GJ 1/2015 www.bundesheer.at Geschätzte Freunde des GEBIRGSJÄGER! Gebirgsjäger 1/2015 3 5 8 22 24 26 28 29 30 Oberstleutnant Bernd Rott 75. Hahnenkammrennen Gebirgsjäger? Granatwerfer MG-Tragesystem Barbara von Nikomedien Sporterfolge Soldatenfriedhof Garnisonsball 2014 Gebirgsjäger Crossmedia Fotos, Berichte, Info Der Erste Weltkrieg wurde von 1914 bis 1918 in Europa, dem Nahen Osten, in Afrika, Ostasien und auf den Weltmeeren geführt, forderte rund 17 Mio. Menschenleben und ca. 20 Mio. Verletzte bzw. Verstümmelte. Der Krieg begann nach dem Attentat von Sarajevo mit der Kriegserklärung Österreich-Ungarns an Serbien am 28. Juli 1914 und endete mit dem Waffenstillstand von Compiègne am 11. November 1918, der einen Sieg der aus der Triple-Entente hervorgegangenen Kriegskoalition bedeutete. Wesentliche Kriegsbeteiligte waren Deutschland, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien einerseits sowie Frankreich, Großbritannien und das Britische Weltreich, Russland, Serbien, Belgien, Italien, Rumänien, Japan und die USA andererseits. 40 Staaten beteiligten sich am bis dahin umfassendsten Krieg der Geschichte, insgesamt standen annähernd 70 Millionen Menschen unter Waffen. - andererseits aus kollektiver, subjektiver Wahrnehmung historischer Zusammenhänge aus einer bestimmten Perspektive: Tourenfex.at Der Erste Weltkrieg wurde zum Nährboden für den Faschismus und den Nationalsozialismus, damit auch zu einem Vorläufer des Zweiten Weltkriegs. Das Massensterben und die Umstände des Lebensalltages auch der Zivilbevölkerung veränderten Maßstäbe und Perspektiven bis heute. Wenn sich heuer der Kriegseintritt Italiens zum 100sten Mal jährt, ist es wieder Zeit über die Vergänglichkeit nachzudenken ... facebook.com/gebirgsjaeger24 Redaktionsleitung Boris Kurnik, Vizeleutnant twitter.com/Gebirgsjaeger24 Titel: Foto OStWm Ortner Gerald doppeladler.com about.me/Gebirgsjaeger24 freundejgb24.at 2 Erinnerungskultur besteht einerseits aus der Darstellung historisch-objektiven Wissens: Impressum: Amtliche Publikation der Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung und Sport Medieninhaber, Herausgeber und Hersteller: Republik Österreich/Bundesminister für Landesverteidigung und Sport, BMLVS, Roßauer Lände 1, 1090 Wien Redaktion: BMLVS/Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, Dolomitenstraße 38, 9900 Lienz Redaktionsleitung und FB-Redaktion: Vzlt Boris Kurnik Kontakt: [email protected] www.facebook.com/gebirgsjaeger24 Gestaltung und Layout: Vzlt Boris Kurnik Vertrieb/Versand: StWm Arnold Lerchbaumer Foto/Grafik: siehe Fotohinweis oder ÖBH/... Druck: BMLVS / HDruckZ, Kelsenstr. 4, 1030 Wien, 15-8146 Gedruckt nach der Richtlinie „Druckerzeugnisse“ des Österreichischen Umweltzeichens, UW-Nr. 943 Erscheinungsjahr: 2015 Offenlegung nach § 25 Mediengesetz: GEBIRGSJÄGER ist eine unabhängige Informationszeitschrift des Hochgebirgs-Jägerbataillon 24, erscheint vierteljährlich und ist ein Kommunikationsmittel zwischen dem JgB24(Hgeb), seinen Angehörigen aller Stände sowie dem zivilen und militärischen Umfeld. Hinweis: Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und dies muss sich nicht mit der Redaktionsmeinung decken. Für unverlangt eingesendete Manuskripte und Fotos übernimmt die Redaktion keine Gewähr. Nachdruck in Wort und Bild nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Medieninhabers. Die Redaktion behält sich vor, zur Wahrung des Gesamtbildes Beiträge zu kürzen. Geschätzte Leser, Hochgebirgssoldaten! Mit Ende März 2015 können wir im Rahmen des „Gebirgsjäger“ auf ein erfolgreiches erstes Quartal zurückblicken. Neben der Basisausbildung unseres über 300 Soldatinnen und Soldaten umfassenden Vollkontingents konnten im Jänner die Herausforderungen im Rahmen der Unterstützungsleistungen „Hahnenkammrennen“ und „Koasalauf“ angenommen und in bewährter Qualität bewältigt werden. Entscheidend für den Erfolg erwiesen sich dabei die Erfahrung und das Engagement der eingesetzten Führungskräfte der Garnison St. Johann, gelebtes Vorbild und Fürsorge im Einsatz im gebirgigen Gelände sowie die Leistungsfähigkeit und Motivation der zugeteilten Rekruten des JgB 23, PiB 2 und StbB 6. Die Leistung aller eingesetzten Frauen und Männer, Rekruten wie Kader, trug wesentlich zur erfolgreichen Auftragserfüllung der 6. Jägerbrigade bei und erfuhr durch den Chef des Generalstabes eine entsprechende Würdigung. Nach dem sogenannten Wahlpflichtmodul Katastrophenhilfe, welches gezielt auf den Fähigkeitsaufbau der Rekrutinnen und Rekruten für Einsätze im Rahmen der relevanten Kernkompetenz unseres Dazu verlegte die Masse des Verbandes für zwei Verbandes und somit auf Hilfeleistung im gebirgigen Wochen auf den Truppenübungsplatz Lizum, um in und winterlichen Umfeld ausgerichtet war, konnte der ersten Woche Erkundung, Streckenaufbereitung, die verfügbare Anzahl an Lawineneinsatzkräften von aktive Maßnahmen des Sicherheitsmanagements den geforderten zwei Kaderzügen auf sieben Züge, sowie die spezialisierte Truppengebirgsausbildung drei Einsatzkommanden vor Ort erhöht und um ein für unsere Rekruten sicherzustellen und in der Folgezur integrierten Führung, Koordinierung und Versorwoche Spurführung, Aufbau und Durchführung der gung ziviler und militärischer Elemente befähigtes Wettkampfstationen durchzuführen. Dabei konnten Bataillonskommando erweitert werden. Die vorhanInnovationen im Bereich der Bereitstellung der Gedenen spezialisierten Elemente zur Flugrettung, zum birgslage im Internet für alle qualifizierten Soldaten Lawinenauslösesprengen, zur gebirgsqualifizierten erfolgreich getestet und umgesetzt werden. Durch Erkundung und Bergung sowie zur Umfeldangepassdie Innovationskraft der hochqualifizierten Unteroften Sanitätsversorgung unterstützen die fiziere der sogenannten Gebirgszelle und Einsatzführung und ermöglichen das unseres Gefechtsstands konnte unser Allen Soldaten die Bereithalten einer einzigartig fachkomKampfverband seine Fachkompetenz und zum Erfolg beigepetenten, durchhaltefähigen und reaktiThemenführerschaft in der 6. Jägerbrionsschnellen Truppe zur spezialisierten tragen haben, gegade eindrucksvoll unter Beweis stellen Katastrophenhilfe und Assistenzleistung. und sowohl den Herrn Bundesminister, bührt Respekt für Somit trägt unser Kampfverband mit den stv Chef GenStb, den Kdt Landstreiteine erfolgreiche seinen Rekruten substanziell zur Katastrokräfte als auch die Fachdienstaufsicht phenvorsorge in Tirol bei und macht die Auftragserfüllung BMLVS überzeugen. Ein ErfahrungsgeSynergien des Bereitstellens Hochgebirgswinn in der Anwendung des „blue force unter schwierigen qualifizierter Kampfverbände für die Betrackings“ (Darstellung der Bewegung Umständen. völkerung sicht- und für unsere Rekruten eingesetzter Teile in Realzeit) mit dem erlebbar. Behördendigitalfunk BOS erweiterte die Kompatibilität und integrierte EinsatzfäDer Auftrag, als führendes Kommando die gesamhigkeit unseres Gefechtsstandes für den Assistenzfall. te Marschstrecke des Hochgebirgswettkampfes „Edelweiß-Raid 2015“ und sämtliche Stationen sicherzustellen, verlangte die Übernahme eines etwa 200 Km² großen Verantwortungsbereichs sowie das Sicherstellen der Streckenführung und Stationen, vor allem aber das Betreiben des relevanten Sicherheitsund Gefahrenmanagement im Zuge der Gebirgslage. Das beste Zeugnis für die Einsatzfähigkeit der 24er lässt sich jedoch aus der Tatsache ableiten, dass weder die Spuranlage im lawinengefährdetem Umfeld, noch die Stationsdurchführung zu Gefährdungen oder Unfällen führte, alle Bergungen erschöpfter Wettkampfteilnehmer trotz widriger Bedingungen 3 erfolgreich durchgeführt werden konnten und alle 338 eingesetzten Soldaten des Bataillons Stunden nach dem Zieleinlauf der Wettkämpfer unverletzt und nach erfolgter Auftragserfüllung einrückten. Dies zeugt von einem funktionierenden Miteinander von Fachexpertise auf allen Ebenen, vorausschauender, dem gebirgigen Umfeld angepasster Planung, entscheidungsfreudiger, verantwortlicher und umsichtiger Führung sowie flexibler und anpassungsfähiger Durchführung und funktionierender Versorgung im Hochgebirgs-Jägerbataillon 24. Die kompetente, gebirgsqualifizierte Führungsleistung der Kommandanten aller Ebenen, das initiative und auftragsorientierte Handeln sowie der Durchhaltewille und die nötige Härte gegen sich selbst, haben gepaart mit dem nötigen Soldatenglück den Erfolg sichergestellt. Allen Soldaten die dazu beigetragen haben, gebührt Respekt für eine erfolgreiche Auftragserfüllung unter schwierigen Umständen. Für uns Hochgebirgsjäger bedeutet eine derartiger Auftrag eine willkommene Möglichkeit unsere Fachund Führungskompetenz auf allen Ebenen unter Realbedingungen im gebirgigen Umfeld zu verbessern sowie und vor allem unseren jungen Kameraden in Kommandantenfunktion die Grundwerte Fachkompetenz, Leistungsfähigkeit, Durchhaltewille, gelebtes Vorbild und kameradschaftliche Fürsorge vorzuleben und abzuverlangen. Unser Vollkontingent hat somit seine ersten Bewährungsproben erfolgreich be4 standen und bereitet sich in der Gruppenund Zugsausbildung auf den Höhepunkt und Abschluss seiner Ausbildung vor. Dies wird eine dreiwöchige Übung mit dem Thema Verteidigung im Hochgebirge sein. Dabei wird unser Kampfverband erneut als Ganzes auf den Prüfstand gestellt und durch das Kommando der 6. Jägerbrigade evaluiert werden. Somit bietet sich uns erneut die Möglichkeit uns zu beweisen und zu verbessern. Anlässlich des 40jährigen Bestehens des Hochgebirgs-Jägerbataillons 24 werden wir im Anschluss an die Übung vom Truppenübungsplatz Lizum im Gefechtsmarsch nach Lienz verlegen und dort mit einem Festakt am Hauptplatz zu Lienz unseren Verband, unseren ungebrochenen Leistungswillen, unsere bewiesene Leistungsfähigkeit und den Abschluss des Vollkontingentes mit der lokalen Bevölkerung und den Eltern und Angehörigen unserer Rekruten feiern. Somit „Voran unterm Edelweiss!“ Kameraden, es gilt sich zu bewähren. Der Bataillonskommandant ROTT, Obstlt Foto: ÖA24/Faustini 75. Hahnenkammrennen 75. Hahnenkammrennen Kitzbühel, 24. Jänner 2015 - Seit 15. Jänner waren und sind etwa 100 Soldaten der Jägerbataillone 23 und 24 in Kitzbühel im Einsatz, um das 75. Hahnenkammrennen sicherzustellen. Nach dem arbeitsintensiven und aufwendigen Herstellen der Rennfähigkeit der Piste gilt es, diese auch in gutem Zustand zu erhalten. Dazu muss etwa der neu gefallene Schnee großteils händisch aus der steilen Piste gebracht werden. Tirols Militärkommandant Generalmajor Herbert Bauer: „Der äußerst schwierige Einsatz erfordert bestens ausgebildete Alpinsoldaten, die in der Lage sind, mit Steigeisen oder Ski auf den vereisten Pisten zu arbeiten.“ Die Soldaten müssen allen Anforderungen im Hochgebirge, auch nachts und unter schwierigen Wetter- und Temperaturbedingungen, gewachsen sein. Die Kommandanten sind in Führung und Logistik entsprechend herausgefordert. Diese Notwendigkeiten werden durch die Gebirgstruppen der 6. Jägerbrigade bestens erfüllt. „Für uns ist das auch ein Ausbildungszweck: Es kann zum Beispiel das Bewegen im schwierigen Gelände und die gesicherte Arbeit in extrem verschneiten oder vereisten Hängen geübt werden“, sagt Bauer. Bereits um 7:30 Uhr morgens führten Verteidigungsminister Gerald Klug und Generalstabschef Othmar Commenda Dienstaufsicht bei der eingesetzten Truppe durch und bedankten sich für ihre bisher erbrachten Leistungen. Danach ging es für die Soldaten wieder hinauf zum Start und auf die Strecke, auf der sie schon seit 4 Uhr beim Arbeiten sind, um rechtzeitig an ihren zugewiesenen Arbeitsplätzen für das Rennen zu sein. Foto: ÖBH/Hörl, Text:Redaktion Militärkommando Tirol 6 75. Hahnenkammrennen 7. Jänner 2015 Einrückungstermin. Ein neuer Lebensabschnitt für über 300 junge Wehrpflichtige Österreicher beginnt. Sie haben sich entschlossen, den fordernden Dienst im Hochgebirge zu leisten. Willkommen bei den 24ern. Wie wird man eigentlic 8 ch ? 9 Hintergrund: In Österreich gilt die allgemeine Wehrpflicht für alle männlichen Staatsbürger vom 17. bis zum 50. Lebensjahr, für Offiziere und Unteroffiziere bis zum 65. Lebensjahr (Art. 9a Abs 3 Bundes-Verfassungsgesetz; § 1 Abs 2 und§ 10 Wehrgesetz). Bis zum 35. Lebensjahr können Wehrpflichtige zum Grundwehrdienst eingezogen werden. Die Dauer des Grundwehrdienstes beim Bundesheer wurde mit 1. Jänner 2006 per Ministerverordnung von acht auf sechs Monate verkürzt. Wer den Dienst mit der Waffe verweigert, hat unabhängig vom Grund Wehrersatzdienst zu leisten. Dieser dauert neun Monate und kann bei verschiedenen Organisationen abgeleistet werden. Alternativ zum Zivildienst kann ein 12monatiger Zivilersatzdienst im Ausland (Auslandsdienst) abgeleistet werden. In einer am 20. Jänner 2013 abgehaltenen Volksbefragung stimmten bei einer Wahlbeteiligung von rund 52 % eine Mehrheit von fast 60 % für die Beibehaltung der Wehrpflicht. Bis zum Jahr 1971 betrug der Grundwehrdienst neun Monate, wobei die letzten zwei Wochen eine automatische Dienstfreistellung darstellten. Unter Bundeskanzler Kreisky wurde die Verkürzung auf sechs Monate plus 60 Tagen Truppenübung (=8 Monate) beschlossen, was eine de facto Verkürzung von nur zwei Wochen darstellte, da die Dienstfreistellung wegfiel. Ebenfalls unter Kreisky wurde 1975 die bis dahin einfachgesetzliche allgemeine Wehrpflicht für Männer mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 8. Juli 1975, gemeinsam 10 Fotos: Bundesheer/Harald Minich/Julia Fenyvesi Hu bs ch rau be rpi lot Entmin ungsdi enstexpert e Ge bir gs jäg er Soldat im Auslan dseins atz Te xti lte ch nik eri n Leh rlin g Trupp enärz tin Gr un dw eh rd ie ne r be i de r AB C- Ab we hr He ere sle istu ngs spo rtle r Unser Heer hat viele Gesichter Panzergrenadier Milizsoldat Pio nier 8 mit dem neu geschaffenen Wehrersatzdienst (Zivildienst), in der Verfassung verankert. Wurden in den 1970er Jahren noch ein Großteil der Wehrpflichtigen zu sechs Monaten Grundwehrdienst einberufen und nur einige Spezialfunktionen mit Acht-Monate-Grundwehrdienern besetzt, so änderte sich das im Lauf der Jahre. Ein Verzicht auf die österreichische Staatsbürgerschaft ist für Männer, die zwischen 16 und 35 Jahren alt sind, über die für andere Österreicher üblichen Bedingungen hinaus eingeschränkt, so dass eine Umgehung der Wehrpflicht auf diesem Wege erschwert ist. Er ist nur dann möglich, wenn sie seit 5 Jahren außerhalb Österreichs leben oder den Dienst schon geleistet bzw. für untauglich befunden wurden (§ 37 Staatsbürgerschaftsgesetz). Die ersten Tage nach dem Einrücken sind durch Verwaltungstätigkeiten gekennzeichnet. Verlängerter Dienstplan wird bald schon Gewohnheit und der Umgang mit den „Miteingerückten“ wird täglich ein Unter Anleitung erfahrener Sportausbilder erleben bzw. lernen unsere Grundwehrdiener die Wichtigkeit regelmäßigen Sportes. „Ich gelobe, ...“ Angelobung auf dem Hauptplatz Lienz. Einprägsame Momente für Angelobte und deren Angehörige. 13 wenig kameradschaftlicher. Einigen fällt es schwer, in der Anfangsphase ihre individuellen Bedürfnisse dem gemeinschaftlichen Tun unterzuordnen. Die Sinnhaftigkeit von Ordnung und Disziplin wird jedoch spätestens beim Umgang mit Waffen und Munition zur Überlebensfrage. Sicherheit steht bei allen Ausbildungsthemen im Vordergrund. Nach den soldatischen Basics der BA1 beginnt die Ausrichtung auf das Waffengattungsspe14 zifische. Die Pioniere, Fernmelder, Aufklärer, Panzerabwehr- und Steilfeuerspezialisten, Sanitäter, Verwalter und Versorger, Kampfunterstützungselemente, Kämpfer - Jäger müssen ihre Aufträge auch unter den extremen Umfeldbedingungen des Hochgebirges erfüllen können. Den Soldaten wird schrittweise das Handhaben der Gebirgsausrüstung bzw. das Verhalten im gefährlichen Gebirgsumfeld beigebracht. Vor allem von diesem Ausbildungsabschnitt können die Wehrpflichtigen enorm profitieren. Die Überlebensausbildung jedes 24er Gebirgsjägers stellt eine Topqualifikation dar. Die erfahrenen Gebirgsspezialisten bilden richtiges Verhalten bei objektiven und subjektiven Gefahren, kampfkrafterhaltendes Bewegen auf Schneeschuhen oder Schi, Errichten und Betreiben eines Biwak (natürlich mit Nächtigung), Selbstzubereitung von Nahrungsmitteln, Selbstund Kameradenhilfe (Unterkühlungen, Erfrierungen), Orientieren auch bei Nacht und schlechter Sicht, organisierte Hilfeleistung nach Lawinenabgang mit Verschüttetensuchgerät bzw. Lawinensonden unter wechselnden Wetterbedingungen aus. Auf dieses Fähigkeitsspektrum wird die spezifische Gebirgskampftechnik „aufgesetzt“. Zurecht werden Gebirgsjäger als spezialisierte Infanterie bezeichnet. Die 24er Gebirgsjäger tragen ihr Kappenedelweiß als Auszeichnung, mit der Gewissheit, es auch verdient zu haben. Bild re.: „Gratuliere Gebirgsjäger!“ Feierlicher Rahmen der 2./24 bei der Überreichung des persönlichen Kappenedelweißes durch den Zugskommandanten Vizeleutnant Zimmermann. Forts. S. 18 15 Wir 24er: Nationale Themenführerschaft im Gebirgskampf Bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts war ein Getruppe. Nachdem zunächst die Tiroler Schützen birgskrieg keine taktische Überlegung wert, waals Miliz Aufgaben einer Gebirgstruppe wahrnahren doch weder Versorgung noch Ausbildung men, wurden 1906 nach dem Vorbild der italienoch das benötigte Material dafür vorhanden. nischen Alpini drei Regimenter Landesschützen Die Geländeeigenheiten, schnell wechselnde und danach noch zusätzlich zwei Landwehr-InWitterung, Kälte und Eis, Lawinen fanterieregimenter (Nr. 4 und Nr. 27) Nicht jeder und Muren, aber auch die Kargheit zu Gebirgstruppen umgewandelt. des Bodens verhinderten in der Regel Seit 1907 trugen österreichische GeSoldat ist aus einen Krieg im Gebirge, dieses wurde birgstruppen das Edelweiß als Wafdem Holz, aus einfach als Bewegungshemmnis gesefengattungszeichen (zunächst am hen. dem Gebirgsjäger Jackenkragen). geschnitzt sind. Im Einsatz moderner Gebirgsjäger Römische Heere überquerten bereits ganze Bergketten, aber Kampfhandist aufgrund ihrer Spezialisierung der lungen fanden dort durch bewusste Vermeidung Grenzbereich zwischen konventionellen Truppen, nicht statt. spezialisierter Infanterie und Spezialeinsatzkräften oft fließend. Einsatz, Ausbildung und Ausrüstung spezialisierter Gebirgstruppen wurde im Europa der „SchlafEinsatzverfahren und Gefechtstechnik bestimwandler“ lange keine Beachtung geschenkt. Die men die Trennlinien. Ereignisse der Weltkriege definierten im WesentFür Streitkräfte erhöht die Verfügbarkeit qualifilichen die Rolle der Gebirgstruppe in Verbund der zierter Gebirgsjäger jedenfalls den Rahmen der Streitkräfte. Bereits in den Österreichisch-UngaHandlungsoptionen. In die Einsatzführung kann rischen Landstreitkräften gab es eine k.k. Gebirgs18 auch die extreme Durchhaltefähigkeit und Mobilität einbezogen werden. Kampf, Kampfunterstützung, Unterstützung. Auf die Gebirgstruppe abgestimmte Force Multiplier haben einen wesentlichen Einfluss auf deren erfolgreichen Einsatz, diese müssen zeitgerecht einer entsprechenden Gebirgsqualifikation unterzogen werden. „Nicht jeder Soldat ist aus dem Holz, aus dem Gebirgsjäger geschnitzt sind!“ Was macht den Gebirgsjäger aus? Die Beherrschung einer militärischen Funktion, auch unter den fordernden Umfeldbedingungen des Hochgebirges, macht letztlich den wesentlichen Unterschied zu anderen Soldaten aus. Die Anforderung: Bewegung, Verbindung und Waffeneinsatz bergauf/bergab in Fels, Eis und Schnee, besondere physische und psychische Stärke, da die notwendige Ausrüstung selbst und über lange, anspruchsvolle Distanzen getragen werden muss, ausgesetzte Höhenzüge und Tage ohne Infrastruktur bei mäßigem Wetter erfordern eine gewisse Leidensfähigkeit. Der Erwerb und Erhalt von Gebirgsqualifikationen sind außerdem extrem selektiv und langwierig. Gebirgstruppen werden – nicht nur in Österreich – isoliert betrachtet. Tendenziell marginalisiert, stellen Gebirgstruppen jedoch einen beachtlichen Anteil am Gesamtumfang der europäischen Streitkräfte. 19 In den Streitkräften Europas gibt es trotz vieler Gemeinsamkeiten auch eklatante Unterschiede in den etwa zwölf Brigaden der Gebirgstruppe, jede Nation verfügt über ausgeprägte Stärken, ist gleichzeitig jedoch Einschränkungen unterworfen. Interoperabilität wird eine Schlüsselfähigkeit der nahen Zukunft sein, da starke Spezialisierung im Falle der Gebirgsjäger auch Einschränkungen der klassischen Interoperabilität wird eine Multirole-Fähigkeiten der „Jägertruppe“ bedeuten kann. Schlüsselfähigkeit der nahen Das nötige Wissen und die nö- Zukunft tigen Fertigkeiten um Aufträge im gebirgigen Gelände durchführen zu können, wird unseren Soldaten schon ab der vierten Ausbildungswoche vermittelt. Unter anderem sind das Gebirgsmärsche mit Orientierungsaufgaben mit Waffen und Ausrüstung im Sommer und/oder Winter, das Überwinden schwieriger Geländeteile, die Fähigkeit, die persönliche Kampfkraft auch unter Extrem20 bedingungen erhalten zu können. Ausbildungsschwerpunkte sind auch das Erhalten der Einsatzbereitschaft der Waffen und Ausrüstung, die Zusammenarbeit mit Hubschraubern und Tragtieren bzw. anderen Waffengattungen, Besonderheiten des Feuerkampfes, Biwaks im Hochgebirge, das Verhalten bei Gefahren des Gebirges, die Verwendung spezieller Geräte wie Kletter-, Eis- und Schiausrüstung, Suche und Bergung Verschütteter nach Lawinenabgang, Erste Hilfe und Transport Verwundeter. Die Gebirgskampfausbildung stellt eine Kombination aus Gefechts- und Gebirgsausbildung dar, aus beiden Disziplinen werden die relevanten Inhalte vereint. Die Gliederung der Bataillone und Kompanien kennzeichnet sich momentan durch rasche Veränderung. Grundsätzlich orientiert sie sich an der Jägertruppe (ein Führungs- und Versorgungselement, drei Jägerzüge und einen Panzerabwehrlenkwaffenzug). Als Besonderheit verfügen die Hochgebirgsjäger je Kompanie über einen Alpinerkundungstrupp mit Heeresbergführern. Die HBF des Trupps sind Berater in gebirgstechnischer Hinsicht und liefern Entscheidungsgrundlagen für den taktischen Kommandanten hinsichtlich der Beweglichkeit im Hochgebirge. Zur Zeit weist die Gliederung der Hochgebirgsjäger eine eigene Kampfunterstützung in Form eines Granatwerferzuges auf. Dieser ist mit 81 mm mittleren GrW 82 und 120 mm schweren GrW 86 ausgerüstet. Weiters verfügen die Kampfunterstützungskompanien über einen Aufklärungszug, einen Pionier- und ABC-Aufklärungszug sowie einen Panzerabwehrlenkwaffenzug. Neben den klassischen Infanterieaufgaben beherrschen die Soldaten des Bataillons alle Fähigkeiten die für das Führen des Gefechts der verbundenen Waffen im gebirgigen Gelände und Hochgebirge benötigt werden. Außerdem sind die Soldaten speziell für den Kampf in urbanem Gelände ausgebildet. Text: Kurnik, Foto: Kurnik, Ortner, Faustini, Strobel 21 Fortbildung: Steilfeuerunterstützung 2014 Schießen unter Einhaltung aller relevanten Sicherheitsbestimmungen ist nicht nur für die Ausbildung im Frieden wichtig, sondern vor allem im Einsatz! Aus diesem Grund wurde vom 22. bis 25. September 2014 ein Granatwerferseminar durch die Heerestruppenschule / Institut Artillerie am Truppenübungsplatz Hochfilzen durchgeführt. Teilnehmer waren das Kaderpersonal aller 3 Granatwerferzüge der 6. Jägerbrigade, welches bis auf 2 Unteroffiziere fast vollzählig anreisten. Als Initiator zeichnete sich das Jägerbataillon 24 verantwortlich. Bei diesem Seminar wurde den Teilnehmern jede Änderung im Bereich der Schießorganisation und der geltenden Sicherheitsbestimmungen nähergebracht, sowie das Basiswissen zur Feuerunterstützungsplanung in einem Jägerbataillon vermittelt. Den Höhepunkt bildete zum Abschluss ein Scharfschießen mit beiden im ÖBH eingeführten Granatwerfertypen, bei dem das aufgefrischte Wissen in die Praxis umgesetzt wurde. Hiezu plante der Granatwerferzug des Jägerbataillon 24 verschiedene Schießübungen bei Tag und bei Nacht. Besonders der „Feuerkampf im direkten Richtverfahren„ forderte den Kader, da der Stellungsunteroffizier hier auch die Aufgabe des Beobachters zu übernehmen hatte. Aber auch diese Herausforderung wurde problemlos gemeistert. Für die nächsten 3 Jahre erfüllen die Granatwerferzüge der 6. Jägerbrigade nun wieder alle Voraussetzungen für einen sicheren und vorschriftsmäßigen Einsatz der Steilfeuermittel in der Ausbildung und im Einsatz! Foto: Juri, Text: GrWZg/KUKp/JgB24 22 3 Sekunden vor (!) Redaktionsschluss haben uns noch diese fantastischen Bilder der Edelweißraid 2015 erreicht. Alle Infos und viele eindrucksvolle Bilder der „Gebirgsjägerweltmeisterschaft“ auf www.bundesheer.gv.at INNOVATION JgB 24 Sie erinnern sich? In unserer Ausgabe 2/2014 haben wir begonnen, initiative und vorbildliche Leistungen unserer Soldaten „vor den Vorhang“ zu holen. Der vorliegende Beitrag wurde von Stabswachtmeister Eric Krautgasser (KUKp) verfasst. Der Einsatz im urbanen Umfeld ist gekennzeichnet vom Kampf auf kurze Entfernung und den Nahkampf. Dies erfordert rasche Reaktion und entschlossenen Feuerkampf. Beim Stellungsbezug und der dafür notwendigen Annäherung ist ein MG-Schütze mit den derzeit üblichen Trageweisen klar im Nachteil! Vor geraumer Zeit setzte ich mich also mit der Idee auseinander, ein Tragesystem zu entwickeln, welches dem MGSchützen ein Vorgehen mit Sturmgewehr oder Pistole als Primärbewaffnung ermöglicht, ohne dabei durch das Maschi24 Trage- und Befestigungsmöglichkeiten sind individuell anpassbar. nengewehr behindert zu werden. Auch sollte es möglich sein – mit dem MG im Hüftanschlag – die Hände kurzzeitig von der Waffe zu nehmen um sich festzuhalten oder das Gleichgewicht zu halten. Das neue Tragesystem erfüllt nun diese Forderung und besteht aus dem Träger des alten Kampfanzuges 78 und einer abnehmbaren Rückenplatte. Der Träger wurde so umgearbeitet, daß das Gewicht des MG 74 im Hüftanschlag auf beide Schultern gleichmäßig verteilt wird und die Waffe auch ohne Festhalten in Position bleibt. Die Rückenplatte ist mit dem Hüftgurt des Kampfanzuges 03 verbindbar und mit entsprechenden Taschen versehen um das Zubehör des MG 74 (Reserveverschluß, Kombinationswerkzeug, Öler und Laufwechselhandschuh) aufzunehmen. Auch sind Befestigungsmög- lichkeiten für das Sturm- oder Maschinengewehr vorhanden. Die Tauglichkeit dieses Systems wurde bei Übungen im Häuserkampf sowie im Hochgebirge bereits ausgiebig getestet. Da alle Arbeiten von mir in Handarbeit umgesetzt wurden, konnte das System noch nicht komplett an die Möglichkeiten des KAz 03 angepasst werden. So ist beispielsweise angedacht, die Rückenplatte mit einem Schlaufensystem auszustatten, welches eine Montage der Zubehörtaschen auch auf der Kampfweste oder am Hüftgurt ermöglicht, um auch mit Rucksack voll einsetzbar zu sein. Diese Überarbeitung sollte in weiterer Folge auch den Transport eine „Breecher- Satzes“ ermöglichen. Das „Tragesystem MG 74“ könnte künftig die Nachteile für den MG-Schützen minimieren und dadurch der Jägergruppe mehr Flexibilität im schwierigen Gelände verleihen. Durch die Verwendung von Materialien, welche bereits in jeder Heeresschneiderei vorhanden sind, bzw. durch den Rücklauf an Ausrüstungsgegenständen des FAz 75 könnten Produktionskosten und -zeiten minimal gehalten werden. Text und Foto: Krautgasser www.schiessen-lienz.com 25 Barbara von Nikomedien Der Gedenktag der hl. Barbara in der Liturgie der katholischen und der griechisch-orthodoxen Kirche ist seit dem 12. Jahrhundert der 4. Dezember, der im Volksmund auch Barbaratag genannt wird. Die hl. Barbara zählt zu den 14 Nothelfern, und ihr Verhalten im Angesicht von Verfolgung und Tod gilt als Symbol der Wehr- und Standhaftigkeit im Glauben. Deshalb ist Barbara von Nikomedien auch die Schutzpatronin der Pioniere und der Artillerie. Die Verehrung der hl. Barbara als Schutzpatronin der Artillerie geht von Spanien aus und stammt aus der Zeit der Verdrängung der maurischen Besatzer Südeuropas. Als Artillerie gelten alle Waffensysteme mit einem Kaliber von 100 mm und darüber, welche Bodenziele im indirekten Richten bekämpfen können. Deshalb war es nur selbstverständlich, dass der Granatwerferzug zusammen mit den Pionieren des Unterstützungszuges auch heuer wieder eine würdevolle Barbarafeier ausrichtete. Ursprünglich war dieser Tag ein Anliegen ernster Verehrung und Besinnung mit anschließender Pflege der Kameradschaft. Ob der Feuerwerker ein „Stück“ oder der heutige Artillerist ein modernes Geschütz abfeuert – ob der Mensch der primitiven oder der modernen Technik gegenübersteht – das Problem ist dasselbe: Der Geist steht über der Technik! Er kann, ja er muss, die Materie (den Turm) sprengen. Nicht der physische Funke des sichtbaren Feuers, sondern der geistige Funke muss die Initialzündung geben! Je technisierter und materieller der Krieg sich gestaltet, umso bedeutungsvoller sind die geistigen Prinzipien nach denen er geführt wird. Pioniere und Artilleristen müssen beseelt sein vom Geist, der „Türme“ sprengt! Anders ausgedrückt stellen sich dem Soldaten außer der fachlichen Beherrschung seines Handwerkes zwei Aufgaben nach dem Vorbild der Standhaftigkeit St. Barbaras: 1) Die echte Kameradschaft, die sich nicht nur im Geselligen ausdrückt, sondern in jeder Lage bewährt, selbst unter Zurückstellung persönlicher Vorteile um des Kameraden willen. 2) Die standhafte Treue zur gestellten Aufgabe als Soldat, wie sie nur aus einer vollen Überzeugung und einem festen Willen, nichts Unrechtes zu tun, erwachsen kann. Barbara von Nikomedien in der Soldatenkapelle Haspinger. Fasching (2007). 26 Um 17:30 Uhr begrüßte der Granatwerfer-Zugskommandant, Vizeleutnant Hofmann die Teilnehmer und Gäste zur Feier auf dem Sportplatz der Haspinger Kaserne. Die Bläsergruppe der Musikkapelle Dölsach gab der Feier einen besonders festlichen Rahmen. Nach der Einweisung in den Ablauf der Feierlichkeiten folgte eine kurze Unterweisung in die Fachtermini der Waffengattungen Pionier und Artillerie durch Stabswachtmeister Krautgasser. Die bewegende Geschichte der Wahl der hl. Barbara zur Schutzpatronin wurde durch Wachtmeister Lamprecht erneut in Erinnerung gerufen. Ein Musikstück leitete sodann zum liturgischen Teil über. Im Mittelpunkt dieses Teils stand natürlich die Legende der Schutzheiligen, vorgetragen durch Wachtmeister Pedarnig, sowie die Segnung durch Militärpfarrer Hecht. So konnte nun auch die von Major Lanzer geschnitzte Heiligenfigur würdig und ehrvoll in die Kompanie übernom- men werden. Den Höhepunkt der Veranstaltung bildeten jedoch zweifelsohne die zwei Ehrensalven. Die erste Salve – abgefeuert durch zwei „Abgänger“ der Kampfunterstützungs-Kompanie, Wachtmeister Schneider und Wachtmeister Walder – diente dem Dank für ein unfallfreies Schießjahr 2014. Für ein sicheres Schießjahr 2015 wurde mit der zweiten Salve gebeten, welche durch unsere „Neuzugänge“, Gefreiter Wibmer und Gefreiter Steiner, abgefeuert wurde. Beide Salven wurden vom Kompaniekommandanten der Kampfunterstützung, Hauptmann Lobenwein, kommandiert und durch Pioniersprengmeister, Wachtmeister Stocker, pyrotechnisch dargestellt. Mit Gerstelsuppe, Kastanien und Glühwein ließ die KUKp noch die Kameradschaft am Lagerfeuer hochleben und freut sich über den Schutz von St. Barbara im neuen Jahr. Bericht: Hofmann, Foto: Kurnik, TamILEIN 27 Bereichsmeisterschaft WEST Schilauf Wir, die 3. Kompanie des Hochgebirgs-Jägerbataillons 24, nahmen vom 3. bis 5. Februar an den Heeresbereichsmeisterschaften West in der Disziplin Schilauf in Hochfilzen teil. Schon Mitte Jänner begannen wir mit den Vorbereitungen. Dazu gehörte eine Schitour auf den Hausberg der Wintersteller Kaserne „Harschbichl“ mit unserem Kompaniekommandanten, Hauptmann Wieser Oliver und auch ein Anschießen unserer Waffen auf dem Schießstand der Schipfling-Alm mit Oberleutnant Strobel Gernot, unserem Mannschaftsführer und unserem Patrouillenkommandant Offiziersstellvertreter Wohlmuther Markus. Am Vortag des Wettkampfes stand das Einschießen am Schießstand im Weltcupstadion Hochfilzen, sowie die Besichtigung der 3,5 km langen Strecke für den Einzelbewerb auf dem Programm. Am ersten Wettkampftag gingen wir mit Olt Strobel, OStv Wohlmuther, Gfr Lapper R., Gfr Lapper D., Gfr Lettenbichler und Gfr Rechfelden an den Start. Im Laufe des Wettbewerbes stellte sich dann doch heraus, dass die Routine neben der körperlichen Fitness wichtig für eine gute Platzierung war. So kam Olt Strobel mit keinem Fehlschuss und keinem Fehlwurf beim Handgranatenwerfen ins Ziel und belegte in seiner Kategorie den ersten Platz. Ihm folgten Gfr Lapper R., Gfr Lettenbichler, Gfr Rechfelden und last but not least Gfr Lapper D. mit ebenfalls sehr guten Leistungen. Am zweiten Wettkampftag stellten wir eine von zwei 4er-Mannschaften des Bataillons (Wohlmuther, Lapper, Lettenbichler, Rechfelden). Diesmal war auch noch ein ca. 300 Höhenmeter-Anstieg auf den Kaltachkopf zu Der Kommandant der 6. Jägerbrigade, Brigadier Peter Grünwald, mit den siegreichen Sportlern der 3./24 bewältigen. Völlig entkräftet kamen wir nach der 10 km langen Strecke ins Ziel und waren im Besonderen mit unserer Laufleistung zufrieden. Auch die Schießleistung ließ sich mit 7 von 9 sehen. Unser hohes Tempo rächte sich jedoch beim Handgranatenwerfen, wo wir gleich alle vier Strafrunden ausfassten. Trotzdem konnten wir im Bereich Tirol den hervorragenden 3. Platz belegen. Besonders stolz sind wir darauf, dass wir unsere Nachbarkompanie, die 2./24 um 14 Minuten abhängen konnten. Am Abend fand eine würdige Preisverleihung im Kulturhaus Hochfilzen statt. Danke unseren Kommandanten Hauptmann Wieser, Oberleutnant Strobel und Offiziersstellvertreter Wohlmuther für die Möglichkeit, teilzunehmen und die Unterstützung in der Vorbereitung. Die Funktionssoldaten der 3./24 Gefreiter Lapper Daniel, Gefreiter Lapper Robin, Gefreiter Lettenbichler Matthias, Gefreiter Rechfelden Fabian Foto: Strobel 28 Ehrendes Gedenken Am 23. Mai 1915 erklärte Italien an Österreich-Ungarn den Krieg. Binnen 24 Stunden besetzten Tiroler Standschützenformationen die Grenzberge. Es entbrannte ein Kampf um jeden Meter Boden -mit über 400.000 Toten - wie er schlimmer und härter nicht sein könnte. Um den Opfern zu gedenken veranstaltet das Jägerbataillon 24 (HGeb) alljährlich zu Allerseelen ein Totengedenken beim Bezirkskriegerdenkmal in Lienz. Da nicht alle Gefallenen ins Tal gebracht werden konnten, gibt es auch noch im Hochgebirge Soldatenfriedhöfe. Zu diesen entsenden die Kompanien des Bataillons Gedenkpatrouillen um einen Kranz niederzulegen. Am 28. Oktober stieg die Patrouille der Kampfunterstützungskompanie zum Friedhof Obstans auf 2330m Höhe auf. Diese bestand aus StWm Krautgasser Eric, Wm Entstrasser Johann, Zgf Schmid Patrick und Rekr Strieder Manuel. In den frühen Morgenstunden rückten die vier aus der Garnison ab und begaben sich ins Winklertal, wo der beschwerliche Aufstieg, gezeichnet durch Eis und Schnee, angetreten wurde. Nach 3 Stunden Fußmarsch war das Ziel, der Soldatenfriedhof Obstans, schließlich erreicht und die Vorbereitungen zu einem würdevollen Gedenken konnten beginnen. Der Zugang und der Gedenkstein wurden freigeschaufelt sowie Fahne und Bukett bereitgelegt. Nun konnte das Gedenken beginnen. Auf eine kurze geschichtliche Unterweisung folgten die Worte zum Gedenken. Gedacht wurde nicht nur der Gefallenen, sondern allen Soldaten, welche dort oben im guten Glauben an den Staat und die Zukunft für die Heimat fochten. Auch an die Opfer und Entbehrungen der Zivilbevölkerung wurde erinnert. Besonders an den Mut einiger Kartitscher Mädchen, welche unter Einsatz ihres Lebens die Soldaten mit Lebensmitteln aus dem Ort versorgten. In Stille und Besinnung auf die militärischen Tugenden wurde im Anschluss das Bukett niedergelegt. Der kurze Festakt fand schließlich mit einem Gebet seinen würdigen Abschluss. Nach einer Rast bei der Obstanser Seehütte bestritt die Patrouille den Abstieg. Bei der PrinzHeinrich-Gedenkkapelle wurde noch eine letzte Gedenkminute abgehalten um auch den zu Hilfe geeilten Soldaten des Deutschen Alpenkorps noch die Ehre zu erweisen. Bericht/Foto:Krautgasser 29 Rund 200 Ballgäste folgten am Samstagabend der Einladung in die Haspinger Kaserne in Lienz, wo der erste Garnisonsball seit neun Jahren über die Bühne ging. Eine Tradition wiederbeleben, die die Verbundenheit der 24-er Soldaten mit der Osttiroler Bevölkerung unterstreichen sollte – dies war das Ziel des Organisationskomitees rund um Vize-Lt. Siegfried Schatz, das sehr viel Zeit und Einsatz in die Vorbereitung des Events am Samstagabend des 17.1. investiert hatte. Oberstleutnant Bernd Rott nahm die Begrüßung vor und freute sich u.a. über das Kommen von LA Bgm. DI Elisabeth Blanik, LA DI Hermann Kuenz, Oberst Richard Pettauer und Oberst Jörg Rodewald mit Gattinnen. „In einer Zeit tiefgreifender Veränderungen wollen wir stolz sein auf die 24-er und gemeinsam feiern“, so Rott, der betonte, dass auch beim Bundesheer letztendlich der Mann/die Frau zählen und nicht das Gerät. Der Garnisonsball wurde von den Trommlern der Militärmusik Salzburg eröffnet. 30 Später sorgten die „Goldrieder“ für den richtigen Schwung. Die Mitternachtseinlage gestaltete der Chor der Garnison Lienz mit typischen Militärliedern. Die tolle Stimmung des Ballabends, bei dem bis in die frühen Morgenstunden getanzt wurde, kam auch in den vielen positiven Rückmeldungen und dem Wunsch nach einer Fortsetzung im Jahre 2016 zum Ausdruck. Bericht: Bezirksblätter. Foto: Kurnik Weiterführende Information: www.freundejgb24.at 31 3× IN ÖSTERREICH! Wien · Graz · Asten Der Ausrüster für Einsatz und Abenteuer. Kompromisse sind fehl am Platz, wenn es um die optimale Ausrüstung für Einsätze im Militär- und Outdoorbereich geht. STEINADLER bietet Ihnen ein ausgewähltes Sortiment an Top-Equipment der renomiertesten Hersteller der Welt. Wien | Taborstraße 95 /Ladestraße 2, 1200 Wien Graz | Center West, Weblinger Gürtel 25, 8054 Graz Asten | Frunpark Asten, Handelsring 8–10, 4481 Asten T 0 50 678 0 E kundenservice @ steinadler.com I www.steinadler.com
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