Unterrichtsbegleitendes Skript
Verkaufsförderung
Teil 1
Dozentin:
Anna Dernbach
1. Verkaufsförderung allgemein - Erklärung und Definition
Was ist Verkaufsförderung? Wo fängt sie an und wo hört sie auf? Bei diversen Marketingexperten teilen
sich da die Meinungen. Verkaufsförderung sie eine Frage der Sichtweise. Entweder sei sie ein notwendiges
Anhängsel aus Sicht der Strategen und Werber, oder unverzichtbar für, den realen Hinein- und Hinausverkauf von Produkten. Aus welcher Sichtweise auch immer, Verkaufsförderung gewinnt immer stärker an
Bedeutung. Wir leben in einem Informations-Overload. Der immer stärker werdende Wettbewerbsdruck
sorgt für Verdrängung.
Ein paar Definitionen:
1. nach Bruhn, „Kommunikationspolitik“
Verkaufsförderung ist die Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle meist zeitlich begrenzter Aktionen mit dem Ziel, auf nachgelagerten Vertriebsstufen durch zusätzliche
Anreize Kommunikationsziele eines Unternehmens zu erreichen.
2. Bund deutscher Verkaufsförderer
Unter Verkaufsförderung sind alle Ideen, Maßnahmen und Methoden zu verstehen, die der
Unterstützung des Verkäufers, der Förderung des Hinein- und Hinausverkauf im Handel
und der sofortigen Auslösung des Kaufentscheids am Einkaufs- /Verkaufsort dienen.
einfacher:
Alle Ideen und Maßnahmen, die sich an dem Verkäufer, das Produkt, den Absatz und den direkten Kaufentscheid orientieren.
Verkaufsförderung kann in der heutigen Zeit nicht mehr den Eigenständigkeitsanspruch erfüllen. Im
Rahmen des Marketing-Mixes ergänzt, fördert und unterstützt die VKF. Verkaufsförderung ist quasi ein
„Super-Verstärker“.
Sie schließt Überschneidungen mit den Kommunikationsinstrumenten (Werbung, PR, Direktmarketing
etc.) ein, d. h. dass bspw. Werbung einen hohen Grad verkaufsfördernd wirkt. Auch in der Strategie der
Verkaufsförderung ist eine genaue Zielgruppendefinierung und mögliche Zielsetzungen unabdingbar. Hier
wird in zwei Formen von Zielen unterschieden:
1. Ziele, die mittels VKF direkt erreichbar sind
2. Ziele, zu deren Erreichung VKF beiträgt
Auch wenn heute eine klare Trennung der Instrumente nicht mehr möglich ist, so wird in der Zielsetzung
argumentiert, dass Werbung sich direkt an den Endverbraucher richtet, während Verkaufsförderung zum
Kauf veranlasst. Das heißt, dass mit klassischer Werbung eine Sog-Wirkung auf dem Markt erzeugt wird
(pull-effekt) und Verkaufsförderungsmassnahmen die Wäre in den Markt hineindrücken (push-effekt).
Die allgemein festgelegte Zielgruppe Verbraucher muss in der Verkaufsförderung genau definiert werden.
Es gibt bekannte sozialdemographische Differenzierungen, wie Geschlecht, Alter, Bildung, Stadt/Land
etc., welche die Zielgruppe schon einmal gut eingrenzen können. Noch genauer differenzieren allerdings
psychografische Merkmale, wie Einstellungen, Verhaltensmuster und individuelle Bedürfnisse. Das heißt,
wenn man seine Zielgruppe nicht als übergeordnete Gruppe bestimmter Richtungen sieht, sondern tatsächlich als Menschen mit all ihren Facetten.
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2. Ebenen der Verkaufsförderung
In der Praxis spielt sich die Verkaufsförderung auf drei Ebenen oder auch Schwerpunkten ab.
1. Hersteller / Herstellerverkaufsorganisation / Staff
-> Außendienstmitarbeiter
-> freie Handelsvertreter
-> Mischung von Verkaufs- und Beratungsleistung
Zielsetzung:
1. Steigerung der Kompetenzen
+ Schulungen
+ Informationsmaterial
2. Motivation erhöhen
+ generelle
+ aktionsbezogene Bonussysteme
3. Aktivitäten im Handel durchsetzen
+ Hineinverkauf durch Aktionen
+ Sonderplatzierungen
+ Kontrolle & Ergebnis
4. Neukundengewinnung
5. Erhöhung der durchschnittlichen Absatzmenge
2. Handel / Dealer
-> Großhandel
-> Einzelhandel (Food/Non-Food)
-> Franchising
-> Factory-Outlets
-> Versandhandel / E-Commerce
Zielsetzung:
1. Maßnahmen zur Unterstützung der Aufnahme neuer Produkte
+ Angebotsaufbereitung
+ Alleinstellung gegenüber bereits etablierten Produkten
+ motivationale Überzeugung
2. Lagerdruckerzeugung
+ Hineinverkaufsförderung
3. Abnahme größerer Bestellenden forcieren
+ Aktionspakete
4. Aktionsvereinbarungen
+ Realisierung von Kooperation mit anderen Produkten
+ Aktionsplatzierungen (Displays)
5. Bindung des Handelspartners
+ Kundenbindungsprogramme (Payback)
+ Motivationsprogramme (Incentives)
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3. Endkunde / Consumer
-> Verbraucher
-> Anwender
-> Konsument
Zielsetzung:
1. Produkteinführungen
+ Probier-/Testkäufe erzeugen
+ auffällige Präsenz am Ort des Verkaufs
2. Umwandlung von Nicht-Verwendern in Verwender
+ Erstkäufe generieren
+ Ausweitung der Präsenz
3. Erhöhung der Wiederverkaufsrate / Kundenbindung
+ Entwicklung von Angeboten
+ kundenbindungsinstrumente etablieren
4. Konkurrenzkunden in eigene Kunden verwandeln
+ Verstärkung der Präsenz
+ Auseinandersetzung mit Produkt forcieren
5. Erhöhung der Brand-/Produkt-Awareness
+ Durchsetzung von Imageveränderung
+ Aufbau von Produktpräferenzen
Wissensvertiefung:
Wie definieren Sie Verkaufsförderung?
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Welche Ebenen kennen Sie in der Verkaufsförderung?
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Worin unterscheiden sich die Ebenen?
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3. Schwerpunktaufgaben in der Verkaufsförderung
1. Staff Promotion
Die eigene Aussendienstmannschaft durch Information, Training und Motivation bestens vorbereitet zum Kunden schicken
2. Dealer Promotion
gezielte Hineinverkaufstechniken, erforderliche Distribution und damit erst Präsenz der Ware erzielen
3. Consumer Promotion
Durch planvolle Herausverkaufsmassnahmen am POS oder POP den Abverkauf forcieren;
den sofortigen Kaufentscheid durch attraktive Ansprachen auslösen
4. Instrumente der Verkaufsförderung
1.
Packaging
2.
7.
Messen
Incentives
Verkaufs6.
förderung
Events
3.
Aktionstraining
5.
4.
Displays
Aktionen
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4.1. Packaging
Sieht man die Verpackung als solche, die ein entsprechendes Produkt umschließt, so hat sie neben der
Produktindividualisierung auch die Funktion, das Produkt zu schützen. Eine Verpackung ist aber nicht
nur der Pappkarton oder die Zellophanhülle um unser zu verkaufendes Produkt, sondern auch bspw. die
einheitliche Kleidung bei Mitarbeitern. Auch die ganzheitliche Zusammenstellung aller Mittel im heutigen
Kommunikations-Mix wird als Packaging verstanden.
Generell muss die Verpackung kommunikativen und logistischen Ansprüchen genügen. Hier liegt die
Schwierigkeit. Eine Verpackung, die allen kommunikativen Ansprüche erfüllt, muss nicht unbedingt gut
ins Regal passen oder transportierbar sein. Allerdings spielen im Zeitalter der Effizienz, Regaloptimierung
und Produkt-Rentabilität die logistischen Ansprüche eine sehr starke Rolle. Damit kann ich herausfinden,
ob meine innovative Verpackung vielleicht dafür sorgt, dass ich anstelle von drei nur noch zwei Produkte
im gleichen Platz des Regals haben werde. Das heißt, Quantität funktioniert meist auf Kosten der Qualität
und anders herum.
Aus der Regal-Kompatibilität ergeben sich zwangsläufig die weiteren Teile der logistischen Ansprüche
wie die Transportfähigkeit, Stapelbarkeit, umweltgerecht, recyclebar u.v.m. All diesen Punkten müssen die
kommunikativen Aspekte nachgestellt werden. Eine Verpackung wird also in ihren Abmaßen rein rechnerisch ermittelt. Recht ähnlich der aerodynamischen Situation eines Windkanals in der Automobilindustrie.
In der Verkaufsförderung übernimmt das Packaging die letze Phase des Kaufentscheids. Daher ist die
Verpackung als Kommunikations- und Aktivierungselement abhängig von einer klaren Wiedererkennbarkeit und einer Differenzierung zum Wettbewerb. Daher gibt es vier Aspekte, die für eine Verpackung
unabdingbar sind.
1. kommunikationspolitischer Aspekt
-> Informationsträger und Markenprofilierung
-> alle visuellen Punkte, die nach AIDA Aufmerksamkeit erregen
2. verkaufsförderungspolitischer Aspekt
-> on-pack Verpackungen
-> Aktionsverpackungen (30% mehr Inhalt, etc.)
-> Zweitnutzen (Senfglas)
3. distributionspolitischer Aspekt
-> Logistik (Transportfähigkeit, Lager- und Stapelbarkeit etc.)
-> Schutzufunktion
-> umweltgerecht, recyclebar
4. produktpolitischer Aspekt
-> Convenience: Nutzungsfreundlichkeit, Dosierung, Produktentnahme etc.
-> Produkt geht in die Verpackung über, bzw. das eine ergibt das andere (Parfumflacon)
Ist die Verpackung einmal gefunden und erfüllt alle gegebenen Ansprüche, so gibt es weitere unterstützende Maßnahmen, dass eine Verpackung verkaufsfördernd wirken kann. Hier gibt es verschiedene Arten
des sogenannten sampling.
1. Sampling / Cross-Sampling
Probenverteilungen mittels anderem Produkt
-> dies ist sinnvoll für Unternehmen, die unterschiedliche Marken in unterschiedlichen Segmenten anbieten (Procter&Gamble) Generell sind Produktprobenverteilungen sehr teuer, daher muss im Vorfeld strategisch genau festgelegt werden, ob „nur“ ein neuer Geschmack oder eine neue Funktion oder gleich ein ganzer Markenwechsel herbeige
führt werden soll.
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Dazu helfen generell drei strategische Ansätze:
1. bezogen auf den Anwendungsbereich
z. B. Zahncremeprobe bei Zahnbürsten
2. bezogen auf die Zielgruppe
z. B. Probeabos in Zeitschriften, Herrenparfum bei Rasierern
3. bezogen auf Handelskanäle
z. B. Parfumproben in Boutique, Geschirrspülmittel in Elektrohandel
Bei der Planung gibt es zu natürlich klar produkttechnische Bedingungen in Größe, Gewicht, Befestigung
etc. zu beachten. Auch die Variante Kooperationen mit anderen Unternehmen einzugehen gibt es, wie z. B.
Lufthansa und Lindt Schokolade.
Bsp.: Weichspülerprobe bei Waschmittel, Vanillesoße in der Backmischung
2. Package-Sampling
Hierbei handelt es sich um die Zusammenstellung verschiedener Produkte & Proben als Gesamtpaket. Diese werden i. d. R. Von Dienstleistern organisiert, welche bei den Herstel-
lern akquiriert. Die Hersteller beteiligen sich bspw. Durch Honorar an der Verteilung.
Bsp.: werdende Mütter in Kliniken, unmittelbar nach der Geburt
Wissensvertiefung:
Was verstehen Sie unter Packaging?
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Was verstehen Sie unter dem distributionspolitischen Aspekt?
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Was verstehen Sie unter dem produktpolitischen Aspekt?
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Was verstehen Sie unter dem verkaufsförderungspolitischen Aspekt?
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Was verstehen Sie unter dem kommunikationspolitischen Aspekt?
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Was ist ein Sampling/Cross-Sampling?
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Welche strategischen Ansätze gibt es?
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4.2. Messen/Ausstellungen
Messen und Ausstellungen werden zwar in der Gewerbeordnung getrennt, dennoch sind sie in der Verkaufsförderung gleichwertig anzusehen, da die Grenzen fließend sind. Messen gelten als zeitlich begrenzte und wiederkehrende Marktveranstaltungen. Ausstellungen sind ebenfalls temporäre Markveranstaltungen, allerdings müssen sie nicht zwingend wiederkehrend sein - ähnlich eines Events.
Die Bedeutung einer Messe ergibt sich sowohl für Aussteller als auch für Besucher aus dem Veranstaltungstag selbst. Die Stärke dieses Instrumentes liegt gegenüber anderen des Marketing-Mixes ganz klar
in der persönlichen Begegnung. Aussteller kommen mittels ihrer Produkte und/oder Dienstleistungen in
Kontakt mit den Nachfragern. Dadurch, dass Besucher zu den Anbietern kommen, wird die Kaufentscheidung positiv beeinflusst. Das Hauptinteresse der Besucher liegt in erster Linie bei der Gewinnung von
Markttransparenz.
Zur Planung helfen die Unterscheidungskriterien nach Tietz, wobei eine bestimmte Messe oder
Ausstellung mehrere Eigenschaften vereinen sollte.
1. Struktur
-> Reichweite der Veranstaltung (regional, national, international)
-> Dauer und Turnus (zeitpunktbezogen, jährlich etc.)
-> Standort der Veranstaltung (fest, wechselnd)
-> Standortfaktoren (Infrastruktur, verkehrsgünstig)
-> Angebote der Veranstaltung (breit-/tiefenstrukturiert, repräsentativ oder spezialisiert (Universal-, Mehrbranchen- oder Fachmesse)
-> Exponate der Veranstaltung (Konsum-/Investitionsgüter, Dienstleistung)
-> Zielgruppen der Veranstaltung (Fachbesucher, Handel, Handwerk, Industrie oder Ver
braucher)
2. Gestaltung
-> Orientierung der Veranstaltung (mehr angebotsorientiert - eine Ausstellergruppe zu
sammengefasst für mehrere Besucherzielgruppen - oder nachfrageorientiert - mehre
re Ausstellergruppen zusammengefasst für eine bestimmte Besucherzielgruppe)
-> Aufbau der Veranstaltung (kommerziell oder kulturell, Kommunikationsereignis oder
Ordermesse)
3. Funktion
Die Ausprägung der Struktur- und Gestaltungsmerkmale beeinflusst die Funktion einer
solchen Marktveranstaltung. Die Funktion ergibt sich aus den Zielen der Messebeteili
gung. Diese unterscheidet sich natürlich von Aussteller zu Besucher.
Für Aussteller Für Besucher
-> Verkauf -> Informations- und Kommunikationsbedarf
-> Kontaktziele -> Beschaffungswünsche
-> Werbeziele -> Kaufinteresse
-> Präsentationsziele
Daraus ergeben sich drei Messeentscheidungsbereiche.
Definition der Auswahl der Planung, Durchführung,
Markt- und Messeziele Messeveranstaltung Vor-/Nachbereitung
Zielgruppendefinition Orientierung Standbau
Branche Reichweite Personal
Zieldefinierung Turnus Produkte
Standort Kommunikation
Finanzen
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Prinzipiell empfiehlt sich eine Teilnahme an einer Messer immer bei
-> Vertrieb von Neuheiten und Trendprodukten
-> erklärungsbedürftigen Produkten
-> Ex-/ Import-Produkten
Auch wenn es nun schon mehrmals erwähnt wurde: es gilt vorher immer die Thematik (bei mehreren Veranstaltungen auswählen welche am ehesten zur Erreichung der Ziele beiträgt) einer Messe, den Termin
(harmonisiert dieser mit eigenem Order-/Absatzrhythmus) und die Zielgruppe zu prüfen.
Zur Hilfe gibt es natürlich qualitative und quantitative Auswahlkriterien. Gerade bei großen Messen gibt
es hilfreiche statistische Erhebungen über Besucherzahlen, Kosten, Aussteller, Flächen etc. (quantitativ),
aber auch über die Besucherzugehörigkeit nach Branche, Wirtschaftsstufen, Stellung im Betrieb, Aufenthaltsdauer etc. (qualitativ).
Schritte der Messeplanung:
1. Kalkulation
-> am Anfang liegt die Festlegung des Budgets
2. Koordination
-> Zeitplanung der Messebeteiligung
(so früh und detailliert wie möglich und kontinuierliche Verfeinerung)
3. Planung, Durchführung, Organisation
-> Standkonzept, Gestaltung (Design/Deko), Standbau (System/Eigen/Messebau), Stand
personal (Eigen/Hostessen) Organisation während der Messe, Besucherwerbung,
Standabbauphase
4. Nacharbeit
-> Erfolgskontrolle, Kontakte sortieren/pflegen, etc.
Kostenplanungspunkte einer Messe:
1. Standkosten: Gestaltung/Herstellung, Standbau, Miete, Standbetrieb (Inkl. Nebenkosten)
2. Aktivitäten auf dem Stand: Aktionen, Event
3. firmeneigene Werbemaßnahmen: vorher und nachher
4. PR: Kommunikation mit Journalisten, Presselounge, Storytelling, Testimonials
5. Transporte: Exponate, Versicherung
6. Fremdpersonal: Dolmetscher, Hostessen, Bewachung, Reinigung, spezielles Personal für
Präsentationen
7. Bewirtungskosten
8. Aufenthalts-/Reisekosten: eigenes und Fremdpersonal + Versicherungen
9. Sonstige Kosten: Ausweise, Parkscheine, Besucherkarten
10. RESERVE: mindestens 10% einrechnen - man hat immer irgendetwas vergessen
Messen können auf verschiedenen ebenden der Verkaufsförderung realisiert werden. Es gibt reine Herstellermessen, heißt sie richtet sich an die Distributionsorgane des Unternehmens, aber auch Händlermessen, welche sich durchaus auch an den Endverbraucher richtet. Auch Solistenvereinigung sind
möglich, wie z. B. Die Frankfurter Buchmesse. Die ersten 1-2 Tage sind ausschließlich für. Fachbesucher
geöffnet, danach erst für Endverbraucher.
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Wissensvertiefung:
Welche unternehmerischen Ziele können Gründe für eine Messebeteiligung sein?
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Bei welchen Produkten empfiehlt sich eine Messeteilnahme?
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Welche Kosten entstehen bei einer Messeplanung?
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Was muss man beachten, damit eine Messeteilnahme gelingt?
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4.3 Aktionstraining
Bei allen noch so kreativen Marketingkampagnen und technischen Innovationen, ist es doch der Mensch,
der sie umsetzt bzw. anwendet. Der Faktor Mensch ist eigentlich bei allen Maßnahmen und maschinellen
Rationalisierungs-Möglichkeiten nicht nur das letzte Glied in der Kette - ob nun als Planer oder als Kunde
- sondern auch immer bedeutender.
Bei jeder Umsetzung, sei es der persönliche Verkauf oder am Telefon, ist der Mensch die entscheidende
Rolle. Zur Optimierung werden Trainings eingesetzt. Hierbei wird nicht mehr nur von Verkaufsschulungen
und Produkttrainings gesprochen. Die Fachkompetenz ist nur ein Teil der umfangreichen Optimierung.
Soziale Kompetenzen, kommunikative Fähigkeiten und auch die Kreativität sind heute wesentlich größere
Anforderungen.
Kontinuierliches Training steigert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Motivation des Mitarbeiters/
Verkäufers. Der Verkäufer wird argumentationssicherer. Generell umfassen die Trainingsmassnahmen die
Grundausbildung und die Weiterbildung. Der Teil der Weiterbildung wird unterschieden in kontinuierliche
Maßnahmen und in temporäre Maßnahmen, die sich auf geplante Marktbearbeitungsaktivitäten (Angebotserweiterungen, Veränderungen, Neueinführungen) beziehen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten der Kategorisierung der Trainings. Zwei „Trainingsprogramme“ sollen Ihnen
hier aufgezeigt werden.
1.)
Managementtraining
Verkaufstraining
Spezialtraining
IT/
Rechnungswesen
Führungsseminare
Fachkompetenz
VK/Produktschulungen
persönliche
Kompetenz
Auftreten, VK-Mittel
soziale
Kompetenz
Kreativität, Umgang
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2.)
Persönlichkeitsbezogenes Training: Rhetorik, Dialektik, Kreativität, Auftreten, Erscheinungsbild,
Präsentationstechniken etc.
Kompetenzbezogenes Training: Marktmechanismen, Marktanalysen, Warenkunde, Produktwissen,
Sortimentsgestaltung, Konkurrenzbeobachtung, gesamtwirtschaftliches Verständnis, Unternehmenspolitik etc.
Organisatorisches Training: Tourenplanung, Warenfluss, Logistik, Berichtswesen, Nutzung von
Kommunikations- und Informationstechnologie.
Diese Inhalte werden mittels interner oder externer Trainer in verschiedenen Methoden vermittelt.
Training on the Job
In der Regel erfolgt diese Phase nach unmittelbaren Start der Tätigkeit in einem Unternehmen.
Hier wird im „learning-by-doing“ und durch Unterstützung erfahrener Mitarbeiter ausgebildet. Der
Unterschied zum „learning-by-accident“ ist, dass dieses Trainingsprogramm vorbereitet und
strukturiert abläuft und mit allen Abteilungen abgestimmt ist.
Seminar/Workshop
Hier werden Einzelheiten in Gruppen vermittelt. Normalerweise werden Seminare abseits der all
täglich Arbeitsatmosphäre in Tageszeiten o. ä. abgehalten. Dadurch bieten sie den Vorteil einer
hohen Intensität.
Training-Sessions bei Außendiensttagungen
Kostengründe sind hier vorrangig. Bei Außendiensttagungen sind ohnehin alle relevanten Mit
arbeiter anwesend. So können im Rahmen der Tagungen aufkommende Einzelthemen gezielt
angegangen werden.
Online-Training/e-learning
Dies ist heutzutage eine sehr verbreitete Möglichkeit in Unternehmen Mitarbeiter in vereinzelten
Themen zu schulen via Inter- oder Intranet. Die Mitarbeiter arbeiten hier Informationsmaterialien
durch, die durch didaktische Aufbereitung und Kontrollmechanismen einen kontrollierten
Lernerfolg erzielen.
Ein langfristiger Erfolg aller Trainingsmassnahmen stellt sich nur durch konsequente Verfolgung und
ganzheitlicher Trainingskonzeption ein. Diese gliedert sich sowohl in branchenspezifische und übergeordnete Trainingsziele als auch die Formulierung von Zielen und die Festlegung der Kontrolle.
Generell ist Training auch immer eine Investition in die Zukunft. Dazu gehört auch das Thema Mitarbeiterbewertung. Sogenannte „Performance Dialog“. Dies sind Entwicklungsprofile für die jeweiligen Verkaufsmitarbeiter. Daraus geht hervor, wo Defizite liegen, wie der Mitarbeiter gefördert werden kann und ob er
seine Ziele erreicht hat.
Allerdings sollte das Instrument „Training“ nicht missbraucht werden. So motivierend eine gute Schulung
auch sein kann, so demotivierend ist sie, wenn das Tagesgeschäft nicht mit Leistungszuwächsen und
individueller Effizienz verbunden ist.
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Wissensvertiefung:
Welche Kompetenzen können geschult werden?
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Welche Schulungsmöglichkeiten gibt es?
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Wer kann im Rahmen der VKF Empfänger von Trainings sein?
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4.4 Aktionen
Aktionen der Verkaufsförderung sind gerade für die ersten beiden Ebenen eine Methode dem Verkauf eines Produktes kurzfristig Impulse zu verleihen. Diese Aktivitäten machen den Kunden schnell auf Produkte aufmerksam und unterstreichen die Vorteile eines Produktes.
Solche Aktionen können sein:
-> Preis
-> Gewinnspiele
-> Punkte
-> Coupon
-> Kundenkarten
4.4.1 Preis
Früher eine bekannte bekannte TV Game Show, so ist der heiße Preis eines der wesentlichsten Aktionsinstrumente innerhalb der Verkaufsförderung. Neben den typischen Discountern (Aldi, Lidl,
etc.) gibt es mittlerweile eine hohe Entwicklung der preislich attraktiven Handelsmarken (offe
rierter Preisvorteil und keine großen Qualitätsunterschiede). Wir als Verbraucherschaft unterscheiden uns in Schnäppchenjäger und in sogenannte „smart shopper“. Der Unterschied liegt
darin, dass Schnäppchenjäger ausschließlich auf den Preisvorteil und den damit verbundene
Qualitätsverlust bedacht sind. Wohingegen der smart shopper ein hybrides kaufverhalten an den
Tag legt und ein Erlebnis darin sieht, Qualität zu einem günstigen Preis zu erwerben.
Hersteller erhoffen sich von Preisaktionen ein schnelles Umsatzwachstum sowie steigende
Marktanteile und Kundenbindung. Die mit dem Wegfall des Rabattgesetzes steigenden Preisnachlass-Systeme erfahren einen regelrechten Boom. Allerdings ist und bleibt es ein sehr waghalsiges Unterfangen sich in der Marktpositionierung auf Preisspiele einzulassen.
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Irgendwann ist das Ende der Preisfahnenstange erreicht und in der vorherrschenden „Billig-Manier“ bleibt es abzuwarten, ob der Kunde Faktoren wie Qualität, Sicherung der Qualität und Zufriedenheit mit der Produktleistung und das Vertrauen in ein Unternehmen honoriert.
Dennoch gibt es beim Einsatz von Rabatten etc. unterschiedliche Formen der Preisdifferenzierungen.
- Räumliche Preisdifferenzierung
ist die Differenzierung nach Region. Hier werden Nachfrageschwankungen aktiv in die Preisgestaltung einbezogen. Z. B. Beim Benzinpreis. Je nach Lage der Tankstelle
(Autobahn, Stadtgebiet, Land) und Unternehmen variiert der Preis.
- Zeitliche Preisdifferenzierung
hier werden temporäre Nachfrageschwankungen vorweggegriffen. Das heißt, das tages
zeitabhängige, saisonale oder gesamtwirtschaftliche Schwankungen ausgeglichen wer
den. Z. B. In der Tourismusbranche, Happy Hour, Last-Minute etc. Gerade der Last-Minute Bereich bietet sicherlich die innovativste Entwicklung der Preisdifferenzierung.
- Differenzierung nach Kundenmerkmalen
hier wird nach bestimmten Kriterien und Kundengruppen differenziert. Dies können sein Familienpreise, treue oder langjährige Kunden, Schüler/Studenten, Berufsgruppen etc. Im
Bereich der Differenzierung nach Merkmalen gibt es sicher das größte Aktionsfeld. Ob mit der Ausgabe von Kundenkarten, Rabatt-Coupons, bestimmte Produkte, die nur mit der
Zugehörigkeit bestimmter Vergünstigungen erhältlich sind (aral, rewe, Deutschland-
Card).
- Preisbezogene Services
meint hauptsächlich Finanzierungen diverser Produkte. Wie z. B. „Jetzt kaufen, aber erst
in sechs Monaten bezahlen“. Bei Preisaktionen ist immer zu beachten, dass grundsätzlich die Gefahr des Imageverlustes besteht. Auch kann der Verbraucher ggf. sein Bewusstsein ändern und das Produkt generell als niedrig bepreist einschätzen, wenn Aktionen zu lange laufen. Verkaufsförderung mit und um den Preis ist immer ein Eingriff in die übergeordne-
te Marketingstrategie. Daher sollte sie nur sehr selektiv und kritisch eingesetzt werden.
Wissensvertiefung:
Was verstehen Sie unter einem smart shopper?
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Was ist das Ziel von Preisaktionen?
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Welche Preisdifferenzierungen kennen Sie?
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4.4.2 Gewinnspiele
Wir Menschen lieben es zu spielen. Gerade dann wenn wir dabei auch noch etwas gewinnen können. Gewinnspiele sorgen dafür, dass potentielle Kunden sich spielerisch, intensiv oder auch ganz
beiläufig mit einem Produkt auseinander zu setzen. Der psychologische Instinkt, den Preisausschreiben bei uns Menschen anspricht, sorgt dafür, dass Menschen aus allen Bevölkerungs-
schichten zur Teilnahme bewegt werden.
Ein Preisausschreiben hat i. d. R. folgende Zielsetzungen:
- Beschäftigung mit dem Produkt/Dienstleistung
- Unterstützung einer Einführung oder einem Relaunch
- Unterstützung bei der Durchführung einer neuen Positionierung
- Erhöhung der Aktualität der Marke
- Ausweitung der Zielgruppe
- Produkt-Samplings
- Datensammlung
Gewinnspiele haben jedoch einen hohen Streuverlust. Der geringe Aufwand zur Teilnahme sorgt
dafür, dass viele der Teilnehmer nicht zur eigentlichen Zielgruppe gehören und damit die Gewinne
im worst case an Personen gehen, die keinerlei Bezug zur Marke haben. Dies macht eine Erfolgskontrolle sehr verwässert, da sie sich dann rein auf das messen der Rückläuferquote beschränkt.
Auch sollten neben genau definierter Kernzielgruppe, die Attraktivität der Gewinne und die Mittel und Medien zur Verbreitung genau überlegt sein. Dafür gibt es unterschiedliche Formen von Gewinnspielen, wie z. B. Als Wettbewerb (Literatur, Mal, Foto etc.) Rechtlich muss darauf geachtet werden, dass mit dem Gewinnspiel keine Kaufverpflichtung einhergeht.
Wissensvertiefung:
Was können die Zielsetzungen eines Gewinnspiels sein?
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Worauf ist bei Gewinnspielen zu achten?
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4.4.3 Punkte
Punkte wecken unsere Sammelleidenschaft. Sammelaktionen haben den entscheidenden Vorteil,
dass sie, entgegen Gewinnspielen, an das Produkt bzw. den Kaufakt gebunden sind.
Die Zielsetzungen bei Sammelaktionen sind folgende:
- Bindung der Zielgruppe an das Produkt
- Initiierung von Mehrfachkäufen
- Ausweitung der Zielgruppe
- Erhöhung der Kundenfrequenz am PoS
- Mund-zu-Mund-Werbung
Grundsätzlich entscheidet man bei Sammelaktionen in zwei Kategorien. Zum einen die Sammelaktion
mit ideellen Items und zum anderen das Sammeln von Punkten.
Ideelle Items sind Sammelobjekte von geringem Wert, die erst durch das Interesse und dem Ziel, die komplette Sammlung zu haben, einen Wert bekommen. Ein Beispiel dafür sind Sammelkarten, wie
Panini oder Stickeralben. Die zu sammelnden Aufkleber bekommt man nur in ausgewählten Märkten, welches zur entsprechenden Bindung der Kunden führt.
Ein anderes bekanntes Beispiel hat die Marke Ferrero nahezu vollkommen optimiert - das Überraschungsei. Aber auch andere Marken, wie z. B. Hanuta mit Aufkleber-Bildchen von bestimmten Serien,
haben die Verkaufsförderung in ihr Markenkonzept fest eingebaut. Punkte oder auch Ziel- oder Prämiensysteme dienen dazu, der Zielgruppe ein System anzubieten, in dem sie in einem überschaubaren
Zeitraum ein bestimmtes, möglichst attraktives Ziel erreichen kann. Bekannte Beispiele sind hier miles&more und Payback etc.
Sammelaktionen sind immer von ihrem erfolg abhängig. Sie sind von einer einfachen Systematik, die in
der Regel ohne jede Erklärung verstanden wird. Jedoch brauchen Sammelaktionen einen relativ großen Vorlauf in der Planung und sind aufgrund nicht einzuschätzender Faktoren, wie z. B. Resonanz, auch
risikobehaftet.
Wissensvertiefung:
Welchen Vorteil haben Punkte gegenüber Gewinnspielen?
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Welche Zielsetzungen haben Sammelaktionen?
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Was verstehen Sie unter ideellen Items?
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4.4.4 Coupon
Der Erfinder von Coca-Cola, John Pemperton, soll auch nach einer schönen Geschichte der Erfinder von
Couponing gewesen sein. Sein damals neues Produkt verkaufte sich recht mäßig. Das veranlasste ihn dazu, kleine Handzettelchen zu verteilen, mit welchen er seinen Kunden versprach, das Produkt billiger zu
bekommen, wenn sie denn den Zettel mitbringen. Diese Geschichte ist gut hundert Jahre alt und glaubt man ihr, dann war Couponing entscheidend dafür verantwortlich aus Coca-Cola eine globale Marke gemacht zu haben.
In der Tat ist es so, dass in den USA Coupons schon sehr lange erfolgreich von Unternehmen genutzt und
Kunden angenommen werden. Bereits 1975 wurde die 35 Mrd. Marke geknackt, die an Coupons
verteilt wurden.
In Deutschland hat durch gesetzliche Regelungen das Couponing erst 2001 Einzug gehalten. Bereits
2003 soll eine Menge von 10 Mrd. distributierter Coupons angenommen worden sein. Dabei überzeugen Coupons von ihrem schnellen und direkten Nutzen. Sie basieren darauf, einfach zu sein. Der Kunde
muss ihn nur ausschneiden oder ausdrucken, ihn vorlegen und schon bekommt er bares Geld, Rabatte
oder Ähnliches. Man braucht dazu weder Kundenkarten, noch die Angehörigkeit an einem Bonussystem. Was dem Coupon ein wahres K.o. Kriterium verschafft.
Auch für das Couponing gibt es unterschiedliche Formen:
free standing inserts
mehrseitige Beilagen in Zeitungen mit Coupons verschiedener Anbieter
„unechtes“ Couponing
die Coupons werden nicht direkt vom Hersteller, sondern von einem Handelsunternehmen verteilt. Der Vorteil ist, dass das Handelsunternehmen nicht nur die Kosten für die Abwick
lung trägt, sondern das gesamte Couponing auch selbst gestalten kann.
Cent-of-Coupon
Gutschein für einen Preisnachlass
Cross-Coupon
beim Kauf eines bestimmten Produktes erhält der Kunde einen Gutschein für einen Preis
nachlass bei einem anderen Produkt
100-Prozent-Coupon
Gutschein für kostenloses Produkmuster
personalisiertes Coupon
als Kundenbindungsinstrument. Basis ist hier ein Vorgehen über eine Kundendatenbank, Bsp. Direkt-Mailing
Bei der Verteilung von Coupons gibt es grundsätzlich zwei Abwicklungssysteme.
1. vollelektronische Abwicklung
hierbei braucht an der Kasse nur der EAN Code eingespannt zu werden. Die Ver
rechnung und das Controlling läuft automatisch. Das für den Endverbraucher
einfache Verfahren, stellt dennoch recht hohe Anforderungen an technische Ausstattung und Organisation.
- scanfähige Kassensysteme
- kompatible Software
- Registrierung der Codes
- etc.
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2. manuell bzw. Teilelektronische Abwicklung
hier erfolgt eine Prüfung durch Kassierer/-in auf Gültigkeit des Coupons und der
Betrag wird direkt vom Kaufpreis abgezogen. Es werden einfach alle Coupons
einer Aktion gesammelt und anschließend zur Datenauswertung an den Hersteller geschickt. Die Abrechnung zwischen Hersteller und Handelsunternehmen erfolgt im Nachgang.
Der Vorteil liegt hier ganz klar darin, dass keine entsprechend technischen
Voraussetzungen beim Handelsunternehmen vorliegen müssen, sodass jedes Handelsunternehmen welches an der Aktion teilnehmen möchte auch teilnehmen kann.
In Deutschland hat man nun seit einigen Jahren erkannt, dass Couponing ein gutes Instrument ist, den Absatz zu beleben. Es kann sowohl strategisch eingesetzt werden, als auch als taktische Waffe im Preiskampf dienen.
Natürlich ist das Couponing nicht gerade risikoarm. Durch eigenmächtiges Vervielfältigen, Fäl
schungen etc. entstehen Schäden in horenden Summen, die auf den Hersteller zurückfallen. Zwar
gibt es keinen perfekten Schutz, aber dennoch Maßnahmen um die Risiken zu minimieren.
Risikominimierung:
- bereits bei der Gestaltung darauf achten, es Fälschern so schwer wie möglich zu
machen
- in beteiligten Handelsunternehmen das Kassenpersonal rechtzeitig über Aktionen in
Kenntnis setzen und ggf. schulen
- die Verfügbarkeit der in die Aktion eingebunden Produkte sicherstellen, um „Goodwill“- Buchungen zu vermeiden
Wie bei allen Marketingmaßnahmen ist es auch beim Couponing äußerst wichtig, Erfahrungen zu
sammeln. Coupons haben in Deutschland lange nicht das Niveau, wie in Amerika. Bisher verbringen nur wenige ihre Sonntage damit, Coupons auszuschneiden und zu sammeln. Bei allen Maßnahmen ist immer die qualitative und quantitativ Zielformulierung das Maß aller Dinge. Wie nimmt der Kunde das Instrument an? Wie reagiert der deutsche Verbraucher, wenn vor ihm an der
Kasse jemand 5 Coupons bereithält, anschließend seine Kundenkarten zückt und dann mit ECKarte bezahlt? Es geht eben nicht nur um die Quote der Einlösung, sondern auch um kommunikative Aspekte, wie die Kundenbindung an ein Produkt oder eine Kaufstätte.
Wissensvertiefung:
Was ist der Vorteil bei einem Couponing?
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Welche Formen des Couponings kennen Sie?
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Welche Abwicklungssysteme beim Couponing kennen Sie? Wie unterscheiden sich diese?
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Welche Risikominimierung kennen Sie?
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4.4.5 Kundenkarten
Mit Kundenkarten findet die Verkaufsförderung ein Instrument, welches strategisch Recht langfristig angelegt ist. Generell sind Kundenkarten als reines Instrument dem CustomerRelationship-Management (CRM) zugeordnet. Dennoch gibt es verkaufsfördernde Aktionen
basierend auf dem System Kundenkarte.
Das Streben nach zufriedenen und treuen Kunden ist durchaus ein wichtiges im Marketing. Daher
lassen sich folgende Zielsetzungen mit dem Prinzip Kundenclub/-karte realisieren:
- Verbesserung der Wettbewerbssituation durch zusätzliche Leistungsdimensionen
- Aufbau eines persönlichen Verhältnisses zum Kunden
- Steigerung der Kundenbindung
- gezielte Verkaufsförderungsmassnahmen
- Neukundengewinnung
- Steigerung des Umsatzes pro Kunde
- selektive Ansprache
- Förderung von Spontankäufen
Ein Kunde ist keine statische, unveränderliche Einheit, sondern er verändert sich stetig in seinen
hardfacts (sozialdemographische Merkmale), softfacts (Bedürfnisse) und activities (Verhalten).
Wenn man nun als Unternehmen optimal auf den Kunden eingehen und binden will, müssen alle
Informationen stetig, zeitnah und detailliert gepflegt werden.
Gezielte Verkausförderungsaktionen auf Basis des Kundenclubs sind abhängig von diesen Daten.
Das sind z. B. entsprechende Zugaben, Preisausschreiben oder auch spezielle Customer-Care
Angebote wie, Support-Hotlines, Kundendienst. Auch gibt es spezifische Bonus- bzw.
Rabattprogramme.
Mitglieder erwarten besondere Leistungen dafür, dass sie sich für einen Kundenclub entschieden
haben, Punkte sammeln und die Produkte kaufen. Diese besonderen Leistungen sollten sich zum
normalen Unternehmensangebot unterscheiden.
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Unterschiedliche Formen von Kundenkarten sind:
1. Kundenkarte mit reiner Ausweisfunktion
Status/VIP
2. Kundenkarte mit Zahlungsfunktion
IKEA-Bezahlkarte - der Kunde bekommt defacto ein Kreditinstrument
3. Kundenkarte mit Bonusfunktion
auf die mit der karte gesammelten Umsätze wird eine Prämie gewährt.
4. Kundenkarte mit Rabattfunktion
Der Kunde erhält beim Einkauf eine sofortige Auszahlung eines Rabatts.
Wann immer er also bei dem Unternehmen einkauft erhält er einen Vorzugspreis.
Wissensvertiefung:
Welche Zielsetzungen werden mit Kundenkarten verfolgt?
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Welche Ziele werden verkaufsfördernd verfolgt?
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Welche unterschiedlichen Formen von Kundenkarten gibt es?
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5. Displays
Displays sind nicht nur Thema der Produktpräsentation, sondern auch klassisch Verkaufshilfenbspw. für
den Außendienst. Letzenendes sind es unserem Verständnis nach alle denkbaren Werbemittel, die den
Abverkauf der Produkte oder Dienstleistungen unterstützen. Bleiben wir vorerst bei dem Punkt Produktpräsentation.
Wie bereits beim Packaging erwähnt, kann der Hersteller bei der Gestaltung der Verpackung dafür sorgen,
dass sie eine verkaufsfördernde Präsenz erreicht. Wo allerdings Produkte platziert werden, ob es Zweitplatzierungen gibt oder zusätzlich in der Kassenzone lässt sich nur in Abstimmung mit dem Handelsunternehmen realisieren.
Dazu gibt es grundsätzliche zwei Platzierungskonzepte im Handel. Zum einen Flächenproduktivität/-rentabilität und zum anderen Kundenfreundlichkeit. Den Faktor Kundenfreundlichkeit einzubeziehen, heißt
auch einen Wandel bei Gewichtungen in den Platzierungskonzepten und Sortimentsgestaltung zu berücksichtigen. Kundenorientierung bedeutet, die übersichtliche Anordnung der Produkte, keine Präsenzlücken
und mit einem nachvollziehbaren Aufbau der Fluss des Kunden unterstützt, damit seine Auswahl leichter
gemacht wird.
Für ein Handelsunternehmen ist der PoS die Visitenkarte. Der Laden ist der sichtbare und auch erkennbare Ausdruck der entsprechenden Positionierung des Unternehmens. Diese Visitenkarte beinhaltet:
- Art und Umfang des Sortiments
- Qualitäts- und Preisaspekte
- Aktionsstrategie
- Ladengestaltung (Shop Fitting)
- Services
Hierbei steht die Ladengestaltung an erster Stelle. Mittlerweile ist man zunehmend dem Trend der
„sanften“ Kundenführung gefolgt. Damit ist gemeint, dass der Kunde unterstützt, aber nicht bevormundet
wird. Das Ziel ist, einen entspannten und effizienten Einkauf zu gewähren ohne langes suchen, aber auch
Impulskäufe auszulösen. Daher sind folgende Aspekte in der Ladengestaltung zeitgemäß:
1. ausreichend breite Gänge mit sparsamen Zweit- oder Angebotsplatzierungen
2. klare Hinweismarkierungen
3. Material- oder Farbwechsel bei wechselnden Abteilungen oder Bereichen
4. Integration von bspw. Ruhezonen, inszenierte Warenwelten etc.
5. helle Beleuchtung des gesamten Geschäftes und differenzierte Beleuchtung nach
Warenbereich
Displays sollten aber dennoch vom Shop Fitting unterschieden werden. Während die Ladengestaltung
überlicherweise fest installiert und erst einmal nicht unternehmens- oder produktbezogen ist, gehören
Displays erkennbar in die Marketing-Linie eines bestimmten Unternehmens. Auch sind sie prinzipiell temporär angelegt. Allerdings gelten Displays nur dann als gut, wenn sie sich in die Ladengestaltung integrieren und diese zwar optisch unterbrechen, aber ebenso unterstützen.
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Generell unterscheiden wir in 3 Display-Arten.
Sichtangebotsdisplay (Werbe-Display)
- setzt die Werbung fort
- präsentiert i. d. R. dreidimensional
Bsp: aufblasbarer Esso-Tiger, Red-Bull-Auto etc.
Griffangebotsdisplay (Verkaufsdisplay)
- soll direkten Kauf auslösen
- findet Einsatz am PoS
Bsp: Quengelware an der Kasse, Tester, Muster etc.
Probierangebotsdisplay (Verkostungsdisplay/Degustation)
- unterstützt durch Sichtangebote
- Käufer kann prüfen, testen, probieren
Bsp: Probierteller, Probierstube, Zeitungsproben etc.
Innerhalb dieser Arten gibt es eine ganze Menge an unterschiedlicher Formen von Displays. Hier eine
Übersicht dazu:
Thekendisplay Regaleinsatz/-stopper
Bodenaufsteller Palettenüberbau
Palettendisplay Dauerdisplay
Stellwand Kassendispenser
Deckenhänger 3-D-Produkt-Dummy
Stanzfigur Bodenaufkleber
Schaufensteraufkleber Stapelplatzierung
Thekenkopfplatzierung HV-(Handverkaufstisch)-Display
In die gesamte Planung eines Displays fällt natürlich auch die Konzeption und Herstellung, damit die
Materialwahl. Eigentlich gibt es relativ einfache Regeln, die die Chance auf tatsächliche Beachtung im PoS
erhöhen:
1. einfache Handhabung/Funktionalität
heißt einfacher, unkomplizierter Auf- und Abbau
2. gesicherte Stabilität
sollte anstoßende volle Einkaufswägen aushalten
3. Umwelt
Einbeziehung der Entsorgung, Mono-Materialverwendung
4. Möglichkeit fertig mit Ware zu bestücken
5. bei Bodenaufstellern: Berücksichtigung eines Sockels
heißt keine Schäden bei der Bodenreinigung
6. bei unterschiedlichen Geschäftstypen: abverkaufsgerechte Größenvariationen
Modularisierung
Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass Displays in der effektiven Produktpräsentation der entscheidende Punkt sind, an dem sich entscheidet, ob der Kunde die Ware wahrnimmt, erlebt, kauft oder nicht kauft.
Daher sollte es ein essentieller Faktor in der Durchsetzung der gesamten Marketingstrategie sein.
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Wissensvertiefung:
Worin unterscheidet sich das shop fitting vom Display?
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Welche Apsekte sind in der Ladengestaltung zeitgemäß?
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Welche Displayarten kennen Sie?
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Was ist bei der Planung eines Displays zu beachten?
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6. Events
Der Begriff Event ist heute recht vielseitig genutzt. Übersetzt bedeutet er Ereignis. Allerdings bedeutet ein
Ereignis nicht immer eine große Veranstaltung. Vielmehr ist sie ein Zwischenspiel, wenn man so will, eine
Erfindung - etwas ungewöhnliches, außer der Reihe. Jedes Ereignis, welches von einem Unternehmen
inszeniert wird, darf sich Event nennen und seines noch so langweilig. Dass heißt, der Begriff beinet sagt
nichts über die Qualität der Veranstaltung aus. Ausschließlich die Gesamtheit der Empfindungen hat eine
Aussagekraft.
In der Regel ist ein Event ein zielgerichtetes, inszeniertes einmaliges Ereignis. Dadurch entsteht eine hohe
Aktivierung und Intensität der Wahrnehmung bei der Zielgruppe. Eine anhaltende Erinnerung ist die Wirkung bei den Teilnehmern. Daher ist ein Event mit folgenden Zielsetzungen verbunden:
- Marken-/Produktinszenierung zur emotionalen Aufladung
- Frequenzerhöhung
- erlebnisorientierte Umsetzung der über die Werbung erzeugten Markenwelt
- punktuelle Unterstützung von Partnern
- Kundenbindung/-findung
Auch indirekte Ziele, wie Image- und Vertrauensbildung, Meinungsbilung, Verhaltensänderung und
positive Einstellung spielen hier eine Rolle. Events, sofern sie ihren Namen verdienen, sind mit einem
hohen organisatorischen und finanziellen Aufwand verbunden. Bevor man sich an die einzelnen Organisations-Phasen eines Events macht, sollten einige Meilensteine festliegen. In dieser Meilenstein-Phase fällt
die Entscheidung zur Durchführung oder zum Abbruch.
Meilensteine:
- Ideenfindung
- Definition
- Entscheidungsvorlagen
- Beschluss, interne Bekanntgabe
- Projektleitung
- Planungsressourcen
- Grobplanung
- Ressourcen festlegen
Ist die Entscheidung zu Durchführung gefallen, fängt die eigentliche Arbeit an. Um eine reibungslosen
Ablauf zu gewährleisten sollte man folgende Planungspunkte berücksichtigen:
Einladung
bereits hier gilt es, Zeichen zu setzen. Thema und Tonalität müssen den Teilnehmern na
hegebracht werden. In der Einladung muss ein entsprechender Anreiz zur Teilnahme ge
boten werden. Ebenso wichtig sind Wegbeschreibungen und alles rund um die Hotelbuchung.
Vorbereitung oder auch Feinplanung
hierzu gehören alle Details, ganz gleich ob unliebsam oder nicht. Dinge wie Ausschilde
rungen, Location, Namensschilder und und und.... Ein permanentes abstimmen und über
wachen aller beteiligten Planungsorgane ist unbedingt notwendig.
Event
selbst am Tag der Kernveranstaltung ist eine stetige Überwachung notwendig. Um nach außen dem Kunden ein unvergessliches Erlebnis zu bereiten gehört im Hintergrund eine ganze menge Feinarbeit und ein funktionierendes Team dazu.
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Nachbereitung
nicht nur der Abbau und die Rückreise sind hier gemeint. Auch Rechnungsabschluss, Aus
wertungen (Datenanalyse), Dokumentationen und - ganz wichtig - die Nachbetreuung der Kunden/Teilnehmer.
Bei der Planung und Umsetzung eines Events muss immer darauf geachtet werden, dass die Persönlichkeit und der Charakter der Veranstaltung zum Unternehmen passt. Wie bei allen Below-the-line-Maßnahmen gilt auch bei der Eventplanung: konzeptlose Schnellschüsse kosten viel Geld und erreichen keinerlei
Synergieeffekte!
Wissensvertiefung:
Was verstehen Sie unter einem Event?
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Nennen Sie die Organisationsphasen eines Events
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Wozu dient ein Event?
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7. Incentives
Unter Incentives versteht man generell Leistungsanreize für Mitarbeiter im Außendienst, freien Handelsvertretern oder auch Innendienstmitarbeitern. Incentives dienen zur Motivation und haben daher immer
einen temporären Charakter. Sie sind sowohl als monetäre (finanzielle) oder nicht monetäre Zuwendungen zu verstehen.
Nicht zu verwechseln oder gleichzusetzen sind Incentives mit Provisionen. Provisionen sind Bestandteil
des normalen Arbeitsvertrages und haben keinen temporären oder motivierenden Charakter. Natürlich
können Provisionen in der Höhe variieren, je nach erbrachter Leistung. Jedoch steht hinter der Erreichung
von Provisionen ein gewisser Druck, gerade dann, wenn die eigentliche Entlohnung auf der Zahlung von
Provisionen beruht - freie Handelsvertreter. Incentives laufen kurzfristig on Top des Verdienstes.
Zu finanziellen Leistungsanreizen zählen Geldprämien wie z. B. Auftrags- oder Umsatzprämien, Prämien
für die Sortimentsbreite, Prämien für den Rausverkauf und sog. Mehrmonatsprämien. Mehrmonatsprämien sind überlicherweise im Investitionsgüterbereich eingesetzt und werden in Individual- oder Poolprämien unterteilt. Indivdualprämien kommen dem einzelnen Verkäufer zugute, während Poolprämien einen
Gruppenarbeit darstellen, da sich sich auf ein ganzes Verkäuferteam beziehen. Poolprämien werden dann
eingesetzt, wenn man sich, zusätzlich zum Leistungszuwachs, eine Förderung des Teamgeistes verspricht.
Unter nicht finanziellen Leistungsanreizen versteht man reine Sachprämien oder Incentive-Reisen.
Aber auch psychologische Anreize fallen unter nicht monetäre Incentives. Dies sind z. B. Mitarbeiter des
Monats, Blumenstrauß oder auch Erwähnung in der Mitarbeiter-/Kundenzeitschrift.
Sämtliche Leistungsanreize unterliegen dem geltenden Steuerrecht. Sie sind Bezüge im Sinne des
Einkommensteuer- und Lohnsteuergesetzes und müssen versteuert werden. Da dies natürlich auch motivationshemmend sind, wird i. d. R. die Steuerschuld vom Veranstalter des Incentives übernommen. Dies
betrifft aber ausschließlich die nicht monetären Incentives. Hier kann der Veranstalter eine Pauschalbesteuerung von 30% beantragen. Dies unterliegt allerdings Faktoren, die mit dem jeweiligen Steuerberater
abgesprochen werden müssen. Die Besteuerung der monetären Incentives erfolgt mit der Gehaltsabrechnung, wodurch die Steuerschuld vom Empfänger getragen wird.
Wissensvertiefung:
Welche Arten von Incentives gibt es?
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Was muss steuerlich bei Incentives beachtet werden?
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Auf welcher Ebene und zu welchem Zweck setzt man Incentives ein?
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