
reiht sich ein in eine Serie von Preisen: 2012 zeichnete
ihn die handwerkskammer als „Unternehmer des Jahres“ aus, 2013 die Fachzeitschrift „Die Fleischerei“ als
„metzger des Jahres“, und vergangenes Jahr gewann er
den Integrationspreis des Landes. Auch wirtschaftlich
läuft es gut: Der Betrieb ist den letzten Jahren um 60
Prozent gewachsen, er beschäftigt 22 Festangestellte
und bis zu 60 Aushilfen. Im Laden bedienen sie mittags
zu acht hinter der theke, und der Partyservice hat jeden
tag mindestens zwei Aufträge. Wochenends bewirtet
Lederer bis zu 2000 Leute.
kat
(Siehe auch „Kopf des Monats“ auf Seite 12)
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Unternehmen
Bürstenmaschinenhersteller Zahoransky
Neue rekordmarken
todtnau. Die Zahoransky-Gruppe hat im
letzten Jahr ihren Umsatz auf die neue rekordmarke von 81 millionen euro – gegenüber 70 millionen euro im Vorjahr – steigern
können. mit einem Plus von 19 Prozent war
der Auftragseingang mit 85 millionen euro
im vergangenen Jahr der höchste der Unternehmensgeschichte. Dies ist laut einer Pressemeldung ergebnis einer kontinuierlichen
expansion in den fünf Produktionsstätten
weltweit. Wie es heißt, hat sich die Strategie des Direktvertriebs in Auslandsmärkten
positiv ausgewirkt. nach den neuen beziehungsweise umstrukturierten niederlassungen in Japan und China werden nun auch
Vertrieb und Service in den USA sowie in
Indien zu 100 Prozent in eigenregie geführt.
Die Zahoransky-Gruppe teilt sich in die drei
Geschäftsbereiche maschinenbau, Formenbau und Systemtechnik. Im maschinenbau
ist man einer der führenden Bürstenmaschinenhersteller weltweit mit Werken in todtnau,
Spanien und Indien. Der Bereich hat 2014
Anzeige
ein Plus von 20 Prozent im
Auftragseingang verzeichnet. Das Lieferprogramm
reicht von maschinen zur
herstellung kleiner Interdentalbürsten über maskara- und haarbürsten für die Körperpflege, Besen, handfeger,
WC- und Spülbürsten für den haushalt bis
zu Walzenbürsten und anderen technischen
Bürsten für industrielle Anwendungen.
Auch im Formenbau ist im abgelaufenen Geschäftsjahr in den beiden deutschen Werken
in Freiburg und rothenkirchen der Umsatz
um 20 Prozent gestiegen, im indischen Werk
für Werkzeuge dank des im herbst 2013 eröffneten neubaus gar verdoppelt worden.
Der Bereich Systemtechnik schließlich bietet systemübergreifende Lösungen für die
spritzgießnahe Automation an. Basis dieser
Anlagen sind zum einen Spritzgießwerkzeuge
der Zahoransky AG und zum anderen ein etabliertes System aus verschiedenen modulen
der Automation. mit diesen modulen lassen
Die Zentrale von Zahoransky in
todtnau-Geschwend.
sich intelligente spritzgießnahe Automationslösungen zusammenstellen.
Die Gruppe beschäftigte ende des Jahres 2014
fast exakt 700 mitarbeiter weltweit. Für 2015
liegt die Auftragseingangsprognose nochmals
deutlich über derjenigen von 2014. Dazu beitragen sollen unter anderem die Verdoppelung
der Produktionsfläche im spanischen Werk
Logroño auf 4.200 Quadratmeter. Außerdem
soll die Positionierung der Blisterverpackungsmaschinen schwerpunktmäßig für die märkte
elektrotechnik, Werkzeuge, Kosmetik/hygiene und andere ausgebaut werden. Für die
medizintechnik will Zahoransky Systeme für
die herstellung von hybridbauteilen mit Kaupl
nülen weiterentwickeln.
Commerzbank Freiburg
Auf Wachstumskurs
FREIBURG. Wie Sebastian Hackl, bei der Commerszbank
Freiburg verantwortlich für das Privatkundengeschäft, Mitte März
bei einem Pressegespräch mitteilte, betreut die Bank zwischen
Emmendingen und Lörrach fast 56.000 Privat- und Geschäftskunden und damit etwas ein Prozent mehr als im Vorjahr. Darunter
waren knapp 5.000 Geschäftskunden mit einem Jahresumsatz von
jeweils unter 2,5 Millionen Euro. Laut Hackl beläuft sich das verwaltete Kundenvermögen (Depots und Einlagen) auf etwas mehr
als 800 Millionen Euro. Das Kreditvolumen in diesem Bereich liegt
bei 480 Millionen Euro. Das Neugeschäft bei privaten Baufinanzierungen stieg um 31 Prozent auf 59 Millionen Euro. In 18 Filialen
sind 83 Mitarbeiter tätig, darunter sind zehn Auszubildende.
Auch das Geschäft mit sehr vermögenden Kunden ist gewachsen.
In Baden-Württemberg betreut man 3.300 Familienverbünde, so
René Lindner, Wealth Management Leiter. Im Gebiet Baden dürften es um die 1.000 Verbünde sein. Das betreute Volumen liegt in
Baden-Württemberg bei rund einer Milliarde Euro und stieg 2014
um 15 Prozent. Der Bereich ist zwischen Baden-Baden, Freiburg
und Konstanz mit 24 Mitarbeitern tätig.
Das in der Mittelstandsbank der Commerzbank gebündelte Firmenkundengeschäft konnte in der Region Freiburg ebenfalls ein
sehr gutes Ergebnis erzielen, wie Stefan Lauble, verantwortlich für
diesen Bereich, erläuterte. Das Kreditvolumen stieg um bemerkenswerte zwölf Prozent, die Zahl der Firmenkunden (mit jeweils
über 2,5 Millionen Euro Umsatz) nahm um fünf Prozent zu. Über
500 Firmen werden betreut. Vor allem ihr Kreditgeschäft möchte
die Commerzbank in diesem Bereich weiter ausbauen. Die Mittelstandsbank Freiburg ist in den Landkreisen Emmendingen und
Breisgau-Hochschwarzwald sowie im Stadtkreis Freiburg mit 27
Mitarbeitern tätig.
orn
Hund Möbelwerke
Kaufen · Vermieten
Sehr zufrieden
BIBERACH/SULZDORF. Die Geschäftsleitung der Unternehmensgruppe Hund Möbelwerke ist mit dem Abschluss des Geschäftsjahres 2014 sehr zufrieden. Laut einer Pressemeldung hat
Hund den Umsatz um neun Prozent auf 21 Millionen Euro erhöht.
Der Auftragseingang im laufenden Jahr deute auf einen weiteren
guten Verlauf hin. Das Unternehmen tritt seit Jahresbeginn wieder
unter dem Namen „Hund Möbelwerke“ auf.
Insgesamt hat die Büromöbelbranche im letzten Jahr ihre Umsätze
im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf knapp 2,1 Milliarden
Euro steigern können. Wie in den vorausgegangenen Jahren waren
im Land vor allem Ideen für das Büro der Zukunft gefragt. So beschreibt dies Hendrik Hund, der nicht nur Geschäftsführer der Hund
Möbelwerke, sondern auch Vorsitzender des Branchenverbandes
BSO ist. Durch die zunehmende Digitalisierung wird der Bedarf an
Stauraum im Büro künftig rückläufig sein, dafür steigen die Anforderungen an eine ganzheitliche ergonomische Büroeinrichtung.
Darauf richtet sich auch Hund ein und entwickelt spezielle neue
Möbelprogramme.
upl
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
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UNTERNEHMEN
KURZ NOTIERT
Das Karosserie- und Fahrzeuglackierzentrum Kaupp GmbH mit Hauptsitz in Schramberg-Sulgen hat in die
Modernisierung seiner Lackierzentren
in Schramberg und Donaueschingen
investiert. Die Lackier- und Trockenkabinen wurden komplett energetisch
saniert – dadurch liegt das Energieeinsparpotenzial bei über 30 Prozent
pro Jahr, meldet das Unternehmen.
Erneuert wurde neben den Motoren
und Brennern auch das gesamte Filtersystem. Am Standort in Freiburg
wurde außerdem vor Kurzem das Karosserie- und Fahrzeuglackierzentrum
um- und angebaut. Das Unternehmen
ist mit insgesamt 150 Mitarbeitern
an sechs Standorten vertreten. Es ist
in vier Unternehmensbereichen tätig.
Zu Kaupp gehören außerdem ein Maler- und Stukateurbetrieb, ein Betrieb
für Industrielackierungen- und Pulverbeschichtungen sowie ein Betrieb für
Beschriftungen und Werbetechnik.
Ruch Novaplast, Spezialist für Partikelschäume, die etwa in der Fahrzeugund Lüftungsindustrie eingesetzt werden, expandiert und erweitert seine
Produktion und Montage. Im April hat
das Unternehmen mit Sitz in Oberkirch
mit dem Bau einer neuen Fertigungsund Montagehalle (Bild) begonnen, die
im März 2016 fertiggestellt sein soll.
Die Ruch GmbH + Co. KG investiert
am Standort Oberkirch 5,2 Millionen
Euro in den Neubau sowie die darin
geplante Fertigungstechnik. Das Hallenkonzept bietet Raum für Wachstum
in den nächsten Jahren. Die Ruch Unternehmensgruppe erzielte 2014 einen
Umsatz von 33 Millionen Euro. Sie beschäftigt 245 Mitarbeiter, davon 180
in Oberkirch, und hat Niederlassungen
in der Tschechischen Republik sowie in
Frankreich.
40
Progress-Werk Oberkirch
Stabile Umsatzerlöse
OBERKIRCH. Die Umsatzerlöse der Progress-Werk Oberkirch AG
(PWO) sind im Geschäftsjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahr leicht
gestiegen und lagen bei 381,1 Millionen Euro (2013: 377,4 Millionen
Euro). Das Ebit betrug 16,7 Millionen Euro – die Aufwendungen für
Personalanpassungen am Standort Oberkirch hatten nach Aussagen
des Automobilzulieferers Auswirkungen auf das Ebit in Höhe von
4 Millionen Euro. Aufgrund des schnell vorangetriebenen Ausbaus
des tschechischen Standorts, der nach einer Pressemitteilung der
PWO hochprofitabel ist, sind die Investitionen auf 37,4 Millionen
Euro (32 Millionen Euro) gestiegen. Investiert wurde auch in die
anderen PWO-Standorte. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet die
PWO weitere Umsatz- und Ergebnissteigerungen an den Auslandsstandorten. Insbesondere der tschechische Standort stehe vor einem
Wachstumssprung, meldet das Unternehmen. In China werde der
erste Montagestandort des Konzerns anlaufen. Für den deutschen
Standort geht man von weiterhin stabilen Umsatzerlösen sowie
einem rückläufigen Ergebnis aus. Die positiven Effekte aus dem
Effizienzsteigerungsprogramm würden sich erst im Geschäftsjahr
2016 voll auf den Ertrag auswirken und wieder zu steigenden Ergebnissen beitragen, hieß es. Die Umsatzerlöse sollen im laufenden
Geschäftsjahr vorraussichtlich auf rund 400 Millionen Euro und das
Ebit auf circa 19 Millionen Euro steigen. Die PWO entwickelt Metallkomponenten und Systeme in Leichtbauweise, die für Sicherheit
und Komfort im Automobil sorgen – beispielsweise für Airbags – und
stellt diese auch her. Am Stammsitz in Oberkirch sind über 1.500
Mitarbeiter beschäftigt. Zu den Standorten zählen neben China und
der Tschechischen Republik Kanada und Mexiko. Weltweit sind rund
3.100 Mitarbeiter für das Unternehmen tätig.
lis
Sparkasse Staufen-Breisach
Hohe Zuwächse
STAUFEN. Hohe Zuwächse bei den Einlagen und Krediten haben
2014 zu einer überdurchschnittlichen Ausweitung der Bilanzsumme
geführt. Das teilte Herbert Lehmann, der Vorsitzende des Vorstandes, Anfang März bei einem Pressegespräch mit. Die Bilanzsumme wuchs um 3,3 Prozent auf 1,223 Milliarden Euro. Die Einlagen
erreichten 959 Millionen Euro, das war ein Plus von 5,5 Prozent,
und dies trotz der extrem niedrigen Zinsen. Der Zuwachs stammte
zur drei Fünfteln von den Privatanlegern und zu zwei Fünfteln von
gewerblichen Kunden. Im Kreditgeschäft hat man mit rund 167
Millionen Euro Neuausleihungen ein Rekordergebnis erzielt. Trotz
der hohen Tilgungen verblieb ein Zuwachs von 30,5 Millionen Euro.
Das Kreditvolumen belief sich Ende des Jahres auf 887 Millionen
Euro. Zum Wachstum haben sowohl die vielen Baufinanzierungen
der Privatkunden als auch die Finanzierung von Neu- und Ersatzinvestitionen im gewerblichen Bereich beigetragen.
Der Zinsüberschuss der Sparkasse lag bei 20,8 Millionen Euro (plus
0,5 Prozent), der Provisionsüberschuss bei 9,5 Millionen Euro (plus
3,3 Prozent). Das Eigenkapital erreichte nach Zuführung des Gewinns
93,5 Millionen Euro, das waren elf Prozent mehr als im Vorjahr. Die
Sparkasse hat in ihrem Geschäftsgebiet zwischen Sasbach im Norden
und Sulzburg im Süden 23 Geschäftsstellen sowie fünf SB-Geschäftsstellen und beschäftigt insgesamt 304 Mitarbeiter, darunter sind 277
bankspezifisch Beschäftigte. Sie bildet 21 Lehrlinge aus.
orn
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Kaisers Gute Backstube investiert
Weiter auf expansionskurs
Kurz NotIert
EhrEnkirchEn. Die individuelle gemütliche Inneneinrichtung und
das breitgefächerte Angebot mitsamt mittagstisch und teils eine gute
erreichbarkeit mit dem Pkw sowie lange Öffnungszeiten bis 22 Uhr
(„Die Kaiserin“ in der Freiburger Basler Straße) locken zahlreiche
Gäste in die Kaisers Gute Backstube-Filialen im raum Freiburg. etliche
Bäckerei-Cafés eröffneten in den vergangenen Jahren. mittlerweile
sind es 34 Bäckereifachgeschäfte. mitte
April hat eine weitere Bäckerei mit Café
in Bad Krozingen an
der neu gestalteten
Bahnhofsachse ihre
Pforten geöffnet.
Die Geschäftsführerin von Kaisers Gute
Backstube, Birgit
Kaiser, begründet
die Standortwahl
mit der tatsache,
dass es sich um eine
wachsende Stadt
handelt. Die neue Filiale verfügt über 45 Innen- und 25 Außenplätze.
Als Blickfang dient eine italienische Designertapete mit Vögeln. Das
Angebot ist vielfältig und reicht von zehn verschiedenen Frühstücken
über torten bis hin zu mittagstisch, Snacks, Pralinés und hofeis vom
mundenhof. Im fünfherdigen Steinofen werden unter anderem Brezeln,
Brötchen und Baguettes frisch gebacken. Der teig stammt aus eigener herstellung am Stammsitz in ehrenkirchen, wo sich bereits seit
längerem eine größere Filiale mit terrasse und Spielwiese befindet.
Bei der Kaisers Gute Backstube Gmbh sind rund 400 mitarbeiter
beschäftigt. Das Unternehmen besteht seit 1948 und ist nach wie
vor in Familienhand.
ew
Das Konstanzer Softwarehaus Cobra
feiert 30-jähriges Bestehen. Das Unternehmen ist nach eigenen Angaben
einer der führenden Anbieter von Lösungen für das Kunden- und Kontaktmanagement und bezeichnet sich als
„CRM“-Pionier. Es vertreibt CRM-Lösungen made in Germany. Egal ob es
sich um den Vertrieb, das Marketing,
den Service oder die Geschäftsleitung
handelt – Cobra bündelt Kundeninformationen abteilungsübergreifend und
zeigt Potenziale auf. Die Software ist
auch auf mobilen Geräten im Einsatz.
Cobra hat rund 280 Vertriebspartner
in Deutschland, Österreich sowie der
Schweiz. Zu den 18.000 Kunden zählen kleine, mittelständische und große
Unternehmen. 60 Mitarbeiter sind bei
dem Softwarehaus beschäftigt.
Die neue Filiale in
der Bad Krozinger
Staufenerstraße.
Das Reisebüro „For Familiy Reisen“
aus Ballrechten hat auf der Tourismusmesse ITB in Berlin eine goldene Palme für sein Angebot „Israel – Teens on
Tour“ gewonnen. Die Reise überzeuge
wegen der ungewöhnlichen Idee, mit
Kindern ab 12 Jahren hinter die Kulissen des konfliktreichen Landes zu blicken. Die von der Zeitschrift Geo Saison
verliehene Goldene Palme gilt als der
Oscar der Reisebranche.
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Unternehmen
Kurz NotIert
Kreissparkasse Tuttlingen 2014
Gut gerüstet für
die nächsten Jahre
Arbeiten nun zusammen: die
Geschäftsführer Gabriele Siedle und
harald Jung.
Der Türsprechanlagenhersteller Siedle (Furtwangen) arbeitet ab sofort mit
dem Familienunternehmen Jung aus
dem Sauerland, das auf die Herstellung von Schaltern und Gebäudesystemtechnik spezialisiert ist, zusammen. Die Kooperation öffne Siedle
strategisch wichtige Märkte, heißt
es in einer Pressemitteilung. Künftig
produzieren die Schwarzwälder das
technische Innenleben für alle JungGegensprechstellen im Schalterdesign. Das passende Gegenstück an der
Haustür kommt dann aus Furtwangen,
ebenso die Netz- und Verteilgeräte, die
jede Türsprechanlage braucht. Somit
gewinne Siedle Umsatzanteile an jeder
Anlage, die Jung verkauft, und erhalte Anschluss an den Wachstumsmarkt
Gebäudesteuerung, in dem Jung stark
auftritt. So wollen sich die zwei inhabergeführten Mittelständler im Wettbewerb gegen Konzerne rüsten.
tuttlinGEn. Wie Lothar Broda, der Vorsitzende des Vorstandes der Kreissparkasse
ende märz vor der Presse ausführte, hat die
Sparkasse in ihrem 158. Geschäftsjahr vor
dem hintergrund einer stabilen Konjunktur wiederum ein gutes, im Quervergleich
überdurchschnittliches ergebnis ausweisen
können. Die Bilanzsumme stieg um fünf
Prozent auf 3,049 milliarden euro. Das Betriebsergebnis vor Bewertung erreichte 51,5
millionen euro (Vorjahr 52,1 millionen euro)
und die eigenkapitalquote konnte inklusive
Zuführung zum Jahresergebnis weiter auf
jetzt 14,6 Prozent angehoben werden.
Das Bilanzsummenwachstum war vor allem
auf die erhöhung der Kundeneinlagen zurückzuführen. Sie stiegen um 5,2 Prozent auf
2,027 milliarden euro. trotz des anhaltenden
Zinstiefs haben die Kunden, und zwar sowohl
die Privatpersonen als auch die Firmen, weiter gespart. Das Kreditvolumen ist leicht (um
40 millionen euro) auf 2,165 milliarden euro
zurückgegangen. Allerdings hat die Sparkasse den rückläufigen trend der vergangenen
Jahre im Firmenkreditgeschäft, der auf die
gute Liquiditätsausstattung der Unternehmen zurückzuführen war, durchbrechen
können. Die laufenden tilgungen konnten
durch ein gutes neugeschäft kompensiert
werden. Die Kreditzusagen an Unternehmen
beliefen sich auf nahezu 300 millionen euro,
nach 228 millionen euro im Vorjahr. Auch die
Zusagen an Privatkunden, vor allem für den
Wohnungsbau, stiegen, und zwar von 103
millionen euro auf 112 millionen euro.
Die Sparkasse betreibt 53 Geschäftsstellen im Landkreis und beschäftigt 563 (2013:
569) mitarbeiter. Darunter sind 64 Auszubildende.
Wie Broda erläuterte, hat sich die niedrigzinsphase seit Sommer 2014 noch einmal
deutlich verschärft und gleichzeitig haben
sich die Aussichten auf einen Zinsanstieg
eingetrübt. Die Kunden sind von dieser entwicklung direkt betroffen. Die Kaufkraft des
angesparten Kapitals nimmt ab, die Auswirkungen auf die private Altersvorsorge sind
massiv. In dieser Situation hat die Sparkasse
ihre Anlageberatung verstärkt und ihre Wertpapierkompetenz unterstrichen.
Während der vergangenen Jahre wurden
große Investitionen in die Infrastruktur getätigt, um optimale Beratungsabläufe und
effiziente Prozesse zu ermöglichen. mit der
Fertigstellung des Sparkassenforums können
laut Broda unter anderem auch die nachbearbeitung im Firmenkreditgeschäft gebündelt
und die aufsichtsrechtlichen Anforderungen
besser bewältigt werden. Die Kreissparkasse
tuttlingen sieht sich daher für die nächsten
Jahre gut vorbereitet um ihre Position als eine
der effizientesten im Land (die Coast Income
ratio liegt bei 44 Prozent) beibehalten zu
können, so der Vorstandsvorsitzende. orn
Volksbank Offenburg verzeichnet außergewöhnliche Zuwächse
„2014 war ein abolutes Spitzenjahr“
oFFEnBurG. markus Dauber, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Offenburg, war
ende märz vor der Presse mehr als zufrieden mit 2014, in dem die Volksbank auch
ihr 150-jähriges Bestehen feierte. ein „absolutes Spitzenjahr“ habe man erlebt. Die
Bilanzsumme stieg um 9,3 Prozent auf 1,645
milliarden euro, das Kreditwachstum war das
höchste sei 15 Jahren, bei den neuen Wohnbaukrediten erlebte man eine Steigerung von
60 Prozent und das händlerkundengeschäft
expandierte kräftig. Die Gründe dafür? „Beratung, Service, gute Preis-Leistungs-Verhältnisse und langfristig bei der Stange bleiben“,
meinte Dauber.
Das Kundenkreditvolumen stieg um 13,3
Prozent auf 1,208 milliarden euro. Darunter
verzeichnete das Firmenkreditgeschäft ein
Wachstum von 13,9 Prozent auf 700 millionen euro. Die neukreditvergabe in diesem
Bereich stieg um 7,8 Prozent auf 195 millionen euro. noch besser lief das Geschäft
mit Wohnbaukrediten. Die Zusagen stiegen
um 60 Prozent auf 187 millionen euro, der
Bestand wuchs um knapp 18 Prozent auf
507 millionen euro. Auch die einlagen haben sich sehr gut entwickelt. Die bilanziellen
Kundeneinlagen nahmen um 7,4 Prozent auf
1,306 milliarden euro zu, die Kundendepots
stiegen (vor allem wegen Wertzuwächsen)
auf 395 millionen euro. Insgesamt verzeichnete man bei den Vermögensanlagen ein
Plus von acht Prozent.
Seit mehr als 20 Jahren
hat die Volksbank Offenburg ein Zahlungssystem für händlerkunden
aufgebaut (das tochterunternehmen in diesem
Bereich heißt „First
Cash Solution Gmbh“)
zu dem 2014 die POS
Cashservice Gmbh und
die Sanitascard Gmbh
in Dresden als hundertprozentige töchter hinzu
kamen. Dieses Geschäft
läuft sehr gut. Die Bank
betreut stationär über
40.000 Standorte und
wickelt allein im Kartenund Lastschriftbereich
Zahlungsverkehre im hohen einstelligen milliardenbereich ab. 35 mitarbeiter sind bei
First Cash Solution tätig.
Dieser Bereich trägt mittlerweile 6,1 millionen euro zum Provisionsergebnis der
Volksbank Offenburg – das 16,4 millionen
euro beträgt – bei. er ist eines der tätigkeitsfelder, mit denen markus Dauber der
zu erwartenden rückläufigen entwicklung
beim Zinsergebnis während der nächsten
Jahre entgegenwirken möchte. Im Jahr 2014
hat die Volksbank nochmals ein sehr gutes
Der hauptsitz der Volksbank
Offenburg: das Jugendstilgebäude
in der Okenstraße.
Zinsergebnis erwirtschaften können. es stieg
um 6,4 Prozent auf 33,4 millionen euro. Das
Betriebsergebnis vor Bewertung lag bei 15,8
millionen euro.
In ihren 23 Beratungs- und Servicestandorten beschäftigt die Volksbank 329 mitarbeiter (inklusive First Cash Solution).
orn
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Unternehmen
Bodensee-Schifffahrt
40 Jahre Europa-Park
Über 3,6 Millionen
Fahrgäste 2014
Immer etwas
Neues
konstanz. Die sogenannte „Weiße Flotte“, betrieben von den
Vereinigten Schifffahrtsunternehmen für den Bodensee und Rhein
(VSU), ist am Karfreitag in die neue Saison gestartet. Einen Höhepunkt der Saison stellte bereits die am 25. April stattfindende 44. Internationale Flottensternfahrt dar. Anlässlich des 150. Jubiläums der
Schweizerischen Schifffahrtsgesellschaft Untersee und Rhein (URh)
steuerten die teilnehmenden Schiffe aus Deutschland, Österreich
und der Schweiz in diesem Jahr den Hafen von Kreuzlingen an und
bildeten in Ufernähe wie gewohnt unter der Beobachtung etlicher
Zuschauern einen hübsch anzusehenden Stern (Bild). Zu den vier
Unternehmen der VSU zählen neben der URh auch die Konstanzer
Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB), die Vorarlberg Lines Bodenseeschifffahrt (VLB) sowie die Schweizerische Bodensee Schifffahrt
(SBS). Die Vereinigten Schifffahrtsunternehmen hatten 2014 mit
3,6 Millionen Fahrgästen etwas weniger Passagiere an Bord als im
Vorjahr (minus 1,33 Prozent). Das ist laut VSU auf den schlechten
Sommer mit einem verregneten Juli und einem kühlen August zurückzuführen. Der goldene Herbst habe hingegen viele Fahrgäste
aufs Schiff gelockt, hieß es.
In der neuen Saison werden unter anderem wieder die beliebten
Fahrten zu den Bregenzer Festspielen angeboten – 18.000 Gäste
nutzten 2014 die Anreiseoption mit dem Schiff. In diesem Jahr
besteht erstmals die Möglichkeit, eine von den Bodensee-Schiffsbetrieben auf die Beine gestellte Feuerwerks-Gala zum Konstanzer
Seenachtsfest zu besuchen. Zu dem gibt es kulinarische Fahrten
wie „Pasta-Plausch“ oder „Grill&Chill“.
Die BSB GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Konstanz
und beschäftigt rund 180 feste Mitarbeiter sowie circa 30 Saisonkräfte. Sie verfügt über 14 Schiffe, die im vergangenen Jahr 2,16 Millionen
Passagiere beförderten. Das sind 60.000 weniger als im Vorjahr.
Dennoch konnte der Gesamtumsatz der Schifffahrt der BSB um ein
Prozent gesteigert und ein Jahresumsatz von 13,6 Millionen Euro
erzielt werden. Investiert wurde im vergangenen Jahr besonders in
die Instandhaltung der Schiffe, die Verschönerung der Landestellen
sowie in den Einbau von Rußfiltern und neuen Motoren.lis
rust. Der Europa-Park wird jedes Jahr
um Attraktionen reicher und befindet sich
in einem stetigen Wandel. Unter den vielen
kleinen und größeren Neuheiten zum Start
in die neue Saison Ende März waren ein
digitales 360-Grad-Kino, das zu einer Zeitreise einlädt, außerdem ein neuer 4D-Film.
Kenner der Parks werden
beispielsweise auch den
umgestalteten Euro-Tower
registrieren – an dem Turm
mit beweglicher Kabine
wurde ein 16 Meter langer
Zeppelin angebracht. Zum
40-jährigen Bestehen des
Parks ließen es die Betreiber dort mächtig knallen
und bunte Lichter regnen.
Zur Sommersaison des
Erlebnisparks, die bis zum
8. November dauert (Wintersaison: 28. November
2015 bis 10. Januar 2016),
wartet der Park insgesamt mit über 100 Attraktionen und Shows sowie 13 europäischen
Themenbereichen auf 95 Hektar Fläche auf.
Mittlerweile verfügt der Europa-Park über
fünf parkeigene Vier-Sterne-Hotels und ein
Zwei-Sterne-Restaurant.
Roland Mack blickte bei der Eröffnungspressekonferenz im 4D-Kino auf die Geschichte des
Parks zurück und zollte seinem Vater Respekt
und Bewunderung. Sein Vater sei sein Vorbild, sagte er. Vor 40 Jahren habe dieser mit
über 50 das Risiko auf sich genommen, den
Erlebnispark zu gründen. Anfangs hatte es
auch kritische Stimmen gegeben, heute lässt
sich der Erfolg des Parks in Zahlen messen:
Im vergangenen Jahr konnte der Europa-Park
den 100 millionsten Besucher seit Bestehen
begrüßen und knackte außerdem bei der
Besucherzahl 2014 die 5-Millionen-Grenze.
85 Prozent der Gäste kämen jedes Jahr,
stellte Mack fest. Der Europa-Park sei das
zweitbeliebteste Touristenziel nach dem Kölner Dom. Unter den französischen Übernachtungsgästen läge der Park als Reiseziel nach
Stuttgart auf Platz zwei, bei den Schweizer
Gästen nach Berlin und München auf Platz
drei. Während zu den Anfängen im Jahr 1975
noch 100 Mitarbeiter beschäftigt waren, sind
es heute während der Saison rund 3.500, berichtete Mack. Damit ist der Park einer der
größten Arbeitgeber in Südbaden.ew
In der neuen Attraktion
„Traumzeit-Dome“,
einem mobilen, digitalen
360-Grad-Kino können
Besucher eine Zeitreise
durch Europa machen.
Die „Internationale Flottensternfahrt“
kurz nach
Saisonbeginn
ist ein Besuchermagnet.
44
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Sick: Umsatz und Ergebnis wuchsen 2014 kräftig
Sensorhersteller profitiert
von Asien und 4.0
Waldkirch. Vor allem dank der anhaltend starken Nachfrage
aus Asien sowie dem enormen Bedarf an intelligenten Sensorlösungen für Industrie 4.0 taugliche Fertigungs- und Logistikkonzepte ist
der Sick Konzern auch im Jahr 2014 kräftig gewachsen. Der Umsatz
stieg um 8,9 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro. Der Auftragseingang
wuchs um 11,1 Prozent auf 1,123 Milliarden Euro. Man habe von
der Nachfrage nach Umweltmesstechnik und Sicherheitstechnik
in China profitiert, habe aber auch den Umsatz in Indien und Korea stark steigern können, so der Finanzvorstand Markus Vatter
bei der Veröffentlichung der Bilanzkennzahlen Mitte April. In der
Fabrikautomation sei der Umsatz überdurchschnittlich in der Automobilindustrie und im Maschinenbau gewachsen. In der Logistik­
automation legte die Ausrüstung von Einzelhandelsunternehmen
sowie Kurier-, Express-, Paket- und Postdienstleistern markant zu.
In der Prozessautomation schließlich stieg die Nachfrage von Kraftund Zementwerken prägnant an.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) hat sich gegenüber
2013 noch stärker verbessert als der Umsatz: Es wuchs um 16,9
Prozent auf 103,2 Millionen Euro. Die gute Umsatzentwicklung
hat sich auch auf die Mitarbeiterzahl ausgewirkt, wobei deren
Wachstum an den internationalen Standorten mit 7,8 Prozent
doppelt so stark ausfiel wie im Inland mit 3,9 Prozent. Insgesamt
arbeiteten Ende 2014 6.957 Beschäftigte für Sick (was einem
Plus von 5,5 Prozent entspricht), davon in Deutschland 4.147. Das
stark forschungsorientierte Unternehmen hat 116 Millionen Euro
in Forschung und Entwicklung investiert, 817 Mitarbeiter arbeiteten vergangenes Jahr durchschnittlich an neuen Technologien
und Produkten. Für 2015 erwartet Vatter einen Umsatzanstieg im
hohen einstelligen Prozentbereich.orn
Kurz Notiert
Die Familienbrauerei Rogg aus
Lenzkirch investiert einen hohen
sechsstelligen Betrag in ein neues
Sudhaus. Vor dem bisherigen, 1925
errichteten und ständig erweiterten
Sudhaus wurde Platz geschaffen für
eine moderne Anlage, die speziell für
kleine Brauereien konzipiert ist. Sie
heizt sanft, spart Energie und bietet
viel Flexibilität für das Brauen sehr
kleiner Chargen. Rogg, 1846 gegründet und heute laut eigenen Angaben
die einzige handwerklich geführte Familienbrauerei im Landkreis BreisgauHochschwarzwald, braut zwölf verschiedene Sorten. Mitte Juni sollen das
neue Sudhaus in Betrieb gehen und die
alte Anlage stillgelegt werden.Geplant
ist, sie als Museum zu erhalten.
Die Hirsch-Brauerei Hohner aus
Wurmlingen (Kreis Tuttlingen) lag mit
einer Zuwachsrate von 6,2 Prozent
vergangenes Jahr deutlich über der
Entwicklung im Land (plus 2,5) und
Bund (plus 1,0). Grund dafür sei der
anhaltende Trend zu regionalen Produkten. Hohner verwendet ausschließlich Braumalz aus dem Land und setzt
auf kurze Vertriebswege.
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UNTERNEHMEN
Die wegen der Produktionsverlagerung ins neue
Werk Mitte freigewordenen Flächen in den alten
Aesculap-Gebäuden werden neuen Verwendungen
zugeführt.
46
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen: Aesculap weiter auf Wachstumskurs
2014 war ein Jahr der Erneuerungen
TUTTLINGEN. Zwar hat sich das Medizintechnikunternehmen einer ganzen Reihe schwieriger politischer Bedingungen in verschiedenen Ländern, Währungsturbulenzen und einem steigenden Margendruck
in Deutschland gegenüber gesehen, dennoch „ist
nochmal alles gut gegangen“. So fasste Hanns-Peter
Knaebel, Medizinprofessor und Vorstandsvorsitzender
des Unternehmens, das Geschäftsjahr 2014 vor der
Presse zusammen. Der Umsatz stieg um 3,7 Prozent
auf 1,498 Milliarden Euro, das Ergebnis war „ordentlich“. Der Firmenchef bezeichnete das abgelaufene Jahr
als eines der Erneuerung. So wurde mit Dirk Freund
zur Jahresmitte ein neuer Vorstand für Forschung und
Entwicklung berufen, nachdem Harald Stallforth in den
Ruhestand getreten war. Das F+E-Team erhielt auch
auf der Ebene darunter durch personelle Veränderungen neue Impulse, das Innovationsmanagement wurde
unter Einbeziehung der internationalen Töchter neu
ausgerichtet. Die Aufwendungen für Forschung und
Entwicklung nahmen um zehn Prozent auf 81 Millionen
Euro zu. Auch die Investitionen in Sach- und Finanzanlagen stiegen stark und zwar um über 18 Prozent auf
155,5 Millionen Euro. Das Werk Mitte wurde bezogen
und soll Ende Juni unter Beteiligung von Gesundheitsminister Gröhe eingeweiht werden. Eine neue Energiezentrale nahm ihre Arbeit auf. Die frei gewordenen
Produktionsflächen in den alten Gebäuden werden
jetzt neuen Verwendungen zugeführt. Darüber hinaus
hat Aesculap die Kindertagesstätte „Alte Post“ eingerichtet, die mit 60 Plätzen starten wird.
Dieser Strauß von Erneuerungen verlief parallel zu einem zweistelligen Produktions-Stückzahlzuwachs, mit
dem man den zunehmenden Margendruck vor allem
in Deutschland ausglich. Der Binnenmarkt trägt zu 20
Prozent zum Umsatz bei und ist damit noch immer der
größte für Aesculap, vor den USA (15 Prozent) und Chi-
na (zehn Prozent). China hat sich laut Knaebel fest auf
der dritten Position etabliert und wächst weiter kräftig.
Im Unterschied zu Russland: Nachdem während der
vergangenen fünf Jahre dieser Markt jährlich um 20
bis 25 Prozent gewachsen war, erlitt diese Entwicklung
aufgrund der Exportrestriktionen eine Unterbrechung.
Russland trägt vier Prozent zum Aesculap-Umsatz bei.
Die Geschäfte von Aesculap verliefen vor allem im
zweiten Halbjahr, und hier ganz besonders im Dezember, sehr gut. Dies hat sich im ersten Quartal des
laufenden Jahres fortgesetzt. Gegenüber dem ersten
Quartal 2014 stieg der Umsatz um 13 Prozent, das Plus
im Auftragseingang lag in einer ähnlichen Größenordnung. Für das Gesamtjahr rechtnet Knaebel mit einem
Zuwachs von fünf bis zehn Prozent.
Tuttlingen hat sich als Hauptstandort des Unternehmens gefestigt. Nicht nur mit den hohen Investitionen in Gebäude und Einrichtungen, sondern auch mit
einem weiteren Zuwachs bei den Mitarbeitern. 140
neue Beschäftigte kamen vergangenes Jahr dazu, zum
Jahresende waren hier 3.482 Mitarbeiter beschäftigt,
darunter 270 Auszubildende. Weltweit beschäftigt Aesculap 11.500 Mitarbeiter. Auch die Standorte jenseits
der deutschen Grenzen wurden übrigens erweitert,
so ist in Malaysia ein großes mehrstöckiges Produktionsgebäude fertiggestellt worden, in China wird die
Erweiterung der Instrumentenproduktion angegangen,
eine ähnliche Erweiterung wurde in Ost-Polen begonnen. Auch der Produktionsstandort in Kolumbien wird
derzeit erweitert.
Der Mutterkonzern von Aesculap, die B. Braun in Melsungen, meldet für 2014 eine Umsatzsteigerung von
fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 5,43 Milliarden Euro. Die Ebitda-Marge lag bei 14,7 Prozent, die
Eigenkapitalquote bei knapp 40 Prozent. Der Konzern
beschäftigt weltweit 54.000 Mitarbeiter.
upl
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Umsatzzuwachs und florierende ausländische Produktionstöchter
Faller trotzt dem harten Markt
WALDKIRCH. Der Waldkircher Pharma-Verpackungsspezialist sah sich nach Worten der persönlich haftenden Gesellschafter Michael Faller und
Daniel Keesmann im Jahr 2014 hohem Margendruck
bei gleichzeitig steigenden Kosten gegenüber. Die
Märkte sind gekennzeichnet von einer zunehmenden
Anzahl von Artikeln, kleineren Losgrößen, kürzeren
Vorlaufzeiten und immer mehr Sprachen, in denen die
Produkte bedruckt werden müssen. Dazu kommen
Zwänge zur Fälschungssicherheit und Verfolgbarkeit
der Verpackungen. Dennoch ist es Faller gelungen, ein
Umsatzwachstum von 3,5 Prozent auf 120,3 Millionen
Euro zu erzielen. Mehr und mehr tragen dazu auch die
während der vergangenen Jahre zugekauften beziehungsweise eröffneten Standorte in Dänemark und in
Polen, von denen aus die nord- und osteuropäischen
Länder versorgt werden, bei. Zum Jahresende beschäftigte Faller insgesamt 1.147 (Vorjahr 1.050) Mitarbeiter, davon waren 636 in Waldkirch, 212 in Binzen und
86 in Schopfheim tätig. Dazu kommen inzwischen 66
Mitarbeiter in Dänemark, 63 in Polen sowie nochmals
32 in Waldkirch bei der Tochterfirma Pharma Print
Design. Die Gruppe produziert derzeit 2,1 Milliarden
Faltschachteln, 1,6 Milliarden Packungsbeilagen und
eine Milliarde Etiketten pro Jahr. In Großbeeren, südlich
Berlin, werden außerdem verschiedene Verpackungsdienstleistungen erledigt.
Die Investitionen haben sich im vergangenen Jahr auf
circa zehn Millionen Euro belaufen und gingen sowohl
in neue Produktionsanlagen als auch in einen Neubau
für die Verwaltung in Waldkirch. Im Mai diesen Jahres
erfolgt die Umstellung der deutschen Niederlassungen
auf SAP, laut Michael Faller auch „Plattform der Zukunft“ für die Internationalisierung der Unternehmensgruppe. Die bereits 2013 eingeführte Mitarbeiter-Kapitalbeteiligung ist auch 2014 wieder aufgelegt worden.
Inzwischen sind circa 20 Prozent der Belegschaft der
August Faller KG am wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens beteiligt. Die Beteiligung ist gedeckelt auf
das Dreifache des Monatsgehalts, das Geld liegt fünf
Jahre fest. Sie dient als Motivations- und Identifikationsinstrument. Die wirtschaftliche Eigenkapitalquote der
August Faller KG liegt bei 38
Das „Hanger Info Label“ von
Prozent und darf damit laut
Faller für Infusionsflaschen
Michael Faller als sicher und
wurde mit dem Deutschen Verkomfortabel gelten.
orn
packungspreis ausgezeichnet.
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19.05.14 15:32
UNTERNEHMEN
Immobilienmakler Engel & Völkers in Freiburg
Neuer Firmensitz, neue Lizenznehmer
FREIBURG. Engel & Völkers in Freiburg hat seit
dem 1. April sowohl einen neuen Sitz als auch – im
Rahmen eines Generationswechsels – neue Lizenznehmer. Die gelernte Steuerfachgehilfin und Juristin
Katja Fluhr (45) und der Kaufmann Frank Schmidt (46)
haben das Ehepaar Kielow als Lizenznehmer der Engel
& Völkers Wohnimmobilien abgelöst. Die bisherigen
Lizenznehmer (seit 2003) hatten das Büro 2005 in
Oberlinden eröffnet und werden Fluhr und Schmidt
weiterhin zur Seite stehen. Die neuen Geschäftsführer
haben gleichzeitig eine zweite Lizenz und zwar von Engel & Völkers Gewerbeimmobilien erworben. Während
sich das Lizenzgebiet für Wohnimmobilien auf Freiburg
und das Umland erstreckt, ist das Lizenzgebiet für Gewerbeimmobilien wesentlich größer: Es reicht von der
Schweizer Grenze im Süden bis einschließlich Achern
im Norden. Zwei Drittel des Umsatzes sollen aus dem
Wohnimmobilien- und ein Drittel aus den Gewerbeimmobilienbereich kommen. Fluhr und Schmidt streben
einen Marktanteil von bis zu fünf Prozent in den jeweiligen Tätigkeitsgebieten an. Der Firmensitz befindet
sich jetzt nicht mehr in Oberlinden, sondern in der
Freiburger Dreisamstraße. Fluhr und Schmidt haben
LfK_anz_IHK_RA_185x124mm:Layout 1
17.04.2015
hier eine sechsstellige Summe für die Renovierung der
Liegenschaft investiert. Die Beiden sind seit 2008 erfolgreich für Engel & Völkers tätig, zunächst in Speyer,
seit 2010 in Mannheim und seit 2014 auch in Karlsruhe. Sie beschäftigen insgesamt
25 Mitarbeiter. Das Freiburger Büro
hat derzeit neun Beschäftigte und
befindet sich weiter im Aufbau.
Engel & Völkers ist ein Franchising-System zur Vermittlung von
Wohn- und Gewerbeimmobilien,
hat seinen Sitz in Hamburg und ist
weltweit tätig. In Deutschland gibt
es 240 sogenannte Shops, die im
Wohnimmobilienbereich tätig sind
und circa 40 Commercial Center,
die sich um Gewerbeimmobilien
kümmern. Im Regierungsbezirk
Freiburg sind – neben Freiburg –
Lizenznehmer für den Wohnimmobilienbereich in Lörrach, VillingenSchwenningen, Offenburg und
Konstanz tätig.
upl
11:33 Uhr
Seite 1
Katja Fluhr und Frank
Schmidt führen das Büro
von Engel & Völkers in
Freiburg
Themen & Trends
Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg
D
er IHK-Geschäftsklimaindex der baden-würtsozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Getembergischen Gesundheitswirtschaft ist im
sundheitswirtschaft. Dies entspricht einem Anteil von
vergangenen Jahr um 13 Punkte auf nun 130
knapp zwölf Prozent an der Gesamtwirtschaft.
Zähler gefallen. Damit befindet sich der Klimaindex der
Zuversichtlicher als noch vor einem Jahr ist der GeGesundheitswirtschaft trotz gedämpfter Erwartungen
sundheitssektor mit Blick auf die Rohstoffpreise.
weiterhin auf einem hohen Niveau und übertrifft den
Risiken dagegen werden sowohl in der Entwicklung
landesweiten Durchschnitt aller Brander Inlands- als auch in der
chen (128 Punkte). Von guten bezieAuslandsnachfrage, im grohungsweise befriedigenden Geschäften
ßen Fachkräftemangel sowie
Aufgrund der hohen
berichten 97 Prozent der Unternehmen.
bei den hohen Arbeitskosten
Personalintensität
Für ihre Zukunft geht ein
gesehen. Von steigenden UmDrittel der Unternehmen
wirken sich Rente mit sätzen gehen 45 Prozent der
von einer Verbesserung
baden-württembergischen
63 und Mindestlohn
gesundheitsder Situation aus, wähGesundheitswirtschaft aus,
rend der Anteil der Betrieim Vorjahr waren dies noch 59
auf die Branche aus
wirtschaft
be, die mit schlechteren
Prozent.
Die Wirtschaftszweige der
Geschäften im weiteren
Die Auswirkungen auf die InGesundheitswirtschaft und ihr
vestitions- und Beschäftigungsabsichten der UnterJahresverlauf rechnen, von neun auf
Anteil an Beschäftigten:
zwölf Prozent steigt. „Der leichte Stimnehmen bleiben moderat: Aktuell beabsichtigt jeder
mungsknick ist auf diese gedämpften
vierte Betrieb, mehr Personal einzustellen. Die große
Krankenhäuser (32,6 Prozent)
Erwartungen zurückzuführen. Von den
Mehrheit von 63 Prozent plant, die Mitarbeiterzahl
aktuellen Unsicherheiten bleiben auch
konstant zu halten. Knapp 30 Prozent wollen schwerArztpraxen (16,3 Prozent)
die Unternehmen aus dem Gesundheitspunktmäßig in Deutschland investieren. 49 Prozent
sektor nicht unbeeindruckt“, kommender Branche planen, ihr aktuelles Investitionsniveau
Pflegeheime (14,2 Prozent)
tiert Claudius Marx, Hauptgeschäftsfühbeizubehalten, mit 72 Prozent fließt dieses EngageHandel/Apotheken (9,5 Prozent)
rer der IHK Hochrhein-Bodensee.
ment in den Ersatzbedarf. Verstärkt wird zudem in
Innovationen investiert. Fast 50 Prozent der Betriebe
Aufgrund der enormen PersonalintensiMed. Produkte/Geräte (8,8 Prozent)
tät der Gesundheitswirtschaft und der
legen darauf ihren Schwerpunkt. Weiterhin erfährt der
starken Dienstleistungsorientierung
Umweltschutz mit einer Verdopplung der InvestitionsSonst. Dienstleistungen (8,3 Prozent)
wirken sich die aktuellen wirtschaftsbereitschaft eine deutlich größere Beachtung. ag
politischen Weichenstellungen wie
Pharmaindustrie (6,7 Prozent)
die Rente mit 63 und der Mindestlohn
Alexander Graf
Reha/Vorsorge (3,6 Prozent)
Federführung Gesundheitswirtschaft
besonders auf diese Branche aus. In
Telefon: 07622 3907-213
Baden-Württemberg arbeiten in über
[email protected]
30.000 Betriebsstätten rund 508.000
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
49
Bild: dvalmas - Fotolia
Etwas Skepsis
Einzelhandel
Optimismus
überwiegt
Die gute wirtschaftliche Lage und die hohe Beschäftigung beflügeln den privaten Konsum in Deutschland. Der Einzelhandel
kann davon allerdings nur teilweise profitieren, denn die Menschen geben auch viel Geld für Immobilien, Sanierungen und
Reisen aus. Bundesweit stiegen die Umsätze der Einzelhändler
im vergangenen Jahr um 1,6 Prozent, in Baden-Württemberg
um 1,5 und in Südbaden um 1,1 Prozent.
F
rüher war es so: Die südbadischen Einzelhändler schnitten stets besser ab als
ihre Kollegen im Land und die wiederum
besser als der Bundesschnitt. Dass sich diese
alte Gewissheit 2014 ins Gegenteil verkehrt
hat, schien die führenden Köpfe des Handelsverbands Südbaden indes nicht sonderlich zu
beunruhigen. „Wir hatten sonst immer das
höhere Wachstum“, sagte Verbandspräsident
Frese bei der Vorstellung der Zahlen im April.
„Da gibt es eben Angleichungsprozesse.“
Die Spreizung Diese positive Einschätzung teilt
der selbst ein Bettenhaus
zwischen Frese,
und ein Geschäft für textiles EinGewinnern richten in Freiburg betreibt, offenmit seinen Händlerkollegen:
und Verlierern bar
Bei der Umfrage des Verbands
nimmt zu äußerten sich knapp 80 Prozent
zufrieden mit der Umsatzentwicklung im vergangenen Jahr.
Drei Viertel von ihnen konnten 2014 den
Gewinn konstant halten oder verbessern.
Dementsprechend optimistisch blicken
die Einzelhändler auf das laufende Jahr: 39
Prozent rechnen 2015 mit einem gleichbleibenden, 44 Prozent mit einem besseren
und 7 Prozent sogar mit einem wesentlich
besseren Umsatz. Insgesamt erwarten also
90 Prozent der südbadischen Händler in
diesem Jahr ein konstantes oder besseres
Geschäft. Das sind die Durchschnittswerte.
50
Nach einzelnen Branchen
und Regionen betrachtet
ergibt sich allerdings zum
Teil ein anderes Bild. „Die
Spreizung zwischen Gewinnern und Verlierern nimmt
zu“, konstatierte Utz Geiselhart, der an der Pressekonferenz erstmals als stellvertretender
Hauptgeschäftsführer mit Dienstsitz Konstanz teilnahm. Sein Nachfolger auf dem Posten des Hauptgeschäftsführers in Freiburg
ist (wie berichtet) seit Anfang des Jahres der
ehemalige Karstadt-Manager Olaf Kather.
Vom Trend zu Sanierungen und langfristigen
Investitionen profitierten laut Kather die
Baumärkte: Ihr Umsatz legte 2014 um über
acht Prozent zu. Für die besonders hohen
Steigerungen sei allerdings auch der sogenannte Praktiker-Effekt verantwortlich: Nach
der Insolvenz der Praktikermärkte habe sich
deren Umsatz auf die verbleibenden Betriebe umverteilt. Auch deutlich im Plus lagen
vergangenes Jahr wiederum Lebensmittel.
Die Steigerung um über vier Prozent erklärte
Kather durch die Vorliebe südbadischer Verbraucher für höherwertige und Bioprodukte.
Elektrische Fahrräder werden weiterhin viel
verkauft und bescherten der Sparte Sport
eine durchschnittliche Umsatzsteigerung
um annähernd drei Prozent. Auch im Plus
landeten Elektroartikel, Haushaltswaren,
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Bild: Picture-Factory - Fotolia
THEMEN & TRENDS
GEWINNER UND
VERLIERER
Nach Branchen
Bau/Heimwerker
Lebensmittel
Sport/Fahrräder
Elektrogeräte
Spielwaren
Haushaltswaren
Möbel
Bücher
Lederwaren/Schuhe
Parfümerie
Multimedia
Uhren/Schmuck
Mode/Textil
Mit einem Zuwachs
von über acht Prozent
verbuchten Bau- und
Heimwerkermärkte
vergangenes Jahr das
größte Umsatzwachstum im Einzelhandel.
Doch das lag auch
daran, dass sich das
Geschäft der insolventen Praktikerkette auf
die verbliebenen Märkte
umverteilte.
Möbel und – trotz demografischen Wan18 Prozent. „Der Siegeszug geht erst einmal
dels – Spielwaren. Hingegen mussten Mode
ungebremst weiter“, sagte Frese angesichts
und Schmuck vergangenes Jahr Einbußen
dieser Zahlen. Er beobachtet allerdings auch
verzeichnen, ebenso Multimedia- und Par„gewisse Sättigungstendenzen“ wie etwa
fumerieprodukte. Die leichten Verluste bei
bei Büchern.
Büchern (-0,4 Prozent) und Schuhen (-0,6
Zudem sei stationäres Einkaufen eine beProzent) wertete Kather indes fast schon als
liebte Freizeitbeschäftigung und laut UmfraErfolg angesichts der großen
gen der Hauptgrund für
Onlinekonkurrenz in diesen
selbst
Jeden zehnten Euro Städtetourismus,
Segmenten.
mehrtägigen. Auch junge
Vielen, insbesondere kleinegeben Verbraucher Leute gingen gerne zum
ren Händlern, macht nach
Shoppen in die Stadt.
mittlerweile im
wie vor die Onlinekonkurrenz
„Das müssen die Städte
zu schaffen. Der virtuelle
noch mehr begreifen“,
Onlinehandel aus
Handel hat vergangenes Jahr
sagte Frese, der insbesondere im Fall Freiburgs
weiter zugelegt. Die Umsätze
noch Nachholbedarf sieht. Das größte Oberim Netz stiegen um 17 Prozent auf rund 39
zentrum der Region verbuchte 2014 erneut
Milliarden Euro. Jeden zehnten Euro geben
Verbraucher mittlerweile im Onlinehandel
das schlechteste Ergebnis in Südbaden. 1,3
aus. Rechnet man Lebensmittel heraus, von
Prozent weniger setzten die Freiburger Händdenen gerade einmal 0,4 Prozent im Internet
ler durchschnittlich um. Wobei die Einbußen
gekauft werden, beträgt der Anteil des virin der Innenstadt aufgrund der Großbausteltuellen am gesamten Handelsumsatz sogar
le am Bertoldsbrunnen noch deutlich höher
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
+ 8,5 Prozent
+ 4,7 Prozent
+ 2,6 Prozent
+ 2,0 Prozent
+ 1,5 Prozent
+ 1,4 Prozent
+ 1,1 Prozent
– 0,4 Prozent
– 0,6 Prozent
– 1,5 Prozent
– 2,2 Prozent
– 2,5 Prozent
– 2,9 Prozent
Nach Regionen:
Ortenau
Südlicher Oberrhein
Schwarzwald
Bodensee
Hochrhein
Mittlerer Oberrhein
Freiburg
+ 2,2 Prozent
+ 2,1 Prozent
+ 1,9 Prozent
+ 1,5 Prozent
+ 0,3 Prozent
– 0,9 Prozent
– 1,3 Prozent
gewesen seien. Auch nach dem Ende der
Bauarbeiten sorgt sich der Handelsverband
weiter um die bequeme Erreichbarkeit der
Innenstadt. Schließlich komme jeder zweite
Euro, der in Freiburg umgesetzt wird, von
außerhalb. Deshalb müssen laut Kather die
Umlandgemeinden besser angebunden werden. Ein neues Parkhaus neben der Johanneskirche könnte für Besucher aus Süden
und Osten eine Erleichterung sein.
Außer Freiburg lagen auch die Händler am
Mittleren Ober- und am Hochrhein unter dem
Durchschnitt der Region. Um Baden-Baden
und Rastatt herum macht sich nun scheinbar
doch das Ausbleiben russischer Kunden bemerkbar. Der Handel entlang des Hochrheins
dagegen hat vergangenes Jahr auf dem bereits
sehr hohen Niveau verweilt. Der stark gestiegene Kurs des Schweizer Frankens zu Jahresbeginn bescherte den Händlern in Grenznähe
kurzzeitig drastische Zuwächse. Im Laufe des
Februar und März hätte sich die Situation aber
schon wieder etwas beruhigt.
kat
51
PRAxISWISSEn UMWELt & InnOVAtIOn
Formaldehyd-Einstufung
Z
um 1. April wäre eigentlich die geänderte Einstufung des vielfach verwendeten Formaldehyds als krebserregend
(Kategorie 1 B) und erbgutverändernd
(Kategorie 2) in Kraft getreten. Dieser
Zeitpunkt wurde aber um neun Monate
auf den 1. Januar 2016 verschoben. Denn
die neueinstufung war erst im Juni 2014
mit der sechsten Anpassung der cLP-Verordnung („classification, labelling and packaging of chemicals“) im EU-Amtsblatt
veröffentlicht worden. Die bisherige Übergangsfrist von Juni 2014 bis März 2015
wurde nun als zu kurz bewertet und deshalb – in Form der Änderungsverordnung
EU 491/2015 am 23.03.2015 – bis Ende
2015 verlängert. Die neueinstufung wirkt
sich auf viele Rechtsbereiche aus, insbesondere den Arbeitsschutz.
sch
Axel-Rüdiger Schulze, Tel. 0761
3858-264, axel-ruediger.schulze@
freiburg.ihk.de
Diamanten
zählen zur
Risikogruppe 3
der DERARohstoffliste.
DERA-Liste zur Angebotskonzentration
rohstoffe mit risiken
D
Die Rohstoffliste ist
auf der Internetseite
der DERA abrufbar:
www.deutsche-rohstoffagentur.de
ie Deutsche Rohstoffagentur (DERA) hat eine neue Liste zur
globalen Angebotskonzentration bei mineralischen Rohstoffen
und Zwischenprodukten veröffentlicht. Für 34 Metalle, 27 Industrieminerale, Kokskohle und 216 Handelsprodukte wurden potenzielle
Preis- und Lieferrisiken identifiziert. Die DERA hat die untersuchten
Rohstoffe dazu in drei Risikogruppen eingeordnet. Rund ein Drittel der mineralischen Rohstoffe und Handelsprodukte weist nach
der Liste erhöhte Preis- und Lieferrisiken auf. Zu ihnen gehören
Stahlveredlungselemente wie niob, Vanadium und Wolfram, aber
auch Hochtechnologiemetalle wie Seltene Erden, Germanium, Platinmetalle und tantal sowie eine Reihe von Eisenlegierungen. Die
Ergebnisse sind vor allem für Unternehmen der verarbeitenden
Industrie interessant, um Schwachstellen in der Wertschöpfungskette zu identifizieren.
Die Liste zeigt, dass die Angebotskonzentration auf den Rohstoffmärkten weiterhin sehr hoch ist und sich bei den meisten Rohstoffen in den vergangenen zwei Jahren – seit Erscheinen der ersten
Rohstoffliste 2012 – kaum verringert hat. Die rohstoffbezogenen
Risiken können sich entlang der gesamten Wertschöpfungskette
auswirken. Auch wenn die Rohstoffpreise deutlich zurückgegangen
sind, bleiben die Preis- und Lieferrisiken bestehen.
sch
KfW-Förderprogramm für gewerbliche Gebäude
Zuschüsse für energetische Sanierung
D
as Bundeswirtschaftsministerium hat die Konditionen für das KfW-Förderprogramm zur energetischen Sanierung von nichtwohngebäuden bekanntgegeben, das im Juli 2015 startet. Unternehmen werden
günstige Kredite und tilgungszuschüsse gewährt, wenn
sie ihre gewerblichen Gebäude mit Einzelmaßnahmen
an Gebäudehülle oder Anlagentechnik energetisch
verbessern oder auch Komplettsanierungen umsetzen.
Das Förderprogramm dient der zinsgünstigen langfristigen Finanzierung von Maßnahmen zur Energieeinsparung und Minderung des cO -Ausstoßes bei
bestehenden gewerblichen Gebäuden in Deutschland.
Außerdem wird die Errichtung von KfW-Energieeffizienzhäusern mit niedrigem Energiebedarf und cO Ausstoß gefördert. neben günstigen Kreditzinsen
werden tilgungszuschüsse von bis zu 17,5 Prozent
gewährt.
Gefördert werden die vollständige energetische Sanierung auf die Standards KfW-Effizienzhaus 70 und 100
sowie ein Standard für die Denkmäler.
Gleichzeitig sind auch Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle und/oder der technischen Gebäudeausrüstung
förderfähig: die Dämmung von Wänden, Dachflächen,
2
Bild: caruso13 - Fotolia
2
52
Geschossdecken und Bodenflächen, die Erneuerung
und Aufbereitung von Fenstern, Vorhangfassaden, Außentüren und toren, Maßnahmen zur Verbesserung des
sommerlichen Wärmeschutzes, der Einbau, Austausch
oder die Optimierung raumluft- und klimatechnischer
Anlagen inklusive Wärme-/Kälterückgewinnung und
Abwärmenutzung, die Erneuerung und/oder Optimierung der Wärme-/Kälteerzeugung, -verteilung und
-speicherung inklusive Kraft-Wärme- oder Kraft-Wärme-Kälte-Kopplungsanlagen, der Austausch und/oder
die Optimierung der Beleuchtung und der Einbau oder
die Optimierung der Mess-, Steuer- und Regelungstechnik sowie der Gebäudeautomation.
Förderberechtigt sind gewerbliche Unternehmen unabhängig von ihrer Größe. Sie können die Förderkredite
im „KfW-Energieeffizienzprogramm - Energieeffizient
Bauen und Sanieren“ ab 1. Juli über ihre Hausbank
beantragen. Zusätzlich zur Förderung des neubaus
und der Sanierung von Gebäuden fördert das KfWEnergieeffizienzprogramm auch Maßnahmen an Produktionsanlagen oder -prozessen.
dihk
www.kfw.de
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
Bild: diego1012 - Fotolia
Änderung
verschoben
Erfinderberatung
Die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, Romäusring 4, VSVillingen, bietet Erfinderberatungen am zweiten Dienstag im
Monat von 14 bis 17 Uhr an. Nächste Termine: 12. Mai und
9. Juni. Anmeldung: Geschäftsbereich Innovation, Technologie
der IHK, Telefon 07721 922-181 (Manuela Bertz) oder Fax
07721 922-9181.
Die IHK Südlicher Oberrhein bietet Erfinderberatungen in
Freiburg und Lahr an. Im IHK-Gebäude in Freiburg, Schnewlinstraße 11, finden diese immer am ersten Donnerstag im M
­ onat
statt. Nächste Termine: 7. Mai und 11. Juni. Im IHK-Gebäude
in Lahr, Lotzbeckstra­ße 31, finden die Erfinderberatungen immer am dritten Donnerstag im Mo­nat statt. Nächste Termine:
21. Mai und 18. Juni. Anmeldung: Anja Czygan, Telefon 0761
3858-261, E-Mail [email protected]
EU-Förderung für KMU
Vom Labor zur Marktreife
S
eit Beginn der neuen Förderung innerhalb des EU-Forschungsund Innovationsprogramms „Horizont 2020“ haben 827 kleine
und mittlere Unternehmen (KMU) in der EU mehr als 255 Millionen
Euro an Fördermitteln erhalten. Die jüngste Ausschreibungsrunde
war die bislang erfolgreichste mit 387 geförderten Unternehmen
und einer Fördersumme von insgesamt rund 131 Millionen Euro.
Auch 34 deutsche Unternehmen erhalten finanzielle Unterstützung,
um ihren Ideen den Weg von der Forschung bis zur Marktreife zu
bereiten. Die Förderung wird für Machbarkeitsstudien (Phase 1)
und Innovationsaktivitäten sowie Entwicklung des Geschäftsplans
(Phase 2) vergeben. Bei der Förderung in Phase 2 waren deutsche
Firmen hinter britischen und spanischen besonders erfolgreich. Elf
deutsche KMU erhalten dafür rund 13,43 Millionen Euro.ste
Wettbewerb Ressourceneffizienz
100 Betriebe gesucht
E
in ehrenvoller Platz in der Liste der „100 Betriebe für Ressourceneffizienz“ und 10.000 Euro winken jedem baden-württembergischen Unternehmen, das sich an einem aktuellen Projekt des
Landes beteiligt. Unternehmen des produzierenden Gewerbes,
insbesondere auch KMU, können sich bewerben, wenn sie innerbetriebliche Maßnahmen zur Ressourceneffizienz erfolgreich umgesetzt haben oder in neuer noch ungewohnter Form konkret planen.
Mit Förderung des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft und mit Unterstützung der führenden Wirtschaftsverbände im
Land wählt ein Forschungsverbund aus den Bewerbungen bis zu 100
exzellente Praxisbeispiele zum sparsamen Umgang mit Ressourcen
aus. Die ausgewählten Unternehmen erhalten für ihre Mitwirkung
(insbesondere für eine öffentlichkeitswirksame Darstellung) jeweils
eine pauschale Aufwandsentschädigung von 10.000 Euro.ba
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
Bewerbung unter
www.100betriebe.
pure-bw.de.
Weitere Informationen
bei Wilfried Baumann,
Tel. 0761 3858-265,
wilfried.baumann@
freiburg.ihk.de
53
ANZEIGEN-HOTLINE
0 72 21 / 21 19 - 12
Praxiswissen recht
Die Verkettung wird nun reglementiert
B
efristete Arbeitsverhältnisse sind ein probates Mittel, unternehmerische Risiken
überschaubar zu halten und Arbeitskräfte zunächst zu erproben. Grundsätzlich gilt, dass
neu angestellte Arbeitnehmer, ohne dass
der Arbeitgeber eine Begründung benötigen
würde, bis zu zwei Jahren befristet angestellt
werden können und dass die Befristungsabrede während dieser Zeit drei Mal verlängert
werden kann. Aufgrund der aktuellen Rechtslage können sogar Arbeitnehmer, die schon
einmal bei demselben Arbeitgeber tätig gewesen sind (etwa als Aushilfe oder Werkstudent) unter diesen Voraussetzungen erneut
befristet und ohne Sachgrund beschäftigt
werden, wenn deren vormalige Tätigkeit länger als drei Jahre zurückliegt. Kann sich der
Arbeitgeber nach zwei Jahren immer noch
nicht entscheiden, den Arbeitnehmer in ein
unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen, kann der Arbeitnehmer weiterhin befristet beschäftigt werden, wenn es einen
Sachgrund dafür gibt, also beispielsweise die
Vertretung für in Elternzeit befindliche oder
erkrankte Arbeitnehmer oder auch ein vorübergehender Mehrbedarf an Arbeitskräften.
Bislang konnten mit einer geschickten Aneinanderreihung von befristeten Arbeitsverhältnissen langjährige Befristungsabreden
getroffen werden. Seit 2012 hat die europäische und anschließend auch die nationale
Rechtsprechung diese Gestaltungsoption bei
den so genannten Kettenbefristungen deutlich reglementiert. So hat das Bundesarbeitsgericht (BAG) inzwischen das Rechtsinstitut
des „institutionellen Rechtsmissbrauchs“
aus der Taufe gehoben und befristet angestellten Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, unter bestimmten Umständen die
Rechtswidrigkeit von „Kettenbefristungen“
vor Gericht prüfen zu lassen. Ohne sich auf
exakte Grenzwerte festzulegen, hat das BAG
bislang jedenfalls solche Befristungsabreden
für unwirksam erachtet, bei denen ein Mitarbeiter in einem Zeitraum von mehr als 11
Jahren 13 befristete Arbeitsverträge erhalten
hat. Nicht missbräuchlich sei es hingegen,
wenn ein Arbeitsverhältnis einer Verkäuferin
über insgesamt 7 Jahre und 9 Monate befristet und insgesamt 4 Verträge geschlossen
worden seien.
Das Arbeitsgericht Freiburg geht gar davon
aus, dass bei einer Gesamtbefristungsdauer von 6 Jahren und 9 befristeten Verträgen von einem Missbrauch auszugehen ist.
Rechtsfolge eines gerichtlich festgestellten Missbrauchs ist indessen die Entfristung des Arbeitsverhältnisses. Auch wenn
die Rechtsprechung zum „institutionellen
Rechtsmissbrauch“ womöglich noch nicht
das letzte Wort gesprochen haben mag, ist
auf Arbeitgeberseite jedenfalls vor Erreichen
der Schwellenwerte, auf die sich das Arbeitsgericht Freiburg (6 Jahre Gesamtbefristungsdauer bei 9 Verträgen ) festgelegt hat,
besondere Vorsicht dahingehend geboten,
eine weitere Befristungsabrede überhaupt
noch zu riskieren.
Olaf Müller,
Endriss und Kollegen, Freiburg
Bild: VRD - Fotolia
Es reicht bei
einer Unterlassungserklärung nicht aus,
die betroffenen
Daten nur auf der
eigenen Internetseite
zu löschen.
Unterlassungsverpflichtung
daten auch im google-Cache löschen
W
enn sich der Betreiber einer Webseite
in einer Unterlassungserklärung dazu
verpflichtet, einen bestimmten Inhalt nicht
mehr auf seiner Internetseite zu publizieren,
muss er zusätzlich sicherstellen, dass die
von der Unterlassungserklärung umfassten
Inhalte auch nicht mehr über eine Internetsuchmaschine aufgerufen werden können.
nicht ausreichend ist es, die betroffenen Inhalte nur durch Änderung oder Löschung der
eigenen Webseite zu entfernen, entschied
das Oberlandesgericht celle in seinem Urteil
vom 29. Januar 2015 (Az. 13 U 58/14).
Der Webseitenbetreiber verstößt nach Auffassung des OLG celle auch dann gegen die
Unterlassungsverpflichtung, wenn die gelöschten Daten oder Webseiten noch über
die trefferliste einer Suchmaschine aufgerufen werden können. Er muss in diesem
Fall bei der Suchmaschine einen Antrag auf
Löschung aus dem cache-Speicher stellen.
Andernfalls verwirke der Schuldner einer
strafbewehrten Unterlassungserklärung
eine Vertragsstrafe. Laut OLG celle gilt diese Prüfungs- und Löschungspflicht jedenfalls
für Google als die am häufigsten genutzte
Suchmaschine.
Ob daneben weitere Suchmaschinen zu kontrollieren sind, ließ das Gericht offen. Webseitenbetreiber sollten vorsichtshalber aber
auch den cache anderer gängiger Suchmaschinen kontrollieren und bei Aufrufbarkeit
der Daten löschen lassen. Morton Douglas
Friedrich Graf von Westphalen & Partner
Kundenschutz-Vereinbarungen
nur für zwei Jahre zulässig
K
ommt ein Vertragspartner im Rahmen
der vertraglichen Zusammenarbeit mit
Kunden des anderen Vertragspartners in
Kontakt, wird häufig ein „Kundenschutz“
vereinbart, das heißt das Verbot, während
der Dauer der Zusammenarbeit und für
eine bestimmte Zeit nach Vertragsende die
Kunden des anderen anzusprechen oder abzuwerben. Solche Kundenschutz-Vereinbarungen stellen zwar wettbewerbsbeschränkende Vereinbarungen dar; sie sind dennoch
grundsätzlich wirksam, weil die verfolgten
Zwecke legitim sind. Der Bundesgerichtshof
(BGH) hat jetzt aber entschieden, dass eine
Kundenschutzklausel im Regelfall höchstens
für zwei Jahre nach Vertragsende wirksam
vereinbart werden kann (BGH, Urteil vom
20.01.2015, Az. II ZR 369/13).
Im Hinblick auf die Berufsausübungsfreiheit
sind nachvertragliche Wettbewerbsverbote
nur zulässig, wenn und soweit sie notwendig
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
sind, um einen Vertragspartner vor einer unbilligen Verwertung der Erfolge seiner Arbeit
durch den anderen zu schützen. Sie müssen
in räumlicher, gegenständlicher und zeitlicher
Hinsicht angemessen begrenzt sein, damit
die wirtschaftliche Betätigung der anderen
Partei nicht übermäßig erschwert wird. Unerheblich ist dabei, ob die Vertragsparteien
freiberuflich tätig sind oder ein Gewerbe
betreiben.
Der BGH machte deutlich, dass das zeitliche Höchstmaß in der Regel bei zwei Jahren
liegt. nur so lange besteht ein schutzwürdiges Interesse der anderen Partei, denn
länger wirken Beziehungen zu ehemaligen
Kunden nicht fort. Eine längere Bindung ist
ausnahmsweise bei besonderem schutzwürdigen Interesse oder aufgrund von Besonderheiten des betroffenen Marktes zulässig.
Barbara Mayer
Friedrich Graf von Westphalen & Partner
55
Praxiswissen steuern
Gewinnverwendungsbeschluss
G
ewinnausschüttungen einer Kapitalgesellschaft muss ein Gesellschafter (nach § 11 Abs. 1 Satz 1 EStG) in dem Jahr versteuern, in dem ihm die Einnahmen zufließen, das heißt in dem
er wirtschaftlich darüber verfügen kann. Einem beherrschenden
Gesellschafter fließt der Gewinn in der Regel bereits zum Zeitpunkt
des Gewinnverwendungsbeschlusses zu, sofern die Gesellschaft
zahlungsfähig ist. Das gilt auch, wenn der Gesellschafterbeschluss –
nicht die Satzung – eine spätere Fälligkeit vorsieht. Nichts anderes
gilt für Vorabausschüttungen auf den Gewinn des laufenden Geschäftsjahres, denn ein Rückgewähranspruch bei Nichteintritt des
Gewinns macht den ursprünglichen Zufluss nicht ungeschehen.
Diese Rechtsprechung hat der Bundesfinanzhof jüngst bestätigt
(Urteil vom 2.12.2014, Az. VIII R 2/12).
Der Zeitpunkt des Gewinnverwendungsbeschlusses ist nur dann
nicht maßgeblich, wenn die Gesellschaft zahlungsunfähig ist. Davon geht der BFH allerdings nur bei einem Insolvenzverfahren aus
diesem Grund aus. Im entschiedenen Fall verfügte die Gesellschaft
zum Beschlusszeitpunkt zwar nicht über ausreichend liquide Mittel,
um den Ausschüttungsanspruch zu bedienen. Sie war aber ihrerseits beherrschend an einer zahlungsfähigen Gesellschaft beteiligt
und hatte gegen diese einen Anspruch auf Gewinnausschüttung.
Das genügte dem BFH, um die jederzeitige Zahlungsfähigkeit und
mithin den sofortigen Zufluss beim beherrschenden Gesellschafter
anzunehmen.
Wenn ein beherrschender Gesellschafter eine spätere Versteuerung
der Dividende wünscht, sollte er also nicht nur die Fälligkeit der Gewinnauszahlung, sondern den Gewinnverwendungsbeschluss selbst
auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.
Albert Schröder,
Friedrich Graf von Westphalen & Partner
Anzeige
Bild: zitze - Fotolia
Wann der Gewinn
ausgeschüttet wird
Rückzahlung von Einlagen an Gesellschafter
Nennkapital oder
Kapitalrücklage
D
ie Rückzahlung von Einlagen – egal ob Nennkapital oder Kapitalrücklagen – ist sowohl für die Gesellschaft wie auch für die
Gesellschafter steuerfrei. Bei Gewinnauszahlungen fällt hingegen bei
der Gesellschaft grundsätzlich Kapitalertragsteuer und beim Gesellschafter Einkommen- oder Körperschaftsteuer an.
Bei der GmbH können Gesellschafter frei über die Auszahlung von
Kapitalrücklagen an die Gesellschafter beschließen (bei der Aktiengesellschaft ist dies aufgrund § 151 AktG eingeschränkt). Dies gilt
zumindest gesellschaftsrechtlich. Steuerlich fingiert § 27 Abs. 1 Satz
3 KStG bei Auszahlungen an die Gesellschafter stets zunächst eine
Gewinnausschüttung. Nur der über ausschüttungsfähige Gewinne
hinausgehende Betrag ist eine Einlagenrückgewähr.
Dies gilt aber nicht für die (freilich seltene) Rückzahlung von Nennkapital zum Beispiel aufgrund einer realen Kapitalherabsetzung. Im Zuge
hiervon erfolgende Rückzahlungen – die laut Bundesfinanzhof auch
dann anzunehmen ist, wenn zwar der Kapitalherabsetzungsbeschluss
selbst keine Rückzahlung vorsieht, die Auszahlung aber in engem
zeitlichen Zusammenhang danach erfolgt (Urteil vom 21.10.2014, I
R 31/13) – sind von der vorrangigen Qualifikation von Zahlungen an
die Gesellschafter als Gewinnausschüttungen ausgenommen.
Stefan Lammel, Friedrich Graf von Westphalen & Partner
LITERATUR
Genießen am Bodensee
Der Bodensee gehört zu einer der beliebtesten Urlaubsregionen in Deutschland. Neben
einer hohen Lebensqualität bietet die Region auch kulinarische Highlights. Die Autorin
Christiane Leesker und die Fotografin Vanessa Jansen zeigen in ihrem liebevoll gestalteten Buch mit herausragenden Bildern „Das Beste vom Bodensee“. Das Beste, das sind
einzigartige Fischsorten, gute Weine und regional angebautes Obst und Gemüse. Leesker
und Jansen blickten den Köchen der Region über die Schulter und entlockten ihnen Küchengeheimnisse. Sie stellen zahlreiche Rezepte von süß bis herzhaft vor, die Einflüsse der
badischen, bayerischen, schwäbischen, österreichischen und Schweizer Küche enthalten.
Stimmungsvolle Bilder ermöglichen einen Blick hinter die Kulissen der Produzenten vor
Ort. Erwähnung findet auch der Fischfang.
ew
Christiane Leesker, Vanessa Jansen | Das Beste vom Bodensee
Südverlag Konstanz | 176 Seiten | 29 Euro
Fit in Rechtsfragen zur Berufsbildung
In der Neuauflage des Titels werden die für die Aus- und Weiterbildung wichtigsten Vorschriften und Regelungen wie zum Beispiel Berufsbildungsgesetz, Ausbilder-Eignungsverordnung,
Betriebsverfassungsgesetz, Jugendarbeitsschutzgesetz, Wehrpflicht- und Arbeitsplatzschutzgesetz, Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz, Pflegegeldgesetz und Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz erläutert. Aktuellen Änderungen des Sozialgesetzbuches Drittes Buch
wird Rechnung getragen. Berücksichtigt werden auch die neueste Rechtsprechung ebenso
wie Änderungen einschlägiger Bestimmungen bis einschließlich Januar 2015.
dihk
Horst-Dieter Hurlebaus | Rechtsratgeber Berufsbildung
DIHK Verlag | 328 Seiten | 19,50 Euro
Typgerecht führen
Menschen ticken bekanntlich unterschiedlich. Wer Mitarbeiter führen muss, kann schon
einmal an seine Grenzen kommen. Etwa, weil ein Mitarbeiter zu perfektionistisch ist oder
vielleicht umgekehrt auch zu nachlässig. Besonders anstrengend wird es, wenn Termine
nicht eingehalten werden. Der Taschenguide zum Thema „Mitarbeitertypen“ will helfen, die
Nerven von Führungskräften zu schonen. Er gibt Aufschluss darüber, warum Menschen so
verschieden sind und verrät, wie ein „typgerechter“ Führungsstil funktioniert. Die kompakte Veröffentlichung zeigt auf, was eine typgerechte Führung bewirkt, wie unterschiedliche
Mitarbeitertypen erkannt werden und wie Führungskräfte erfolgreich überzeugen, motivieren und delegieren. Auch wie Gespräche typgerecht vorbereitet werden, wird erklärt. lis
Anja von Kanitz | Mitarbeitertypen
Haufe | 128 Seiten | 7,95 Euro
Fortschritt neu definiert
Die ökologischen Warnsignale leuchten dunkelrot, denke man an den Klimawandel,
die Wasserkrise und der die Verknappung fruchtbarer Böden. Ralf Fücks, Vorstand der
Heinrich-Böll-Stiftung, zeigt in seinem Buch auf, dass die Konsequenz nicht ist, sich vom
Wirtschaftswachstum zu verabschieden. Er skizziert vielmehr, wie Wachstum im Einklang
mit der Natur erreicht werden kann. Sein Weg geht weg vom ökonomischen Raubbau hin
zu einer ökologischen Moderne. Fücks definiert die Idee des Fortschritts neu. Er weist den
Weg hin zu einer „grünen Revolution“ auf der Basis hocheffizienter Technologien und
erneuerbarer Energiequellen.
wis
Ralf Fücks | Intelligent wachsen: Die grüne Revolution
Carl Hanser Verlag | 362 Seiten | 22,90 Euro
5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
57
Messen NEWS
Geschäftsjahr 2014 der Schweizer Messen Basel (MCH Group) und St. Gallen
Gute Ergebnisse
er Messekonzern MCH Group AG mit Sitz in Basel,
zu dem die MCH Messe Basel, MCH Messe Zürich,
MCH Beaulieu Lausanne und mehrere Event Services
Gesellschaften gehören, hat im vergangenen Jahr einen
Betriebsertrag von 449,4 Millionen Franken erzielt. Das
sind zwar 4,9 Prozent weniger als im außergewöhnlichen Geschäftsjahr 2013, jedoch 15,2 Prozent über dem
messezyklisch vergleichbaren Jahr 2012. Das EBITDA,
der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen,
erreichte 84,9 Millionen Franken und der Konzerngewinn 32,8 Millionen Franken. Das sind 6,1 Prozent beziehungsweise 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Insbesondere fielen 2014 Sondereffekte im Zusammenhang mit der
Uhren- und Schmuckmesse Baselworld deutlich geringer
aus als bei der Einrichtung in der neuen Messehalle 1
im Jahr 2013. Nach Unternehmensbereichen trugen zum
Betriebsertrag 2014 die Eigenmessen zu 74 Prozent, die
sogenannten Event Services mit rückläufiger Tendenz
zu 17 Prozent und Hallenvermietungen einschließlich
Kongresswesen zu 9 Prozent bei. Ende 2014 zählte der
gesamte Messekonzern 642 unbefristet Angestellte.
Die Genossenschaft Olma Messen St. Gallen konnte
ihren Betriebsertrag 2014 um eine Million Franken gegenüber Vorjahr auf 31,7 Millionen Franken steigern. Mit
dem Cashflow als Zufluss liquider Mittel von 9,4 Millionen
Franken, ein Plus von 6,8 Prozent, wurde das bisherige
Rekordjahr 2011 knapp übertroffen. Kam das bisherige Bestergebnis vor drei Jahren in erster Linie wegen
außerordentlicher Großveranstaltungen zustande, ging
der finanzielle Erfolg 2014 auf ein erfolgreiches breit diversifiziertes Veranstaltungsportfolio zurück. Ende 2014
waren 74 Festangestellte beschäftigt.
Die Ausblicke auf das laufende Geschäftsjahr 2015
fallen unterschiedlich aus. Der Basler Messekonzern
MCH Group erwartet aufgrund eines schwächeren
Messezyklus auch einen etwas geringeren Umsatz und
Gewinn. Weiter sind laut Geschäftsbericht 2014 explizit
die direkten und indirekten Auswirkungen der aktuellen
Währungssituation schwer abzuschätzen. Dagegen findet
sich hierzu im Editorial des Geschäftsberichts 2014 der
Olma Messen St. Gallen keinerlei Hinweis. In St. Gallen
sind Messeportfolio und Events deutlich national auf den
Schweizer Markt hin ausgerichtet.epm
Die Uhren- und Schmuckmesse Baselworld ist
größter Messe-Umsatzträger des Messekonzerns
MCH Group mit Sitz in
Basel (siehe auch „Kurz
gemeldet“).
Bild: Baselworld
D
Kurz gemeldet
Die weltweit führende Messe der Uhren- und Schmuckindustrie
Baselworld vom 19. bis 26. März hat rund 150.000 Besucher aus
über 100 Ländern verzeichnet. Dies beinhaltet ein leichtes Minus
von 3 Prozent unter den Einkäufern gegenüber dem Vorjahr, aber
auch die neue Rekordzahl von 4.300 Pressevertretern aus mehr als
70 Ländern. Es waren erneut 1.500 Aussteller vertreten, darunter
die führenden Marken aus der Welt der Uhren und des Schmucks,
der Diamanten, Edelsteine und Perlen sowie der Maschinen- und
Zulieferindustrie. Und nach Rückmeldungen der Aussteller über den
Messeverlauf dürfte 2015 ein positives Jahr für die Branche werden.
Zeitgleich zur Baselworld hat vom 22. bis 25. März auf dem
­Messegelände Freiburg die Jewellery and Gem Fair Europe des
Gastveranstalters UBM Asia stattgefunden. Die internationale Fachmesse für Feinschmuck, Materialien und lose Edelsteine und technische Ausrüstung in der Bandbreite mittleres bis hohes Preissegment
58
zählte bei leichter Zunahme gegenüber der Messepremiere 2014
über 6.500 Besucher, davon 4.500 Einkäufer aus 87 Ländern. Von
den über 440 Ausstellern aus 27 Ländern (430 in 2014) äußerten
sich speziell die Feinschmuckhändler über den Messeverlauf zufrieden bis hoch zufrieden, sonst zeigte sich eher verhaltene Stimmung.
Zur Förderung von Messebeteiligungen von Start-ups, jungen
innovativen Unternehmen, hat das Bundesministerium für Wirtschaft
und Energie für das Jahr 2016 über 60 internationale Messen in
Deutschland ausgewählt. Die Förderung umfasst unter anderem
die Erstattung von 70 Prozent der Standmiete und Standbaukosten
bei der Beteiligung als Aussteller an einem Gemeinschaftsstand.
Für das Jahr 2015 stehen derzeit 61 Beteiligungen im Programm.
Die Liste der relevanten Messen 2016, die Förderungsbedingungen
und Antragsformulare stehen zum Download unter www.bafa.de
(Wirtschaftsförderung) bereit.
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
KALenDeR MeSSen
Schüttgut und Recycling-Technik Basel
2015, Basel, Fachmesse für Recycling-, Granulat-, Pulver- und Schüttguttechnologien, mit
Vortragsprogramm, 6. und 7. Mai, 9 bis 17 Uhr,
Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +41 61
228 10 00, www.easyfairs.com/Schweiz
Gewa 2015, Konstanz und Kreuzlingen, grenzüberschreitende Mehrbranchen-Verbundausstellung, Sonderschauen
und Rahmenprogramm, Gastregion Savognin
Bivio Albula (Graubünden), 7. bis 10. Mai, Do
15 bis 20 Uhr, Fr/Sa 10 bis 20 Uhr, So 10 bis
18 Uhr, Ausstellungsgelände Klein Venedig,
Konstanz, und angrenzende Bodensee-Arena
Kreuzlingen, Tel. D +49 7531 282 48-12, CH
+41 71 695 11 24, www.gewa-messe.com
Cake World
Germany 2015
Friedrichshafen,
Messe-Tortenevent
rund um das Backen und Dekorieren, 8. bis 10. Mai, 10 bis
18 Uhr, letzter Tag bis 17 Uhr, Messegelände,
Gastveranstaltung, Tel. +49 40 357 15 14 4,
www.cakeworldmesse.de
Eunique 2015, Karlsruhe, Internationale
Messe für Angewandte Kunst und Design, Rahmenprogramm, Sonderschau Silber, Partnerland
Portugal, parallele Messe Loft (Das Design
Kaufhaus: Möbel, Wohnaccessoires, Mode,
Schmuck), 8. bis 10 Mai, 11 bis 19 Uhr, Messegelände, Tel.+49 721 3720 51 97, www.
eunique.eu, www.loft-designkaufhaus.de
Badische Weinmesse, Offenburg: Badische
Weine, Edelbrände, Winzersekte, kulinarische
Spezialitäten, Rahmenprogramm: Seminare
und externe Abendmenus Oenologiques, Gastregion Navarra (Nordspanien), 9. und 10. Mai,
11 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 781
92 26-0, www.badische-weinmesse.de
Ausbildungsbörse 2014,
Tuttlingen, Berufsbilder, Ausbildungs- und
Studienplätze, 9. und 10. Mai, 11 bis 16 Uhr,
Stadthalle, Tel. +49 7461 966 27 436, www.
tuttlinger-hallen.de (Besucher, Stadthalle)
34. Foire Eco Bio d’Alsace, Colmar, Bioprodukte-Mehrbranchen-Verbundausstellung,
mit breitem Vortrags- und Rahmenprogramm,
14. bis 17. Mai, Messe 10 bis 19.30 Uhr, Gas5 | 2015
Wirtschaft im Südwesten
tronomie/Konzerte bis 24 Uhr, letzter Tag bis
19 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions,
Gastveranstaltung, Tel. +33 9 77 69 11 23,
www.foireecobioalsace.fr
Foir’Expo 2015, Mulhouse,
68. Frühjahrsmesse: Mehrbranchen-Verbundausstellung
mit neun Produktwelten von
Wohnen/Garten bis Schlemmen, Sondermesse Dec’Or
(Messe für Kunst und Innendekoration des
Hauses), 14. bis 25. Mai, Messebetrieb 10 bis
20 Uhr, Gastronomiehalle bis 22 Uhr, Messegelände/Parc des Expositions, Tel. +33 3 89
46 80 00, www.foiredemulhouse.fr
4. Rohvolution, Freiburg, Internationale
Vitalkostmesse (Roh- und Vitalkost), mit
Workshop- und Vortragsprogramm, 16.
und 17. Mai, 10 bis 18 Uhr, Messegelände,
Gastveranstaltung, Tel. +49 6232 42 670,
www.rohvolution.de
Sculpturum, Straßburg, Europäische Messe
für Kunstskulpturen, Teil moderner Kunst,
Verkaufsausstellung von Skulpturen und
Statuen verschiedener Materialien, 29. bis
31. Mai, Fr 10 bis 22 Uhr, Sa/So 10 bis 20
Uhr, Messegelände/Parc des Expositions,
Gastveranstaltung, Tel. +33 6 87 04 00 66,
www.art-multimedia.fr
Südwest Messe, VSSchwenningen, 56. Ausstellung für Industrie, Handel,
Handwerk, Hauswirtschaft
und Landwirtschaft, Baufachschau und HausBauPark
(Mehrbranchen-Verbundausstellung), Sonderschauen, breites Rahmenprogramm, Unterhaltungsprogramm im Festzelt , 30. Mai bis 7. Juni, 9 bis 18 Uhr, Messegelände, Tel. +49 7720
97 42-0, www.suedwest-messe-vs.de
Regio Gartenzauber, Weil am Rhein,
Gartenmesse, 4. bis 7. Juni, Do 11 bis 18
Uhr, Fr/Sa 10 bis 18 Uhr, So 11 bis 18 Uhr,
Landesgartenschaugelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 7623 79 76 60,
www.suema-maier.de (Gartenmessen)
All About Automation, Friedrichshafen,
Automatisierungsanwendungen, 9. und 10.
Juni, 9 bis 17 Uhr, Messegelände, Gastveranstaltung, Tel. +49 711 21 72 67-10,
www.automation-friedrichshafen.com
Die Angaben über die oben ausgewählten
Messen publizieren wir ohne Gewähr. epm
59
börsen
SO GEhT’s
Sie suchen einen Handelsvertreter,
einen Nachfolger für Ihr Unternehmen oder einen Betrieb, den Sie
übernehmen können?
Helfen kann ein Eintrag in den Börsen – ein kostenfreier Service der
drei Industrie- und Handelskammern im Südwesten. Für allgemeine Geschäftsempfehlungen ist an
dieser Stelle kein Platz.
Bei Inseraten aus IHK-Börsen gelten die Bedingungen der jeweiligen Börse. Wenn Sie in den Börsen
inserieren wollen: Bitte wenden
Sie sich an den für die jeweilige
Börse zuständigen Ansprechpartner bei Ihrer IHK (siehe Seite 67).
Angebote und Gesuche werden
kostenfrei unter einer ChiffreNummer veröffentlicht. Wenn Sie
auf ein Inserat antworten wollen:
Richten Sie Ihre Zuschrift unter Angabe der Chiffre-Nummer an die
zuständige IHK.
Welche IHK das ist, können Sie an
den ­ersten beiden Buchstaben der
Chiffre-Nummer erkennen – zum
Beispiel FR oder LR für Lahr (IHK
Südlicher Oberrhein).
Ihre Zuschrift wird kostenfrei an
den Inserenten weitergeleitet.
Online-Adressen
Bundesweite
Existenzgründungsbörse:
www.nexxt-change.org
Recyclingbörse:
http://www.ihk-recyclingboerse.de
66
Existenzgründungs- und
Nachfolgebörse
Kleine Werkhalle im Bereich Sanitärtechnik, BadDesign, Baublechnerei oder andere Gewerke, 175
qm, aus Altersgründen zu verpachten oder zu
verkaufen.FR-EX-A-22/14
Produzent innovativer Displays im hohen Preissegement sucht Nachfolger und/oder Beteiligung.
Das Unternehmen agiert seit 18 Jahren auf dem
deutsch-französischen Markt. Wir fertigen für
namhafte Unternehmen Displays und Verkaufsförderung.FR-EX-A-30/14
Blumengeschäft mit Verkaufsgewächshaus und
Freiland, 1.000 qm, sucht einen Nachfolger. 1A
Lage in aufstrebendem Gewerbegebiet Kleinstadt
Südbaden komplett mit Inventar. Gut geschultes,
selbstständig arbeitendes Personal vorhanden,
großer Kundenstamm. Ideal für Filiale, Neugründung. Gebäude eignet sich auch für Blumencafe
oder Events.FR-EX-A-50/14
Bestens eingeführter, ertragsfester, modern
eingerichteter Fertigungsbetrieb (ca. 15 Mitarbeiter), Schwerpunkt Fertigung komplexer
sehr präziser Dreh-, Fräs- und Schleifteile für
Antriebstechnik und Maschinenbau als Chance
für einen Nachfolger und Existenzgründer zu
übertragen.LR-EX-A-22/15
Maschinenbau sucht aus Altersgründen Nachfolger. Herstellung und Vertrieb von Spezialmaschinen im Bereich Elektromaschinenbau. Komplettiert wird das Lieferspektrum durch Handelsware,
die die eigenen Produkte sinnvoll ergänzen. Die
Produkte sind seit nahezu 65 Jahren in der Branche bekannt. Mit international aufgestelltem
Kundenstamm existieren langjährige Kundenbeziehungen.LR-EX-A-23/15
Diplom-Wirtschaftsingenieur und Hands-On Geschäftsführer mit Erfahrung im Mittelstand sowie
im internationalen Konzern sucht ein Produktions-, Dienstleistungs- oder Handelsunternehmen (vorzugsweise Maschinenbau, Pumpen, Armaturen oder andere technische Komponenten)
zur Übernahme. Auch eine Mehrheitsbeteiligung
wäre möglich. Wichtigste Kompetenzen: langjährige Erfahrung im Vertrieb erklärungsbedürftiger
Maschinenbauprodukte, Führungserfahrung in
den Bereichen Produktion und kaufmännischer
Bereich, Umsetzung von erfolgreichen Wachstumsstrategien mit signifikanter Gewinnverbesserung.KN-EX-N-367/15
Aufgrund Fokussierung auf die Kernbereiche
wird die eingeführte Abteilung mit Werbevermarktung im Golfsportbereich verkauft. Es
bestehen Verträge mit zahlreichen Golfplätzen in Deutschland, mit teilweise integrierter
Medientechnik. Der Geschäftsbereich dient
als Grundlage einer soliden Existenz und ist
ausbaufähig. Preisvorstellung: 95.000 Euro.
KN-EX-A-368/15
Teilhaber gesucht für kleines IT-Systemhaus am
Bodensee, das vor 10 Jahren gegründet wurde.
Um das Unternehmen weiter voranzubringen,
suchen wir einen Partner, der sich eine eigene
Existenz aufbauen und den Vertriebsbereich des
Unternehmens führen möchte. Vertriebserfahrung
und IT-Affinität sind Voraussetzung. Der Jahresumsatz liegt bei 650.000 Euro. Kapitalbedarf:
60.000 Euro.KN-EX-A-369/15
Gepflegtes Hotel im Südschwarzwald sucht Nachfolger. Baujahr 1986, Grd. 2.264 qm, Gewerbefläche 1.144 qm, 27 Zimmer mit 54 Betten, 70 Sitzplätze im Restaurant, 50 Sitzplätze auf der Terrasse,
Betreiberwohnung mit 120 qm, nahe Schweiz mit
toller Alpensicht.KN-EX-A-370/15
Sehr gut eingeführter Spezial-Einzelhandel im
Baby- und Kinderbereich mit Boutique-Charakter
und angeschlossenem Online-Shop mit TS-Zertifizierung sucht Nachfolger/in. Das Unternehmen
besteht seit 6 Jahren und konnte sich gegen den
Wettbewerb deutlich abheben. Die ganze Produktund Dienstleistungspalette wird in Deutschland
und in der Schweiz verkauft.KN-EX-A-371/15
Suche Nachfolger für mein kleines, noch ausbaufähiges Unternehmen im Bereich der Elektronikfertigung. Zulieferer für die Industrie, Fertigung
und Vertrieb von eigenen Produkten. Das Unternehmen ist seit 1992 am Markt. Übergabe
der kompletten Fertigung inklusive Einrichtung,
Arbeitsmitteln, allem Equipment, Materialbeständen, Aufträgen, Kunden. Ideal auch für Quereinsteiger mit Grundkenntnissen im Bereich der
Elektronik und handwerklichem Geschick. Der
Nachfolger sollte idealerweise aus dem Schwarzwald-Baar-Kreis sein. Eine anfängliche Begleitung
und Einarbeitung ist möglich.VS-EX-A-31/15
Inhabergeführtes Einzelhandelsgeschäft für Bücher, Schreibwaren, Zeitschriften und Kunstgewerbe sucht altershalber einen geeigneten Nachfolger. Das über Jahrzehnte sehr gut eingeführte
Geschäft eignet sich auch für Existenzgründer.
Standort in zentraler Lage in einem heilklimatischen Kurort mit mehreren Kurkliniken. Fester
Kundenstamm vorhanden.VS-EX-A-28/15
Seit über 50 Jahren bestehendes Familienunternehmen mit 7 Taxen (Doppelkonzessionen) sucht
einen Nachfolger. Das Unternehmen verfügt über
einen sehr guten Ruf in der Region und ist konWirtschaft im Südwesten
5 | 2015
kurrenzlos. Ein Ausbau in Richtung Rollstuhlfahrzeuge wäre möglich. Eine eigene Zentrale mit
überwiegend Festaufträgen und guten Stammkunden ist vorhanden. Der bisherige Inhaber
beabsichtigt altersbedingt das Unternehmen zu
verkaufen und steht selbstverständlich zu einer
ausführlichen Einarbeitung und Übergangszeit
zur Verfügung. Zur Übernahme des Unternehmens sind finanzielle Leistungsfähigkeit und die
fachliche Eignung notwendig.VS-EX-A-32/15
Das seit ca. 20 Jahren in Baden Württemberg
bestehende und inhabergeführte Kleinunternehmen hat sich auf den Bereich Sekretariatsservice,
Telefonservice, Bestandskundenpflege, Neukundengewinnung und Übersetzungen spezialisiert.
Aufgrund des guten Rufs sowie der gut geschulten und zuverlässigen Mitarbeiter verfügt das
Unternehmen über einen langjährigen und festen
Kundenstamm. Sehr gute und konstant wachsende Umsatzzahlen belegen dies. Bei Bedarf ist der
jetzige Firmeninhaber bereit, übergangsweise im
Hintergrund bei der Kundenbetreuung und Pflege
des Kundenstamms beratend mitzuwirken. Eine
intensive Einarbeitung ist selbstverständlich. Das
Angebot ist auch gut geeignet für Existenzgründerinnen mit entsprechenden Qualifikationen.
Die Firma ist standortunabhängig und bietet
weiterhin sehr gute Entwicklungsmöglichkeiten
auf dem hiesigen Markt. Auf Wunsch können die
vorhandenen Büroräume angemietet und das
sehr gut eingearbeitete Personal übernommen
werden.VS-EX-A-33/15
Wir suchen für unseren Lebensmittelmarkt einen
Nachfolger. Das Einzelhandelsunternehmen verfügt über eine Verkaufsfläche von 400 qm und
25 Parkplätze. Der Markt ist komplett eingerichtet
und beschäftigt ein sehr gut ausgebildetes Personal. Das Geschäft befindet sich in einer aufstrebenden Gemeinde zwischen Schwarzwald und
Bodensee an einer stark befahrenen Bundesstrasse.VS-EX-A-34/15
Führungserfahrene Persönlichkeit mit Stärken
in Vertrieb, Organisation, Projektmanagement
und Finanzmanagement sucht Übernahme
von etabliertem Medizintechnik-Unternehmen
in Baden-Württemberg oder der Schweiz auf
Rentenbasis. Das Medizintechnik-Unternehmen
sollte zertifizierter Hersteller sein und über ein
eigenes Produktsortiment verfügen. In Frage
kommen im Markt bekannte und etablierte
Unternehmen, die sich in Sondersituationen
befinden oder bei denen eine altersbedingte
Nachfolge ansteht. Umsatzkategorie: mind. 5
Mio. EUR p.a. Profitabilität: mind. 5% EBITDA
mit Steigerungspotenzial.VS-EX-N-115/15
Ansprechpartner
IHK Südlicher Oberrhein (FR/LR)
Hauptgeschäftsstelle Lahr
Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr
Tatjana Weimer
Telefon 07821 2703-636,
[email protected]
IHK Hochrhein-Bodensee (KN)
Schützenstraße 8, 78462 Konstanz
Birgitt Richter
Telefon 07531 2860-139,
[email protected]
IHK Schwarzwald-Baar-­Heuberg
(VS)
Romäusring 4, 78050 VS-Villingen
Katrin Kress
Telefon 07721 922-348,
kress@villingen-­schwenningen.ihk.de
Wir sind ein Team aus zwei engagierten Industriemeistern, die gemeinsam den Weg in die Selbstständigkeit antreten wollen. Deshalb sind wir auf
der Suche nach einem metallverarbeitenden oder
artverwandten Unternehmen im Raum Schramberg (Umkreis 50km) mit einer Firmengröße von
bis zu 60 Mitarbeitern. Unser Erfahrungen und
Kenntnisse: Wir sind beide gelernte Industriemechaniker mit Weiterbildung zum Industriemeister
und langjähriger Erfahrung in den Bereichen Organisation, Terminüberwachung, Qualität, Prozessoptimierung, Vorrichtungsbau, Werkstoffentwicklung.
Abteilungsleitung in den Bereichen: Werkzeugbau,
Stanz- und Umformtechnik, Serienproduktion, Serien- und Prototypenmontage. Aufgrund unserer
Anzeige
börsen
IMPRESSUM
- Wirtschaft im Südwesten - Zeitschrift und
Verkündungsorgan der Industrie- und Handels-kammern im Regierungsbezirk Freiburg
ISSN 0936-5885
Redaktion:
Pressestelle der Industrie- und Handelskammern
im Regierungsbezirk Freiburg i. Br. e.V.:
Ulrich Plankenhorn (Leitung, v. i. S. d. P.)
Kathrin Ermert
Elisabeth Weidling
Sekretariat: Hannelore Gißler
Wirtschaft im Südwesten
Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg
Postfach 860, 79008 Freiburg
Telefon 0761 15105-0, Fax 0761 3858-398
E-Mail: [email protected]
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Pressesprecher der IHKs:
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Christian Beck (Schwarzwald-Baar-Heuberg)
Christian Wulf (Hochrhein-Bodensee)
Titelbild: Jeannot Mediendesign
Verlag und Anzeigen:
Prüfer Medienmarketing
Endriß & Rosenberger GmbH
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Verlags-/Anzeigenleitung: Achim Hartkopf
Anzeigendisposition: Susan Hirth
Telefon 07221 211912, Fax 07221 211915
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Zurzeit gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 33 gültig ab Januar 2015.
Satz:
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www.freiburger-druck.de
Druck:
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www.druckhaus-kaufmann.de
Herausgeber:
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Romäusring 4, 78050 VS-Villingen
Telefon 07721 922-0, Fax 07721 922-166
E-Mail: [email protected]
www.schwarzwald-baar-heuberg.ihk.de
IHK Südlicher Oberrhein
Schnewlinstraße 11 bis 13, 79098 Freiburg
Telefon 0761 3858-0, Fax 0761 3858-222
und Lotzbeckstraße 31, 77933 Lahr
Telefon 07821 2703-0, Fax 07821 2703-777
E-Mail: [email protected]
www.suedlicher-oberrhein.ihk.de
IHK Hochrhein-Bodensee
Schützenstraße 8, 78462 Konstanz
Telefon 07531 2860-0, Fax 07531 2860-165
und Gottschalkweg 1, 79650 Schopfheim
Telefon 07622 3907-0, Fax 07622 3907-250
E-Mail: [email protected]
www.konstanz.ihk.de
Erscheinungsweise:
Zu Monatsbeginn (ausgenommen August)
Bezug und Abonnement:
Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im
Rahmen der grundsätzlichen Beitragspflicht
als Mitglied der IHK. „Wirtschaft im Südwesten“ kann zudem für 17,60 Euro/Jahr beim
Verlag abonniert werden.
breit gefächerten Erfahrungen können wir uns Unternehmen von der zerspandenden Fertigung bis
hin zur Endmontage vorstellen. Sie sollten bereit
sein, uns engagiert und vertrauensvoll einzuarbeiten, um eine reibungslose Übernahme und eine
erfolgreiche Weiterführung des Unternehmens
sicherzustellen.VS-EX-N-116/15
eines Investments, auch im kleineren Rahmen
oder einer Partnerschaft, stehen wir offen und
flexibel gegenüber.FR-B-05/15
Modern-exklusiv ausgestattetes und eingeführtes Cafe-Restaurant im Herzen des Schwarzwaldes sucht einen neuen/neues Pächter(-Paar).
Der (laufende) Betrieb ist komplett eingerichtet.
Die Einrichtung ist sehr hochwertig und verfügt
über 85 Sitzplätze, unterteilt in 3 verschiedene
Bereiche. Außenbestuhlung ist mit 4 Tischen
möglich.VS-EX-A-35/15
F&E-Labor, erfahren und bewährt mit (i. d. R.
über Förderprojekte finanzierter) anspruchsvoller Entwicklung mechatronischer und elektronischer Systeme (Antriebstechnik, Messtechnik,
Leistungselektronik) und einem Schwerpunkt auf
HF-Technik/EMV bis 100 MHz und bis 1.000 W
zur Kunststoff-Thermoverformung verfügt demnächst über freie Kapazitäten und sucht daher
neue Kooperationspartner. Wenn Sie für Ihre
Forschungs- und Entwicklungsaufgaben Bedarf
an Unterstützung durch ein flexibles und umsetzungserprobtes Institut haben, freuen wir uns
über Ihren Kontakt.VS-K-74/15
Beteiligungsbörse/
Risikokapital
Junges Internet- und APP-Unternehmen sucht
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zu vermarkten. Wir definieren die Visitenkarte,
das Adressbuch und sogar die Post- und Paketverteilung. Die technische Machbarkeit ist bereits
bewiesen. Über 130.000 Anwender mit über 25
Mio. Kontaktdaten. In den APP-Stores sind wir
unter der Top 5. APP bereits in deutsch, englisch
und spanisch. Die Marke ist in den wichtigsten
Ländern (inkl. EU) registriert. Das Land BadenWürttemberg ist beteiligt. Werden Sie Teil dieser
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Ruhende GmbH ohne Altlasten und Schulden aber
mit hohem Verlustvortrag bei Körperschaft- und
Gewerbesteuer günstig abzugeben.LR-B-06/15
Etablierte Autovermietung sucht zur Stärkung
des Eigenkapitals, Modernisierung und Erweiterung des Fuhrparks Investor für aktive oder
stille Beteiligung. Unternehmen seit 10 Jahren
mit durchweg positiven Bilanzen am Markt, mit
exklusivem Fahrzeugbestand und einmaligem
Angebotskonzept.VS-B-70/15
Unser Institut besitzt erteiltes Europa-Patent
für ein vollkommen fälschungsresistentes Verfahren mit absolutem Alleinstellungsmerkmal.
Wir sind Hersteller und Dienstleister in einem
Marktsegment mit Zukunft, viel Potenzial und
spannenden Perspektiven. Wir suchen Partner
mit Beteiligungsabsicht für die anstehende Vermarktung dieses einzigartigen Sicherheitskonzeptes, gern auch im aktiven technischen oder
vertrieblichen Bereich. Vielfältigen Möglichkeiten
68
Kooperationsbörse
Handelsvertreterbörse
Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams einen selbstständigen Handelsvertreter (m/w), mit
Tätigkeit in der Automatisierungs- und Steuerungstechnik, für Kundenakquise und Betreuung
unserer Stammkunden im Raum Süddeutschland,
Österreich und Schweiz. Voraussetzung ist eine
kaufmännische und/oder technische Ausbildung
sowie Erfahrung in Vertriebstätigkeiten. Einarbeitung sowie technische Unterstützung sind
gewährleistet.
KN-HV 482/15
Für den Ausbau unseres Vertriebs suchen wir
bundesweit verkaufsstarke und selbstständige
Handelsvertreter (m/w) für die Vermarktung
hochwertiger LED-Leuchtmittel (Eigenmarke).
Wenn Sie als freier Handelsvertreter in der
Beleuchtungsbranche tätig sind und Produkte vertreiben, die sich mit unserem Sortiment
ergänzen, würden wir gerne von Ihnen hören.
Unser Sortiment umfasst 16 Produktkategorien
in den Bereichen indoor, outdoor, domestic und
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commercial.
Maschinenbau-Unternehmen im Bereich „Bremsen für industrielle Anwendung“, sucht einen
selbstständigen Handelsvertreter (m/w), für
Kundenakquise und Betreuung der Stammkunden im Raum Bayern Süd. Voraussetzung
ist eine kaufmännisch/technische Ausbildung
sowie Erfahrung in Vertriebstätigkeiten. Unsere Bayern-Süd-Vertretung kann auch ein KMU
im Bereich Antriebstechnik sein. Einarbeitung
sowie technische Unterstützung sind gewährleistet.
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Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015
DIE LETZTE SEITE
Sicherungsgurte aus Engen
Festgezurrt
In unserer Rubrik „Aus dem Südwesten“ stellen
wir Produkte vor, die viele kennen, von denen aber
wenige wissen, dass sie aus der Region stammen.
Dieses Mal: ein Sicherungsgurt von Allsafe Jungfalk.
Damit nichts rutscht
Das Einsatzgebiet der Gurte aus Engen ist überall dort, wo Ladung
so gesichert werden muss, dass sie nicht verrutscht – also in Lkw,
Transportern oder Flugzeugen. Allsafe Jungfalk stellt die Polyestergurte in vielen verschiedenen Varianten her: als unterschiedlich
breite und lange Zurr-, Ring- oder Spezialgurte, mit verschiedenen Endbeschlägen sowie Schlössern und auf Wunsch
individuell bedruckt. Bei speziell für den Kunden konfigurierten Gurtbändern sind die Engener Marktführer.
Sie bearbeiten etwa 50 Aufträge pro Tag mit
Stückzahlen zwischen einem und mehreren
hundert Gurten. Die abgebildete Variante,
ein 25 Millimeter breiter Zurrgurt, ist
der Bestseller. Die Standardlänge
beträgt fünf Meter.
Genäht und geprüft
Die Polyesterbänder bezieht Allsafe Jungfalk von einer
deutschen Weberei, die Beschläge fertigt das Unternehmen selbst, die Schlösser werden zugekauft. In
Engen erfolgt die gesamte Konfektionierung des Gurtes. Das heißt die Bänder werden geschnitten, falls
gewünscht bedruckt und mit den Beschlägen sowie
Schlössern vernäht. Dafür verwendet man besonders
feste Garne. Die Nähmaschinen können programmiert
werden und Nahtbilder in gleichbleibender Qualität
herstellen. Deutlich aufwendiger als die Herstellung
der Gurte ist die sich daran anschließende Qualitätsprüfung: Mit eigenen Zugmaschinen checkt Allsafe
Jungfalk ständig die gleichbleibende
Qualität.
Spezialist fürs Ladegut
Text: kat ,Bild: Allsafe Jungfalk
Der sicherste Markt
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Allsafe Jungfalk vertreibt seine Sicherungsgurte und
anderen Produkte direkt über den eigenen Onlineshop
und über Kundenberater. Der größte Teil der Gurte wird
in Deutschland verkauft, denn hier sind die Vorschriften
zur Ladungssicherung am strengsten und werden auch
am besten überwacht. 45 Prozent der Produktion gehen ins europäische Ausland. Außerhalb Europas steckt
die Ladegutsicherung noch in den Kinderschuhen,
weshalb die Umsätze dort nicht sehr gewichtig sind.
Allsafe Jungfalk bearbeitet aber regelmäßig die internationalen Märkte, um sie für das Thema zu gewinnen.
Allsafe Jungfalk sieht sich als Spezialist in der Ladegutsicherung
und somit als Partner der Automobilindustrie, des Fahrzeugbaus
sowie der Luftfahrt. Zum Angebot zählen neben den Gurten auch
Sicherungsnetze, Sperrelemente, Schienen und sogenannte Fittinge,
also Befestigungen – häufig im Paket als komplette Transportlösung.
Für Flugzeuge entwickelt und fertigt das Unternehmen, das von der
europäischen Luftfahrtagentur als Herstellungs- und Instandhaltungsbetrieb zugelassen ist, Befestigungselemente für Sitze. Allsafe
Jungfalk hat vergangenes Jahr sein 50. Jubiläum gefeiert, beschäftigt
rund 170 Mitarbeiter in Engen und setzte zuletzt über 40 Millionen
Euro um. 1999 hat Detlef Lohmann das Unternehmen als geschäftsführender Gesellschafter übernommen und seither die Hierarchien
komplett auf den Kopf gestellt. Über diese sehr moderne Führung hat
er ein Buch geschrieben, das als Managementbuch des Jahres 2012
ausgezeichnet worden ist.
Wirtschaft im Südwesten
5 | 2015