Nikolaus der Gebirgsjäger seit 1960 im Behandlungszentrum Aschau

Nikolaus der Gebirgsjäger
seit 1960 im Behandlungszentrum Aschau
Die Nikolauszeit ist nicht nur für alle Kinder ein Tag der Spannung und Vorfreude
auf den heiligen Bischof, auch für die Gebirgsjäger der 3. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 ist dies alljährlich ein ganz besonderer Jahreshöhepunkt.
Die Gemeinde Aschau im Chiemgau ist aufgrund einer vor vielen Jahrzehnten ins Leben gerufenen Patenschaft durch ein besonderes Band mit der Kompanie verbunden.
Neben der Teilnahme an gemeindlichen Hochfesten liegen deshalb seit jeher die Kinder der Gemeinde den Gebirgsjägern besonders am Herzen.
Bischof
Nikolaus
umrahmt
von Fackelträgern
Die Beteiligung an
der jährlichen
Gestaltung der
Sommerferien der
Kinder ist
dabei
nicht der
einzige
Höhepunkt
der engen Patenschaft. Seit 1960 besuchen die Gebirgsjäger in Gestalt des heiligen
Nikolaus mit seinen Helfern die Kinder der Gemeinde. So wurde auch dieses Jahr diese
alte und schöne Tradition mit einem Besuch des Behandlungszentrums für Kinder in
Aschau fortgeführt. Schon von weitem konnten die Kinder den auf einem Pferd heranreitenden Nikolaus erkennen, der von seinen Helfern der Gebirgsjäger mit einem Fackelzug begleitet wurde. Nach den Begrüßungsworten des heiligen Mannes im Innenhof des Behandlungszentrums und einer Reihe von selbst vorgetragenen Liedern und
Gedichten der Kinder, verteilte der Nikolaus zusammen mit seinen Gebirgsjägern zur
Freude aller die mitgebrachten Gaben.
Die freudestrahlenden Gesichter der Kinder, die sich um die Soldaten und den Nikolaus drängten, waren der Glanzpunkt des Abends und werden allen Beteiligten noch
lange in Erinnerung bleiben. Die Reichenhaller Jager der 3. Kompanie freuen sich
schon heute bereits auf nächstes Jahr und sind stolz auf die langjährige tiefe Verbundenheit mit ihrer Patengemeinde.
Text/Foto: Hauptmann J. Winter
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Truppenpraktikum bei den Gebirgsjägern
Zeltaufbau will geübt sein
Im Herbst 2014 nutzte eine Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen die
Chance, ein fünftägiges Truppenpraktikum bei der Gebirgstruppe zu absolvieren.
Praktikumsort war die Soinhütte.
Am Anreisetag wurden die Teilnehmer durch die Organisatoren und die Ausbilder aus
der Gebirgsjägerbrigade 23 in Bad Reichenhall begrüßt. Nach dem gegenseitigen Kennenlernen bezogen die Besucher ihre Unterkünfte für eine Übernachtung in der Hochstaufen-Kaserne. Dadurch gewannen die Praktikantinnen und Praktikanten einen Einblick in das Kasernenleben bevor es am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück
weiter in Richtung Soinhütte ging. Mit dem Bus am Ausgangspunkt angekommen,
machte sich die gesamte Gruppe auf den Weg bergauf. Da die meisten der Praktikanten
erstmals in den Bergen unterwegs waren, galt es hier bereits die erste Hürde zu bewältigen. Das regnerische Wetter machte den Weg nach oben nicht einfacher, doch der
Motivation aller Beteiligten tat dies keinen Abbruch. Bereits beim Aufstieg entwickelte
sich der Teamgeist innerhalb der Gruppe. Die Stärkeren unterstützten die Schwächeren. Oben angekommen galt es nach der Einweisung, das Gepäck von der Materialseilbahn abzuladen und die Hochgebirgszelte aufzubauen. Die Jugendlichen freuten sich
auf ihre Nächte darin und hörten den Ausbildern aufmerksam zu. Der Zeltaufbau erfolgte nach dem typischen Bundeswehrschema: Vormachen – Erklären – Nachmachen
– Üben. So waren in kürzester Zeit alle Zelte aufgebaut.
Nach dem Abendessen, welches über den gesamten Aufenthalt durch einen Küchentrupp des Gebirgspionierbataillons 8 aus Ingolstadt zubereitet wurde, durchliefen
die Teilnehmer eine Stationsausbildung. Hierbei erhielten sie eine Einweisung in Erste
Hilfe, Knoten und Bunde, sowie die Kletterausrüstung.
Der nächste Tag startete um 6.00 Uhr mit dem Wecken und der Körperpflege. Zwei
Ausbildungsabschnitte wurden an diesem Tag durchgeführt. Zum einen ein Bergmarsch und zum anderen eine Abseilstation mit Begehen eines Seilgeländers.
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Auf dem Gipfel des Wildalpjochs
Abseilen an der Soinwand
Der nächste Tag startete um 6.00 Uhr mit
dem Wecken und der Körperpflege. Zwei
Ausbildungsabschnitte wurden an diesem
Tag durchgeführt. Zum einen ein Bergmarsch und zum anderen eine Abseilstation mit Begehen eines Seilgeländers.
Damit jeder Einzelne an beiden Ausbildungsabschnitten teilnehmen konnte,
wurden nach dem Mittagessen die Gruppen getauscht. Als sich der Nebel der
Morgenstunden verzogen hatte, bot sich
den Mädchen und Jungen bei der Rundtour über das Wildalpjoch (1720m) auf
die Käserwand (1675m) ein ganz besonderes Bergpanorama. Einige der Teilnehmer hatten ein solches Szenario noch nie
zuvor gesehen. Die zweite Station fand an
der Soinwand statt, diese liegt in unmittelbarer Nähe zur Soinhütte. Hier baute
ein Heeresbergführer der Gebirgsjägerbrigade 23, zusammen mit seiner Gruppe,
fünf Stationen auf, an denen das Erlernte
vom Vorabend praktisch angewandt werden konnte.
Nach böhmischen Knödeln mit Gulasch hatten die Praktikanten die Möglichkeit sich
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über die Bundeswehr und den Beruf des Soldaten zu informieren. Die Berater der
Karrierecenter standen ihnen für alle Fragen zur Verfügung. Einige der Themen
bezogen sich auf die Auslandseinsätze der Bundeswehr, aber auch der Umgang mit
Frauen in den Streitkräften war ein Thema. Interesse bestand an allen Laufbahnen,
sowohl an der Mannschafts-, als auch an der Unteroffiziers- und Offizierslaufbahn.
Am dritten Tag stand in aller Früh ein Bergmarsch an: Während die eine Gruppe sich
in Richtung Wendelstein aufmachte, war für die andere der Gipfel der Soinwand das
Ziel. Der Sonnenaufgang entschädigte wohl die meisten für das arg frühe Aufstehen.
Zurück am Ausbildungsstützpunkt wurde ordentlich gefrühstückt und danach die Zelte
abgebaut. Die letzte Nacht verbrachten die Praktikantinnen und Praktikanten im Matratzenlager. Nach einem weiteren Tagesmarsch war das Truppenpraktikum beendet.
Text/Fotos: Lt Nadine Grandesso
Ein altes Kind der der „Schweren“
wurde neuer Spieß
Im Gebirgsjägerbataillon 233 bekam die fünfte
Kompanie einen neuen Kompaniefeldwebel
Kurz vor dem Jahreswechsel wanderte die gelbe Schnur weiter auf die Schulter
des neuen Spießes Stabsfeldwebel Matthias Weber. Stabsfeldwebel Marc Trossin hingegen verlässt nach 21 Jahren die fünften Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 233.
„Als fürsorglicher Berater und zentraler Ansprechpartner für alle Soldatinnen und
Soldaten seiner Einheit hat der Kompaniefeldwebel eine Schlüsselfunktion für die
Gestaltung der militärischen Gemeinschaft.“ zitiert der Kommandeur, Oberstleutnant Marc-André Walther, aus der Vorschrift und betonte somit die Wichtigkeit des
Spießes.
Der Kommandeur Oberstleutnant
Marc-André Waltherverleiht
Stabsfeldwebel Marc Trossin das
Ehrenkreuz der Bundeswehr in
Gold
Seit 01.01.2008 hatte Stabsfeldwebel Trossin den
Innendienst und das Unteroffizierkops der fünften
Kompanie geführt. Nun
wechselt er auf eigenen
ausdrücklichen Wunsch in
die benachbarte Gebirgsund Winterkampfschule und
wird dort das Personalgeschäft als Personalfeldwebel weiterführen. Als Anerkennung verlieh ihm der Kommandeur das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.
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Stabsfeldwebel
Matthias
Weber übernimmt im Beisein Oberstleutnant MarcAndré Walthers die „gelbe
Schnur“ von Stabsfeldwebel
Georg Bachmeier
Während einer Übergangsphase hatte der
Schirrmeister
der
„Schweren“, Stabsfeldwebel Georg Bachmeier, zusätzlich den Kompaniefeldwebel vertreten. Bei einem Appell
vor der Kompanie gab
er den einen der beiden „fulltime -jobs“ wieder an den neuen Spieß ab.
Stabsfeldwebel Matthias Weber kennt die fünfte Kompanie bereits bestens. Er wurde
bei der „Schweren“ zum Feuerleiterunteroffizier, später zum Gebirgsjägerfeldwebel,
Gruppenführer und Vorgeschobenen Beobachter ausgebildet. Ebenfalls kann er auf
zweijährige Erfahrung als Panzerabwehrzugführer in der „Fünften“ zurückschauen.
Nach einem kurzen Auswärtsspiel als Betreuungsfeldwebel an der Bundeswehrfachschule / Zivilberufliche Aus- und Weiterbildungsbetreuungsstelle in München, wo er
für bis zu 500 Soldaten verantwortlich war, kehrt er nun an seine alte Wirkungsstätte
zurück.
Text: Jonathan Alberts/ Fotos: GebJgBtl 233-Abt. S1
Grundausbildung - die Tür in eine neue Zukunft
Im Gebirgsjägerbataillon 233 aus Mittenwald werden seit Anfang des
Jahres wieder neue Rekruten ausgebildet
Bereits wenige Tage nach Sylvester standen in Mittenwald 136 neue
Rekruten auf dem verschneiten Hof der Ausbildungs- und Unterstützungskompanie. Unabhängig von ihrer späteren Verwendung in der Bundeswehr, werden die Männer und acht Frauen hier in den nächsten drei Monaten zu Soldaten ausgebildet. Nicht nur regional kamen die frisch eingekleideten Uniformträger aus den verschiedensten Richtungen - die weiteste Anreise hatten nicht etwa die beiden Kameraden aus Schleswig-Holstein, sondern ein Deutscher, der mit seine Familie in Estland
lebt. Jeweils ein Drittel der Rekruten hat Mittlere oder Fach- bzw. Hochschulreife und
mehr als zwei Dutzend erlernten bereits einen zivilen Beruf. Vier Neuankömmlinge
waren sogar schon einmal bei der Bundeswehr und hatten sich als sogenannte „Wiedereinsteller“ nochmal für längere Zeit als Soldaten verpflichtet.
Berufliche Verbesserung
Jäger Florian Barnickel hatte vor der Bundeswehr zehn Jahre als Zimmermann gearbeitet. „Ich wollte mich beruflich verbessern“, begründete Jäger Barnickel seine achtjährige
Verpflichtung im deutschen Heer. „Bis jetzt ist der erste Eindruck des neuen Arbeitgebers sehr gut, insbesondere weil ich hier Disziplin beigebracht bekomme“, resümierte
der Quereinsteiger über die ersten zwei Wochen in der Grundausbildung.
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Jäger Barnickel
mit Gewehr im
Anschlag
Nach
der
Grundausbildung
wird
Jäger Barnickel, zusammen
mit
einigen seiner
Kameraden,
in
andere
Standorten
im süddeutschen Raum
versetzt, um dort in den verschiedensten Verwendungen ihren Dienst für Deutschland
zu leisten. „Ich hoffe, dass ich meine langjährige berufliche Erfahrung im Panzerpionierbataillon 4 nutzen kann“, äußerte sich der gelernte Zimmermann über seine Zukunft im niederbayrischen Bogen.
Ausbildung zum Soldaten
Egal ob die Rekruten später einmal, wie Jäger Barnickel, Minen räumen, IT-Spezialist
werden oder als Gebirgsjäger ihren Auftrag erfüllen, in der Grundausbildung lernt jeder
zuerst als einsatzbereiter Soldat im Kampf zu bestehen.
Der Ausbilder zeigt den Rekruten den richtigen Anschlag mit dem Gewehr
Bei der Ausbildung stehen somit natürlich der Gefechtsdienst und die Schießausbildung
im Mittelpunkt. Aber auch die Fähigkeiten der sanitätsdienstlichen Ersthilfe sowie die
Stärkung der körperlichen Leistungsfähigkeit und Robustheit sind integraler Bestandteil
der ersten drei Monaten bei der Bundeswehr.
Darüber hinaus werden die Rekruten auch geistig gefordert. Ihnen wird die Führungs69
philosophie der Streitkräfte - die Inneren Führung – und die Rolle des Soldaten in der
Gesellschaft nähergebracht. Außerdem gibt es einen juristischen Exkurs im Wehr- und
Einsatzrecht, sowie im Humanitären Völkerrecht.
Text: Jonathan Alberts/ Fotos: Daniel Maier
Gebirgsjäger sind immer ganz vorne dabei
Das Gebirgsjägerbataillon 233 aus Mittenwald bereitet sich auf
die Internationale Divisionsskimeisterschaft vor
„Die Knie in Richtung des Hangs drücken, damit die Ski richtig über die Kanten laufen“, lautete die
Anweisung des Skizugführers, der vom Fuße der „Korbinian-Abfahrt“ die Teilnehmer des Stangentrainings kritisch beäugte. Für die Gebirgsjäger aus Mittenwald stand als Vorbereitung auf die „Internationale Divisionsskimeisterschaft“ (IDSM) Slalom auf dem Dienstplan.
Auf die Frage warum die Mittenwalder Jager auf einem so hohen Niveau Skifahren
müssen, hat der Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons, Oberstleutnant Marc-André
Walther, eine klare Antwort: „Der Auftrag der Gebirgsjäger ist der Kampf im extremen
Gelände unter allen Wetterbedingungen, dazu müssen wir auch im winterlichen Hochgebirge hoch mobil sein.“
Wie schon im Jahre 1958, richtet auch dieses Jahr die 10. Panzerdivision die alljährliche
IDSM aus. In verschiedenen Disziplinen messen die Mannschaften der Divisionsverbände, sowie Wettkämpfer befreundeter Nationen, ihr alpines Können.
Im Schneetarnanzug zum Stangentraining
Eines der sportlichen Ereignisse ist der Riesenslalom. Um für das Gebirgsjägerbataillon
233 das maximale herausholen zu können, wurde die „Korbinian-Abfahrt“ das
„Kranzberg-Skiparadies“ für einen Vormittag zur Rennstrecke umgebaut. Unter den
geschulten Augen das Skizugführers umkurvten die erfahrenen Skifahrer der Gebirgstruppe die Slalomstangen. Am Ende
der Abfahrt bekam
jeder
Skifahrer
eine persönliche
Auswertung seiner
Fahrtechnik.
So
konnte die Zeit
zwischen Start und
Ziel stetig verkürzt
werden.
Abfahrt durch einen
Stangenparcours
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Gebirgsjäger unterwegs mit voller Ausrüstung – Abfahrt mit einem Verletzten auf Skiverschraubung
Skifahren nicht nur Sport
Im Einsatz kommt es zwar nicht, wie beim Riesenslalom, auf Hundertstel an, dafür sind
die Bedingungen wesentlich erschwert. Unteranderem muss jeder Gebirgsjäger in der
Lage sein mit über 20kg Gepäck im ungespurten Gelände sicher abzufahren.
Im Ernstfall kann sogar das Leben eines Kameraden vom skifahrerischen Können der
Soldaten abhängen, zum Beispiel bei der Bergrettung. Hierbei müssen die Skifahrer im
Notfall einen Verwundeten auf einem Schlitten sicher ins Tal hinabfahren.
Multinationale Übung
Im März, nach der IDSM, kann das Gebirgsjägerbataillon 233 gleich unter Beweis
stellen, ob es seine Leistung vom Slalomparcours aufs Gefechtsfeld transferieren kann.
In einer großangelegten Übung, unter Beteiligung der österreichischen Partnernation,
wird der gesamte Verband auf Ski über mehrere Tage angreifen müssen.
Text/Fotos: Jonathan Alberts
Im Wettkampf mit der Natur
Die Reichenhaller Jager messen sich im tschechischen Gebirge
beim „Winter Survival 2015“ mit anderen Nationen.
Abwechslungsreiche Stationen, fordernde Marschstrecken
und Notbiwaks bei schwierigem Wetter belasten die Soldaten
bis an die Schmerzgrenze.
Erschöpft wälzt er sich im Schlafsack hin und her. Seine Füße schmerzen. Der Wind
rüttelt unablässig an der Plane. Auch die anderen beiden Soldaten seines Trupps kämpfen. Kämpfen mit sich, mit Hunger und Durst. Die Nacht im Notbiwak, umgeben von
Eis und Schnee, fühlt sich real an - so gar nicht nach Wettkampf. Es ist bereits die
zweite Nacht, die Hauptfeldwebel Christian M., Hauptfeldwebel Benjamin M. und
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Oberfeldwebel Sebastian S. draußen in der Kälte verbringen. Hinter ihnen liegen ca. 40
km Marsch auf Skiern im Gebirge.
Start des viertägigen Wettkampfes im tschechischen Altvatergebirge. Die Reichenhaller Jager tragen als
einzige Mannschaft winterliche Tarnbekleidung.
Der Trupp musste bisher das skifahrerische Können unter Beweis stellen, die Schießfertigkeit belegen und zeigen, dass die Soldaten im Gebirge überleben können, indem
sie beispielweise mit einfachen Hilfsmitteln Feuer machen. Auch um Schnee zu
schmelzen, brauchen die drei ein Feuer. Nur so können die Trinkwasserbestände aufgefüllt werden, denn täglich werden nur eineinhalb Liter pro Person zugeteilt. Zwei anstrengende Tage stehen ihnen noch bevor. Aber das Weiterkämpfen lohnt sich, schließlich liegt der Trupp nach Punkten bisher im Mittelfeld der 17 Mannschaften.
„Wir haben die Einladung zum Wettkampf gerne angenommen“, meint Hauptfeldwebel Christian M. Zu Hause in Bad
Reichenhall ist er für die Ausbildung der Feldwebel-Anwärter
verantwortlich, hier ist er der
Mannschaftskapitän. Sein Team
verstärken zwei Scharfschützen.
Mit ihrer dienstlichen Ausrüstung und fast ohne Vorbereitungstraining stellen die drei ihre
„Kaltstartfähigkeit“ unter Beweis.
Die Leistung beim Schießen mit der
Paintball-Waffe ist vielversprechend
und bringt wertvolle Punkte.
Unter den Wettkampfmannschaften fallen sie auf - auch
weil sie die einzige Mannschaft
in winterlicher Tarnbekleidung
sind. „Die Favoriten, waren sehr
gut vorbereitet. Bei ihrer Ausrüstung wurde auf jedes Gramm geachtet.“, erinnert sich
Hauptfeldwebel Benjamin M.
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Mit letzten Kräften wird ein scheinbar
verletzter Kamerad mit der Universaltrage zum Ziel evakuiert.
Der dritte Tag startet vielversprechend. An der Waffenstation belegen sie einen Platz im
vorderen Drittel. Um die Stationen zu erreichen, müssen sie
sich anhand von Karte und
Kompass im winterlichen Gelände zurechtfinden, dabei marschieren die Drei wieder etliche
Kilometer. Im Wettschießen
führen sie dann das Feld sogar
zeitweise an. Am vierten Wettkampftag wird in der Früh zum Altvaterberg in Form eines Skitourenwettkampfes gestartet.
Am Gipfel wird ein Soldat vom Team als Verletzter ausgelost und mit Hilfe der Universaltrage durchs Gelände ins Tal transportiert. Klaglos gehen die beiden anderen an
ihre äußerste Belastungsgrenze. Dass es am Ende der neunte Platz geworden ist,
schmälert die Gesamtleistung nicht im Geringsten.
Der 21. „Winter-Überlebens-Wettkampf“ fand 2015 im Altvatergebirge vom 26. bis 30.
Januar statt. In den vier Tagen mussten die Soldaten etliche Kilometer zurücklegen, am
Fels klettern, Gewässer und Schluchten überqueren, einen Verletzten retten und evakuieren, mit fremden militärischen Waffen schießen und bei deutlichen Minusgraden über
Nacht im Freien schlafen. Die teilnehmenden Gastmannschaften machten sich aus
Deutschland, Polen und der Slowakei auf, um sich beim Winter Survival-2015 mit den
tschechischen Gastgebern zu messen. Die besten Gäste kamen aus Bad Reichenhall.
Text: Hptm Mark Schutz/Fotos: University of Defence Czech Republic
Leistungsüberprüfung der Gebirgsjägerbrigade 23
am Götschen
Am Abend des 4. Februar eröffnete der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Oberst Alexander Sollfrank, mit einem Antreten die Leistungsüberprüfung der
Gebirgsjägerbrigade 23 im Skizentrum Götschen bei Bischofswiesen. In den Disziplinen Skitourenwettkampf und Riesenslalom stellten die Soldaten ihr Können unter Beweis.
Insgesamt nahmen ca. 500 Soldaten des Führerkorps der Gebirgsjägerbrigade 23 an den
militärischen Skiwettkämpfen am Götschen teil. Über die Dienstgradgruppen hinweg
waren, vom Gruppenführer über die Spieße und Kompaniechefs bis hin zu den Kommandeuren, die Offiziere und Unteroffiziere mit Portepee aller Standorte der Gebirgsjägerbrigade 23 vertreten. Um Punkt 16.30 Uhr fiel der Startschuss für die erste Gruppe
des Skitourenwettkampfes. In insgesamt vier Startwellen stiegen die Soldaten bei einbrechender Dunkelheit den Götschen hinauf. Am Donnerstag zeigten die Teilnehmer
beim Riesenslalom noch einmal Höchstleistungen. „Das gesamte Führerkorps der
Gebirgsjägerbrigade 23 nimmt an dieser Leistungsüberprüfung teil. Das ist etwas wo73
rauf wir stolz sein können“ betonte der Brigadekommandeur
die Soldaten.
in seiner Ansprache an
Oberst Sollfrank spricht zu den angetretenen Wettkampfteilnehmern
Der Brigadekommandeur(Startnummer 30) mitten unter den Wettkämpfern
Durch den anspruchsvollen und fordernden Dienst in der Gebirgsjägerbrigade 23
zeichnen sich die angehörigen Soldaten vor allem durch ihre besondere körperliche
Leistungsfähigkeit und Leidensfähigkeit aus. Diese Eigenschaften be-wiesen auch die
neu in die Brigade versetzten Soldaten, die in diesem Winter das erste Mal auf Skiern
standen und sich den herausfordernden Wettkämpfen stellten.
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Kurz vorm Ziel
noch einmal alle
Kräfte einsetzen.
Unteres Bild:
Noch sind sie alle
beisammen; doch
bald wird das Feld
sich lichten.
Bei der jährlichen Leistungsüberprüfung in
der
Gebirgsjägerbrigade
23
trainieren die Soldaten
ihre Skibeweglichkeit im
winterlichen
Gebirge.
Dies dient der Vorbereitung auf die bevorstehende Brigadegefechtsübung „Edelweiß“ im
März dieses Jahres auf
dem
österreichischen
Truppenübungsplatz
Lizum. Bei der zweiwöchigen Übung in Höhen
von über 2000 m wird
das Leistungsspektrum der Gebirgstruppe im extremen Gelände bei winterlichen Bedingungen abgefordert.
Text: Pressestelle GebJgBrig 23/ Fotos: OSG Achim Kessler, OSG Carsten Strauch
SpVgg Greuther Fürth greift bei den
Gebirgsjägern an
Die U-23 der SpVgg Greuther Fürth lernt das
Überleben beim Gebirgsjägerbataillon 233
Zum Ende der Winterpause hatten sich die Betreuer der U-23 Fußballmannschaft von
SpVgg Greuther Fürth ein besonders extremes Teambuilding einfallen lassen. Durch ein
zweitägiges Überlebenstraining bei den Gebirgsjägern sollte die Mannschaft noch einmal zusammengeschweißt werden.
Am Isarhorn, in der Nähe der Edelweißkaserne, hatten die Fußballer für zwei Tage ihr
Lager aufgeschlagen. Unter der Anleitung eines Ausbilders aus dem Gebirgsjägerbataillon 233 mussten Unterstände als Schutz gegen Schnee und Kälte errichtet werden.
Etwas wärmer wurde es für die Spitzensportler erst, als sie ihre kleinen Feuerstellen
selbst zum Brennen brachten.
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Eine Feuerstelle muss angelegt werden
Bei Nacht orientieren
Nach dem Sonnenuntergang durften die Fürther die Erfahrung
machen, wie so ein Abend bei den
Gebirgsjägern aussehen kann. Statt
sich wie gewohnt nach einem
anstrengenden Tag auf die Couch
zu legen, ging es noch einmal mit
knurrendem Magen auf einen
Orientierungsmarsch bei Nacht.
„Essen gibt es erst, wenn Sie es
sich verdient haben“, war die
Maßgabe eines Betreuers der SpVgg, der früher einmal selbst Soldat bei der Bundeswehr war. So gab es für jeden gefundenen Marschpunkt einen warmen Tee.
Das Leben unter extremen Witterungsverhältnissen ist für die Mittenwalder Jager normaler Alltag. Doch für die Fürther was es eine eher ungewohnte Form der physischen
Höchstleistung, sich nach einer eisigen Nacht aus ihren verschneiten Verstecken aus
Tannenzweigen zu kriechen.
Ganz schön schweißtreibend, einen Kameraden
auf einer Behelfstrage
über eine längere Strecke
zu transportieren
Abseilen
statt
Mannschaftsbus
Da Gebirgsjäger auch
an den entlegensten
Orten und im schwierigsten Gelände zum
Einsatz kommen, ist
es notwendig sich
auch mal an einer
Steilwand mit einem
Seil abzulassen. Dieses
„Vergnügen“
sollte den Kickern
natürlich nicht vorenthalten
werden.
Unter den wachsamen
Augen eines Heeresbergführers seilte sich die Mannschaft am Seinsbach in die Tiefe ab.
Das Ende war für die Rasensportler dann doch nochmal sehr vertraut. Beim Sport, wie
auch beim Militär, kommt es leider immer wieder zu Verletzten, die dann auf einer
Trage vom Feld gebracht werden müssen. Im Gebirge kann allerdings der Verletztentransport schon einmal über eine Stunde dauern. Nach dieser letzten Strapaze, bei der
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ein simulierter Verletzter transportiert werden musste, wartete dann das wohlverdiente
Mittagessen in der Kaserne auf die „Unter 23-järigen“.
Text: Jonathan Alberts/ Fotos: Angela Teichert und Daniel Maier
Politische Bildung im Gebirgsversorgungsbataillon 8 –
mehr als eine Pflichttour
Anfang November führte die 1. Kompanie zusammen mit dem Stabszug des Gebirgsversorgungsbataillons 8 eine Fahrt zur Politischen Bildung nach Berlin durch.
Vor dem Hintergrund des sich im Jahr 2014 zum 100. Mal jährenden Beginns des
Ersten Weltkrieges, beschäftigten sich die teilnehmenden Feldwebeldienstgrade im Schwerpunkt mit der
Frage, wie es zu dieser „Urkatastrophe“ des 20. Jahrhunderts kommen konnte.
Das Programm des einwöchigen Seminares, das vom Zentrum Innere Führung inhaltlich und organisatorisch vorbereitet und durchgeführt wurde, war dabei abwechslungsreich und bot neben Vorträgen auch Fahrten zu historisch bedeutsamen Orten im
Zentrum Berlins. So besuchten die Teilnehmer neben dem „Deutschen Historischen
Museum“ mit einer Sonderausstellung zum 1. Weltkrieg unter anderem auch einen
ehemaligen Atomschutzbunker, das Ehrenmal der Bundeswehr am Bendlerblock sowie,
passend zum 25. Jahrestag des Mauerfalls, die „Gedenkstätte Berliner Mauer“ an der
Bornholmer Straße.
Soldaten des GebVersBtl 8 vor dem Reichstagsgebäude
Besuch im Bundestag – Politik zum Anfassen
Den Höhepunkt des Seminares bildete jedoch der Besuch beim Abgeordneten des
Landkreises Ostallgäu im Deutschen Bundestag, Stephan Stracke. In einem mehr als
einstündigen Gespräch stellte dieser den Teilnehmern die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten vor und beantwortete anschließend die im Teilnehmerkreis vorhandenen
Fragen zu aktuellen Themen aus der Bundespolitik und dem Wahlkreis. Anschließend
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besuchte die Gruppe den Reichstag, wobei neben dem obligatorischen Gang durch die
Reichstagskuppel auch die Möglichkeit bestand einen Blick in die als „Fraktionsebene“
bezeichnete Zwischenetage des Reichstagsgebäudes zu werfen.
Offiziere in Wildbad Kreuth
Ein ebenso spannendes und aktuelles Thema wie die „Berlinfahrer“ hatten sich auch
die Offiziere des Gebirgsversorgungsbataillons ausgesucht. Unter Führung ihres
Kommandeurs, Oberstleutnant Holger Müller, besuchten diese die Hans-SeidelStiftung in Wildbad Kreuth, um sich im Rahmen eines dreitägigen Seminares intensiver
mit der derzeitigen Ukrainekrise zu beschäftigen.
Dass Politische Bildung keine Eintagsfliege ist, sondern ständiger Bestandteil der Ausund Weiterbildung im Gebirgsversorgungsbataillon 8 zeigte die 3. Kompanie Anfang
Dezember. Im Rahmen eines einwöchigen Seminares beschäftigten sich die Feldwebeldienstgrade der Kompanie unter dem Motto „Preußentum und Wir“ mit grundsätzlichen Fragen des deutschen Föderalismus.
Text/Fotos: GebVersBtl 8
Nicht nur im Gebirge gut
Pionierbataillon 905 (PiBtl 905) aus Ingolstadt beendet
das Ausbildungsjahr 2014 mit einer Gefechtsübung
„Panzer Marsch“, statt „Anker wirf“! Nachdem im März 2014 das
Führungs- und Funktionspersonal des Bataillons bereits einen SIRADurchgang (Simulationssystem zur Unterstützung von Rahmenübungen) an der Offizierschule des Heeres (OSH) in Dresden in der Gefechtsart Verteidigung absolvierte,
wurde nun im November der Angriff eines Panzerbataillons im SIRAAusbildungsstützpunkt Pfullendorf geübt. Schwerpunkt dieser Ausbildung war das
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Beüben und Zusammenwirken der Kompaniegefechtsstände und des Bataillonsgefechtstandes, da die Bataillonsführung 2012 anlässlich einer Übung Ausbildungsbedarf festgestellt hatte. Die jeweils ca. 30 Soldaten waren - wie immer bei den 905ern - mit hoher
Motivation und Tatendrang bei der Sache. Oberstleutnant Keller, Kommandeur des
Coleurverbandes, Gebirgspionierbataillon 8, begleitete im Rahmen seiner Dienstaufsicht die Truppenübung. Im
Ergebnis stellte er fest, dass das
Pionierbataillon 905 in punkto
Können, Personalstärke und
Motivation seinesgleichen suche
und im deutschen Heer wohl
einzigartig sei.
Oberstlt Gaukler, stv Kdr PiBtl 905
weist Oberstlt Keller Kdr GebPiBtl 8
in die Lage ein. Quelle SIRA
Stützpunkt
Das Jahr 2014 stand auch für das
Bataillon ganz im Zeichen der Umgliederung in die neue Struktur HEER 2011. Ab 24.
Oktober 2014 ist der Verband der Division SÜD unterstellt und somit nicht mehr Teil
der Gebirgsjägerbrigade 23. Nach der Umgliederung besteht das Bataillon aus dem
Stab, der 1. und 2. Kompanie im Standort Ingolstadt sowie der 3. Kompanie in Holzminden und der 4. Kompanie in Gera. Das Bataillon hat die Komplexität aufgrund der
dislozierten Standorte erkannt und
wird hier den Schwerpunkt für die
nächsten Jahre setzen. Alle Reservistendienstleistenden (RDL) der in
Ingolstadt, Holzminden und Gera
umgegliederten Einheiten werden ihre
militärische Heimat und Tradition
beibehalten und sich darüber hinaus
unter dem neuen Dach Pionierbataillon 905 wiederfinden!
Grünstein Klettersteig
Bild OSF d.R. Schmuck
Ein großer Teil des Bataillons wird
auch in Zukunft die Bergmütze als
äußeres Zeichen der Zugehörigkeit
zur Gebirgstruppe tragen. So wurde
im Juli wieder eine einwöchige Gebirgsausbildung, zusammen mit den
Reservistendienstleistenden des Gebirgspionierbataillons 8, auf der Reiteralpe durchgeführt. Durch die hervorragende
Vorbereitung
von
feldwebel Lakotta und Stabsfeldwebel
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Schöddert, Heeresbergführer der Gebirgsjägerbrigade 23, ging es bei Regen in die
Felswände zum Klettern und Abseilen.
Auch Oberst Holthusen, Inspizient für Reservistenangelegenheiten des deutschen
Heeres, nahm die Gelegenheit wahr und versuchte sich im Rahmen seines Besuches am
Fels. Die Abende wurden mit Vorträgen und Diskussionen durch die für Reservistendienstleistenden zuständigen Sachbearbeiter des Bundesamtes für Personalmanagement
Abteilung VI, sowie Oberst Holthusen und Oberstleutnant Pöppe, stv. Kommandeur
GebPiBtl 8, gestaltet. Der 7:1 Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Brasilien
war noch das Sahnehäubchen am Ende dieser spannenden Ausbildungswoche.
Auch im Ausbildungsjahr 2015 wird das Pionierbataillon 905 am Rhythmus von drei
großen Vorhaben im Jahr festhalten. Noch einmal werden im März die Gefechtsstände
im SIRA-Stützpunkt OSH beübt, um hier den Ausbildungsstand und die Handlungssicherheit weiter zu erhöhen. Nach der Gebirgs-ausbildung auf der Soinhütte im Juli liegt
der Schwerpunkt im November für zwei Wochen unter Federführung der 2. Kompanie bei der Ausbildung an der Bauinstandsetzungseinrichtung in Münchsmünster. Die
Ausbildungs-themen werden unter anderem der Erhalt der Führerscheine, Sprengberechtigungsscheine und Betriebsberechtigungen sowie das neue Schießausbildungskonzept und das Ablegen der geforderten sportlichen Leistungen im Rahmen individuellen
Grundfertigkeiten sein. Die Vorhaben bieten wie immer einen hohen Erlebniswert,
verbunden mit dem ausgeprägten Kameradschaftserlebnis eines gewachsenen Verbandes sowie einer Ausbildungstiefe, die nur in einer truppengattungsgebundenen Einheit
erreicht wird.
Verleihung des neuen Fahnenbandes durch Generalmajor Schütt
Foto: HG Daniel Janus
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Mit dem Pionierbataillon
905 verfügt das Heer über
hochmotivierte Reservedienstleistende und gut
ausgebildete Pioniere, auf
die immer Verlass ist!
„Anker wirf!“ und „Horrido!“
StFw Schöddert/O Holthusen
Quelle Bilder: OStFw d.R.
Schmuck
Text: Felix Gaukler, Oberstlt
u. stv BtlKdr/
OStFw Alfred Lakotta
Der IS – ein brisantes Thema, das großes Interesse
unter den Studierenden fand
Ende Oktober 2014 fand an der Uni Bayreuth ein Seminar zum
Thema IS statt. Über 1.000 Studenten standen vor dem Audimax 9 , sodass die Veranstaltung noch in einen weiteren
Hörsaal übertragen werden musste. Eröffnet wurde die
Vortragsreihe, nach einer Einleitung durch Professor
Herz, Lehrstuhl VWL 10 I, von Hauptmann HansChristian Landrock, der neben der geschichtlichen
Entwicklung der IS vor allem auch
die Rolle Deutschlands und
aktuelle Einsatzfelder der
Bundeswehr
aufzeigte.
Gefährlich seien vor allem
der rasche Aufstieg der
IS, die professionelle
Nutzung moderner Medien
zu Propagandazwecken und
das radikale Vorgehen ohne
jegliche
Tötungshemmungen.
Klar sei allerdings auch, dass die IS
vor allem über die Luft angreifbar ist und ihr Gebiet lange
0F
1F
9
Audimax = auditorium maximum, größter Hörsaal
VWL = Volkswirtschaftslehre
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81
nicht so stark gewachsen ist, wie man annehmen könnte. Deutschland selbst habe sehr
wohl seine Pflichten erkannt, könne allerdings in der aktuellen Situation der Bundeswehr zurzeit nicht militärisch eingreifen und die Herausforderungen lägen vor allem im
Bereich der humanitären Hilfe und der Bewältigung der Flüchtlingsproblematik.
Oberstleutnant Paulick, der selbst Tornado-Pilot und zudem verantwortlich für die
Ausbildung der Piloten der Luftwaffe in Deutschland ist, erläuterte in einem zweiten
Vortrag die Möglichkeiten moderner Luftschläge und Luftunterstützung und machte
auch deutlich, wo die Schwächen der IS liegen. Neben seinem enormen fachlichen
Wissen spielten hier seine eigenen Erfahrungen aus Einsätzen in Afghanistan eine große Rolle, die das Thema sehr eindrucksvoll widerspiegelten und einen ergänzenden
Einblick boten.
Mit Wanawsha H. Abdulla und Haider Haji waren außerdem noch Vertreter zweier
durch die IS unterdrückten Minderheiten anwesend. Wanawsha H. Abdulla referierte in
einem kurzen Vortrag über ihren Volksstamm, die Kurden, während Haider Haji als
Jeside und Augenzeuge von der Situation in Syrien und Irak berichtete.
Nach rund drei Stunden Programm, konnten in einer anschließenden Diskussionsrunde
zuletzt noch offene Fragen an alle Anwesenden gestellt werden.
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Route um Route für den guten Zweck
Insgesamt zwölf Mannschaften stellten sich der
sportlichen Herausforderung und kletterten 24 Stunden
ununterbrochen, um Spenden zu sammeln.
Der Sieger des Einzelkletterns,
Feldwebel Wagner
Zum vierten Mal in Folge veranstaltete der Deutsche-Alpen-Verein
(DAV) zusammen mit der Gebirgsjägerbrigade 23 ein 24-StundenSpendenklettern. Pünktlich zur
Vorweihnachtszeit kletterten zivile
und militärische Mannschaften als
ob es kein Morgen gäbe und sammelten so Spenden für wohltätige
Zwecke. Mit 1.125 gekletterten
Routen ging das Team der „Nobodys“ als Sieger hervor, Platz drei
belegte das Gebirgspionierbataillon
8, das mit 889 gekletterten Routen
punkten konnte. Insgesamt wurden 10000 Runden geklettert. Einsatz und Durchhaltevermögen der fleißigen Kletterer wurden von den Sponsoren entsprechend belohnt.
Am Ende der Veranstaltung kam eine Spendensumme von etwa 15.000 Euro zusammen, die schließlich wohltätigen Zwecken und sozialen Einrichtungen zugute kommen
wird.
Text/Foto: Pressestelle GebJgBrig 23
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Reichenhaller Jager klettern für krebskranke Kinder
Einen hervorragenden sechsten Platz erreichte die Mannschaft des Gebirgsjägerbataillons 231 beim
diesjährigen 24 Stunden-Spendenklettern. Mit gerademal zwölf Mannschaftsmitgliedern absolvierten
die Gebirgsjäger insgesamt 822 Routen. Mit der erkletterten Spendensumme unterstützen die Soldaten
krebskranke Kinder.
Übergabe des Spendenschecks
Bei guter Stimmung und unter den Augen
zahlreicher Zuschauer zeigten die Soldaten
des Gebirgsjägerbataillons 231 was sie leisten
können. Der Mannschaftsführer, Hauptfeldwebel A. Wiedenmann, ist stolz auf seine
Jungs: „Wir haben alles gegeben und freuen
uns über die Spendensumme, die wir damit
erklettern konnten.“ Mit jeder absolvierten
Route geht ein vorher festgelegter Spendenbeitrag an das Team. Das Geld soll nun der
„Aktion Kaminkehrer“ und damit krebskranken und beeinträchtigten Kindern aus
der Region zugute kommen. Gesponsert
wurden die Soldaten bei dem Wettkampf
vom Installationsbetreib Haustechnik Rieder,
der 1500€ für dieses Projekt spendete.
Text: Hauptmann Mark Schutz/ Foto: Pressestelle
GebJgBrig 23
Sanitätskommando IV aufgelöst!
Der Kommandeur des Kommandos Regionale
Sanitätsdienstliche Unterstützung aus Diez,
Generalstabsarzt Dr. Dirk Raphael, hat am
Montag, dem 8. Dezember, das Sanitätskommando IV bei einem militärischen Zeremoniell
im Kulturforum Oberaltaich außer Dienst gestellt. Dreizehn Jahre lang trug das Sanitätskommando IV die Verantwortung für die sanitätsdienstliche Versorgung aller Soldaten der
Bundeswehr in den Bundesländern Bayern und
Baden-Württemberg. Dem Kommando waren
zuletzt noch etwa 2.400 Soldaten und rund 240
zivile Mitarbeiter unterstellt.
Oberstarzt Dr. Uhl blickt optimistisch nach vorn
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Der Chef des Stabes Sanitätskommando IV, Oberstarzt Dr. Matthias
Gold, überreichte zum Ende, im
Namen seiner militärischen und
zivilen Mitarbeiter, noch eine Spende
in Höhe von ein tausend Euro für
das Soldatenhilfswerk der Bundeswehr an den regionalen Vertreter
dieser Hilfsorganisation, Oberstarzt
Dr. Michael Uhl.
Oberstarzt Dr. Uhl und Generalstabsarzt
Dr. Raphael rollen die Truppenfahne ein
Text/ Fotos: Siegfried Jooß
Reichenhaller Jager spenden
Die 3. Kompanie des Gebirgsjägerbataillons 231 sammelt ganzjährig Spenden in
Form von Flaschenpfand. Wenn dann zum Jahresende zusammengerechnet wird,
können sich die Kinder in Aschau im Chiemgau freuen.
Geschafft lässt Oberstabsgefreiter Mario Bencina sich auf den Stuhl fallen. Zurück vom
Leistungsmarsch hat er nun erstmal nur Durst. Mit großen Schlucken leert er seine
Pfandflasche. Nach einer kurzen Verschnaufpause geht sein Dienst weiter. Auf dem
Weg in den Stiefelwaschraum kommt er an einem großen Karton vorbei. Wie selbstverständlich wirft er die Flasche dort hinein.
v.l.: Frau Zittlau,
Ltg. Heilpädagogische Tagesstätte,
Hptm Winter,
Bgm Solnar, SoRin
Kremer
Ihm machen es
viele Angehörige
der 3. Kompanie
nach. „Mir tun
die kleinen Beträge nicht weh“,
mein Mario „und
ich finde den
Zweck unterstützenswert.“ Die Spenden sind jedes Jahr für die Patienten der orthopädischen Kinderklinik mit Rehabilitationszentrum in Aschau bestimmt. 2014 sind so 600€ zusammengekommen, die zu glei84
chen Teilen dem heilpädagogischen Wohnheim, der heilpädagogischen Tagesstätte und
dem privaten Förderzentrum - einer klinikintegrierten Schule für alle Bildungszweige zugute kommen. Weil die Reichenhaller Jager der 3. Kompanie sich oft für die Gemeinde engagieren, lässt es sich der erste Bürgermeister der Gemeinde nicht nehmen,
dem Kompaniechef Hauptmann Winter, stellvertretend für die Angehörigen seiner
Kompanie, persönlich für das Engagement zu danken.
Die Gemeinde Aschau im Chiemgau ist aufgrund einer vor vielen Jahrzehnten ins Leben gerufenen Patenschaft durch ein besonderes Band mit der Kompanie verbunden.
Seit jeher liegen die Kinder der Gemeinde den Gebirgsjägern besonders am Herzen.
Die Beteiligung an der jährlichen Gestaltung der Sommerferien der Kinder und das
Erscheinen im Advent in der Gestalt des heiligen Nikolaus mit seinen Helfern, sind nur
zwei Beispiele für die tiefe Verbundenheit mit ihrer Patengemeinde.
Text: Hauptmann Mark Schutz
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„Alle Jahre wieder...“
verzaubert die „Tragtierkompanie“ die Menschen
mit der Stallweihnacht
3000 Besucher ließen sich auch 2014 die Stallweihnacht nicht entgehen. Die
weihnachtliche Tradition besteht nun schon seit 53 Jahren.
Bereits die Kulisse in der Reithalle vermochte die Zuschauer zu beeindrucken. Gezeigt
wurden die Reise von Maria und Josef, die, auf der Suche nach einer Herberge, Unterkunft in einem Stall fanden, sowie die Geburt Christi und der Einzug der heiligen drei
Könige. Die Darsteller des Krippenspiels sind Soldaten der „Tragtierkompanie“ und
die Hirtengruppe des Trachtenvereins „D`Weikertstoana“ aus Weißbach a.d.A. Die mit
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bayerischem Dialekt vorgetragenen Dialoge verliehen der Vorstellung einen besonderen
Charme. Alpenländische Klänge unterstrichen die szenischen Handlungen und erzählten die Weihnachtsgeschichte. Am Ende der Veranstaltung gaben viele Besucher kleine
Spenden, die dann durch das Einsatz- und Ausbildungszentrum für das Tragtierwesen
der Bundeswehr an verschiedene Organisationen, wie zum Beispiel die Bergwacht oder
Feuerwehr, sowie Familien, die von Schicksalsschlägen getroffen wurden, überreicht
werden.
Vor den Veranstaltungen begrüßte der
Kommandeur
der
Gebirgsjägerbrigade
23,
Brigadegeneral
Michael Matz, seine
Gäste bei einem Empfang im Zugstall. Den
Besuchern, die zum
ersten Mal an der
Stallweihnacht
teilnahmen, riet Brigadegeneral Matz, „lassen
Sie sich überraschen.
Wir versuchen sie zu
verzaubern und zu entschleunigen“. Unter den Zuschauern waren auch in diesem Jahr
zahlreiche namenhafte Gäste. So auch Mitglied des Bundestages Dr. Peter Ramsauer.
Dieser besuchte die Stallweihnacht bereits zum 25. Mal. Brigadegeneral Matz gratulierte
zu diesem Jubiläum und überreichte ihm zu Ehren ein getragenes versilbertes Hufeisen.
Der Inspekteur des Heeres, Generalleutnant Bruno Kasdorf, verschaffte sich mit dem
Befehlshaber des italienischen Heeres bereits am Freitag einen Eindruck von der langjährigen Tradition der „Tragtierkompanie“.
Text/Fotos :Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23
Pfadfinder bringen
Friedenslicht aus Betlehem
für die Soldaten im Einsatz
Wie in den letzten Jahren brachten auch im Dezember
2014 Pfadfinder das Friedenslicht aus der Geburtsgrotte
von Betlehem – am 15. Dezember – in die Standortkapelle
von Köln-Wahn. Dort wurde es der Luftwaffe übergeben,
die dafür Sorge trug, dass das Licht zu den Soldaten in
allen Einsatzgebieten gebracht wurde. Dieses Licht soll, so
ist es in KOMPASS 12/14, S. 17 zu lesen, „für alle Soldatinnen und Soldaten sowohl einen Gruß aus der Heimat
als auch die Erinnerung an die friedensstiftende Bedeutung ihres Auftrags bringen.“
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Große Spendenbereitschaft für Kriegsgräberfürsorge
v.l.n.r. stellvertretender
Landrat Rudolf
Schaupp, Kommandeur des Gebirgsjägerbataillons 232,
Oberstleutnant Dirk
Borg, stellvertretender
Kommandeur der
Gebirgsjägerbrigade
23, Oberst Stefan
Leonhard und Jörg
Raab, Geschäftsführer
des Volksbundes
Deutsche Kriegsgräberfürsorge München.
Im Herbst des vergangenen Jahres haben die Soldatinnen und Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23 Spenden für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gesammelt.
Anfang Januar überreichten der stellvertretende Landrat Rudolf Schaupp, Oberst Stefan Leonhard und Oberstleutnant Dirk Borg den Spendencheck über 54.516 Euro an
den Geschäftsführer und Hauptmann der Reserve Jörg Raab.
„Der Landkreis pflegt beste Verbindungen zu unseren Soldaten hier“, sagte Schaupp
„das hat sich in den letzten Jahren bei Überschwemmung, Feuer und Bergrettung deutlich gezeigt.“ Das Spendenergebnis war besser als im letzten Jahr. Damit finanziert der
Volksbund auch die Pflege von 188 Kriegsgräberstätten aus dem ersten Weltkrieg.
„Diese Soldatenfriedhöfe sind 100 Jahre nach Ausbruch des Krieges ein Mahnmal zum
Frieden“, so Jörg Raab.
Text: Wulf Schiemann Foto: Achim Kessler
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3.050 Euro für die Jugendhilfe gespendet
Brigadestab der Gebirgsjäger überreicht Erlös
aus 24h-Spendenklettern
Die Mannschaft des Stabes der Gebirgsjägerbrigade 23 „erkletterte“ beim 24- StundenSpendenklettern in vergangenen November 3.050 Euro, die jetzt dem Jugendamt in Bad Reichenhall
übergeben wurden und für Zwecke der Jugendarbeit zur Verfügung stehen.
Beim der von der Bundeswehr ins Leben gerufenen und organisierten caritativen Kletterveranstaltung nahmen knapp 300 Teilnehmer aus 12 Mannschaften teil. Jede Mannschaft hatte ihren Sponsor, der für jede gekletterte Route einen Geldbetrag von mindestens einem Euro spendet. Landrat Georg Grabner bedankte sich bei den Initiatoren
und Sponsoren der Veranstaltung: „Unsere Gesellschaft lebt von denen, die mehr tun,
als ihre Pflicht.“ Er sagte zu, dass die Mittel durch das Jugendamt genutzt werden. Es
sei erschreckend, in welchem Umfeld auch bei uns im Landkreis mitunter Kinder aufwachsen müssen, so Grabner, nicht immer könnten aber Mittel aus öffentlicher Hand
zur Unterstützung dieser Bedürftigen bereitgestellt werden.
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Landrat Grabner und Ute Schöbl freuen sich über den Spendenscheck
Wie die von den Sponsoren der Mannschaft des Brigadestabes, der Sparkasse Berchtesgadener Land, dem Autohaus Bachfrieder, dem Autohaus Färber und Herrn Joachim
Ries gestifteten Sach- und Geldspenden konkret eingesetzt werden, schilderte Ute
Schöbel vom Jugendamt: „Mit diesen Mitteln werden Familien unterstützt, die trotz
unseres sozialen Netzes kurzfristig durch die Maschen fallen und dann darauf angewiesen sind, dass unbürokratisch und schnell geholfen wird.“
Text/ Foto: Wulf Schiemann
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2.345 Euro für Soldaten- und Veteranenstiftung gespendet
Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Gebirgsjägerbrigade 23 und
der Stadt Bad Reichenhall
spendeten die Gäste am
15. Januar 2.345 Euro für
die Soldaten- und Veteranenstiftung.
Den
Spendenscheck
übergaben der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral
Michael Matz, und der
Oberbürgermeister
der
Stadt Bad Reichenhall,
Dr. Herbert Lackner, an
den 1. Vorsitzenden der
Standortkameradschaft Bad Reichenhall im Deutschen Bundeswehrverband, Hauptmann Manfred Pecher.
Text/ Foto: Pressestelle Gebirgsjägerbrigade 23
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Neujahrsempfang der 10. Panzerdivision
Am Freitag, 9.1.2015, fand in der Balthasar-Neumann-Kaserne, in
Veitshöchheim, der Neujahrsempfang der 10. Panzerdivision statt.
Der Divisionskommandeur, Generalmajor Bernd Schütt, begrüßte
dazu zahlreiche Repräsentanten des öffentlichen Lebens, unter anderen
auch den Präsidenten des Kameradenkreises der Gebirgstruppe. Bevor
der General den Sachstand und die Perspektiven seiner Division aufzeigte, konnte er
dem Vertreter des Soldatenhilfswerks einen Spendenscheck überreichen, dessen Betrag
den des Vorjahres deutlich übertraf.
GM Schütt spricht zu den Gästen des Neujahrsempfangs: Am linken Bildrand verdeckt H-D.
Buhrmester, Oberst Utsch und HP Mayer
Dem gelegentlich zu hörenden Säbelrasseln, im Zusammenhang mit dem UkraineKonflikt, erteilte der Divisionskommandeur eine deutliche Absage. Die IS-Terrormiliz
und die kriegerische Auseinandersetzung in Syrien betreffen auch uns, wenn allein
Franken an die 4 000 Flüchtlinge aufzunehmen und zu versorgen sind. General Schütt
betonte, dass Abwarten keine Option für die Weltgemeinschaft sein könne.
Sodann wandte er sich der Situation seiner Division und der unterstellten Verbände zu.
Auflösungen, Umgliederungen und Umzüge, als Folge des strukturellen Wandels der
Bundeswehr, haben zweifelsohne Spuren hinterlassen. Mit einem Personalstand von
85%, drei Jahre nach der Umstellung von der Wehrpflicht- in eine Freiwilligenarmee,
darf die Division mit Fug und Recht von sich sagen, dass sie ihre Hausaufgaben ge89
macht hat. Dafür dankte General Schütt allen, die hierbei tatkräftig mitgearbeitet hatten.
2015 wird die 10. Panzerdivision voraussichtlich ca. 4 500 Soldaten für die laufenden
Einsätze bereitstellen. Generalmajor Schütt fasste zusammen: „Unsere Kernaufgabe,
die Bereitstellung einsatzbereiter Verbände im Rahmen der erweiterten Landes- und
Bündnisverteidigung sowie zur humanitären Hilfe und zum Katastrophenschutz, wird
die 10. Panzerdivision nach meiner Bewertung leisten können. Dabei sind und bleiben
wir ein verlässlicher Partner, der in Bayern fest verankert ist und sich in der Welt im
Einsatz befindet. In diesem Sinne freue ich mich auf die weitere Zusammenarbeit und
das menschliche Miteinander!“
Text: fp/Foto: 10. PzDiv
„Ein Weiter so!‘ ist zu wenig“
- Sicherheitspolitischer Vortrag der Sektion Bad Reichenhall -
Mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit hatte die Bundesversammlung, das höchste
Entscheidungsgremium der „Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik“ im letzten Frühjahr einer Namensänderung
zugestimmt. Seit November 2014 wird diese im Jahr 1952
als“ Gesellschaft für Wehrkunde“ gegründete und 1990 in
„Gesellschaft für Wehr-und Sicherheitspolitik“ (GfW) umbenannte zivilgesellschaftliche Vereinigung ihren sicherheitspolitischen Informations- und Bildungsauftrag als „Gesellschaft für Sicherheitspolitik
e.V.“ (GSP) wahrnehmen. Die Mitglieder der Bundesversammlung erhoffen sich, durch
die Namensänderung in ihren derzeit 93 Sektionen verstärkt auch Bürger aus Berufsfeldern, die nicht ständig mit Sicherheitspolitik befasst sind, in die öffentliche Debatte zu
Fragen der Sicherheits- und Verteidigungspolitik unseres Landes einbeziehen zu können.
Diese Entscheidung fand auch die ausdrückliche Zustimmung der Ministerin der Verteidigung, Frau Dr. Ursula von der Leyen. In einem im Januar 2014 verfassten Brief an
die Präsidentin der Gesellschaft, Frau Ulrike Merten, schrieb sie: „Ich halte die geplante
Umbenennung der GfW in `Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V.´ für unterstützenswert. Die von Ihnen dafür angeführten Gründe sind nachvollziehbar. Durch die sicherheitspolitischen Veränderungen der letzten Jahre ist auch der Begriff der Sicherheitspolitik erweitert worden. Die Definition ist heute umfassender und berührt neben den
Angelegenheiten der Streitkräfte auch soziale, religiöse, demographische und ökologische Aspekte. Dies alles unter dem Begriff Sicherheitspolitik als Vereinsname zu subsumieren halte ich für folgerichtig.“
Unter diesem neuen Logo hatte der Sektionsleiter der GSP in Bad Reichenhall, Oberfeldveterinär a.D. Dr. Wolfram Noreisch, zu einem Vortrag in das Offiziersheim geladen. Der Referent des Abends war der letzte Kommandeur der 1. Gebirgsdivision und
frühere Präsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik , Generalleutnant a.D.
Kersten Lahl.
Bei der Eröffnung der bis auf den letzten Platz besetzen Veranstaltung, erinnerte
Dr.Noreisch an die sich häufenden Konflikte bis hin zu Anarchie im Nahen Osten, in
der Ukraine und in Nordafrika und an die von ihnen ausgelösten Flüchtlingsströme
90
nach Europa. Schon der Blick darauf zeige, dass eine klare nationale Sicherheitsstrategie
für Deutschland unerlässlich ist.
General Lahl nannte in seinem Vortrag „Herausforderungen an die deutsche Sicherheitspolitik- Reicht ein ‚Weiter so‘?“ fünf strategische Bedrohungs-Kategorien, auf die
die deutsche Sicherheitspolitik Antworten finden müsse: Das seien die Entwicklungen
in der arabischen Welt mit ihrer Radikalität, ihrem religiösen Fundamentalismus und
der multi-ethnischen Dimension. Dazu kämen als Zweites die globale Finanzlage mit
ihren Auswüchsen durch die „Staatshaftung“, eine Verschiebung der Machtbalance und
die Entstehung sozialer Schieflagen. Eine weitere Bedrohung sieht er im vielerorts
spürbaren schleichenden Staatsverfall als Nährboden für organisierte Kriminalität und
Terrorismus. Dazu komme der technische Wandel mit zunehmender Proliferation von
Atomwaffen, mit Risiken und Gefährdungen im Cyber-Raum und auch mit Verstärkung des Rüstungswettlaufes und wachsender Automatisierung der Kriegsführung,
ohne dass die Kontrollmechanismen damit Schritt halten könnten. Auch die Lage in
der weltweiten Versorgung mit Wasser und Nahrungsmitteln, verstärkt durch Klimawandel und Raubbau, berge das verstärkte Risiko sozialer Unruhen und weiterer Migration.
Der Referent des Abends(li.), Generalleutnant a.D. Kersten Lahl und der Sektionsleiter
Bad Reichenhall, OFVet a.D. Dr. Wolfram Noreisch
„Solche Entwicklungen und deren Beschleunigung sind alleine militärisch nicht beherrschbar. Ihnen kann man nur mit gemeinsamen und langfristig angelegten Lösungsansätzen der Europäer begegnen“, betonte General Lahl. Er sieht eine Zeitenwende in
der Sicherheitspolitik, der man nicht mit einem „Weiter so!“ begegnen könne. Man
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müsse sich über die sicherheitspolitische Verantwortung Deutschlands ehrlich und
offen Gedanken machen und in diese Überlegungen viele Politikfelder einbeziehen. Es
gelte, unsere Interessen in Deutschland und im gemeinsamen Europa klar zu formulieren und transparente und klare Strategien vorausschauend zu entwickeln, damit wir der
Entwicklung nicht hinterherhinken“.
Dazu gehöre es, dass man nicht nur mit Blick auf die Tagesereignisse entscheide, sondern auch auf mögliche zukünftige Entwicklungen schaue, um dafür schon entsprechende Präventionsmaßnahmen zu entwickeln. Nur so könne man Frieden und Freiheit
und Sicherheit auch künftig erhalten.
Nach einer ausführlichen Diskussionsrunde beendete Dr. Noreisch den Vortragsabend.
Seit seiner Pensionierung vor 10 Jahren kümmert er sich als Sektionsleiter um die Vermittlung eines umfassenden sicherheitspolitischen Verständnisses in der Bevölkerung.
Text: Dieter Moosleitner, Dr.Wolfram Noreisch /Foto: Dr.Wolfram Noreisch
FÜR SIE GELESEN
Christoph Clark, Die Schlafwandler wie Europa in den Ersten Weltkrieg zog
Deutsche Verlagsanstalt München 2013;
896 Seiten mit Abbildungen; ISBN 978-3-421-04359-7
Sehr ausführlich schildert der Autor die latente Gewaltbereitschaft in Serbien und führt
dazu auch einige stichhaltige Gründe auf. Dass Clark Unruhe in den stillen Karpfenteich der Historiker gebracht hat, nimmt nicht wunder. Anstatt von anderen zu übernehmen und die üblichen Quellen zu benutzen, hat sich der Autor quasi in die Büsche
geschlagen und dort Trampelpfade entdeckt, die bisher in der Geschichtsschreibung
keine Rolle gespielt haben. Das Buch schenkt dem Leser nicht nur viele „Aha!“Momente, es ermüdet auch vom Schreibstil her nicht. Wer bei der Lektüre neugierig
geworden ist, dem bietet Clark eine Fülle von Fundstellen, aus denen der Autor seine
Schlüsse gezogen hat.
Ein lesenswertes Buch, das auch als e-Book auf dem Markt ist.
Immanuel Voigt, Das Alpenkorps an der Dolomitenfront 1915 –
Mythos und Realität; Athesia Verlag Bozen 2014; ISBN 978-88-8266-866-2
158 Seiten mit Abbildungen, 19,90 €
Das lesenswerte Buch ist aus einer Magisterarbeit entstanden. Das bringt dem Leser
Fakten anstatt populärwissenschaftlicher Ansichten. Der Autor schildert, wie es zur
Entstehung einer Gebirgstruppe kam und nennt dabei den Pfingsttag 1915 als „Geburtsstunde“. Anschaulich beschreibt Immanuel Voigt den Kriegsschauplatz Hochgebirge mit seinen Anforderungen und Besonderheiten. Das lange mit Inbrunst gehegte
„historische Märchen“ von der bayerischen Gebirgstruppe entlarvt Voigt mit Tatsachen: Die Preußen waren schneller! Das so genannte Alpenkorps musste erst aufgestellt
92
werden, da auf Grund der geopolitischen Lage Gebirgstruppen als nicht notwendig
erachtet wurden. Interessant ist dabei die Anmerkung des Autors, dass dieses Alpenkorps fast luxuriös motorisiert war. Natürlich darf in so einem Buch auch die Präsentation des Führers dieses Verbandes, des Generalleutnants Konrad Krafft von Dellmensingen, nicht fehlen. Die Truppe, die da zum ersten Mal in Südtirol zum Einsatz kam,
war zwar vergleichsweise gut ausgerüstet, verfügte aber über keine Erfahrung im Hochgebirgskampf. Hinzu kam, dass bis zu diesem Zeitpunkt Italien Österreich-Ungarn,
nicht aber dem Deutschen Reich den Krieg erklärt hatte. So wurde in öffentlichen
Verlautbarungen – beispielsweise den österreichisch-ungarischen Heeresberichten – die
Einsätze des Alpenkorps überhaupt nicht erwähnt.
Der Autor verschweigt auch nicht die Probleme mit der Zivilbevölkerung, die Klage
darüber führte, dass die deutschen Soldaten ohne Bezahlung bzw. Quittung requirierten, was sie für den täglichen Gebrauch benötigten. Voigt schildert auch den Papierkrieg zum Tragen des Edelweiß, das bis heute Kennzeichen der Gebirgstruppe geblieben ist.
Das lesenswerte Buch schildert zuletzt die Ablösung des Alpenkorps in Südtirol. Immanuel Voigt hat es geschafft, mit Mythen aufzuräumen und einen Text vorzulegen,
der den Alltag einer Truppe zeigt, auf die sowohl die politische als auch die militärische
Führung glaubte verzichten zu können.
fp
Mitternachtsmesse bei der Feldkapelle in Florutz
Florutz (italienisch Fierozzo)ist ein kleiner Ort in der Provinz Trient.
Hier wird noch ein alter Bayerischer Dialekt gesprochen, Felsentalerisch.
Zum Gedenken an die gefallenen Österreicher aus dem Ersten Weltkrieg hielt die Alpini-Ortsgruppe die weihnachtliche Mitternachtsmette bei der Feldkapelle in Florutz, im Felsental. In Anwesenheit von Senator Franco Panizza und Bürgermeister Luca Moltrer zelebrierte Pfarrer Daniele Laghi den feierlichen Gottesdienst.
300 Personen hatten den zweistündigen Aufstieg nicht gescheut, um gemeinsam für
den Frieden zu beten.
Elio Moltrer - Obmann der Alpini Gruppe Florutz
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"Ein Fürst, der nicht weise ist, kann auch niemals weise beraten werden."
Niccoló Machiavelli, (Italienischer Staatsmann und Schriftsteller)
„Beurteile einen Menschen lieber nach seinem Handeln als nach Worten; denn viele
handeln schlecht und sprechen vortrefflich.“
Matthias Claudius (Deutscher Dichter)
93
Da lacht der Jager
Der Obergefreite Moosbichler ist auf dem Weg zum Truppenverbandplatz. Wegen eines Kopfstreifschusses hat ihm
der Sani vorne einen dekorativen Verband verpasst. Da begegnet Moosbichler dem Spieß, der Post und Verpflegung
nach vorne bringt. Leutselig meint der Hauptfeldwebel: „Na,
Moosbichler, hat es Sie am Kopf erwischt?“ Nach einer
schlappen Ehrenbezeigung meint der Obergefreite: „Na, Herr
Hauptfeld, derwischt hat`s mi am A….; mir is nur der Verband
hochgrutscht!“
♠
Ein Fahrgast springt ins Taxi: „Bitte schnell zum Flughafen. Ich muss unbedingt noch
die Acht-Uhr-Maschine nach London erwischen!“ Meint der Taxifahrer: „Das wird
nicht klappen, die ist immer pünktlich.“ – „Heute nicht“, erwidert der Fahrgast, „ich
bin nämlich der Pilot.“
♠
Der Lehrer genervt zu seiner Klasse: „Wenn die Schüler in den hinteren Bänken so
leise wären wie die Schüler, die in den mittleren Bänken schlafen, könnten die Schüler
hier vorne ungestört mit ihren Handys telefonieren.“
♠
Das Telefon klingelt, die Tochter nimmt ab und reicht an den Vater weiter: „Papa, der
Vater von Gerda ist dran. Er möchte wissen, wann du mit meiner Mathe-Hausaufgabe
fertig bist, weil er sie abschreiben will!“
♠
Die Sekretärin an der Gegensprechanlage: „Herr Direktor, hier ist ein Herr, der Sie
nach dem Geheimnis Ihres Erfolgs befragen will. Er bittet um einen Termin.“ Nach
kurzer Pause kommt die leise Rückfrage: „Presse oder Polizei?“
♠
Ein Student, der im Examen durchgerasselt ist, schickt seinem Bruder eine SMS:
„Nicht bestanden, bereite Vater vor!“ – Der Bruder antwortet: „Vater vorbereitet;
bereite dich vor!“
♠
Ein Künstler kommt zu seinem Galeristen und fragt, ob sich jemand für seine Gemälde
interessiert hätte. „Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Ein Herr war da
und fragte, ob der Wert Ihrer Bilder nach Ihrem Tod anstiege. Das bejahte ich, worauf
der Herr alle fünfzehn Bilder kaufte.“ „Das ist ja wunderbar“, freute sich der Maler,
„und was ist jetzt mit der schlechten Nachricht?“ – „Der Käufer war Ihr Arzt!“
♠
Im Winterurlaub begegnen sich zwei Männer mit Gipsbein. „Abfahrtslauf?“ fragt der
eine. „Nein“, antwortet der andere, „Barhocker!“
♠
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Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Grußwort des Präsidenten
DIE PINNWAND
Edelweißpokal 2015
Einladung zum Schwäbischen Wandertag
Stiftung Deutsche Gebirgstruppe
- Leihgabe für die Gebirgsjägerbrigade 23
- Gedanken zum Traditionsverständnis der Gebirgstruppe
Aus den Kameradschaften und Standorten
- Hohe Auszeichnung für Manfred Held
- Zum 100. Geburtstag von Helmut Jeserer
- „Hillus Herzdropfa“
- Die GK Freiburg & Schwarzwald-Süd stellt sich vor
- Ein Wintervergnügen der besonderen Art
- Steigfelltour im Schwarzwald
- Impressionen vom 58. Berner Distanzmarsch
- Friedensstätte Wallburg
Es feiern Geburtstag
Unter die Lupe genommen
Wir gedenken unserer verstorbenen Kameraden
GESCHICHTE und GESCHICHTEN
- Begegnung auf dem Landshuter Hauptfriedhof
- Es geschah vor 70 Jahren
- Die Geschichte des Gebirgsjägermuseums in Sonthofen
BEFÖRDERUNGEN – STELLENBESETZUNGEN
Gebirgsjägerbrigade 23
- Von Kramperln und Buttnmandln
- Kommandowechsel bei der Gebirgsjägerbrigade 23
- Der neue Brigadekommandeur stellt sich vor
- Unterwegs in internationalen Seilschaften
- Dienen mit Kind
- Bestpreis für Mittenwalder Jager
- Neue Fahrzeuge eingetroffen
- MdB Hahn besucht Gebirgsjägerbrigade
- Nikolaus der Gebirgsjäger im Behandlungszentrum Aschau
- Truppenpraktikum bei den Gebirgsjägern
- Ein altes Kind der „Schweren“ wurde neuer Spieß
- Grundausbildung – die Tür in eine neue Zukunft
- Gebirgsjäger sind immer ganz vorne dabei
- Der Wettkampf mit der Natur
- Leistungsüberprüfung der Gebirgsjägerbrigade am Götschen
- SpVgg Greuther Fürth greift bei den Gebirgsjägern an
- Politische Bildung im GebVersBtl 8
- Nicht nur im Gebirge gut
Kurznachrichten
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Neujahrsempfang der 10. PzDiv
„Ein Weiter so! ist zu wenig!“ – GSP Bad Reichenhall
Für Sie gelesen
Von den Alpinikameraden
Da lacht der Jager
Inhaltsverzeichnis
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Impressum:
Herausgeber und Versand:
Kameradenkreis der Gebirgstruppe e.V., Schwanthalerstr. 79/Rgb., 80336 München
Redaktion:
Franz Penzkofer, Königbauerstr. 6, 84166 Adlkofen
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