500.000 Höhenmeter für den Nationalpark Berchtesgaden

Nationalparkverwaltung Berchtesgaden
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www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de
Pressemitteilung
21.04.2015
500.000 Höhenmeter für den Nationalpark Berchtesgaden
Christian Scheiter übergibt Amt an Anja Berchtold – DAV-Wegewart für Engagement
geehrt
Die Reiteralm im Nationalpark Berchtesgaden ist sein „Wohnzimmer“: 30 Jahre lang
hat der 67-jährige Christian Scheiter für die Alpenvereinssektion Traunstein die
offiziellen Wege und Steige zwischen Edelweißlahner und Stadelhorn markiert und
beschildert. Rund 500.000 Höhenmeter hat der begeisterte Bergsteiger in dieser Zeit
allein im Nationalpark absolviert – und möchte keinen Einzigen davon missen.
„Man nennt mich auch den „Wegweiser“ von der Reiteralm“, lacht Christian Scheiter,
der die Reiteralm im Nationalpark Berchtesgaden so gut kennt wie kaum ein anderer.
Der gebürtige Traunsteiner, der heute in Stein an der Traun wohnt, hat die
Nationalparkverwaltung viele Jahre lang tatkräftig unterstützt. Ein großes Projekt zum
Abschluss seiner ehrenamtlichen Tätigkeit war die neue Beschilderung der
Hauptwege nach dem Berchtesgadener Wegekonzept. Zwischen 2007 und 2012
wurden rund 500 neue, gelbe Schilder im gesamten Nationalpark aufgestellt und die
Wege neu markiert, auf der Reiteralm waren es rund 100 Schilder. „Christian hat uns
sehr viel Arbeit abgenommen und sich in großem Umfang engagiert“, freut sich
Lorenz Köppl, Wegewart des Nationalparks Berchtesgaden. Denn das Massiv der
Reiteralm birgt große Herausforderungen: „Das Hochplateau ist schwer zu erreichen.
Es gibt keine Forstwege, alles muss zu Fuß gemacht werden“, erläutert Köppl. An
seine Tätigkeiten erinnert sich Christian Scheiter gerne zurück. So sind dem
Naturfreund besonders die Begegnungen mit Gämsen und Steinadlern in Erinnerung
geblieben. Und auch die Urgewalten der Natur hat der „Wegweiser“ einige Male am
eigenen Leibe erfahren: „Vor Jahren hat mich bei Markierungsarbeiten ein gewaltiger
Gewitterschauer überrascht“, erzählt er. Auch über den einen oder anderen
Wanderer hat sich Scheiter amüsieren müssen: „Einmal wurde ich von einem Gast
angesprochen, der sich über die vielen Besucher beklagte. In seinem Tourenführer
habe er gelesen, dass diese Tour ein Geheimtipp sei. In welcher Auflage das Buch
erschienen war, konnte er mir aber nicht sagen“, schmunzelt Scheiter.
Auch als Erfinder hat sich der praktisch veranlagte Traunsteiner verdient gemacht. Er
schlug der Nationalparkverwaltung vor, in Bereichen, wo keine Fundamente für
Schilder gesetzt werden konnten, so genannte Drahtkörbe zu verwenden. „In diese
Körbe stellt man die Schilderständer hinein und anschließend werden die Körbe mit
Steinen befüllt“, erläutert der Wegewart. Und ergänzt: „So können die Schilder dem
Schneedruck und dem Wind nachgeben, ohne kaputt zu gehen. Und die Eingriffe in
die Natur werden minimiert“.
Sein Amt als Wegewart in der DAV-Sektion Traunstein hat Scheiter kürzlich an seine
Nachfolgerin Anja Berchtold weiter gegeben. Doch zur Ruhe setzen kommt für den
agilen Ruheständler nicht in Frage: „Ich werde mein Wissen und meine Erfahrung
gerne weiterhin zur Verfügung stellen, und meine Nachfolgerin nach Möglichkeit
unterstützen“.
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Bildtext (Credit: Nationalpark Berchtesgaden): Wegewart.jpg
Nationalpark-Leiter Dr. Michael Vogel (r.) und Nationalpark-Wegereferent Lorenz
Köppl (l.) überreichten dem ehemaligen ehrenamtlichen Wegewart der DAV Sektion
Traunstein, Christian Scheiter, einen prall gefüllten Rucksack als Anerkennung für
seine 30-jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Nationalpark Berchtesgaden.
Bildtext (Credit: privat): Schilder montieren.jpg
Christian Scheiter in seinem Element: 30 Jahre lang hat der ehrenamtliche Wegewart
der DAV-Sektion Traunstein die Wege und Steige auf der Reiteralm im Nationalpark
Berchtesgaden markiert und beschildert. Zu seinen Erfindungen zählen auch die
Drahtkörbe (unten) als Befestigungsmöglichkeit für Schilder in unwegsamem
Gelände.