KN-Artikel vom 20.03.2015 - "Schlüchtern setzt

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Freitag, 20. März 2015
Späte Blüte
Berufspendler profitieren
150 Jahre VR-Bank
Ein bisschen Verspätung
kann man ja verzeihen.
Aber fast drei Monate?
Unverzeihlich – könnte
man meinen. Doch die
Zu-Späten, von denen
hier die Rede ist, sind so
schön, dass man ihnen
nicht böse sein kann. Es
geht um Forsythien, jene
leuchtend gelb blühenden Büsche. Als Barbara-Zweige sollten sie eigentlich dienen. Am 6.
Dezember wurden einige Zweige abgeschnitten und in Wasser gestellt, damit sie an Weihnachten blühen. Doch es
tat sich nichts: Kein
Blättchen, keine Knospe,
keine Blüte. So gerieten
die vermeintlich dürren
Äste in Vergessenheit –
bis gestern. Auf einmal
waren zart grüne Blätter
und sonnengelbe Blüten
zu sehen. Lieber spät als
nie, findet Ihr
Umfrage zu neuer S-Bahn / S. 20
Über die Anfänge in Steinau / S. 13
Unbekannter baut
Unfall mit hohem
Schaden und flieht
NIEDERZELL Der Fahrer eines Mercedes ist geflüchtet,
nachdem er in der Nacht von
Mittwoch auf Donnerstag zwischen Schlüchtern und Steinau bei einem Unfall einen
Schaden von 5000 Euro verursacht hatte. Gegen 1.30 Uhr
kam der Unbekannte, der vermutlich zu schnell unterwegs
war, in Höhe von Niederzell
von der Fahrbahn ab, krachte
gegen eine Straßenlaterne und
kam nur zwanzig Meter vom
Ufer der Kinzig entfernt zum
Stehen. Der Fahrzeughalter ist
bekannt, aber der Fahrer konnte bisher nicht ermittelt werden. Zeugen werden gebeten,
sich bei der Polizei zu melden,
Telefon (0 66 61) 96 10 00. vd
Arbeitseinsatz und
Versammlung
HOHENZELL Die Spechte,
die Mitglieder des Hohenzeller
Wandervereins, treffen sich
morgen um 10 Uhr, um die Außenanlage zu pflegen und die
Hütte zu putzen. Am Sonntag,
22. März, beginnt um 14 Uhr in
der Spechte-Hütte die Jahreshauptversammlung. Im Anschluss werden die Mitglieder
den Nachmittag bei Kaffee und
Kuchen in gemütlicher Runde
ausklingen lassen.
akl
Ein weiteres
Hospiz im
Landkreis?
Schlüchtern setzt auf Windkraft
Im Jahr 2017 bis zu 48 Windräder im Stadtgebiet
Förderkreis hofft
Etwa 50 Bürger waren zur Versammlung in die Stadthalle gekommen.
SCHLÜCHTERN
Rein rechnerisch können
mit den aktuellen Windkraftprojekten sowie aus
Solarstrom im Stadtgebiet rund 48 Prozent des
in Schlüchterner Privathaushalten benötigten
Stroms erzeugt werden.
Von unserem Mitarbeiter
ULRICH SCHWIND
Diese Berechnung hatte Bürgermeister Falko Fritzsch (SPD)
bei der Bürgerversammlung in
der Stadthalle parat. Während
der zweistündigen Veranstaltung wurde nicht nur das Thema Windkraft kontrovers diskutiert, sondern auch der marode Zustand des Schlüchterner Bahnhofs sowie die jüngsten Gebührenerhöhungen.
Stadtverordnetenvorsteherin Luise Meister (SPD) hatte
dazu gut 50 Bürger begrüßt, darunter Vertreter aller im Stadtparlament vertretenen Parteien sowie der Bürger Bewegung
Bergwinkel (BBB). Die Besucher machten von ihrem Fragerecht eifrig Gebrauch. Die
Diskussionen blieben sachlich. Die Stadtverwaltung
nahm die eine oder andere Anregung als Hausaufgabe mit.
Die lokale Stromproduktion
aus Windkraft wird in naher
Zukunft erheblich ausgeweitet,
kündigte Fritzsch an. Im Bestand sind derzeit vier Anlagen
zwischen Wallroth und Oberstork sowie zwölf am Breiten
Feld bei Hutten. Die fünf AltRäder zwischen Breitenbach
und Wallroth sind inzwischen
abgebaut und sollen in Kürze
durch leistungsstärkere neun
Anlagen ersetzt werden.
Pläne gebe es überdies für bis
zu 16 Anlagen südlich von Breitenbach, wovon zwölf auf städtischen Grund errichtet werden sollen. Hier ist der Bau
2016 vorgesehen. Beim Windpark Buchonia nördlich von
Sterbfritz werden zwei Anlagen
in der Region Ramholz auf
Schlüchterner Gemarkung gebaut. Östlich von Gundhelm
ZITAT
„Da Sie mich höchstwahrscheinlich noch nie
gewählt haben, dürfte
das kein Problem für
mich sein.“
Bürgermeister Falko
Fritzsch (SPD) zu Michael
Bloch (Breitenbach), der
nach der Windkraft-Diskussion enttäuscht ankündigt hatte, bei der
nächsten Wahl Fritzsch
nicht zu wählen. / usd
Foto: Ulrich Schwind
in Höhe des ehemaligen NatoLagers entstehen fünf Räder.
Das ergibt unter dem Strich
folgende Bilanz: Derzeit 16
Windräder mit einer Gesamtleistung von 28,5 Megawatt,
im Jahr 2017 bis zu 48 Windräder mit einer Leistung von 77
Megawatt. Die endgültige Zahl
stellt sich aber laut Fritzsch erst
im Genehmigungsverfahren
heraus. Doch damit ist offenbar noch nicht das Ende der
Fahnenstange erreicht. Immer
wieder gebe es neue Anfragen
von Investoren. Beispielsweise
seien derzeit drei Anlagen östlich von Burg Brandenstein im
Gespräch, eine davon auf städtischem Grund.
Hiltraud Bloch aus Breitenbach monierte die große Zahl
an Windrädern. Im Rathaus
mache man sich offenbar keine Gedanken über die Stadtund Dorfentwicklung. Welche
Familie wolle sich denn noch
in Sichtweite von Rotoren ansiedeln? „Wir sind hierher gekommen, um in einem ländlichen Gebiet zu wohnen und
nicht in einem Industriegebiet.“
Ihr Ehemann Dr. Michael
Bloch kritisierte die hohen
Wertverluste für Häuser in der
Nähe der Anlagen. Fritzsch berief sich hingegen auf seinen
Rückhalt in Sachen Windkraft
im Stadtparlament: „Die Mehrheit ist nicht dagegen.“
BBB-Vorsitzender
Norbert
Wuthenow kritisierte den Bau
von Anlagen auf städtischem
Grund. Hier gehe es den Verantwortlichen nur um Geld für
den Stadtsäckel, statt sich um
die gesundheitlichen Auswirkungen auf die Bürger Gedanken zu machen. Fritzsch verteidigte das Vorgehen. Er unterstütze gerne aktiv die Energiewende und helfe so den städtischen Haushalt zu sanieren:
„Wenn schon Anlagen gebaut
werden, dann auf städtischem
Gebiet.“
Das rief den stellvertretenden BBB-Vorsitzenden Hans
Konrad Neuroth auf den Plan,
der in diesem Punkt ein Umdenken bei der Stadt erkannt
haben will. Im Jahr 2006 habe
das Rathaus noch gegen die Errichtung einer Anlage bei Wallroth geklagt, da sie Nachteile
für die Stadt als staatlich anerkannten Luftkurort und den
Tourismus sah. Gegenüber
Zweiflern an dieser Aussage zitierte Neuroth aus dem Urteil.
Vize-Bürgermeister
Patrick
Ommert (FDP) verteidigte das
Vorgehen der Stadt. Sie sei das
letzte Glied in einer Genehmigungskette und habe wegen
der gesetzlich vorgegebenen
Privilegierung von Windkraft
wenig Möglichkeiten, regulierend einzugreifen.
Weiterer Bericht folgt.
GELNHAUSEN Die Bemühungen um ein – nach Hanau –
zweites stationäres Hospiz im
Main-Kinzig-Kreis – und zwar
in oder östlich von Gelnhausen – stehen offenbar kurz vor
einem Durchbruch.
Jedenfalls liest sich so die
Einladung des Förderkreises
Hospiz Kinzigtal (FHK) zu seiner ersten Mitgliederversammlung, die am Montag, 30. März,
um 19 Uhr im Kaisersaal von
Schloss Meerholz (Hanauer
Landstraße 2, 63571 Gelnhausen) stattfindet. Dazu sind neben den Mitgliedern auch alle
anderen Interessierten eingeladen.
Vorsitzender Rolf Heggen
schreibt: „Das Bemühen des
Förderkreises, möglichst bald
einen Standort für ein stationäres Hospiz im Kinzigtal sowie Partner für die Finanzierung und Trägerschaft zu finden, hat ganz aktuell zu neuen
und für alle Beteiligten sehr erfreulichen Ergebnissen geführt.“ Gleich zu Beginn der
Veranstaltung würden die Erste Kreisbeigeordnete Susanne
Simmler und er „mit denkbar
guten Nachrichten aufwarten
können“. Mehr wollte er in
dem
Einladungsschreiben
nicht verraten, nur so viel: Die
Ereignisse hätten sich „in den
letzten Tagen im positiven Sinne überschlagen“.
Außerdem wird an diesem
Abend die Leiterin des Hospizes St. Elisabeth in Fulda, Dagmar Pfeffermann, über das tägliche Leben in einem Hospiz
berichten. Daneben geht es
um die Ausbildung von ehrenamtlichen Hospizhelfern und
die regionale ambulante Palliativversorgung.
ag
WEB hospiz-kinzigtal.de
KURZ & BÜNDIG
ZUR SITZUNG des Ortsbeirates Wallroth am Dienstag, 24.
März, um 20 Uhr in der Gastwirtschaft Fehl sind alle Bürger
eingeladen. Die Anwesenden
befassen sich an diesem Tag vor
allem mit der Gestaltung der
Feier zum 850-jährigen Bestehen des Ortes.
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