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Pressemitteilung
29. April 2015
Johannes Dörflinger: 40 Jahre Tarot
Ursprünglich entdeckt in der Psychologie von C.G. Jung und angeregt von den Bildern der
22 grossen Arkana des Visconti Tarot aus dem 13. Jahrhundert finden die Motive in Bildern
und Skulpturen von Johannes Dörflinger neues Leben. Nach den Zellstrukturen seiner
ersten Tarot-Serie von 1975 entstehen 1988 im Tarot für Oscar Schlemmer
Durchleuchtungen der einzelnen Figuren. 2007 stehen die Symbole zum Durchblick als
Kunstgrenze am Bodensee. 2015 erscheinen Magier und Narr als neue spielende Geister in
Körper und Raum. Weitere Pastelle, Übermalungen und Tarot-Skulpturen sind jetzt in
der Galerie KunstGrenze, Kreuzlinger Strasse 56 in Konstanz zu sehen.
Vernissage: Samstag, 9. Mai 2015, 18.00 Uhr
Während seines mehrjährigen Aufenthalts in New York kam Dörflinger Ende der
Sechziger Jahre mit amerikanischen Künstlern zusammen, die sich von der
Ikonografie der Tarot-Karten angezogen fühlten. Das Thema, besonders die
Sinnbilder der 22 Trumpfkarten, beschäftigten ihn bis zur Gegenwart.
Zunächst setzte Dörflinger das Thema in einem Bilderzyklus um („Tarot 1975“,
Granolithographien), der die Figuren/Trümpfe in einer gepunkteten Maltechnik
nahezu auflöst und ihnen einen traumhaften, fast translunaren Status verleiht.
Jedes dieser Bilder ist eine Entdeckungsreise, sind doch die Figuren und
Figurenpaare in einen Farbenkontext gestellt, der sie nur zögernd freigibt. Streng
hingegen sind die Felderrahmen wie Dreieck, Stern, Quadrat und Kreis, in die die
einzelnen Bilder jeweils gestellt sind.
In dem Tarot von 1988, das Dörflinger Oscar Schlemmer widmet, geben die Bilder den Gesten von Schlemmers „Triadischem Ballett“ verpflichtet - deutlicher den
menschlichen Umriss wieder. Der rote Kreis steht für die Liebe, das blaue Quadrat
für den Intellekt, der schwarze Stern für das Schicksal und die gelbe Pyramide für
Seele und Geist.
Bei den Polaroid-Transformationen im Tarot von 2002 wird der Grund gelegt für die
Skulpturen, wie sie seit 2007 auf der Kunstgrenze zwischen Deutschland und der
Schweiz stehen.
Dörflinger wählt für seine Arbeit die "Große Arkana". In den italienischen Festzügen
wurden sie in drei Gruppen aufgeteilt. Zum „Triumph der Liebe“ gehören die
Abbildungen Herrscherin, Herrscher, Päpstin, Papst, Mäßigkeit, Liebe,
Triumphwagen, Kraft; zum „Triumph des Todes“ Rad des Schicksals, Gehängter,
Tod, Teufel, Blitz oder Haus Gottes; zum "Triumph der Ewigkeit“ Stern, Mond,
Sonne, Engel, Gerechtigkeit und Welt. Narr und Magier stehen außerhalb der drei
Gruppen und erscheinen 2015 als neue spielende Geister in Körper und Raum.
Vernissage: Samstag, 9. Mai 2015, 18.00
KunstGrenze Galerie, Kreuzlinger Strasse 56, Konstanz
Öffnungszeiten: jeweils freitags, 14-18.00 Uhr, samstags, 11-15.00 Uhr
Ausstellung: 9. Mai bis 15. Juli 2015
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Kontakt für weitere Informationen:
Johannes Dörflinger: [email protected], Tel. +49 7531 18870