in Kooperation mit dem Seminarbeschreibung zum Seminar: Kommunikation und Führung © Textautor: Johannes Ruppel 1 Seminarbeschreibung: Kommunikation und Führung Die grundlegende Fragestellung dieses Seminars ist: Wie lässt sich unsere Kommunikationspsychologie mit ihren Modellen und Methoden mit den Themen von Führungskräften verbinden? Unsere Erfahrungen in der Seminararbeit mit Führungskräften und unser Trainings- und Führungsverständnis bilden die Grundlagen dieses Seminars. Dabei werden wir die aus früheren Kursen bereits bekannten Modelle (das Kommunikationsquadrat, das Innere Team, das Riemann-Thomann-Modell) auf ihre Praxistauglichkeit im Einsatz in Führungskräfte-Seminaren untersuchen: Was sind dabei die inhaltlichen Schwerpunkte? Wie vermitteln wir sie an die Führungskräfte? Welche praktischen Anwendungsmöglichkeiten gibt es? Und welche Fragen tauchen besonders häufig auf? An den Nachmittagen werden wir jeweils anhand praktischer/persönlicher Fragestellungen der Teilnehmer Methoden vorstellen und erproben, die sich – abgesehen von Fallarbeit mit erlebnisaktivierenden Methoden (dafür gibt es einen eigenen Kurs) – im Einsatz in FührungskräfteSeminaren besonders bewährt haben. Die Seminarinhalte: Unser Führungsverständnis Wer Seminare mit Führungskräften leitet, sollte ein eigenes Verständnis davon haben, was er unter guter Mitarbeiter-Führung versteht, welche Vorstellung von der Führungsrolle er hat, in welcher Haltung gegenüber Führungsthemen er also den Teilnehmern begegnet. Als Anregung, um sich sein eigenes Führungsverständnis zu bilden bzw. es zu reflektieren stellen wir unser Verständnis von Führung vor. Es ist geprägt von vier Aspekten: Führung sollte… - wesens- und identitätsgemäß, - situations- und systemgerecht, - metakommunikatorisch und selbstreflexiv und - wertegeleitet sein. Unser Trainingsverständis Trainingsverstän dis Gerade gegenüber Führungskräften, die es ja selbst gewohnt sind, in der Leiterrolle zu sein und für die es daher manchmal besonders schwer ist, sich in die Teilnehmerrolle zu begeben, ist es wichtig, eine klare Vorstellung davon zu haben, wie ich die Rolle als Trainer verstehe und damit auch die Beziehung zu den Teilnehmern definiere. Eine klare Vermittlung des eigenen Trainingsverständnisses an die Teilnehmer ist eine wichtige Widerstandsund Störungsprophylaxe. Dazu muss man dieses Verständnis erst einmal für sich klar entwickelt haben. Unser Trainingsverständnis: Wir sehen uns in der Rolle des Beraters im beruflichen Handeln, der sowohl bei der Selbstklärung als 2 Seminarbeschreibung: Kommunikation und Führung auch bei der Klärung des systemischen Kontextes behilflich sein kann und Methoden kennt, gewonnene Erkenntnisse erlebbar zu machen. Die Begegnung im Seminar zwischen den Führungskräften und uns als kommunikationspsychologische Berater und Trainer definieren wir als Begegnung zweier Expertenwelten, die im besten Falle sehr bereichernd sein kann, gleichzeitig aber auch die Gefahr eines „Kulturschocks“ in sich birgt.. Darin,, mit dem „Kulturschock“ umzugehen und die Chancen dieser Begegnung zu verwirklichen, liegt die Kunst. Kommunikationspsychologische Modelle im Rahmen von FührungskräfteFührungskräfte-Seminaren Seminaren An den Vormittagen dieses Seminars beschäftigen wir uns damit, wie wir unsere Modelle speziell für Führungskräfte aufbereiten und in deren berufliche Zusammenhänge bringen. • So lassen sich dem Kommunikationsquadrat z.B. vier grundsätzliche Aufgabenfelder der Führung zuordnen. Und – etwas spezieller – kann man mit den vier Schnäbeln und vier Ohren die Aufgaben der Führungskraft im Mitarbeitergespräch sehr anschaulich verdeutlichen. • Das Riemann-Thomann-Modell werden wir auf die Führungsrolle beziehen, indem wir darauf eingehen, wie die Führungskraft es zur eigenen Weiterentwicklung, zur Entwicklung einzelner Mitarbeiter und auch zur Teamentwicklung nutzen kann. • Das Innere Team ist ursprünglich eine Erfindung eigens für Führungskräfte, die es ihnen erleichtern soll, sich mit psychologischen Gegebenheiten auseinanderzusetzen, indem sie sich in ihrer Begriffswelt bewegen. So lässt sich diese Metapher nicht nur für eine „innere Ratsversammlung“ zur Selbstklärung in einer verworrenen Situation verwenden, man kann mit ihr auch grundsätzliche Rollenkonflikte von Führungskräften verdeutlichen und bearbeiten. Bei allen aufgeführten Modellen werden wir ausführlich darauf eingehen, welche Übungen wir mit Führungskräften dazu durchführen und welche Fragen besonders häufig gestellt werden. Alles unter einen Hut? - die Rollenvielfalt einer Führungskraft Aufgabenorientierung Mitarbeiterorientierung rücksichtsloses Profitstreben weltfremdes Sozialgebahren effektive Aufgabenerfüllung 3 Zufriedenheit der Mitarbeiter Seminarbeschreibung: Kommunikation und Führung Methoden zur Bearbeitung von Praxisfragestellungen der Führungskräfte An den Seminarnachmittagen werden wir ausgewählte Methoden vorstellen und erproben, die wir – abgesehen von der Fallarbeit mit erlebnisaktivierenden Methoden – in Führungskräfte-Seminaren einsetzen. • Das Coaching-Karussell ist eine Methode, in der sich die Teilnehmer gegenseitig nach einer genau vorgegebenen Struktur zu ihren Fragestellungen beraten. Es eignet sich besonders gut zur ersten Bearbeitung von Fällen, die nötigenfalls im weiteren Verlauf des Seminars vertieft bearbeitet werden können. Oft fördert aber auch schon diese erste Runde verblüffende Erkenntnisse zu Tage. • Standard-Rollenspiele, in denen typische Fälle des Führungsalltags beschrieben sind und durchgespielt werden, ermöglichen auch ein erlebnisnahes Arbeiten in Gruppen, in denen ein Arbeiten an eigenen Fällen schwierig oder sogar unmöglich ist (z.B. wegen mangelnder Führungserfahrung oder weil die Darlegung eines eigenen Falls zu heikel wäre). Hier hängt es sehr von der Qualität der Fälle und der Durchführung der Rollenspiele ab, ob die Chancen, die in dieser Methode stecken, voll genutzt werden können. • Bei der „Methode Türöffner“ handelt es sich um eine praktische Anwendung des Werte- und Entwicklungsquadrats im beruflichen Zusammenhang von Führungskräften. Es geht hier um die häufig von Führungskräften geforderte Fähigkeit, Mitarbeiter nicht durch eine vernichtende Kritik zu entmutigen, sondern ihnen in einer angemessenen und hilfreichen Art und Weise ihre Entwicklungsrichtung aufzuzeigen. • Das „Act-Storming“ als sehr schnelle, lebendige und lösungsorientierte Methode hilft auf spielerische Art und Weise neue Verhaltensansätze zu finden. Es kommt dem Bedürfnis vieler Führungskräfte nach schnellen Lösungen entgegen, verhindert aber gleichzeitig ein endloses und ermüdendes Diskutieren, indem es zum Ausprobieren auch ungewöhnlicher Verhaltensmöglichkeiten ermuntert. Alle Methoden werden, nachdem die Teilnehmer sie anhand eigener praktischer Fragestellungen ausprobiert haben, auf ihre Chancen und Schwierigkeiten diskutiert. Insgesamt sollen nicht nur unsere Erfahrungen mit Führungskräfte-Seminaren Inhalt des Seminars sein, sondern wir wollen außerdem zu einem regen Erfahrungsaustausch der Teilnehmer anregen. Wir wünschen Ihnen Freude und Erfolg beim Mitmachen! 4
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