Zur Soziologie des Holocaust - Landeszentrale für politische

Einladung
Stefan Kühl
Ganz normale
Organisationen
Zur Soziologie des Holocaust
Moderation: Peter Reif-Spirek (LZT)
Mittwoch
20. Mai 2015
19.00 Uhr
Erfurt
Erinnerungsort
Topf & Söhne
Sorbenweg 7
Eintritt frei!
Warum waren während der Zeit des Nationalsozialismus so
viele Deutsche bereit, sich an der Vernichtung der europäischen Juden zu beteiligen? Stefan Kühl behauptet: Es war die
Einbindung in Organisationen des NS-Staats, die diese Menschen dazu brachte, sich an Deportationen und Massenerschießungen zu beteiligen – und zwar über eine große Vielfalt von Motiven wie Überzeugung, Zwang, Kameradschaft
oder Geld hinweg. Aus soziologischer Perspektive sind Organisationen der Zentralpunkt, von dem aus die Befunde der
geschichtswissenschaftlichen und sozialpsychologischen
Holocaustforschung interpretiert werden müssen.
Organisationen, die sich auf Foltern und Töten spezialisieren, funktionieren nicht grundsätzlich anders als Organisationen, die Kranke pflegen, für Eiscreme werben, Schüler
unterrichten oder Autos bauen.
Stefan Kühl ist Professor für Soziologie an der Universität Bielefeld. Veröffentlichungen: „Die Internationale der Rassisten.
Aufstieg und Niedergang der internationalen eugenischen
Bewegung im 20. Jahrhundert“ (2014), „Organisationen. Eine
sehr kurze Einführung“ (2011).
Kontakt:
Landeszentrale für politische Bildung Thüringen
Regierungsstraße 73, 99084 Erfurt
Telefon:(0361) 37 92 710
Telefax:(0361) 37 92 702
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