Goldgräberstimmung wie im Silicon Valley schaffen - Börsen

Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Börsen-Zeitung Nr. 79
B1
Sparkassen-Finanzgruppe
Sicherungssystem ist Teil des genetischen Codes
Gutes Signal, dass dieser Teil des Selbstverständnisses der Sparkassen-Finanzgruppe auch auf europäischer Ebene etabliert wird
liert. Sie ist bis zum 3. Juli dieses Jahres in nationales Recht umzusetzen.
Um die Bedeutung der bevorstehenden nationalen Regelungen richtig einschätzen zu können, ist ein
kurzer Blick zurück notwendig: Im
Juli 2010 legte die EU-Kommission
einen Entwurf für eine grundlegende Neuregelung vor. Dabei sollte ein einheitliches europäisches Sicherungssystem in AnlehVon
nung an die amerikaniGeorg Fahrenschon
sche FDIC vorbereitet
werden. Die im Entwurf
enthaltene verpflichtende Kreditvergabe zwischen den verschiedenen nationalen Sicherungssystemen war ein
Präsident des DSGV
erster Schritt hin zu dieDeutscher Sparkassensem Ziel. Die Sparkasund Giroverband
sen hätten mit ihren Sicherungssystemen auch
nanzgruppe das in Teilen bereits vor- für Kreditinstitute anderer Sektoren
handene Sicherungssystem moderni- und anderer EU-Länder gehaftet.
sierte und in die heute bekannte Und darüber hinaus hätte es keinerForm überführte. Der entscheidende lei Platz mehr für eine selbst beUnterschied zu den bestehenden Ein- stimmte Institutssicherung gegeben.
lagensicherungssystemen ist, dass Die bewährte Institutssicherung wädie Institutssicherung der Sparkas- re so nicht mehr möglich gewesen.
sen-Finanzgruppe den Entschädigungsfall gar nicht erst eintreten lasBeachtlicher Erfolg
sen will und bereits vorher eingreift.
Gerät ein Institut in SchwierigkeiInsbesondere mit Unterstützung
ten, helfen zunächst die Sparkassen zahlreicher EU-Parlamentarier ist es
der Region, im Ernstfall unterstüt- in langen Verhandlungen gelungen,
zen sich die Institute bundesweit. eine Haftung für fremde Dritte zu
Diese solidarische Unterstützung be- verhindern. Es wurde erreicht, dass
zieht auch die Landesbanken und auch die EU-Kommission den prävenLandesbausparkassen mit ein.
tiven Schutzmechanismus anerkannt und ihn gleichberechtigt neben die Einlagensicherung gestellt
Im Bestand geschützt
hat. Die Institutssicherung der SparDer Vorteil dieses präventiven Sys- kassen-Finanzgruppe ist damit fest
tems besteht darin, dass nicht nur in die europäische Finanzarchitektur
die Einlagen der Kunden geschützt integriert. Das ist ein großer Erfolg.
werden, sondern bei Problemen die Auch weil es anderen Gruppen in
gesamte Geschäftsbeziehung beste- Europa ebenfalls die Möglichkeit
hen bleibt, da das Institut in seinem gibt, präventive Schutzsysteme einzuführen.
Die Umsetzung der Einlagensicherungsrichtlinie setzt nun aber für die
Sparkassen-Finanzgruppe wie für
„Die EU-Kommission
den genossenschaftlichen Verbund
hat damit die Bedeuzwingend voraus, dass zunächst einmal sämtliche Anforderungen an ein
tung dezentral orgagesetzliches Einlagensicherungssysnisierter und regional
tem erfüllt werden – dies ungeachtet
der Tatsache, dass die Institutssicheausgerichteter Kreditrung den Einlagenentschädigungsinstitutsgruppen für
fall ja gerade ausschließt. In dem
die Stabilität der euroneuen Bundesgesetz sollen für die
Einlagensicherung folgende Regelunpäischen Finanzgen vorgeschrieben werden:
märkte ausdrücklich
䡲 ein Rechtsanspruch auf Entschädigung von 100 000 Euro pro Einleanerkannt.“
ger und Institut – bisher kennen
wir dies in unserem eigenen Sicherungssystem nicht,
Bestand geschützt ist. Nach nun- 䡲 Ansprüche für Privathaushalte
und
Nichtfinanzunternehmen,
mehr fast 40 Jahren lässt sich festnicht jedoch für öffentliche Hausstellen: Die Institutssicherung hat
halte sowie Finanzinstitute und
sich bewährt, sie ist längst Teil des
Investmentfonds aller Art,
genetischen Codes der SparkassenFinanzgruppe. Umso wichtiger war 䡲 Erfüllung von Einlegeransprüchen im Entschädigungsfall inneres, diesen Teil unseres Selbstverhalb von sieben Arbeitstagen,
ständnisses auch auf europäischer
Ebene zu etablieren. Bereits im ver- 䡲 Zielausstattung im Sicherungsfonds
von 0,8% der gedeckten Einlagen
gangenen Jahr wurde in Brüssel die
bis spätestens 3. Juli 2024 und
Einlagensicherungsrichtlinie novelBörsen-Zeitung, 25.4.2015
Das Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe ist wesentlicher
Teil des Geschäftsmodells der Gruppe. Es waren nicht zuletzt die Ereignisse um die Insolvenz der HerstattBank 1974, die nur ein Jahr später
dazu führten, dass die Sparkassen-Fi-
䡲 Aufbringung der nötigen Mittel
mit maximal 30 % in unwiderruflichen Zahlungszusagen, der Rest
in Barmitteln. Wie dies erfolgen
soll, insbesondere ob es bilanzwirksam sein wird, ist noch umstritten. Hier wird die European
Banking Authority (EBA) noch einheitliche Regelungen vornehmen.
Wird darüber hinaus Institutssicherung betrieben, so muss sie zwingend auch besonderen Ansprüchen
genügen. Notwendig sind:
䡲 ein eigenes Risikomonitoring und
entsprechende Eingriffsrechte des
Sicherungssystems bei Fehlentwicklungen von Instituten,
䡲 ein Bodensatz von 25 % der Zielausstattung als stetige Reserve für
die Entschädigung von Einlegern
und
䡲 die Erfüllung aller Anforderungen
an Einlagensicherungssysteme.
Schwächen beseitigen
Im Institutssicherungssystem der
Sparkassen-Finanzgruppe müssen eine Reihe von technischen Veränderungen vorgenommen werden, um
die notwendige Anerkennung zu erhalten. Dabei ist es von Vorteil, dass
das heutige Sicherungssystem bereits als qualifizierte Institutssiche-
rung im Sinne der Capital Requirements Regulation (CRR) anerkannt
ist. Es geht nun um die Anerkennung
auch als Einlagensicherungssystem,
um ein einheitliches, in sich stimmiges Sicherungssystem zu erhalten.
Dazu müssen die rechtlich notwendigen Änderungen vorgenommen werden. Die nötige Überarbeitung gibt
die Chance, Erfahrungen mit früheren Stützungsfällen zu beachten und
erkannte Schwächen zu beseitigen.
Mehr Eingriffskompetenzen
Das Risikomonitoring wird ausgebaut, insbesondere bei den Landesbanken. Die Eingriffskompetenzen
der Sicherungseinrichtungen werden gestärkt – gerade im Bereich der
sogenannten Early Intervention. Es
wird mehr Transparenz über die jeweilige Risikolage sichergestellt. Somit wird auch das Risiko aus der Institutssicherung für Landesbanken
nachhaltig begrenzt. Und schließlich
soll für die Zukunft sichergestellt
werden, dass ein etwaiges Fehlverhalten einzelner Mitglieder zulasten
aller anderen adäquat sanktioniert
werden kann. Als Ultima Ratio wird
die Option zu einem Ausschluss von
Instituten bzw. die geordnete Abwicklung einbezogen.
Bei all dem bleiben das Zusammenspiel aus regionaler Verantwortung und gegebenenfalls überregionalem Überlauf und damit die Einheit aus Haftung einerseits und Vermögen und Verantwortung anderer-
„Insbesondere mit
Unterstützung zahlreicher EU-Parlamentarier ist es in langen
Verhandlungen gelungen, eine Haftung
für fremde Dritte
zu verhindern.“
seits uneingeschränkt gewährleistet.
Lediglich für die zusätzliche Einlagensicherungsfunktion ist in Zukunft eine einzige, klar definierte
Rechtsperson als Ansprechpartner
und Verantwortlicher erforderlich.
Es kann nicht überraschen, dass
bei den internen Beratungen über
die Weiterentwicklung des Sicherungssystems die Frage der künfti-
gen Beitragsbemessung zwischen
Sparkassen und Landesbanken besonders intensiv diskutiert wird. Die
Landesbanken argumentieren, dass
der Maßstab für die Bemessung der
Beiträge die Einlagenhöhe sein muss
– Landesbanken haben geringe Einlagen. Die Sparkassen weisen darauf
hin, dass die Risiken auf der Aktivseite entscheidend für die Sicherheit
von Einlagen sind – da werden deutlich mehr Risiken bei Landesbanken
gesehen. Zwischen diesen Maximalpositionen ist die Sparkassen-Finanzgruppe auf einem guten Weg zu einer Verständigung.
Präventive Schutzfunktion
Mit der Anerkennung der Institutssicherung kommt erstmals auf europäischer Ebene ein präventiver
Schutzmechanismus für Kundeneinlagen, der schon vor der Insolvenz
eines Institutes greift, zur Anwendung. Die EU-Kommission hat damit
die Bedeutung dezentral organisierter und regional ausgerichteter Kreditinstitutsgruppen für die Stabilität
der europäischen Finanzmärkte ausdrücklich anerkannt. Das ist ein
gutes Signal für die Kunden dieser
Institutsgruppen und damit für ganz
Europa.
Boutique statt Basar:
Exklusive Investmentfonds vom Experten.
AUS DEM INHALT
Sicherungssystem ist Teil
des genetischen Codes
Von Georg Fahrenschon
Weniger Statik und
mehr Dynamik ist das Gebot
der Stunde
Von Thorben Lüthge
B5
DSV-Gruppe übernimmt
neue Aufgaben
Von Prof. Michael Ilg
B5
Aktuellen Bedürfnissen
mit Innovationen begegnen
Von Thomas Pfaff
B6
Neue Dimension
in der operativen
Vertriebssteuerung
Von Edmund Schaefer
B7
Leasing gewinnt im
Finanzierungsmix an Bedeutung
Von Kai Ostermann
B4
Wandel aktiv gestalten,
bevor es andere tun
Von Dr. Oliver Mihm
B7
Kampf um Talente ist in der
Realität angekommen
Von Prof. Dr. Bernd Heitzer
und Andreas Brunold
Kommunale
Schuldscheindarlehen
als neue Assetklasse
Von Dr. Bernd Nolte
B8
Refinanzierung in einem
verzerrten Marktumfeld
Von Gero Bergmann
Ist Bankenvielfalt in Europa
noch gewünscht?
Von Dr. Tim Nesemann
B1
B2
B2
Sparkassen und Helaba
profitieren von Partnerschaft
Von Hans-Dieter Brenner
B3
Boom beim Mobile Banking
überrascht nicht
Von Marco Schöning
B3
B4
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B 2 Börsen-Zeitung Nr. 79
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Refinanzierung in einem verzerrten Marktumfeld
Aktuelle Lage ist für Emittenten bestenfalls neutral, betrifft doch das niedrige Zinsniveau die Aktivseite der Bilanz genauso wie die Passivseite
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Am 9. März 2015 hat die Europäische Zentralbank (EZB) ihr Ankaufprogramm für Staatsanleihen (Public Sector Purchase Programme;
PSPP) aufgenommen mit dem Ziel,
bis zum September 2016 monatlich
Anleihen aus der Eurozone im Wert
von 60 Mrd. Euro aufzukaufen. Neben Staatsanleihen zählen hierunter
auch Covered Bonds und Asset Backed Securities (ABS) sowie Emissionen von Förderbanken und Agencies. Der Ankauf von Staatsanleihen
stellt unter den bislang infolge zunächst der Finanz- und später der
Staatsschuldenkrise vorgenommenen unkonventionellen Maßnahmen
ein Novum der EZB dar.
Das beständige Absenken der Leitzinsen von 4,25 % im Jahr 2008 auf
den aktuell gültigen Satz von 0,05 %
hatte lange Zeit nur in den wirtschaftlich starken Ländern Kerneuropas dazu geführt, dass die Staatsanleiherenditen immer neue Tiefststände erreichten. Erst nach der Ankündigung des OMT-Programms (Outright Monetary Transactions), das
der EZB erlaubt, Staatsanleihen kriselnder Euro-Staaten aufzukaufen,
kam es zu einer Reduzierung des
Renditespreads zwischen den Anleihen Kern- und Südeuropas.
Immer neue Tiefststände
Mit den in der Folge eingesetzten
Instrumenten wie fortgeführten Zinssenkungen, der Durchführung sogenannter gezielter langfristiger
Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO),
dem dritten Ankaufprogramm für
Covered Bonds und zuletzt dem
PSPP erreichte die EZB, dass der Renditeabstand sowohl zwischen den
Anleihen aus den einzelnen Ländern
wie auch zwischen den unterschiedlichen Assetklassen immer weiter
abnahm und das allgemeine Zinsniveau von einem historischen Tiefststand zum nächsten eilt. Dieses
Marktumfeld ist verzerrt, weil die
Preise nicht mehr nur durch Angebot und Nachfrage bestimmt, sondern durch das Agieren einer Institution und die Wirkungsmechanismen
neuer Regulierungen – zu nennen ist
hier etwa die Liquidity Coverage
Ratio (LCR) – beeinflusst werden.
mit 1,25 % verzinsen – und das, obwohl deren Laufzeit doppelt so lang
ist. Diese Zahlen einzeln betrachtet,
könnte man meinen, dass die augenblickliche Situation für Emittenten
überaus positiv ist. Sie ist jedoch bestenfalls neutral, da das niedrige Zinsniveau die Aktivseite
der Bilanz genauso betrifft wie die Passivseite.
Von
Der deutsche gewerbGero Bergmann
liche Immobilienmarkt
bietet den Investoren einen deutlichen RenditePick-up zu den meisten
Kapitalmarktsegmenten. Dementsprechend
wird derzeit jedes Jahr
das TransaktionsvoluVorstandsmitglied
men des Vorjahres überder Berlin Hyp AG
troffen. Die Attraktivität
des Marktes hat allerdings auch dazu geFür eine Pfandbriefbank, die sich führt, dass der Wettbewerb unter
ausschließlich über den Kapital- den Finanzierern deutlich gestiegen
markt refinanziert, sind die Zinsauf- ist, mit entsprechendem Druck auf
wendungen in den letzten Jahren be- die Margen, so dass der Zinsüberständig gesunken, sowohl für Pfand- schuss der meisten Pfandbriefbanbrief- als auch für Senior-Unsecured- ken maximal konstant gehalten werEmissionen. In den vergangenen den konnte.
Es gibt darüber hinaus Herausfordrei Jahren hat die Berlin Hyp jeweils einen fünfjährigen Hypothe- derungen, die die Refinanzierung unkenpfandbrief im Benchmarkformat mittelbar betreffen, wie zum Beiam Markt platziert. Die Emission aus spiel die zu beobachtende Verschiedem Mai 2012 trägt noch einen Zins- bung des Laufzeitenspektrums. Im
kupon von 1,375 %, während der gedeckten Bereich sind Emissionen
Pfandbrief aus dem Januar 2013 mit bis zu vier Jahren quasi nicht mehr
1,125 % und der aus dem Juni 2014 am Markt platzierbar. Einerseits hat
mit 0,625 % verzinst wird. Würde die EZB ihre geldmarktpolitischen
die Bank heute einen neuen fünfjäh- Instrumente bis in diesen Bereich
rigen liquiden Hypothekenpfand- ausgeweitet und sorgt mit den
brief begeben, dürfte der Kupon nur TLTROs für Liquidität bis zu vier Jahren. Andererseits sind die Spreads
noch wenig mehr als 0 % betragen.
auf Pfandbriefe im kurzen und mittTrend zu längeren Laufzeiten leren Bereich bereits invers, um ein
Unterschreiten der Null-ProzentIm ungedeckten Bereich sieht die Grenze zu vermeiden.
Die von Investoren nachgefragten
Situation nicht viel anders aus. Emittierte die Berlin Hyp im Januar 2014 Laufzeiten werden immer länger.
eine fünfjährige Senior-Unsecured- Zehn- bis fünfzehnjährige BenchBenchmarkanleihe, die mit 1,625 % markanleihen sind heute keine Selverzinst wird, so muss sie die ein tenheit mehr, und der Markt weiß
Jahr später begebene Emission nur „sieben Jahre sind die neuen fünf
Jahre“. Für gewerbliche Immobilienfinanzierer ist dies keine erfreuliche
Entwicklung. Zwar gibt es auch auf
der Aktivseite einen Trend zu längeren Laufzeiten. Dieser ist aber bei
weitem nicht so ausgeprägt wie bei
den Pfandbriefen. Verstärkt sich diese Entwicklung, so kommt es zu einem Auseinanderfallen der Laufzeiten der Aktiva und Passiva innerhalb
des Pfandbriefdeckungsstocks. Dies
würde eine Erhöhung der von den
Ratingagenturen geforderten Überdeckung bewirken und das Zinsergebnis belasten.
Auch bei unbesicherten Bankanleihen gibt es einen Trend zu immer
längeren Laufzeiten, da Investoren
versuchen, sich wenigstens einen
kleinen Renditevorteil zu sichern.
Sie gehen damit aber auch höhere Risiken ein, sowohl hinsichtlich Zinsänderungs- als auch Adressausfallrisiken. Die hohe Nachfrage nach langen Laufzeiten, egal in welcher Assetklasse, hat einen weiteren Effekt:
Die Zinsstrukturkurven werden im-
„Eine deutliche Veränderung hat sich
auch im Investorenverhalten vollzogen.
Versicherungen und
Pensionsfonds waren
früher die wesentlichen Nachfrager für
Privatplatzierungen
von Pfandbriefen.“
mer flacher, das heißt der Renditeabstand zwischen kurzen, mittleren
und langen Laufzeiten wird immer
geringer.
Nicht nur die Zinsen, die Emittenten am Kapitalmarkt zu entrichten
haben, nehmen ab. Auch die Risikoaufschläge,
die
sogenannten
Spreads, vermindern sich. Die von
der Berlin Hyp im Januar emittierte
zehnjährige Senior-Unsecured-Anleihe wurde bei Mid-Swap + 55 Basispunkten am Markt platziert und somit auf fast genau demselben Level
wie die fünfjährige Anleihe im Jahr
zuvor. Immer weiter sinkende
Spreads bedeuten, dass Anleger entweder in der Vergangenheit das Ausfallrisiko zu hoch eingeschätzt haben oder sich dieses heute nicht
mehr adäquat bezahlen lassen. Zurzeit sieht es nach Letzterem aus.
ändert sich dadurch in Richtung liquider Benchmarkanleihen. Dort
treffen sie angesichts der Umstände
im Wesentlichen aber nur noch auf
zwei Investorengruppen: Zentralban-
„Darüber hinaus ist
man als Emittent
gerade im augenblicklichen Umfeld gut
beraten, sich um eine
Erweiterung der
Investorenbasis zu
bemühen.“
Extremeres Bild
Noch extremer ist das Bild am Covered-Bond-Markt, bei dem die Einflussnahme der EZB über das aktuelle Ankaufprogramm direkt erfolgt.
Im Rahmen dieses Programms darf
sie bis zu 70 % einer Emission erwerben. Gerade in den ersten Monaten
des Programms wurden entsprechend große Orders bei Erstemissionen platziert mit der Folge, dass die
Spreads für alle Covered Bonds auf
europäischer Ebene im Eiltempo
nach unten gezogen wurden und
sich kaum noch voneinander unterscheiden. Die strengen Vorschriften
des Pfandbriefgesetzes, die besondere Produktaufsicht, die lange makellose Historie und die hohe systemische Bedeutung des Produkts Pfandbrief werden damit nicht mehr adäquat bepreist.
Eine deutliche Veränderung hat
sich auch im Investorenverhalten
vollzogen. Versicherungen und Pensionsfonds waren früher die wesentlichen Nachfrager für Privatplatzierungen von Pfandbriefen. Durch das
Niedrigzins- und -spreadumfeld fragen sie jetzt höchstens noch sehr lange Laufzeiten von mindestens 30
oder 40 Jahren nach, so dass sich
das Volumen an Privatplatzierungen
seit 2013 deutlich vermindert hat.
Der Funding-Mix der Emittenten ver-
ken (im Rahmen des Ankaufprogramms, aber auch von außerhalb
der Eurozone) und Banken-Treasuries, die ihre LCR erfüllen müssen.
Andere Produkte anbieten
Sind die anderen Investoren deshalb für eine Pfandbriefbank verloren? Nein, die Bank muss aber in der
Lage sein, sie während der augenblicklichen Niedrigzinsphase mit anderen Produkten zu bedienen. Im
Falle der Berlin Hyp kaufen viele Investoren, für die die Pfandbriefrenditen zu gering sind, heute Senior-Unsecured-Anleihen im Benchmarkformat. Ein wesentlicher Eckpfeiler in
der Investorenschaft der Berlin Hyp,
die Sparkassen, haben ungedeckte
Emissionen aus der Gruppe den gedeckten auch in der Vergangenheit
bereits vorgezogen. Andere Investoren sind bereit, noch höhere Risiken
einzugehen, und investieren in Nachrangtitel oder Additional-Tier-1-Produkte. Darüber hinaus ist man als
Emittent gerade im augenblicklichen Umfeld gut beraten, sich um eine Erweiterung der Investorenbasis
zu bemühen.
Ist Bankenvielfalt in Europa noch gewünscht?
Wenn eine Struktur mit wenigen internationalen Großbanken und vielen kleinen Regionalbanken gewollt ist, muss nun gegengesteuert werden
Geschäftsmodell, die Hereinnahme
von Kundeneinlagen vor Ort und
Ausleihung von Krediten in der Region, wurde in diesen Jahren oft als antiquiert verunglimpft, warfen diese
Geschäfte doch bei weitem nicht die
Renditen ab, wie man sie an den internationalen Kapitalmärkten erzielen konnte. In Ländern
wie Großbritannien, Italien oder den NiederlanVon
den schloss sich die PoliTim Nesemann
tik dieser Meinung an
und ermöglichte es
durch unterschiedliche
Maßnahmen, dass die
Sparkassen in diesen
Ländern von privaten
Geschäftsbanken überVorsteher des Verbannommen werden konndes der Deutschen
ten und somit verFreien Öffentlichen
schwanden.
Sparkassen e. V.
Mit Ausbruch der Finanzkrise änderte sich
Menschen Zugang zu Bankdienstleis- die Sicht auf die Regionalbanken
tungen haben. Da Geldgeschäfte lan- wieder, denn während die Großbange ausschließlich in bar oder durch ken in ganz Europa mit notleidenreale Dokumente „verbrieft“ abgewi- den Immobilienkrediten aus den
ckelt wurden, waren die monetären USA in ihren Bilanzen zu kämpfen
Kreisläufe zumeist regional ausge- hatten und das Finanzsystem nur
richtet, denn überregionaler oder in- durch teilweise massive staatliche Internationaler Austausch waren auf- tervention gerettet werden konnte,
wendig und damit nur von großen wirkten Regionalbanken stabilisierend und verhinderten KreditklemMarktteilnehmern zu leisten.
men. Die vorher als langweilig eingestuften, der Realwirtschaft dienenEinst häufig belächelt
den Geschäftsmodelle wurden plötzInfolge der zunehmenden Compu- lich gelobt, und das in Deutschland
terisierung änderte sich dies grundle- und Österreich bestehende „Dreigend, Geld wurde plötzlich „virtuell“ Säulen-Modell“ wurde in vielen Länaustauschbar. Der Zahlungsverkehr dern Europas von der Politik als Vorwurde dadurch revolutioniert und er- bild für eine gute, ausgewogene Banmöglichte großen Teilen der Real- kenstruktur angesehen. Daher gibt
wirtschaft, international Handel zu es heute in manchen Ländern wie
treiben. Aber auch das Anlage- und zum Beispiel in Griechenland, Irland
Kreditgeschäft wurde Mitte der acht- oder Estland ernsthafte Projekte, die
ziger Jahre des vorigen Jahrhun- die Gründung regionaler Sparkassen
derts von der Politik durch Deregu- zum Ziel haben. In Großbritannien
lierung weltweit ermöglicht. Die Fol- überlegt die Kirche, eine gemeinGenossenschaftsge waren Finanzinnovationen und wohlorientierte
Derivate, mit denen Anleihen und bank zu gründen.
Kreditrisiken an den Kapitalmärkten
rund um den Globus ausgetauscht
Es trifft auch falsche Institute
werden konnten, wovon die mit
Kapital üppig ausgestatteten namhafAls weitere Konsequenz wurde
ten Großbanken und teilweise auch weltweit damit begonnen, die ReguLandesbanken regen Gebrauch lierung der Banken wieder zu vermachten.
schärfen, um die Stabilität des FiVor allem die Sparkassen wurden nanzsystems zu verbessern. Leider
in dieser Zeit häufig belächelt. Ihr trifft die gut gemeinte Regulierung
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Seit rund 200 Jahren bieten Geschäftsbanken, Sparkassen und Genossenschaftsbanken mit ihren
durch die jeweilige Historie begründeten Geschäftsmodellen Finanzdienstleistungen an und haben gemeinsam dazu beigetragen, dass alle
auch die falschen Institute und übt
dadurch einen unverhältnismäßigen
Druck auf Regionalbanken aus, der
die eigentlich gewollte Bankenvielfalt in Europa konterkariert. Im Gegensatz zu den USA, wo man die regulatorischen Vorschläge des Baseler Ausschusses lediglich für international vernetzte und deshalb für globale Dominoeffekte anfällige Geschäfts- und Investmentbanken umsetzt und die „Community Banks“
aufgrund ihres regionalen und weniger anfälligen Geschäftsmodells außen vor lässt, entschied man sich in
Europa für eine undifferenzierte
„One size fits all“-Lösung und führt
die neue Regulatorik pauschal für alle Banken Europas ein. Der Aufwand, den das damit verbundene
Meldewesen nach sich zieht, bringt
schon heute einige Sparkassen und
Genossenschaftsbanken an ihre
Grenzen.
Begründung überzeugt nicht
Ein weiterer wichtiger regulatorischer Baustein ist die gerade beschlossene Bankenunion mit ihrem
europäischen Bankenabwicklungsfonds. In diesen müssen in den
„Außerdem muss die
neue Regulatorik auf
ihre Wirkungsweisen
hin überprüft und
wie in den USA entsprechend den Risiken der Geschäftsmodelle der Banken
nachjustiert werden.“
einfach abgewickelt werden können.
Die Aussage, durch die Rettung einer systemrelevanten Bank würden
alle anderen vor Schaden bewahrt,
überzeugt als Begründung nicht
wirklich.
Die Kosten steigen
Zusätzlich wurden mit der gerade
beschlossenen Bankenunion auch
sämtliche als systemrelevant identifizierten Banken der direkten Aufsicht
der
Europäischen
Zentralbank
(EZB) unterstellt, und auch die Vorgaben für die nationalen Aufseher aller anderen Banken werden zukünftig von der EZB gemacht. Auch diese
Kosten müssen von den kleinen und
nicht betroffenen Banken mitgetragen werden.
Während die Kosten also steigen,
droht dem risikoarmen Geschäftsmodell der Regionalbanken nun auf der
Ertragsseite komplett die Grundlage
entzogen zu werden. Um die Geldwertstabilität im Euroraum sicherzustellen und Deflationsgefahren zu
verhindern, hat die EZB in den letzten Jahren die Leitzinsen sukzessive
bis in den negativen Bereich hinein
gesenkt und über den unbegrenzten
Ankauf von Anleihen die Märkte mit
so viel Liquidität geflutet, dass mittlerweile sowohl die kurz- als auch
die langfristigen Zinsen bis auf nahe
null gesunken sind. Dadurch werden
die Erträge der Regionalinstitute,
die hauptsächlich vom Zinsgeschäft
in der Region leben, in den nächsten
Jahren weiter einbrechen. Damit drohen also am Ende genau diejenigen
Institute zu den Verlierern der Finanzkrise zu werden, die sie nicht
verursacht haben und im Gegenteil
das Übergreifen der Krise auf die Realwirtschaft durch die Versorgung
mit Krediten verhindert haben.
Gefährliche Fehlentwicklungen
nächsten Jahren zusammen 55 Mrd.
Euro eingezahlt werden, damit im
Falle einer Schieflage eine systemrelevante Großbank finanziell gestützt
werden kann. Auch hieran müssen
sich alle Banken Europas beteiligen,
obwohl die Regionalbanken selbst
keinen direkten Nutzen davon haben, da sie im Falle einer Schieflage
Wenn es aber politisch gewünscht
ist, dass wir in Europa wieder eine
Bankenstruktur mit wenigen internationalen Großbanken und vielen kleinen Regionalbanken bekommen,
dann muss jetzt gegengesteuert werden. Die EZB muss damit beginnen,
die überschüssige Liquidität aus
dem Markt zu nehmen, da diese of-
fenbar nicht zu den gewünschten Investitionsfinanzierungen in Europa,
sondern erneut zu gefährlichen Fehlentwicklungen an den Finanzmärkten führt, wie beispielsweise zu neuen Subprime-Krediten in den USA.
Durch eine Änderung der EZB-Politik würden sich wieder Marktzinsen entwickeln, die den Risiken
Rechnung tragen, der Druck für notwendige Reformen in den Staaten
würde steigen und die Enteignung
der Sparer in Deutschland hätte ein
Ende. Außerdem muss die neue Regulatorik auf ihre Wirkungsweisen
hin überprüft und wie in den USA
entsprechend den Risiken der Geschäftsmodelle der Banken nachjustiert werden. Nur dann haben auch
kleine Regionalbanken auf Dauer
die Chance, ihre grundsichernde Wirkung auf den stabilisierenden Mittelstand auszuüben.
Kein Grund zur Hoffnung
Leider signalisiert die EU momentan eher das Gegenteil. Mit Überlegungen, den Marktzugang für mittelständische Unternehmen an die Kapitalmärkte zu erleichtern, wird die
klassische Bankfinanzierung bedroht. Dass gerade diese Kapitalmärkte extrem volatil und bisweilen
zur Unzeit illiquide sein können,
scheint dabei keine Rolle zu spielen.
Hier sind Kreditklemmen vorprogrammiert. Und auch die Äußerungen von Seiten der Notenbank machen wenig Hoffnung. Während EZBChef Draghi betont, dass wir wohl
noch eine ganze Weile mit den niedrigen Zinsen leben müssen, hat Bundesbank-Vorstandsmitglied
Dombret für die Sparkassen und Genossenschaftsbanken eine sehr interessante Lösung für die von der EZB verursachten Ertragseinbrüche parat:
Wir sollten „auf die Kostenbremse
treten“ und unser Filialnetz verkleinern. Andere raten sogar zu Fusionen innerhalb der Institutsgruppen
zu größeren Einheiten.
Soll die Lehre aus der Finanzkrise
also am Ende tatsächlich sein, dass
jedes Institut versuchen soll, „too big
to fail“ zu werden und sich auf das
Investment Banking und die Kapitalmärkte zu konzentrieren, anstatt die
Menschen und die Realwirtschaft in
der Region mit Bankdienstleistungen zu versorgen?
Impressum
Börsen-Zeitung
Sonderbeilage
Sparkassen-Finanzgruppe
Am 25. April 2015
Redaktion: Claudia Weippert-Stemmer
Anzeigen: Dr. Jens Zinke (verantwortlich)
Technik: Tom Maier
Typografische Umsetzung: Klaus Jung
Verlag der Börsen-Zeitung in der Herausgebergemeinschaft
WERTPAPIER-MITTEILUNGEN Keppler, Lehmann GmbH & Co. KG,
Düsseldorfer Straße 16, 60329 Frankfurt am Main,
Tel.: 069/2732-0, (Anzeigen) Tel.: 069/2732-115,
Fax: 069/233702, (Vertrieb) 069/234173.
Geschäftsführung: Ernst Padberg (Vorsitzender), Dr. Jens Zinke
Druck: Westdeutsche Verlags- und Druckerei GmbH;
Kurhessenstraße 4–6, 64546 Mörfelden-Walldorf
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Börsen-Zeitung Nr. 79
B3
Sparkassen und Helaba profitieren von Partnerschaft
Kooperation im Verbund ist heute wichtiger denn je – Landesbank verfolgt das Ziel, die Sparkassenzentralbank zu werden
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Ein erfolgreicher Verbund zeichnet
sich dadurch aus, dass er die individuellen Stärken aller Beteiligten zusammenführt. In der Summe steigt
dadurch die Leistungskraft, mit der
gemeinsam gesteckte Ziele umgesetzt werden können. In diesem Sinne haben Helaba und die Sparkassen
in ihrer Kernregion in den vergangenen Jahren eine äußerst erfolgreiche
Form der Zusammenarbeit geformt.
Aktuell werden die Rahmenbedingungen, in denen der Verbund am
Markt agiert, maßgeblich durch
zwei Faktoren bestimmt: das anhaltend niedrige Zinsniveau und Kostenzuwächse, die sich aus den steigenden regulatorischen Anforderungen
zur Umsetzung der Europäischen
Bankenunion ergeben. Über alle
Geschäftsbereiche hinweg verschärft
sich der Wettbewerb.
Insgesamt gutes Ergebnis
Im abgelaufenen Geschäftsjahr haben die Institute der Sparkassen-Finanzgruppe trotzdem ein insgesamt
gutes Ergebnis erzielt. Dies gilt insbesondere für die Helaba, die für 2014
erneut ein Rekordergebnis ausweist.
Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Finanzbranche einige schwierige Jahre bevorstehen könnten: Der Druck auf den
Zinsüberschuss wird sich weiter verstärken und nicht durch
steigende
Provisionsüberschüsse zu kompensieren sein. Um in diesem Umfeld langfristig
bestehen zu können,
gilt es den Zusammenhalt und die Zusammenarbeit im Verbund weiter zu stärken.
Die erfolgreiche Zusammenarbeit der Helaba mit den Sparkassen
hat ihre Wurzeln in der
traditionell sehr engen
geschäftlichen und institutionellen Einbindung der Bank in
die Sparkassen-Finanzgruppe. Mit
den Sparkassen in der Kernregion
Hessen-Thüringen hat die Helaba
ein Geschäftsmodell der wirtschaftlichen Einheit implementiert, das
auch die Basis für ein gemeinsames
Verbundrating darstellt. Seit der
Übernahme der Verbundbank NRW
im Jahr 2012 hat die Bank auch für
Nordrhein-Westfalen (NRW) und
Brandenburg die Zentralbankfunktion übernommen. Die Helaba ist damit Sparkassenzentralbank für rund
40 % aller deutschen Sparkassen.
ne vielfältige Expertise im Sparkassengeschäft. Die starke Verankerung
der Helaba in der Sparkassenorganisation spiegelt sich auch in ihrer Trägerstruktur wider: Die Sparkassenorganisation hält insgesamt 88 % der
Anteile an der Bank.
Besondere Verantwortung
Von
Hans-Dieter Brenner
Vorstandsvorsitzender
der Helaba
Die Zusammenarbeit mit den Sparkassen in Nordrhein-Westfalen und
Brandenburg ist über Kooperationsvereinbarungen mit den regionalen
Sparkassenverbänden geregelt. Zudem ist die Frankfurter Sparkasse,
viertgrößte Sparkasse Deutschlands,
ein hundertprozentiges Tochterinstitut. Die Helaba verfügt damit über ei-
Aus dieser Position leitet die Helaba für sich eine besondere Verantwortung ab, gemeinsam mit den Mitgliedern der Sparkassen-Finanzgruppe an der Bewältigung der aktuellen
Herausforderungen zu arbeiten. Ziel
ist es, die Marktposition der Gruppe
zu behaupten und weiter auszubauen. Die Helaba hat sich dabei als eine führende Verbundbank in der
Sparkassenorganisation positioniert.
Ihr Produktangebot stößt bundesweit auf positive Resonanz. Mehr als
400 Sparkassen und damit ein Großteil aller Institute bundesweit nutzen das Service- und Produktangebot in mindestens einem Geschäftsfeld. Dabei ist die Zusammenarbeit
mit den Sparkassen in den Kernregionen der Helaba besonders intensiv.
Auch in NRW bewegt sich die Ver-
Boom beim Mobile Banking überrascht nicht
Verkaufszahlen von Smartphones sprechen für sich – Wachstum bei Apps bietet großes Potenzial
den, schaut man sich die Verkaufszahlen von Smartphones an: So hat
sich im Jahr 2014 jeder sechste
Mensch ein neues Smartphone zugelegt. Das sind weltweit mehr als 1,2
Milliarden Geräte, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) kürzlich
bestätigt hat. Für 2015
prognostiziert die GfK eiVon
nen weltweiten Anstieg
Marco Schöning
um 14%. Gerade für junge Erwachsene ist es
mittlerweile selbstverständlich, immer und
überall online zu sein.
Smartphones sind bei ihnen Dreh- und AngelLeiter Unternehmenspunkt geworden – sei es
kommunikation und
Vertrieb bei Star Finanz als Kommunikations-,
Unterhaltungs- und Informationsinstrument
registriert. Das englische Marktfor- oder eben zur Termin-, Kontakt- und
schungsinstitut Juniper Research Finanzverwaltung. Und auch die älhat festgestellt, dass 800 Millionen tere Generation hat die Vorteile der
Anwender in 2014 ihre mobilen Ge- mobilen Multifunktionsgeräte erräte für Banking-Zwecke genutzt ha- kannt und nutzt sie zunehmend im
ben. Laut den Prognosen der Analys- Alltag, da sie einfach und intuitiv zu
ten sollen es in fünf Jahren mit 1,75 bedienen sind.
Bankkunden wollen heute zu jeder
Milliarden mehr als doppelt so viele
sein. Dieses explosionsartige Wachs- Zeit und an jedem Ort ihre Finanzgetum bei Apps stellt für die Banken- schäfte tätigen können. Sie möchten
mobil und online die vorhandene
branche ein großes Potenzial dar.
Dass Mobile Banking einen sol- Summe auf dem Konto prüfen, unterchen Boom erlebt, wundert nieman- wegs Überweisungen durchführen
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
750 Millionen Kundenkontakte über
die Sparkassen-App hat der Deutsche
Sparkassen- und Giroverband (DSGV)
seinem Präsidenten Georg Fahrenschon zufolge im vergangenen Jahr
und die letzten Kontobewegungen
nachvollziehen. Dabei erwarten Kunden von ihrem Kreditinstitut ein attraktives mobiles Angebot. Wie eine
Umfrage von Star Finanz, einem führenden Anbieter von multifinanzfähigen Banking-Lösungen, zeigt, finden
Nutzer die Abfrage von Kontoständen (78 %), den Abruf elektronischer
Kontoauszüge (54 %) sowie die Möglichkeit, Überweisungen durchzuführen (50 %) oder Lastschriften zurückzugeben (43 %), besonders interessant. Generell wünschen sich Anwender einfache und schnell zu bedienende Anwendungen.
Intelligente Sparfunktion
Eine solche praktische Funktion
ist das Scannen von Rechnungsdaten. Zur Durchführung von Finanztransaktionen mit dem Smartphone
ist es hilfreich, wenn die auf einer
Rechnung angegebenen Überweisungsdaten in einem QR-Code abgebildet sind. Denn dieser lässt sich innerhalb einer Banking-App mit der
Kamera erfassen und von der Überweisungsfunktion prüfen. Dadurch
kann ein fehleranfälliges Abtippen
vermieden werden. Ein weiteres Beispiel mit innovativem Charakter ist
die inzwischen etablierte intelligente Sparfunktion. Nutzer können da-
mit kontinuierlich Beträge zur Seite
legen, um sich Wünsche zu erfüllen
und Sparziele zu erreichen. Die Entwicklung der Banking-Apps geht
längst über die reine Darstellung
und Durchführung des Zahlungsverkehrs hinaus. Immer wichtiger wird
die Bereitstellung von aufbereiteten
Daten, intelligenten Zusatzfunktionen mit Servicecharakter und eine
noch einfachere und intuitive Bedienung. Und dies alles exakt auf das
mobile Medium zugeschnitten.
Sicherheit hat Priorität
Nutzer sollten nicht nur auf höchste Funktionalität und Design achten,
sie sollten auch vorsichtig sein und
nur Mobile-Banking-Dienste von seriösen Anbietern verwenden, die
höchste Sicherheitsstandards bieten.
Dazu gehört unter anderem eine
TÜV-Zertifizierung wie bei StarMoney als App und den Apps Sparkasse
sowie Sparkasse+. Die mobilen Finanzapplikationen, entwickelt durch
die Star Finanz, wurden bereits
mehr als 9 Millionen Mal aus den verschiedenen App-Stores heruntergeladen. Zudem können Kunden selbst
zur Sicherheit beitragen, indem sie
verantwortungsbewusst mit ihrer
Banking-App umgehen. So sollten
Fortsetzung Seite B 4
bundintensität bereits nach zwei Jahren der Zusammenarbeit bei rund
60 % und damit schon am unteren
Rand des gesetzten Zielkorridors
von 60 bis 80 %.
Aufsetzend auf dieser soliden Basis hat die Bank verschiedene Handlungsfelder identifiziert, die Potenzial für eine noch intensivere Zusammenarbeit von Sparkassen und Landesbank bieten. Hierzu gehört insbesondere auch die Neuausrichtung
der Vertriebsstrategie im Verbundgeschäft. Den Sparkassen steht jetzt
jeweils ein zentraler Zielkundenbetreuer zur Verfügung. Dieser „Key
Account Management“-Ansatz liefert
eine wichtige Basis, um die nachhaltigen Geschäftsbeziehungen zu den
Sparkassen weiter zu fördern. Zudem hat die Helaba einen neuen Vertriebsstandort in Münster aufgebaut.
Umfassende Lösungen
Parallel entwickelt die Helaba ihr
Produkt- und Serviceangebot kontinuierlich in enger Abstimmung mit
den Sparkassen an sich verändernde
Marktbedingungen weiter. Besonderes Augenmerk liegt dabei darauf,
die Sparkassen zu unterstützen,
neue Kundengruppen zu erschließen, bestehende Kundenpotenziale
besser auszuschöpfen oder auch Kosten zu senken. Gestaltet werden also
nicht in erster Linie singuläre Produkte, sondern umfassende Lösungen. Beispielhaft genannt seien hier
der Gemeinschaftskreditprozess MetaPlus, der Ausbau der Produktpalette im Research im Rahmen des
DSGV-Wertpapierprojektes und das
Pfandbrief-Deckungspooling. Darüber hinaus stehen aktuell drei Handlungsfelder im Fokus, die auf eine intensivere Verbundzusammenarbeit
zielen: Die Außenhandelsfinanzierung, der Zahlungsverkehr bzw. das
Cash Management und die Immobilienfinanzierung.
Mit der strategischen Neuausrichtung in der Außenhandelsfinanzierung positioniert sich die Helaba
auch in diesem Geschäftsfeld heute
deutlich stärker gegenüber den Sparkassen und deren Kunden als bisher.
Mit „Helaba Trade Online“ steht den
Sparkassenkunden zeitnah eine leistungsfähige IT-Infrastruktur für die
Abwicklung des dokumentären Auslandsgeschäftes zur Verfügung. Alle
relevanten Produkte der Außenhandelsfinanzierung sind im Angebot.
Mit Korrespondenzbankverbindungen in 120 Ländern begleitet die Helaba ihre Kunden und die Kunden
der Sparkassen bei der Bearbeitung
wichtiger Exportmärkte. In Singapur
hat die Bank eine neue Repräsentanz eingerichtet, die ihre Tätigkeit
demnächst aufnimmt. Bereits im
September 2014 hat die Helaba mit
den G 25-Sparkassen und der Bank
of New York Mellon eine Kooperati-
on abgeschlossen. Dieser Ansatz bietet Potenzial für die Sparkassen-Finanzgruppe, ihre Marktanteile im
mittelständischen Firmenkundengeschäft weiter auszubauen.
Mit Blick auf Zahlungsverkehr/Cash Management verfolgt die
Bank – im Rahmen einer vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband
(DSGV) getragenen Strategie – das
Ziel, die Sparkassen zu unterstützen
und sich im E- und M-Commerce mit
wettbewerbsfähigen Bezahlverfahren zu positionieren. Die Voraussetzungen hierfür sind günstig: Sparkassen und Landesbanken sind heute bereits die wichtigsten Anbieter von
Zahlungsverkehrsleistungen in Europa. Und sowohl die Sparkassenorganisation als auch die Helaba verfügen über eine eigene moderne Zahlungsverkehrsinfrastruktur.
Die Helaba ist der zweitgrößte
Zahlungsverkehrs-Clearer in Deutschland, und auch im Kartengeschäft
nimmt die Bank eine führende Rolle
bei ihren Zielkunden ein. Auf dieser
soliden Basis beteiligt sich die Sparkassen-Finanzgruppe an dem von
den Privat- und Genossenschaftsbanken initiierten Projekt zur Entwicklung eines institutsübergreifenden
Bezahlverfahrens der Kreditwirtschaft. Dieser Schritt ist ein weiterer
wichtiger Baustein, um die Wettbewerbsfähigkeit der Sparkassen weiter auszubauen und das Kundenvertrauen sowie die Marktakzeptanz
weiter zu stärken.
Weitere Möglichkeit
Potenzial für eine intensivere Zusammenarbeit von Helaba und Sparkassen liegt auch in der Immobilienfinanzierung. Angesichts des verbesserten Umfeldes für Syndizierungen
nutzt die Helaba ihre führende
Marktposition, um Tranchen großvolumiger Finanzierungen auszuplatzieren. Daraus ergibt sich für die
Sparkassen die Möglichkeit, sich zunehmend an qualitativ hochwertigen gewerblichen Immobilienfinanzierungen zu beteiligen und so ihr
Portfolio nach Risiko und Region
breiter zu diversifizieren.
Die Kooperation im Verbund ist
seit jeher ein konstitutives Element
der dezentral organisierten Sparkassenorganisation. Dieser Ansatz ist
heute aufgrund der vielfältigen Herausforderungen im Wettbewerb sowie aus betriebswirtschaftlichen und
regulatorischen Gründen wichtiger
denn je. Als am stärksten mit der Sparkassen-Finanzgruppe verzahnte Landesbank hat sich die Helaba das Ziel
gesetzt, die Sparkassenzentralbank
zu werden. Die genannten Beispiele
belegen, dass sich die Helaba bereits
als starker und verlässlicher Partner
der Sparkassen positioniert und
auch als solcher in der Sparkassen-Finanzgruppe wahrgenommen wird.
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B 4 Börsen-Zeitung Nr. 79
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Leasing gewinnt im Finanzierungsmix an Bedeutung
Verschiebung innerhalb der klassischen Instrumente – Vertrauen in den Kapitalmarkt wurde enttäuscht
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Für mittelständische Unternehmen
war es selten einfacher, an Fremdkapital zu kommen, als heute. Doch
trotz guter Konjunkturerwartungen
und historisch niedriger Zinsen ist
die grundsätzliche Investitionsdynamik eher verhalten und die Bereitschaft, Fremdkapital aufzunehmen,
ist gering. Zu unsicher scheint nach
wie vor das Marktumfeld und zu bitter waren einige Erfahrungen verheißungsvoller Finanzierungstrends am
Kapitalmarkt. Diese Unsicherheit
spiegelt sich im Finanzierungsportfolio der Mittelständler wider – sowohl im Einsatz klassischer als auch
alternativer oder vermeintlich innovativer Finanzinstrumente.
Veränderte Rangliste
Lange Zeit war die Rangliste der
klassischen Finanzierungsformen gesetzt: Ganz oben im Ranking befand
sich die Innenfinanzierung, gefolgt
vom Kredit (inklusive Förderkrediten) und „alternativen“ Finanzierungsformen wie zum Beispiel Leasing. Diese Rangliste hat sich verschoben. Die Innenfinanzierung hat
deutlich an Bedeutung gewonnen.
Mittelständler setzen ihre Liquidität
im Unternehmen ein, um notwendige Investitionen aus Eigenmitteln zu
finanzieren. Laut KfW-Chefvolkswirt
Jörg Zeuner beträgt die Eigenkapitalquote im deutschen Mittelstand zurzeit rund 30 % und ist damit so hoch
wie nie zuvor. Deutsche Leasinggesellschaften investierten laut Ifo Institut im vergangenen Jahr für ihre
mittelständischen Kunden rund 50
Mrd. Euro. Damit hat sich Leasing,
so der Bundesverband Deutscher
Leasing-Unternehmen (BDL), auf
den zweiten Platz der Finanzierungsformen geschoben.
Der traditionelle Bankkredit hat
hingegen Attraktivität eingebüßt.
Ein wesentlicher Grund
für diese Entwicklung
ist zum einen der Bankensektor, der mit steigenden regulatorischen
Anforderungen konfrontiert ist: So gewähren
Banken zwar Kredite,
und das zu unschlagbar
günstigen Zinsen, angesichts der strengeren Regeln an Liquiditätsanforderungen jedoch nur ungern für längere Zeit.
Fünf Jahre Laufzeit sind
zumeist das Maximum.
Zum anderen müssen die Unternehmen in ihrer Finanzierungsstruktur
den zunehmenden Risiken Rechnung tragen, die sich aus einer größeren Volatilität der Absatz- und Beschaffungsmärkte ergeben.
Mehr versprochen als gehalten
Diese Entwicklung hin zu mehr Sicherheit und weniger Risikobereitschaft hat einen weiteren Grund: In
den letzten Jahren versprachen verschiedene
Finanzierungstrends
mehr, als sie letztendlich halten
konnten. So zum Beispiel spezielle
Marktsegmente für mittelständische
Unternehmen am Kapitalmarkt, die
Anleger und Unternehmen gleichermaßen enttäuscht haben.
Ein Beispiel sind Mittelstandsanleihen. Nach vielen Ausfällen und Skan-
dalen ist es um die Mittelstandsanleihe ruhig geworden. „Gutes Konzept,
miserable Ausführung“, schrieb die
Börsen-Zeitung dazu im März in einem Leitartikel und fordert für künftige KMU-Anleihen eine „strengere
Von
Kai Ostermann
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen
Leasing AG
Vorselektion der Emissionskandidaten, um das Ausfallrisiko deutlich zu
senken“.
Auch das über den Kapitalmarkt
verbriefte Mezzanine-Kapital galt
einst als gute Wahl für den Mittelstand. So haben viele Banken eigene
Mezzanine-Programme initiiert –
vor der Finanzmarktkrise, als Risikokapital noch preiswert war. Und viele mittelständische Unternehmen
nutzten dieses neue Instrument. Als
sich das gesamte Finanzierungsumfeld dramatisch wandelte, standen
die Unternehmen vor der Herausforderung, das befristete Eigenkapital
plus Zinsen zurückzuzahlen. Das gelang allerdings nur bonitätsstarken
Mittelständlern.
Wie können mittelständische
Unternehmen in Zukunft ihre Investitionen sinnvoll finanzieren? Auch
wenn heute die Investitionsdynamik
eher verhalten ist, dem Mittelstand
ist durchaus bewusst, dass die Entwicklung innovativer Produkte genauso notwendig ist wie eine Investition in die Digitalisierung der Produktion – Stichwort: Industrie 4.0 –
und die Erschließung neuer Absatzund Beschaffungsmärkte zum Beispiel im Ausland. Jeder zweite Mittelständler ist bereits im Ausland aktiv,
und die Hälfte dieser Unternehmen
will ihre Auslandsaktivitäten weiter
ausbauen, vermeldete das Institut
für Mittelstandsforschung (IfM) im
vergangenen Jahr. Investitionen in
Produktionsstätten, Vertriebs- oder
Serviceniederlassungen im Ausland
sind demnach notwendig. Diese Investitionen erfordern einen langfristig angelegten finanziellen Bewegungsspielraum und den richtigen
Mix im Finanzierungsportfolio –
denn nicht jedes Vorhaben kann und
sollte mit Hilfe von Eigenkapital gestemmt werden.
Stärken ausspielen
Genau hier muss Leasing seine
Stärken ausspielen, um auch in Zukunft fester und etablierter Bestandteil im Finanzierungsportfolio des
Mittelstandes zu bleiben. Die Sicherheit dieses Finanzierungsinstruments mit gleichmäßigen und kalkulierbaren Kosten ist dabei sicherlich
ein wichtiges, aber nicht das einzige
Argument.
Gerade bei mittel- und langfristigen Investitionsvorhaben mit komplexen Projektstrukturen ist das Wissen um das reale Investitionsobjekt
eine grundlegende Qualität des Lea-
sings. Dieses Asset-Know-how bietet
bei der Finanzierung von innovativen Maschinen und Produktionsanlagen, die aufgrund von technologischen Entwicklungen dynamischen
Investitionszyklen
unterliegen,
Handlungsspielräume. Wer Laufzeiten, Wartungsaufwand und Restwerte eines Objektes kennt, kann die
Kosten und den Nutzen sowie die zukünftige Verwertungsoption kalkulieren. Wichtige Indikatoren für das
passende Finanzierungsmodell und
seine Preisgestaltung.
Bei Investitionen in Produktionsstätten, Vertriebs- oder Serviceniederlassungen im Ausland ist die
Wahl des richtigen Finanzierungsins-
„Leasing hat sich
bereits in den letzten
Jahren vom reinen
Investitionsinstrument
zur umfassenden objektbezogenen Dienstleistung entwickelt,
die den Handlungsspielraum von Unternehmen deutlich
erweitert.“
trumentes allerdings nur eine essenzielle Entscheidung. Neben der reinen Investitionsfinanzierung ist die
Beratung zu wirtschaftlichen, rechtlichen und kulturellen Rahmenbedin-
gungen, Kontaktpersonen oder unterstützenden Vertriebsmaßnahmen
im jeweiligen Land ein weiteres
wichtiges Erfolgskriterium.
Neues Leasingverständnis
Leasing hat sich bereits in den letzten Jahren vom reinen Investitionsinstrument zur umfassenden objektbezogenen Dienstleistung entwickelt, die den Handlungsspielraum
von Unternehmen deutlich erweitert. Asset Finance und Asset Service
sind die beiden Themenfelder dieses
neuen Leasingverständnisses. Mit zusätzlichen Serviceleistungen wird
für Mittelständler das Outsourcing
von Funktionen möglich, die andere
besser und/oder kostengünstiger erfüllen können. Neben der länderspezifischen Beratung ist die Palette dieser Dienstleistungen umfangreich
und reicht dabei von der Wartung eines Objektes über Versicherungsleistungen, der Planung von größeren
Investitionsprojekten bis hin zum
Projektmanagement.
Feste Größe im Portfolio
Die Kombination aus Sicherheit,
Objekt-Know-how und Servicekompetenz macht Leasingmodelle heute
zu einer festen Größe im Finanzportfolio des Mittelstandes. Um bei den
großen Zukunftsaufgaben des Mittelstandes weiterhin dieser Rolle gerecht zu werden, schärfen Leasinganbieter kontinuierlich ihr Angebot an
maßgeschneiderten Investitionslösungen mit zusätzlichen objektbezogenen Dienstleistungen – national
und international.
Kampf um Talente ist in der Realität angekommen
Trend zum Studieren fordert besonders heraus – Sparkassen können mit der verbundeigenen staatlich anerkannten Hochschule punkten
ßen Unternehmen wie zum Beispiel
OBI, Aldi, dm und Ikea, sondern zunehmend auch mittelständische Betriebe, die ihre Rekrutierungsstrategien dem veränderten Bildungsverhalten von Abiturienten anpassen
und diesen attraktive duale Studienmöglichkeiten bieten.
Der Trend zum Studieren fordert die Unternehmen der Finanzwirtschaft besonders herVon
aus, da sie ihre RekrutieBernd Heitzer . . .
rungsstrategien zur Besetzung der Ausbildungsplätze auf die Anwerbung von studienberechtigten Schulabgängern konzentrieren. So
verfügen rund 70 % der
Rektor der Hochschule
der Sparkassen-Finanz- aktuell tätigen BankAuszubildenden
über
gruppe
die Hochschulreife. Viele Kreditinstitute werder Realität angekommen sind. den am Ausbildungsmarkt zusätzMehr und mehr Unternehmen spre- lich mit einem veritablen Imageprochen von erheblichen Schwierigkei- blem konfrontiert, das der gesamten
ten, ihre angebotenen Ausbildungs- Branche seit der Finanzkrise anhafplätze in der gewünschten Qualität tet. Die Tätigkeit als Banker ist im Bebesetzen zu können. So gaben be- liebtheitsranking der Berufe seither
reits 40 % der Betriebe im Rahmen deutlich abgestiegen. Laut einer Umdes Qualifizierungspanels 2013 vom frage zu den angesehensten Berufen
Bundesinstitut für Berufsbildung an, von Forsa in 2014 bewegen sich Fidass sie ihr Ausbildungsplatzange- nanzberufe nur noch im unteren
bot teilweise oder sogar vollständig Drittel der Beliebtheitsskala.
nicht besetzen konnten. Diese Besetzungsprobleme werden sich in den
Durchaus erfreuliches Bild
kommenden Jahren weiter zuspitzen.
Aktuelle Prognosen wie zum BeiFür die Sparkassen zeigen aktuelspiel im Berufsbildungsbericht 2014 le Trendforschungen im Bereich der
gehen davon aus, dass die Zahl der Arbeitgeberattraktivität auf den ersnicht studienberechtigten Schulab- ten Blick ein durchaus erfreuliches
gänger zwischen 2013 und 2025 Bild. So kommt das „trendence Schübundesweit um fast 20 % sinken lerbarometer 2014“ zu dem Ergebwird. Zusätzlich werden auch bei nis, dass Sparkassen in der Wahrnehden studienberechtigten Schulabgängern die Zahlen mittel- und langfristig zurückgehen. Diese demografischen Entwicklungen malen ein Bild
„Die Hochschule der
von einem Ausbildungsmarkt, dem
Sparkassen-Finanzder Nachwuchs auszugehen droht.
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Noch vor wenigen Jahren waren das
Szenario eines War for Talents und
Prognosen zum Fachkräftemangel
für viele Unternehmen in Deutschland eher die Schrecken der Zukunft. Der Blick auf den Ausbildungsmarkt zeigt, dass diese Szenarien in
Duale Studienmöglichkeiten
Es sind aber nicht allein die demografischen Veränderungen, die einen branchenübergreifenden Wettbewerb um den Fachkräftenachwuchs in der Wirtschaft entbrannt
haben. Eine weitere Ursache für die
aktuell erschwerte Suche nach qualifizierten Auszubildenden ist der ausgeprägte Wunsch von (Fach-)Abiturienten, ein Studium aufzunehmen.
So lag 2013 erstmals die Zahl der
Studienanfänger über der Zahl derjenigen, die eine betriebliche Berufsausbildung aufgenommen haben. Es
sind inzwischen nicht nur die gro-
gruppe eröffnet Schulabgängern und
Nachwuchskräften
attraktive berufsbzw. ausbildungsbegleitende Studienmöglichkeiten.“
mung von abschlussnahen Schülern
als Ausbilder und Arbeitgeber gut
positioniert sind. Im bundesweiten
Ranking nehmen sie aktuell Platz 20
der 100 beliebtesten Arbeitgeber
Deutschlands ein. Damit schneiden
die Sparkassen unter den Banken
am besten ab. Der Vorjahresvergleich deckt allerdings auf, dass die
Sparkassen sechs Plätze einbüßen
mussten. Diese kurzfristige Verschlechterung macht deutlich, wie
schnell im branchenübergreifenden
Wettbewerb um den Pool an qualifizierten Schulabgängern Boden verloren werden kann.
Die Unternehmen der Finanzwirtschaft sehen sich am Ausbildungsmarkt mit folgenden Fakten konfrontiert:
䡲 Nur 41 % der Schüler wollen eine
Ausbildung machen.
䡲 Nur gut 3 % wollen eine Ausbildung im Bankbereich machen.
䡲 Von den Abiturienten wollen sogar nur 1,3 % eine Bankausbildung absolvieren.
Als größter Ausbilder der Kreditwirtschaft werden die Sparkassen
von diesen Entwicklungstrends besonders getroffen. Das im März
2014 gestartete Projekt „Arbeitgeberattraktivität 2.0“ ist die Antwort der
Sparkassen-Finanzgruppe auf den
quantitativen Rückgang an Bewerbungen und ein gesunkenes Qualifikationsniveau der Bewerber. Zur
Verbesserung des Employer Branding der Sparkassen ist unter anderem zu Jahresbeginn die bundesweite Imagekampagne von Auszubildenden für Berufseinsteiger unter dem
Leitmotiv „Spannend ab dem ersten
Tag“ angelaufen. Neben der Aufwertung des Berufsbildes Bankkaufmann/-frau bei einer Sparkasse zielt
die Kampagne auf die Darstellung
der Sparkassen als vielseitiger, abwechslungsreicher Arbeitgeber mit
vielen Karrierewegen.
können die Sparkassen mit der verbundeigenen staatlich anerkannten
Hochschule punkten. Die Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe eröffnet Schulabgängern und Nachwuchskräften attraktive berufs- bzw.
ausbildungsbegleitende Studienmöglichkeiten, so dass sich der Studienwunsch parallel zur Beschäftigung verwirklichen lässt. Bereits mehr
als ein Fünftel der aktuell
eingeschriebenen
Studierenden an der
Hochschule sind Auszubildende, die von dem
zeitlichen Gewinn des
Doppelabschlusses sowie dem hohen Praxisbezug des Bachelor-Studiums profitieren. Zum
Wintersemester
2015/16 starten an der
Hochschule zwei neue
Bachelor-Studiengänge, die sich gezielt an Abiturienten bzw. junge
Nachwuchskräfte richten und konzeptionell darauf ausgelegt sind, eine enge Bindung und hohe Identifikation dieser Mitarbeiter an das jeweilige Institut zu fördern.
Der neue Bachelor-Studiengang
„Banking and Sales“ bietet ein betriebswirtschaftliches Studium mit
einem Schwerpunkt auf der Bankbetriebslehre und einer tiefgehenden
Spezialisierung auf den Vertrieb von
Finanzdienstleistungen. Das Studi-
Eigenes Weiterbildungssystem
sie PIN, TAN und Passwörter nicht
unverschlüsselt speichern, ihr persönliches Passwort geheim halten
und die App per Online-Update stetig aktualisieren. Dazu gehört auch,
das Betriebssystem des Herstellers
auf dem eigenen Gerät aktuell zu halten und den Update-Aufforderungen
nachzukommen.
Die Banking-Apps der Star Finanz
enthalten neben der Möglichkeit,
Bankgeschäfte tätigen zu können, eine Vielzahl nützlicher Funktionen,
wie das Mitteilungspostfach für Informationen der eingerichteten Banken und Sparkassen oder das Anhängen von Rechnungen, Quittungen
etc. als Bild an Umsätze.
Die Apps für die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützen beispielsweise das innovative push-TAN-Verfahren. Dieses ermöglicht es, mittels
einer pushTAN-App, TANs auf ein
Nachhaltige berufliche Entwicklungsmöglichkeiten sind für die jungen Menschen nachweislich Schlüsselfaktoren bei der Wahl des Ausbildungsunternehmens bzw. Arbeitgebers. Hier ist die Sparkassen-Finanzgruppe mit ihrem eigenen Weiterbildungssystem im Wettbewerb um Talente gut positioniert: An den regionalen Sparkassenakademien, der Management-Akademie der SparkassenFinanzgruppe und der Hochschule
der Sparkassen-Finanzgruppe – University of Applied Sciences – Bonn
stehen attraktive, auf die Finanzpraxis zugeschnittene Fortbildungsangebote für jeden einzelnen Mitarbeiter
offen – vom Auszubildenden bis zur
Führungskraft.
Mit Blick auf die wachsende Studienneigung der jungen Menschen
um bildet die heute erweiterte Vertriebslandschaft von Finanzdienstleistern und die damit verbundene
Entwicklung zum multimedialen Vertrieb ab. Die Spezialisierung umfasst
die Bereiche Vertriebssteuerung/management, Beratung und Vertrieb
von Finanzprodukten, die verschie-
. . . und
Andreas Brunold
Kanzler der Hochschule
der Sparkassen-Finanzgruppe
denen Vertriebswege und vertriebsrelevante IT-Themen. Mit dieser speziellen Ausrichtung ist der berufsbzw. ausbildungsbegleitende Studiengang „Banking and Sales“ in der
Hochschullandschaft einzigartig.
Der
Studiengang
„Bankwirtschaft“ ist ein exklusives duales Studienangebot für leistungsstarke Abiturienten, die in der Sparkassen-Finanzgruppe Karriere machen wollen. Das betriebswirtschaftliche Studienangebot setzt einen Schwerpunkt auf die Bankbetriebslehre und
bietet eine Vertiefung in ausgewählten Geschäftsfeldern von Kreditinstituten. Der Anwendungsbezug des
Studiums ist durch die Verzahnung
der Lehre mit dem Lernort „Sparkasse“ und der Integration von Praxismodulen besonders ausgeprägt. Diese Konzeption gewährleistet einen
Fokus auf die Besonderheiten der
Sparkassenpraxis, wie es bei keinem
anderen dualen Studienangebot zu
finden ist. Dieses Alleinstellungsmerkmal sichert den jungen Nachwuchskräften gute interne Aufstiegsmöglichkeiten und stärkt besonders
deren Identifikation mit dem ausbildenden Institut.
Nachwuchs nachhaltig binden
Eine 2013 durchgeführte Befragung der Sparkassen unter anderem
zur Bedeutung von Bachelor-Studienangeboten kam zu dem Ergebnis,
dass rund 55 % der Sparkassen von
wachsenden Bewerberzahlen für ein
duales Studium in den kommenden
Jahren ausgehen. Über 20 % der
Sparkassen gaben an, mehr Berufsanfänger für ein duales Studium einstellen zu wollen. Das neue Studienangebot der Hochschule der Sparkassen-Finanzgruppe gibt diesen Sparkassen ein wirksames Instrument an
die Hand, um am Ausbildungsmarkt
dauerhaft zu den Gewinnern zu zählen und Nachwuchskräfte nachhaltig
an das Institut zu binden.
Boom beim Mobile Banking
Fortsetzung von Seite B 3
und demselben Gerät zu empfangen
und einzusetzen. Ein zweites mobiles Gerät, wie beim sms-TAN-Verfahren oder ein TAN-Generator wie
bei chipTAN, ist nicht mehr erforderlich.
Zahlreiche Sicherheitsvorkehrungen wie Passwort und kryptografische Schlüssel sorgen dafür, dass die
pushTAN-App isoliert auf dem
Smartphone betrieben wird. Das
Smartphone ist in zwei logische Kanäle eingeteilt: Auf dem ersten wird
der Auftrag eingegeben, auf dem
zweiten Kanal die TAN empfangen.
Das pushTAN-Verfahren entspricht
damit der deutschen Gesetzgebung
und eignet sich dadurch optimal für
mobile Bankgeschäfte.
Mobile-Banking-Apps bieten Bankkunden die Möglichkeit, jederzeit
zahlreiche Informationen wie den
finanziellen Verfügungsrahmen, aktuelle Transaktionen oder eine Gegenüberstellung von Einnahmen
und Ausgaben abzurufen, etwa um
sich im Geschäft für oder gegen einen größeren Kauf zu entscheiden.
Zudem können Nutzer überall Konten aktualisieren, Geld transferieren
und verschiedene Arten der Überweisung tätigen.
Einige Apps bieten die Möglichkeit, dass Nutzer ihren Finanzberater auch von unterwegs kontaktieren und sich mit ihm austauschen
können. Für Kreditinstitute ist Mobile Banking ein zunehmend wichtiger
Kommunikationskanal und schon
heute von Kundenseite eine mehr als
häufig genutzte Kontaktmöglichkeit.
Zudem erweitern Banking-Apps das
Serviceangebot von Banken und
Sparkassen
und
gewährleisten
durch die Präsenz auf dem Mobilen
Device eine bleibende Markenwahrnehmung, was nicht nur die emotionale Kundenbindung nachhaltig
stärkt, sondern auch wichtige Wettbewerbsvorteile schafft.
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Börsen-Zeitung Nr. 79
B5
Weniger Statik und mehr Dynamik ist das Gebot der Stunde
Depot-A-Management erfordert in der Niedrigzinsphase eine sehr viel größere Entscheidungs- und Umsetzungsdynamik
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Die Renditen sind niedrig wie nie
und werden es mit hoher Wahrscheinlichkeit für längere Zeit bleiben. Dafür sorgt die Europäische
Zentralbank (EZB) durch historisch
niedrige Leitzinsen und durch ihre
Kaufprogramme, die zu einem weiteren Absinken der Risikoprämien nicht nur in den
betroffenen Segmenten,
sondern durch Spill-overEffekte auch in anderen
Assetklassen führen werden. Bis hierhin ist die
Welt einfach. Doch andere Effekte wirken
komplexitätserhöhend –
nicht zuletzt auch auf
das Depot-A-Management.
Einer dieser Effekte
ist ein Crowding-out in
Teilen der Anleihemärkte, durch das „echte“ Investoren
verdrängt werden. Zusammen mit
den stärkeren bilanziellen Restriktionen und den knapperen Risikobudgets der Banken führt dies zu
einer signifikanten Abnahme der
Sekundärmarktliquidität in den traditionellen Anleihemärkten. Gleichzeitig ist das Risikopotenzial erheblich.
Ob es um die geopolitische Lage,
die Unsicherheit über die finanzielle
Zukunft Griechenlands oder die Tatsache geht, dass wir Teilnehmer in
dem historischen Experiment der extremen Liquiditätsschwemme sind:
Alles dies stellt das Depot-A-Management neben den – zum Teil gegensätzlich wirkenden – regulatorischen Restriktionen vor enorme Herausforderungen, auf die es nur teilweise Einfluss hat.
Deshalb gilt: Die Konzentration
auf die vom Depot-A-Manager selbst
zu beeinflussenden Größen wie Risikoallokation und eingesetzte Produkte sowie Entschlossenheit und Umsetzungsstärke im Depot-A-Management sind notwendig, um diese
Situation erfolgreich zu meistern.
Von
Thorben Lüthge
Leiter Handel und
Strukturierung im
Kapitalmarktgeschäft
der DekaBank
Neben der Tatsache, dass die EZB
bereits mit der Umsetzung eines weiteren Kaufprogramms begonnen
hat, sind rein marktpsychologisch
kurzfristige deutliche Zinsanstiege
ohne exogene Auslöser nicht zu erwarten. Die DekaBank hat ihre Kunden zu ihren geplanten Portfolioinvestitionen befragt. Das Ergebnis
ist eindeutig: Bei nur etwas gestiegenem Zinsniveau existiert bereits erhebliches Kaufinteresse. Weil alle
auf einen Rücksetzer warten, würden schon leichte Zinsanstiege zu
Käufen genutzt und damit der Markt
unterstützt. Die Umfrage zeigte
auch, dass die Mehrheit der befragten Kunden gleiche oder stärkere Investitionen in Unternehmensanleihen oder in strukturierte Produkte
mit Bonitätsbezug wie zum Beispiel
in Credit Linked Notes plant, so dass
diese Produktkategorie auch in diesem Jahr die Chance hat, wieder
zum meistverkauften strukturierten
Produkt zu werden. Dies wird dazu
führen, dass sich die Kompression
der Bonitätsaufschläge weiter fortsetzen wird.
Gleichzeitig spricht vieles für Aktien, die aktuell zwar nahe den
Höchstständen notieren, aber insbesondere gegenüber Anleihen günstig
erscheinen. Viele institutionelle Investoren verfolgen deshalb die Strategie, über aktiengelinkte Anleihen
von dieser Assetklasse zu profitieren. Bei den Kernkunden der DekaBank zählten aktiengelinkte Produkte 2014 zu den meistfavorisierten
Produkten im Kapitalmarktbereich.
Auch hier sieht es eindeutig nach einer Fortsetzung des Trends aus. In jedem Fall gilt: Zaudern kostet Rendite. Das Motto ist: „Kaufen, bevor Mario Draghi kauft“ oder anders: kaufen, bevor die Preise über das gesamte Anlagespektrum noch weiter gestiegen sind. Denn neu ist die dramatische Geschwindigkeit: Deutlich
schneller als früher üblich sind Performancepotenziale erschöpft, Renditen bei null oder negativ und Risikoprämien extrahiert. Es besteht
dann nur noch ertragsfreies Risiko.
Dann ist eine Neupositionierung
sinnvoll.
Neue ertragsorientierte Positionen können insbesondere aus allem,
was die EZB (noch) nicht kauft, bestehen. Zum Beispiel aus Anleihen
der Bundesländer, aus Bonitätsprodukten oder auch aus Aktien und aktiengelinkten Anleihen. Natürlich immer im Einklang mit den regulatorischen Kennziffern, aber eben auch
im Einklang mit den Ertragsanforderungen, die in der heutigen Zeit ver-
nachlässigt zu werden drohen. Es
geht zudem um das Erschließen neuer Investmentchancen. Diese können zum Beispiel auch im Bereich
neuer Assetklassen wie Contingent
Convertibles (Cocos) liegen, ein Beispiel dafür, wie durch Regulatorik
auch neue Anlagechancen entstehen. Oft können allerdings auch
schon signifikante Wertbeiträge generiert werden, indem bestehende
Ressourcen effizienter genutzt werden, wenn also beispielsweise bestehende Kreditlinien durch Bonitätsanleihen anstelle von Unternehmensanleihen ausgelastet werden.
Coco ist nicht gleich Coco
Investitionen in neue Produkte erfordern besonderes Augenmerk im
Risikomanagement. So ist zum Beispiel Coco nicht gleich Coco. Die Anforderung an das Depot-A-Risikomanagement ist, hier aktiv zu sein, das
heißt fortlaufend die Performancepotenziale im Verhältnis zu den Risiken zu betrachten.
Aktives Risikomanagement bedeutet damit auch, ertragsfreie Risikopositionen zu identifizieren und entschlossen zu veräußern und durch
andere zu ersetzen. Es geht also darum, Wertbeitrag zu extrahieren und
gleichzeitig zu wissen, dass diese Position endlich ist. Neu ist, dass dies
nicht der Zeitpunkt der Fälligkeit
sein muss. Zusätzlich muss man vor
Augen haben, dass es einen Punkt in
der Zukunft geben könnte, an dem
die schnelle Reduktion oder Absicherung dieser Position notwendig sein
könnte, denn die Gefahr einer Blasenbildung ist unbestritten vorhanden.
Dies ist schwierig, denn es liegt
insbesondere bei vielen Anleihe-
investoren außerhalb ihres normalen mentalen Scopes, Anleihen vor
Fälligkeit zu veräußern. Nicht überraschend, denn seit mehr als 20 Jahren fallen die Renditen, „Long only“
und „Buy and Hold“ haben sich als
superiore Strategien erwiesen. Große Teile der Marktteilnehmer haben
nur diese (sehr profitable) Phase der
langsam und stetig fallenden Zinsen
erlebt und könnten in die sogenannte „Experience Trap“ tappen. Deshalb kann langjährige Erfahrung
psychologisch gesehen hier durchaus nachteilig sein.
Viele Investoren vertrauen zudem
stark auf Diversifikation. Dies ist in
normalen Zeiten richtig. Aber auch
wenn man in verschiedene Assetklassen investiert, gilt, dass „Buy and
Hold“ Grenzen hat. Bei stark steigenden Volatilitäten erhöhen sich üblicherweise auch die Korrelationen
der risikobehafteten Assets deutlich.
Der Markt unterscheidet dann nur
noch zwischen Risky und Safe Haven Assets. In diesem Szenario ist da-
„Es existieren zahlreiche Chancen, aber sie
müssen heute zügiger und konsequenter genutzt werden.“
her die Möglichkeit zur schnellen Reduktion der Risiken notwendig. Dies
bedeutet, stärker als früher die Liquiditätssituation in den Sekundärmärkten im Auge zu behalten bzw. sich
jetzt umfangreiche Gedanken über
DSV-Gruppe übernimmt
neue Aufgaben
Mit innovativen Payment-Lösungen überzeugen
kennen, der mittelfristig unsere
Innovationsfähigkeit herausfordern
wird: Das Internet als Interaktionsund Vertriebskanal in Verbindung
mit intelligenten Endgeräten ermöglicht es, individuelle Verbraucherwünsche aufzugreifen und rund um
den Kauf eines Produktes zusätzliche Dienstleistungen anzubieten,
die den Kunden in seiVon
nem Alltag unterstützen.
Michael Ilg
Unsere Aufgabe wird
es sein, neue Zahlverfahren in solche Anwendungen lückenlos einzubinden. Dabei gilt zusätzlich: Erfolgreicher HanVorsitzender der
del ist omnikanalfähig,
Geschäftsführung der
DSV-Gruppe (Deutscher verzahnt also das Online-Geschäft mit dem
Sparkassenverlag)
stationären Vertrieb. Innovative Lösungen wernimmt vor diesem Hintergrund neue den sich deshalb als integrative Bezahlverfahren etablieren, so dass
unternehmerische Aufgaben.
Die Innovationsdynamik im Zah- Händler die Zahlungen künftig nicht
lungsverkehr ist hoch, seit auch In- mehr nach Vertriebskanal getrennt
ternetkonzerne und Start-ups mit abwickeln müssen.
mobilen Bezahlsystemen experimentieren. Für die Sparkassen steht daHoher Vertrauensvorschuss
bei viel auf dem Spiel – ihre Innovationsführerschaft im ZahlungsverAuch wenn Einflussfaktoren wie
kehr, aber auch der direkte, über das neue Marktteilnehmer und TechnoGirokonto etablierte Kundenkon- logien die Innovationsstärke der
takt. Längst zeigt sich, wohin die Rei- Finanzdienstleister derzeit auf eine
se geht, denn mit dem Internet als harte Probe stellen: In puncto Sicherzentraler Kommunikationsplattform heit genießen Sparkassen und Banwächst der Wettbewerb und mit ihm ken aus Verbrauchersicht uneingedie Zahl der Anbieter. Wer jetzt den schränkt einen hohen VertrauensvorInnovationszug verpasst, riskiert schuss. Laut einer Studie des Steinnicht nur Erträge aus dem Zahlungs- beis Research Center würden 80 %
verkehr, sondern auch Kundenbezie- der Verbraucher Mobile-Paymenthungen. Branchenfremde Wettbe- Lösungen am ehesten von der eigewerber erweitern bereits ihren Kun- nen Bank nutzen und nur jeder Fünfdenkreis mit neuen Bezahllösungen te traut einem der Handyhersteller.
im E- und M-Commerce.
Ein Blick auf die derzeitigen Zahlungsgewohnheiten im stationären
Handel und im E-Commerce zeigt,
Weiterer Trend zu erkennen
dass Kunden in Deutschland unterDem Verbraucher präsentiert sich schiedliche Bezahlwege nutzen. Das
Mobile Payment aktuell als ein ist nicht zuletzt auch Ausdruck kultuMarkt mit fragmentierter Land- reller Gewohnheiten, die sich langschaft. Das heißt: Unterschiedliche sam ändern.
Anbieter offerieren Bezahllösungen,
die auf diversen mobilen EndgeräKleinbeträge in bar
ten laufen und deshalb nur einen
Teilmarkt abdecken oder nur auf einWährend in einigen anderen Länzelne Händler begrenzt sind. Die dern, Kleinbeträge ganz selbstverHerausforderung besteht aktuell al- ständlich mit Karte bezahlt werden,
so darin, sich mit wirklich marktbrei- bevorzugen Kunden hierzulande imten Bezahlverfahren im Handel zu mer noch Münzen und Geldscheine,
positionieren. Doch damit nicht ge- Kartenzahlungen finden bei Betränug: Die Verbrauchergewohnheiten gen unter 20 Euro so gut wie gar
und -bedürfnisse lassen darüber hin- nicht statt. Denken wir also bei allen
aus noch einen weiteren Trend erFortsetzung Seite B 6
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Die Sparkassen-Finanzgruppe steht
vor der Herausforderung, mit innovativen Bezahllösungen ihre führende Marktposition zu behaupten. Der
Deutsche Sparkassenverlag (DSV)
mit Hauptsitz in Stuttgart über-
Entdecken Sie mehr Unterschiede auf sparkasse.de
Absicherungsstrategien zu machen.
Hier sollte ein Teil der derzeitigen Erträge genutzt werden, um Absicherungsmöglichkeiten zu implementieren. Aktives Depot-A-Risikomanagement umfasst neben Stop-Loss-Konzepten unter Berücksichtigung der
Marktliquidität auch volatilitätsorientierte und derivative Konzepte zur
Absicherung von Extrembewegungen in den „Risky Assets“.
Ertragsfreies Risiko vermeiden
Depot-A-Management heißt somit
heute: entschlossen zu kaufen, bevor die Preise über das gesamte Anlagespektrum weiter gestiegen sind,
das Anlageuniversum sinnvoll zu erweitern und neue Assetklassen zu betrachten. Es heißt aber auch: verkaufen, wenn Performancepotenziale
ausgeschöpft sind. Dabei ist besonderes Augenmerk auf aktives Risikomanagement zu legen. Also ertragsfreies Risiko zu vermeiden, weiterhin
keine untragbaren Risiken einzugehen und sich mit Absicherungsinstrumenten auf den Fall vorzubereiten,
in dem aus Liquiditätsgründen eine
schnelle Veräußerung der Position
nicht vollständig möglich ist.
In jedem Fall erfordert Depot-AManagement in der Niedrigzinsphase eine sehr viel größere Entscheidungs- und Umsetzungsdynamik als
früher. Es existieren zahlreiche Chancen, aber sie müssen heute zügiger
und konsequenter genutzt werden.
Dynamisch entscheiden heißt heute
Risiken reduzieren und Erträge erwirtschaften. 0,25 % für zehnjährige
Bundesanleihen im Buy-and-HoldAnsatz wird für viele nicht das Richtige sein. Weniger Statik und mehr
Dynamik ist das Gebot der Stunde.
B 6 Börsen-Zeitung Nr. 79
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Aktuellen Bedürfnissen mit Innovationen begegnen
Sparkassen sollten schnelle, kundenorientierte Lösungen finden – Kooperationen helfen
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Selbstbewusst, gut informiert und
anspruchsvoll – das ist der typische
Bankkunde im Online-Zeitalter. Aktuellen Umfragen zufolge trauen
sich bis zu 60 % der Anleger und Sparer zu, ihre Anlageentscheidungen eigenständig zu treffen, ohne einen
Bankberater. Gerade im
Wertpapiergeschäft
nimmt der Anteil der
Selbstentscheiderkunden und der beratungsfreien Transaktionen immer mehr zu – bei manchen Großsparkassen
macht dieser bereits
70 % aus.
Um den Ansprüchen
ihrer
internetaffinen
Kunden zu begegnen,
haben die Sparkassen
bereits viel bewegt. Ihre
Websites und Apps gehören zu den erfolgreichsten im Finanzbereich. Doch die Institute müssen
noch viel mehr tun, um die Chancen
der Digitalisierung für sich zu nutzen und keine weiteren Marktanteile
an Direktbanken und Online-Anbieter zu verlieren. Es gilt, die Internetund Mobile-Services den neuen Kundenbedürfnissen anzupassen, die digitalen Vertriebswege weiter auszubauen und mit innovativen Lösungen zu ergänzen. Derzeit rennt den
Sparkassen dabei jedoch die Zeit
davon.
Gute Resultate gefragt
Die ständige Suche nach neuen, innovativen Angeboten stellt gerade Filialinstitute wie die Sparkassen vor
eine Herausforderung. Sie müssen
den Spagat zwischen den Bedürfnis-
sen von Beratungs- und Online-Kunden schaffen – bevor sie den Anschluss im Wettbewerb verpassen.
Die Innovationsschwäche vieler Banken kommt Neugründungen zugute,
die mit übersichtlichen Online-Lösungen die Lücke schließen.
Aktuell drängt eine wachsende
Von
Thomas Pfaff
Im Online-Wertpapiergeschäft der
Sparkassen erfüllt der S Broker als
zentraler Online-Broker in vielerlei
Hinsicht eine ähnliche Funktion. Innerhalb des Privatkundengeschäfts
der Sparkassen-Finanzgruppe ist er
der größte Order-Provider, der sich
mit seiner Handelsplattform, seinen
Produkten und Services speziell auf
die Bedürfnisse internetaffiner und
preissensibler
Wertpapierkunden
ausrichtet. Technologische Trends
und Innovationen im Brokerage-Bereich hat er als spezialisierter OnlineKompetenzträger genau im Blick.
Thema Social Trading
Vorstandsvorsitzender
des Sparkassen Brokers
Zahl spezialisierter Internet- und
Technologieunternehmen,
sogenannte Fintechs, mit nutzerfreundlichen Online-Finanztools in das Kerngeschäft klassischer Banken. So haben mit Cringle, Gini Pay und Lendstar gleich drei junge Unternehmen
Programme entwickelt, die das einfache Versenden von Geld via Smartphone ermöglichen. Weitere OnlineAnbieter sind beispielsweise in den
Bereichen
Vermögensverwaltung
und Kreditvermittlung am Markt gestartet. Die Start-ups sind schnell,
kreativ und entwickeln ihre Lösungen aus Sicht des Kunden. Immer
mehr Banken arbeiten deshalb mit
den jungen kundenorientierten Unternehmen zusammen und greifen
auf deren fertige Lösungen zurück,
statt selbst neue Angebote zu entwickeln.
Um onlineaffine Wertpapierkunden zu gewinnen und langfristig zu
halten, ist ein wettbewerbsfähiges
Preis-Leistungs-Verhältnis ein wichtiges Kriterium. Für ihre Wertpapiergeschäfte suchen diese Kunden eine
günstige, moderne Handelsplattform, sie wollen komfortable MobileAngebote, interaktive Informationsund Weiterbildungsangebote sowie
innovative Entwicklungen und Produkte nutzen können.
Ein Beispiel ist das Thema Social
Trading. Immer mehr Anleger wollen nach dem Follower-Prinzip investieren und von den Anlageerfolgen
professioneller Trader profitieren,
die ihre Strategien im Internet publizieren. Deshalb kooperiert der Sparkassen Broker mit der Plattform wikifolio.com und nutzt so selbst die Unterstützung eines innovativen Online-Anbieters, um sein Angebot mit
Social Trading zu ergänzen. Die Partnerschaft ermöglichte es den Kunden, gleich von Beginn an am neuen
Anlagetrend zu partizipieren. Im
Rahmen der Zusammenarbeit ist der
S Broker der erste und aktuell günstigste Anbieter von Social-TradingSparplänen.
Zu einem zeitgemäßen OnlineWertpapierdepot gehören selbstverständlich auch der mobile Zugang
und das Trading via Smartphone. Allein sechs bis sieben Transaktionen
führt ein Nutzer der „S Broker Mobile App“ durchschnittlich pro Monat
über das Smartphone oder das Tablet aus – entsprechend hoch sind
die Ansprüche dieser aktiven Trader. Bei der Entwicklung seiner App
legte der S Broker daher Wert auf individuelle Einstellungsmöglichkeiten und eine einfache, intuitive Bedienbarkeit. Die verschiedenen Funktionen und der Bedienkomfort sind
genau auf die Wünsche der Mobile
Trader ausgelegt. Beim Ausbau seines Leistungsspektrums setzt der
S Broker den Fokus auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Kundentypen. Auch die Individualisierungsmöglichkeiten des Webangebots werden unter diesem Gesichtspunkt weiterentwickelt.
Brokerage-Kunden begeistern
Die Selbstentscheider sind gut informiert und kennen sich aus mit
dem Wertpapierhandel im Internet.
Dennoch wissen sie Services rund
um das Trading wie zielgerichtete
Online-Weiterbildungsangebote zu
schätzen. So hat sich die „S Broker
Akademie“, deren Angebot neben
verschiedenen Veranstaltungen, Publikationen und Video-Tutorials insbesondere Webinare umfasst, längst
als wichtiges Kundenbindungsinstrument etabliert, das auch zur Steigerung der Handelsaktivität entscheidend beiträgt. 2014 nahmen beim
S Broker rund 11 000 Teilnehmer an
insgesamt 120 Webinaren teil – ein
Rekord. Kunden, die ihr TradingWissen im Rahmen eines Webinars
erweitern, zeigen anschließend eine
durchschnittlich rund 30 % höhere
Tradingaktivität.
In der Gruppe halten
Das mit Maßnahmen zur Kundenbindung verknüpfte professionelle
Brokerage-Angebot hilft Sparkassen,
die Online-Kunden in diesem Segment zu gewinnen, zu aktivieren
und in der Gruppe zu halten. Zentraler Bestandteil des Geschäftsmodells
des S Brokers ist die Möglichkeit für
Kunden, ihr Sparkassen-Girokonto
als externes Verrechnungskonto nutzen zu können – die Rolle der Sparkasse als Hausbank wird dadurch zusätzlich gestärkt. Während der S Broker die Depotführung übernimmt,
bleibt die Kontoführung in der Obhut der Sparkasse, so dass für Kunde
und Berater maximale Transparenz
gewährleistet ist.
Um die Häuser beim Ausbau der
digitalen Vertriebswege künftig
noch gezielter zu unterstützen, hat
der S Broker gemeinsam mit zwei Pilotsparkassen ein neues Depotangebot entwickelt. Das „S Broker DepotPlus“ ist sowohl aus Kunden- als
auch aus Beraterperspektive vollkommen in die Online-Welt der Sparkassen integriert und stellt damit einen Meilenstein in der Zusammenarbeit des S Brokers mit den Sparkassen dar.
Durch die sinnvolle technische
Verzahnung des stationären Angebots der Sparkasse mit dem wettbewerbsfähigen Preis- und Leistungsspektrum des S Brokers können die
kooperierenden Institute ihren onlineaffinen, preissensiblen Selbstentscheiderkunden ab Mitte des Jahres
das Beste aus beiden Welten aus einer Hand anbieten und sich so mit einem deutlichen Differenzierungsmerkmal von den Direktbanken abheben. Der Kunde kann mit den ihm
bekannten Zugangsdaten seiner
Sparkasse auf sein Depot zugreifen
und gleichzeitig deren Sicherungsmittel nutzen. In der vertrauten Umgebung seiner Sparkasse profitiert er
im Rahmen des Multikanalansatzes
von einer optimalen und ganzheitlichen Betreuung ohne Prozessbrüche, wobei der Sparkassenberater
Dreh- und Angelpunkt bleibt.
Kräfte intensiver abrufen
Die Digitalisierung bietet Filialbanken wie den Sparkassen viele Chancen. Nicht zuletzt ist dieser Kanal für
Filialbanken auch eine Chance der
Entlastung im Wertpapiergeschäft,
denn der Regulierungsdruck und
steigende Kosten im stationären Vertrieb machen alternative Online-Lösungen immer notwendiger. Entscheidend hierfür ist jedoch die Innovationsfähigkeit der Institute. Durch
Kooperationen mit innovativen Online-Anbietern können Banken in kurzer Zeit auf die sich verändernden
Bedürfnisse onlineaffiner Kunden
eingehen. Die Sparkassen sollten die
schon vorhandenen Kräfte und Werkzeuge im Verbund noch intensiver
abrufen. Gemeinsam mit dem S Broker können die Häuser im OnlineWertpapiergeschäft schnelle, kundenorientierte Lösungen bereitstellen
und anspruchsvolle Selbstentscheiderkunden vom Angebot der Sparkassen-Finanzgruppe überzeugen.
Neue Aufgaben
Fortsetzung von Seite B 5
Befreien Sie jetzt Ihr Geld.
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Das anhaltende Zinstief verlangt nach Ideen zur Anlageoptimierung.
Ganz individuelle Lösungen bietet Deka-Vermögenskonzept. Informieren
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Neue Perspektiven für mein Geld.
Payment-Entwicklungen
konsequent vom Kunden aus und ermöglichen ihm die Wahl zwischen verschiedenen Bezahlverfahren: Ganz
gleich, ob er verstärkt auf Handy,
Karte oder – visionär gedacht – bald
auf einen NFC-Chip in seiner Armbanduhr setzt. Vor allem solche Lösungen werden sich durchsetzen,
die omnikanalfähig und sicher sind
und sich dabei lückenlos in Bestellund Serviceprozesse einfügen.
DSV-Einstieg bei Payone
Welche Schritte stehen aktuell
an? Zur Sicherung ihrer Marktführerschaft in diesem schwierigen Wettbewerbsumfeld bündelt die Sparkassen-Finanzgruppe die Payment-Tätigkeiten nun an zentraler Stelle:
Der DSV übernimmt – in enger Abstimmung mit dem Strategieführer
Deutscher Sparkassen- und Giroverband (DSGV) – die unternehmerische Verantwortung und koordiniert
die einzelnen Unternehmen in der
DSV-Gruppe sowie weitere Leistungsträger. Ziel ist es, die Entwicklungsaktivitäten effizienter als bisher zu steuern. Hierfür wird die DSVGruppe operative Aufgaben im Payment aus den Bereichen Technik
und Vermarktung übernehmen. Dabei konzentriert sie sich auf die Weiterentwicklung neuer Lösungen und
eine offensive Vermarktung des Leistungsportfolios. Das wirkt sich positiv auf das Time-to-Market der Sparkassen-Finanzgruppe aus. Denn die
neue Arbeitsteilung im Verbund ermöglicht dem DSGV, sich auf die
strategischen Fragen zu fokussieren.
So wird es gelingen, die Innovationen zügig voranzutreiben.
Mit dem Erwerb von 80 % der Anteile am Kieler Payment Service Provider Payone hat die DSV-Gruppe
DekaBank Deutsche Girozentrale. Verwaltende Gesellschaft DekaBank Deutsche Girozentrale Luxembourg S.A.
Allein verbindliche Grundlage für den Abschluss einer Vermögensverwaltung mit Investmentfonds sind die jeweiligen
Sonderbedingungen, die Sie bei Ihrer Sparkasse oder Landesbank oder von der DekaBank Deutsche Girozentrale
Luxembourg S.A. und DekaBank, 60625 Frankfurt erhalten.
die strukturellen Voraussetzungen
geschaffen, um die Wertschöpfungskette und das Leistungsportfolio zu
erweitern. Hintergrund ist der weiter expandierende digitale Handel,
der sich immer stärker mit dem stationären vernetzt. Das erfordert neben einer leistungsstarken technischen Infrastruktur auch die Entwicklung neuer Lösungen.
Kunden wollen Mehrwerte
Welchen Themen stellen wir uns?
Im Fokus stehen die Vermarktung in
allen Bereichen – auch im stationären Handel, der 94 % des Handelsumsatzes ausmacht, – sowie die Entwicklung neuer Zahlungsanwendungen für E- und M-Commerce. So soll
eine Wallet-Lösung geräteunabhängig neben der Bezahlfunktion Mehrwerte rund um den digitalen Einkauf bieten. Als Basis wird zurzeit
ein Mehrwertkonzept entwickelt.
Neu aufgestellt im Payment-Bereich
wird nun die Sparkassen-Finanzgruppe im E- und M-Commerce den
innovativen Weg weitergehen, den
sie mit girogo eingeschlagen hat.
NFC, die richtige Technik
Schon jetzt ist girogo am Point-ofSale der zentrale Innovationstreiber
für Bezahllösungen der Zukunft. Als
führender Standard für kontaktloses
Bezahlen etabliert sich die NFCTechnologie (Near Field Communication – Nahfeldkommunikation) inzwischen flächendeckend via SparkassenCard und fortschreitender Terminalumstellung im Handel. Weitere Entwicklungen in diesem Bereich
werden folgen. Damit sind die Weichen gestellt – auch für Wettbewerber. Denn dass die Sparkassen-Finanzgruppe mit NFC auf die richtige
Technik setzt, bestätigen die aktuellen Marktentwicklungen.
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Börsen-Zeitung Nr. 79
B7
Neue Dimension in der operativen Vertriebssteuerung
Duale-Cost-Income-Ratio-Management vereint Ertragspotenzialanalyse und Integrative Kostenanalyse
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Erfolgreiche Geldinstitute und Sparkassen setzen ihre Ressourcen dort
ein, wo sie am meisten Ertrag einbringen. Dabei ist es von ebenso hoher Relevanz, Einsparpotenziale zu
heben, wie Vertriebspotenziale zu erschließen. Das Duale-Cost-IncomeRatio-Management stellt sicher, dass
keiner dieser Aspekte vernachlässigt
wird.
In der Niedrigzinsphase mit den
daraus resultierenden Auswirkungen auf die Marge müssen sich Banken und Sparkassen bewegen, um
weiterhin Erträge zu erwirtschaften.
Vor allem bei den Filialbanken heißt
es, Kosten zu reduzieren und Sparpotenziale zu heben. Die drei großen
Themenbereiche sind rasch identifiziert: Personal-, Sach- und IT-Kosten. Die Hebelwirkungen sind am Anfang groß, werden jedoch immer
kleiner und sind endlich. Einerseits
ist Kostensenken kein Wert an sich,
andererseits ist irgendwann jedes
Einsparpotenzial gehoben – und erst
wenn der Fokus auf das Sparen wegfällt, fallen Investitionsstaus und fehlende Perspektiven auf der Einnahmenseite auf.
Duales Zielsystem
Es ist also zwingend notwendig,
sich gleichzeitig der Ertragsseite zu
widmen. Die Hebel sind hier am Anfang klein, und es ist mühsam, aber
sie sind nachhaltiger. Im besten Fall
gehen die Kostenersparnisse auf der
einen Seite mit der Optimierung der
Vertriebserlöse auf der anderen Seite
Hand in Hand. Parallele Kostenoptimierung und Ertragssteigerung stabilisieren und verbessern die Cost-In-
tierte Potenzialermittlung sorgt dafür, dass die Ressourcen der Bank an
der richtigen, weil gewinnbringendsten Stelle eingesetzt werden. Es
bringt nichts, wenn das Institut für
Kunden ohne Vertriebspotenzial teure und personalintensive Services
und Beratung vorhält. Stattdessen
sollte sich der Beratungsaufwand auf diejenigen
Kunden fokussieren, deren Situation Bedarf
Von
nach Finanzprodukten
Edmund Schaefer
vermuten lässt. Im Zielplanungsprozess ist es
bei der Verteilung von
Zielvorgaben vor allem
wichtig, Geschäft dort
verantwortet das
zu planen und zu geneGeschäft mit Banken
rieren, wo nachweislich
in Deutschland, ÖsterKundenpotenziale vorreich und der Schweiz
handen sind.
bei Wincor Nixdorf
Die traditionelle Kundensegmentierung nach
de Antipoden Cost und Income um- Alter, Einkommen, Vermögen wird
fasst. Ein solches hat Wincor Nixdorf aufgelöst und in eine potenzialgemeinsam mit der UDM GmbH als basierte Ertragssegmentierung überführendem Unternehmen für Kosten- führt. Gezielt können so Potenzialbenchmarking entwickelt. Das Duale- kunden zu Ertragskunden entwiCost-Income-Ratio-Management ckelt werden. Jährliche Wiederho(DCM) setzt sich aus den beiden lungsanalysen gewährleisten eine
Komponenten Ertragspotenzialanaly- Überprüfung der Kundensituation
se und Integrative Kostenanalyse zu- und ermöglichen einen Wechsel der
Segmente auf-, aber auch absteigend.
sammen.
Grundlage aller Entscheidungen
ist die detaillierte Analyse des tatErstellen von Steckbriefen
sächlichen Kundenverhaltens. Dazu
sind die Kosten und ErtragsrelatioDiese Potenziale werden konkret
nen nach den unterschiedlichen Ka- auf Kundenebene ermittelt und zu einälen – ob Filiale, SB oder Online – ner Gesamtsicht verdichtet. So köndifferenziert zu betrachten ebenso nen bei Bedarf regionale, kundenwie die einzelnen Kundensegmente oder produktspezifische Ziele potenwie Private Banking, Servicekunden, zialorientiert zugeordnet werden. Es
Privatkunden, Firmen- und Ge- werden Steckbriefe entwickelt,
schäftskunden. Eine kundenorien- durch die alle wesentlichen Informacome-Ratio des Geldinstituts nachhaltig. Diese sollten allerdings nicht
– wie in der Vergangenheit üblich –
gegenläufig in verschiedenen Funktionen, sondern integrativ aus einer
zentralen Unternehmenszielsetzung
entwickelt werden. Es wird ein duales Zielsystem erforderlich, das bei-
tionen transparent und nachvollziehbar werden, denn hinter jedem Zielwert stehen konkrete Kunden mit
fest definierten Kontaktquoten und
-qualitäten.
Filialnetz überprüfen
In Filialen mit einem Kundenstamm, bei denen aktuell kein Potenzial identifiziert wurde bzw. deren
Deckungsbeitrag sich als unwirtschaftlich erweist, ist die Produktivität unter anderem durch weitere Automatisierung zu erhöhen. Um dies
zielgerichtet zu erreichen, sollte mit
Blick auf die Potenzialanalyse das Filialnetz überprüft werden. Unrentable, „traditionelle“ Standorte müssen
überdacht werden. Dafür entstehen
an anderen Lokationen neue Filialen, so dass die Neuaufstellung der
Filialstandorte nicht zwangsläufig
mit einer Reduzierung der Anzahl
einhergeht. Die eine für alle Standorte passende Filiale gibt es nicht. Ein
regional tätiges Geldinstitut wird
wahrscheinlich nur seine Hauptstelle als Flagship-Filiale gestalten mit einer Mischung aus Apple-Store und
Hotel-Lounge-Design, in der die Berater alle Ansprechmöglichkeiten
und Beratungsoptionen haben.
Mitarbeiterlose SB-Filialen decken in Zukunft den Standard-Bedarf der Kunden an Bargeldservice,
Zahlungsverkehrstransaktionen und
fallabschließenden Finanzprodukten ab. An anderen Standorten sind
mit nur wenigen Mitarbeitern bemannte Kleinstfilialen optimal. Diese können die alltäglichen Fragen
rund ums Geld beantworten und helfen, Termine mit Experten zu organisieren. Die Spezialisten für die Anla-
geberatung oder die Baufinanzierung sitzen im Kompetenzzentrum
des Geldinstituts und können zum
Beispiel per Videoberatung hinzugezogen werden.
Neue Softwarelösungen gebündelt mit modernsten Technologien
wie beispielsweise Tablets geben
dem Bankmitarbeiter die Möglichkeit, zu sehen, was welcher Kunde
an welchem SB-Terminal oder Geldautomaten macht. Benötigt der Kunde Unterstützung, kann der Mitarbeiter die Transaktion remote oder
auch direkt am Gerät gemeinsam
mit dem Kunden durchführen. Auf
seinem Tablet sieht der Mitarbeiter
auch, welche Marketingkampagnen
an die anwesenden Kunden versendet wurden und zu welchen Themen
zuletzt Gespräche geführt wurden.
So kann er den Kunden proaktiv zielgerichtet ansprechen und qualifizierte Gespräche führen.
Denn der grundsätzliche Bedarf
an Finanzberatung ist trotz OnlineBanking ungebrochen. Vor allem bei
komplexeren Finanzthemen, wenn
beispielsweise eine Erbschaft ansteht, eine Immobilie gekauft oder
verkauft wird, sich die junge Generation als Gründer und Unternehmer
versucht und es um die umfassende
Vorsorgethematik unter anderem
zur Rente, Berufsunfähigkeit, Krankenversicherung geht. Das Potenzial
ist auch nicht ausgereizt, denn etwa
die Hälfte aller Retail-Banking-Kunden haben nach Erkenntnissen, die
Wincor Nixdorf in den letzten Jahren in rund 40 Beratungsprojekten
gewonnen hat, nur ein oder zwei
Produkte, nämlich ein Girokonto
und ein Sparbuch, so dass eine Steigerung der Cross-Selling-Quote viel-
versprechend ist. Das Gesamtvolumen bestehend aus Vermögen und
Verbindlichkeiten liegt ebenfalls bei
50 % der Kunden unter 10 000 Euro
– auch dies sind Ergebnisse aus den
Projekten, die vorwiegend im Sparkassenumfeld durchgeführt wurden.
Dabei verfügen die Deutschen durchaus über Geld, das sie verkonsumieren oder sparen können.
Ertragspotenzialanalysen haben
sich als effizienter Weg erwiesen,
dieses Potenzial zu heben. Dabei
werden die verschiedenen Korrelationen online ausgewertet. Für die
Geldinstitute eröffnet sich so eine
neue Dimension zur operativen Steuerung des Vertriebs.
Gleichzeitiger Fokus
Die systematische Ertragsanalyse
ist eine wichtige Voraussetzung, um
realistische Optimierungsziele trotz
Regulatorik und Niedrigzinsphase
zu entwickeln. Damit können Potenziale in den einzelnen Kundensegmenten für die wesentlichen Produktgruppen herausgearbeitet und
die Ressourcen bei IT und Personal
an die Stellen des Marktes gelenkt
werden, wo tatsächlich noch Geld
verdient wird. Zudem müssen die Bereiche, in denen das erkennbar nicht
der Fall ist, durch eine Reduzierung
der manuellen Service-Ressourcen
und eine Transformation in hochautomatisierte Service-Kanäle wie
Selbstbedienung oder Online auf ein
besseres Stückkosten-Niveau gebracht werden. Denn nur durch einen gleichzeitigen Fokus auf Kostensenkung und Vertriebseffizienz erreichen die Geldinstitute künftig ihre
Gewinnziele.
Wandel aktiv gestalten,
bevor es andere tun
Sparkassen müssen Mehrwert besser transportieren
gegen setzen sich traditionelle Anbieter durch: Versicherungen (30 %)
und unabhängige Finanzberater
(17 %) liegen deutlich vor den Internetunternehmen (7 %). Eine aktuelle Befragung, die in Kürze veröffentlicht wird, legt nahe, dass die Akzeptanz rapide weiter steigt.
Das ist beunruhigend,
denn auch aus Sicht der
Kunden werden die
Sparkassen damit auf
Von
die Rolle des ProduzenOliver Mihm
ten zurückgedrängt –
und das, obwohl gerade
das Girokonto für viele
Sparkassen das Ankerprodukt der Kundenbeziehung und in vielen
Fällen auch ein zentraVorstandsvorsitzender
ler Ertragsbringer im Prider Investors
vatkundengeschäft ist.
Marketing AG
Doch Kunden lernen
zunehmend aus andedie Modernisierung des Vertriebs, ren Branchen – und übertragen ihre
speziell des Multikanalvertriebs, ge- Erfahrungen auf den Umgang mit
genüber. Zudem zeichnet sich eine Banken. Bezahlen kann man inzwineue, digitale Welt ab, in der Ban- schen auch mit Wallets, Amazon Payken zunehmend austauschbar wer- ments oder per App, Kredit gibt es
den gegen Wettbewerber aus dem vielleicht demnächst nach ReputatiInternet. Um in diesem Umfeld nach- on bei Facebook oder Ebay. Bargeldhaltige Erträge zu erzielen, müssen versorgung, das Senden/Empfangen
Sparkassen den Wandel aktiv gestal- von Geld, Personal-Financial-Maten und ihren Mehrwert und ihre nagement- und Cash-ManagementKompetenz für den Kunden inhalt- Lösungen werden zunehmend mit
lich und kommunikativ neu auf- Angeboten von bankfremden Anbietern ermöglicht. Noch nie sind so vieladen.
le Lösungen von Nichtbanken rund
um Zahlungsverkehrsdienste entBeunruhigende Situation
standen wie in den vergangenen
Schon in der Investors-Marke- zwölf Monaten. Musste der Kunde in
ting-(IM)-Privatkundenstudie 2014 der Vergangenheit zu einer Bank gekonnte sich jeder Dritte vorstellen, hen, um ein Girokonto, einen Kredit
in Zukunft ein Girokonto bei einem oder Zinsen für seine Geldanlage zu
Internetunternehmen statt bei einer bekommen, gibt es heute attraktive
Bank abzuschließen. An erster Stelle Alternativen, die sich gezielt an den
kommt der Bezahlsystemanbieter etablierten Kreditinstituten vorbei
Paypal mit 28 % der Befragten als positionieren.
möglicher Anbieter eines Girokontos
in Betracht. Amazon (11 %), Ebay
Neue Qualitätsmaßstäbe
(7 %), Google (5 %) und Apple (3 %)
kommen ebenfalls für einige KunGleichzeitig erleben Kunden heuden in Frage. Paypal und Amazon lie- te neue Maßstäbe für Kompetenz
gen damit als Anbieter eines Giro- und Qualität: Beim Internethändler
kontos sogar noch vor Versicherun- Amazon beispielsweise genießen
gen (9 %), unabhängigen Finanzbe- Preis- und Leistungstransparenz soratern (7 %) und Telekommunikati- wie Service-Exzellenz Priorität, über
onsanbietern (4 %).
Empfehlungen durch Bewertungen
Weitere Produkte, die Privatkun- anderer Kunden sowie deren Kaufden bei Internetanbietern abschlie- verhalten beim Abschluss ähnlicher
ßen würden, sind Tagesgeld (18 %) Produkte werden zahlreiche Kaufimund Ratenkredit (17 %). Auch bei pulse ausgelöst. Der Computerherdiesen beiden Produkten könnte steller Apple erreicht mit seinen Prosich mehr als jeder zehnte Befragte dukten und Leistungen bei reduzierPaypal als passenden Anbieter vor- ter Komplexität eine Vernetzung
stellen. Bei der Baufinanzierung hinFortsetzung Seite B 8
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Der Wettbewerb im Privatkundengeschäft ist schon lange intensiv. Doch
jetzt geraten Sparkassen gleich aus
mehreren Richtungen unter Druck.
Rückläufigen Erträgen aus Einlagengeschäft und Zahlungsverkehr steht
ein steigender Investitionsbedarf in
Boutique statt Basar:
Exklusive Investmentfonds vom Experten.
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B 8 Börsen-Zeitung Nr. 79
Sonderbeilage
Sonnabend, 25. April 2015
Kommunale Schuldscheindarlehen als neue Assetklasse
Thema für institutionelle Investoren – Deutlich höherer Aufschlag als bei Landesschatzanweisungen und Bundesanleihen
schwächere Kommunen es oftmals
schwerer haben als finanzstarke. Die
rechtlichen
Rahmenbedingungen
der Kommunen bedingen aber,
dass insbesondere finanzschwächere
Kommunen Kredite aufnehmen
(müssen).
Allerdings stellt sich die Frage, ob
aus Gläubigersicht tatsächlich ein
größeres wirtschaftliches Risiko bei einem Investment in einer Kommune mit hoher VerVon
schuldung als bei einer
Bernd Nolte
moderat verschuldeten
Kommune besteht. Diese Frage bezieht sich auf
die gesetzlich geregelte
Insolvenzunfähigkeit
Abteilungsdirektor
für bestimmte juristiVersicherungen,
sche Personen des öfVersorgungswerke
fentlichen Rechts, zu
& Fonds bei der
denen die Kommunen
HSH Nordbank AG
zählen.
Eine explizite Hafzu diesem Thema bezogen hat: Der tung der Länder existiert nicht.
Hauptausschuss fordert, dass zur Deren Landesverfassungen schreiben
Verbreiterung der kommunalen Fi- aber den rechtlichen Rahmen für die
nanzierungsstruktur neben dem klas- finanzielle Ausstattung der Kommusischen Kommunalkredit auch alter- nen vor. So lautet beispielsweise Artinative Finanzierungen, wie Anlei- kel 79 der Landesverfassung von
hen und Schuldscheindarlehen, in Nordrhein-Westfalen: „Das Land ist
Erwägung gezogen werden – sofern verpflichtet [. . .] im Rahmen seiner
ohne externes Rating der Kommune finanziellen Leistungsfähigkeit einen übergemeindlichen Finanzausdarstellbar.
gleich zu gewährleisten.“
Börsen-Zeitung, 25.4.2015
Viele Kämmerer müssen erkennen,
dass sich die traditionelle Finanzierungsbasis ihrer Haushalte in einem
Schrumpfungsprozess befindet. Steuern, Abgaben und Gebühren reichen
zumeist nicht aus, um die Ausgaben
zu decken. So überrascht es nicht,
dass der Deutsche Städtetag Position
Herausforderungen gestellt
Zahlreiche größere Kommunen
haben sich bereits den Herausforderungen der Zeit gestellt und ihre
Finanzierungsbasis verbreitert. Dies
erfolgte zumeist über Schuldscheine
sowie über Namensschuldverschreibungen, denn beide Instrumente erfreuen sich bei institutionellen Investoren wie Versicherungen und Pensionskassen großer Beliebtheit. Zahlreiche institutionelle Investoren reagieren auf den Wegfall klassischer
Kreditgeber und erschließen sich
damit ein neues Anlagespektrum.
Publizierte Schuldschein-Transaktionen von Städten wie Gelsenkirchen, Offenbach oder Salzgitter zeigen, dass sich in den letzten Monaten ein Markt für die Assetklasse
„Kommunale
Schuldscheindarlehen“ entwickelt hat. Nicht zuletzt haben der Renditerückgang und der damit einhergehende „Anlagenotstand“ der Versicherungswirtschaft
verbunden mit dem höheren Zinsaufschlag im Vergleich zu Papieren des
Bundes oder der Länder diese Entwicklung begünstigt.
Bonitätseinschätzung
Vor diesem Hintergrund dürfte es
in Deutschland keine Versicherungsgesellschaft geben, die sich nicht intensiv mit dem Thema beschäftigt
oder sogar bereits investiert ist.
Doch häufig setzen die Risikomanager Restriktionen. Denn mit der Entwicklung des Marktes steigen das Angebot und damit auch die Differenzierung. Dies hat zur Folge, dass den
wirtschaftlichen Eckwerten einer
Kommune eine höhere Bedeutung
für die Bonitätseinschätzung durch
die Investoren zukommt und dass
MBA
Besteht Insolvenzfähigkeit?
Kritiker der kommunalen Finanzierung verweisen seit einigen Jahren auf die amerikanische Stadt Detroit, die unter ihrer Schuldenlast zusammengebrochen ist, und ziehen
Parallelen zu deutschen Städten.
Und auch in Deutschland gab es
schon Kommunen, die zahlungsunfähig geworden sind und ihre Schulden nicht mehr bedienen konnten.
Zuletzt mussten im Jahr 1929 Arys
(heute Orzysz in Polen) sowie im
gleichen Jahr Glashütte in Sachsen
Konkurs anmelden.
Der Konkurs der Stadt Glashütte
endete in einem Vergleich, der eine
Forderungsstundung und einen Zinsverzicht auf der einen Seite sowie eine Liquidation des kommunalen Vermögens auf der anderen Seite beinhaltete. Vorangegangen waren Dis-
„Zweifler an einer
tatsächlichen Insolvenzunfähigkeit deutscher Kommunen
sind seit der europäischen Staatsschuldenkrise vermehrt
zu vernehmen.“
pute über das unentbehrliche Vermögen der Stadt Glashütte, das dem veräußerbaren – und damit zur Konkursmasse zählenden – Vermögen
gegenüberstand. Im Mittelpunkt
stand die Frage, welches Vermögen
notwendig sei, um dem öffentlichrechtlichen Auftrag einer Kommune
gerecht zu werden. Da diese Frage
schwer zu beantworten war, wurde
als Folge des Konkurses der Stadt
Glashütte durch den § 116 Abs. 2
der Deutschen Gemeindeverordnung im Jahr 1935 der Ausschluss
eines Konkursverfahrens über das
Vermögen einer Gemeinde festgelegt. Diese Insolvenzunfähigkeit gilt
letztlich bis heute.
Zweifler an einer tatsächlichen Insolvenzunfähigkeit deutscher Kommunen sind seit der europäischen
Staatsschuldenkrise vermehrt zu vernehmen. So titelte beispielsweise die
Wochenzeitung „Die Zeit“ jüngst:
„Ein Hauch von Griechenland zieht
durch die Rathäuser.“ Dahinter steht
die durchaus begründete Frage, ob
die heute bereits hoch verschuldeten
Städte in strukturschwachen Regionen jemals in der Lage sein werden,
für ihre Verbindlichkeiten aufzukommen. Was passiert, wenn die Zinsen
wieder steigen – womöglich in einem ungünstigeren konjunkturellen
Umfeld? Offenbar kann nicht sein,
was nicht sein darf, so das einhellige
Urteil der Kritiker der Insolvenzunfähigkeit.
In diesem Kontext muss die gesetzliche Insolvenzordnung Berücksichtigung finden. Denn diese schließt explizit die Insolvenzfähigkeit von
Bund und Bundesländern (§ 12 Abs.
1.1 InsO) bzw. Gemeinden, Gemeindeverbänden und Landkreisen (§ 12
Abs. 1.2 InsO) aus.
Anders in den USA: Dort regeln –
analog zum relativ bekannten Chapter-11-Verfahren für privatwirtschaftliche Unternehmen – die Vorschriften des Chapter-9-Verfahrens
den Umgang mit der kommunalen
Insolvenz. Seit Inkrafttreten im Jahr
1937 hat sich durchschnittlich eine
Kommune pro Monat dem Chapter-9-Verfahren unterstellt. Die Insolvenz einer amerikanischen Kommune ist somit nichts Außergewöhnliches, wodurch der Vergleich mit
deutschen Kommunen hinkt.
Verantwortung der Länder
Die Finanzbeziehungen zwischen
Bund und Ländern sind in Deutschland im Grundgesetz geregelt
(Art. 104a GG). Die Lastenteilung
von Bund und Ländern ergibt sich
aus der Wahrnehmung der jeweiligen Aufgaben. Die Finanzbeziehungen zwischen Ländern und ihren Gemeinden sind in den jeweiligen Landesverfassungen geregelt, denn
staatsrechtlich sind die Kommunen
Teil der Länder.
In den Landesverfassungen ist festgelegt, dass die Länder dafür verantwortlich sind, dass ihre Kommunen
zur Wahrnehmung ihrer hoheitlichen Aufgaben über eine angemessene Finanzausstattung verfügen. Dies
impliziert vielfältige finanzielle Beziehungen zwischen den Ländern
und ihren Kommunen, was auch als
„vertikaler kommunaler Finanzausgleich“ bezeichnet wird. Deutlich
werden diese Beziehungen am rechtlich durchsetzbaren „Konnexitätsgebot“. Dieses besagt, dass ein Land,
welches Kommunen zur Wahrnehmung bestimmter Aufgaben verpflichtet, auch entsprechende finanzielle Mittel bereitstellen muss.
Darüber hinaus wird der vertikale
Finanzausgleich zwischen Land und
Kommunen wegen der oftmals stark
differierenden Steuereinnahmen der
einzelnen Kommunen in den meisten Bundesländern durch einen horizontalen Finanzausgleich unter den
Kommunen ergänzt.
Auf den ersten Blick negativ
Die Verantwortung eines Landes
für seine Kommunen zeigt sich auch
bei Maßnahmen, die auf den ersten
Blick negativ erscheinen, wie zum
Beispiel verordnete Haushaltssicherungskonzepte oder Nothaushalte,
die im Extremfall dazu führen, dass
sich die betroffenen Kommunen Auszahlungen von der Kommunalaufsicht genehmigen lassen müssen.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass
Konsolidierungshilfen und erhöhte
Leistungen aus dem kommunalen Finanzausgleich notleidende Kommunen unterstützt haben und so die
Kredite uneingeschränkt weiter bedient wurden. Eines von vielen Beispielen hierfür ist der kommunale
Schutzschirm im Land Hessen, der
in den vergangenen Jahren rund einem Viertel aller hessischen Kommunen zusätzlich 3 Mrd. Euro Landesmittel zur Verfügung gestellt hat.
Ausblick – In der föderalen Bundesrepublik gibt es nicht den einen
deutschen Staatshaushalt, sondern
den des Bundes, die Haushalte der
Länder sowie die der knapp 20 000
Kommunen, Kreise und Zweckverbände. Die kommunalen Körperschaften sind mannigfaltig mit dem Bund
„Im Verhältnis zur
gesamten deutschen
Staatsverschuldung
(Bund, Länder, Kommunen, Sozialversicherungen, Sondervermögen) bewegen
sich die aggregierten
Schulden der Kommunen im mittleren
einstelligen Prozentbereich.“
und den Ländern verbunden. Jede der
drei Parteien ist an der finanziellen
Solidität der anderen interessiert, da
letztlich Bund, Länder und Kommunen in einem Boot sitzen. Nicht zuletzt vor diesem Hintergrund werden Schulden der öffentlichen Hand
in Bezug auf ihre Eigenkapitalunterlegung trotz des regulatorischen Wandels bei Banken und Ver-
Gelebte Praxis
Zu einer ähnlichen Einschätzung
sind in den vergangenen Jahren
zahlreiche institutionelle Anleger gekommen. Kreditengagements gegenüber Kommunen wurden daher oftmals nach der jeweiligen Bonitätsermittlung dem Limit des Bundeslandes zugerechnet, in dem sich die
Kommune befindet. Auch wenn diese Vorgehensweise noch nicht der
Weisheit letzter Schluss sein sollte,
so beschreibt sie doch die gelebte
Praxis. Sie könnte übrigens auch ein
Indiz dafür sein, dass in den nächsten Jahren noch mit weiter fallenden Aufschlägen im Vergleich zu
Anleihen des Bundes und der Länder
gerechnet werden kann.
Wandel aktiv gestalten, bevor es andere tun
Fortsetzung von Seite B 7
von unterschiedlichen Kanälen und
bietet so nahtlose, positive Nutzungserlebnisse. Und Google steuert als
erste Anlaufstelle bei der Online-Informationssuche erfolgreich seine
Kunden über das Ranking der Trefferlisten und Werbeeinblendungen.
Die Folge: Technologie- und insbesondere Internetunternehmen, die
sich erwiesenermaßen mit ihrer Materie auskennen, rücken bei den Kunden in ausgewählten Bereichen als
Alternative zu klassischen Kreditinstituten zunehmend in das Blickfeld.
Auf alle Szenarien vorbereitet
Die neuen Wettbewerber sind auf
alle Szenarien vorbereitet. So hat beispielsweise Facebook eine Banklizenz in Europa beantragt, Google
verfügt bereits seit einiger Zeit über
eine Banklizenz in Großbritannien,
und Paypal hat sich seit Erlangung
der Lizenz im Jahr 2007 als eine Alternative zu Kreditkarten oder Banküberweisungen im Internet platzieren können.
Es besteht die Gefahr, dass die Rolle der Sparkassen auf die eines Abwicklers beziehungsweise eines Anbieters von White-Label-Lösungen reduziert wird. Da Bankprodukte fast
ausnahmslos vergleichbar sind und
dementsprechend nur in Ausnahmefällen ein Alleinstellungsmerkmal
darstellen, bedarf es einer deutlichen Erhöhung des kundenzentrierten Denkens und Handelns. Insbesondere im Retail Banking werden
Sparkassen auf Dauer nur erfolg-
„Das Hinterfragen
des bestehenden Geschäftsmodells und
der eigenen Entscheidungen der Vergangenheit erfordert
Mut, Gestaltungswillen und Umsetzungsgeschwindigkeit, um den Herausforderungen der
Zukunft im Privatkundengeschäft der
Sparkassen erfolgreich zu begegnen.“
reich sein, wenn es ihnen gelingt,
den Kunden nachhaltig von ihrer besonderen Leistung zu überzeugen.
Diese Herausforderung erscheint
zwar nicht neu, ist aber wichtiger
denn je.
Den Kunden ernst nehmen
In Führung gehen.
Finanzgruppe
Hochschule
sicherungen immer noch gleich gewichtet.
Im Verhältnis zur gesamten deutschen Staatsverschuldung (Bund,
Länder, Kommunen, Sozialversicherungen, Sondervermögen) bewegen
sich die aggregierten Schulden der
Kommunen im mittleren einstelligen
Prozentbereich. Die Gefahr einer
Nichtbedienung von Schulden seitens der Kommunen droht aus Sicht
zahlreicher Investoren weniger von
der eventuell prekären finanziellen
Situation einer Kommune. Entscheidend ist vielmehr die Einschätzung
der Bonität der Bundesrepublik
Deutschland oder (noch konservativer) die des relevanten Bundeslandes.
Master-Studiengang Management of Financial Institutions:
Excellence in Finance.
Die Zukunft wird nur der Anbieter
erfolgreich überstehen, der den Wandel aktiv mitgestaltet und der vor allem den Kunden wirklich ernst
nimmt. Hier gilt es:
1. Kunden entscheidungsorientiert, das heißt zum Beispiel nach
Präferenzen und Zahlungsbereitschaft, zu segmentieren und nicht
nach Alter, Vermögen und Einkommen. Ein besseres Verständnis davon, wie Kunden mit ihrer Bank
oder Sparkasse interagieren, welche
Erwartungen und Bedürfnisse sie im
Kaufzyklus haben, ist entscheidend,
um das Kanalangebot zielgerichtet
auszubauen und für jedes Kundensegment passende Mehrwerte zu
schaffen. Die Kenntnis, welcher Kunde eine höhere Preisakzeptanz hat,
ist entscheidend, um nachhaltig Ertragspotenziale zu heben.
2. Das Angebot von Dienstleistungen in allen Kanälen weiter auszubauen und zu vernetzen, um die Bedarfe der unterschiedlichen Kundentypen optimal bedienen zu können
und den Kunden im Multikanal nicht
zu verlieren (Multikanalmanagement 2.0). Eine stärkere Ausdifferenzierung der Angebote auf die verschiedenen Kanäle bietet die Chance, positive Ertragseffekte durch
passgenauere Angebots- und Kanalkombinationen zu erzielen.
3. Einen wahrnehmbaren Mehrwert für den Kunden zu schaffen,
den er auch wirklich erleben kann,
sodass er nicht Paypal und Co., sondern die Sparkasse dauerhaft zu seinem Partner der Wahl in Finanzangelegenheiten werden lässt – und das
auch in der Filiale. Neuere Befragungsergebnisse zeigen beunruhigende Tendenzen in der Wahrnehmung durch die Kunden: Klassische
Kernkompetenzen wie Beratung werden Sparkassen nicht mehr automatisch zugesprochen. Statt des reinen
Produktverkaufs ist es daher zentral,
die emotionale Nähe zum Kunden
wiederherzustellen. Denn nur wenn
der Kunde sich verstanden und wirklich ernst genommen fühlt, wird er
nicht nur nach rein rationalen Kriterien wie Preis oder Produktvorteilen
entscheiden.
Abstimmung mit den Füßen
Eine alte Weisheit besagt: „Kunden stimmen mit den Füßen ab“ –
oder neuerdings auch mit dem
Smartphone. In der alten Welt war
ein solches Abstimmungsverhalten
für Sparkassen nicht so tragisch, da
die Kreditinstitute weitgehend allein
Anbieter von Bankleistungen waren.
Mit der digitalen Welt hat sich dies
allerdings deutlich geändert: Banken sind austauschbarer geworden.
Neue Anbieter erheben Anspruch
auf die Kundenbeziehung.
Somit stellt sich die entscheidende Frage: Was verbleibt als besondere Kompetenz von Sparkassen?
Schließlich ist das im Zuge der Finanzkrise erschütterte Vertrauen
von Kreditinstituten nach wie vor
nicht vollständig wiederhergestellt.
Um sich gegenüber neuen Mitbewerbern zu differenzieren, müssen
Sparkassen auch in Zukunft einen
Mehrwert über die reine Bankdienstleistung hinaus für den Kunden bieten. Entscheidend ist aber, dass der
Kunde dies auch wahrnimmt und erlebt. Sparkassenkunden schätzen Nähe und gute Beratung und sind deshalb auch bereit, etwa für das Girokonto einen fairen Preis zu bezahlen. Welche Leistung zu welchem
Preis akzeptiert wird, ist jedoch je
nach Kunde sehr unterschiedlich.
Insofern gilt es, Kundenzentrierung nicht nur als kommunikative
Worthülse zu verwenden, sondern
sich ernsthaft in allen Bereichen
der Wertschöpfungskette am Kunden zu orientieren und hier zu investieren. Das Hinterfragen des bestehenden Geschäftsmodells und der
eigenen Entscheidungen der Vergangenheit erfordert Mut, Gestaltungswille und Umsetzungsgeschwindigkeit, um den Herausforderungen der
Zukunft im Privatkundengeschäft
der Sparkassen erfolgreich zu begegnen.