Jahresbericht 2014 Vorwort3 Vorstandsbericht zum Geschäftsjahr 4 Wir sagen Danke 6 ora Kinderhilfe – wer wir sind 7 Unsere Arbeitsschwerpunkte 9 Projektarbeit Unser Traum 10 Unsere Werte 11 Transparenz und Kontrolle 12 Patenschaften – Keim gezielter Entwicklungsarbeit 13 Projektländer 14 Förderprojekte 26 Katastrophenhilfe und diverse weitere Projektausgaben 27 Social Business durch die ChangeBusiness gGmbH 28 Wirkungskontrolle29 Finanzen Einnahmen und Mittelverwendung 30 Detaillierte Darstellung des Aufwandes nach Sparten 31 Bilanz32 Erläuterungen zur Bilanz 33 Testat des Wirtschaftsprüfers 34 Selbstverpflichtungserklärung als Mitgliedsorganisationen des Deutschen Spendenrates e.V. 35 Organisationsstruktur und Vereinsfunktionen36 Impressum39 Liebe Freunde und Förderer, liebe Leser, das Jahr 2013/14 war ein bewegtes Jahr. Vieles hat sich verändert – zu allererst im Leben Tausender Kinder. Unzählige Menschen haben uns dabei geholfen, ihre Zukunft ein Stück positiver zu gestalten. Patenschaften, Geld- und Sachspenden haben dazu beigetragen, dass diese Kinder gesund aufwachsen, behütet spielen und vor allem lernen können. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich! Unser Dank geht aber auch an die öffentlichen Institutionen, die uns unterstützen, und an unsere Projektpartner, die sich Tag für Tag vor Ort dafür einsetzen, dass Kinder in einer liebevollen Atmosphäre und ohne Mangel aufwachsen können. Auch wir haben uns verändert. Nach intensiver Reflexion und langem Abwägen haben wir beschlossen, unseren Hauptsitz nach Berlin zu verlegen. Hier sind wir besser erreichbar und näher an anderen Vereinen und öffentlichen Institutionen. Wir können uns besser vernetzen – und weitere Kanäle erschließen, um noch mehr und besser helfen zu können. Außerdem haben wir unseren Namen in „ora Kinderhilfe international“ geändert – damit er noch treffender widerspiegelt, wofür unser Herz schlägt: für eine bessere Zukunft von Kindern. Denn der Inhalt und das Ziel unserer Bemühungen sind die gleichen geblieben. Unser Motto lautet nach wie vor „Wir verändern Kinderleben“. Mit dem vorliegenden Bericht wollen wir Ihnen einen detaillierten Einblick in unsere Arbeit geben. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und bitten Sie: Bleiben Sie an unserer Seite. Wir sind auf Ihre Unterstützung angewiesen. Vielen Dank! Jochen Hackstein Vorstand ora Kinderhilfe international e.V. Matthias Floreck Vorstand ora Kinderhilfe international e.V. 3 Vorstandsbericht zum Geschäftsjahr 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 Interne Neuerungen Seit der Gründung vor 33 Jahren setzt sich „ora international“ für Menschen in Not ein. Im Laufe der Zeit hat sich unser Fokus dabei verändert, mittlerweile helfen wir vermehrt Kindern und ihren Familien in den armen Regionen dieser Welt. Allerdings mussten wir feststellen, dass der bisherige Name dieses Anliegen nicht treffend genug abbildet. Deshalb haben wir uns dazu entschlossen, ihn in „ora Kinderhilfe international“ zu ändern. Im Zuge dieser Umgestaltung haben wir auch unser Logo erneuert. Es wird nun ebenfalls von unseren ora-Zweigstellen genutzt, sodass wir einen einheitlichen Auftritt nach außen haben. Eine weitere Veränderung wurde Ende dieses Geschäftsjahres beschlossen: Der Hauptsitz der ora Kinderhilfe zieht von Kassel nach Berlin. Mehrere Gründe haben dafür gesprochen, unser Büro nun vollständig in die Hauptstadt zu verlegen. So erhoffen wir uns mehr Möglichkeiten der Vernetzung mit anderen Nichtregierungsorganisationen. Wir sind besser erreichbar. Aber vor allem sind wir näher an Einrichtungen wie beispielsweise dem Auswärtigen Amt oder dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Denn neben der Unterstützung durch private Spender streben wir an, vermehrt institutionelle Gelder für die Umsetzung unserer Arbeit einzusetzen. Unser Sachspendenlager in Korbach bleibt erhalten. Projektarbeit und Patenschaften Gemeinsam haben wir im vergangenen Geschäftsjahr viel erreicht: 1.983 Patenkinder wurden in zehn verschiedenen Ländern gefördert. 2.893 Jungen und Mädchen konnten zur Schule gehen. Insgesamt unterstützte die ora Kinderhilfe 19 Schulen und finanzierte das Gehalt von 36 Lehrern. 5.070 Pakete der Freude erhellten die Gesichter von Kindern an Weihnachten (Rumänien und Moldawien) und 600 Schulranzen (Rumänien und Albanien) wurden verteilt. Natürlich gestaltet sich die Arbeit der ora Kinderhilfe wesentlich vielfältiger und umfassender, als es sich allein in diesen 4 Zahlen ausdrücken lässt. So unterstützt die ora Kinderhilfe auch Waisenheime und Sozial- und Kulturzentren. Landwirtschaftsprogramme werden ebenso gefördert wie medizinische Versorgungszentren. Alleinstehende Mütter, Waisen, Obdachlose und Senioren – auch ihre Not wird gesehen. Im vorliegenden Bericht gehen wir detailliert auf die einzelnen Projekte ein. Alle haben sie allerdings das eine Ziel: Sie sollen das Leben von Kindern verbessern und ihnen Zukunftschancen eröffnen. Patenschaften bilden dabei nach wie vor den Focus unserer Arbeit. Denn die auf das Kind ausgerichtete Entwicklungszusammenarbeit „Child-Focused-Development“ hat sich bewährt und ist in ihrer Wirksamkeit wissenschaftlich bewiesen. Wir wissen: Wir helfen Kindern, wenn wir Armut bekämpfen. Besonders schön wird das am Beispiel einer unserer Mitarbeiter deutlich: Wandy Jean Jaqcues war selbst einmal Patenkind in Haiti. Nun arbeitet er als Übersetzer für unseren Projektpartner auf Lougou und betreut dort Kinder, die durch das ora-Patenschaftsprogramm unterstützt werden. Er steht für viele Kinder, die dank treuer Spender in Deutschland eine Ausbildung erhalten haben und nun selbst für ihr Einkommen sorgen können. Aber er steht auch für die vielen engagierten Mitarbeiter unserer Projektpartner vor Ort. Ohne sie könnte die ora Kinderhilfe ihre Arbeit nicht tun. Unser Dank gilt ihnen, ihrer Integrität und ihrer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Katastrophenhilfe Neben langfristigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Armut leistet die ora-Kinderhilfe auch schnell und unbürokratisch Beistand in Krisensituationen. So haben wir Kindern, deren Familien Opfer der Elbeflut geworden waren, ebenso geholfen wie Menschen, die auf dem Balkan durch Überschwemmungen ihre Bleibe verloren hatten. Wir haben uns in Notunterkünften um sie gekümmert und anschließend dafür gesorgt, dass sie in ihren Wohnungen wieder Fuß fassen konnten. Besonders bewegt hat uns die Situation der Flüchtlinge in Syrien. Die Lage scheint für viele Familien und vor allem die Kinder schier aussichtslos. Mithilfe tonnenschwerer Hilfslieferungen in das grenznahe Lager Berek haben wir versucht, ein wenig Hoffnung zu spenden. Hoffnung konnten auch Hunderte von Kindern im ora-Kinderzelt auf den Philippinen schöpfen. Während der Taifun Haiyan-Yolanda um sie herum alles verwüstet hatte, gab es hier einen Ort, an dem sie tanzen, lachen und spielen – und ihre Not für eine Weile vergessen konnten. Geschultes Personal kümmerte sich liebevoll um sie und half ihnen, ihre Traumata zu verarbeiten. So erging es auch Maymay. Das zwölfjährige Mädchen strahlte über das ganze Gesicht, als sie am 26. März vor der ganzen Schule als Zweitbeste ausgezeichnet wurde. Keineswegs selbstverständlich – sprach sie doch vor über einem Monat kein einziges Wort. Verstummt durch die Tragödie, die sie erleben musste: Sie hatte durch das schwere Unwetter und dessen Folgen beide Eltern, zwei ihrer Geschwister sowie ihre Großeltern verloren. Völlig traumatisiert fanden unsere Mitarbeiter Maymay vor. Sie besuchten das Mädchen regelmäßig, beteten mit ihr und luden sie in das ora-Kinderzelt ein. Nach und nach kehrten wieder Freude, Lachen – und Worte in das Leben der Zwölfjährigen zurück. Nun lebt sie mit ihren beiden Brüdern bei ihrer Tante und meisterte ihren Grundschulabschluss sogar mit Auszeichnung. Es sind Geschichten wie die von Maymay, die uns immer wieder vor Augen führen, wie wichtig unsere Arbeit ist. Wir danken an dieser Stelle all unseren treuen Spendern und Förderern, die sie ermöglichen! Innovation in der Entwicklungszusammenarbeit In unserem Bemühen, Kindern in Not zu helfen, versuchen wir immer, den besten Weg zu gehen. Deshalb haben wir die „ChangeBusiness gGmbH“ gegründet. Dabei handelt es sich um eine gemeinnützige GmbH. Das Ziel: Wir wollen nach dem Vorbild des Friedensnobelpreisträgers Mohammad Yunus Armut mithilfe unternehmerischen Handelns bekämpfen. Derart erwirtschaftete Erlöse sollen dazu beitragen, Bereiche wie Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und landwirtschaftliche Entwicklung zu verbessern. In Moldawien haben wir damit gute Erfahrungen gemacht: Angestellte bestellen hier ein Stück Land und erwirtschaften auf diese Weise Geld, das wiederum in die ora-Projektarbeit fließt. Wir freuen uns über erste Erfolge von „ChangeBusiness” und werden die weiteren Entwicklungen aufmerksam verfolgen. 5 DANKE Wir sagen Danke Es gibt keine großen Entdeckungen und Fortschritte, solange es noch ein unglückliches Kind auf Erden gibt. Albert Einstein DANKE – für jede Spende, die ein Kind mehr auf dieser Erde glücklich macht. Wir, Ihr ora Team. 6 ora Kinderhilfe – wer wir sind Unsere Geschichte ora international wurde 1981 von Heinrich Floreck in Korbach gegründet. Selbst als Kind im Zweiten Weltkrieg in Not geraten, hat er am eigenen Leib Hunger, Kälte und Angst – aber auch Hilfe und Barmherzigkeit erlebt. Aus dieser Erfahrung und dem tiefen Wunsch heraus, selbst helfen zu wollen, entstand der Verein. Als christlich-überkonfessionelles Kinderhilfswerk engagiert sich die ora Kinderhilfe seitdem in den armen Ländern dieser Welt. Dabei stehen die kleinsten und schutzlosesten Menschen im Mittelpunkt: Kinder. Sie sollen eine lebenswerte Zukunft haben – und zwar unabhängig von Religion, Herkunft oder Geschlecht. Unsere Werte Der Name ora leitet sich ab von den Wörtern „orphans, refugees and aid (Waisen, Flüchtlinge und Hilfe)“ ab. Gleichzeitig steht das lateinische Wort ora für „bete“. So spiegelt schon unser Name wieder, was uns bewegt: unsere Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen. Gemäß dem bekannten Ausspruch „ora et labora“ (bete und arbeite) setzen wir alle uns zur verfügbaren Mittel ein, um unser Ziel zu erreichen, Kinder in eine positive Zukunft zu führen. Unser Motto lautet: Wir verändern Kinderleben. „Child-Focused-Community-Development“ / Unser Fokus Um Zukunftschancen zu ermöglichen, braucht es mehr, als nur Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung und eine Ausbildung. Wir wollen den ganzheitlichen Bedürfnissen von Kindern Rechnung tragen. Sie sollen Liebe und Annahme, Schutz und Geborgenheit erfahren. Dabei darf auch das Umfeld nicht vergessen werden: ihre Familien, die Dorfgemeinschaft, die Region, in der sie leben. Nur so lässt sich der Teufelskreis von Armut und Hoffnungslosigkeit langfristig bekämpfen. Und nur so werden wir hoffentlich irgendwann nicht mehr gebraucht. Unsere Struktur Als eingetragener Verein sind wir rechtlich, organisatorisch und finanziell selbstständig und unabhängig. Jede Spende an unsere Projekte ist von der Steuer absetzbar. Wir gehören als Gründungsmitglied des Deutschen Spendenrates zum Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen, VENRO und tragen das Siegel des DZI. Im Laufe der letzten drei Jahrzehnte haben sich weltweit immer mehr Unterstützer und Partner unserer Arbeit gefunden. Im ora-Dachverband organisiert, können wir unsere Kräfte bündeln, von Erfahrungen der anderen profitieren und noch wirksamer handeln. Gemeinsam wollen wir Kinderleben verändern. 7 8 Unsere Arbeitsschwerpunkte Unser Einsatz für Menschen in Not gliedert sich in folgende Bereiche: 1 Patenschaftsprogramme Den Kern unserer Arbeit bilden Patenschaften. Viele Jahre Erfahrung haben gezeigt, dass dieser Weg am sinnvollsten ist, um Kindern direkt und nachhaltig zu helfen. Paten kennen ihr Kind persönlich und können es über einen langen Zeitraum begleiten. So wird sichergestellt, dass es genau das bekommt, was es braucht: ausreichende Ernährung, medizinische Versorgung, gute Kleidung und eine solide Bildung. 2 Entwicklungszusammenarbeit Damit Kinder gesund und voller Hoffnung aufwachsen können, braucht es mehr: Es braucht eine funktionierende Infrastruktur. Gemeinsam mit unserem Partner und den Betroffenen vor Ort entwickeln wir individuelle Lösungen für individuelle Nöte. In manchen Fällen bedeutet das den Aufbau einer Schule, in anderen wird eine Trinkwasseranlage oder eine medizinische Versorgungsstation benötigt. Immer jedoch bedeutet unser Einsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“. Menschen in Not sollen nicht in Abhängigkeiten geraten, sondern in ihrem speziellen kulturellen Umfeld dazu befähigt werden, in Würde für sich selbst zu sorgen. 3 Katastrophenhilfe Kriege wüten, Naturkatastrophen reißen alles mit sich, Epidemien brechen aus. Es gibt Nöte, da muss schnell, unbürokratisch und effektiv gehandelt werden. Auch in diesen Fällen schaut die ora Kinderhilfe nicht weg, sondern sichert durch konkrete Hilfe das Überleben Betroffener. 4 Social Business Nach dem Vorbild des Friedensnobelpreisträgers Mohammad Yunus haben wir einen neuen, innovativen Weg beschritten, um Armut und Hoffnungslosigkeit zu bekämpfen. Unter dem Namen ChangeBusiness gGmbH betreiben wir eine gemeinnützige GmbH. Das Ziel: Mit unternehmerischem Handeln soziale Probleme lösen. So haben wir beispielsweise in Moldawien 333 ha Land gepachtet. Zehn Personen konnten angestellt werden, die darauf Sonnenblumen und Weizen angebaut haben. Der Erlös floss in unsere Projektarbeit in Moldawien, wo die ora-Kinderhilfe Kindertagesstätten, Kinderheime, Schulen, ein Altersheim sowie ein Kultur-und Sozialzentrum umfassend unterstützt. 9 Unser Traum Jeder dritte Mensch auf unserem Planeten ist noch ein Kind. Das betrifft etwa 2,3 Milliarden Menschen. Weit über 80 Prozent von ihnen leben in einem Entwicklungsland. Das bedeutet, dass fast neun von zehn Jungen und Mädchen unter menschenunwürdigen Bedingungen leben: Sie haben Hunger. Sie sterben an Krankheiten, gegen die es eigentlich Medikamente gibt. Sie können nicht zur Schule gehen, sondern müssen arbeiten. Sie werden ausgebeutet, missbraucht, versklavt. Wir wollen, dass jedes Kind satt wird. Deshalb fördern wir ausreichende und gesunde Ernährung. Als Christen träumen wir von einer Welt, in der Kinder in Liebe und Geborgenheit aufwachsen. Jedes Kind soll satt werden. Jeder Junge und jedes Mädchen soll spielen, lernen und sich entfalten dürfen. Für jeden neuen Erdenbürger wünschen wir uns eine lebenswerte Zukunft. Denn nur Kinder, die geliebt werden, werden liebende Erwachsene. Und nur Menschen, die selbst bekommen haben, können wieder geben. Wir wollen Kinder vor Vernachlässigung, Missbrauch und Gefahr beschützen und bewahren. Deshalb fördern wir Schutz und Betreuung. Damit dieser Traum Stück für Stück Wirklichkeit wird, setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein – und haben uns für die Arbeit in unseren Projekten konkrete Ziele gesteckt: 10 Wir wollen, dass jedes Kind die Schule besucht. Deshalb fördern wir Bildung. Wir wollen, dass jedes Kind gesund aufwächst. Deshalb fördern wir Gesundheit und Hygiene. Wir wollen helfen, wo dringend Hilfe gebraucht wird. Deshalb leisten wir auch Katastrophenhilfe. Unsere Werte In Verantwortung vor Gott und den Menschen Als Christen fühlen wir uns vor Gott und den Menschen verantwortlich. Wir wollen tätige Nächstenliebe praktizieren. Dabei stehen bei uns das Kind und seine ganzheitlichen Bedürfnisse im Mittelpunkt. Weil nur aus Kindern, die Liebe erfahren, liebende Erwachsene werden. Offen und transparent Da wir als Geschöpfe Gottes alle Brüder und Schwestern sind, bemühen wir uns, wie in einer Familie zu handeln. Dazu gehören offene, transparente Beziehungen – zu Spendern und Förderern, aber auch zwischen Kindern und ihren Paten. Nur so kann Vertrauen wachsen und Hilfe wirklich ankommen. Gewissenhaft im Umgang mit Spenden Wir bemühen uns darum, dass so viel Geld, wie möglich bei den Not leidenden Menschen ankommt. Das bedeutet, dass wir die Kosten für Verwaltung auf ein Minimum reduzieren. Wenn wir unsere Partner vor Ort besuchen, packen wir mit an. Wir übernachten dort, wo auch sie schlafen – in Zelten und Containern. Und unsere Bilanz gibt uns recht: 83,50 € von 100 Euro fließen direkt in unsere Hilfsprojekte. Sie soll dazu befähigen, eigenverantwortlich zu handeln. Denn unser Ziel ist es, irgendwann nicht mehr gebraucht zu werden. Einheimische Projektpartner sind Freunde Über die Jahre hat sich eine große Freundschaft zu unseren Projektpartnern vor Ort entwickelt. Diese vertrauensvolle Zusammenarbeit ist die Basis für wirkungsvolle Hilfe. Respektvoll gegenüber anderen Kulturen und Religionen Wir arbeiten mit sogenannten „locals“ vor Ort zusammen, Menschen, die in der jeweiligen Kultur zu Hause sind und die lokalen Gegebenheiten bestens kennen. Sie sind die Experten dafür, was benötigt wird und was nicht. Im Laufe vieler Jahre ist so Vertrauen gewachsen. Unsere Projektpartner sind unsere Freunde geworden, mit denen wir in ständigem Kontakt stehen, um sofort und effizient handeln zu können. In Bewegung Wir sind international vernetzt. Gemeinsam mit Partnern in aller Welt können wir uns austauschen und zusammen noch wirksamer helfen. Dabei achten wir auf Professionalität und Innovation. Wir lassen uns über die Schulter schauen. Wir wollen lernen und besser werden. Auf Augenhöhe mit Notleidenden Not verlangt kein Mitleid, sondern Gerechtigkeit. Deshalb kommt unsere Hilfe nicht von oben herab, sondern sieht in dem anderen ein Gegenüber. 11 Transparenz und Kontrolle werden groß geschrieben Wir fühlen uns unseren Unterstützern und Spendern gegenüber verpflichtet, verantwortungsvoll mit Sach- und Geldspenden umzugehen. Das uns anvertraute Gut soll wirksam und effizient eingesetzt werden. Deshalb legen wir unsere Arbeitsweise offen. Verschiedene externe Prüfer kontrollieren uns, aber auch wir selbst überprüfen, ob unsere Hilfe wirklich ankommt und eine nachhaltig positive Veränderung bringt. Externe Prüfung Sowohl das Finanzamt als auch Wirtschaftsprüfer, das Deutsche Zentralinstitut für Soziale Fragen (DZI) und der Spendenrat kontrollieren uns. Sie alle kommen zu demselben Ergebnis und haben uns einen verantwortungsvollen Umgang mit Spenden bestätigt – mit einem Testat, einem Siegel und einem Freistellungsbescheid. Interne Prüfung Neben diesen externen Prüfungsinstanzen überwachen intern die Vereinsmitglieder und der Vereinsbeirat die Arbeit. Verschiedene Kontrollmechanismen sorgen dafür, dass finanzielle Zuwendungen und materielle Güter effektiv und ordnungsgemäß eingesetzt werden. So werden beispielsweise Buchhaltung und Zahlungsverkehr getrennt voneinander durchgeführt. Unsere Projektkoordinatoren begleiten die Entwicklung unserer Projekte intensiv und besuchen sie einmal im Jahr. Mit geschultem Blick und langjähriger Erfahrung prüfen sie die Verwendung der Mittel und können unseren Partnern beratend zur Seite stehen. Auch unser Vorstand, Matthias Floreck, ist regelmäßig vor Ort, um mit Betroffenen sowie Mitarbeitern zu reden und den Verlauf der Arbeit einzuschätzen. So wird sichergestellt, dass sich unsere Projekte positiv weiterentwickeln und die Menschen vor Ort tatsächlich die Hilfe erfahren, die sie brauchen. 12 Projektförderung 83,5 % 7% Projektbegleitung, satzungsgemäße Öffentlichkeitsarbeit 9,5 % Verwaltung, Werbung Von 100 Euro kommen 83,50 Euro in unseren Hilfsprojekten an. Selbstverständlich sind wir auch unseren Unterstützern und Förderern gegenüber transparent. Regelmäßige Berichte in unserem Magazin und aktuelle Informationen zu Projekten geben Einblick in unsere Arbeit. Paten können sich im persönlichen Kontakt mit ihrem Patenkind davon überzeugen, dass ihre Unterstützung ankommt. Und auch auf Reisen in die Projektländer sehen Spender mit eigenen Augen, was vor Ort geschieht. Der Jahresbericht gibt darüber hinaus detaillierte Auskunft über Geldflüsse und Mittelverwendungen. Er kann von jedermann eingesehen werden. Patenschaften – Keim gezielter Entwicklungsarbeit Patenschaften sind der Kern unserer Arbeit. Auf diesem Weg kann ein Kind langfristig und individuell gezielt gefördert werden. Es bekommt, was es braucht: Nahrung, Kleidung, medizinische Versorgung sowie eine Ausbildung. Die Paten erhalten Briefe von ihrem Kind und können es persönlich begleiten. So entsteht eine vertrauensvolle Beziehung. Vertrauen fassen nach und nach auch Geschwister eines geförderten Kindes, seine Familie, die Dorfgemeinschaft. So ist es möglich, mit den Menschen und unserem Projektpartner vor Ort herauszufiltern, was für Bedürfnisse und Nöte eine größere Gemeinschaft hat. Gemeinsam können Maßnahmen ergriffen werden, die wiederum auch dem einzelnen Kind zugute kommen: Den Bau einer Krankenstation, die Errichtung einer Schule, die Fertigstellung einer Trinkwasseranlage. In diesem Sinne sind Patenkinder auch Botschafter für ihre Familie und ihr Umfeld. Sie helfen uns, noch gezielter und effektiver Entwicklungszusammenarbeit leisten zu können. So ist manches Projekt aus Patenschaften entstanden. Patenschaften ziehen Kreise Patenkind Familie des Kindes Umfeld des Kindes Patenkind Orgelia (Bildmitte) mit ihren Eltern und ihrer Schwester in Lougou, Haiti 13 Projektländer ora Kinderhilfe international e.V. im Geschäftsjahr 2013/2014 Portugal Haiti Guinea-Bissau Projektpartner der ora Kinderhilfe im Geschäftsjahr 2013/2014 Albanien Kisha Katolike Shen Jozefi (Kisha Katolike) – Katholische Kirche zum hl. Josef in der Bergregion Fushe-Arrez Bulgarien ora Bulgarien mit Sitz in Plovdiv Burundi SOJPAE-Burundi in Bujumbura Deutschland (Stendal) Vineyard Stendal e.V. Guinea-Bissau Central Social – Zentrale Sozialarbeit, geleitet von der Kirche „Central Church“ in der Hauptstadt Bissau 14 Haiti Christian Operation for Health, Education and Development (COFHED) – Die Christliche Organisation für Gesundheit, Bildung und Entwicklung hat ihren Hauptsitz in St. Paul, Minnesota, USA. Indien Karnataka Maranatha Pentecostal Church Trust (KMPC Trust) – Stiftung einer örtlichen Pfingstgemeinde im Bundesstaat Karnataka. Kenia Chafisi Orphanage – Waisenhaus in Chafisi, einem Stadtteil von Watamu an der Küste Kenias. Lettland Deutschland Moldawien Bosnien-Herzegovina Albanien Rumänien Bulgarien Syrien Indien Myanmar Philippinen Kenia Ruanda Burundi Portugal Associação de Beneficência LusoAlema (ABLA) – Gemeinnütziger deutsch-portugiesischer Verein. Lettland ora Lettland mit Sitz in Riga Myanmar Allianz zur Rettung von Kindersoldaten Diese Bezeichnung ist ein Deckname. Der tatsächliche Name der Organisation darf aus Sicherheitsgründen nicht veröffentlicht werden. Moldawien ora Moldawien mit Sitz in Chisinau Philippinen LAMP Foundation Phillippines Ruanda Solace Ministries – Die „Trostdienste“ wurden gegründet, um den Witwen und Waisen des Völkermords von 1994 beizustehen. Rumänien ora Rumänien mit Sitz in Gheorgheni Syrien Hayastan All Armenian Fund Germany 15 Fushe-Arrez Tirana ALBANIEN Projektpartner: Kisha Katolike Shen Jozefi Projektort: Fushe-Arrez und Umgebung ora-Beteiligung seit: 1997 Förderung 2013/14: 1.015.066,15 € Zielgruppe: Arme Kinder, Frauen und Familie Ordensschwester Gratias Ruf in der Kindertagesstätte in Fushe-Arrez Albanien Die Not Albanien gehört zu den ärmsten Regionen Europas. Die Folgen des Kommunismus sind noch immer zu spüren. Im Norden des Landes rund um den ora-Projektort Fushe-Arrez liegt die Arbeitslosigkeit bei ungefähr 80 Prozent. Korruption und Kriminalität schwächen die am Boden liegende Wirtschaft, Alkoholismus ist weit verbreitet. Viele Eltern können ihre Kinder nicht ausreichend versorgen; etwa die Hälfte von ihnen geht nicht zur Schule, sondern muss arbeiten oder betteln. Die staatliche Sozialhilfe reicht bei Weitem nicht aus. Oft bleiben Kinder unbeaufsichtigt, sind mangelernährt und müssen im Winter bei eisigen Temperaturen frieren, da die Gegend fast vollständig abgeholzt ist. Die Hilfen • Die Grundversorgung von 136 Patenkindern konnte gesichert werden: Sie haben sich jeden Tag satt essen können, saubere und gute Kleidung bekommen, wurden medizinisch versorgt und konnten spielen und lernen. • 55 Kinder haben eine liebevolle Betreuung in einer Kindertagesstätte erfahren. Hier wurden sie altersgerecht gefördert, gesund ernährt und konnten in einem geschützten Rahmen Kind sein. Das Projekt Eine Hilfsstation von katholischen Ordensschwestern sorgt für das Überleben hunderter Familien in Fushe-Arrez und 36 umliegenden Bergdörfern. Ein vielseitiges Angebot an Ausbildung, medizinischer Versorgung und Kinderbetreuung verbessert die Lebensbedingungen. Über Kinderpatenschaften werden zahlreiche Familien unterstützt. Unsere Hilfstransporte bringen alle zwei Monate Lebensnotwendiges wie Nahrung, Kleidung und Hygieneartikel zu den Menschen. • 370 Schulranzen gefüllt mit Schulmaterial, Kleidung und Spielsachen wurden an Kinder verteilt. • In der Kindertagesstätte erfreute eine Weihnachtsfeier die Kinder und ihre Eltern. • 180 Familien erhielten regelmäßig Lebensmittel und Kleidung. • 450 Kranke suchten monatlich die ärztliche Ambulanz auf und bekamen Medikamente. • 300 Familien wurden im Rahmen der Aktion „Winterhilfe“ mit Brennholz und Nahrungsmitteln versorgt. So konnten sie den Winter überleben. Ordensschwester Bernadette Ebenhoch 16 PROJEKTARBEIT Sintcham Botche GUINEA-BISSAU Bissau Projektpartner: Projektorte: ora-Beteiligung seit: Förderung 2013/14: Zielgruppe: Central Social Soga, Hühnerinsel, Empantcha (Bissau), Sintcham Botche 2005 66.134,00 € Arme und chancenlose Kinder und Jugendliche Hühnerinsel Soga Guinea-Bissau Die Not Guinea-Bissau gehört zu den zehn ärmsten Ländern der Welt. Fast 40 Prozent der Bevölkerung sind unterernährt; die Lebenserwartung liegt im Schnitt bei 50 Jahren. Ein sehr niedriges Bildungsniveau und hohe Arbeitslosigkeit sorgen dafür, dass viele Menschen das Land verlassen wollen. Nur ungefähr die Hälfte der Einwohner kann lesen und schreiben. Die Säuglingssterblichkeit liegt bei neun Prozent und jedes fünfte Kind wird nicht einmal 5 Jahre alt. Das Projekt Das Rückgrat unseres Projektes bilden Patenschaften: Kinder werden gesund ernährt, bekommen eine medizinische Versorgung und können die Schule besuchen. Die ora Kinderhilfe finanziert den Bau und Erhalt mehrerer Schulen sowie die Gehälter der Lehrer. So können die Kinder beispielsweise auch während der Regenzeit zum Unterricht gehen. Auf der „Ilha das Galinhas“ (Hühnerinsel), einer Insel vor dem Festland, verbessert ein Landwirtschaftsprogramm die Ernährungssituation der Menschen. Außerdem wird Aufklärungsarbeit betrieben, um die Gesundheitssituation der Bevölkerung zu verbessern, und beispielsweise Seife verteilt. Die Hilfen • 278 Patenkinder wurden versorgt. Sie erhielten Nahrung, medizinische Versorgung und konnten zur Schule gehen. Patenkinder beim Schulmittag • In sechs Schulen wurden 1.290 Kinder unterrichtet und verpflegt. • Eine Schule hat zwei neue Klassenräume bekommen. • Das Boot, über das das Landwirtschaftsprojekt auf der Hühnerinsel mit dem Festland verbunden ist, konnte gewartet werden. essen auf der Insel Soga rechts: Winfried Glinka (Projektkoordinator) bei der Schulessensausgabe • Schüler sowie Lehrer haben in den von der ora Kinderhilfe unterstützen Schulen gemeinsam Weihnachten gefeiert und jedes Kind hat ein kleines Geschenk bekommen. PROJEKTARBEIT 17 Projektpartner: COFHED Projektort: Lougou ora-Beteiligung seit: 2010 Förderung 2013/14: 25.145,00 € Zielgruppe: Verarmte Dorfbevölkerung und notleidende Kinder HAITI Lougou Port-au-Prince Haiti Die Not 80 Prozent der Bevölkerung leben unter der Armutsgrenze: Haiti gilt als ärmstes Land der westlichen Welt. Rund zwei Drittel der Menschen müssen von dem leben, was sie selbst in kleinem Rahmen zur Selbstversorgung angebaut haben. Etwa die Hälfte kann weder lesen noch schreiben. Es herrschen Unter- und Mangelernährung, im Schnitt wird ein Haitianer nicht älter als 50 Jahre. Durch häufige Unwetter in der Region gibt es oft Ernteausfälle. Krankheiten wie Typhus, Malaria, Cholera und das Dengue-Fieber bedrohen vor allem Kinder. Das Erdbeben von 2010 sowie der Hurrikan Sandy 2012 haben das Land zusätzlich geschwächt. Immer noch kämpfen die Menschen mit den Folgen dieser Naturkatastrophen. Das Projekt Aus der Nothilfe, die die ora Kinderhilfe 2010 geleistet hat, ist Entwicklungsarbeit geworden. Unser Ziel: die Dorfbevölkerung von Lougou zu stärken und ihre Lebensumstände zu verbessern. Viele Menschen, die noch in den Flüchtlingslagern der Stadt ums Überleben kämpfen, sollen auf dem Land eine neue Perspektive bekommen. Deshalb fördern wir nicht nur zahlreiche Patenkinder und sichern neben Ernährung und medizinischer Versorgung auch ihre Bildung. Wir wollen darüber hinaus ihren Familien sowie der gesamten Dorfbevölkerung helfen und finanzieren deshalb neben einer Kindertagesstätte eine Schule und eine Krankenstation. Krankenstation in Lougou (rechts) Schulunterricht (unten) und Bau der Die Hilfen • 102 Patenkinder wurden versorgt. • Das Schulprogramm konnte über den Projektstandort Lougou hinaus auf die Dörfer Raymond und Nazaire ausgeweitet werden. Jedes Kind, das hier zur Schule geht, bekommt eine warme Mahlzeit am Tag. • Es wurden Latrinen gebaut. Diese hygienische Vorsorgemaßnahme hat dazu beigetragen, den allgemeinen Gesundheitszustand der Menschen zu verbessern. 18 PROJEKTARBEIT • Eine Krankenschwester leistete medizinische Hilfe und gesundheitliche Aufklärung. • Ein Mikrokreditprogramm hilft vor allem Frauen, sich ein eigenes Einkommen zu verschaffen und die finanzielle Situation ihrer Familien zu verbessern. Projektpartner: KMPC Trust und Siloah Projektort: Bangalore ora-Beteiligung seit: 1986 Förderung 2013/14: 45.228,00 € Zielgruppe: Sozial benachteiligte Menschen, insbesondere Kinder Delhi INDIEN Bangalore Indien Die Not Indien – ein Land der Gegensätze. Auf der einen Seite erlebt es immensen Aufschwung, die Wirtschaft wächst, Bildung nimmt zu, im Bereich der Technologie macht Indien große Fortschritte. Auf der anderen Seite gibt es enorme Armut. Geschätzte 200 Millionen Inder leben unterhalb der Armutsgrenze, ein Drittel der Menschen muss mit weniger als einem Dollar pro Tag auskommen. Unzählige leben in Elendsvierteln. Jeder Fünfte gilt als unterernährt. Das Projekt Die ora Kinderhilfe engagiert sich im Süden des Landes in Bangalore. Dass Kinder bis zur zehnten Klasse Unterricht bekommen und mit dem Alltäglichsten versorgt werden, ist der Kern unseres Projektes in Bangalore. Sie besuchen eine staatliche Schule oder aber die Schule unseres Projektpartners KMPC Trust, die wir mitfinanzieren. Neben diesem Patenschaftsprogramm kümmern wir uns außerdem um die medizinische Versorgung von Kindern und Erwachsenen. Die Hilfen • 114 Patenkinder in Bangalore wurden versorgt. Sie bekamen ausreichend zu essen, Kleidung, konnten zur Schule gehen und wurden medizinisch betreut. Unterricht in Bangalore • 32 Leprakranke haben jeden Monat finanzielle Hilfe bekommen. • 850 Schüler wurden in der KMPC Schule unterrichtet. • Eine Weihnachtsfeier erfreute die Patenkinder in Bangalore. PROJEKTARBEIT 19 Projektpartner: Chafisi Orphanage Projektort: Watamu ora-Beteiligung seit: 2008 Förderung 2013/14: 12.652,50 € Zielgruppe: Waisen, Halbwaisen und sozial schwache Kinder KENIA Nairobi Watamu Mombasa Kenia Die Not Kenia mag ein starker Touristenmagnet sein, die einheimische Bevölkerung lebt in großer Not: Jeder zweite Kenianer lebt unter der Armutsgrenze, jeder vierte Kenianer hat nicht mal einen Dollar am Tag zum Überleben. Immer wiederkehrende Dürren machen dem Land zu schaffen und treiben die Menschen beständig an den Rand des Hungertods. Aids hat die ohnehin schon geringe Lebenserwartung weiter herabgesetzt, laut UNAIDS wütet in Kenia die viertstärkste Seuche weltweit. Fast jedes zweite Waisenkind im Land hat seine Eltern an den Virus verloren. Die meisten von ihnen erhalten keine staatliche Hilfe. Das Projekt Vor fast zehn Jahren hat Reverend Willam Fondo damit begonnen, Waisenkinder in seiner Familie aufzunehmen. Jahr für Jahr wurden es mehr, und seit 2008 unterstützt die ora Kinderhilfe ihn im Rahmen eines Patenschaftsprogrammes. Viele Jungen und Mädchen finden bei Pflegefamilien ein neues Zuhause oder kommen im Chafisi Orphanage, einem Waisenhaus für Jungen, unter. In der angegliederten Schule „Wings of Mercy Academy“ werden rund 200 Kinder kostenlos unterrichtet. Außerdem verbessern praktische Hilfen wie zum Beispiel eine funktionierende Trinkwasserversorgung die Situation vor Ort. Die Hilfen • 70 Patenkinder wurden mit Nahrung, Kleidung und einer Unterkunft versorgt. Sie konnten medizinisch betreut werden und die Schule besuchen. • Ein Landwirtschaftsprojekt wurde erfolgreich ins Leben gerufen. Der Ernteerlös kam dem Waisenheim zugute. • Ein neuer Brunnen konnte gebaut und somit die allgemeine Situation der Trinkwasserversorgung und Hygiene verbessert werden. oben: Eine gespendete • Das neue Programm „caretaker-mothers“ richtet sich mit Aufklärungsarbeit zur weiblichen Sexualität und Hygiene an junge Mädchen und hilft, frühe Schwangerschaften und Krankheiten zu vermeiden. 20 PROJEKTARBEIT Ziege wird an eine Familie übergeben links: William Fondo, (Projektkoordinator) mit einem Schulkind UKRAINE MOLDAWIEN Chisinau RUMÄNIEN Projektpartner: ora Moldawien Projektort: Chisinau und weitere Ortschaften ora-Beteiligung seit: 1992 Förderung 2013/14: 664.314,64 € Zielgruppe: Bedürftige Kinder, Familien und Senioren ora-Vorstand Jochen Hackstein zu Besuch in der Kindertagesstätte „Walkerhaus“ Moldawien Die Not Moldawien gilt als das Armenhaus Europas. Mehr als ein Viertel der Menschen lebt unter der Armutsgrenze. Einst der „Garten der UdSSR“ genannt, ist die landwirtschaftliche Produktion des Landes mittlerweile um fast die Hälfte gesunken. Es gibt kaum neue Arbeitsplätze. Korruption und organisierte Kriminalität sowie eine inneffiziente staatliche Verwaltung schwächen die Wirtschaft. Ernteausfälle durch lang anhaltende Dürren verschlechtern die ohnehin schon miserablen Lebensbedingungen zusätzlich. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung haben das Land auf der Suche nach Arbeit verlassen. Eltern lassen ihre Kinder als Sozialwaisen zurück. Etwa 14.000 Jungen und Mädchen leben in Heimen; weitere 8.000 auf der Straße. Mädchen werden mit Job-Versprechen ins Ausland gelockt und zur Prostitution gezwungen. Etwa 150 von 100.000 Einwohnern haben laut der Weltgesundheitsorganisation Tuberkulose. Die Hilfe • 244 Patenkinder konnten unterstützt werden mit Unterkunft, medizinischer Versorgung und Bildung. • 12 weitere Patenschaften sicherten das Überleben völlig verarmter Senioren. • 8 Mädchen absolvieren eine dreijährige Ausbildung zur Schneiderin und werden anschließend in der Lage sein, für sich und ihre zukünftigen Familien zu sorgen. Das Projekt Die ora Kinderhilfe engagiert sich für notleidende Kinder, Familien und Senioren in Moldawien auf vielfältige Weise. Das Patenschaftsprogramm ist eins der wichtigsten Standbeine im Kampf gegen die Armut: Über 240 Kinder werden auf diese Weise ganzheitlich betreut. Daneben versorgen zahlreiche Hilfstransporte die sozialen Einrichtungen vor Ort. Kindertagesstätten, Kinderheime, Schulen, ein Altersheim sowie ein Kultur- und Sozialzentrum werden umfassend gefördert. Das Projekt „Tor des Lebens“ schützt Mädchen vor Menschenhandel und sexueller Ausbeutung. Tuberkulosekranke Kinder werden in einer Klinik und speziellen Kindergärten unterstützt. • 17 tuberkulosekranke Kinder in speziellen Kindergärten und der Tbc-Klinik in Chisinau wurden gefördert. • 5 Hilfstransporte lieferten Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Medikamente, Schulmaterial und Säuglingsnahrung an Bedürftige. • Ein Kinderexpress reiste durch das ganze Land und bot ein Unterhaltungsprogramm in Kindergärten, Schulen, Kinderkrankenhäusern, Jugendgefängnissen und Waisenhäusern. • 2.050 Weihnachtspakete zauberten ein Strahlen in die Gesichter der beschenkten Kinder. PROJEKTARBEIT 21 INDIEN SHAN MYANMAR THAILAND Yangon Projektpartner: Allianz zur Rettung von Kindersoldaten Projektort: Bundesstaat Shan, „Goldenes Dreieck“ von Myanmar ora-Beteiligung seit: 2009 Förderung 2013/14: 25.268,00 € Zielgruppe: Befreite Kindersoldaten und gefährdete Kinder Myanmar Die Not Myanmars Wirtschaft liegt am Boden. Die Menschen sind verarmt und werden im Schnitt nicht älter als 57 Jahre. Ein Drittel von ihnen kann weder lesen noch schreiben. Nach der Unabhängigkeitserklärung 1948 versuchten einzelne Minderheiten gewaltsam an die Macht zu kommen, dann stürzte das Militär die demokratische Ordnung. Bis heute wüten zwischen Armee, Miliz und Mafia blutige Konflikte. Das Projekt Die ora Kinderhilfe unterstützt zwei Kinderheime mit angeschlossenen Schulen: Hier können befreite und gefährdete Kinder beschützt aufwachsen und bekommen eine Perspektive für die Zukunft. Schon viele ehemalige Kindersoldaten konnten freigekauft und bei unserem Projektpartner in Sicherheit gebracht werden. Landwirtschaftliche Projekte sorgen für die Verpflegung der Kinderheime mit Lebensmitteln und dienen als Einnahmequelle sowie Ausbildungszentren. Im sogenannten „Goldenen Dreieck“, einem der größten Drogenanbaugebiete der Erde, herrschen besonders heftige Unruhen. Hier werden unzählige Kinder zwangsrekrutiert oder an die Armeen verkauft. Schätzungsweise 75.000 Kindersoldaten gibt es in ganz Myanmar. Sie müssen harten Drill und Hunger ertragen. Schwere Arbeit, Gewalt und Unterdrückung hinterlassen tiefe Spuren an Leib und Seele. Die Hilfe • 104 Kinder wurden im Rahmen des ora-Patenschaftsprogrammes ganzheitlich versorgt. Sie erhielten eine Unterkunft, gesunde Ernährung, Bildung sowie medizinische, psychologische und seelsorgerliche Betreuung. • Zwölf Kinder konnten vor dem Einzug in die Armee gerettet werden. Phyo-Wai, 9 Jahre, ehemaliger Kindersoldat 22 PROJEKTARBEIT Projektpartner: ABLA Portugal Projektort: Carcavelos und Umgebung ora-Beteiligung seit: 1984 Förderung 2013/14: 29.945,00 € Zielgruppe: Hilfsbedürftige und arme Kinder und Jugendliche PORTUGAL Lissabon Carcavelos Portugal Die Not Portugal leidet nach wie vor unter einer schlechten Wirtschaftssituation, die besonders die Menschen am Existenzminimum trifft. Der rigide Sparkurs der Regierung führt zu immer mehr Einbußen bei der Bevölkerung. Momentan lebt etwa jeder fünfte Einwohner unter der Armutsgrenze, die Jungendarbeitslosigkeit liegt bei rund 35 Prozent. Die Zahl der Einwanderer, die völlig verarmt aus Afrika und Südamerika kommen, ist besonders groß. Das Projekt Das ora-Patenschaftsprogramm gibt Kindern aus armen Verhältnissen die Chance auf eine bessere Zukunft. Darüber hinaus unterstützt unser Projektpartner auf vielfältige Weise in Not geratene Menschen in Carcavelos und Umgebung: Eine Kindertagesstätte, zwei Freizeitzentren, ein mobiler Pflegedienst für Senioren, materielle Hilfeleistungen für Bedürftige, Computer- und Englischkurse für Erwachsene, eine Schuldnerberatungsstelle, Arbeit unter Obdachlosen und Drogenabhängigen und dergleichen mehr gehören zum umfassenden Hilfsangebot. Die Hilfe • 119 Patenkindern und ihren Familien konnte durch eine langfristige, monatliche Unterstützung geholfen werden. Die Kinder profitierten außerdem vom umfassenden Hilfsangebot des ora-Projektpartners und besuchten beispielsweise die Kindertagesstätte. ora-Patenkinder bei Freizeitaktionen unserer Partnerorganisation ABLA PROJEKTARBEIT 23 Projektpartner: Solace Ministries Projektort: Kabuga, Bicumbi und Nyagasambu ora-Beteiligung seit: 2005 Förderung 2013/14: 81.636,50 € Zielgruppe: Von Armut bedrohte Frauen und Kinder Nyagasambu Kigali Kabuga Bicumbi RUANDA Ruanda Die Not Ruanda gilt als das dicht besiedelste Land Afrikas: Auf einer Fläche kleiner als Brandenburg leben mehr als zehn Millionen Menschen. Obwohl 90 Prozent von ihnen in der Landwirtschaft tätig sind, ist gut ein Drittel unterernährt. In etwa die Hälfte der Einwohner lebt unterhalb der Armutsgrenze. Vor allem Witwen und Waisen – viele von ihnen Überlebende des Völkermordes von 1994 – leiden große Not. Viele sind noch immer von den Geschehnissen des Genozids traumatisiert. rechts: Jean Gakwandi (Projektkoordinator), Das Projekt Gemeinsam mit dem Projektpartner „Solace Ministries“ engagiert sich die ora Kinderhilfe in drei verschiedenen Orten östlich der Hauptstadt Kigali: in Kabuga, Bicumbi und Nyagasambu. Hier haben sich Witwen und Waisen zu neuen Familien zusammengefunden. Durch ganzheitliche Hilfe und eine umfassende Unterstützung sollen sie in die Lage versetzt werden, sich langfristig selbst zu versorgen. Dazu gehören zum Beispiel Landwirtschaftsprojekte, in denen gesunde Lebensmittel angebaut werden. Daneben bekommen Kinder und Erwachsene eine psychologische Betreuung, um die traumatischen Erfahrungen des Genozids verarbeiten zu können. Ein Patenschaftsprogramm ermöglicht Kindern eine Schulbildung und sichert ihre medizinische Betreuung. Ein spezielles Projekt begleitet junge Mädchen und sorgt für ihre Ausbildung. Überlebender des Völkermords Die Hilfe • 408 Patenkinder wurden begleitet • Das bedeutet auch, dass sie mediund gefördert: Sie konnten die Schule zinisch versorgt wurden und alles besuchen, waren krankenversichert Notwendige für den Vorschulbesuch und wurden gesund ernährt. Auch erhalten haben: eine Schultasche, ihre Familien haben individuelle Stifte, Bücher, Kleidung und Schuhe. Unterstützung erhalten. • 34 Witwen haben einen Kleinkredit • Erstmals konnten alle Kinder unter erhalten, um sich selbstständig zu sechs Jahren in diesem Jahr in den Pro- machen und für ihren Lebensunterjektorten Kabuga, Bicumbi und Nya- halt sorgen zu können. gasambu in den Kindergarten gehen. • 21 Familien haben eine Kuh und 720 Familien eine Ziege bekommen, um ein eigenes Einkommen zu erwirt24 PROJEKTARBEIT schaften. oben: Frau mit gespendeter Milchkuh zur Generierung eines eigenen Einkommens Projektpartner: ora Kinderhilfe Rumänien Projektort: Gheorgheni und Umgebung ora-Beteiligung seit: 1991 Förderung 2013/14: 2.417.546,44 € Zielgruppe: Bedürftige Kinder, Familien und Senioren Gheorgheni RUMÄNIEN Bukarest Rumänien Die Not Trotz des allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwungs leiden weite Teile der Bevölkerung noch immer an Armut. Korruption und eine ineffiziente Bürokratie verhindern eine positivere Entwicklung des Landes. Ungefähr ein Viertel aller Rumänen lebt unter der Armutsgrenze. In der Region von Gheorgheni herrscht eine ungewöhnlich hohe Arbeitslosigkeit. Das und die geringen staatlichen Sozialleistungen haben viele Familien in existenzielle Not gestürzt. Nicht wenige ertränken ihre Sorgen im Alkohol. Viele verlassen das Land in der Hoffnung auf Arbeit und ein besseres Leben. Heimleiter T. Lajos, Kinderheim „Regenbogen“ Das Projekt Mit einem vielseitigen Hilfsangebot steht die ora Kinderhilfe Rumänien den Ärmsten der Armen zu Seite. Den Kern der Arbeit bilden die Patenschaften – sie sichern hunderten von Kindern eine Schulbildung sowie medizinische und materielle Versorgung. Im ora-Kinderheim „Regenbogen“ finden kleine Waisen ein liebevolles Zuhause. Notleidende, die alles verloren haben, kommen im ora-Obdachlosenheim unter. Für völlig verarmte, alte Menschen gibt es Seniorenpatenschaften. Ein Heim für junge Mütter und ihre Babys schenkt Betroffenen ein neues Zuhause, in dem sie rundum versorgt und vor Gewalt geschützt sind. Das Kreiskrankenhaus in Gheorgheni, sowie eine Apotheke für Arme und mehrere Ambulanzen werden regelmäßig mit Hilfstransporten beliefert. • 36 Senioren wurden ebenfalls über Patenschaften unterstützt. Sie erhielten alles Nötige wie beispielsweise Lebensmittel, Medikamente und Verbandsmaterial. Die Hilfe • 408 Kinder erhielten über Patenschaften eine langfristige Förderung. Ihre materielle und medizinische Versorgung wurde ebenso sichergestellt wie ihr Schulbesuch. Ganze Familien profitierten dadurch von Hilfe in besonderen Lebenslagen. • 14 Mütter und ihre Kinder wurden im Mutter-Kind-Heim betreut. • 230 Schulranzen, gefüllt mit Schulmaterial, Kleidung und Spielsachen, erfreuten Kinderherzen. • Wertvolle Hilfstransporte mit Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Kleidung, Medikamenten und medizinischem Material wurden an die Einrichtungen von ora Kinderhilfe Rumänien gesendet. • 3.020 Weihnachtspakete erfreuten die Herzen von Kindern; viele von ihnen bekamen zum ersten Mal ein Geschenk. • Eine Weihnachtsfeier für Arme, Ob– dachlose und Senioren wurde ausgerichtet. • Für die Kinder aus dem ora-Kinderheim wurden ein Sommerlager, ein spezielles Ferienprogramm und eine Weihnachtsfeier veranstaltet. PROJEKTARBEIT 25 Förderprojekte Deutschland Zeitraum: Partner: Einsatzorte: Förderung: Zwischen dem 26. Mai und dem 2. Juni fielen in Deutschland fast 23 Billionen Liter Wasser. Besonders stark von der Flut betroffen war der Landkreis Stendal, wo die Elbe nach einem Deichdurchbruch mehrere Dörfer überschwemmte. Hunderte von Wohnhäusern wurden stark beschädigt, einige mussten sogar abgerissen werden. Mithilfe vieler Spenden konnte die ora Kinderhilfe Pfarrerin Angelika Beyer dabei unterstützen, betroffenen Familien zu helfen. Syrien Zeitraum: Partner: Einsatzorte: Förderung: Die UNO bezeichnete die Flüchtlingskrise in Syrien als die schlimmste seit dem Völkermord in Ruanda 1990. Rund 9 Millionen Menschen sind innerhalb und 2,6 Millionen außerhalb des Landes auf der Flucht. Das berichtete Anfang des Jahres „Spiegel Online” über den nunmehr jahrelangen blutigen Konflikt zwischen Regierung und Opposition in Syrien. Und wie immer leiden vor allem – die Kinder. Lettland PROJEKTARBEIT Viele von ihnen hatten buchstäblich alles in den Wassermassen verloren. Sie wurden zunächst in einem Evakuierungszentrum mit Essen und Trinken versorgt. Die Kinder bekamen Mal- und Spielsachen und wurden liebevoll betreut, um sich in dieser Ausnahmesituation ablenken und Zuversicht schöpfen zu können. Nach der akuten Phase wurden die Betroffenen individuell unterstützt, um wieder in ihren Alltag zurückkehren zu können – so bekam eine Hartz-4-Familie mit drei Kindern und einem Enkelkind beispielsweise neues Bettzeug, Kleidung, Decken, eine Lampe und Werkzeug. Mai bis November 2013 „ortsansässiger Partner“ Flüchtlingslager Berek (Türkei) 237.339,75 Euro Die ora Kinderhilfe schickte zwei Hilfslieferungen mit jeweils 20 Tonnen Lebensmitteln, Hygieneartikeln, Babynahrung, Medikamenten und Verbandsmaterial in das Flüchtlingslager Berek, etwa 40 km nördlich von Aleppo. Die ca. 16.000 dorthin Geflohenen hatten bisher keinerlei Hilfe von westlichen Hilfsorganisationen bekommen. Projektpartner: Projektort: ora-Beteiligung seit: Förderung 2013/14: Zielgruppe: Die Not Lettland zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Mehr als ein Drittel der Bevölkerung ist von Armut bedroht. Die Arbeitslosigkeit lag 2012 bei 15 Prozent. Inoffiziell rechnet man mit doppelt so vielen Arbeitslosen. Viele von ihnen erhalten jedoch keine staatliche Unterstützung, weil sie die Kriterien nicht erfüllen. 26 Juni – Oktober 2013 Vineyard Gemeinde Stendal Landkreis Stendal 14.979,22 Euro ora Lettland Riga und andere Orte 1988 23.010,38 Euro. Von Armut betroffene Familien und Kinder Das Projekt ora Lettland leistet materielle, finanzielle und praktische Hilfe für bedürftige Menschen. In Zusammenarbeit mit Kirchen und Organisationen wurden Familien und Einzelpersonen, alleinerziehende Mütter, armutsgefährdete Kinder und Arbeitslose unterstützt. So erhielten Familien im Geschäftsjahr 2013/14 Lebensmittel, Kleidung, Decken oder Schulmaterial. Zwei Hilfstransporte aus Deutschland versorgten die Betroffenen zusätzlich mit Lebensmitteln. Katastrophenhilfe Philippinen Zeitraum: Partner: Einsatzorte: Förderung: November 2013 – August 2014 Just Projects International, LAMP Foundations Philippines Region Tacloban im Nordosten der Insel Leyte 247.501,05 Euro Am 8. November 2013 traf Haiyan-Yolanda die Philippinen mit voller Wucht. Der Taifun zerstörte 1,1 Millionen Häuser. Etwa 4,1 Millionen Menschen mussten fliehen. Tausende starben. Insgesamt waren etwa 14 Millionen Menschen betroffen – fünf Millionen von ihnen Kinder. Verwüstungen angerichtet. 6.445 Patienten wurden medizinisch versorgt. 180 Tonnen Hilfslieferung mit Nahrungsmitteln, Hygieneartikeln und Medikamenten wurden ausgeteilt, über 1 Million Mahlzeiten zubereitet. Im Anschluss an die Soforthilfe wurde das ora-Kinderzelt aufgebaut. Etwa 400 Kinder konnten hier unter der liebevollen Anleitung von Sozialpädagogen spielen – und so für einen Moment die Not um sie herum vergessen. Einzelne Aktivitäten wie Singen, Basteln oder Tanzen haben vielen traumatisierten Kindern dabei geholfen, ihre Erfahrungen zu verarbeiten. In einem gemeinsamen Theaterstück konnten sie sich Schmerz und Trauer von der Seele spielen. Die ora Kinderhilfe handelte schnell und unmittelbar: Mit unserem Projektpartner vor Ort konnten wir zügig Notunterkünfte errichten und Erste Hilfe leisten. Menschen aus 20 Dörfern in der Region um Tacloban im Nordosten der Insel Leyte wurden so unterstützt. In diesem Gebiet hatte der Taifun besonders heftige BosnienHerzegovina Zeitraum: Partner: Einsatzorte: Förderung: Mai – Juli 2014 Kinderarche Sarajevo Doglodi und Maglaj 11.404,50 Euro Mitte Mai sorgte ein Sturmtief auf dem Balkan für starken Regen und heftige Überschwemmungen. In einigen betroffenen Regionen war es die schwerste Flut seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Ganze Landstriche verschwanden unter den Wassermassen, knapp 60 Menschen starben, unzählige Familien standen ohne Obdach da. Die ora Kinderhilfe kümmerte sich um die Kinder der „Kinderarche Sarajevo“ und deren Familien. Mithilfe des Projektpartners wurde das Wasser aus den überfluteten Wohnungen gepumpt. Pakete mit Lebensmitteln, Decken, Kleidung und Hygieneartikeln sorgten dafür, dass die ohnehin sehr armen Familien in den ersten Wochen nach der Katastrophe überleben konnten. Desinfektionsmittel und Handschuhe wurden verteilt, um das Ausbreiten von Krankheiten zu verhindern. Ein neuer Raumtrockner half, die Häuser wieder nach und nach trocken zulegen. Abschließend unterstützte die ora Kinderhilfe die Betroffenen bei der Sanierung ihrer Wohnungen. Diverse weitere Projektausgaben An kleinste Projekte in Bulgarien, Burundi und Madagaskar haben wir Mittel in Höhe von 26.258,46 Euro weitergeleitet. PROJEKTARBEIT 27 Zeitraum: Partner: Einsatzort: Förderung: seit September 2012 MGA INTERNATIONAL Chircaiesti, Moldawien 71.955,00 Euro Social Business durch die ChangeBusiness gGmbH Die ChangeBusiness gGmbH ist eine gemeinnützige GmbH. Sie ist ein Tochterunternehmen des ora-Dachverbandes, in dem alle ora-Landesvereine zusammengeschlossen sind. Die ChangeBusiness gGmbH hat zum Ziel, die Lebensqualität von Menschen in Entwicklungsländern zu verbessern und zwar spendenunabhängig und ökonomisch nachhaltig – from aid to market. In Moldawien hat die ChangeBusiness gGmbH ein Tochterunternehmern gegründet, MGA international. Aktivitäten Am Projektstandort Chircaiesti (80 km südöstlich der Hauptstadt Chisinau) hat MAG 333 ha (Hektar) Land gepachtet. Die Pacht von mehr Land und eine langfristige Pachtdauer sind möglich. Der Kauf und Verkauf von Land ist unter der kommunistisch geprägten parlamentarischen Regierung nicht möglich. Außerdem möchte MGA lokale Besitzverhältnisse nicht auf den Kopf stellen, indem sie den ansässigen Menschen ihr Land abkauft, sondern sie langfristig zur eigenen Nutzung befähigen. 28 PROJEKTARBEIT Der MGA-Business-Plan: Phase 1: Sicherstellung von Ressourcen und Personal, Vorbereitung des Ackers und Aussaat, Erwerb einer Lagerhalle, Ernten und Wiederholen des Ablaufs der Phase 1 Phase 2: Entwicklung von Industrien und Kleinstgewerben mit dem entsprechenden Marketing Phase 3: Soziale Programme, durchgeführt von ora international Moldau Phase 4: Finanzielle Unabhängigkeit von MGA Phase 5: Wiederholung der Phasen 1 bis 5 Wirkungskontrolle Unser Ziel: Kinderleben verändern Zahlreiche Projekte laufen unter schwierigen Rahmenbedingungen ab. Den Menschen vor Ort fehlt es an vielem, für uns Selbstverständlichem. Ihre Nöte sind meist vielschichtig und die Situation komplex. Umso wichtiger ist es, dass unsere Hilfe gezielt und mit langfristigem Erfolg zur Besserung dieser Lebensumstände beiträgt. Deshalb stellen wir unsere Programme immer wieder auf den Prüfstand. Die Frage lautet: Wie wirkt unsere Hilfe? In welchem Maße bringt sie die gewünschte Veränderung? Durch genaue Beobachtung, Beschreibung und Auswertung erhalten wir ein differenziertes Bild davon, wie sich unsere Projekte entwickeln. So können wir sehen, ob sie tatsächlich zu dem erwünschten Ziel führen, das Leben von Kindern zu verbessern und ihnen Chancen auf eine positive Zukunft zu ermöglichen. Nur, wenn wir die Wirkung unserer Arbeit genau untersuchen, können wir sie weiter anpassen, noch effektiver gestalten und somit verbessern. Was wird beobachtet? Handelt es sich um ein in sich abgeschlossenes Projekt, wie beispielsweise den Bau eines Brunnens, ist das Ergebnis relativ leicht zu bewerten: Sobald die Trinkwasserversorgung einer Dorfgemeinschaft langfristig gesichert ist, kann von einem Erfolg gesprochen werden. Der Erfolg eines Patenschaftsprogrammes dagegen ist weit schwieriger zu „messen“, denn die Entwicklung eines Kindes und die damit verbundenen Zukunftschancen lassen sich nicht so leicht in Zahlen ausdrücken. Hier muss die gesamte Situation des Patenkindes berücksichtigt werden. So beobachten wir unter anderem, ob das Kind sich gesund entwickelt, regelmäßig die Schule besucht und wie es ihm in seiner Familie oder Ersatzfamilie geht. Aber auch das Umfeld spielt eine entscheidende Rolle. Wir schauen uns die gesamte Lebenssituation der Familie an, in der das Patenkind lebt, und ermitteln zum Beispiel die Entwicklung ihres Einkommens. Wie wird beobachtet? In der Weise, wie die Situation vor Ort oft komplex und vielschichtig ist, muss auch das Ergebnis eines Projektes mehrdimensional betrachtet werden. Deshalb haben wir verschiedene Methoden und Herangehensweisen entwickelt, um differenzierte Aussagen darüber treffen zu können, wie unsere Hilfe wirkt. Wir haben Indikatoren definiert, die die Fortschritte in Projektländern messbar machen. Auf dieser Grundlage entwickelte Fragebögen erheben die Situation vor Ort und geben ein genaues Bild darüber, inwiefern sich die Situation der Betroffenen verändert und das Programm sein Ziel erreicht hat. Ein Beispiel dafür ist die finanzielle Situation der Witwen in Ruanda. Hier wollen wir das Einkommen um einhundert Euro pro Monat erhöhen. Anhand unserer Untersuchungsergebnisse können wir unsere Projektarbeit gegebenenfalls verändern und anpassen. Daneben reisen unsere Projektkoordinatoren regelmäßig in die Projektländer, um sich ein genaues Bild vom Fortschritt unserer Arbeit zu machen. Sie sprechen mit Einheimischen und lassen sich von unseren Partnern detailliert aufzeigen, wie Geld- und Sachspenden eingesetzt werden. Unsere Projekte und Patenschaftsprogramme sind in der Regel auf viele Jahre angelegt. Sie immer weiter zu verbessern und zu optimieren, liegt uns sehr am Herzen. Deshalb werden wir unsere Wirkungskontrolle auch weiterhin ausbauen und intensivieren. PROJEKTARBEIT 29 Zinsen, Umsatzerlöse, Sonstige Erträge Einnahmen P aten schaftsbeiträge im Geschäftsjahr 2013/2014 Vergleich zum Vorjahr Geldspenden 1.254.474,57 € 1.186.743,29 € Sachspenden 4.189.814,49 € 3.010.699,56 € Patenschaftsbeiträge 840.096,55 € 836.468,85 € Umsatzerlöse 502,00 € 644,18 € sonstige Erträge 30.767,32 € 32.754,52 € Zinsen und ähnliche Erträge 2.269,98 € 5.694,46 € Gesamt 6.317.924,91 € 5.073.004,86 € Mittelverwendung FINANZEN G elds penden im Geschäftsjahr 2013/2014 Projektaufwand Euro % Projektförderung 5.233.701,99 81,7 4.764.229,17 80,9 Projektbegleitung 212.626,98 3,3 215.456,91 3,7 Satzungsgemäße Öffentlichkeitsarbeit 142.351,44 2,2 111.733,44 1,9 Werbung und allg. Öffentlichkeitsarbeit 496.429,69 7,8 486.780,54 8,2 Verwaltungsaufwand 319.561,18 5,0 313.209,41 5,3 6.404.671,28 100 5.891.409,47 100 Gesamtaufwand 30 S achs penden Vergleich zum Vorjahr Detaillierte Darstellung des Aufwandes nach Sparten Projekt begleitung Satzungsgemäße Öffentlichkeitsarbeit Werbung und allg. Öffentlichkeitsarbeit Verwaltungsaufwand Summe Personalaufwand 266.363,37 44.682,39 178.729,55 39.541,66 529.316,97 Abschreibungen 93.134,75 8.513,18 15.962,21 15.962,21 133.572,35 sonstige Aufwendungen 32.608,55 97.348,66 305.598,13 243.779,74 679.335,08 Zwischensumme 392.106,67 150.544,23 500.289,89 299.283,60 1.342.224,40 Zinsaufwand 8.582,04 5.721,36 10.727,54 10.727,54 35.758,48 Gesamt 400.688,71 156.265,58 511.017,43 310.011,15 1.377.982,88 Wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb Gesamt Ideeller Bereich Vermögensverwaltung Gesamtertrag 6.315.152,93 2.269,98 502,00 6.317.924,91 Gesamtaufwand 6.416.371,27 - - 6.416.371,27 Ergebnis -101.218,34 2.269,98 502,00 -98.446,36 FINANZEN 31 Bilanz Darstellung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage 2013/2014 Vermögenslage und Kapitalstruktur sowie deren Veränderungen gegenüber dem Vorjahr ergeben sich aus den folgenden Zusammenstellungen der Bilanzzahlen in TEUR für die beiden Abschlussstichtage 30. Juni 2014 und 30. Juni 2013. Aktiva Bilanz zum 30. Juni 2014 TEUR % Bilanz zum 30. Juni 2013 TEUR % Veränderung gegenüber Vorjahr TEUR % Immaterielles Anlagevermögen 9,6 0,9 15,7 1,3 -6,1 -38,9 Sachanlagen 575,9 52,5 701,5 59,2 -125,6 -17,9 Finanzanlagen 0,9 0,1 2,5 0,2 -1,6 -64,0 Vorräte 1,0 0,1 9,3 0,8 -8,3 -89,2 Forderungen / Verbundforderungen 8,0 0,7 2,3 0,2 5,7 247,8 Sonstige Vermögensgegenstände 143,1 13,0 191,4 16,1 -48,3 -25,2 Flüssige Mittel / Wertpapiere 6,6 0,6 9,3 0,8 -2,7 -29,0 Rechnungsabgrenzungsposten 352,0 32,1 253,6 21,4 98,4 38,8 Summe Aktiva 1.097,2 100,0 1.185,5 100,0 -88,3 -7,4 Rundungsbedingte Differenz 0,1 Passiva 32 Bilanz zum 30. Juni 2014 TEUR -0,1 % Bilanz zum 30. Juni 2013 TEUR % Veränderung gegenüber Vorjahr TEUR % Rückstellungen 24,2 2,2 36,5 3,1 -12,3 -33,7 Kreditverbindlichkeiten 752,1 68,5 791,9 66,8 -39,8 -5,0 Lieferverbindlichkeiten 67,6 6,2 68,5 5,8 -0,9 -1,3 Verbundverbindlichkeiten 0,0 0,0 16,6 1,4 -16,6 -100,0 Sonstige Verbindlichkeiten 253,3 23,1 271,9 22,9 -18,6 -6,8 Summe Passiva 1.097,2 100,0 1.185,5 100,0 -88,3 -7,4 Rundungsbedingte Differenz 0,0 FINANZEN 0,1 Erläuterungen zur Bilanz Entnommen aus dem Prüfungsbericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft B + G Revisions- und Beratungsgesellschaft mbH, Wiesbaden Grundsätzliche Feststellungen Im Berichtsjahr war eines Jahresfehlbetrag des Vereins in Höhe von insgesamt TEUR 98 (Vorjahr: TEUR 818) zu verzeichnen. Wesentliche Ursache hierfür waren die außerplanmäßigen Abschreibungen auf das Grundstück in Korbach von TEUR 80 im Berichtsjahr und TEUR 545 im Vorjahr, die auf wertaufhellende nTatsachen aufgrund des Grundstücksverkaufs nach dem Bilanzstichtag basierten. Dadurch erhöhte sich der nicht durch Eigenkapital gedeckte Fehlbetrag von TEUR 0 im Vorjahr auf TEUR 352 im Berichtsjahr. Der vom Vorstand für 2014/15 erstellte Haushaltsplan weist ein positives Jahresergebnis und damit insgesamt eine positive Entwicklung aus. Diese Entwicklung wird durch die Ergebnisse der Finanzbuchhaltung des ersten Quartals nach dem Bilanzstichtag bestätigt. Vor diesem Hintergrund hat der Vorstand den Jahresabschluss unter der Going-Concern-Prämisse erstellt. Das Anlagevermögen hat sich vor allem abschreibungsbedingt von TEUR 717 auf TEUR 585 im Berichtsjahr vermindert. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten haben sich um TEUR 40 auf TEUR 752 vermindert, während sich die liquiden Mittel auf der Aktivseite um TEUR 48 auf TEUR 143 vermindert haben. Die Gesamtleistung des Vereins hat sich um TEUR 1.225 auf TEUR 6.316 erhöht. Dem steht eine Erhöhung der Leistungsaufwendungen von TEUR 1.037 auf TEUR 5.038 gegenüber. Die Personalkosten haben sich von TEUR 658 im Vorjahr auf TEUR 529 reduziert. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen haben sich dagegen um TEUR 97 erhöht. Die Vermögenslage des Vereins weist einen nicht durch Eigenkapital gedeckten Fehlbetrag von TEUR 352 (Vorjahr: TEUR 254) aus. Begründet ist dieser im Wesentlichen durch außerplanmäßige Abschreibungen auf ein Grundstück, die durch einen Verkauf nach dem Bilanzstichtag auch realisiert wurden. Patenkind in Ruanda FINANZEN 33 Testat des Wirtschaftsprüfers Wiedergabe des Bestätigungsvermerks „Wir haben den Jahresabschluss – bestehend aus Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung sowie den Anhang – unter Einbeziehung der Buchführung des ora international Deutschland e.V. für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 2013 bis 30. Juni 2014 geprüft. Die Buchführung und die Aufstellung des Jahresabschlusses nach den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung liegen in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter des Vereins. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung abzugeben. Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Vereins sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung und Jahresabschluss überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie die Würdigung der Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung bildet. Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt. Nach unserer Beurteilung auf Grund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der Jahresabschluss den gesetzlichen Vorschriften und den ergänzenden Bestimmungen der Satzung und vermittelt unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Vereins.“ Wiesbaden, den 10. Februar 2015 B + G Revisions- und Beratungsgesellschaft GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft 34 FINANZEN Selbstverpflichtungserklärung als Mitgliedsorganisation des Deutschen Spendenrates e.V. Wir sind durch Bescheid des Finanzamtes Korbach vom 3.7.2012, Steuernummer 27 250 51506, als ausschließlich und unmittelbar gemeinnützigen und mildtätigen Zwecken dienend anerkannt mit gültigem Freistellungsbescheid nach §§ 52 f. der Abgabenordnung. Zur Erreichung größerer Transparenz und damit zur Gewährleistung einer erhöhten Sicherheit beim Spenden verpflichten wir uns, über die Einhaltung des geltenden Rechts hinaus, zur Beachtung folgender Regeln: 1. Wir werden keine Mitglieder- und Spendenwerbung mit Geschenken, Vergünstigungen oder dem Versprechen bzw. der Gewährung von sonstigen Vorteilen betreiben, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Satzungszweck stehen oder unverhältnismäßig teuer sind. 2. Werbung, die gegen die guten Sitten und anständigen Gepflogenheiten verstößt, wird unterlassen. 3. Wir verpflichten uns, allgemein zugängliche Sperrlisten und Richtlinien zum Verbraucherschutz zu beachten. 4. Wir werden den Verkauf, die Vermietung oder den Tausch von Mitglieder- oder Spenderadressen unterlassen. 5. Die Prüfung unserer Buchführung, unseres Jahresabschlusses und Lageberichtes sowie unserer Einnahmen-/Ausgabenrechnung erfolgt nach Maßgabe der jeweils gültigen Richtlinien des Institutes der Wirtschaftsprüfer (IDW) e.V. Der Abschlussprüfer hat die Einhaltung dieser Selbstverpflichtung, soweit sie die Rechnungslegung betrifft, entsprechend zu prüfen und über das Ergebnis der Prüfung schriftlich zu berichten. Auf den Bestätigungsvermerk eines Wirtschaftsprüfers/vereidigten Buchprüfers kann verzichtet werden, wenn die Bemessungsgrundlage für die Beitragsberechnung gemäß Ziff. 4 der Beitragsordnung die Summe von 250.000 Euro im vorangegangenen Geschäftsjahr nicht überstiegen hat. 6. Spätestens bis zum 30.9. des Folgejahres stellen wir einen für die Öffentlichkeit bestimmten Bericht fertig, der zumindest folgende Bestandteile enthält: a. gegliederte Aufstellung der Einnahmen und Ausgaben mit Bestätigungsvermerk gemäß Ziff. 5 unter Berücksichtigung der Leitlinien für die Buchhaltung Spenden sammelnder Organisationen des Deutschen Spendenrates e.V. vom 8.6.1999 b. Erläuterung von Bereichen, in denen Provisionen oder Erfolgsbeteiligungen gezahlt werden c. Erläuterung der Behandlung von projektgebundenen Spenden d. Hinweis darauf, ob Spenden an andere Organisationen weitergeleitet werden und ggf. in welcher Höhe e. Hinweis auf die Selbstverpflichtungserklärung des Deutschen Spendenrates e.V. 7. Wir verpflichten uns, einen den Anforderungen dieser Selbstverpflichtung genügenden Bericht gegen Erstattung der Selbstkosten auf Wunsch an jedermann zu versenden. FINANZEN 35 Organisationsstruktur und Vereinsfunktionen Struktur des Vereins r Mitgliede g lun m m a rs e v Beirat Kristian Furch (Vorsitzender) Thomas Maier Klaus Schönberg Prof. Dr. Helmut Wannenwetsch Geschäftsführender Vorstand 1. Vorsitzender: Matthias Floreck Adminis tration 2. Vorsitzender: Jochen Hackstein Projektkoordination Controlling und Finanzen Öffentlichkeits arbeit Patenschaften Logistik und Transport Stand: März 2015 ora Kinderhilfe international e.V. wurde 1981 unter dem Namen Deutscher Hilfsfonds als überkonfessionelles, christlich-humanitäres Hilfswerk gegründet. Fünf Jahre später zog die Organisation ins nordhessische Korbach, wo sich 26 Jahre der Sitz des Vereins befand. Im August 2014 zog der Verein nach Berlin. Der Namenswechsel von ora international zu ora Kinderhilfe international e.V. erfolgte ebenfalls im Jahr 2014. Sitz des Vereins ist seit dem 03.02.2015 Berlin. Der Verein verfolgt ausschließlich und unmittelbar gemeinnützige und mildtätige Zwecke im Sinne der §§ 51 ff. der Abgabenordnung. Er ist berechtigt, für Spenden, die ihm für seine satzungsgemäßen Zwecke zugewendet werden, Zuwendungsbestätigungen nach amtlich vorgeschriebenem Vordruck auszustellen. 36 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND VEREINSFUNKTIONEN Die letzte Freistellungsbescheinigung des Finanzamtes Korbach-Frankenberg ist vom 03. Juli 2012. Diese bestätigt die Steuerfreiheit für die Kalenderjahre 2008 bis 2010. Die Steuernummer des Vereins lautet 27 250 5150 6-P01. Als eingetragener Verein sind wir rechtlich, organisatorisch und finanziell selbstständig und unabhängig. Der Verein hat 17 Mitglieder (Stand 1. Januar 2015). Die genauen Aufgaben der einzelnen Organe des Vereins sind in den §§ 5 ff. der Vereinssatzung geregelt. Auf Wunsch senden wir Ihnen gerne ein Exemplar zu. Ora ist Mitglied im oraDachverband, im Deutschen Spendenrat sowie bei VENRO, dem Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungsorganisationen. Die Organe nach § 5 der Vereinssatzung: Die Mitgliederversammlung Die Mitgliederversammlung trifft sich mindestens einmal im Jahr. Sie organisiert die Belange des Vereins. Alle Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Einige Mitglieder erhalten für ihre Anreise zur Mitgliederversammlung eine Reisekostenerstattung. Ansonsten erhalten die Mitglieder in ihrer Eigenschaft als Mitglieder keine Zuwendungen aus den Mitteln des Vereins. Bei ihrem Ausscheiden aus dem Verein oder der Auflösung des Vereins erhalten sie keinerlei Entschädigung für ihre Mitgliedschaft. Ihre Aufgabe besteht u.a. in der Wahl, Entlastung und ggf. Abwahl der Vorstands- und Beiratsmitglieder und aus dem Ausschluss von Mitgliedern. Die Mitgliederversammlung beschließt die Ziele und Ausrichtung der Geschäftstätigkeit des Vereins. Die Mitglieder können die Auflösung des Vereins, die Verwendung seines Vermögens und Satzungsänderungen beschließen. Der Beirat Der Beirat des Vereins besteht aus mindestens drei Personen, die durch die Mitgliederversammlung für einen Zeitraum von vier Jahren gewählt werden. Der Beirat wählt aus seiner Mitte einen Beiratsvorsitzenden. Derzeit hat der Beirat vier Mitglieder (Stand 1. Januar 2015): Vorsitzender Kristian Furch (freiberuflicher Unternehmensberater), Thomas Maier (freiberuflicher Unternehmensberater), Klaus Schönberg (Referent für Gemeindegründung) und Professor Dr. Helmut Wannenwetsch (Professor für BWL). Alle Beiratsmitglieder verzichten auf eine Aufwandsentschädigung. Der Beirat übt die Funktion eines Aufsichtsrates aus. Unter anderem übernimmt er die Aufgabe einer Kassenprüfung, die er auch durch geeignete, fachkundige Dritte vornehmen lassen kann. Der Beirat hat für das Geschäftsjahr 2013/2014 beschlossen, die Kassenprüfung durch die Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft B + G mit Sitz in Wiesbaden durchführen zu lassen. Der Vorstand Der Vorstand führt die Geschäfte des Vereins im Rahmen der Satzung und der Beschlüsse der übrigen Vereinsorgane. Er setzt sich aus dem ersten Vorsitzenden und dem zweiten Vorsitzenden zusammen. Beide arbeiten hauptamtlich und können den Verein allein vertreten. ORGANISATIONSSTRUKTUR UND VEREINSF UNKTIONEN 37 Allgemeines zum Verein Im Geschäftsjahr sind keinerlei Provisionen oder Erfolgs beteiligungen ausgezahlt worden. Detaillierte Angaben zu den Einnahmen und den entsprechenden Ausgaben finden Sie auf Seite 31. Zum 30. Juni 2014 hatte der Verein ora international Deutschland e.V. 12 Mitarbeiter im Anstellungsverhältnis und 2 Personen im Aushilfsverhältnis. Der hauptamtliche Vorstand bestand aus zwei Personen, dem ersten und dem zweiten Vorsitzenden. Der ehrenamtliche Beirat bestand aus vier Personen. Der Verein ora international Deutschland e.V. hatte im Geschäftsjahr 16 Vereinsmitglieder. Geprüftes Vertrauen Kontrolle und Transparenz sind für uns selbstverständlich. Die Mitgliedschaft im Deutschen Spendenrat, das Siegel des DZI (Deutsches Zentralinstitut für soziale Fragen), die Prüfung eines unabhängigen Wirtschaftsprüfers und die jährlichen Monitoringbesuche der Projekte durch unsere Projektkoordinatoren wie auch die Paten, die in brieflichem Kontakt mit ihren Patenkindern stehen, belegen unser Bestreben nach größtmöglicher Transparenz. Das Vertrauen unserer Spender ist die Grundlage unserer Arbeit. Ausblick und Dank Im Geschäftsjahr 2014/2015, das nicht Gegenstand dieses Jahresberichtes ist, haben wir weitere strukturelle Veränderungen in unseren internen Abläufen umgesetzt, um noch effektiver die uns anvertrauten Spendenmittel einsetzen zu können. Darüber hinaus haben wir unser Büro im August 2014 von Kassel nach Berlin verlegt, um näher an den institutionellen Geldgebern zu sein und um uns besser mit anderen NGOs in Berlin zu vernetzen. Unser Sachspendenlager ist nach wie vor in Korbach, jedoch in einem verkleinerten Umfang. Des Weiteren wurde das Konzept des „Child-Focused-Developement“ in unseren Projekten weiter vorangetrieben, welches bedürftige Kinder in den Mittelpunkt stellt und nachhaltige Veränderungen durch Projekthilfe in der unmittelbaren Umgebung der Kinder schafft. Allen Mitarbeitern, Mitgliedern und dem Beirat danken wir für ihr Engagement und großartigen Einsatz für die Bedürftigen. Nicht zuletzt danken wir allen Freunden, Förderern, Spendern, Paten und Betern für ihr Vertrauen, ihre Treue und ihren wertvollen Beitrag durch Gebet, Spenden und Mitwirken. Wir sind ermutigt, weiter voranzugehen und uns gemeinsam den neuen Herausforderungen zum Wohl der Menschen in Not zu stellen. Der Vorstand von ora Kinderhilfe international e.V. 38 ORGANISATIONSSTRUKTUR UND VEREINSFUNKTIONEN Impressum Herausgeber: ora Kinderhilfe international e.V. Büro Berlin Grünstraße 23 12555 Berlin Tel.: 030-643 87 82 30 Fax: 030-643 87 82 59 Sachspenden / Logistik Am Ziegelgrund 31 34497 Korbach E-Mail: [email protected] www.ora-kinderhilfe.de Text und Redaktion: Jochen Hackstein (verantwortlich); Teresa Maass Layout und Satz: Dipl.-Des. Ulrike Miller Fotonachweis: Sofern nicht anders vermerkt, alle Rechte im Besitz von ora Kinderhilfe Abdrucke von redaktionellen Beiträgen oder Fotos nur mit schriftlicher Genehmigung durch die Redaktion 1. Vorsitzender: Matthias Floreck (V.i.S.d.P.) 2. Vorsitzender: Jochen Hackstein Beirat: Kristian Furch (Vorsitzender), Thomas Maier, Klaus Schönberg, Prof. Dr. Helmut Wannenwetsch Spendenkonten: Postbank Frankfurt, BLZ 500 100 60, Konto: 50609 Spenden an ora Kinderhilfe international e.V. sind steuerlich absetzbar. ora Kinderhilfe international e.V. ist durch Genehmigung des Finanzamtes Korbach als gemeinnützig, mildtätig und besonders förderungswürdig anerkannt. Kinder, die man nicht liebt, werden Erwachsene, die nicht lieben. Pearl S. Buck ora Kinderhilfe international e.V. Grünstraße 23 12555 Berlin Tel.: 030-643 87 82 30 Fax: 030-643 87 82 59 [email protected] www.ora-kinderhilfe.de Spendenkonto Postbank Frankfurt/M. IBAN: DE33 5001 0060 0000 0506 09 BIC: PBNKDEFFXXX
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