Orgel der Stadtpfarrkirche St.Andreas in Karlstadt am Main Technische Daten (am Hauptspieltisch auf der Westempore) Elektropneumatische Orgel mit reinem Kegelladensystem. Ausgenommen davon ist das Chamadenwerk. Dieses Werk hat elektrisch angesteuerte Schleifladen und Tonkanzellen. Die Orgel wird, außer dem Chamadenwerk, mit 14 Volt Niederspannung und 80 Ampere über Kabelleitungen und Relaisstationen digital angesteuert. Das Chamadenwerk wird mit 18 Volt Niederspannung betrieben. Der Spieltisch hat IV Manuale (Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk, Fernwerk-Chororgel), ein Pedal ( 2 Pedal-Gruppen: Hauptwerk, Fernwerk) und in Gruppen angebrachte Kippschalter. Die Pedalkoppeln können zusätzlich über Pistonschalter im Pedalbereich bedient werden. Die Schwellerfunktion für das III.Manual (Schwellwerk) wird über einen Schwelltritt im Pedalbereich ausgeführt. Die digitale Anzeige (Stufen 1 – 7 ) dazu ist unterhalb des Notenpults sichtbar. Die Orgel hat 64 klingende Register (Stimmen). 4 Sonderspielwerke: Celesta (Messing-Schellen - Glockenspiel) c° - d‘‘‘ im Schwellwerk (III.Manual). Carillon (Messing-Röhren – Glockenspiel) g – g‘‘ im Fernwerk (IV.Manual). Cymbelstern (8 Töne, Messing-Schellen), verstellbares Tempo, sichtbarer, sich drehender Stern im Hauptturm des Prospekts aus dem Jahr 1683/84. Rossignol (Nachtigallenruf). Die Orgel hat 4.266 klingende Orgelpfeifen. Die längste und größte Orgelpfeife misst 4,80 m. Mit Fuß 5,20 m. Die kleinste Orgelpfeife misst 0,007 m. Mit Fuß 0,015 m. Die Metall-Orgelpfeifen sind aus unterschiedlichen Metallen und Legierungen hergestellt (Zinn, Zink, Kupfer, Blei). Ältestes Register, Praestant 8‘, Zinn, aus dem Jahr 1683/84. Ebenso sind die Holzpfeifen aus verschiedensten Holzarten gebaut (Eiche, Fichte, Kiefer, Birne). 4 Schleudergebläse-Windmaschinen ( 3 x Hauptorgel, 1 x Chororgel). 7 Balganlagen. Winddruck der Orgel (außer Chamadenwerk): 0,88 mm. Chamadenwerk (Motorwind): 0,95 mm. Die Orgel hat eine elektronische Klangbild-Speicheranlage (Setzer) mit 32 x 8 (A – H) X 8 (1 – 8) = 2.048 Speicherplätze nach neuestem technischen Stand (2012). Weiter können in gleicher Anzahl weitere 2 x codierte Speicherfelder (also 4.096) genutzt werden. Die digitale Anzeige (Gruppe 1 – 32, Buchstabe A – H und Zahlenfolge 1 – 8) ist unterhalb des Notenpults sichtbar. - 2– Die Chororgel (IV.Manual – Fernwerk) auf der Süd-Ost-Empore mit ihren insgesamt 12 klingenden Stimmen hat im Chorraum einen eigenen Spieltisch mit 2 Manualen und Pedal. Von dort aus ist nur die Chororgel spielbar. Der Prospekt der Hauptwerk-Orgel auf der Westempore ist aus dem Jahr 1683/84 und wurde von dem Lohrer Orgelbauer Johann-Jobst Schleich gebaut. Sein Geselle, Nicolaus Will, später Begründer der Würzburger-Orgelbautradition, wird in dem Kontrakt zwischen der Stadt Karlstadt und Johann-Jobst Schleich ausdrücklich als Miterbauer genannt. Die original erhaltenen, bemalten, Prospektpfeifen bilden das Register Praestant 8‘ und spielen im Gesamtwerk mit. Das Prospektbild zeigt (Beschreibung nach dem Aschaffenburger Organologen Hermann Fischer in seinem Band „Historische Orgeln in Unterfranken“) allegorisch im bildhauerischgestalteten Bereich einen „Paradiesgarten mit allerlei Früchten in dem die Engel singen“dar. Die mit Teufelsfratzen bemalten Pfeifenmünder (Labien) sollen andeuten (gemäß der Gedankenwelt des auslaufenden 17.Jahrhunderts), dass auch der Teufel das Lob Gottes singen muss. Die beiden sichtbaren Freipfeifenprospekte (in den Chorraum, in das südliche Querhaus schauend) der Chororgel (Fernwerk) auf der Süd-Ost-Empore sind aus den 60er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die ins Querhaus schauenden Prospektpfeifen sind klingend, der in den Chorraum schauende Prospekt ist gänzlich stumm. Die Orgelbaufirma WEISS, Zellingen am Main, jetzt Inhaber Orgelbaumeister Martin Karle, hat ab Mitte der 50er Jahre des vorigen Jahrhunderts, alle Um- und Erweiterungsbauten vorgenommen. Sie betreut bis heute das Instrument. Die Stimmen/Register / Disposition der Orgel (am Hauptspieltisch auf der Westempore) Hauptwerk / I.Manual: Positiv / II.Manual: Schwellwerk / III.Manual: Fernwerk / Chororgel IV.Manual: Bordun 16’ Rohrflöte 8’ Montre 8’ Principal – Minor 8‘ Principal - Major 8’ Singend-Principal 4’ Flute à Cheminée 8’ Rohrflöte 8’ Praestant (aus 1683/84) 8’ Traversflöte 4’ Voix céleste II ab c° 8’ Lieblich Gedackt (doppelt labiert) 8’ Hohlflöte 8‘ Octave 2 ‚ Prestant 4‘ Octave 4‘ Salicional 8‘ Quint 1 1/3‘ Flute à bec 4‘ Querflöte 4’ Octava 4’ Scharff 4-fach 1’ Sesquialtera II 2 2/3’+1 3/5’ Principal 2’ Gemshorn 4’ Krummhorn 8’ Cor de Nuit 2’ Blockflöte 2’ Quinte 2 2/3’ Tremulant –Largo- Octavian 1’ Octävlein 1’ Schwiegel 2’ Plein jeu 5-fach 1 1/3’ Mixtur 4-fach 1 1/3‘ Terz 1 3/5‘‘ Terzcymbel 3-fach ¼‘ Trichterregal 8‘ Sifflöte 1 1/3‘ Dulcian 16‘ Tremulant –Andante- Mixtur 5-fach 1 1/3‘ Hautbois 8‘ Quintcymbel 3-fach ½‘ Trompette 4‘ Trompete 8‘ Tremulant –Presto- Clarine 4‘ - 3- Chamadenwerk: Pedalwerk-Hauptorgel: Pedalwerk-Fernwerk: Sonderspielwerke: Trompeta magna 16‘ Untersatz 32‘ Untersatz 16‘ Glockenspiel c° - d ‚‘‘‘ auf SW / III Trompeta real 8‘ Contrabass 16‘ Stillbass 16‘ (Transm.) Carillon g – g’’, auf FW / IV Bajoncillo 4‘ Subbass 16‘ Octavbass 8‘ Cymbelstern Chamaden auf HW / I Zartbass 16‘ (Transm.) Chamaden auf Pos. / II Holzoctave 8’ Chamaden auf SW / III Gedacktbass 8’ Chamaden auf FW / IV Choralbass 4’ Chamaden auf Pedal Flachflöte 2’ Hintersatz 4-fach 2 2/3’ Bombarde 32’ Posaune 16’ Basstrompete 8’ (Multiplex) Clairon 4’ (Multiplex) Cornett 2’ (Multiplex) Koppeln: II – I Sub II – I III – I Sub III – I IV – I III – II IV – II IV – III I – Pedal II – Pedal III – Pedal IV – Pedal Setzeranlage: Wie auf Seite 2 beschrieben. Rossignol - 4- Der Spieltisch der Chororgel (auf der rechten Seite vorne im Chorgestühl stehend) Hauptwerk / I.Manual: Oberwerk / II. Manual: Pedalwerk: Koppelwerk: Principal – Minor 8‘ Lieblich Gedackt 8‘ (doppelt labiert) Untersatz 16‘ II – I Rohrflöte 8‘ Querflöte 4‘ Stillbass 16‘ (Transm.) I – Pedal Octave 4’ Principal 2’ Octavbass 8’ II – Pedal Blockflöte 2’ Octävlein 1’ Mixtur 4-fach 1 1/3’ Trichterregal 8’ Tremulant – Andante – Speicher: Absteller: Handregister I – Pedal Freie Kombination I Trichterregal 8’ Freie Kombination II Tutti Auslöser Textfassung & Zusammenstellung 15. März 2015: Manfred Goldkuhle, Kantor an St.Andreas, Karlstadt am Main
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